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Kontinuität und Wandel in den Lebensstilen der polnischen Gesellschaft

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Academic year: 2021

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Leon Dyczewski

Kontinuität und Wandel in den

Lebensstilen der polnischen

Gesellschaft

Collectanea Theologica 53/Fasciculus specialis, 101-113

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53 (1983) fasc. sp ecialis

KONTINUITÄT UND WANDEL

IN DEN LEBENSSTILEN DER POLNISCHEN GESELLSCHAFT

D en L ebensstil b ild e t ein e g ew isse G an zh eit v o n B edürfnissen, B estrebu n g en , N eig u n g e n u n d V e rh a lten sw e ise n . D er R eichtum d er In h alte u n d F orm en, in d e n e n d er L ebensstil zum A u sd ru c k kom m t, e rsc h w e rt se in e B esch reibu n g u n d K lassifizierung. Die Soziologen, die ein fach e u nd leich t n a c h p rü fb a re A u sd ru ck sfo rm en des L ebens­ stils such en, b rin g e n ih n m eisten s m it d er K o nsum tion in Z usam ­ m en h an g u nd b estim m en un d k lassifiz ie re n die L ebensstile in A b ­ h ä n g ig k e it v o n d e re n A u sm a ß en und Form en. So g ehen z.B. Leopold v o n W iese, J a n Szczepański, S tan islaw O ssow ski u n d A n d rzej Si- ciński vo r. G leichgültig, w ie d e r L eb en sstil v e rs ta n d e n w ird, ist er in d e r R egel b e d in g t d u rc h das A u sb ild u n g sn iv eau , d e n W o h lsta n d s­ g rad , die A rt d e r a u sg e fü h rte n A rb e it u n d d en C h a ra k te r des H erk u n ftm ilieu s. D iese F a k to re n lie g e n gleich zeitig d e r D ifferenzie­ ru n g d e r S o z ialstru k tu r zu g ru n d e, w as d a ra u f h inw eist, d a ß d er L ebensstil m it d e n sozialen G ru p p en d e r b e tre ffe n d en G esellschaft in engem Z u sam m en h an g steht. Es sind ja die so zialen G ruppen, die sich d en ih n en g em ä ß e n L ebensstil schaffen u n d sein e T rä g er u n d ü b e rm ittle r sind. F e rn e r ist d e r L eb en sstil ein es k o n k re te n Individ uu m s au ch ein e Ä u ß e ru n g se in e r Z u g eh ö rig k eit zu e in e r b e stim m te n so zialen G ruppe. Er k a n n d a h e r d e r G e g e n sta n d se in e r E rw a rtu n g e n u n d B estreb u n g en sein, o d er ab er e r w ird v o n ihm n ich t a k z ep tie rt, so n d e rn v erw o rfen .

W en n w ir das Pro b lem v o n K o n tin u ität und W a n d el in den L ebensstilen d e r p o ln isch en G esellsch aft a n a ly siere n , m üssen also zw ei E lem ente b e a c h te t w erd en : 1) die V e rä n d eru n g e n , die sich in d e r S o z ialstru k tu r v o llzo gen h ab en , w elch e die G ru n d lag e fü r die G e staltu n g d e r L ebensstile bildet; 2 )die V e rä n d e ru n g e n in d e n In ­ h a lte n u n d F o rm en d e r L ebensstile. Im v o rlie g e n d e n A rtik e l g eht es uns v o r allem um das zw eite Elem ent. A u fgab e d iese r k u rze n M o n o g rap h ie ist: 1) die C h a ra k te ris ie ru n g je n e r L ebensstile, die d u rch die frü h e re S o z ialstru k tu r h e ra u sg e fo rm t w u rd e n u n d au ch in d e r h e u tig e n S o z ialstru k tu r n och leb en d ig sind; 2) das A ufzeigen d e r n e u e n In h a lte u n d Form en, die zu d en sch on e x istie re n d e n Le­ b e n sstile n dazu g ek o m m en sind; 3) ein e C h a ra k te ris ie ru n g des g e­ g e n w ä rtig e n ts te h e n d e n Lebensstils.

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I. Kontinuität und W andel früheren Lebensstile

A ls E rgebnis d e r in P olen n ach dem 2. W e ltk rie g v ollzo g en en V e rä n d e ru n g des p o litisc h e n System s, d e r V e rn ic h tu n g v o n fast ein em F ü n ftel d e r B ürger d u rc h die B esatzer (h au p tsäch lich In te lli­ genz und B ürgertum ) u n d d er E n tw icklu n g d e r In d u stria lisie ru n g u nd U rb a n isie ru n g b ra c h die frü h e re S o z ialstru k tu r zusam m en, ab er die L eben sstile d er frü h e re n so zialen G ru p p en ü b e rle b te n in g rö ß e ­ rem od er g e rin g e re m A usm aß. A m w e n ig ste n blieb vom L ebensstil d e r B ourgeoisie, b e trä c h tlic h m eh r v om L ebensstil d e r G utsb esitzer, obw ohl d er G u tsb e sitze rsta n d eb en so w ie die B ourgeoisie zu e x istie ­ re n au fh ö rten . A u c h d e r L ebensstil d e r A rb e ite r aus der Zeit zw i­ sc h en d e n W e ltk rie g e n ü b e rle b te n ich t in se in e r G anzheit. D agegen sin d die L eb en sstile der B auern, des K lein b ü rg ertu m s u n d d e r In te l­ ligenz w e ite rh in lebendig. Es tr a te n jed o c h W a n d lu n g e n sow ohl in d e n so zialen G ruppen, die sie g esch affen h a tte n u nd ih re T rä g er w a re n , als a u ch in d en In h a lte n u n d F o rm en d e r L ebensstile selb st auf. D iese V e rä n d e ru n g e n sind in so w eit in te re ssa n t, als sie ganz spezifisch e A b a rte n d e r frü h e re n L eb ensstile schufen, die m an in P a ra lle le zu je n e n d e n dörflich en , d e n n e u b ü rg e rlic h e n u nd d en e litä re n Stil n e n n e n k an n . Sie ste lle n ein e W e ite rfü h ru n g d e r in d e r V e rg a n g e n h e it g e s ta lte te n L ebensstile dar.

1. V om b ä u e rlic h e n zum d ö rflich en L ebensstil

D er b ä u e rlic h e L ebensstil b a sie rte auf e in e r G em einschafts­ k o n z e p tio n des Lebens, zu d e r die fam iliär-w irtsch aftlich e G em ein­ schaft, die N a c h b a rg e m ein sc h aft, die Dorf- u n d die relig iö se (Pfarr-) G em einschaft geh ö rten . Die zw isch en m en sch lich en K o n tak te h a tte n p e rso n a le n C h a ra k te r. Sie b ild e te n die G ru n d lag e für die g e g e n ­ seitig e H ilfeleistun g , d as V e rb rin g e n d e r F reizeit, sie g e w ä h rte n dem In divid u um das G efühl d e r G ru p p en zu g eh ö rig k eit, V e rw u rz e ­ lung und S ich erheit; auf ih n en b a u te a u ch das S ystem d er g e sell­ sc h aftlich e n K o n tro lle auf, w elch es n ich t zuließ , d a ß In d iv id u en aus de n w ich tig en u n d g esellsch aftlich a n e rk a n n te n N orm en, W e rte n und V e rh a lte n sm u ste rn au sb rach en . D ie z e n tra le n W e rte im b ä u e r­ lich en L ebensstil sind: B odenbesitz u n d V e rg rö ß e ru n g d e r B a u e rn ­ w irtsc h a ft selb st auf K o sten la n g jä h rig e r E n tsag un gen , Fleiß, F a ­ m ilienban de, V e rb u n d e n h e it m it d er D orfgem einschaft, R elig iosität un d T rad itio n alism u s im S inne d e r T re u e dem g eg en ü b er, w as w a r u nd ist.

Im b ä u e rlic h e n L ebensstil gab es e in sta rk e s G efühl für den W e rt d e r Zeit. Die Zeit m u ß te a k tiv au sg efü llt ‘ w erd en . N a c h d er A u sfü h ru n g d e r n o tw e n d ig e n T ä tig k e ite n m ach te m an sich an die le ic h te re n A rb eiten . Die K inder w u rd e n v o n k le in auf in die A rb eit e in g e g lie d e rt, aber es w u rd e n ih n en ih rem A lte r e n tsp re c h e n d e A rb e ite n gegeben. S ch lech t a n g e se h e n w a r das sog. „N ichtstu n"

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oder Z e itv e rsc h w e n d e n auf B eschäftigungen, die im R ahm en des v e rb in d lic h e n System s als u n n ü tzlic h a n g e se h e n w u rd en , w ie z.B. das Lesen v o n B üchern, h äu fig e G e sp räch e und so g ar häu fig er K irchgang. Es w u rd e jed o c h o h n e H ast g e a rb e ite t. A lles h a tte seine Zeit. V on d e n A rb e itsta g e n h o b en sich d e u tlic h die F e ie rta g e ab, d e re n es b e trä c h tlic h m eh r g ab als h eu te. Sie w u rd e n zur E rholung, zum Besuch v o n V e rw a n d te n und B ek an n ten sow ie zum V e rg n ü g e n benutzt. Zum festen F e iertag sp ro g ra m m g e h ö rte d e r K irch en b esu ch sow ie ein län g e res G ebet zu H ause. Die F e ie rta g e b ild eten eine s tä n ­ dige G eleg en h eit zur Schaffung d e r lo k ale n K ultur. Im b ä u e rlic h e n L ebensstil w a re n sie m it dem V o lk sschaffen v e rb u n d e n ; d a n k dem gibt es v e rsc h ie d e n e T ra ch te n , Lieder, W o h n u n g sein ric h tu n g e n , r e ­ ligiöse G e b rä u ch e u n d m it d e r W irtsc h a ftsfü h ru n g v e rb u n d e n e G e­ b räu ch e. Sow ohl im a lltä g lic h e n als a u c h im fe ie rtä g lic h e n Leben gab es v ie le T ä tig k e ite n u nd G e g e n stä n d e v o n sym bolischem C h a ­ ra k te r. Das A llta g sk o n su m p tio n sn iv ea u w a r im a llg em ein en niedrig, a b e r a n d en F e ie rta g e n w a r m an um e in m an n ig faltig e re s u n d re ic h ­ h a ltig e re s E ssen bem üht. In d e r W o h n u n g se in ric h tu n g u nd K lei­ du n g d o m in ierte die Z w eck d ien lich k eit ü b e r dem Z u rsch a u stelle n des W o h lsta n d es. D ieser w u rd e d ag e g en v o r allem in d e r Zeit der g ro ß e n F e iertag e , F am ilien feiern sow ie a u ch d a n n gezeigt, w enn die T o c h ter v e rh e ira te t w e rd e n sollte.

Zu d e n w e se n tlic h ste n W a n d lu n g e n , die im b ä u e rlic h e n L ebens­ stil a u ftra te n , g e h ö rt das A b g eh en vom a g ro z e n trisc h e n W e rtsy ste m . B oden un d B auernhof sind w e ite rh in w ichtig, h a b e n ab e r ih re n fast re lig iö se n C h a ra k te r v e rlo re n , d e n sie frü h e r b e saß e n . G e g en w ärtig w e rd e n sie m eh r in stru m e n ta l b e h a n d elt, als M ittel zur E rlang un g eines g rö ß e re n Einkom m ens, um le ic h te r leb en u n d d e n K in dern e in e A u sb ild u n g zukom m en lasse n zu kö n n en . Die F eld arb eit w ird ä h n lic h w ie je d e r a n d e re B eruf an g eseh en . Im E rgebnis der Ein­ fü hrung te c h n isc h e r E rfin dun g en auf dem Dorf vollzog sich eine Z e rstö ru n g d er Z yk lizität und des Z eitrh y th m u s im Leben des D or­ fes. Es tra t e in v ö llig n eu es P h än o m en auf — die F reizeit. Bisher w u rd e n jed o c h die ric h tig e n F orm en ih re s V e rb rin g e n s noch nicht h e ra u s g e a rb e ite t und gefestigt. Die auf dem L ande e x istie ren d e n K u ltu rh ä u se r erfü llen ih re A u fg ab en auf diesem G ebiet nicht.

Im g e sellsc h a ftlic h e n B ew u ß tsein e x is tie rt w e ite rh in das G efühl des U n tersch ied s zw ischen dem A llta g und F eiertag , ab e r nicht m eh r so d e u tlic h w ie frü h er. D er F e ie rta g w u rd e um v ie le G e b rä u ­ che b e sc h n itte n u n d w ird p a s siv e r als frü h e r v e rb ra c h t. D ie sich auf dem D orf v e rb re ite n d e n M assen m ed ien w ie F e rn se h e n und Radio, erm ö g lich en d e r D o rfb ev ö lk eru n g ein e b re ite re E in sch altu n g in die allg em ein e K u ltu r, tra g e n ab e r gleich zeitig zur A b sc h w äch u n g des lo k ale n Schaffens, zur E n tw ick lu n g d e r k u ltu re lle n P a ssiv itä t und e in e r u n k ritisc h e n H a ltu n g g e g e n ü b er d e n vom F e rn se h e n u n d R a­ dio p ro p a g ie rte n In h alten bei.

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Im b ä u e rlic h e n L ebensstil v ersc h w in d e t das G efühl des W e rtes des D örflichen, alles S tä d tisch e d ag e g en w ird h o c h b e w e rte t. Die h e u tig e D o rfb ev ö lk eru n g ü b ern im m t leich t die s tä d tisc h e n M u ster (nicht im m er die b esten) auf dem G ebiet d e r S itten, d e r W o h n u n g s­ e in rich tu n g , d e r K leidung u n d d e r F reiz e itg e sta ltu n g . D ieser P ro ­ zeß ist noch n ich t allzu w eit fo rtg e sc h ritte n , u nd w ir finden g e g e n ­ w ä rtig auf dem Dorf e in e M ischung von E lem en ten des frü h e re n b ä u e rlic h e n L ebensstils m it dem g e g e n w ä rtig e n Stil des stä d tisc h e n Lebens. A ls E rgebnis d e r sich v o llz ie h e n d e n W a n d lu n g e n e n ts te h t ein g eg e n ü b er dem frü h e re n etw as v e rä n d e rte r L ebensstil, ein n e u e r Stil, d e n m an als d e n d ö rflich en b ezeich n en k an n . Sein w e s e n t­ lich stes C h a ra k te ristik u m ist die B ehan d lun g d e r L an d arb eit als Beruf. Das zeich n et sich so g ar in d e r sch o n allg em ein en B enutzung d e r B ezeichnung „L andw irt" a n ste lle d e r B ezeichnung „B auer" ab.

2. Vom b ü rg e rlic h e n zum n e u b ü rg e rlic h e n Lebensstil

D en b ü rg e rlic h e n L ebensstil sch u fen die K leineig en tüm er, A n ­ g e ste llte n u n d Beam ten, s e lte n e r die g ro ß e n K ap italisten , die aus dem reic h en G u tsb e sitze rsta n d stam m ten o d er frem d er H erk u n ft w aren. D iese soziale Schicht — als K le in b ü rg ertu m bezeich n et — w a r w e d e r so z a h lreic h n o ch ö k onom isch und g esellschaftlich so s ta rk w ie in d e n L än d ern W e ste u ro p a s. Im J a h re 1931 b ild e te sie u n g efäh r 11% d e r G e sa m tb ev ö lk eru n g des Landes. D er v o n ihr g esch affen e L ebensstil gab d e n m a te rie lle n u nd P re stig e ­ w e rte n d en V orzug, w obei das P re stig e en g m it dem Besitz, dem P latz in d e r g esellsch aftlich en H ie ra rc h ie und d e n a u sg eü b ten F u n k tio n e n u n d P riv ileg ie n v e rb u n d e n w urde. Das L ebensziel w a r stä n d ig e r E rw erb, das E rre ich e n im m er h ö h e re r g esellsch aftlich er P ositio nen , die n a tü rlic h d u rc h d en Besitz ab g e ste ck t w aren . Im b ü rg e rlic h e n L ebensstil v e rb a n d sich die H a ltu n g „haben" en g m it d e r H altu n g „sein", w obei die e rste d e r z w eiten v o rau sg in g und sie bedingte. Ä sth etisch e, S elb stv erw irk lich u n g s- und ideologische W e rte sp ie lte n im b ü rg e rlic h e n B ew u ß tsein ein e e h e r s e k u n d ä re Rolle. D er D u rc h sch n ittsb ü rg er w a r d a v o n ü b erzeu g t, d aß ihm das G eld, se in Besitz u n d d ie a u sg e ü b te n F u n k tio n e n e in W e rtg efü h i geben, sein e C h a ra k te re ig e n sc h a fte n g e sta lte n u n d in d e r G esell­ schaft B ed eu tu n g v erle ih e n . D iese G ü ter b em üh te e r sich d u rch A rb e it, S p arsam k eit, M äßigk eit, U n te ro rd n u n g d e n K o n v e n tio n e n so ­ w ie d an k B e k a n n tsc h a ftsv e rb in d u n g e n zu erlan g en . D ie A rb e it w u r­ de b e so n d ers h och ein g esch ätzt. Einem fleiß ig en und sp a rsa m e n M en sch en w u rd e die h ö ch ste A c h tu n g e n tg e g e n g e b ra c h t. M an e ra c h te te die Zeit für Geld, u n d sie d u rfte nich t fü r u nn ü tzlich e B eschäftig u n gen v e rsc h w e n d e t w erd en . D eshalb w a r a u ch im tä g li­ c hen Leben n ich t v iel Platz für ein a ttra k tiv e s V e rb rin g e n d e r Zeit u nd für Ü b errasch u n g en . Die zw isch en m en sch lichen K o n ta k te w u r­

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d en in d en K a te g o rien d e r N ü tz lic h k eit gesehen. G esellige Ü b e re in ­ kom m en w u rd e n also v o r allem als W eg zur E rled igu ng v o n G eschäften und zur V e rb e sse ru n g d e r g esellsch aftlich en P o sitio n b e tra c h te t. O h n e d e u tlic h e s B edürfnis w u rd e n sie nich t u n te rh a lte n . In ih n en h e rrs c h te ein e g ew isse P o rtio n A rg w oh n, um nich t v o n

einem a n d e re n a u sg en u tz t zu w erd en . In W o h n u n g sein ric h tu n g , K leidung u n d V e rh a lte n h e rrs c h te n D ünkel, G eschm ack losigk eit, ja so g ar H äß lich k eit, u n d die D e k o ra tiv itä t d o m in ierte ü b e r die F u n k ­ tio n a lität.

Im b ü rg e rlic h e n L ebensstil m ac h te sich ein e S p altu n g in d e k la ­ rie rte und a k z e p tie rte W e rte sow ie in ein öffentliches u nd e in P ri­ v a tle b e n b em erk b ar. P rü d e rie und d o p p e lte M oral w a re n die K on­ seq u en z d ie se r Z w iesp ältig k eit u n d w u rd e n v o n d e n S c h riftste lle rn und D ich tern d er Z w isch en k rieg szeit oft g en u g v e rla ch t.

Das B ü rg ertu m v e rlie h d e r in d iv id u ellen B ereich eru n g in P o le n soziale u n d p a trio tisc h e Züge. Die B e reich eru n g des Individuum s w u rd e als B e re ic h e ru n g d e r g an zen G esellschaft an g esehen . A us dem E rw erb w u rd e also ein e soziale u n d p a trio tisc h e Pflicht g e­ m acht.

N ach dem zw eiten W e ltk rie g zerfiel das B ü rgertum als soziale Schicht. Die n eu e G esellsch aftso rd n u n g , die das P riv a te ig e n tu m liq u id ie rte , das S ystem d e r W e rte und V e rh a lte n sw e ise n des frü h e ­ re n B ürg ertu m s b ek äm p fte u n d e in e n A u sg leich des L eb en sstan d ard s a n stre b te , e rs c h ü tte rte die G ru n d lag en des b ü rg erlic h e n L ebensstils. T ro tz so u n v o rte ilh a fte r U m stän d e b e h ie lte n v iele se in e r E lem ente w e ite rh in ih re A ttra k tiv itä t und sind g e g e n w ä rtig in v e rsc h ied e n e n M ilieus lebendig. H inzu k am en n eu e In h alte und F orm en, die zu­ sam m en m it ih n en d e n sog. n e u b ü rg e rlic h e n L ebensstil bilden.

Im n e u b ü rg e rlic h e n L ebensstil b e h ie lt das S treb en n ach Besitz seine fü h re n d e Position; es in te n s iv ie rte sich so g ar no ch u nd nahm M erk m ale einer, re ic h h a ltig e re n K o n su m tio n an. G eg en w ärtig w a r w ichtig n ich t n u r, ein e bestim m te Sum m e an m ate rie lle n G ü tern zu besitzen , so n d e rn w ich tig w u rd e a u ch ih re V erw en du ng . Zum B esitzen k a m also das B enutzen hinzu. Im Besitz und G eb rau ch d e r G ü ter zeich n et sich ein e s ta rk e T en d en z zur M o d e rn itä t ab, die v o r allem im S c h ritth a lte n w o llen mit. d e r M ode auf dem G ebiet des B esitzens v o n tec h n isch e n G eg en stän d en , B ekleidung un d der F re iz e itg e sta ltu n g zum A u sd ru c k kom m t.

Die V e rb re itu n g u n d F estig u n g d es S treb en s n a c h Besitz u n d G eb rau ch m a te rie lle r G ü ter w ird in d e r p o ln isch en V o lk sre p u b lik d u rch folgende B edingungen b eg ü n stig t: 1) Die M eh rh eit d e r Ge­ sellsch aft e rre ic h t m it M ühe und N o t ein e n L eb en sstan d ard , der d e r B efriedigung d e r G ru n d b ed ü rfn isse e n tsp ric h t; d a h e r w ird d as S tre b e n n a c h Besitz zum d o m in ieren d en L ebensziel u nd das, w as e rla n g t w ird, w ird zum M aß stab für d en Erfolg im Leben u n d fü r die g esellsch aftlich e Position; 2) Die a u ß e rm a te rie lle T ä tig k e it ist

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e in g e sc h rä n k t d u rc h die T atsach e ih re r P o litisie ru n g und Ideo- logisierung. Ein b e trä c h tlic h e r T eil d er G esellschaft w ill sich d a­ h e r nich t für id eo lo gisch e o d er p o litisch e T ä tig k e ite n e n g a g ie re n und ric h te t sein e A k tiv itä t v o r allem auf das E rw erben. D enn das ist ein e rea le, sic h e re und v o n d er g esellsch aftlich en M einung a k z e p tie rte T ätig k eit; 3) die E ntw icklung d er M erk m ale d e r sog. m o d ern e n G esellschaft, v o n d e n e n in d en V o rd e rg ru n d tre te n : re ic h h a ltig e K o nsum tion u n d V erd in g lich u n g d e r zw ischen m ensch li­ chen K on takte.

D en n e u b ü rg e rlic h e n L ebensstil k en n z eic h n et ein e k o n su m tiv e u nd sn o b istisch e B eziehung zu r K ultur. W e n ig e r w ich tig ist das, w as g e sta lte t, en tw ick elt, v erv ollk o m m net. W ich tig ist, w as m o ­ d e rn ist, w as dem Z eitgeist en tsp rich t. M an g eh t also zu te u re n und v o n d er R eklam e a n g e p rie se n e n V e ra n sta ltu n g e n , b e su ch t b e rü h m ­ te O rte u n d k a u ft W e rk e v o n Schöpfern m it b e rü h m ten N am en. W as b e rü h m t ist, w as sch w er zu beko m m en ist, w ird v erp flich ten d . D er M o d ern itätssn o b ism u s re ic h t jed o c h n ich t allzu w eit. Im allg e ­ m ein en w e rd e n m utige, strittig e u n d b re n n e n d e P roblem e h e r­ a u sste lle n d e K u n stw e rk e n ich t ak z ep tie rt, so n d e rn als w u n d erlich b e ise ite g eschoben. D enn die K u n st so ll v o r allem am üsieren.

Im n e u b ü rg e rlic h e n L ebensstil nim m t die F reizeit ein en b e ­ d e u te n d e n P latz ein, u n d es w e rd e n im m er n e u e re F o rm en ih rer G e staltu n g a u sg ea rb e itet. Zu den stä n d ig e n F o rm en g e h ö ren : F e rn ­ se h en (v o rw ieg en d auf p a ssiv e A rt), K inobesuch, T o u ristik e in ­ sch ließ lich A u sla n d sre ise n , w obei es ab e r v o r allem um das B esu­ chen a ttra k tiv e r u n d b e rü h m ter O rte u n d um die G eleg en h eit zum K auf a ttra k tiv e r, im In land k a u m zu g än g lich er G eg e n stä n d e geht.

Im n e u b ü rg e rlic h e n L ebensstil feh lt das E ngagem ent für a u ß e r­ p e rsö n lic h e A n g e le g e n h e ite n u n d g ro ß e Ideen. Er ste h t au ch dem P atrio tism u s frem d g e g e n ü b er u n d w eist e h e r in te rn a tio n a listic h e T en d en zen auf. Es d o m in iert die E in stellu n g auf S tab ilisieru n g a n s ta tt auf d e n K am pf u n d die L e b e n sv erän d eru n g . In ihm h e rrsc h t die B illigung e in e r als A n p a ssu n g an die h e rrsc h e n d e n L eben sb e­ d in g u n g en v e rs ta n d e n e n ,,N o rm alitä t". M an m u ß v e rs te h e n zu le ­ ben, das ist die L eb en sd ev ise des g e g e n w ä rtig e n N e u b ü rg ertu m s. Ä h nlich w ie im b ü rg e rlic h e n L ebensstil z eich n et sich ein e d eu tlich e T re n n u n g zw ischen den d e k la rie rte n und a k z e p tie rte n W e rte n so ­ w ie zw isch en dem ö ffen tlich en u n d P riv a tle b e n ab, w obei dem P ri­ v a tle b e n d e r e n tsc h ie d e n e V o rra n g ein g e räu m t w ird. D iese Zw ie­ sp ä ltig k e it ist um v ieles g rö ß er, als es im b ü rg e rlic h e n L ebensstil der Fall w ar.

D er n e u b ü rg e rlic h e L ebensstil fu n k tio n ie rt u n te r d en A rb e ite rn , A n g e ste llte n v e rsc h ie d e n e r K ateg o rien , h o c h g e ste llte n P e rso n e n aus v e rsc h ie d e n e n V e rw a ltu n g se b e n e n sow ie u n te r d en A k tiv isten p o litisc h e r und g e sellsch aftlich er O rg a n isa tio n e n , d e r tec h n isch e n Intelligenz, Ä rz te n u n d R ech tsan w älten .

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3. V om In te llig e n z le r-z u m e litä re n L ebensstil

Im J a h re 1931 zäh lte die als In tellig en z b e z eic h n ete soziale Schicht u n g efäh r 5 % d e r B ev ö lk eru n g des Landes. D er L ebensstil, d e n die In tellig en z form te, w a r en g v e rb u n d e n m it dem Platz, den sie in d e r S o z ialstru k tu r einn ah m bzw. e rre ic h t h atte. D ieser Platz hin g v or allem v on d e r G enealog ie d e r p o ln isch en In tellig en z und d e n v o n ih r g e sch ä tzte n W e rte n ab. Zum g ro ß en T eil stam m te die In tellig en z aus d e r A d elssch ich t u n d sc h ätz te die A usbild un g, k u l­ tu re lle G ü ter, g esellsch aftlich e A rb e it und p a trio tisc h e s E ngag e­ m ent h o ch ein. Ih re W e rtsc h ä tz u n g für die e rw ä h n te n W e rte v e r ­ sta n d sie au ch auf die G esellschaft zu ü b e rtrag e n .

Die vo n d e r In telligen z h o c h g e sc h ä tz te A u sb ild u n g h a tte allsei­ tig en C h a ra k te r und so llte das Id ea l des a u fg e k lärten M enschen rea lisiere n . Die Z u g eh ö rig k eit zu r In telligen z v e rp flic h te te d a h e r zu einem so lch en Stil d e r A rb e it, U n te rh a ltu n g , E rholung, K in­ d e re rz ie h u n g , W o h n u n g se in ric h tu n g u n d d e r g esellig en K ontak te, d e r m it d e n Id ea len u n d P rin zip ien d er H an d lu n g sw eise ein es au f­ g e k lä rte n M en sc h e n in E in k lan g stan d . D er In te llig en z le r ric h tete sich im p riv a te n und ö ffen tlich en Leben n ach dem G ru n dsatz der M äßigk eit und V ern u n ft. Er w a r D em o k rat u n d b em ü h te sich, die P rinzipien des d em o k ra tisch e n Lebens bei sich zu H ause, in der A rb e it u n d im ö ffen tlich en Leben zu v e rw irk lic h e n . Er tru g Sorge um die K o n tin u ität d e r g u te n n a tio n a le n T rad itio n en , b em ü h te sich a b e r zugleich, auf dem G ebiet d e r n e u e ste n p o litisc h e n M ein un gen und g eistig e n S trö m u n g en d e r W e lt auf dem lau fen d en zu sein. In den g esellig en B eg egnu n g en su c h te e r v o r allem G e d a n k e n ­ a u sta u sc h u n d W isse n se rw e ite ru n g ; das B a n k e ttiere n tra t in den H in terg ru n d . Die g esellig en B egeg n u n g en b e g le ite te k e in e re ic h ­ h a ltig e K o nsum tion, u n d das B ew u n d ern v o n K leidung, Schm uck un d W o h n u n g sein ric h tu n g z äh lte e h e r zur T a k tlo sig k e it als zum g u ten T on (genau u m g ek e h rt als im F alle des b ü rg e rlic h e n Stils). Im fam iliäre n u n d gesellig en Leben w u rd e n v iele v o n d e r G u tsb e­ sitz e rsc h ic h t, m it d er die In tellig en z d u rc h ih re G enealo gie und d u rch g esellsch aftlich e V e rb in d u n g e n s ta rk v e rb u n d e n w ar, ü b e r­ no m m ene R itu ale un d V e rh a lte n sm u ste r b each tet.

D er In te llig en z le r b e sa ß das P flichtgefühl, die w e rtv o lle n K ul­ tu rg ü te r zu nutzen . Er b e su ch te also g u te T h e a te rstü c k e , nahm an in te re s s a n te n B eg eg n ung en m it W isse n sch a ftle rn , S chaffenden, Rei­ senden , S c h riftste llern und D ich tern teil, b e sic h tig te A v a n tg a rd e ­ a u sste llu n g e n , e n g a g ie rte sich für die k u ltu re lle u n d B ild un gstä­ tig k eit, sc h ätz te die eig en e A rb e it u n d die frem d er P e rso n e n h och ein un d so rg te für die A u sb ild u n g d er K inder.

W ä h re n d des zw eiten W e ltk rie g e s w u rd e die po ln isch e In te lli­ genz auf g e p la n te W e ise v o n d e n B esatzern so s ta rk v e rn ic h te t, d aß sie n a c h K rieg sen d e als g e so n d e rte soziale Schicht eig en tlich

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a u fh ö rte zu e x istie ren . Ih r L ebensstil ü b e rle b te jed och . Er h ö rte auf, d e r Stil d e r k o n k re te n so zialen G ru p p e zu sein, die ihn g e ­ schaffen h a tte , nah m d a g e g en selb st g ru p p en sch affen d e E igen­ sc h aften an u n d v e rb in d e t g e g e n w ä rtig v e rsc h ie d e n e soziale G ru p­ pen. Das ist ein e A u sn a h m ee rsch e in u n g im g esellsch aftlich en Le­ ben, die se h r v e rs tä n d lic h w ird , w en n m an d e n G e staltu n g sp ro z eß des L ebensstils d e r p o ln isch en In tellig en z b erü ck sich tig t. Ihn h a tte ein e soziale G ru p p e g eschaffen, die sich in d e r S o z ialstru k tu r d u rch die T atsach e, d a ß sie ein e A u sb ild u n g b esaß , d u rch die b e ­ w u ß te Pflege v o n für die G esellschaft w e rtv o lle n W e rte n u nd d u rch die Schaffung e in e r K u ltu r au szeich n ete, die sich sow ohl v o n d er B ourgeoisie als au ch v o n d e n b ä u e rlic h e n M assen u nd d e r A rb e ite r­ schaft a b so n d erte. Im g e sellsc h a ftlic h e n B ew u ßtsein w u rd e eb en diese G ru p pe m it d e r g esellsch aftlich en Elite iden tifiziert u n d ihr L ebensstil m it ein em E litestil. W ir h a b e n es h ier also m it einem Fall d e r A u to n o m isieru n g des System s d e r W e rte u nd V e rh a lte n s ­ m u ste r g e g e n ü b er d e r g esellsch aftlich en G ru p pe zu tu n, die ihn g e sta lte t h atte. D ank dem e x istie rt dieses System län g e r als die G ru pp e selbst. G eg e n w ä rtig v e rb in d e t es re c h t d ifferen zierte G ru p p en G eb ild eter zu e in e r g ew issen G anzheit, d.h. es e rfü llt ih n en g e g e n ü b er ein e In te g ratio n sfu n k tio n . Da d iese r Stil vom G rund auf dem er erw u ch s lo sg elö st ist und h e u te M en sch en m it d e u t­ lich b estim m ten E igen sch aften v e rb in d e t, p a ß t die B ezeichnung „eli­ tä r e r Stil" b e sse r zu ihm als d e r tra d itio n e lle N am e „In tellig en zstil”. F ü r die N a m e n sä n d e ru n g sp re c h e n a u ch die W a n d lu n g en , die sich in ihm vo llzo gen h ab en , so w ie die T atsach e, d a ß ein b e trä c h tlic h e r T eil d e r M en sch en , die ein e A u sb ild u n g b esitzen (G ru ndbedingung für die Z u g eh ö rig k eit zur Intelligenz), den p rin zip iellen W e rte n und V e rh a lte n sm u ste rn des In tellig en zlerstils n ich t en tsp rich t.

Im tra d itio n e lle n In tellig enzm ilieu w a re n w ed er A rm u t n och R eichtum b e g e h rte T ug en d en . Es m uß je d o c h b e m e rk t w erd en , daß die o b e re n S chich ten d er In tellig en z in re la tiv e m W o h lsta n d lebten. G e g en w ärtig leb t die In tellig en z au ch auf v e rh ä ltn ism ä ß ig gutem N iveau , a b er w e d e r o s te n ta tiv e r R eichtum n o ch A rm u t sind das L ebensideal. In bezug auf die K o n su m g ü ter w ird ein e k ritisc h e Di­ stan z eingenom m en. A u sg e sp ro c h e n e r Luxus w ird n e g a tiv b e u rte ilt. Es w u rd e jed o c h ein ganzes S ystem v o n so g ar e in e n se h r ho h en L eb en sstan d ard re c h tfe rtig e n d e n A n sic h te n a u sg ea rb e itet, sobald je n e r n u r das R esu ltat in te llig e n te r V orzüge ist. D eshalb w ird die L uxusvilla eines h e rv o rra g e n d e n K u ltu rsch affen d en (K om ponisten, M alers, W issen sch aftlers, S ch au sp ielers, S c h riftste llers usw.) po ­ s itiv e r b e u rte ilt u n d e rre ic h t ih re g esellsch aftlich e A k z e p tie ru n g leic h te r als die id en tisch e V illa ein es „ P riv a tu n te rn e h m e rs", eines u n g e b ild e te n D irek to rs o d e r ein es s ta a tlic h e n W ü rd e n trä g e rs . D ie­ se r Stil des D enkens u n d U rteilen s sow ie das ihn b e g le ite n d e Sy­ stem v o n V e rh a lte n sw e ise n ste llt n a tü rlic h e in e A d a p tio n d e r t r a ­

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d itio n ellen V o rste llu n g e n v o n B ildung u n d k ü n stle risc h em Schaffen als E igensch aften d e r „b esseren " L eute an die n e u e n B edingungen dar.

T rotz d e r k ritisc h e n D istanz zu d e n K o n su m g ü tern ist d e re n B ed eu tu n g im g e g e n w ä rtig e n L ebensstil d e r In teligen z gestieg en, und selb st d e r Besitz e in ig e r d a v o n b ild et ein spezifisches K rite ­ riu m d e r Z u g eh ö rig k eit zur g esellsc h a ftlic h e n Elite. Es sind dies als b e sse r a n g e se h e n e G eg enstän de, die die A rb e it u n d das täg lich e Leben e rle ic h te rn u nd g leich zeitig sch w er zu bekom m en sind. Im E rlan gen d ie se r G eg e n stä n d e w e isen die V e rtre te r d e r h eu tig e n In tellig en z ein e g ro ß e G esch ick lich k eit auf. O ft sind das G egen ­ stä n d e a u slä n d isc h e r H e rk u n ft o d er ab e r für d e n G ro ssteil der B ev ö lk eru n g sch w er e rh ä ltlic h e L an d esp rod u k te.

D er e litä re L ebensstil h a t ein e E n tw ick lu n g sch an ce in der p o l­ n isch en G esellschaft, w eil: 1) die A u sb ild u n g u nd das k ü n stle risc h e Schaffen im g esellsch aftlich en B ew u ß tsein im m er n och seh r hoch im K urs steh en ; 2) d e r e litä re L ebensstil das A sp ira tio n so b je k t eines g ro ß e n T eils d e r Ju g e n d ist, w o v o n zum in d est die in bezug auf die Z ahl d e r S tu d ien p lätze an d e n H o ch sch u len um ein ig e M ale h ö h e re Z ahl d e r S tu d ie n b e w e rb er zeugt; 3) die A ttra k tiv itä t des e litä re n L ebensstils w ird auf u n b e a b sic h tig te W e ise d u rc h die K ul­ tu r- u n d B ildungspolitik des S ta ate s auf re c h te r h alten , w elch e die Z ahl d e r S tu d ien p lätze an d en H o ch sch u len se h r s trik t beg ren zt, w o d u rc h d e n je n ig e n spezifische Züge d e r A u se rw ä h lth e it oder Ü b e rle g e n h e it v e rlie h e n w erd en , die ein e h ö h e re A u sb ild u n g e rh a l­ ten.

4. D er L ebensstil d e r A rb e ite r

Im J a h re 1931 b ild e te n die A rb e ite r u n g e fä h r 20% d e r G e­ sa m tb e v ö lk e ru n g des Landes. E inen L ebensstil sch u fen v o r allem je n e A rb e ite r, die ein K la sse n b e w u ß tse in u n d ein e soziale S tab i­ lisieru n g b e sa ß e n , g e stü tz t auf ein en festen A rb e itsp la tz u n d ein en festen W ohnsitz. Die z e n tra le n W e rte dieses L ebensstils w a re n so lch e W e rte w ie: S o lid a ritä t m it M en schen d e r g leich en so zialen Schicht, A rb e it, E h rlich k eit, W e rtsc h ä tz u n g des W issen s, Fam ilien­ leben. D ie A n e rk e n n u n g d ieser W e rte zog ein e gesellsch aftlich e A k tiv itä t und E n g a g ierth e it in g esellsch aftlich en , p o litisch en , Bil- dungs-,, G e w erk sc h afts- u n d relig iö se n O rg a n isa tio n e n n a c h sich. Die Z u g eh ö rig k eit zu e in e r O rg a n isa tio n (u n tersch ied lich en Typs) und die g esellsch aftlich e A rb e it w a re n w ic h tig e E lem ente des Le­ ben sstils d e r A rb e ite r. In ihm g ab es k e in e so w e itg e h e n d e T re n n u n g zw ischen d em p riv a te n u n d ö ffen tlich en Leben w ie im F alle des b ü rg e rlic h e n Stils. D er L ebensstil d e r A rb e ite r k o n z e n trie rte sich im G anzen a u f F am ilie, B eru fsarb eit u n d O rg a n isa tio n . D as S treben d e r A rb e ite rfa m ilie n g a lt dem Besitz ein es e ig e n e n H au ses oder

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w en ig sten s e in e r W o h n u n g sow ie dem E rre ich e n e in e r so l­ chen m a te rie lle n Lage, d aß die F ra u zu H au se bleib en u nd sich m it der H au sh a ltsfü h ru n g u n d K in d ererzieh u n g b esch äftig en k ön nte. Sie w a r a u ch die H a u p to rg a n isa to rin d e r F e ie rta g e u nd F am ilien­ treffen. In W o h n u n g sein ric h tu n g u n d K leidung nahm m an sich oft ein B eispiel am n ich t g e ra d e g u ten G eschm ack des K le in b ü rg e r­ tum s. Das e rg a b sich aus d e r T atsach e, d a ß d e r k lein b ü rg erlic h e L ebensstil dem Leben des A rb e ite rs am n ä c h ste n und für ihn am e h e ste n zu g än g lich w ar. G leichzeitig w a r d e r L ebensstil d e r A rb e ite r ein e V e rn e in u n g d e r k le in b ü rg e rlic h e n T en d en z eines Lebens zur Schau, d e r K o n v e n tio n a litä t d e r zw isch en m en sch lich en K o n ta k te und des P ra h le n s m it dem Besitz m a te rie lle r Dinge. Das h e iß t ab er nicht, d a ß d e r L ebensstil d er A rb e ite r v o n d e r T en den z des Be- sitzens m a te rie lle r D inge frei w ar. Sie w a r a u ch ihm eig en, ab e r dabei d o m in ierten d a n n die p ra k tisc h e n und gesu n d en , v e rn ü n fti­ g en A spek te. D er A rb e ite r stre b te d an ach , b e sse r zu v e rd ie n e n u nd m eh r zu besitzen , e in fa ch um b e sse r leb en u n d se in e n K in d ern ein en b e sse re n L e b e n ssta rt g eb en zu k ö n n e n , als e r ihn selb st b e ­ saß. Im a lltä g lic h e n u n d feie rtä g lic h en Leben sp ie lte n die sy m b o ­ lisch en u n d ritu e lle n T ä tig k e ite n u n d G eg e n stä n d e k e in e so w ic h ­ tig e Rolle w ie im Falle des b ä u e rlic h e n Stils. Bei d e n F am ilien feiern und an d e n F e ie rta g e n w u rd e n die relig iö se n u nd n a tio n a le n B räu ­ che jed o c h b each tet.

In se in e r tra d itio n e lle n V e rsio n ist d e r L ebensstil d e r A rb e ite r g e g e n w ä rtig n ich t v e rb re ite t, so n d e rn e h e r im S chw in den begriffen. W e n n e r n o c h k o n tin u ie rt w ird , d an n in e n g en K reisen d e r ä lte re n A rb e ite rg e n e ra tio n , h a u p tsä c h lic h in d e n In d u strie z e n tre n u nd v o r allem in S ch lesien u n d im G ebiet Poznań, w o die T ra d itio n e n d er A rb e ite rsc h a ft v e ra n k e rt w a re n und w o die frü h e re A rb e ite rk la sse z a h lreic h e r u n d n a c h dem zw eiten W e ltk rie g n ich t so se h r z e r­ sc h la g e n w a r w ie in a n d e re n R eg io n en des Landes.

Ein c h a ra k te ris tis c h e r Zug des g e g e n w ä rtig e n L ebensstils d er A rb e ite r ist sein e D ifferen zierth eit u n d U nbestim m theit. M eistens ü bernim m t er die L eben sm u ster vom n e u b ü rg e rlic h e n Stil, dem der M assen- u nd d e r b ä u e rlic h e n G esellschaft, da e in g ro ß e r T eil d er A rb e ite r län d lic h e r H e rk u n ft ist. M it d er B esitztendenz, die bei d e n h e u tig e n A rb e ite rn se h r s ta rk ist, ist ein e F reig ieb ig k eit a n d e ­ re n g e g e n ü b er v e rb u n d e n . Das e rg ib t sich aus d e r Ü berzeugung, d a ß d e r eig en e W o h lsta n d zur F re ig ie b ig k e it g eg e n ü b er L euten v erp flich tet, m it d e n e n m an in n a h e r B eziehung steh t. D ah er die u n g ew ö h n lich e G ro ß zü gigk eit selb st bei w e n ig e r w o h lh a b e n d en F am ilien, m it d e r die F am ilien feiern un d F e ie rta g e o rg a n isie rt w e r­ den, sow ie das V e rsc h e n k e n te u re r G esch en k e an die N äch sten . Das findet vo r allem aus A n la ß v o n H o chzeiten, K ind taufen, N am en s­ ta g e n u n d J a h re s ta g e n sow ie D ip lo m v erleih u n g en sta tt. Die V e r ­ k n üpfun g des e ig e n e n W o h le rg eh e n s m it d e r F reig ieb ig k eit a n d e re n

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g eg en ü b er w u rd e aus der D o rftrad itio n in ih re n b eid e n V a ria n ten , der b ä u e rlic h e n u n d d e r lan d ad elig en , in d en L ebensstil d e r A rb e i­ te r übernom m en. Solch ein V o rg eh en , das oft als „ P ru n k en 1' b ezeich ­ n et w ird, h at die p o sitiv e E igenschaft in d er m o d ern e n G esell­ schaft, d a ß dem in d iv id u ellen W o h lsta n d u n d d e r K onsum tion so ­ ziale A sp e k te v e rlie h e n w erd en . Im L ebensstil d er A rb e ite r w e r­ den die B ande m it d e r F am ilie im w e itg e faß te n Sinne u n d m it den N a c h b a rn w e ite rh in a u fre c h te rh a lte n . Die T eilnah m e an d e r allg e ­ m einen K u ltu r ist e h e r frag m en tarisch ; d ag eg en zeich n et sich eine g ro ß e S o lid a ritä t m it d en M en sch en d e r eig en en so zialen Schicht sow ie ein s ta rk e s E ng ag em en t für gesellsch aftlich e u n d n a tio n a le A n g e le g en h e ite n ab, ein s tä rk e re s jed en falls als beim h e u tig e n B ürgertum .

II. Der L ebensstil d e r M assen g esellsch aft

Die v e rh ä ltn ism ä ß ig z a h lreic h e M ittelsch ich t d e r p o ln isch en G esellschaft, die v o n alle n B eru fsk ateg o rien re p rä s e n tie rt w ird, ben u tzt die D ien stleistu n g en d e rse lb en In stitu tio n e n , w o h n t in id en tisc h e n W o h n u n g en , v e rs o rg t sich in d e n selb e n Läden, sieht die g leic h en F e rn se h p ro g ra m m e u n d fäh rt m it d e n selb e n T ra n s ­ p o rtm itteln : A uf d e rse lb en k u ltu re lle n , tec h n isch e n u nd W a re n ­ basis sow ie au fg ru n d d e r s ta rk e n , zur N iv e llie ru n g d e r U n te r­ sch ied e zw ischen d en M ensch en stre b e n d e n K ultur- u nd B ildungs­ p o litik des S taates, form t sich in der p o ln isch en G esellschaft ein n e u e r L ebensstil h e ra u s. M an k a n n ih n als d en Stil d e r M assen ­ gesellsch aft bezeich n en, da sein e In h alte u n d F o rm en in d en S che­ m ata d e r M a sse n k u ltu r ü b e rm ittelt u n d v o n der b re ite n M asse der G esellschaft aufgenom m en w erd en . D ieser n e u e Stil zeich n et sich am d e u tlic h ste n auf dem G ebiet d e r B efriedigung d e r G ru n d b e d ü rf­ nisse, der E in rich tu n g d e r W o h n u n g u n d d e r G estaltu n g d er F re i­ zeit ab. Seine w e se n tlich ste E igenschaft ist die „S tillosigkeit", d.h. in ihm gibt es k e in d o m in ieren d es S ystem v o n W e rte n und V e r­ h a lte n sw e ise n auf dem G ebiet d e r K o n ta k te m it d e n M enschen, der O rg a n isie ru n g des A lltag s u n d d er F eiertag e, d er E in richtu ng der W ohnung , d e r B ekleidung und d e r F reiz e itg e sta ltu n g . W e n n irg e n d ­ w elch e W e rte u n d V e rh a lte n sm u ste r ö fter g e w ä h lt w e rd e n als a n d e re , d a n n e rg ib t sich das n ich t aus d e n „von oben" ak zep tie rte n , stä n d ig v e rp flic h te n d e n W e rte n und N orm en. Ih re W a h l g eschieh t u n te r dem Einfluß e in e r „Z eitsch riften m o d e", d e r M assen m edien sow ie d e r aus dem H e rk u n ftsm ilie u m itg eb ra c h te n G ew ohnheiten; je n a c h dem , w ie dieses w ar, sind das E lem ente des L ebensstils d e r B auern, d er A rb e ite r, d e r In tellig en z o d er des B ürgertum s. Es ist ein c h a ra k te ristisc h e s M erk m al des L ebensstils d er M assenge- sellschaft, d a ß e r ein zeln e E lem ente aus v e rsc h ie d e n e n K u ltu rtra ­ d itio n en u nd v e rsc h ie d e n e n S tilen ü bernim m t, o h n e sie zu einem

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zu sam m en h ä n g e n d e n G anzen zu v e rk n ü p fe n . Sie b ilden k e in e sch öne M osaik m it d e u tlic h h e rv o rtre te n d e m O b erg ed an k en , so n ­ d e rn sind n e b e n e in a n d e r hin g ew o rfen e, m an ch m al se h r o rn am e n ta le E lem ente. W e rtv o lle a n tik e K u n stw e rk e h a b e n w e rtlo se Land­ sc h aftsb ild er zum N a c h b a rn , d as B ridgespiel w ird m it W o d k a o rg a ­ n isie rt u n d d e r U rlau b in sc h ö n en O rte n v o lle r B aud enk m äler v e r ­ b rac h t, o h n e d a ß m an sein e K u ltu r v e rtiefe . Eine b re ite re T eiln ahm e a n d e r K u ltu r und eine h ö h e re A u sb ild u n g b e g le ite n oft eine Hilfs- lo sig k eit auf dem G ebiet d e r zw isch en m en sch lich en und n a c h b a r­ lic h e n K o n tak te. Bei g ro ß e n fin an ziellen M ö g lich k eiten d er W o h ­ n u n g se in ric h tu n g fehlt es an G eschm ack und Sinn für des Schöne. In d e r A rt d e r O rg a n isa tio n des Lebens w ird d er Stil d er M a ssen g esellsch aft vom A rb e itsz y k lu s, d e r re g e lm ä ß ig en E rholung und d en Radio- u n d F e rn se h p ro g ra m m e n d ete rm in ie rt. W as die A rt, sich zu k leid en , zu e rn ä h re n u n d die W o h n u n g e in z u ric h ten b etrifft, so w ird m an vom A n g eb o t des M ark tes d e te rm in ie rt, und das ist e h e r w en ig differen ziert. Im E rgebnis fehlt es an m ehr indi­ v id u a lisie rte n A sp ira tio n e n . A m m eisten g ew eck t u n d d ifferenziert sind die m ate rie lle n A sp ira tio n e n . Die k u ltu re lle n A sp ira tio n e n d a ­ g eg en w eisen eh e r ein e U n tere n tw ick lu n g auf. Die E instellu ng zur K u ltu r ist p assiv. D en Stil d e r M assen g esellsch aft k e n n z eic h n en also F arb lo sig k eit u n d D u rch sch n ittlich k eit. Es z e ich n et sich jed o c h im m er d e u tlic h e r ein e T en d en z zur Ü b erw in d u n g d ieser D u rch ­ sc h n ittlic h k e it ab. Im m er öfter stö ß t m an auf sog. „schm uck bew u ßte" u n d nich t alltäg lich e V e rh a lten sw e ise n , v e rsc h ie d e n a rtig e „H obbys", u n ty p isc h e s V e rb rin g e n des U rlaubs, u n ty p isc h e W o c h en e n d e n usw . R echt m an n ig faltig e V e rh a lte n sw e ise n tre te n in d e r F re iz e it­ g e sta ltu n g auf. A uf diesem G ebiet zeich n et sich jed o c h d e u tlic h ein U n tersch ied zw isch en d e n so zialen G ru p p en ab. Die Intelligenz z.B. v e rb rin g t die F reizeit a k tiv e r, die A rb e ite r p a ssiv e r. Die e rste n v e rb rin g e n d e n U rlaub auf a b w e c h slu n g sreic h ere W e ise u n d b e ­ tra c h te n ihn als Zeit zu r E rholung, zum V e rg n ü g e n u n d zur in n e ­ re n B e reich eru n g d u rc h das Lesen in te re s s a n te r B ücher, die Be­ s ic h tig u n g in te re s s a n te r O b je k te u n d die A n k n ü p fu n g sch ö p feri­ sc h er B ek an n tsch aften . Im allg em ein en w ird e r a u ch gu t v o rb e ­ reitet. Im A rb e ite rm ilie u sp ielt d e r U rlau b k e in e g rö ß e re k u ltu ­ re lle Rolle. M an n u tzt ih n v o r allem zur E rholung u nd e v e n tu e ll z u r U n te rh a ltu n g . Die P ra x is d e r S on n ab en d -S o n n tag -W o ch en en - d e n ist u n te r allen so zialen G ru p p en w en ig v e rb re ite t. Die F reizeit a n d iesen T ag en w ird v o n allen so zialen G ru p p en m eisten s zum B esuch des K inos, v o n S p o rtv e ra n sta ltu n g e n , zu r B esichtigung d er S tad t o d er v o n A u sstellu n g en , s e lte n e r zum T h e a te rb e su c h genutzt. Zum feste n S o n n tag sp ro g ram m g e h ö rt für die ü b e rw ie g e n d e M eh r­ h e it d e r B ürger a u ch die T eilnah m e an d e r hl. M esse. Eine A b w ech s­ lu n g b e so n d e re r A rt b ilden im L ebensstil d e r M assen gesellsch aft d ie F e iertag e u n d F am ilienfeiern. Sie w e rd e n se h r feie rlic h o rg a ­

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n isiert, das „B an k ettieren " nim m t e in e n w ich tig en P latz ein, und es w ird zur G ew ohnheit, e in a n d e r re c h t te u re G esch en k e zu m a­ chen.

Die a u ftre te n d e n W a n d lu n g e n in d e n L eb ensstilen d e r p o ln i­ sc h en G esellsch aft w eisen zw ei T en d en zen auf: e in e rse its tritt eine D ekom position d e r frü h e re n L eben sstile auf u n d die U n te rsc h ied e zw ischen d e n spezifisch en S tilen d e r ein z e ln e n so zialen G rup pen v e rw isc h e n sich; a n d e re rse its h ä lt sich die D ifferenzierun g zw ischen den L eben sstilen d e r e in zeln en so zialen G ru p p en w ie a u ch zw ischen den zur se lb e n so zialen G rup p e g e h ö re n d e n In d iv id u en aufrecht. D iese D ifferenzieru n g g e s ta lte t sich auf d e r Ebene d e r A rt un d des N iv e a u s d e r A usb ildun g , d er A rt d er au sg eü b te n A rb e it sow ie des H erku nftsm ilieus. Da sich d iese F a k to re n im m er m eh r differen zieren , b ra u c h t m an n ich t zu b e fü rc h te n , d a ß ein e v ö llig e V e re in h e itlic h u n g d e r L ebensstile erfo lg en w ird. W ir h a b e n also m it einem P ro zeß d e r w a c h se n d en m ak ro so z ia le n In te g ra tio n u n d zu g leich m it ein er Z unahm e d e r m ik ro so zialen D ifferenzierung, m it e in e r In d iv id u a ­ lisieru n g d e r L ebensstile zu tu n . M an k a n n d ab ei an n eh m en , d a ß d e r e rste P ro zeß sich g e g e n w ä rtig s tä rk e r ab zeichnen, w ä h re n d der zw eite P ro z eß sich in d e n n ä c h ste n J a h re n in te n siv en tw ick eln w ird.

W erke die für die Bearbeitung d ieses A rtik els u.a. benutzt wurden:

J. C h a ł a s i ń s k i , M łode po k o len ie chło pów, W arszaw a 1938; J. C h a - ł a s i ń s k i , P rzeszłość i p rz y s z ł o ś ć in teligen cji pols kie j, W arszaw a 1958; S. C z a r n o w s k i , Dzieła, Bd. 1: Studia z te orii kultury , W arszaw a 1956; M. C z e r w i ń s k i , Ż ycie po m iejs ku, W arszaw a 1975; K. D o b r o w o l s k i , Studia nad ż y c i e m s p o ł e c z n y m i kulturą, W rocław 1966; L. D y c z e w s k i , Rodzina p o ls k a i kierunki j e j przemian, W arszaw a 1981; L. F r ą c k i e w i c z , Siarzy ro b o tn icy na Śląsku, W arszaw a 1974; B. G a ł ę s k i , Chłopi i z a w ó d rolnika. Studia z socjo lo g ii wsi, W arszaw a 1963; F. G r o s s , Proletariat i ku l­ tura, W arszaw a 1938; M łode po k o len ie w si Polski Ludowej , hrsg. v o n J. C h a ­ ł a s i ń s k i u.a., Bd. 1; Z. M y s ł a k o w s k i , F. G r o s s , R o b o tn icy piszą. Pamiętniki r obotn ików , K raków 1938; M. O s s o w s k a , M or alność m ieszcz a ń ­ ska, Łódź 1956; A. P a w e ł c z y ń s k a , D yn am ika przem ia n k u lt u r o w y c h na wsi. M etoda badań g łó w n y c h tendencji, W arszaw a 1966; A. P a w e ł c z y ń ­ s k a , W. T o m a s z e w s k a , Urbanizacja k u lt u r y w Polsce, W arszaw a 1972; Socjo logic zne p r o b l e m y m iasta p o ls kie go, hrsg. von S. N o w a k o w s ki , W ar­ szaw a 1964; J. S z c z e p a ń s k i , O d m ia n y czasu ter aźnie jszego, W arszaw a 1971; J. S z c z e p a ń s k i , Zm iany w stru ktu rze k l a s o w e j s p o ł e c z e ń s t w a pols kie go, in: P rzem ia ny sp o łeczn e w Polsce, hrsg. von A. S a r a p a t a , W arszaw a 1965; J. S z c z e p a ń s k i , A. S i c i ń s k i , J. S t r z e l e c k i , Przeo brażenia s t y lu ż y c i a w Polsce so c j a li s ty c z n e j na tle aktu aln ych h ip o t e z prz emia n stru k tu r y s p o ­ łecz nej, in: Polska 2000. P e r s p e k t y w i c z n y m o d e l konsu m pcji, W rocław 1970; S ty l życia. K o n c e p c je i p r o p o z y c je , hrsg. v o n A. S i c i ń s k i , W arszaw a 1976; S iyi życia. Przem ia ny w e w s p ó łc z e s n e j Polsce, hrsg. v o n A. S i c i ń s k i , War­ szaw a 1978; В. S u c h o d o l s k i , W y c h o w a n i e dla przyszłości, .W arszaw a 1969; J. T u r o w s k i , P rzem ia ny w s i p o d w p ł y w e m z akładu p r z e m y s ł o w e g o , W arszaw a 1964; R. T u r s k i , M i ę d z y m ia stem a wsią. Struktura sp o ł e c z n o -z a w o d o w a chło ­ p ó w r o b o t n ik ó w w Polsce, W arszaw a 1965; Z badań k la s y r o b o tn ic ze j i in teli­ gencji, hrsg. v o n J. S z c z e p a ń s k i , Bd. 1— 3, Łódź 1958.

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