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Ingeborg Bachmann und die literarische Tradition Österreichs

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Academic year: 2021

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A C T A U N I V E R S I T A T I S L O D Z I E N S I S

FOLIA LITTER ARIA U , 1964

Brygida Brandys

INGEBORG BACHMANN UND DIE LITERARISCHE TRADITION ÖSTERREICHS

Ingeborg BacKmann gehört zweifelsohne zu Schriftstellern, die nicht nur die österreichische sondern die Literatur der G egenw art bestim-men, zu Schriftstellern, die „an einem zen tralen Punkt der Intellek-tuellen Übergengissituation schrieben"1, „die auf der Suche nadh W ahr-heit, Wenterkennitnis und Wegfimdung -waren, für die Schreiben Konflikt mit der Sprache bed eu tete"2. ,,Reich an .scharfsichtigem Intellekt,

je-der Gefühlsseiligkeit m ißtrauend trotz ihrer beinahe krankhaften Sen-sibilität, ihre überquellende Phantasie stets in stren ger K ontrolle h al-tend, w urde Ingeborg Bachmann eine einzig artige dichterische Erfah-rung für alle, die deutsch zu lesen v erstand en und später auch für die Leser der Ü bersetzungen ihrer Werke''*. Die D ichterin gehört zu denjenigen Schriftstellern, die eigentlich überall und nirgends in Euro-pa zuhause w aren, am w enigsten in ihren H eimatstädten. Bachmanns m itteleuropäische Position — hebt in seinem Essay Anti-M ytho s in der Österreichischen Literatur: Ingeborg Bachmann A. M. Zahorsky-Sucbo- dolski hervor — „erw eist sich auch darin, daß sie zwar in D reiländereck K ärnten geboren und aufgew achsen ist, zunächst in Deutschland rezi-p iert w urde und erst zuletzt in Ö sterreich Fuß gefaßt hat und hier anerkannt w urde"4.

Bei allen Einwänden Ingeborg Bachmann als österreichische Dichterin zu klassifizieren, wollen w ir doch den V ersuch un ternehm en und uns

1 E. M a r s c h , Ingebo rg B achm ann, [in:] D eu tsche D ichter der G egenw art, hrsg. v on B. von W iese, B erlin 1973, S. 515.

J a . M. Z a h o r s k y - S u c h o d o l s k i , A n ti-M yth o s in der ö sterreichisch en Li-teratur: In geborg Bachm ann, „LiteratuT u n d K ritik " 1975, N r. 99,

3 W . K l o s e , In gebo rg B achm anns „Der g u te G ott vo n M a nh a tta n ", [in:] le r n - a eg enstand: Literatur, „Z eitsch rift fü r L iteratu rw issen s ch aft u n d L ingu istik " (G öttin-gen) 1977, S. 153.

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die Frage stellen, inwiefern die literarische Tradition Österreichs, seine Schriftsteller und Philosophen, seine Kultur, Bewohner und Landschaft, das W erk L. W ittgensteins, S. Freuds, Hugo von Hofmannsthals, R. M. Rilkes, F. Grillparzers, R. Musils, J. Roths und vieler anderer ihr Schaf-fen 'beeinflußt haben. Man müßte aucih im A uge behalten, daß I. Bach-mann, die zunächst alle erdenklichen deutschen Preise bekommen hatte, bevor ihr der „Große österreichische Staatspreiis" verliehen wurde, ihre ersten V eröffentlichungen dem österreichischen Lyriker. Ü berset-zer jidiischer Dichtung und Begründer der Zeitschrift „Liynkeus" H er-mann Hakel verdankt5, abgesehen davon, daß derselbe später, nachdem er auf die Zeitschrift „Neue W ege" Einfluß gew onnen hatte,

„Formalis-mus, Dunkelheit und Mythik, Gottfried Benn, Ingeborg Bachmann und alle Kafkanesen ablehnte”6. Auch Hans Weigel (der noch im November 1955 in seinem A rtikel Umgang mit dem 20. Jahrhundert oder Hut ab vor jedem, der nach 1918 geboren wurde7, die Romane Die größere

Hoff-nung von Ilse Aichinger, Die Hilflosen von Jeannie Ebner und Stadt ohne Namen von Ingeborg Bachmann, über alles stellte, sich dann aber aus ideologischen und ästhetischen Gründen gegen Ilse Aichinger und Ingeborg Bachmann wandte), brachte die Dichterin in den späteren Fol-gen, der von ihm herausgegebemen Anthologie Stimmen der Gegenwart an die breitere Öffentlichkeit.

Ingeborg Bachmann, die in ihren W iener U niversitätsjahren (1945— — 1950) mit dem „W iener Kreis" zusam mengearbeitet hatte (jener neo-positivistischen Philosophenschule um Mach und Schlick, einer Rich-tung, die versuchte ohne Benutzung der M etaphysik die erkeinntniistheo- retischen und logischen G rundlagen der W issenschaft freizulegen) und die neben ihrer Dissertation über Die kritische Aufnahme der Existen-zialphilosophie M. Heideggers auch Beiträge zum Verständnis des W e r-kes von Ludwig Wittgenstein schrieb, gibt in ihrem Essay Ludwig Witt- genstein-zu einem Kapitel der jüngsten deutschen Philosophiegeschich te eine Reihe von Hinweisen über die Beziehung W ittgensteins zum „W iener Kreis", über Gemeinsames und Trennendes mit M oritz Schlick und Rudolf C am ap8. Robert Pichl w eist darauf hin, daß „die kritisch reflektierte Existenzphilosophie Heideggers, das aufnahm ebereite Stu-dium W ittgensteins und der W iener Neopositivisten sowie [...] eine

* H erm an n H ak el b e g an n im J a h r e 1948 im ö s te rre ic h is c h e n PEN ein e N ach- w u eh sak tio n .

6 H. S p i e l , Die ö sterreich isch e Literatur na ch 1945 — Eine E in lüh run g , [in:] K ind lers L itera tu rg esch ich te der G egenw a rt. Die zeitg en ö ssis ch e Literatur Ö ster-reich s, hrsg. v on H. S p i e l , Z ü rich u n d M ü n ch en , 1976, S. 71.

7 Ebenda.

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am bivalente Einstellung zu tradierten »konventionellen« Dichtungsfor- men, die D ichterin zu ihrer »Problem konstante« führen, die sich durch ihr ganzes Wenk zieht und von Immer neuen A nsatzpunkten u n ter Ein-satz des immer neu stru'ktuierten sprachlichem M ediums daxgestellt und auf ihre Lösbarkeit hin überprüft w ird"9. Doch die Tatsache, meint mit Recht Edgar M arsch, „daß sich die Lyrikerin in ungew öhnlich großem M aße mit der Sprachkritik der W iener N eopositivisten im Gefolge W itt-gensteins und Schlicks beschäftigte,, ist nu r ein Symptom für eine an a-loge »Bewegung« nicht aber G rund und A nlaß für die »Gangart« ihrer Sprache"1".

Einen Einfluß auf Bachmanns Schaffen hatten auch S. Freuds philo-sophische Erwägungen, dessen W erke die Dichterin ins Italienische übersetzte. In ihrem Roman ,,Mailima", einem W erk, das sich am kon-sequen testen in die Tradition der Psychoanalyse stellt, versu cht die D ichterin die W irkungsgeschichte der Psychoanalyse zu korrigieren. In einem Brief gibt die Erzählerin diese A uskunft: „Die M enschheit wird noch zur totalen U nmündigkeit erniedrigt werden, nach ihrer end gülti-gen Befreiung von allen Tabus"11. Ingeborg Bachmann ist ,,vom ästh e-tischen Ambiente, vom K ün stlerporträt und vom K unstbegriff des Magis- mus vor der Jahrh un d ertw en d e ausgegangen" — schreibt K urt Klin-g e r12. Er weist darauf hin, daß man in Bachmanns Lyrik Ä hnlichkeiten mit der von Rilke und Hugo von H ofmannsthal finden kann, daß Empfänglichkeit für Musik, Liebe zum Libretto, A ffinität zum Romani-schen, die ausgeprägte Fähigkeit zur Essayistik, zur Kultur- und Sprach-philosophie, das fast gänzliche V erstum m en als Lyriker, der todeskampf- ähmliche V ersuch einen W eg zur Sprache w ieder aufzubrechen und der unv orherseh bare tragische Tod fast allen drei gem einsam ist. ,,Wie sie starb — lesen w ir in den Interpretationen zu Ingeborg Bachmannn — Ziimmerbrand, verm utlich durch eine brennende Zigarette, im Bett geraucht, tagelang mit schw eren V erbrennungen im Todeskampf — das regte unverm utet die Frage auf, die Rilke in früh en Gedichten und in Malte Lourids Biigge erhob ob dieser Tod reif und ihr eig ener war, den Schlußpumkt hinter ein abgeschlossenes W erk setzte auf eine Art, die

9 R. P i c h l , Das W e r k I. B achm anns — Ein n eu es P ro blem fü r ö sterreich isch e L itera tu rw issen sch alt, [in:] Litera tur u nd L itera tu rg esch ich te in Ö sterreich, hrsg. vo n I. T. Erdèyi. S o ndernum m er der Z eitsch rift „H elik on", W ien , N o vem b er 1980, S. 251.

10 M a r s c h , a.a.O ., S. 518/519.

11 I. B a c h m a n n , M alina, Rom an, F ra n k fu rt am M ain 1971, S. 110.

11 K. K l i n g e r , D ie g röß ere A u sfa h rt: In g ebo r g B achm a nn, [in:] K indlers Li-tera tu rg es chich te der G eg en w a rt. Die zeitg en ö ssisch e LiLi-teratu r Ö sterreich s, S. 394.

13 In terp reta tio n en zu In geb org Bachm ann, B eiträg e ein es A rb e itsk reises, M ü n-chen , O ld en b u rg 1976, S. 9.

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beiden e n tsp rach ”14. Einen Anklang an Rilkes Sonette an Orpheus hören wir aus Badhmanns Gedicht Lieder auf der Flucht heraus, in dem wir lesen:

Die Liebe h at einen T rium p h u nd d er T od h a t einen, d ie Z eit u nd die Zeit danach.

W ir h ab en k einen.

N u r Sin ken um u ns v an G estirn en . A b glan z u nd Schw eigen. D och das Lied üb erm Staub d anach

w ird uns ü b e rs te ig e n 15.

Liebe und Tod ist das Thema, das die beiden Gedichte begleitet. Denselben Ton finden wir auch in den vereinzelten Gedichten n ach dem Jahre 1956. Ähnlich wie Rilke hat Ingeborg Bachmann eine subtile, romantische N atur, das Problem der rilkeschen N ationalität ist der Anfang seiner inneren Unruhe, seiner ew igen Suche nach der Heimat, nach einem bestimmten Platz im Leben und in der Welt. Aucih I. Bach-mann, wie es schon bereits gesagt w orden ist gehörte zu denjenigen Dichtern, die eigentlich überall und nirgends in Europa zuhause w aren. Vieles in ihrem W erk erin n ert uns auch an Hugo von Hoimannisithal. „Man darf doch nicht die program m atische Ä hnlichkeit in H ofmanns-thals und I. Bachmanns Problem atisierung der sprachlichen A ussage-möglichkeiten mit allen ihren K onsequenzen leugnen, wenn auch I. Bachmann mit einer Reihe von Erzählungen, ganz nach Stillendenzen der frühen Gruppe 47 zu dichten begonnen hat" — schreibt Robert Pichl in seinem A rtikel Das W e rk I. Bachmanns — Ein neues Problem für die österreichische Literaturwissenschaft16. Das Sprachiproiblem wird sowohl von Hofmannsthal wie auch von I. Bachmann in seinem ganzen Umfang und Ernst erfaßt. Hofmannsthal, der der M einung war, d aß die Sprache ein uns anv ertrau tes Gut ist, mit dem jedes Volk zu w uchern hat und dessen M ißbrauch nicht ohne Folgen für das Zusammenleben der N ationen ist, äußerte sich folgend darüber: „Dies ist das große Dilemma: die Sprachen sind die Träger des Lebens, sie sind der eigen-tliche geistige Leib der N ationen, aber ohne Ehrfurcht, ohne eine Scheu, die N iedrigen nicht lehrbar ist, gebraucht, sinken sie herab zum V ehikel jenes barbarischen und dem U ntergang gew eihten Nationalismus, gegen den Euer Aufruf sich bebend und flammend erh eb t”17.

“ E benda, S. 9.

15 I. B a c h m a n n , Lieder aut der F lucht X V, [in:] A n ru lu n g des großen Bären, M ü n ch en 1956, S. 82.

10 P i c h l , a.a.O ., S. 250.

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Robert Pichl weist in seiner aufschlußreichen A rbeit18 darauf hin, daß I. Bachimamn in iihrem von Hofmannsthal übernomm enen Vergleich „der flachen K onversationssprache als »Gaunersprache« mit abgegrif-fenen Münzen oder m odrigen PiUzen, die auf der Zunge zerfallen, die ethisch-didaktische Konsequenz zieht, daß d er M ensch immer dazu aufge rufen ist, die W irklichkeit zur Kenntnis zu nehm en und sich einer Konfrontation zu stellen, auch_ wenn die Lösung des Problems wohl im Utopischen liegt"19. Bachmanns Sprachskepsis erin nert nicht nur an die von Hugo von Hofmannsthal, sondern auch an die der beiden anderen Ö sterreicher Franz Grillparzer und Hermann Broch. An Hugo von Hofmannsthals Komödie Der Schwierige erin nert uns auch wieder eine Szene aus dem Roman Malina, in der die Ich-Erzählerin die Al ten- wyls im Landhaus am Wolfgang,see besucht. Durch die Schilderung der salzburgianisch versnobten W elt der Altenwyls, zeigt die A utorin die verhinderte Kommunikation mit der A ußenwelt, an die keine Bindung möglich ist. „I. Bachmann begreift die Schuldgefühle, die Selhstankla- gem, diese Stürze ins Schweigen unid sogar in den Tod bei vergange-nen Dichtern" — schreibt über die Dichterin Christa Wolf in ihrem Essay Die zumutbare Wahrheit20 Man könnte auch die Behauptung wagen, daß I. Bachmann die KommunikatioirtsJosigkeit ähnlich wie Ca-netti zeigt. Den von CaCa-netti geiprägten wittgenstemischen. Satz ,,Keine neue W elt ohne neue Sprache" drückt sie in dem Gedanken aus „eine neue Sprache suchen, ein Denken, das Erkenntnis will und mit der Sprache und durch Sprache hindurch etwas erreichen will"21.

Der Ton Hofmannsthals und des großen österreichischen frühex- pressionistischen Lyrikeris Trakl, der Ton Alt-Österreichs, w ird auch in Bachmanns Gedicht Große Landschaft bei W ien 22 aufgenommen. In diesem Gedicht, das w ie Kurt Klinger schreibt, ,,-für die Literatur und die zeitgenössische M entalität Ö sterreichs so bedeutsam wie Hofm anns-thals Prolog zum Buche Anatol für das habsburgische Fin de siècle ist"23, wird in das Thema Vergänglichkeit die Geschichte und Kultur Österreichs einbezogen. Die gebürtige Österreicherin entw arf hier das Bild einer von Tod und Verfall gezeichneten Zivilisationswelt, die unverkennbare Züge österreichischer Geschichte und Kultur trägt. An

» P i c h l , a.a.O ., S. 250. i» E benda, S. 252.

10 Ch. W o l f , Die zum utbare W a h rh e it (N achw ort), [in:] I. B a c h m a n n , U n-dine geht, Leipzig 1978, S. 228/229.

« E benda, S. 231.

28 I. B a c h m a n n , G roße L andschaft bei W ien, [in:] Die g e stu n de te Z eit — A n ru fu n g des großen Bären, M ü nch en 1974, S. 43.

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Trakt erinnert uns auch, das weich verschw immende Farbtöne enthal-tende Gedicht Die große Fracht. In anderen Gedichten Bachmanns lassen sich neben Benn, Montale, Ungaretti, Brecht Töne der österreichischen A utoren hören; der ZauberreiTnsprache Christine Lavant und der Poesie Paul Celans, zu dessen Freundeskreis auch Ingeborg Bachmann gehörte. Bachmanns Lyrik hat ähnlich wie die von Paul Celan den C harakter deis „Unterwegs". „Celans Rigorosität des »Verstummen«« wind bei I. Bachmanm nirgends erreicht, eher iwiirtd unis., zuweilen Aiparte aus-gewichen, in die schöne Bild- und Vorstellungsformel, in musikalische Süße oder ins dekllamativ A ngehobene"24. Stefan Kaszyński hebt in seinem Buch Problematyka obrachunku w powojennej poezji austriac-kiej hervor, daß Bachmanns Gedicht Früher Mittag eine Schattierung der Celanischen M etapher ist, von der „schwarzen Milch der Frühe und dem Tod, dfer ein M eister aus Deutschland ist"25. Ein Vergleich der Celanschen und Bachmannschen Lyrik erlaubte den Literaiturwissen- schaftlern die These aufzustellen, daß bei Celan die W orte schattenhaft aus dem Schweigen abgelöst, hervorgehoben, 'm arkiert werden. W as hinter solchen leidenschaftlichen A usbrüchen sich abzeichnet, bleibt die „Unlösbarkeit der W elt" — etwas was nicht lediglich Einsicht in das Un-Mögliche bei Bachmann ist26. Auf Bachmanns A nregung durch die W erke Paul Celans verw eist uns auch Robert Pichl, der bei seiner A nalyse der Celanischen und Bachmannschen Erzähltecbnik und der sprachlichen Vermittlung, in der Chiffrentechnik eine weitgehende Ähnlichkeit sieht27. Auch andere gemeinsame Züge lassen sich zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan festellen. Sowohl bei Bachmann wie auch bei Celan haben wir das italienische Klima und den Meer- -Raum, etw as was sich nach Bachmanns Verstummen bei Celan vertiert.

Ein genaueres Betrachten einiger Gedichte Bachmanms ruft Assozia-tionen mit denen von Ilise Tiefedh-Felzimann und Franz Theodor Csokor hervor. Bei Ilse Tielsch-Felzmann finden wir ein sehr verdünntes Echo auf die Insellieder I. Bachmanns, bei Csokor dagegen etwas, was in der Auffassung der existentiellen Frage enthalten ist. In Bachmanns Gedicht Die gestundete Zeit lesen wiir:

14 K indlers L iteratu rgesch ich te der G eg en w art — Die L iteratur der B und esrepu-b lik D eutschland, hrsg. von D. L a t t m a n n , M ün che n und Zürdch 1973, S. 438.

25 E benda, S. 438; vgl. auch: S. H. K a s z y ń s k i , P ro blem a tyka ob rachu nku w p o w o je n n e j p o e zji au striack iej, P oznań 1974, S. 126.

86 K indlers L ite raturgesc hichte d er G egenw art — L iteratur der B u nd esrep ublik D eutschland, S. 447.

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Sieh dich n ich t um. S chn ü r d ein en Schuh. Jag die H u nde zurü ck . W irf die F isch e ins M eer. Lösch d ie Lupinen!

Es komm en h ärtere Tage*“.

In Gsökors Gedicht „Die Berufung des Matthäus" heißt ©s:

„Du da, — ste h auf! Du h ast m itzugehen! M an b rau ch t dich. . Du h äu fst deine H abe? Sie w ar niem als dein. Du rü h m st d ein e W erke? V e rg iß sie!

D ein W eib u m h alst dich? Es w ird dich v ersch m erzen . D ein K ind schreit?

Dort, wo du N o t tust, sch reit m ehr. Fällt dich Schlaf an?

W ach en so llst du! F re u t dich Friede? S treiten m u ßt du? G lück b eg e h rst du? Elend w irst du! F rag nich t, w ofür?

Die E rw äh lten g eh orchen . Du b ist gem eint!

N ich t der n eb en dir. Komm!*“

Evident sind bei der Lektüre der Bachmannschen W erke die litera-rischen Reminiszenzen an Franz G rillparzer nud Joseph Roth. Oft baut Ingeborg Bachmann in den Erzählvorgang österreichische literarische Traditionselem ente ein, oft als bew ußte V erbindung altbew ährter Zen- tralmotive mit modernen Erzählsituationen (Undine geht, Simultan,

Ma-*® I. B a c h m a n n , Die g estu n d ete Zeit, [in:] Die g es tu n d ete Zeit — A n r u fu n g des großen Bären, S. 18.

» F. Th. C s o k o r , Die B erufung d es M atthäu s, [in:] Im m er ist A nfa n g , In n s-b ru ck 1952, S. 116,

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lina, Drei W ege zum See). Zu interessanten Schlußfolgerungen kommt Hans Holler in seinem Essay Die Polen-Interviews Ingeborg Bachmanns und Ihre Stellung im Gesamtwerk30, in dem er sich mit dem Erin-nerungsverm ögen und der Leiderfahrung im realhistorischen Funktions-zusammenhang im W erk Ingeborg Bachmanns befaßt und sowohl den zentralen Bereich ästhetischer Erfahrung wie auch die V ermittlung durch Traditionen der österreichischen Literatur im Schaffen der Dich-terin darzusitellen versucht. Höller, der das Erinnerungsvermögen als „entscheidenden Modus geschichtlicher und lebengeschichtlicher Er-kenntnis"32 am Beginn der literarischen Klassik in Ö sterreich im W erk F ranz G rillparzers sieht, versucht anhand zweier Zitaten aus G

rillpar-zers Trauerspiel Die Jüdin von Toledo und Bachmanns Erzählung Undi-ne geht zu beweisen, daß in Bachmanns Erzählung die SchlußszeUndi-ne von Grillparzers Trauerspiel ebenso zugegen ist wie die internen V erhält-nisse all der Stückie, in denen Leib und Sprache zum innersten Aus- drucbsbereich gehören. ,,Dies an alles habe ich denken m üssen4 — schreibt Hans Höller — wird in der modernen Erzählung tatsächlich durch eine poetische M ethode inszeniert, die simultane V erw eise und Beziehungen in die Literatur urud W irklichkeit vergangener Zeiten zu-rück sichtbar wenden läßt [...]. Im Zentrum der modernen Erzählung in Undines »Ich geh ja schon« klingt das verzw eifelte »So sali ich gehn?« der vom antiken Königshof vertriebenen M edea aus G rillparzers T rauer-spiel nach, genauso wie dies »wo aber hin?« das Libussa ihre fortziehen- den Schwestern am Beginn patriarchalischer H errschaft fragt32. Höller weist darauf hin, daß die Erzählung Undine geht über simultane Bezie-hungen und Verweise auf Frauengestalten deir klassischen österreichi-schen Literatur zurückführt.

So wie das W erk der meisten österreichischen Schriftsteller und u n -ter denen besonders das von J. Roth, begleitet auch Bachmanns Schaffen das M otiv des Unterganges der Donaumonarchie. Die drei Wege, die die H auptheldin der Bachmannschen Erzählung Drei W ege zum See geht, führen in die nicht mehr existierende W elt des riesigen V ielvölkerstaa-tes, des H absburgerreiches. V ieles aus Bachmanns Erzählung erinnert an die zwei Romane von J. Roth, Der Radetzkymarsch und Die Kapuzi-nergruft, die die A useinandersetzung mit der untergehenden und der untergangenen Donaumonarchie zum Gegenstand haben. Die Helden der Bachmannschen und Rothschen W erke, ihr „festes Lebensprogramm"

30 H. H ö l l e r, Die „ P olen-Interview s" Ingeborg Bachm anns un d ihre Ste llu ng im G esam tw erk, [in:] österre ich isch -p o ln isc h e literarische N achbarschalt, hrsg. von H. O r ł o w s k i , P oznań 1979.

31 E benda, S. 130. 3* Ebenda, S. 131,

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(besondens des H errn M atrei und des Bezirkhauptmanns), die „Stimmen der T rottas", die Be am le n e i genlsc h af ten, die „österreichische Diskretion", die auf der Abneigung beruht, sich inis private Leben an d erer M enschen einzumischen, der Hochmut dem Parven ü gegenüber, die Sehnsucht nach der verlorenen W elt der H absburgerm onarchie, Sinn für O rdnung und H ierarchie, A bneigung gegen jede N euerung und V eränderung, Bedürfnis- und Phantasielosigkeit, w eisen auf w eit gehende Ähnlich-keiten in den W erken der beiden A utoren hin33. „Durch die V erw and-lung der erzählten W irklichkeit des W erkes Rotihs — schreibt in ihrem

Beitrag u d.T. Die W iederkehr der Trottas. Zum Thema Österreich in der Erzählung „Drei W eg e zum See" von I. Bachmann M arta Jaku bo -wicz — rechnet I. Bachmann mit den [...] Epochen in der Geschichte Ö sterreichs (gemeint ist die Zeit des H absburgereiches und die geistige Situation Ö sterreichs nach dem Zerfall der M onarchie), wie mit deren In-terpretatio n von J. Roth ab. [...] Indem I. Bachmann Elisabeth M atrei zum Erzählmedium macht, ermöglicht sie eine direkte Wiedersipiegelung der historischen Prozesse im Bewußtsein des Individuums34. [...] die Schrift-stellerin untersuch t die Geschichte von Seite ihres Einflußes auf das Bewußtsein d e r Ö sterreicher. Die Entfremdung ih rer Heldin von der W irklichkeit ist hier auf das Spezifische der österreichischen Situation zurückzuführen. Es geht dabei um den M angel an Übereinstimmung zw ischen der großen geistigen Erbschaft und der Vorgefundenen h isto-rischen Situation"35. Bachmarms Roman Malina en th ält einige Passagen, wo die V ergangenheit w esenhaft in Erscheinung tritt. In einem fiktiven Interw iew der Ich-Erzächlerin mit dem Reporter ein er W ien er Zeitung stellt sich Ingeborg Bachmann bew ußt in den österreichischen Trad i-tionszusamm enhang der G eschichtserfahrung. Die D ichterin äußert sich hier direkt zu V ergangenheitsbedeutung im Bewußtsein des m odernen Ö sterreichers: „man könnte sagen, daß als Beispiel für die W elt hier [gemeint ist Ö sterreich] ein Imperium aus der G eschichte v erstoß en w orden ist [...]. — Ich bin sehr froh, hier zu leiben — w eil hier keine verschonte Insel ist — sondern an jeder Stelle U ntergang ist. Ich sage im-mer lieber, wie man fiü h er gesagt hat: Das »Haus Ö sterreich«, denn ein Land w äre m ir zu groß, zu unbequem — In einem H aus beisammen zu wohnen mit anderen, das ist schon zum Fürchten genug [...]. Ich w eiß nicht aus welchem G runde Sie oder ich stolz sein sollten, die

Aufmerk-33 E ing eh en d b e faß t sich m it diesem Pro blem M a rta J a k u b o w i c z - P i s a r e k in ihrem R eferat zum T hem a Die W ie d er ke h r der Trottas. Z um Th em a Ö sterreich in der E rzählung „Drei W e g e zum S ee" v o n 1. B achm ann, g e h a lten w ä h ren d der T ag un g „Z eitgen össische ö sterreic h is ch e L iteratu r", K atow ice—L igota, N ov em b er 1980.

34 E b en d a/S . 4. 35 E benda, S. 13.

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samkeit der W elt noch auf uns ziehen zu wollen, mit Festispielen, Fest-wochen, MusikFest-wochen, Gedenkjahren, K ulturtagen [...] hier hat das Jahrhundert, an seinem brüchigsten Ort, einige Geister zum Denken befeuert und es hat sie verbrannt, damit sie zu winken beginnen — Sie fragen sich sicher auch, ob nicht mit jeder W irkung auch ein neues M ißverständnis bew irkt wird [...]. Am liebsten war mir der A usdruck »Das Haus Österreich«, denn er hat mir besser erklärt, was mich bindet [...]3e.

„Die Realitäten — meint die Ich-Erzählerin im w eiteren, Verlauf des Interw iew s — sind von uns immer gleichmütig respektiert worden, es war uns völlig gleichgültig, in welche O rte, welche Länder wir geraten w aren und noch geraten würden [...] nur in W ien halbe ich mein Leben zu jeder Zeit nicht wirklich, aber auch nicht verloren gelebt [...] "37.

Ingeborg Baöhmanns Fragestellungen und Erkenntnisse zeugen auch von einer tiefen V erw andtschaft zwischen ihrem und Robert Musils Schaffen, über dessen Roman Der Mensch ohne Eigenschaften sie in ihrem Essay Ins tausendjährige Reich schrieb, „daß Musils W erk der größte geschichtsphilosophische V ersuch und der schonungsloseste Ro-man der W eltanschauungäkritik seit V oltaires »Candide« sei"38.

Ähnlich w ie R. Musil nimmt auch I. Bachmann die österreichische Tradition unter die Lupe und entlarv t ihre Apologie als Scheinwert. Ähnlich wie Musil wollte sie auch keine herm etische W elt heraufbe-schweren, sondern eine offene W elt schaffen, deren Vielschichtigkeit

den Einstieg nicht verbietet, sondern herausfordert. Innerhalb einer durchorganisierten Struktur bietet sowohl Bachmann wie auch Musil eine Vielfalt nachprüfbarer oder nachvollziehbarer Beobachtungen an; nachvollziehbar als Erlebnis und nachprüfbar als eine darauf fußende Erkenntnis. Beide A utoren wollen den Leser aus einem konventionellen und einem schablonenhaften Denken herausführen und deshalb ist auch für beide das Problem der Sprache und des Denkens von so großer Bedeutung. Das Sichtibarmachen dessen, was bisher nicht oder falsch gesehen wunde, ist ein akzentuiertes Anliegen der beiden

österreichi-schen Schriftsteller. Es geht ihnen um die Erkenntnis, die. Realität der gegebenen W elt nicht in ihrem Schein, sondern in ihrem Sein darzustel-len, um dadurch das Verhältnis des sich niöht zurechtfindemden M en-schen ihrer Zeit zu dieser W elt zu erhellen. N atürlich findet sich die-ses Anliegen auch bei anderen („nichtösterreichischen") Dichtern, doch die österreichische Spezifik der Romane M usils nud Bachmanns, in denen

36 B a c h m a n n , M alina, S. 97;—100. 37 E benda.

38 I. B a c h m a n n , Ins ta u sen djä h rig e R eich [in:] I. B ach m ann W e r k e , hrsg. v o n Ch. K oschel, I. v o n W eiden b aum , C. M ü n ster, Bd. 4, M ü n ch en —Z ürich 1978, S. 24.

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nicht die Welt an sich in Frage gestellt wird, sondern die bisherigen M aßstäbe, sie zu verstehen und in denen neue Möglichkeiten, die Reali-tät zu erfassen und ihre Verwirklichung dem M enschen zu ermöglichen, ins Zentrum des Blickfelds gezogen werden, besteht darin, daß sie stoff-lich mehr oder weniger an die historische und geistige A tmosphäre Österreichs gebunden sind. J. C. Nyirii nennt Musils großen Roman Der Mann ohne Eigenschaften „eine sozialpsychologisch orientierte iro- nisch-toritische Beschreibung der österreichischen Gesellschaft der Vor- kriegsjahre und anderseits eine Erzählung von einem Versuch [...] dieser zersetzten und zersetzenden G esellschaft zu entfliehen"39. Er be-tont aber dabei, daß Musil immer wieder akzentuierte, daß Ö sterreich als ein besonders deutlicher Fall der modernen W elt überhaupt

ange-sehen werden müßte, etw as was w ir auch im Bachmannschen Schaffen finden können.

Immer w ieder kommen in Bachmanns W erken österreichische M otive und Stoffe vor. Über Bachmanns K ärntner Heimat spricht eine ganze Gruppe von Gedichten, die in dem Band Anrufung des Großen Bären enthalten sind. „Man m üßte überhaupt ein Fremder sein — schrieb I. Bachmann im Sommer 1970 über Klagenfurt — um einen O rt wie Kla-genfurt länger als eine Stunde erträglich zu finden, oder immer hier zu leiben, vor allem dürfte man nicht auch noch w iederkom men"40. Erin-nerung, Kindhe its remi n iszenzen w erden zum bestimmenden Prinzip der lyrischen Reproduktion in vielen Gedichten Bachmanms. Fast alle ihre Erzählungen spielen in Wien. In der Erzählung „Das dreißigste Jahr" ist W ien eine „Stadt ohne Gewähr [...] eine Scheiterhaufenstadt, in der die herrlichsten M usiken ins Feuer gew orfen w urden ... eine Schwei-gestadt [.. ] eine stumme Inquisitorin mit dem unverbindlichen Lächeln

[...] eine Komödienstadt, Stadt der friv o len Engel und einer handvoll versatzam treifer Dämonen, [...] eine schüchterne Stadlt im Zwiegespräch, schüchterner Keim in einem Gespräch von morgen, [...] Stadt der W itz-macher, der Speichellecker, der Spießgesellen [...] eine Peststadt mit

dem Todesgeruch"41 [...] eine Endstadt, aus der es kein Gleis hinaus- gäbe, in deren hofrätlichen und abgetretenen Vorzimmern der Kanz-leien man nie ein hartes W ort hört, doch immer ein kränkendes”42. Bachmanns Erzählung Jugend in einer österreichischen Stadt enthält Erinnerungen und reflexive Gedanken über ihre Kindheit und Jugend.

3eJ. C. N y i r i, „Zwei g eistig e Leitstern e: M u sil und W ittg e n stein , „L iteratu r u n d K ritik ”, A p ril 1977, S. 172.

40 U. J o h n s o n , Eine R eise nach K ia g en lu rt, F ran k fu rt am M ain 1974, S. 15. 41 I. B a c h m a n n , Das dre iß ig ste Ja hr, [in:] Erzäh lung en, Berlin u n d W eim ar 1961, S. 47—49.

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Der Schauplatz ihres einzigen Romans Malina ist Wien. Die Erzählun-gen des Bandes Simultan handeln von W ienerinnen, die in einer W elt absurder G leichzeitigkeiten leben, in einem N ebeneinander von Spra-chen, Erfahrungen und Empfindungen. ,,Darin sind es österreichische Geschichten — denn Ö sterreich, ob M etropole oder Provinz, ob als Geschichte oder Gesellschaft, als Sprache oder Familie ist immer da. Die A hnung dessen, was es einmal damit auf sich hatte, läßt die Protagonistinnen dieser Erzählungen nicht los, haftet ihnen an durch K arrieren und K atastrophen. Ein Netz von N ebenfiguren, von gesell-schaftlichen Zufällen und familiären Beziehungen verbindet die Er-zählungen untereimder und versehiwiistert sie mit uns v ertra u ten G estal-ten der österreichischen Literatur dieses Jahrh u nd erts"4*.

Ingeborg Baöhmanns scheinbar universelles Schaffen ist eng mit Ö sterreich verbunden. Bei I. Bachmann verbindet sich das Bew ußtw er-den im Bereich des Privaten sehr oft mit dem V ersuch historischen V ergangenheit zurückzufinden. Der österreichische Lyriker Erich Fried versucht z.B. die beiden Lyrikbände Bachmanms Die gestundete Zeit und Anrufung des großen Bären mit ihrer österreichischen H erkunft zu erk lären 44. A. M. Zahorsky -Suehodolski sieht im W erk der Dichterin eine nüchtern ahgew andelte mitteleuropäische W irklichkeit, in der autobiographisch-analytische Elemente eine ziemlich große Role spie-len45. Man darf aber nicht vergessen, daß die Ö sterreichische V ergan- geniheitsveirbundenheit fast in allen W erken Bachmanns geg en w ärtig ist. ,,Ingeborg Bachmann entdeckt aber eine positive Seite jener öster-reichischen Vergangenbeitsverbundemheit — schreibt M. Jakubow icz — die Spannung zwischen der Realität und deren W unschvorstellung e r-möglicht eine Lebenshaltung, die auf die existentielle W ahrheitssuche aus ist"46.

B rygida B randys

INGEBORG BA CHM AN N W ŚWIETLE TRADYCJI LITERACKIEJ AUSTRII A rty k u ł p o d ejm u je p rób ę u k az an ia tw órczo ści In g eb o rg Bachm ann w św ietle tra d y c ji lite ra ck ie j A u strii. A u to rk a arty k u łu , p o d k reś lają c w e w stęp ie p ozycję eu ro -p ejs k ą tej -p isark i, -p ragn ie w dalszych sw y ch ro zw ażan iach zw rócić u w ag ę czy te l-n ik a l-na ścisłe zw iązki Il-n geb org Bachm al-nl-n z tra d y c ją A ustrii, jej h is to rią, k u ltu rą, filozofią i lite ra tu rą o raz po kazać spo sób p rzekazu ty ch elem en tó w przez I.

Bach-43 J. В u с h o 1 z, K lap p en te xt zu: I. B a c h m a n n , Sim u llan , M ü nchen 1972. 44 K l o s e , a.a.O ., S. 155.

45 Z a h o r s k y - S u c h o d o l s k i , a.a.O . 4“ J a k u b o w i c z - P i s a r e k , a.a.O., S. 13.

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m ann; je j lite ra c k ą m etodę, szc zególnie w p rzy p ad k ac h, w k tó r y c h e lem en ty h isto-ryc zne p rz e p la ta ją się z ele m e ntam i w spółczesnym i. A na liz ują c u tw o ry Ingeborg B achm ann a u to rk a a rty k u łu pró b u je w y cią g n ą ć an a log ie i u sta lić w pływ n a je j tw órczość tak ich p is a rz y a u stria c k ic h ja k H ugo v on H ofm a nnsth al, R a ine r M aria R ilke, F ra nc G rillp arz er, Jo se p h R oth, G eorg T ra k l, P aul C e la n oraz ta k ic h poglądów filozoficznych ja k W ittg e n stein a, F reuda, M acha, S chlicka i jeszc ze w ielu innych g ru p ują cy c h się w okół „K oła W ied eń sk ieg o" , z któ ry m Ing eb org B achm ann w spół-p ra c o w a ła w o kre sie sw oich la t u n iw e rs ytec kic h . W ko n k luz ji a u to rk a dochodzi do w niosku, że w pływ tra d y c ji A ustrii na tw órczość Ing eborg B achm ann je st n ie za -prze cza lny, że p ra w ie -przez ka ż d y je j utw ór p rze w ija się m oty w a u stria c k i, szcze-gólnie je j przy w ią za nie do tra d y c ji A u strii, k tó re w odczuciu cz yte lnikó w utw orów I. B achm ann je s t ce chą p oz yty w ną , gdyż sposób, w ja k i p rz ed staw ia to Inge borg B achm ann, je st p osz ukiw aniem e g z y ste nc ja ln e j praw dy.

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