ARCH
IEì-Mòdell- und Großversuché
mit einem Kleinschubboot
eus er und Dr.- Ing. E. Schale'
76: Mitteilung der Versuchsanstalt für Bipnenschiffbau e. V., Duisburg Institut an der Rheinisdi Wesifalischen Technischen Hochschule, Aachen
Sòndérdruck aus .der Fathzeitsth rift ,,S;thifl: und Hafen"
Jahrgang 17 HeR 7 Juli 1965
Druck und Verlag C D C Heydorns Buchdruckerei, Uetersen bei Hamburg
i Scheepsbouwkunde
fi
Hogeschool
Modell- und Großversuche mit einem Kleinschubboot
Von Dr.-Ing. H. H e u s e r und Dr.-Ing. E. S ch äl e76. Mitteilung der Versudsanstalt für Binnensdiiflbau e.V., Duisburg, Institut an der Rheinisdi-Westfälisdien Tethnisthen Hodisdiule, Aadsen
1. Planung und Entwurf
Auf Anregung des verstorbenen Herrn Ministerialrats lin
Bundesverkehrsministerium, Abt. Binnenschiffahrt, Dipl.-Ing.
F. Hartung haben im Jahre 1964 die Herren Dr.-Ing. H.
Heuser und Ing. B. Terinde, Duisburg, ein Kleinschubboot
entworfen, das speziell für die Beförderung von Schubleichtern im westdeutschen Kanalsystem bestimmt war.
Oben:
Abb. 1: ,,Fritz Hartung" im Bau. Hintersthifj mit Sthottel-Ruderpropeller
Rechts:
Abb. 2: Vorentwurf des Kjeinsthubbootes (für den
Einsatz im Relaissystem zwischen den Schleusen)
Sp.O I
Die Projekiarbeiten sind von behördlicher Seite mit be sonderem Interesse verfolgt worden, weil hier zum ersten
Mal versucht wurde, ein für den vorgesehenen Einsatz voll-wertiges Schubboot mit nur 10 m Gesamtlänge bei möglichst niedrigem Investitionsaufwand bereitzustellen.
Nur bei Einhaltung dieser Länge ist es möglich, einen 70 m
langen Standardleiditer im Schubverband auf den
west-deutschen Kanälen zu befördern, da die zulässige
Gesamt-länge von Schiffen und starren Verbänden auf 80 m
fest-gesetzt ist.
Wegen der besonders hohen Anforderungen an die
Ma-növrierfä}iigkeit haben die Projektanten als Hauptantrieb einen Sthottel-Ruderpropeller, Typ SRP 225, mit 1,25 m
Propeller-Ø gewählt und den Entwurf der
Unterwasser-Schiffsform sorgfältig auf diese Antriebsart abgestimmt
(Abb. 1). Die motorische Leistung des Deutz-Diesels, Type
SF 12 M 716 ohne Aufladung, von 335 PSe wird aus dem
unter Deck liegenden Maschinenraum über
Sigling-Flach-riemen auf die Eingangswelle des Ruderpropellers übertragen.
Das Steuerhaus des Kleinschubbootes ist an einen Gabel-stapler-Hubmast, Fabrikat BKS, Velbert, montiert und kann um 3,50 m ausgefahren werden. Die zunächst vorgesehene einfache Ausstattung mit nur einem Aufenthaltsraum mit WC
I I
2 3 4 5 6 7
und Kochstelle - gedacht für einen späteren Relaisverkehx zwischen den Schleusen (Abb. 2) - führte zu einer projek-tierten Wasserverdrängung von 29,3 m3 und einem Tiefgang
von 1,50 m.
Nachdem der Entwurf des Unterwasserschiffes fertiggestellt war, erteilte der Herr Bundesminister für Verkehr den Auftrag einer modellmäßigen Untersuchung an die Versudisanstalt für
Binnensdñffbau in Duisburg.
2. Modellversuche
Auf dem projektierten Konstruktionstiefgang von 1,50 m
wurden folgende Modelimessungen durchgeführt:
1. Propulsionsversuch im Modellprofil des
Dortmund-Ems-Kanals, Wasserquerschnitt 107 m2, Wassertiefe in der
Kanalachse 3,50 m
Kleinschubboot im Verband mit einem Standard-Leichter 70x9,50 m bei 2,50m Tiefgang (Abb. 3).
-.. Stabilitätsmessungen mit dem Schubboot unter Annahme,
einer Lage des Gewichtsschwerpiinktês der Höhe nach auf
1,84 m über Basis, und zwar:
Messung des aufrichtenden Moments bei zunehmender
Querneigung bis zum statischen Kenterpunkt.
Messung des aufrichtenden Moments bei zunehmender
Längsneigung bis zu Trimmwinkeln von 12°, nach-einander über Bug und über Heck.
e) Rolizeitmessungen.
Unter Verwendung der Stabiitätskurven wurden
an-genommene Belastungsfälle rechnerisch überprüft:
StabiitAts-belastung aus Propeller-Querschub
Zentrifugalkraft im Drehkreis bei
Winddruck halber Maschinen-Personenversehiebung leistung
Seitlichem Trossenzug
Abb. 3: ¿'vlodellversuth zur Ermittlung der Geschwindigkeit
im Kanaiprojil
Die 'Modellversuche' und Berechnungen ergaben eine Ge-schwindigkeit des aus Kleinadiubboot und Standardleichter bestehenden Verbandes- in dem genannten Kanaiprofil von -6,60 km/h bei 335 PSe sowie ein ausgezeichnetes Stabiitäts-verhalten des 'alleinfahrenden Bootès. (1ie Darstellung aller
Ergebnisse enthält VBD-Bericht Nr. 336)..
Die Projektanten haben daraufhin gemeinsam mit der
Werft E. Berninghaus, Duisburg, den Bau éines ersten
Schub-bootes- dieser Art geplant und durchgeführt. Ein geeigneter
Käufér wurde in Herrn J. Courge, einem auf dem west-deutschén Kanälen langjährig tätigen und sehr erfahrenen
Sthiffsführer gefunden.
Die berechtigten Forderungen und Wünsche des Eigners
- hinsichtlich der Unterkunftsrnöglichkeiten für eine dreilcöpfige
Besatzung auf diesem 'ersten Bot, das noch nicht wie geplant in einem Relaisverkehr eingesetzt werden kann, führten zu
einer erheblichen-Vergrößerung des Schiffsgewichts und Vér-lagerung des Cewichtsschwerpunkts nach oben.
Kurz vor Fertigstellung des Bootes erhielt die
Versuchs-anstalt in Duisburg, wiederum vom Hèrrn Bundesminister für
Verkehr, den Auftrag, das Kleinschubboot, das den Namen
auf seine Verkehrssicherheit und Leiuñsfähigkeit zu
über-prüfen. Leider können die Ergebnisse dieser Großmessiingen nicht unmittelbar mit dén Ergebnissen der Modellversuthe verglichen werden, da einerseits die Propulsionsversuthe mit einem 'Leichter anderer Formgebung sowie in. einem Fahr wasser größeren Qiierschnitts und größerer Tiefe gefahren
wurden und andererseits auch die Schwerpunktslage- des aus-geführten Kleinschubbootes durch zusätzliche Aufbaisten stark verändert worden war. -
,
--3. Großversuche -
-'Die Untersuchung des betriebsfertigen Kleinscliubbootes
erfolgte
innerhalb. der seit zwei Jahren von der VBD
detailliert vermessenen Prüfstrecke auf der Ruhr oberhalb des-Ruhrorter Stauwehrs mit h = 4,5 m, auf dem RheinRuhrFahrwasser zwischen Hombergerort und Meiderich sowie im -Rhein-Heme-Kanál; In- den auf diesen Strecken liegenden Schleusen und Vorhäfen wurde das Koppeln, Anlegen, Fest-machen und -die' sonstigen zum Schleusungsvorgang not-
-wendigen Manöver qualitativ - geprüft. - ' ' s
Nach Übergabe des Bootes wurden dié Hauptabmessungen
nochmals genau ermittelt.- Diese. sind: - -
--
-'
-3.1 Krängungsversuche
Zur Ermittlung de neuen MBG wurde zunächst ein
sta-tischer Krängungsversudsì mit ausgefahrenem Steuerhaus unter.
Verwendung des Rosenhagen'sthen Naviclins ausgeführt. Während dieser Versuch e betrug der Tiefgang des Bootes 1,576 m. Aus -dem Kurvenblatt ergibfsich für
= .3,281 rn von Basis
-MB F0 = 2,211 rn von Basis
Die Auswertung 8 verschiedener Krängungswinkel führt -zu
einem MG von - - - - -,
9,176 : 8 = 1,147 m
-Damit liegt der Gewiehtsschwerpunlct KG MBK.
--MEG = 3,281 1,147 = 2,134 m über Basis. Die zusätzlichen
Aufbauten haben - also eine -Erhöhung des
Cewichtsschwpunktes um rund 30 cm gebracht.. - Trotzdern- reicht das
er-mittelte MBG von 1,147 rn-bèi diesen- Booten. noch aus, eine genügend große Querstabiität: zu sichern-.
Damit das MEG bei ähnlicheñ Booten aus- der'-
Róllzeit--messung - und damit bequemer - überprüft werden kann,
wurde ein dynamischer Krängungsversuch zur Bestimmung der Konstanten ,c" angeschlossen.
Die Rollzeitmessung erfolgte mit -ausgefahrenem Steuer-stuhl. Als Mittelwert aus drei Einzelmessungen ergaben sich
3,5 Sekunden.
Nach der Weiß'schen Formel ist:
- Bc
MBG
--Mit Sthiffsbreite B 4,75 m; T = 3,5 s und
1,147 m für den Versuchszustand ist c:
-e = . MBG
-
1,1471,07 rn von Basis
-c=0,789
, --Dieser Wert ist identisch mit dem im Sd-iiffbautechnischen Handbuch, 1. Band, 1. Auflage, Séite -50 angegebenen. Wert
e 0,79 für breite -Barkassen. '
-Bei künftigen Uberprüfungen der Querstabilität. derartiger
WPS - 500.. mit Schubleichter 70 z 95 m 'K1einschubboot VBD-Modell-Nr: 430 415 Propulsionsversuc/7e
im Modeliprolil des Dortmund-Ems-Kanals Tie (gang 250m Wasertiefe = 350 m
Ns 40 -00_ 700 _600 --250'n . .500 - -frgsverWu, 300 PSr,% .Á00 Na _300 -200.200 _700 700 wPs i 'i è i è -- Fahrgeschwindigkeit ('km/h)/h) LÜA 10,00 rn ' -Lwj BA = 9,10 m , = - 4,85 m - - -Bsp 4,75 m - ,-
-H0k
= 2,00 m - - -Tmax = -1,68 rn. : -D = 34,20 rn3 - - -' -N = 335PSé-Abb. 4: Pro pulsi on.sversuth
Kleinschubboot ,,Fritz Hartung" allein
c-Wertes nach jeder Änderung oder Gewithtsverschiebung das MBG aus der Rolizeitmessung ermittelt werden, so daß
= 0,623
3.2 Propulsions- und Drebkreisuntersudsung am alleinfahrenden Boot
An den Versuchstagen betrug die Stromgeschwindigkeit auf
der bezeichneten Meßstrecke je nach Wehrstellung 0,3 bis 0,5 mIs, infolgedessen ist jede Meßfahrt bei annähernd
gleicher Drehzahl berg- und talwärts ausgeführt worden. Im Gegensatz zum Modellversuch gibt man bei Großversuthen
nicht eine Geschwindigkeit, sondern eine Wellendrehzahl vor.
Diese wird etwa der Funktion y = ax angenähert und
stufen-weise vom Minimum zum Maximum durchfahren. Die Anzahl
der Stufen war willkürlich auf 5-6 festgelegt. Zur genauen Messung der Drehzahl diente ein Poirad mit 60 Zähnen, ein darüber angeordneter Induktivkopf sowie ein elektronischer Zähler; zur Messung des Wellendrehmoments das Mathak-Torsionssynamometer und zur Errechnung der
Fahrgesthwin-digkeit die Peli wege der Meßstrecke sowie eine handelsübliche Stoppuhr.
Die Drehkreisdurchmesser einschließlich der später er-läuterten Schlängelbahn wurden mittels
Radarphasen-aufnahmen durch Projektion in die Stromkarte bestimmt.
3.2.1 Propulsionsversuche
Die Ergebnisse der Propulsionsversuche mit dem
allein-fahrenden Boot sind aus Abb. 4 zu ersehen. Die eingetragenen
Meßpunkte der Berg- und Talfahrt wurden zu zwei Kurven-zügen zusammengefaßt und diese linear interpoliert, so daß die gestrichene mittlere Kurve die Ergebnisse für stehendes Wasser angibt. Trotz der geringen Länge des Bootes kann die
Drehzahl bis 1400 U/mm ausgefahren werden, ohne daß die
Bugwelle das Hauptdeck erreicht und Gefahr des
Unter-schneidens am Vorsteven besteht!
3.2.2 Drehkreisversuche
Die Drehkreisversuche mit dem Boot allein wurden syste-matisch durch zunehmende Anstellwinkel des
Schottel-Na-vigators mit 1300 U/min gefahren. Abb. 5 zeigt das Ergebnis.
Die fliehkraftbedingte Krängung wird durch den Propeller-schub während der Kreisfahrt weitgehend ausgeglichen; d. h.
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.&Abb. 5
die erzeugte Querkraf t unter dem Verdrängungsschwerpunkt ist annähernd gleich der Fliehkraft über dem
Verdrängungs-schwerpunkt. Die Wechselmomente beim Anschwenken führen
zu einer leichten Rollschwingung mit Amplituden von ca. 2°,
die nach ca. 100° Kursänderung (rund 1/4 Drehkreis)
ab-geklungen sind.
3.3 Propulsionsversudse in Kopplung mit 70 m Ledster
und 67 m Schleppkalm
Als Leichter diente ein Einheitsieichter der Schiffswerft De Biesbosch" und als Sdileppkahn ein DEK-Kahn,
freundlicher-weise von der C.N.F.R. bzw. WTAG leer und beladen zur Verfügung gestellt. Bei Kopplung des leeren Kahns mußte dessen Fahnenruder auf 7Ø0 quergesteilt werden, eine Maß-nahme, die jedoch keinerlei Navigationsschwierigkeiten
ver-ursachte.
Die Ergebnisse der Propulsionsversuche mit dem 70 m
Leichter sind in Abb. 6 dargestellt. Abb. 7 zeigt das Schub-boot am Heck des leeren Leichters und Abb. 8 die Kopplung am Heck eines DEK-Kahnes, ohne irgendeine Zusatzanlage. (Man erkennt das quer gestellte Fahnenruder).
Abb. 6: Mittelwerte des Pro puLsionsoersuthes
mit 70-m-Leithter leer und beladen (T = 2,5 m)
6
4*
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Abb. 7: Fritz Hartung" schiebt einen leeren Standardleithter 70x9,50 m (Vergrößerte Wohnung und 280 kg Hedcanker)
3.4 Schlängelversuche mit 70 m Leichter und 67 m Schleppkahn
Zur quantitativen Ermittlung der nautischen
Reaktions-schnelligkeit wurden mit Leichter und Sthleppkahn
Schlängel-versuche und an den Wendeplätzen Drehgesthwindigkeits-messungen ausgeführt. Die Bestimmung des Schwerpunkt-weges einschließlich Derivationswinkel erfolgte auf
foto-graflschem Wege. Das Forschungsschiff Fritz Horn" wurde parallel zur Symmetrie-Achse des Leichters bzw. des Kahnes fest vertäut und das dort aufgenommene Radarbild in zeit-lichen Intervallen von 10 resp. 5 Sekunden fotografiert. Die
Projektion dieses Fimbildes bei maßstabsgerethter
größerung in die dazugehörige Stromkarte liefert bei Ver-bindung der Mittelpunkte eine Bahnkurve, aus der
Ge-schwindigkeiten, Wege und Winkel ablesbar sind, die zu den
gewünschten Aussagen führen.
In Abb. 9 sind die Fahrten mit dem leeren und beladenen Leichter ausgewertet und gemäß der erarbeiteten Vorschrift als Beispiele aufgetragen; das Ansthwenken erfolgte mit
Stb-Ruder.
Die Ausgangsdaten waren:
MaschinendrehzaJil 1700 U/mm
Ruderwinkel 200
Kursabweichung, bei der der Ruder-propeller zur anderen Seite gelegt wird loo
Die Ergebnisse sind:
bei T = 2,5 m; bei T = 0,45 in
Ansthwenkzeit bis 10°: 30 s 20 s
Winkelgeschwindigkeit bei 100: 0,5 °Is 0,5 0/s
Ansthwenkweg bis 10°: 48 m 55 m Stützzeit bis 0°: 85 s 65 s Stützweg bis 0°: 120 m 130 in Uberschwingwinkel loo 6° Querversetzung 56 m 32 in maximaler Driftwinkel 22° 100
Die Drehgeschwindigkeitsmessungen während der Wende-manöver, jeweils am Ende der Meßstrecke, ergaben nach
Er-reichung des Beharrungszustandes - also bei Winkel-beschleunigung Null" - folgende Werte:
leerer Kahn über 900: 40" 2,14 °Is
beladener Kahn über 90°:
60" = 1,5
/sleerer Leichter über 90°: 72" 125 0/ beladener Leichter über 90°:
90" = 1,0
°/sDabei dreht der Verband jeweils um den Schwerpunkt der
Lasteinheit Mitte Leichter, so daß der maximale Durch-messer der beanspruchten Drehfläche
bei 2
-- + 10
oder L + 20 m liegt,/
d. h. im untersuchten Fall mit
Leichter
= 90 m
Sdileppkahn= 87 m
3.5 Betriebsmessungen auf dem RheinHeme-Kanal und im Hafenbereich
Bei einer lJberprüfung des Leistungsverhaltens während
der Normalfahrt mit einem 70 m Leichter (T = 2,5 m) im IThein-Herne-Kanal zeigte es sich, daß nicht nur die
For-- Jtii
Ill- s
Abb. 8: Fritz Hartung während der Versuthsfahrten mit
leerem Sthleppkahn und zur Seite eedrehtem P'ahnenruder »
derungen an den Vortrieb, sondern auch an die Manövrier fähigkeit, insbesondere bei Uberholvorgängen, qualitativ er-füllt werden. Das quantitative Verhalten ist aus Abb. 10 zu ersehen. Bei annähernd konstanter Motorleistung wird trotz häufiger Begegnungen und mehrerer tYberholungen durch
leere Motorgüterschiffe eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 7 kmlh erreicht.
Die Ein- und Ausfahrvorgänge während der Schleusungen sowie An- und Ablegemanöver an den Koppeistellen geben
zu keinerlei Beanstandungen Anlaß und entsprechen den
Forderungen der modernen Binnensthiffahrt. Abb. 1 zeigt
die Ausfahrt mit einem leeren Leichter aus einer
Kanal-schleuse.
3.6 Prüfung des Zubringerdienstes zum Liegeplatz
,,Hombergerort"
Nach den guten Betriebserfahrungen mit dem
Kleinschub-boot ,,Fritz Hartung" im Kanalverkehr bestand seitens der
C.N.F.R., für die das Boot tätig ist, der Wunsch, über diesen vorgesehenen Einsatz hinaus auch Schubleithter vom Liege-platz in Hombergerort (Rhein-km 784) in die Ruhrmündung (Rhein-km 780,2) und umgekehrt zu verbringen. Das Boot bekam die Zulassung dafür, nachdem ein Hedcanker, System d'Hone, von 280 kg installiert war. Eine Probefahrt bei Pegel Ruhrort + 628 cm und einer mittleren Stromgeschwindigkeit
auf der genannten Strecke von 6,8 km/h, Spitzenwert 7,6 km/h, ergab folgendes:
Fritz Hartung" brachte einen Standardileichter 70X9,50 m, beladen mit 1260 t Feinkohle (Leichtertiefgang 2,50 in) aus der Ruhrmiindung zu Tal, stoppte bei Hombergerort bis etwa zum Stillstand gegen Wasser und drehte dann auf, wobei eine
Abdrift von etwa 40 bis 50 m zu beobachten war. Der
be-ladene Leichter wurde an dem vorgesehenen Liegeplatz
ver-ankert.
Ein leerer Leichter gleicher Größe lag in einer Gruppe von
anderen Fahrzeugen zur Abholung bereit. Fritz Hartung"
hatte zunächst das Heck des leeren Leichters aus der Reihe
der liegenden Schiffe herauszumanövrieren. Dies gelang durch
seitliches Anlegen mit' dem Bug an das Hintersdiiff des
Leichters und einige Manöver seitlich und rÜckwärts mit dem
Ruderpropeller. Danach Ankuppein des Kleinschubbootes an den Spiegel des Leichters und Fahrtaulnehmen zu Berg.
Die Zeit vom Ablegen mit dem beladenen Leichter in der Ruhrmündung bis zur Ankunft mit dem leeren Leichter am selben Platz betrug ca. 90 Minuten. Davon wurden benötigt:
Abb. lo
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Abb. 9: Sthlängelversuthe. ,, Fritz Hartung' mit beladenem
und leerem Leithter
n = 1700 U/mm; h = 4,5 m;
an-schwenken jeweils mit Stb-Ruder
Für die Talfahrt mit dem beladenen Leichter ca. 15 Minuten Mittlere Geschwindigkeit gegen Land ca. 16 lan/h Für das Abkuppeln, Manövrieren und
Ankuppeln des leeren Leichters ca. 35 Minuten Für die Bergfahrt mit dem leeren Leichter ca. 40 Minuten
Mittlere Geschwindigkeit gegen Land ca. 6 km/h
Unter Berücksichtigung der wesentlich größeren Wassertiefe
(ca. 6-7 m am Tag der Probefalirt) ergibt sich aus diesciLi
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nur angenaherten \Vrtn eine gute. Zuordnung . zu den ahs 5: Z u s anm n f a s s u n g
Abb. 6 cntnommenen GesthwindigkeiIñ gegen Wasser mit D im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums untersuthte
. 300 WPS. entspr. 335 PSe am Motor. Die Probefihrt hat den mit einei Linge von 10 m vurde ergänzend
Bcwtis erbratht. daß das kleinsdiubboot selbst bei hohem zu den vorangegangenen Modcllversuthen in Naturgröße
hin-Wasseistand uñd.:entsprethend hoher Stroùigesthwindiglceit
sctich semer Stabi1iit,
seines LeLstungsvermens und. in der Lugè ist. den Zubringerdienst zum Liegeplatz Horn- seiner Manövrierfahigkeit
überprüft. Wie die
Versuchs-. bergerort in der btsthricbenen Weise ohne Schwierigkeiten ergebnisse zeigen, erfüllt es die gestellten Forderungen iber
und inncrhalb einer verhältnismaßig kurzen Zcitspanne zu . ; erwartete Maß hinaus. Der Verband - bestehend aus
verscheii .. . -, .. : . . Kleinsthubboot und 70 m Leichter - ist auch unbeladen
.
nautisch ebenso zuverlässig wie vergleichbare moderne
Motor-eûrteilung der. V.crsuchsergebnisse
. gütersthiffe. Darüberhinaus istdas Kleinsthubboot iinstan e,:'
. - . . auch Sdileppkähñe und xnanövrierunfähige Motorschiffe ohne-it Ergc-hnisse.der beschriebenen .Propulsions- und. zusätzliche mechanische Vorrichtungen jcdcrcit zum Ziel zu
novnerversuthe zeigen eindeutig. dß die Fordenmgen des - bringen, soweït diese Ziele an Kañäkñ oder denen
gleich-Auftraggebers M) an ein Triebfahrzcug von 10m. Lange geordneten Wasserstraßen liegen
7ur Bclorckrung on 70 m Leichter auf kanalsedcen erfuilt Interessenten
konnen die ausfuhrlichen \ BD Bencbte
werden. Die, installierte Maschinenleistung reicht aus, um dieU, Nr. 36 und 366 erwerben, in deneii die \'ersuchscrgebnissc
rnittkr Fahrgesdiwindigkeit (' km h) mit-70 rn Leichtem einschließlich der Meßwerte und Protokolle übersichtlich
dar-beladnein Zustand zu erreichen -.. der Schottel-Navigator estellt sind
trdnLiert hothgridit ManorierfLIugkeit \%ir 'rbinden mit dicser Veroffentlidiung den Dank an
Aûßerdem.haben 'die Grßè'rsùdie gezeigt, daß das Boot. alle beteiligten Dienststellen, insbesondere un die C.N.F.., auch in der Lage Ist einen beladenen Leichter om Rhein in fur die kostenlose Bereitstellung der Leichter einsthuicßlidi die Ruhrrnündung zu heför'deni " .. des Sdiubbootkapitans, an die % TAG fur die kostenlose
Be-1. . .
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reitstellung des Sthleppkabns. an die Schiffswerft Bi-rninghausInsgesamt istaln der Beweis erbrtht. daß es möglith ist, für die vorbereitenden Arbeiten, an das \Vassei- und Schiff-eiñ leiswngsstarkesSthubboot you 10 iñLänge zum Sthiebé
fahrtst Meiderich
für die bethebliche Unterstützung'.nn Lc idikm und Ka}inen in kanakn in einfadister Aus- ahrend dir I ersuthsdurchfuhrun& an dn Eigner fur die
Führung zu bàuen .und dabei 'die erhöhten Fordemngn der. .Uberlassung des Bootes sowie an Herrn Kapitän Millemann
Wassei und Schiffuhrtsämter owie 'der Binnensthiffahrts- ;und Herrn Kapitän Cloppenburg für hervorragenden persön-BerufsLenosensth dt zu erfullen lichen Einsatz zum Nutzen des gesamten lersudisablaufs