ARCHIF
lab. v. Scheepsbouwkunde
WISSENSCRAFTLICHE ZEITSCHRIFT ]DER UNIVERSITAT ROSTOCK - UJAJçb4i
Nogeschool
Seitdem der Schiffbau aus der handrwerkliehen Sphä.re herauszuwachsen begann und einizelne Schiffe unter Berucksichtigung der von dem Schiff zu erfüllesiden Aufgaben nach gezeichneten Pläinen gebaut wurden, war es das Bestreben des Projektanten, Verfahren zu entwickeln, die es gestatten, die inze]nen Hauptab-messungen uind Formparameter von vornherein
zweck-entsprechend festzuLlegen.
Infolge der koxnplexen Natur eines Schif.fsentwurfes,
der auth heute noch nicht gegebenen Miiglichkeiten,
dIe Liblichen und notwendigen Schifisformen exakt zu
erfassen, und der sich zum Tell widersprechenden
Forderungen, die an em Schiiff gesteilt wenden, 1st es
bisher nicht gelungen, derartige. Verfahren matherna-tisdI und mechanisch exakt abzudeiten; die z. Z.
be-kannten Verfairen sind daher - jeweils den Neigungen
des Projektanten entsprechend - gefühlsrnaüiger
em-pirisch-statistischer oder statistisch-physikalischer
Na-tur. D.as gefuhlsmäl3ige Entwerfen spielt heute nur
noch elne untergeordnete Rolle, auaer evtl. noch beam Zeichnen von Schiffsiinien kle'iner Fahrzeuge und bet far arehitektonischen Gestaltung des
Uberwasser-schiffes.
Die st.atistischen Verfathren werden hingegen in
Er-mangeluing besserer Losungen ibis heute noch
welt-gehend benutzt. Bei der Aniwendung dieser Verfahren
kann der Konstrujkteur zwei Wege gehen, indem er entweder die ,,a 'b h an gig e Met hod e"
oder die
.,u n a b h an g I g e M e t hod e" benutzt. In beiden
Fallen wircj
er de Ldsung in
der Regel durch
.,sc.hrittweise Naherung" erzielen müssen. Die
abhängige Methcde set.zt voraus, daB em oder mehrere,.Vergleichsschiffe" vorhanden sind, die dem zu ent-werfenden Schiff möglichst ähnlich sind, aus deren Abmessungen und Forrnparametern die
ntsprechein-den Werte des Entwurfs daher ennittelt werdein kön-nen.
Für die .unabhan:gige Methode 1st keln derartiges Vergleichsschiff erforderlich, vielmehr werderi durch
statistische Auswertung einer Vielzahl vein Schiffen und
Autorreferat einer Dissertation. Referenten: Prof.
Dipl.-Ing. A. Krause, Prof. Dipl.-Ing. K.-Th. Braun
MATREMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICKE REXHE, HEFT 2 }IERAUSGEBER: DER REKTOR
Als Manuskript geth'uckt
-Aus dem Institut für Entwerfen von Schiffen
Direktor: Prof. Dipl.-Ing. A. Krause
Ermittlung der Hauptabmessungen auf Grurid der Abhangigkeit
der Formparameter eines Schiffes
von den
zu erfüllenden
Entwurfsforderungen*)
von Erich C. M. Danckwardt
Deift
von physikalischen Erscheinungen sowie durch Erset-zen der Schiffsijnjejn eider Kurvenhlattwerte durch
an-genäherte mathematische Funktionen die Formein und
Diagrainme für die Ermittiung der Abmessungen und
Forinparameter geftunden.
Historisch gesehen entstand zunächst the u n ab
-hän:giige Methode, und zw.ar neberi der
gefühls-mäBigen, die naturgemall nicht selten zu Fehischlagen führer mul3te. Ihre ersten Vertreter versuchten elne in sich a'bgeschlossene Losunig zu geben, wobel wegen des
darnaligen Entwicklungsstandes der theoretischen Grund-]agen Teiiprobleme, wie z. B. Widerstarid und Stabiilität, nicht oder nur sehr unvoilkommen empirisch
hehan-delt wurden.
Ais in sich abgeschlossene Entwurfsmethode verlor
die unabhängige Methode zu Beginn des z'wanzigsten
Jahrhunderts an Bedeutung; sie wurde in stärkerem
Mal3e nur noch zur Losung von Einzelfragen des Ent-wurfes angewandt, wie Festlegen der Hiauptabiinessun-gen ohne spezielle BerUcksichtigung der Stabilität und
des Rauminhaltes, Ermittlung des Deplacement, Be-stinimung der Masse einzeiner Baugnuppen, Errnitt-lung der Anfangs- und Neigungsstabilitat und
Ermitt-lung der erforderlichen Leistung.
Zu dieser Methode zählen u. a die bekannten
Ver-fahren von Witte
,Nönecke, Roester,
a-hen, Bauer, Schultz, Prohaska, Taylor,
Ayre und Lap.
Da man bei der unabhäingigen Methoden nicht auf
ein Vergleichssthiff angewiesen ist, 1st diese Methode
besoinders vorteilhaft für Projektanten, die nichi im
Besitz ausreichender Unterlagen gebauter Schiffe sind.
Die abii an gi ge Method e untersucht im
einzel-nen, wie auf Grund einer Anderung in den Entwurfs-forderungen die Abmesungen etnes in alien
Einzei-helter vorliegenden Vergleichsschiffes gemdert werden
müssen.
Bekannte Vertreter dieser Methode, die sich mit dem
gesaimten Ertwurf befassen, sind u. a B u b n ow,
Posdjunin, Nogid und Manning.
Von den Verfahren, die sich ibesonders mit der Lö-sung von Einzeifragen befassen, sind bekannt
gewor-den: die Entwurfsgieiáhung von Her n e r, die
Pro-zentrnethode von Ever s kind cUe Eiltwurfsgleichun-gen
von Keith ud von Munro-Smith.
Nachteilig wirkt sich bel der abhi gen Methode
aüs, daB men auf em Vergleichsschiff anigewiesen 1st.
Sie 1äBt sich also niur anwenden, wenn den
Projektan-ten die Werte für em Schiff vorliegen, dessen Elgen-sthaften 1hm bekannt smnid und das dem zu entwerfen-den Schiff in Typ, Grölle unid Konstruktlon möglichst
n-ahe kommt.. Dieses 1st aber auch andererseits die Stärke dieser Methode, da man durch das
Vergleichs-schiff konkrete Ausgangswerte erhäit. Es ibesteht aber
die Gefahr, dalI durch kriti-k-loses Ubemeiimen von Ausgangswerten bei evtl. vernderter Entwurfssituation
Fehlschlüsse gezogen werderi..
Sowohl bet der unabhängtgen als auth bei der
ab-han.gigen Methode wird das Entwurfszie , d. h..die
end-gultige Ermittlunig der Hauptabmessungen, im
alige-meinen durchschrittweise Naherungen
er-reicht (method of trial and error).Bei diesem Verfähren 1st es notwendig, bei jedem der eirbzelnen Nãherungsschritte festzustellen, wie weit Rèchenergebnisse; die bel den vorausgegangenen
Nähe-rungen bereits erhalten wurden, durch nachfolgend
erforderlich werdende Anderungen beeinfiullt werden
und sich dadurch weitere tknprojektierungen als
not-wendig erweisen.
Hierdurch wird der Entwurf zu erner langwierigen
Arbeit, bel der meist eine An-zahi der anfangs
geimach-ten Aamahmen und der darnit erhalgeimach-tenen Ergebnisse
wieder verworfen werden mull, da sich beim weiteren
Verlauf der Projektierung zéigt, dalI sie riicht in alien
Punkten den gestellten- An-ford-erungen genügen. Die Losunig der Entwurfsaufgabe d-urch schrittweise Nähe-rung ist also zumindest unrationell.
Es liegt aber na'he, nach einem Losungsweg zu
su-chen bei dam das sch.rittweise Herantasten an die end-gUltigen Abmessungen verrnieden rwird oder zumindest
auf ein Ninirnurn beschri
kt bleibt, d. h elne k om
-pie xe Lö sung des Entwurfsproblemes erfolgt.In der Deutschen Demokratischen Repüblik sind, trotz einer relativ ôBen Zahi -gbauter Schiffe, in-folge
der usge.prägten Serienibauweise bisher nur vérhält-nismaBig wenige Sch-iffstypen konstruieft worden. Es
ist dàher z. Z. auth erst weni:g an eigenern Konstrük-tionsmaterial vorhanden. Die Projektain.ten sind bei
dieser Sachiage méist noch gezwungen, die Rauptdiaten
der zu entwerfeniden Schiffe auf Grund mehr oder
weniiiger willkürlicher Annahmen festzulegen. Besten-falls können sie dabei veröfferitlichte Schiffe als Anhalt
benutzen, die au.f fremden Werften gebaut wurden,
deren Masse- und Massemittelpunktsdaten jedoch i-rn
éinzelnen nicht benanint werden. Durch die abweichenide
Gesellschaftsordnung soiwie unterschiedliche Produk-tionsirerhaltrüsse, Vorschriften und Baumaterialien
wer-de.n aber ohnehin schon entscheidende Unterschiede
zwischen den in der Deutschen Demokratischen
Repu-blik und den im kapmta]istischen Ausland gebauten
Schiff en bedingt. Aus beiden Gründen .kann eiine
Pro-jektierung auf soicher Basis leicht zu Fehlschlägen führen.
Diese Situation zwiiigt dazu, sich in viel stärkerem
Malle aLs sonst üblich ist von eine.m Vergleichsschiff unabhan-gig zu machen, d. h. auth bei einer evtl.
kom-plexen Lösung des Entwurfsroblemes un der Regel die unabhängige Entjwurfsmethode anzuwenden.
Aus diesern Giunde wurde eine k o m p 1 e xe L ö
-s u n g de-s Entwurf-sverfahren-s nach der unabhangigen Methode entwickelt, woibei vorerst e.ine Beschrankung auf Trockenfrachtsdtiffe erforderlich war.
Die komplexé Losung. kann in folgenider Form erfolgen: Ermitt1ung des Deplacement D a-us dn Forderungen des Auftraggebers;
Ermittlung der erreichbaren Geschwindi'gkeit v aus der Maschinenleistuing u-nd dem Deplacement;
Ermittlung der Länge LL aus der Geschwindigkeit
- und dem Deplacement;
Erntittlunig des Blockkoeffizienten bL aus der
Ge-schiwrindigkeit und der Lange;
-Ermittlung des Verhältnisses Seitenhöhe - zu
Tief-gang (H/T) ai.is der Lange, dem Blóckkoeffizieñten und dem vom Auftraggeber geforderten Laderaum-inhalt bzw. aus den Freibordvorschriiten;
Erntittlung des Verhältnisses Breite zu Tiefgang (B/T) aus den in den Stabilitdtsvorschriften
ange-- gebenen krängenden Momenten, dem
Blockkoeffizi-enten und dem H/T-Verhältnis.
Die Ermittlung -der endgultigen Hauptabmessungen
- aus den ennittelten Werten.
Da sich béi diesem - Verfahren jede GrölIe aus den jew-ils -zuvor ermittelten Gröllen ergibt, 1st es
erfor-derlich, dalI die einzélnen Werte schon mit einer der-artigeñ Geriauigkemt bestimmt -werden, dalI die Aus-wirkun-gen von Fehiern auf die nachfolgend errriittélten
Gröllen so gerinig siiid, daB-Neu-projektieiungen nicht
er-forderlith werden. Aus diesein -Gr'unde wurde es
not-wendig, die für die - Losung der einzelnen Etappen
verwandten bekanntén Verfahren auf ihre Genauigkeit zu tiberprüfen -bzw. neue Verfaliren zu entwickeln.
Infolge der- - nur schwer mathematisch erfallbaren
Oberfläche der Schiffe uind der noch nicht gegèbenen -Moglichkeit den Widérstand und die Propulsion exákt
áuf einfache Weise zu bestimmen, mullte bei der
Ableitung neuer Verfahren in starkem MaCe von sta-tistischen Auswertungen gebauter Schiffé und durch-efuhrter Versuche Gebrauch gemacht werden. Dabei
mullte aflerdings für die Deplacement- und Geschwiin-digkeitserrnittlung eine Abhangigkeit von dem derzei-tigen technischen Entwicklungsstand in KauI genommen
werden. - Es konnte aber naehgewtlesen - werden, dalI die
voraussichtlicheri weiteren technischen Entwicklungen durth -einfache Korrektu.rwerte berucks-ichtigt werden
können. -
-1. Deplacement
-Entsprechend dem vorgeschlagenen Losungsweg mull
zuerst das Deplacement (D) des .Sehiffes bestimmt
wérden. Diieses setzt sich zusammen aus der Masse- des
stäh-lemen Schiiffsrumpfes éinschl. -Aufbauten und
Decks-ha-user (St), der--Masse der Ausrüstung und Einrichtung einschl. Kuhl.aniagen (A+E) der Masse der Maschinen-anlagen (M) und der T±gfähigkeit -(diw).
D=St+(A+E)-I-M+dw
Zur Ermittlung des Deplacement. ist im wesentlichen
die Kerinl.nis der Tragfahigkèit, des nornialen
Lade-rau!minhaltes LRN- einschL Kühlladeräume und Hoch-tan-ks, der von der - Hauptrnaschine -. abgegebenen
Lel-stung N0 ) sowie der Fahrgast- und .Besatztm'gszahl erforderlich. Alle ubrigen Sonderforderungen kännen durch entsprechende Korrekturen berückslchtigt wer-den.
Die Masse des stähiernen Schiffsrumpfes kann nach BikI 1 in Abhängigkeit von drw und LRN für em
Stan-dardschiff ermittelt werden. Eel Abweichungen von
dem Standardtyp sind Korrekturen erforderlich.
ds..-0 - 4 6 8 . Q 0 ÜJ
.S/d & 5to,.rd.h,ff mit ncd'malen
Aufbauter,
fr die 9wLung
Bud 1
Die Masse der Ausrustung und Einrichtung ohne
Kuhlanlagen und Kühlladeraumisolierung, ohne Schwer-gut geschirr und ohne diejenige Masse, die von der Zahi
und Unterbringungsart der an Bord befind]lchen Per-sonen abl-iangt, ergi'bt sich nach Bud 2 gleichfalls in Abhängigkeit von dcw und LRN.
LR Bud 2
Für die aben erwähnten Aussonderungen sind
Zu-schlage erforderlich.
Die Masse der Maschinenanlage ergibt sich aus der Masse des oder der Hauptmotoren einschl. eines evtl.
vorhandenen Getriebes (entsprechend den Angaben der
L. ej
ma1?ne lo
g
LRN(rr73j
1)Bei Serienfertigung der Motoren ist die Leistung des
für das betreffende Schiff vorzusehenden Motors meist
schon im ersten Entwurfsstadium bekannt.
l3erstellerbetriebe) und der Restmasse der
Maschinen-anlage, die Bud 3 in Abhangigkeit von der Leistung
der Hauptmaschine entnomrnen werden kann.
Ne (8eos(e,stung)
-, 3 5 70 9 ,i (FsJ
5
Mse ,
rn
ñ7?ht- 0Ld7I. QpLrr7v
i6etrebeDie vierte zur Errnittlung des Deplacement erforder-lithe Teilmasse,
die Tragfähigkeit dw 1st aus den
Forderungen des Auftraggebers bekannt.
Aus dem errechneten Deplacejnent ergibt sich die
Verdrangung zu
V=D/iD m3
wobei rn = Dichte des Seewassers mitEinschluB emes Faktors für die Dicke des AuBenhaut [t/m3].
2. Geschwindlgkeit
Nachdem die Verdrängung bekannt 1st, relchbare Geschwiridigkejt ermittelt werd Zwischen der Geschwindigkeit und der
sowie der effektiven Maschinenleistung
gende Beziehung 3= Bud 3
mit v =
=
N0 ==
kann die
er-en.
Verdrangung besteht
fol-Geschwindigkeit Ems-1]
Propu'lsionsgutegnad NO/NW
effektive Leistuing des 'Motors 1kW] Transmissionswirkungsgrad NO/NW WO TV = Widerstandsbeiwert V = Verdrängung Em3]
c = Widerstandszusth1cfaktor
(Windwiderstand, Steuerwderstand, R.auhigkeit, Anhnge usw.)= Dichte des Seewassers [t/m3]
N = We1Ien[eistung [kW]
N0 = Schleppleistun.g W - v [kW]
W = Widerstand [kN]
v.JI3
Es läl3t sich zeigen, daLi für die .kritische Geschwin-digkeit, d. h. diejenige Geschrwiindlgkeit,
bel der die
Widerstandskurve steil anzusteigen beginnt, der Wider-standsbeiwert TV von Frachtschijffen mit tiblichenVerlältniswerten 'bei gleicher Verdrn.gung, aber un-terséhied.licher Form annahernd konstant 1st. Da im aligemeinen die Probefahrtsgeschwindigkeit der kriti-schen Geschwind.igkeit entspricht, kann these
Elgen-schaft für die Berechnung der Geschwinthgkeit benutzt
werden.
Weiterhin läBt sich über den Schu&lrehzahlgrad
unter Anwendung der Theorie des
Ersatzpropellers zeigen, dal3 der Propulsionsgutegrad im wesentlichenvon der Drthzahl des Propellers abhangt.
Der Widerstandsbeiwert bei geschweillter Au!3enhaut beträgt
'T1310
(70000
'vi
O363Bei genieteten Seitennähten und Spanten ist em
Zu-schiag von +0,65 iO- erforderlich, bei volistan.dig ge-nieteter Aul3enhaut von +1,625 10-s.
Der Propudsionsgutegnad ergibt sich zu
!0=-O,O.31r7 ft---Q836
mit n=
Drehzahlg
=
ErdbeschleunigungFür den Transmissionswirkungsgrad i7
und den
Wlderstandsumschlagsfaktor c liegen ausreichende An-gaben vor, so daB es mEglich 1st, die erreichbare Probe-fahrtsgeschwinthgkeit zu ermittein.
Lange - L[
Die Schiffslange kann aus dem bere.its emlittelten
Deplacement und der errechneten
Gescliwindlgkeitnach okonornischen Gesichtspunicten du.rch Abwagen der Bau- und Betrjebskosten hel verschiedenen
Varian-ten ermittelt werden oder mit Hilfe von empirisehen Formein, z. B. nach Nogid
LL=2845vv7"
[rr,J
Dieser Wert wird zweckmallig noch für den Schiff
s-typ, die Räumte und das voraussichtliche Verhältnis
von See- zu Hafentagen korrigiert.
Blockkoeffizient cij -
V/LB.T
Der Blockkoefiizient läI3t
sich, nachem die
Ge-schwiindlgkeit und die Schlffslänge bestimint wurden,mit Hue der Froude'schen Zahl FL
=
v/ 1/gLerimt-tein. Zu diesam Zweck wurde mach elner Auswertung von annähernd 500 vorliegenden
Modellversuchsergeb-ri:
:en Bild 4 aufgestellt. Die beideri getrennteri LtnienA für âL von ca. 0,69 hIs 0,80 unid B für L VOfl Ca.
0,55 bis 0,69 können aus der Oberlagerung des
Bug-und Heckweliensystems erklärt werden.
H1 =H
-K1=
LLBH1=
f(ÔL)K2=1+(
+
= f (r Bud 45. Verhältn.is Seitenhöhe zu Tiefgang HIT
Mit den ermittelten Werten kainn das Verhältnis
Sei-tenhöhe zu Tiefgang mit Hilfe etner Raumgleichung
bestimmt werden.
HS'oc1ZL,
T
D(K7K2K3j
LRN(7-a)tHT t-k'IT-
7*(s*btt)
wobei LR1(LA
=
Laderäume in Aufbauten)(LS
=
Sprurigvolumen)(LB
=
Buchtvolumen)(LL
=
Volumen der Lukenschächte)LR1
HT =Volumen der Hochtanks WT =Volumen der Wellentanks
=
Lange des MaschiLnenrauines MRLRN= Norrnailaderaum
hd
=
Höhe des DoppelbodensK.1
=
Reduktionsfaktor für EinbautenW1.1=thhaLt des Schiffsrumpfes zwischen Doppelboden und der Ebené durch
Selte Deck.
)
VP
=
Vol. der Vorpiek HP=
Vol. der HinterpiekK3= MR LA a
=
LRN LS=
LR1 LB b=
LR1 LLDie einzelnen Grol3en konn ten durch statistische Aus-wertung ether Vielzahl von gebauten Schiffen gefunden
werden.
Bei reinen Volldeckern muB der mit Hilfe der Rauin-gleichung emñttelte H/T-Wert den Freibordvorschniften
entsprechen. Zu thesem Zweck wurde eine
Frelbord-gleichung entwickelt
mit LA = Lange der Aufbauten
a =f (LL,d)
Stimmen die beiden H/T-Verhältnisse nicht überein,
dann müssen die Abmessungen des Schiffes bzw. die
Aufbautengestalti.rng entsprechend geandert werden.
6. Das Verhältnis Breite zu Tief gang (B/T)
Das Verhältnis Breite zu Tiefgang ergibt sich aus
der Stabilitätsibedingung, dal3 das aufrichtende Moment grOl3er sein mul3 als das krängende und aus den bereits ermittelten Gröl3en L und H/T.
Nach Bud 5 besteht zwischen dern krangenden Hebel aus dern Winddruckrnoment hWOd, dern Stabulitätsweg
e = f (q) und der rnetazentrischen Höhe MG die Be-ziehung
iL05'Pnt)
h
-Ice-it
1fent
bzw. nach Division <lurch den metazentrischen Radius
MF * R
t1-cos'p1t)
F7 Ker,t +F'
1bceret hh.4jnd Zusar-nmerhang z wistheri wE, ' h kcr,t. e Bud 5Da andererseits gezeigt werden kann, daB
h
12p.F'5' /fl2
CIaf
wobei p = spez. Winddruck [kN rn-2]
F'= /L8T
5'50/T
-1ZLB
(F0 = Fläche des
tYberwasser-1ateralplanes)
(S0 = Abstand des Mittelpunktes des OberwasserlateraLpianes von
T/2)
(Koeffizient des
Breitetragheits-momentes 1B
ergibt sich die Möglichkeit, nach Bud 6 für
verschie-dene angenommene T/B-Verhaltnisse die zugehorigen
Werte (MG/MF) zu ermittein,
wenn die e-Kurven
vorliegen. Diese
e-.Kurven konnten nach den
Dia-grammen der Formzusatzstabilität von P r o 'ha s k a
aufgestellt werden.
e, -
DiagrcmrriBud 6
Zwischen dam T/B-Verhältnis und dem vorhandenen
(MG/MF)-Verhaltnjs besteht fo&gende Beziehung
(..)
7.pfI
(c1_cL)
I.tlF/vorh
B/8
wobej
=
f (o70)
FK = Hochiage des Verdrangimgsmittel-punktes
a = Völliigkeitsgrad der Wasserlinie
c3 = GK/H
GK = Hochiage des Massenrnittelpunktes, so daB gleichfalls für versehiedene angenommene
TB-Verhältnisse die zugehorigen Werte (MG/MF)VOrh er-mittelt werden können.
Werden die (MG/MF)
- und die (MG/MF)vh
-.Werte tiber B/T aufgetragen, danri kami am
Schnitt-punkt beider Kurven <las erforderliche B/T-Verhäitnis abgelesen werden.
In gleicher Weise ist es mOglich, auth des erforder-lithe B/T-Verhältnjs für andere Stabilitätskriterien und
für das Schiff mit verbrauchten Vorräten im
Doppel-boden zu errnitteln.
'p
7. Hauptabmessungen
Mit dei bereits ermittelten Werten können die
Haupt-abmessi.ingen besti.mmt werden
Jv
....L..'
dj.LL
T-8k
H=T
Zusammenfassung
Es werden die ublichen Entwurfsverfahren
bespro-chen und aus der gegenwärtigen Situation in den
Pro-jektierungsabteilungen der Werften der DDR die
For-derung nach einer unabhangigen komplexen Entwurfs-methode erhoben. Diese Methode wird für Frachtschiffe
angegeben.
Pe3Me
0cyAa1oTcI oicnwe MeToii npoercTxpoBaHaS S B CBS-35 C I1acToSulel cI4Tya1set B npOeETHX iopo cyo-cTpoaTeJIbm1x Bepetk BIcxa3b1BaeTcS TpeOBaMSe CO3HZS lLe3aBscxMoro 1couflIeKcHOrO MeTOa
flpOeKTM-poBauss. 3T0T MeTo xpaTie aeTcs iS rpy3OBhX CyJ0B.
Es konnte gezeigt werden, dal3 der rnittlere
auItre-tende Fehier bei der Deplacementermittlung ± 1,07 0/
und bel der Geschwindigkeitsermittlung ± 1,82 0/ nicht überschreitet; bei der Ermittlung des H/T-Ver-häitnisses betragt der maximale Fehier etwa ± 20/a. Unter Zugrundelegen dieser Fehier ergeben sich für
the endgultigen Hauptabmessungen kaum Abweichun-gen von mehr als ± 1°/a, d. h., dalI die Genauigkeit des vorgeschlageneri VerLahrens für Entwurfszwecke
.aus-reichend 1st.
Summary
The usual methods of ship design are discussed. In the present situation in the design-groups of the yards or the German Democratik Republic it is necessary to
use an independent complexe methode of design. This
method is briefly described for freighters. Résumé
L'article discute les procédés usuels avec la construc-tion de navires. Partant de la situaconstruc-tion actuelle dans les
salles d'étude des chantiers de la Republique Demo-cratique Allemande (RDA) il faut exiger un procédé constructif indépendant et complexe. Ce procédé est
dcnné ici pour des cargos.
Sonderduick aus der. Zeitschrlft ,,Schiffbautechnik" H. 7/1962, S. 343-344
I
In den Mitteilungen Reihe B, Nr. 15, 16, 17 und 18
des Institutes für Entwerfen von Schiffen an der Schiff. bautechnIschen Fakultät der Ujiiversität Rostoek
ivur-den vom Verfasser bostirnrnte Teilprobleine des
Ent-werfens von - Tiockenfrachtschiffen behandelt. Durch,
eine geeignete 'Kombiñation der in diesen VerOffent-/ lichungen dargesteilten Iasuigen einzehie
Entwurfs-probleme ergibt sich eine éinfache Methode, urn die Hauptabmessungen eines neu zu entwerfenden
Trok-kenfraclitsohiffes in einer komplexen Form festzulegen, ohne von eiñern Vergleichsschiff abhangig zu
.sein-Das Deplacement kann auf Grund der Forderungen des Auftraggebers nach der VerãffentlicIung ,,Die Er-mitt1ing. des Deplacements von 'trockenfrachtern ihi ersten .Entwurfsstadium", Schiffbautechnik 11 (1961) H. 11, S. 548 bis 555 ermitteitwerden.
Mit-der siôh daraus érgebenden Verdrangung und dër. vorgegebenen Masehinenleistung kann dann nach - der
Veröffelitlichung ,,Ein Verfahren zur Ermittlung der
erreichbaren Gèschwindigkeit im ersten
Entwurfs-stadium bei bekanntèr Masehinenleistung", Schiffbau-technik 12 (1962) S. 83 bis 91, die errei'chbare
- Probefahrtgeschwindigkeit ermittelt werden.
Mit der Verdrängung und der -Geschwindigkeit läI3t
sich nach bekannten Gleichungen die passende Lange vorschätzen. Hierfur eignet sich u.'a. die Gleichung
von Jaeger{l] -
-'
"p+q±1'p-q
wobei Li. =- Lange iwischen den Loten
Per Ent'wurf eines Trockenfrachtst1iiffes nach. einer koinplexçn
unabhangigen MethOde
'IAus dem Institiit für Entwerfen von Schiffen an der Tjniversität. Rostock,
Direktor: Prof. DipL-Ing. A. Krause
Mitteilung Reihe B, Nr. 22
q
= b
D'/3 }/ VD2- 2
D'13D = Deplacement [t]
vD = Dienstgeschwindigkeit [kn]
__ 0,946 Vproenrt
b = 0,67 für Seeschiffe, die mit einer
hOhe-ren Gesehwindigkeit als die
kri-tische Geschwindigkeit fahren, wie Küstenfrachtsehiffe
b = 0,834 für Seeschiffe, deren
Geschwin-digkeit etwa der kritischen
Ge-schwindigkoit entspricht
b = 1,00 für transatlantische
Fahrgast-schiffe mit D> 30000 t.
Die modifizierte Gleichung von Nogid[2]
= 2,845 v113 "3
wobei v = Probefahrtgeschwindigkeit [tn s']
V = Verdrangung [m3]
kann für den gleichen Zweck ebenfalls empfohlen wden. Nach den Untersuchungen von &hneektuth [3]
er-scheint es zweckrnaBig, die nach der Gleichung von
Nogid ermittelte Lange wie folgt zu berichtigen: bei Volldeckerentwürfen - 1,2%
für ± 0,1 rn3/t Raumte gegenuber einem
Mitteiwert von 1,6 m3/t urn ± 0,75%
für ± 50 Seetagen gegenuber einer Normaizeit
von 200 Tagen irn Jahr urn ± 1,5%.
Nachdem die Lange auf diese Weise festgelegt ist,
kann auch der Blockkoeffizient 6, auf Grund der
Froudeschen Zah1FL V bestimmt werden. Hierzu
wird Bild 3 der Veroffentlichung ,,Ein Verfahren zur
Errnittlung der erreichbaren Geschwindigkeit un ersten
Entwurfsstadium bei bekan.nter Maschinenleistung",
Schiffbautechnik 12 (1962) H. 2, S. 86, benutzt.
den beiden ô-Kurven A und B des Bildes liegt, dann istErgibt sich hierbei, dal3 die FroudescheZahl zwischen.
es ;weckrnal3ig, für die Froudesche Zahi einen Wert
auf der Kurve B zu wählen, etwa zwischen FL = 0,253
mid FL = 0,257 mid aus. diesem Wert die Lange. rL
mid 6L ,neu zu bestimmen. Andereñfalls ergeben sich
für die ÔL-Werte nach der Kurve B zu groBe Langen LL mid damit evtl. zu kleine Rumpfquerschnitte mit den daraus resultierenden Schwierigkeiten bei der räumlichen Gestaltung des Schiffes und bei der Er-fuilung der Stabiitätsvorschriften.
-Blockkoeffizienten sowie dem geforderten Laderaum-inhalt läL3t sich nach der Veroffentlichung ,,Zusamrnen-hang der Schiffsabmessungen mit dem Laderaurninhalt
von Trockenfrachtern", Schiffbautechnik 12 (1962) H. 4, S. 186 bis 193, das erforderliche Verhältnis von
Seitenhöhe zum Tiefgang ermittein.
Aus diesem HIT -Verhaltnis und den bereits
bekarm-ten anderen Werbekarm-ten kann dann auf Grund der sich aus den Stabilitatsvorschriften ergebenden krangenden
Kräfte das erforderliche Verhältnis BIT nach der Ver-offentlichung ,,Die Berucksichtigung der StabiLitats..
kriterien im ersten Entwurfsstadium bei
Trockenfracht-schiffen", Schiffbaiitechnik 12 (1962) H. 5, S. 240 bis
251, ermittelt werden.
Die endgultigen Abmessungen ergeben sich dann zu
1/ V
B VLL T'
T B H TT
Das beschriebene Verlahren ergibt mit erheblich
geringerem Arbeitsaufwand als die ailgemein übliche
Methode der schrittweisen Naherung die
Hauptab-inessungen von Trockenfrachtschiffen. Die dabei er-reichte Genauigkeit ist im ailgemeinen so groB, daL3
these Abmessungen ohne spätere Anderungen der end-gültigen Ausarbeitung des Ent-wurfes zugrunde gelegt werden können. Die dabei entstehenden Abweichungen
von den Forderungen des Auftraggebers liegen nach
theoretischen mid praktischen Untersuchungen im
Bereich der Toleranzen, die nach der Anordnung über die ailgemeinen Lieferbedingungen des volkseigenen
Schiffbaues vom 10. Mai 1957 [4] zugelassen sind. In einer zusamrnengefal3ten Darstellung hat der
Ver-fasser das gesamte Verfahren auf der
Schiffbautoch-nischen Tagung der Kammer der Technik 1961 vorge-tragen.
Literatur
-[1] Jaeger, H. E.: Lengte bepaling bij het ontwerpen van schepen. Schip en
Werf 16 (1949) S. 0.
[2] Nogid, .t. M.: Theorie der Schifl'sprojekticrung. Staatlicher Verlag der Schlffbauindustrie Leningrad (1955). 480 Seiten, 94 Bilder, 103 Tafeln
(ni.).
[8] Schneekluth, H.: Die ivirtecliaftliche TJInge von See-Frachtschiffen uncl ihre Einfiul3faktoreu. Techn. UnlversltLt Berlln-Charlottenburg.
Diss. 1956, 114 Seiten.
[4] -: Anordnung Cber die Ailgemelnen Lieferbedingungen des volkseige-nen Sclsiffbaus vom 10. ItIai 1957. Gesetzblatt der Deutechen Demo-kratischen Republik vom 20. Juni 1957, Sonderdruck Nr. 258.
SbA 4010
Satz und -Druck: Gutenberg Buchdruekerei und Verlagsanstalt VOB ,,AufwSrts" Weimar - ,T_193 Lizenz-Nr. 5194
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