SC Hi FFBAUFORSC HUNG
HERAU,SGEGEBEN VOM INSTITUT FÜR SCHIFFBA.0
Berlin - ROSTOCK - Potsdam
Untersuchungen zur Wechselwirkung.von Kavitation und Korrosion
im Hinblick auf Zerstörungserscheinungen
an Schiffsschrauben
Von Dipl.-Met. H. Klaas, Institut für Schiffbau, Rostock
In?, Schiffbau treteì' an Propsllern, Zylinderlaufbuchsen, Kondensatorrohren und anderen Bateilet
Zer8törûngen der Werkstpffoberfläche auf, die als Kavitations-Erosion bezeichnet werde Die Schäden sind Folgeerscheinungen von KäYitatior in einem benetzenden, bewegten f1ü8.sigen Medium. Sie treten jeweil dort auf, wo in der Nähe der Grenzflächen Flü8sigkeit-Festkärper Kavitàgionsblasen zu8ammen-fallen bzw. komprimieren. Im der Literatur ist de Wirkung von TVechseldruckkräften auf e Oberfläche
experimentell und rechnerisch nac/gewiesen worden, jedoch wurden die gleichzeitig wirkendn
che?ni-schem und elektrochemi8chen Vorgänge noch nicht ausreichend oitersucht. Die vorliegende Arbeit -soll diese Lücke durch experimentelle Ergebnisse ác/iließen.
E8 wurden profilierte Probn aus dem unlegierten Vergütungsstahl C 60 uni dem legierten rostfreien Stahl X 12 CrNi 18.8 sowie einige handlsübliche Propellerv.ierkstoffe aus Sta1l und Buiitnetall bei untersc1edlichen Temperaturen und Sauêrstoffgehalten verschiedEner Flüssigkeiten im Schwinggerät
kavitiert. Durch Potential-, Stromdichte- und Masseverlust-Messungen konnten dabei die eleletrochemi-schen Einflüsse auf die Oberfläche verfolgt werden. Metallo graphische T]itersuchungen 'und Korrosions
schutzversuche ergänzten die Prüfungen.
-Die Potential und ,Stromdichte Messungen weisen Sauerstoffani eiche? ungen an de Lavsterten
Metalloberfläche nach. Dadurh wiid däs Potential wähend der Ka'ùitation der elektrochemisch aktiven
Oberfläche des Stahles C 60 und des Stahl guses GS-45.1 gegenüber dem Potential der nicit kävitierten Probe merklich veredelt, wobei Zusdmmenhänge zwischen dem eitlichen Verlauf des Ka#iitationepotën tials und Zusammensetzung, Temperatu'fr und Sauerstoffgehalt der Flüsszgkeit bestehen. Bei dem
legier-ten Stahl X 12 CrNi 188, Sondérmessing und Gußbronze ist das Kavitationspolegier-tential, besondrs bei
ersterem Werkstoff, wesentlich unedler .as das.Ruhepotential, in Abhängigkeit vorn Gasgehalt der Flüssig
keit. Die Verluste dieser Werkstoffgruppe sind gering und nur wenig beeinflußbar. Der legierte Stahl
X 8 CrNi T7 14.1 nimmt bezüglich der Potentialverhältnisse eine Mittelstellung zwischen beiden
Werk-stoffgruppen eih. Be ihm sind die.Masseverluste gering. Die Masseverlu8te der unlegierten Stähle sind
demgegenüber sehr viel höher und weiéen deutlich Abhängigkeit von elektrochemi«chen Einflußfaktoren
auf; z. B. werden sie durch katodischen &hutz merklich vermindert. Beim Stahl C 60 entstehen trans-kristalline, bei Stahlguß GS-45.1 nterkistalline Risse. Für die legierten Stihle und die Buntrnetalle
lassen sich nur muldenförmige rißfreie Angriffe feststellen. ,
Die Ergebnisse werden auf elektrochemische Prozesse bei der Kavitat'ions Erosion zuruckgefuhrt j\Tach diesen Ergébnissen bid Kävitations-»Jrosion durch gleichzeitge Einwirkung mechanischer und
elektrochemischer Kräfte verursacht. Diese sum'yhieren sich nicht einfach, sondern unterstützen einander. Dadurch führt schon allein die Verminderung des Korrosionsante-ils zu einer wesentlichen Verbesserung
des Widerstandes des Werkitoffes gegen Kavitation. /
1. Literaturbericht
Im Bereich des Schiff- und Maschinenbaus ist der Begriff der Kavitation seit langem bekannt. Man ver-steht darunter Hohiraumbildung in flüsigen Medien, bei denen durch besondere Verhältnisse där Dampf-druck an einigen Stellen erreicht wird. Es bilden sich Bläschen aus Wasserdampf- Gasgemisch, die bei
an-steigendem Druck wieder zusammenfallen. Erfolgt dies in Nähe von Werkstoffoberflächen, so tritt Erosión auf.
Der Angriff wird als Kavitations-Eroejon bezeichnet,
zuweilen als Kavitations-Korrosion, wegen des schwam-migen lochfraßähnlichen Aussehens. Der Schiffbau hat sich mit diesen Zerstörungen vor allem im Zusammen-hang mit Schädigungen der Propeller beschäftigen müs-sen. Solche Schäden sind u. a. von Parson und Cook [1],
Pöttinger [8], Aithof [21], Stewart und Williams [31],
Eisenberg [37], Bremer und Möller [38] festgestellt und diskutiert worden.
Anfressungen der Schrauben treten besonders häufig an den Flügelspitzen und auf der Saugseite auf:
Schiffs-schrauben aus G 5-45.1 von Fischereifahrzeugen sind z. B. nach fünfmonatlicher Betriebszeit stark ange-griffen. Dies äußert sich in einem merklichen Nach-lassen der Schlepp- und Freifahrtgeschwindigkeit der
Schiffe Allgemein halten unlegierte Stahlgußpropeller
nicht bis zur zweiten planmäßigen Werftüberholung durch, wodurch ein zwischenzeitliches Slipen und der
Einbau einer neuen Schraube notwendig wird.
Um diesen Schwierigkeiten, vor allem bei größeren Schiffen zu entgehen, sind empirisch kavitationsbe-ständige Werkstoffe entwickelt worden. Entweder er-folgt die Werkstofferprobung unter naturlichen Be-dingungen an Versuchsschrauben [21] und [37] oder mit Hilfe von Kavitations-Prüfgeräten [1] [2] [3] [4]
[6] [11] [14] [16] [17] [20] [22] [29] [30] [31] [34]
[40] und [47]; Die Zahl der Naturversuche ist wegen der damit verbundenen hohen Kosten gering. Deshalb
sind die bekannten Ergebnisse von Althof [21], Brehmer
und Möller [38] besonders wertvoll. Althof zeigte an
einer Schiffsschraube von je zwei Flügeln aus
unlegier-tern und legiertem Stahlguß, daß legierter Stahlguß trotz wenig höherer Härte sehr viel beständiger gegen
KavitatioÍis-Erosion ist als unlegierter Stahlguß Diese Beobachtungen gaben erste Anhaltspunkte zum wahr-scheinlichen Mechanismus der Kavitations-Erosion und dienten als Ausgangspunkt der im folgenden beschrie-benen Betrachtungen und Untersuchungen.
Die Suche nach beständigeren Werkstoffen hat zur
Verwendung spezieller Priifeinrichtungen geführt.
Be-sonders häufig wurden das Tropfenschlaggerät", die ,,Venturi-Düse" mit verschiedenen Variationen, das ,,Magneto- Striktionsgerät" und das ,, Stoßgerät" ver-wendet [61]. Der Nachteil dieser Geräte besteht vor allem darin, daß die praktischen Kavitationsfälle auf
jeweils verschiedene Weise nur annähernd nachgeahmt
werden können. Daher sind die Ergebnisse der einzel-nen Prüfverfahren nicht direkt vergleichbar und für die praktische Anwendung nur bedingt verwendbar. Immerhin hat es sich gezeigt, daß die Reihenfolge der Werkstoffe in der Beständigkeit gegen Kavitations-Erosion fur, alle Prüfungen etwa gleich ist [61] [17]
[11] [20] [30] und [31]. Sonder-Messinge, Bronzen und chromlegierte Stähle, die sich als Propeller-Werkstoffe
bewährt haben, zeigen z. B. auch im Schwinggerät
gute Widerstandsfähigkeit gegen Kavitations-Erosion[30] und [31].
Die Empine bei der Entwicklung kavitationsbestän-diger Werkstoffe ist auf die Unkenntnis des genauen Zerstörungsmechanismus der Kavitations-Erosion zu
rückzuführen. Weitere Verbesserungen der Werkstoffe
lassen sich heute jedoch nur noch durch Anwendung
wissenschaftlicher Grunderkenntnisse erzielen,
Voraus-setzung ist dafür aber die genaue Klärung des
Zer-störungs -Mechanismus bei der Kavitations-Erosion.
Dazu hat es in den vergangenen Jahren nicht an
Untersuchungen und uberlegungen gefehlt.
Schwierig-keiten ergaben sich aber vor allem wegen des korn-plexen Charakters dieser Zerstörungsart. Die in der
Vergangenheit seit etwa dem Jahre 1 9 1 9 erschienenen
Arbeiten und Ansichten ergeben ein wenig
einheit-liches Bild. Die Ansichten gehen vor allem in der Frage
auseinander, ob der Angriff hauptsächlich
mechani-'seher oder mehr korrosiver Natur ist. Eine ganze Reihe von Verfassern sind der Ansicht, daß die Zerstörungen in der Hauptsache durch häufige Schläge auf der
Ober-fläche als Folge des Zusammenfallens oder des
Kom-primierens der Kavitationsblasen entstehen [1] bis [20]. Lord Raleigh [10], Kornfeld [6] und andere haben
Unter-suchungen und Berechnungen angestellt, um die auf kleinstem Querschnitt wirkenden Druckkräfte zu
er-mittein. Lord Raleigh kam dabei auf Drücke bis zu
4500 lip/cm2. Jedoch sind solche Berechnungen nicht eindeutig und umstritten, weil zur Lösung der Glei-chungen vereinfachende Annahmen gemacht werden müssen, die in Wirklichkeit kaum zutreffen dürften.Dazu gehören vor allem die Annahmen, daß die Flüssig-keit inkompressibel, die Zähigkeit vernachlässigbar klein ist und innerhalb der Kavitationsblase Vakuum herrscht. Aus Beobachtungen von
Oberflächen-Ver-formungen von Messing schließen Schwarz und Mantel [17] auf Druckspitzen über 9000 kp/cm2. Aus Beobach-tungen von Gleitlinien folgert Böttcher [3] auf rücke,
die oberhalb der Streckgrenze aller und oberhalb der
Festigkeit der meisten Metalle liegen. Eine exakte
experimentelle Bestimmung der, tatsächlichen Drücke ist jedoch bis heute noch nicht gelungen, weil es keine
Prüfzelle gibt, deren Querschnitt und Trägheit klein genug ist. Daraus erklären sich auch die Ergebnisse
von Brandenburger und de Haller [9]. Sin fanden hei
pie-zoelektrischen Messungen Drücke bis zu 300 kp/cm2.
Die Annahmen rein mechanischer Zerstörungen be-gründen sich auf der Tatsache, daß durch Kavitations-Erosion auch Glas, Bakelit, Gummi, Zement, Quarz und Achat [2] [7] und [8] angegriffen werden. Ebenso sind Zerstörungen durch nichtkorrodierende Medien, wie z. B. Alkohol und Tetrachlor-Kohlenstoff [7] und [16] bekannt. Entsprechend dieser Ansicht wird
vor-geschlagen, die Dauerfestigkeit der Werkstoffoberfläche
durch Erhöhung von Härte und Zähigkeit zu verbes-sern, urn gute Beständigkeit gegen Kavitation zu
er-zielen.
Inzwischen sind jedoch Versuchsergebnisse bekannt-geworden, die die Allgemeingültigkeit der mechanisti-schen Auffassung in Zweifel ziehen. Bei VergleiCh ver-schiedener Werkstoffgruppen konnte zwischen
mecha-nischen Kennwerten, wie Härte, Zugfestigkeit und
Kavitationswiderstand [21] [31] und [40] kein Zu-sammenhang gefunden werden. Nach Unwtätter [53]
umfaßt die Beständigkeit der Werkstoffe gegen Kavi-tation den Bereich von 1 1000, während die
vergleich-baren mechanischen Festigkeitswerte sich nur im
Be-reich von 1 :50 verändern. Außerdem weist gleiches in Seewasser im Schwinggerät kavitiertes Material höhere
Masseverluste auf als bei Angriff im Süßwasser [13]
[16] und [30]. Nicht zuletzt aber ist es den Erfölgen des
katodischen Schutzes gegen Kavitations-Erosion zu danken [16] [22] [23] [24] und [39], daß nach
allge-mein gültigeren Vorstellungen gesucht wird. Nach
wieder-holten Feststellungen läßt sich Kavitations-Erosion
durch Katodenschutz zwar ' nicht beseitigen, wohl
aber beträchtlich vermindern. Als Folge dieser Ent.wicklung gibt es heute bereits viele Arbeiten und
stellungen, die elektrocherrnsche Korrosion als
mitbe-stiminenden Faktor bei der Kavitations-Erosion
aner-kennen [21] bis [47].
Die allgemeine Grundvorstellung geht von Lokal-elementen auf der Metalloberfläche aus, die als Folge des Kavitationsangriffs entstehen und einem ständi-gen örtlichen Wechsel unterworfen sind. Die dadurch
bedingte Korrosion beeinflußt die Kavitations-Erosion merkliöh [22] [231 [25J [27 [30] [32J [36] [37] [39]
[43] [46] und [47]. Einige Verfasser gehen weiter und sehen eine starke gegenseitige Beeinflussung der
me-chanisohen und Korrosions-Zerstörungskräfte [2 1] [26]
[28] [29] [38] [41] [44] und [45]. Häufig wird Kavi-tations-Erosion als eine Folge von
Korrosions-Ermü-dung der Oberfläche angesehen [24] [26] [33] [34] [35] und [42]. Auf der Basis dieser Anschauung wurden von
Vater [35] . in Wasserschlag-Dauerversuchen
Wöhler-Linien für die Dauerfestigkeit verschiedener Werk-stoffe gegen Wasser aufgestellt, wobei die Spannung durch die Strömungsgeschwindigkeit ersetzt wird. In den letzten Jahren ist die Frage der
Lokalelementbil-dung lebhaft verfolgt worden, und so gibt es heute be-reits eine ganze Reihe detaillierter Vorstellungen. Fol-tyn, Noskievic, Rutenbeck, Crewdson u. a. [23] [27] [29] und [32] haben sich besonders mit der örtlichen Ma-U
terialerwärmung durch Kavitation und der damit ver-bundenen Lokaleleinentbildung beschäftigt. Wahrend
Noskievic bei Versuchen im Stoßwellenapparat durch zusammenfallende Blasen Erwärmungen von 1,5 bis
5,8 °C maß, berechnete Crewdson für das adiabatisehe Zusammenfallen der Blasen eine Dampftmperatur von
4950 °Fahrenheit (2750 °C). Marinesco und Novotny [46] und [47] fanden nach entsprechenden Versuchen Ternpératurspitzen von 234 oc bzw. 100 bis 300 °c.
Um-st ätter [14] berechnete aus Kavitations-Isochoren die Kavitations-Enthalpie und kommt zu Energien, die
ausreichen, um das Metall zu schmelzen. Daraus
er-gibt sich nach Umstätter éine Parallelitat zwischen
Schmelzpunkt, Festigkeit und Kavitationswiderstand.
Außerdem wird gezeigt, daß Kavitations-Erosion durch
Schwingungsvorgänge erzeugt wird. Es treten nach
Um8tätter sehr hohe Masseverluste auf, wenn Resonanz zwischen der Erregungsfrequenz und der Eigenfrequenz
der schwingenden Blasen bzw. der Körner des Werk-stoffes besteht. Wie andere Verfasser [16] [17] [19] [34] [39] [45] und [47], so fand auch Umstätter bei
Masseverlust- Zeitmessungen eine sogenannte
Inkuba-tionszéul, d. h., es vergeht eine bestimmte Zeit, in der kein merklicher Angriff auftritt. Nach Ablauf dieser
Zeit setzt dann die Zerstörung ein, wonach der Angriff
mit der Zeit proportional ansteigt. Die Länge dieser Inkubationsdauer hat nach Umstätter mit der Bestän-digkeit der Werkstoffe gegen Kavitation direkt nichts
zu tun. Es gibt Werkstoffe mit sehr kurzer
Inkuba-tionsdauer und einem langsamen Anstieg derKavita-tions-Erosion, und solche mit relativ langer Inkuba-tionsdauer und darauffolgender rasch fortschreitender Kavitations-Erosion. Nach der Schwingungs-Theorie
von Umstätter erklärt sich die Inkubationsperiòde durch
Auswirkung der amorphen feinkörnigen Oberflächen-schicht, die Resonanz- Schwingungen wegen Fehlens einer Eigenfrequenz unmöglich macht.
Erdmann-Jes-nitzer [45] führt den ersten Abschnitt der
Inkubations-Periode beim Tropfenschlag-Versuch auf interkristal-line Korrosion zurück. Dabei ist seiner Ansicht nach
ein Gefüge mit Großwinkel-Korngrenzen besonders ge-fährdet. Diese angegriffenen Korngrenzen werden durch die vorhergehenden wechselnden
Schubbeánspruchun-gen bis zum Erreichen der Trennfestigkeit und dem
nachfolgenden Herausschlagen ganzer Oberflächenpar-tikel aufgeweitet.
Möglichkeiten zur Bildung von Lokalelementen durch unterschiedliche plastische Verformungen der Oberfläche
werden u. a. von Wheeler, Petracchi und Eisenberg [22]
[24] und [37] diskutiert. Tatsächlich haben
Untersu-chungen von Katz [49] ergeben, daß Eisen durch Kalt-verformung in einen elektrochemisch aktiven Zustand
versetzt wfrd Zum Beispiel ist das Potential kaltge-zogener Stahicirähte in 0,1 n-Ferrosulphatlösung um
40 mV uneciler als das weichgeglühter Drähte.
Außer-dem werden von Fetracchi und Young [24] und [43] die Bildung von Belüftungselementen infolge
unterschiedlichen Sauerstoffgehaltes angenommen. Schließ -lich wird der mechanischen Zerstörung korrosionshin-dernder Schutzschichten besondere Bedeutung bei
-gemessen [21] [38] [41] und [62]. Nach Althof [62]
genügen bereits geringere als bisher vermutete Kräfte, um den natürlichen Korrosionsschutzfllm zu zerstören
und einer kombiniert mechanisch-elektrochemischen
Zerst6rung den Weg zu öffnen. Für Murphy und Callis
[41] ist die Beständigkeit gegen Kavitations-Erosion
im Schwinggerät im wesentlichen eine Frage des Schutz-flim-Bildungsvermögens. Nach ihrer Ansicht sind solche
Werkstoffe beständig, deren Schutzfllme sich nach mechanischer Zerstörung erneuern. Nach Taylor [36] ist die bei einigen Kavitationsprüfmethoden auftre-tende Inkubationszeit durch chemische Reaktionen
bedingt. Beim Zerfall der Kavitatiomsblasen entstehen
s. E. kurzlebige aktive Atome und Radikale, wie H,
OH, (2011, CH3, 06H5, c6H5dn2. Solche Radikare spie-len eine wesentliche Rolle bei extrem schnelspie-len
chemi-sehen Reaktionen, wie z. B. Explosionen. Dabei kann
die versprödende Wirkung von freiem Wasserstoff be-deutsam sein.
Alle bisher därgelegten Gedanken zur Veränderung
der Werkstoffoberfläche durch Mitwirkung
elektro-chemischer Korrosion bei der Kavitations-Erosion sind
nicht Ergebnisse direkter systematischer Meßreihen, vielmehr ergaben sie sich als Schlußfolgerungen aps
Masseverlustmessungen, makro- und mikroskopischen Untersuchungen und anderen indirekten Beobachtun-gen. Direkte èhemische Einzelmessungen wurden
bis-her nur von Foltyn [23] und Noskievic [25] bekannt.
Foltyn maß den elektrischen Strom, der zwischen einer
im Schwinggerät kavitierten und einer gleichen
nicht-kavitierten Probe fließt. Durch Einschalten des
Schwing-gerätes wurde die kavitierte Probe zur Anode.
Masse-verluste konnten durch Kompensation des gemessenen
Stromes vermindert werden. Voltyn untersuchte un-legierten Stahl, Bronze und un-legierten Stahl mit 13%
chrom. Noskievic bestimmte das elektrochemische
Potential zwichen einer im Tropfenschlaggerät kavi-tierten Probe und einr im Wasserstrahl befindlichen Vergleichsprobe gleichen Materials und stellte Poten-tial-Erhöhungen in der Größenordnung von 2 mV bei
Erhöhung der Stoßgeschwindigkeit von 1500 auf 2500
Umdrehungen des Schlaghammers je min fest. Diese
Ergebnisse erhielt er an Stahl, V2A- Stahl, Messing und
Graugu.ß, ohne daß sich nennenswerte Unterschiède
ergaben. Die Ergebnisse beider Autoren sind allerdings umstritten, vor allem deshalb, weil sie keine konstanten Bezugselektroden verwendeten. Die Potentiale der ver-wendeten Vergleichs-Werkstoffe verändern sich mit der Zeit und sind insbesondere von. Art und Geschwindig-keit der Strömung abhängig, weil damit Veränderungen im Sauerstoffangebot einhergehen [52] [54] und [56]..
Es besteht daher eine Lücke in der Reihe der Mes-sungen zum Mechanismus der Korrosion bei Kavita-tions-Erosion, zu deren Schließung die im folgenden beschriebene Arbeit beitragen soll. Die
Untersuchun-gen wurden mit dem Ziel begonnen, durch Klärung des Korrosions-Mechanismus Möglichkeiten zur Entwick-lung neuer Werkstoffe und wirksamer
Schutzmaßnah-men zu finden, mit deren Hilfe u. a. die Erosionser-scheinungen an Schiffsschrauben vermindert werden
können.
2. Diskussion des Lösungsweges
Die Aufgabe schreibt Meßverfahren vor, 'mit deren
Hilfe di±ekt die elektrochemischen Veränderungen der
Oberfläche der Kavitationsprobe gemessen werden
können. Zu diesem Zweck sind vor allem Stromdichte-und Potential-Messungen geeignet. Stromdichte-Mes-sungen zwischen der Meß- und der konstanten
Bezugs-Elektrode haben den Nachtéil, daß die
Oberflächen-verhältnisse- durch die Messungen selbst beeinflußt
werden [52] [55] und [56]. Mit ihrer Hilfe lassen sich
jedoch quantitative Sauerstoff-Messungen nach der von
Tödt [52] angegebenen Methode durchführen.
Dem-gegenüber lassen sich Potential-Messungen mit Korn-pensations- Geräten und Röhren-Voltmetern
leistungs-arm bzw. leistungslos durchführen, d. h. die Messung führt nicht zu einer Beeinflussung des Ergebnisses
Veränderungen - des olektrochemischen Potentials einer Metalloberfläche geben jedoch nur qualitative Auskunft über den elektrochemischen Zustand. Die bestehenden
Zusammenhänge wurden von' Muller [56] eingehend
diskutiert und sollen unter Punkt 6 noch dargelegt
werden.
Die Wahl eines Magneto- Striktionsschwingers als
Kavitatións-Pr'üfgerät erfolgte nach folgenden
Gesichts-punkten:
Reproduzierbarkeit der Ergebnisse
Vergleichbarkeit der Beanspruchung an
Schiffs-schrauben, d. h. Erzeugung von Erosion durch Bla-senbildung und Benetzung der beanspruchten
Ober-fläche
Veränderlichkeit von Zusammensetzung und Tem-peratur der kavitierenden Flüssigkeit mit einfachen
reproduzierenden Mitteln Erträgliche Versuchszeiten.
Das Tropfènschlaggerät nach y. Schwarz [17] und
das Stoßwellengerät nach Brandenburger und de Haller
[9] erfüllen die Bedingungèn unter 2 und 3 nicht
aus-reichend. Die Venturi-Düse nach Schröter [4] zeigt nach
Erdmann-Jeánitzer [45] erst nach einigen Tagen bis
Wochen nennenswerte Angriffe.
-Außerdem lassen sich, hier Korrosionsbedingungen
nur mit erheblichem Aufwand verändern. Dagegen
r-füllt das Schwinggerät nach Gaine8 [2] die gestellten
Bedingungen weitgehend. Blasenbildung ist bereits mit
bloßem Auge zu erkennen. Die Versuchsbedingungen
lassen sich so festlégen, daß die Ergebnisse ausreichend reproduzierbar werden.. Die Korrosionsbedingungen sind auf 'einfachste Weise veränderlich, und schließ-lich treten nennenswerte Angriffe je nach Höhe der Schwingungs-Amplitude und der Frequenz nach
we-nigen Minuten bis Stunden auf. Als Nachteil sind
lediglich die hohe Intensität und Frequenz der Kavi-tation zu nennen. Mit einer Schwingungs-Amplitude von 0,02 mm wurde eine Kavitations-Intensitätge-wählt, bei der Erosion im Verlauf von zwei
Versuchs-stunden auftritt. Das entspricht einer noch immer
sehr viel höheren Intensität gegenüber praktischen
Beanspruchungen, z,. B. einer Schiffsschraube, liegt
jedoch wesentlich tiefer als bei ähnlichen Versuchen
von Schumb, Petèr8 und Mill'igan [20], Kerr [30] oder Novotny [47]. Die Frequenz von 8 kHz wurde gewählt,
um Vergleichsmöglichkeiten mit Ergebnissen anderer Verfasser zu schaffen, die, fast ausnahmslos mit der
gleichen Frequenz. arbeiteten.
Als Kavitations-Medium dienten 3 %igè NaCl-Lösung (0,5 n), 3,64%ige Na2SO4-Lösung (0,5 n) uñd
destillier-tes Wasser. Die verwendete NaC1-Lösung entspricht
nach Rjabtschenko [48] in der Korrosionswirkung dem Seewasser und wurde außerdem gewählt, um den Ein-. fluß von korrosionsaktivierenden Chlor-Ionen - zu
stu-dieren. Die Na2SO4-Lösung ist bei gleicher Leitfähig-keit ohne korrosionswirkende aktivierende Anionen [52]. Destilliertes Wasser besitzt eine'nur geringe
Leitfähig--keit und muß deshalb Korrosionsvorgänge bei der
Kavitations-Erosion hemmen.
Bei der Auswahl der Versuchswerkstoffe beschränkte sich der Verfasser für grundsätzliche Versuche auf den
unlegierten Vergütungsstahl C 60 und den rostfreién Stahl X 12 CrNi 18.8 (V2A-Stahl). Durch dièse
Be-schränkung soll die 'Übersichtlichkeit gewahrt bleiben.
Die beiden Werkstoffe wurden in erster Linie nach ihrem chemischen Verhalten in wässrigen Lösungen ausgesucht. C 60 ist ein unlegierter Stahl und rostet
in flüssigen Medien, d. h. er bildet eine elektrochemisch aktive Oberfläche. Der V2A-Stahi rostet nicht, weil er
eine wirksame Passivierungs-Schicht auf der Ober-fläche bildet. -Außerdem wurde Stahl C 60 dem
rost-freien Stahl gegenüber gestellt, weil er eine höhere
Härte besitt. Es sollte damit gezeigt werden, daß der elektrochemische Oberflächenzustand, und nicht dieHärte, èinen entscheidenden Wertmaßstab für das
Verhalten bei Kavitation darstellt.
-Die ersten Testversuche an C 60 zeigten einen star-ken Einfluß von Sauerstoff auf die Vorgänge bei der
-Kavitations-Erosion. Dies erschien dem Verfasser von grundlegender Bedeutung, daher wurdé das
Värsuchs-programm erweitért. Durch Einleiten von Argon in die jeweilige Flüssigkeit konnte. der Sauerstoffgehalt vermindert, durch Sauerstoffèinleiten erhöht werden.
Im Anschluß an die grundlegenden Untersuchungen wurden noch - einige Vergleichsversuche mit G S-45.1, Eisen-Aluminium-Bronze, Nickel-Aluminium-Bronze,
Sondermessing und mit dem legierten Stahl X 8 CrNi V 14.1 durchgeführt. Damit sollten die innerhalb der
Deutschen' Demokratischen Republik verwendeten
Werkstoffe für Schiffsschrauben auf das
elektrochemi-sehe Verhalten bei der Kavitation untersucht 'und mit
den vorhandenen Ergebnissen verglichen werden.
Ji1d 1. I31ockschat,tng des Schwinggeriites
3. Versuchseinrichtungen
Aufgbe und Wirkungsweise des Schwinggerätes
Zur Erzeugung von Kavitation wurde ein magneto-striktives Schwinggerät nach Gaines [2] gebaut. Ein
Rohr aus kaltgezogenem Reinnickel, dessen Länge sich
durch die gewünschte Frequeni bestimmt (8 kHz bei einer Länge von 300 mm), trägt an einem Ende eine
Kavitationsprobe und schwingt longitudinal im
Rhyth-mus hochfrequenten Stromes, der durch eine um den
Stab gelegte Schwingspule fließt. Diese Schwingspule wird von eiñem Sender gespeist, dessen Blockschaltung Bild 1 wiedergibt. Eine weitere Gleichstromspule ist zur
Erzieluñg einer Vormagnetisierung angebracht. Da-durch erhöht sich die Schwingungsämplitude, und
zu-gleich wird die Schwingffequenz des Rohres zu-gleich der Stromfrequenz des Senders. Durch Zusammenwirkung
88 - Schlifbauforschung 1 3/1962
NE-Generator S/euerversf&ier Endstufe
UNFLV ¿5W i kW
Strom ver - G/eIcI'rIcJlIer Cff,. 5crg eng Vormagnetisierung
¿I 3kV 25V3A
-Uj 1kV
j1
von Tonfrequenzgenerator, Steuerverstärker und End
-stufe gibt der Sender an die Schwingspule eine
regel-bare Leistung bis zu i kW ab. Das Nickeirohr ist in
Spulenhöhe dreifach elektroerosiv geschlitzt, um Er. wLrmung und Schwingungsverluste durch Wirbel-ströme zu vermindern. Trotzdem tritt schon beikur-zem Betrieb eine erhebliche Erwärmung des Rohres ein.
Die Kühlung wird in Abwandlung bisher bekannter Methoden mit starkem Gebidsewind vorgenommen. Diese Kühlungsart arbeitet einfach und wartungsfrei und ist ausreichend, um auch bei Langzeitversuchen eine frequenz. und amplitudenkonstante Schwingung zu erreichen, ohne daß Störungen der Eigenfrequenz des Rohres auftreten. Die Stabhaltung erfolgt wie bei
Rutertheck [29] mit einer kugellagerartigen Spannhülse,
die die Kugeln an den Stab preßt und fur eine däm. pfungsarme quasi punktförmige Einspannung sorgt.
Zwischen Senderöhre der Endstufe und Schwingspule wurde ein Transformator gelegt, um die Schwingspule gegen die Anodenspannung von 3 kV abzuschirmen
i
Bild 2. Ansicht des Versuchsteiles des Schwinggerätes
Die Messung der Schwingungsamplitude erfolgte mit einem Mikroskop mit Meßokular durch Anvisieren der
Kante einer Rasierklinge, die an der Probe befestigt war. Diese Amplitude von rd. 0,02 mm wird nur im
Resonanzbereich des Nickeirohres erzielt. Dieser enge Resonanzbereich kann laufend durch die Anzeige einer
Indikatorspule auf einem Röhrenvoltmeter oder durch
das Maximum der Kapillerwirkung der im Elektrolyten
schwingenden Kavitationsprobe kontrolliert werden.
Eine weitere Kontrolle erfolgte durch häufige Testver. suche (C 60 in 3%iger NaC1.Lösung von 20 °C).
Während eines zweistündigen Betriebes erwärmt sich
100 cm3 Elektrolytlösung bei Raumtemperatur um
10 bis 15 °C. Es wurde daher eine Thermostatkühlung
angebracht, die die gewünschte Elektrolyttemperatur mit ± 2 °C konstant hält. Der Kühlbehälter faßt zwei
Kavitationsgefäße und ist zum Zweck eines raschen Ge.
fiißwechsels in horizontaler und vertikaler Richtung verschiebbar. Das mit 8 kHz schwingende Niekeirohr erzeugt einen unangenehmen und lauten Ton. Es ist daher notwendig, den Schwinger in einer Kabine ar-beiten zu lassen, deren Wände mit schallisolierendem Piatherm ausgefüttert sind. Die Anordnung des Ver. suchsteiles des Schwinggerätes ist in Bild 2 wieder.
gegeben.
Aufbau der Potential.und Strommeßvorrichtung Das elektrochemisehe Potential der kavitierten Probe sollte stromlos gemessen werden, um das Ergebnis von der Messung unabhängig zu machen. Daher wurde als Anzeigegerät ein tjniversal-Röhrenvoltmeter im
Gleich-spannungsbereich von 0 1000 mV benutzt. Ein
wei-terer Vorteil dieses Meßverfahrens besteht in der
träg-heitsarmen Direktanzeige des Ergebnisses. Als Ver-gleichselektrode zur Kavitationsprobe diente eine ge-sättigte Kalomelelektrode. Die Spannungszuführung von der Probe zum Röhrenvoltmeter war am
Nickel-stab angelötet. Dies fuhrte zu keinerlei meßbaren
Nebenwirkungen.
Zur Messung der Stromdichte zwischen kavitierter Probe und einer Kadmiumsulfatzelle diente das von
TÖdI [52] angegebene Meßprinzip. Es fließt zwischen
der katodischen Probe aus X 12 CrNi 18.8 und der
Meßzelle ein Strom, der neben dem Ohm'schen
Wider-stand der Leitung und Flüssigkeit und der Katoden-fläche, vor allem durch das Sauerstoffangebot an der
Katode bestimmt ist. Der Strom wurde mittels Gleich-strornmeßverstärker verstärkt und einem
Gleichstrom-schreibgerät zugeführt. Bei einer
Papiervorschubge-schwindigkeit des Gleichstromschreibers von 2,95 mm!
min können auch kurzzeitige Stromänderungen mit
ausreichender Genauigkeit registriert 'erden. Masseverlustmessungen
Die Maseeverlustmessungen sollten möglichst wenig die
Potential- und Stromdichtebestimmungen beeinflussen. Dies ist nicht möglich, wenn man, wie allgemein üblich,
die Verluste gravimetrisch bestimmt. Es wurde daher
bei der Aufnahme von Masseverlust.Zeitkurven in ent-sprechenden Zeitabständen die Elektrolytlösung schnell
gewechselt und sodann der Eisengehalt chemisch be-stimmt. Um schnell und genau zu arbeiten, kam ein
photometrisches Analysen-Verfahren zur Anwendung. Die Kavitationsflüssigkeit wurde nach Eindampfen mit 6 em3 Salpetersäure (1: 3) versetzt, aufgekocht und an-schließend mit 10 cm3 Ammoniumrhodanid (10%) auf 100 cm3 aufgefüllt. Durch Bildung eines Komplexsalzes zwischen den Eisen-Ionen und dem Indikator färbt sich
die Lösung rot. Mit einem geeichten Puifrich-Photo-meter konnte die Intensität der Rotfärbung quantitativ
dem Eisengehalt zugeordnet werden.
Bild 3 Skizze einer profilierten Kavitationsprobc
Form und Vorbereitung der Proben
Nach einigen Vorversuchen wurde die von Wheeler [22] angegebene profilierte Probe verwendet (Bild 3).
Betrachtungen des Kavitationsbildes und der Lage der
Zerstörungen zeigen bei ebenen Proben nämlich, daß die Kavitations-Erosion des Probenzentrums im
Ver-gleich zum restlichen Probenteil außerordentlich
inten-siv ist (Bild 4, 5 und 6). Demgegenüber erreicht die
angegebene profilierte Probe eine gleichmäßigere
Kavi-tations-Erosion (Bild 7 und 8). Zum Versuch wurden
die Proben in immer gleicher Weise auf Schmirgelleinen der Körnung 280 geschliffen, mit Tetrachlorkohlenstoff
entfettet, getrocknet und im Exsikkator aufbewahrt.
Dadurch konnte eine verhältnismäßig geringe Streuung
des Anfangspotentials der Probe (gemessen nach 1f2stündigem Verbleib im ruhenden Elektrolyten)
s,
Bild S. Seitenansicht einer 1avltierten ebenen Probe
fr
Bild 6. Kavitations-Erosion nach zweistündiger Kavitation in 0,5 n IaC1-Lösung von 20°C (M: 4:1)
Bild 7. Aufsicht einer luLvitierten profilierten Probe Bild 4. Aufsicht einer kavitierten ebenen Probe
/
Bild 8. Kavitations-Erosion nach zweistündiger Kavitation in 0,5 n SaCI-Lösung von 20 °C
reicht werden. Die nichtkavitierten Bereiche wurden mit Lack abgedeckt, um sie von der Potentialbildung
auszuschließen.
Zusammensetzung, Gefügebau und Eigenschaften des
verwendeten Versuchsmaterials
Wie bereits angegeben, diente als Material für die Hauptversuche ein unlegierter Vergütungsstahl der
Qualität C 60 und ein rostfreier Stahl der Qualität
X 12 OrNi 18.8.
Für diese Stähle ermittelte das Zentralinstitut für
Gießereitechnik folgende Analysenwerte:
C Si
Mn P
S Cr Ni AlC 60 0,55 0,3 0,74 0,033 0,035
- 0,03
X 12
CrNi 18.8 0,12 16,4 9,35
Die Werte liegen für C 60 innerhalb der Soll-Analyse der Standardliste Eisen und Stahl. Für X 12 OrNi 18.8
liegt der Chromgehalt um 1% zu niedrig, und der
Nickelgehalt um 0,35% zu hoch. Der unlegierte Ver-gütungsstahl zeichnet sich durch seinen Aluminium-gehalt als Sondergüte aus. Diese Zugabe erfolgte zurErzielung eines feinen gleichmäßigen Kornes.
0//0 0//0 0//0 0//0 0//0 0//0 0//0 0//0
Bild 9. Gefüge des Fein.kornstfhls C 60 (M: 200:1; Atzmittel: allth.
Sal-petersäure)
Die Gefügeausbildung (Bild 9) bestätigt den Erfolg
der Behandlung für C 60. Es liegt ein feinkörniges
ferritisch-perlitisches Gefüge vor. Durch eine Normali-sierungsglühung kann der Ferritanteil nicht erhöht und eine Veränderung der Perlitlamellen nicht erreicht
wer-den. Deshalb wurde der Stahl C 60 im
Anlieferungs-zustand geprüft. Das Gefüge des ebenfalls im
Anliefe-rungszustand untersuchten rostfreien Stahls ist in
Bild 10 wiedergegeben. Es zeigt sich ein homogenes
austenitisches Gefüge. Der Schliff wurde
elektro-lytisch poliert, so daß die Pünktchen innerhalb der
Austenitkörner als Verunreinigungen angesehenwer-den können. Wärmebehandlung 6 h 1200 °C/Wasser
verändert das Gefüge nicht.
Wesentlich erschien dem Verfasser vor allem das elektro-chemische Verhalten der Stähle. Es läßt sich durch den Potential-Zeitverlauf ausdrücken und
terscheidet sich ganz prinzipiell. Während der
un-legierte Vergütungsstahl C 60 im Elektrolyten das
unedle Potential einer aktiven Elektrode annimmt,
erreicht der austenitische Stahl sehr bald das edle
680 rrV 670 5511 630 610 i70 b t-b
I
.tio 900 20 411 60 80 Versac/,szejt 100 TRtTt 120Bild 10. Gefüge des austenit,ischen Stahls X 12 CrNi 18.8 (V2A-Stahl) (M: 200:1; Ätzmittel: V2A-Beize)
Passivierungspotential (s. Bild 11 und 12). Diese
Er-gebnisse bestätigen sich vor jedem Kavitationsversuch,
denn mit der Kavitation wurde stets erst begonnen, nachdem die Probe 30 min in die ruhende Flüssigkeit
eingetaucht war und sich das elektro-chemische Poten-tial entsprechend nur noch langsam veränderte.
Fur die beiden Stähle wurden folgende mechanischen Eigenschaften festgestellt:
aS
aB
10 , HB3O/2,5-10
kp/rnm2 kp/mm2 %
% kp/mm2
Danach ist der austenitische Stahl gegenüber dem
unlegierten Vergütungsstahl etwas weicher.
Alle diese Ergebnisse bestätigen die Brauchbarkeit der beiden Stahlsorten im verwendeten
Anlieferungs-zustand für die vorgesehenen Versuche.
ULI 'rtV 380 3201 280 240 411CC /2/)
--C60 51,9 80,2 17,7 38,9 234 X 12 CrNi 18.8 24,2X 64,3 53,1 70,2 182 x(C7o,2) Schiffbauforschung 1 3/1962 91 0 20 40 80 80 1118 min 120 Ver.gachszeilBild 12. Potentialverlauf von V2A-Stahl-Proben in ruhender 0,5 n NaCI-Lösung
4
Bild 12 b. Gefüge des legierten Sah1es X 8 CrN1V 14.1 (M: 200:1; Ätzm.ittel:
V2A-eize)
Bild 12a. Geftige des unlegierten Stahigusses GS-45.1 (M: 00:1; Atzrnittel: alkh. Salpeters5ure)
Bibi 12c. Gefüge von G-SoIfs 57 P45 (M: 40:1; Atzmittel: Xupferamino-niumehiorid)
Zu Vergleichszwecken wurden zusätzliche Werk-stoffe geprüft, die innerhalb der Deutschen
Demokra-tischen Republik für Schiffsschrauben verwendet wer-den. Es handelt sich urn unlegierten Stahlguß GS-45.1,
den legierten Stahlguß X 8 CrNiV 14.1, die
Eisen-Aluminium-Bronze G-FeA1Bz F 45, die Nickel-Alu-minium-Bronze
G-NiA1Bz F 50 und das
Sonder-messing G-SoMs 57 F 45. Für die Stähle wurden vom Lieferbetrieb, VEB Stahl- und Walzwerk
Hennings-dorf, folgende Analysenwerte angegeben:
i
- '_\
Bild 12 d. Gefüge von G-NiA1Bz F 50 (M: 100:1; Atzmittel: Kupferammo-niumchlorid)
Bild 12 e. Gefüge von G-FeAIBz F 45 (M: 100:1; Atzmittel: Kupferammo-niumehiorid)
C Si
Mn P
S Cr Ni VX8
CrNiV 14.1 0,12 0,31 0,4 0,02 0,02 13,7 1,06 0,24
GS-45.1 0,2 0,36 0,71 0,013 0,026
Die Buntmetall-Legierungen lieferte die Gießerei in Waren-Müritz. Während die Stahlproben nach
Anga-ben des Werkes aus zerschnittenen ehemaligen Schrau-ben entnommen waren, wurden die Buntmetall-Legie-rungen speziell für den vorliegenden Zweck abgegossen. Analysenwerte liegen nicht vor.
Das Gefüge des unlegierten Stahlgusses zeigt
Bild 12a. Es ist
ein verhältnismäßig grobkörniges ferritisch-perlitisches Gefüge erkennbar. Es weist aufeine stattgefundene Normalisierungsglühung nach dem Abgießen der Stahlgußschraube hin.
Die Gefügeausbildung des legierten Stahies X 8 CrNiV
14.1
zeigt Bild 12 b. Hauptbestandteile sind Ferrit
(hell) und Martensit. Daneben erscheinen perlschnur-artige Ausscheidungen von Chromsonderkarbiden
(CrFe)9C3.
Das Gußsondermessing G-SoMs 57 F 45 weist
r+ß-Mischkristalle auf, wie sie nach dem Zustandsdiagramm Cu-Zn zu erwarten sind (Bild 12 c).
Das Gefüge der Nickelaluminiumbronze (Bild 12 d) besteht aus r-Mischkristallen (hell) mit Eutektoid r
Dies entspricht etwa dem Gleichgewichtszustand für
diese Legierung mit einem Soligehalt von 10% Al. Das Eisen (Sollwert von 3%) ist nicht völlig gelöst und fein-verteilt in den r-Mischkristallen eingebettet.
J,
28 40 50 80 180 rnlr 120 0 20 40 50
Ver5uchszeit
Bild13. 0 60-Próben, kayitlert in 0.5 n NaCI-Lösiïiìg bei iinterschiedliShen Temperaturen
Die Eisenaluminiuthbronze enthält ebenfalls
Misch-kristalle mit Eutektoid (Bild 12e), das nun jedoch
chwächer angeätzt ist. Das ungelöste Eisen
(Soll-wert 3%) ist hier im g-Mischkristall und Eutektoid ein-gebettet.
Zur Kennzeichnung dér mechanischen Eigenschaften
wurde auch an dièsen Werkstoffen die Brinell-Härte
mit folgenden Ergebnissän gemessen:
x
-C 1001715.1. 120 0 (HB 30/2,5 in kp/mm2) -GS-45.1 X 8 CrN1V 14.1 G-SoMs 57 F 45 139 - 219 148 G-FeAlB F 45 G-NiA1BzF5O 170 192Die Potentialdifferenzen dieser Werkstoffe gegen eine gesättigte Kalomelelektrode erhöhen sich nach
X
Bild 14.C 60-Proben, kavitiert in 0,5 n NaCI-Lösung + 0,-Begasung bei unterschiedlichen Temperaturen
ou b T=6oC . . -' 4G mit o ¿1&ohne G ohne X
/
E-Wechsel E-Wecítce/ E -Wechsel '. 15,8 ing 75,0 mg - 5,5 mg --.5---
,-.;..
iìt
II, lib -I. i I I T=40'C - xlG mit oG ohne 1G ohne E-Wechse/-E-Wechsei# (-Wechsel -16,8 mg 15..5 mg 5,1 mq -,-1U_
1\f.nz
,I 'I---N_
s 700 rV 680 660 i T -20°C -- -. G mil o Gohne 59 ohne E-Wechsel (Wechsel f-Wechsel 11,9 ing 8,1 mg 2.5 ni --...-____
sso o 540 .520 500 L7l Rchepotetic/ I(avtationspause) (nach ein -. min[i«gCr--
po
--°-__x_ n---____ I,'
\
-
i'-/
/.\
t-Y--i '-e-/ / . I ' I I T60°C . . : A G ohne E- Wëthsel 155.41.
'CI'
V
Iii S t I fl ¿0 I (4 I 04 - C00 _.. 401 T-40°C -X AQ/ai! o AG ohne (-Wechsel E-Wechsel - 40,0mg 51,lmgi,,
______
N
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Y . -I -seo nV 640 620 SOD Sßá55û\
540' 500 T28C --: - 'C AG a AG ohne. -rn/f E-lYechse/ E-- Wech5e/ enflai (nach /I'aYilalthnspo/en/ial Mavitationspause,) -12,0mg = 10,0 ing -- -einminii«qer Ruliepot . ---. ---;U
-'CNU
:cw
-Schiffbaúforschung 1 2/1062 93 20 40 60 80 7110 rn.th.120 Versuchszeit O 28 40- 60 80 100 thin .120 0 100 min 120 48 50 80 ¿ûEinsetzen in ruhende 3%ige NaC1-Lösung. Für den
legierten
Stahl ist
die Verunedlung des Potentialsbesonders groß. Das Potential verandert sich in
/ h
von rd. 210 mV auf rd. 310 mV. Die vergleichbare Ver-unédlung für unlegierten Stahlguß liegt béi 60 mV, für
Eisenaluminiumbronze bei 40 mV, für Nickelalumi-niumbronze bei 30 mV und bei Sondermessing bei 10 mV. Bei all dièsen Werkstoffen verändert sich das Potential besonders stark in den ersten Minuten, so
daß nach 30 min nur noch geringe Veränderungen
auftreten.
Zusammensetzung der verwendeten Flüssigkeiten Als Elèktrolyt wurden verwendet:
3 %ige NaC1-Lösung (0,5 n) 3,64 %ige
Na2SO4-Lö-sung (0,5 n), destilliertes Wasser.
Es sollen damit definierte Elektrolyte verwendet
werden. Die NaCl-Löèung wurde in ihrerKonzentra-tion so gewählt, daß sie nach Rjabt8chenkow [48] in
hin-reichendem Maße der Korrosionswirkung von
Meer-wasser entspricht. Die Na2SO4-Lösung ist von gleicher
Normalität wie die NaCÌ-Lösung und wurde gewählt,
um bei gleicher Leitfähigkeit verschiedenartige
Anionen-wirkungen zu erzielen. Das für alle dréi Flüssigkeiten
benötigte destillierte Wasser wurde in einem
Glas-destillationsapparat gewonnen. Zur Begasung diente Schweißsauerstoff ('-...'97%) und Argon (99,9%) aus
Druckilaschen.
4. Durchführung der Versuche
Die zu kavitierenden Proben wurden in den
Nickel-schwingstab eingedreht und 2 bis 3 mm tief in die
Flüssigkeit eingetaucht. Diè Flüssigkeit befand sichjeweils in einem Glasschälchen (100 cm3), das sich zur
Einstellung einer bestimmten Versuchstemperatur in einem temperierten Wasserbad befand (s. Bild 2). Mit der Versuchsprobe taùchte eine handelsübliche
ge-sättigte Kalomelelektrode und ein Thermometer in
die Flüssigkeit ein. Vor Beginn der Kavitation tauchte die Probe3O min in die ruhende Flüssigkeit ein, um ein möglichst gleichmäßiges Ausgangspotential zu erhalten.
Zur Einführung von Sauerstoff oder Argon diente ein Glasbegasungsröhrchen. Für jede Versuchsbedingung
.540
O - 20
wurden mindestens zwei Versuche durchgeführt, und zwar einmal mit Elektrolytwechsel und einmal ohne Elektrolytwechsel. Die Versuche mit
Elektrolytwech-sel wurden durchgeführt, um Masseverlust-Zeitkurven
aufnehmen zu können. Der ElektEolyt wurde jeweils nach 10 mm, nach 30 mm, nach 60 mm, nach 90 min
und nach 120 min Kävitation gewechselt. Die
Bestim-mung des Eisengehaltes wurde bereits beschrieben. Bei allen Messurtgen wurde das Kavitations-Potential (Potentialdifferenz gegen gesättigte Kalomelelektrode während der Kavitation) und das Ruhepotèntial (Po-tentialdifferenz gegen gesättigte Kalômelelektrode
je-wéils nach eïner Kavitationspause von èiner Minute in ruhendem Elektrolyten) gemessen. Die entsprechenden
Werte waren direkt am Röhrenvoltmeter abzulesen. Bei grcßeren Schwankungen der Ergebnisse wurden jeweils Parallelversuche durchgeführt, um
Fehimes-sungen auszuschalten. 5. Versuchsergebnisse
Potentialmessungen an C 60 in 0,5 n NaC1-Lösung bei 20, 40 und 60 °C
Die Ergebnisse sind in Bild 13 zusammengestellt.
Es sind gleichzeitig die photometrisch bestimmten
Eisenverlusté (A G bezeióhnet) wiedergegeben. Zu-'sätzlich sind Versuche mit verminderter
Kayitations--intensität - entsprechend
verringer.tenMassever-lusten - eingetragen.
Abgesehen von einer verstärkten Streuung am Be-ginn des Versuchs erfährt das Ruhepotential nur eine
geringe Veränderung z unedleren Werten. Bei 60 oc
Elektrolyttemperatur ist
auch diese Neigung
ver-schwunden. Sehr viel anders verhält sich das Kavi-tationspotential. Es ist prinzipiell immer edler als das Ruihepotential. Diese Veredlung ist anfangs ganz
be-sonders groß und umfaßt Differenzen zum
Ruhepoten-tial von rd. 120 mV. Diese Differènzen werden um so schneller kleiner, je höher die Eloktrolyttemperatur ist. Nach zweistündiger Kavitation beträgt die Diffe-renz bei 20 °C noch rd. 100 mV, bèi 60 °C nur noch rd. 60 mV. Durch Erhöhung der Temperatur werden Ruhe- und Kavitationspotential zu unedleren Werten
verschoben. T-2O'C o ¿6 rn/I E-WchseI o1Gohne E-Wechsel-= 2.6 mg .2mg 'Ruhepotehtial - Kav/tal/onspotentiál (nach Xav/taWonspaiise,) einm/nhi«ger
--_I-
___w,
-A'
'r
y" / -T-4o°C o6.m/f ¿Go/me (-Wechsel E-Wechse/-'48 Z6 mg mg j' IIWi
/'Ii'-"
TI!
.
°_o -T60°CA-\
/
_t'%-
-I,"
'IIj
,i1 '\i If -AG e AG ohñe mi E-Wechsel (-Wechsel-5 mg 4Z7ng 94 Schiffbauforschung 1 3/1962 40 58 80 100 rttirsl!fl 0 28 40 50 88 /00 min 120 8 20 Ver.si,chszeitBild 1.5. C 60-Proben, kavitiert in 0.5 n IcaCl-Lösung + Ar-Begasung bei unterschiédlichen Temperaturen
48 58 188min120 740 mV 720 700 680 660 n, 6Zû 03 L 500 ' .580 .560
600 mV 840 620 68 , 580
t
550 R t.,t
548 R t-. .120t
R ° 500 480 450 20 40 68 88 100 mm. 120 0Bemerkeñswert ist, daß die Kurven für die verminderte
Kavitationsintensität keine wesentlichen
Abweichun-gen zeiAbweichun-gen.
Potentialmessungén an C 60 in 0,5 n NaC1-Lösung 'bei 20,. 40 und 60 °C mit Sauerstoffbegasung
Die Ergebnise der Kavitationsversuche in 0,5 n
NaCI-Lösung und zusätzlicher Begasung mitSauer-stéff sind in Bild 14 aufgezeichnet. Auch hier liegt das
Kavittionspotentia1 bei edleren Werten als das Ruhe-potential. Beide Potentiale werden durch
Temperatur-stéigerung verunedelt,
und es wird mit
Er-höhung der Elektrolyt-temperatur der Anstieg
des Kavitationspoten-tials beschleunigt. Die Differenz zwischen
Ruhe-und Kavitationspoten-tial liegt hier jedòch nur
béi rd. 70 mV und
er-reióht lediglich zu Be-ginn des Versuches bei60 oc Elektrolyttempe-ratur 80 bis 120 mV. Potentialmessungen an C 60 in 0,5 n NaC1-Lö-sungbei20, 40 und 60 oc mit Argonbegasung
Die Ergebnisse bei
Kavitation in 0,5 n
NaCl-Lösung mit
Argon-begasung zeigt Bild 15.
Hierbei fallén besonders
die großen Sprünge
des Kavitationspoten-tials auf. Diese Streuun-gen rühren nach Ansiöht
des Verfassers daher,
daß durch die
Elektro-lytbewegung geringe
Säuerstoffmengen von
der Oberfläche an die
t
I
28 40 60 80
Versuchszeil
Bild 16. C 60-Proben, ka-itiert in 0,5 n NaCI-Lösung bei 20 °C und 40 °C mit unterschiedlicher Begasung (ohne ,Elektrolytwechsel)
100 rrttn 128
o
20 40 60 80 100 min 120
Probe kurzzeitig gelangen und dadurch unstetige
Ver-eclelungen bewirken. Dieser Einfluß ist jedoch sehr
gering gegen die deutlich sichtbare Tendenz des Kavi
-tatioñspotentials, sich um das Ruhepotential zu bewe-gen, d. h. eine eindeutige Veredelung durch die Kavi-tation ist nicht mehr vorhanden. Temperaturerhöhung
wirkt auch hier im Sinne einer Verünedelung von
Ruhe- und Kavitationspotential, besonders oberhalb40 °c.
Bild 17. C 60-Proben, kavitiert in 0,5 n NaSO-Lösung bei 20°C und 40°C
02:
I-.:
7°
dG = QU mg odG=40,Omg I,
t--N.,.,,__-/
'f,
7=0°
r-°'/
: 't ziGoG61rhg
=ü5 trig ,,_ / 0' I / 1//
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-I / ç__x, Ar -I__I-,':?,'
i
I t!/1I
\
i
-dûo525îng
.' 7,2 mg- Ruhepof enflai (nach einmlniifl:qer li'avitationspaùse,) E/eh)ro/ylleimpera/ar KáÌ'ilatiòrisßofen/iai 20°C
x
Elekfroiytiemperater 40°C fou 720 r-28'cj-ziG in/i E- Wechsel =4.8mg-o ¿lû=4.8mg-ohneE-Wechse/.3,lrng ;5o 648 620 600 ÇIÛLI o Rehepotentia/ (nocm etaiionspaes einmiñiit,'er e) -' - - - - /(ae/iationspa/enhial -: Ifa : _______
o--
O- <0
i'-.'U\
I"
:::,r
N o dû ohne E-Wechsel--40mg 40mg - -o-- ---O-
ç,-7704__X/1
Iji
I ii° Iji
Ii
-I', Schiifbauforschung 1 3/1962 95 8 20 40 50 80 100 mItin 120 0 20 48 - 6f 80 100 hti 120 Ve,sachszeit. 620 600 , 580 ,S60
e
540 520 500 660 771V 640 -480 :460e - 28 48 : 68- 88 188 min 120 - - Versec/isi rit 48Bild 1$. C 60-Proben, kavitiert 0.5 n Na,SO-:L6sung + Oh-Begasung bei 21
Vergleich der Potentialverlaufskurven mit unterschied-licher Begasung
Zum Vergleich des Einflusses der lektro1ytbehand lung auf den Potontialverlauf sind in Bild 16 die Kurven
für 20 und 40 °C ohne Elektrolytwechsei
gegeneinan-der aufgetragen. Es ist sichtbar, daß die Differenz
zwischen Ruhe- und Kavitationspotential bei - unbe-gastem Elektrolyten am größten ist: und bei Sauer-stoffzufulir deshalb sinkt,' weil das Ruhepotential um -etwa 100 mV stark veredelt wird. Dié Erhöhung des Sauerstoffgehaltes des Elektrolyten veredelt dagegenPotentialmessungen an C 60 in 0,5 n Na,SO4-Lösung bei 20 und 40 °C
Auch bei Kavitation in
0,5 n Na2SO4Lösung tritteine : merkliche Differenz
zwischen Ruhe- und
Kavi-tationspotential
auf (Bild
17). Das
Kavitationspoten-tial ist stets edler. Die
Differenz zum Ruhepoten-tial vermindert sich vor
allem zu Beginn des
Ver-suchs bei 40 °C merklich
schneller als bi 20 °c.
Da-68 durch beträgt die Differenz
bei Versuchsende rd. 90 mV
0°C lind 40°C
für 20 °C und 70 mV für
40 °C. Wiederum verunedelt
dié Temperaturerhöhung
Ruhe- und Kavitatïonspotential.
-88
Potentialmessungen an C 60 in 0,5 n Na2SO4-Lösung
bei 20 und 40 °C mit Sauerstoffbegasung
Wie aus Bild 18 hervorgeht, vermindert sich bei
Zufuhrung von Sauerstoff die Differenz zwischen
Ruhe-und Kavitationspotential im Vergleich zur gleicharti-gen Behandlung der NaCl-Löäung nicht, sie beträgt
ebenso wie bei unbegaster Na2SO4-Lösung etwa 90 mV am Ende des Versuchs und ist zù' Veisuchsbeginn wenig.
größer. Auch hier werden beide. Potentiaiwerte durch
Temperaturerhöhung
ver-unedelt.
18/) nin 120
100 mill 120
das Kavitationspotential
nur um etwa 60 mV. Die
Annäherung des Kavi-tationspotentials an das
Ruhepotential bei Einleiten
von Argon in den
Elektro-lyten ist erklärlich durch
die stattgefundene
weit-gehende - Verdrängung des Sauerstoffs ats der Lösung.
Potentialmessungen an C 60 in 0,5 n Na2SO4-Lösung bei
20 und 40°C mit
Argon-begasung
Bild19 zeigt ebenfalls
eine starke Annäherung des Kavitatiònpotentials an das
Ruhepotential durch
Ein-leiten
von Argon. Auch
hier werden beide
Poten-tiale
mit der Temperatur
unedler.
Vergleich der
Potential-verlaufskurven mit
unter-schiedlicher Begasung
Bei Vergleich
der
ver-schiedenen Begasungsarten
(Bild 20) zeigt sich
deut-lich die Wirkung des Sauer-stoffgehaltes der Lösung
auf das Potential der Ruhe
und Kavitatiön. Während
bei Argonbegasung die
Diffe-renz zwischen Ruhe- und
Kavitationspotential bis auf maximal 10 mV
zusammen-schrumpft, liegt sie für die
T2O°C rn/I E-Wechsel 5,8 o ohne E-Wechse1 /8,2 mg /7Z Ruhepotentlal(nam /(av/tat/anspwise)
Il
einminutiger--
Xat1ost
"T°
T40C : - -- x ziG e ziG rn/I E-Wechsel ohne E-Wechsel 44,8 = 34,7 mg mg p-__dx' "e"(ì__I
I l I To29C -r 41G rn/f e 41G ohne (-Wechsel E-Wechsel 1,5 mg' i3 ng -- ---i- r
-C, -Ruhepot KáviIal/onspoteñtiai enliai (nach /l'avilat/onspause) einmnij/iger'[if
I I/----Ir
-I, I I I - IJ:--F
A C 96 Schiffbauforschung 1 3/1962 20 40 60 88 100 min 120 0 28 48 60 -80 - : VersuchszeitBild 19. C 60-Proben, kavitier in 0,5 n Na2SO4-Lösung + Ar-Begasung bei 20 °C und 40 °C
C C 760 mv 748 720 790 680 660
e
°648 ' 628 3695O0
A
Bild 20. C 60Proben, kavitiert in 0,5 ti NaSO0-Lösung bei 200C und 40 C mit unterschiedlicher
Be-gasung (ohne Elektrolytwecliscl)
beiden anderen Kurvenscharen
mit 02- und ohne Begasung
bei rd. 80 mV. EineVermin-derung der
Differenz durchEinleiten von Sauerstoff ist nicht festzustellen. Der poten-tialbeeinflussende Faktor der
Elektrolyttemperatur ist bei
allen Kurven sichtbar.
Poteutialmessungen an C 60 in
destilliertem Wasser bei 20
und 40
Die Potential-Zeitkurven für
Kavitation in destilliertem
Wasser von 20 und 40 oc sind in Bild 21 wiedergegeben. Im
Vergleich zu den bisher
be-sprochenen Kurven ergeben
sich Unterschiede bei
Betrach-turg der Kurven mit und ohne
Eiektrolytwechsel. Das
Kavita-tionspotential und das Ruhe-potential veredeln sich durch
Elektrolytwechsel, während die
Potentiale in immer gleichem Elektrolyten annähernd kon-stant bleiben oder wie bisher
ansteigen. Durch diesen Einfluß
Bild 21. C 60-Probca kavitiert in
destil-icrtem Wasser bei 20 'C und 40 'C 540 mY 520 - 5110 480 450 4411 ì 420 4011 '380 360 ° 340 320 300 280 260 -o 20 60 80-ntirtl0fl 120 0 o-100 ntn 121f U ¿11 580 46 60 80 1110mrt 560 28 40 50 80 700 ritiri 120 Vrchzei1 -02 o5G= 10,2 mg o ¿IG°34,7 mg
::
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.1 it ¿10=l,ZrnjoG3mg
Rithepotentia/ E/e/ciro EleAtrolytletnperator (nach yt/emperatar Kavitallorispolerilial Mav/tationspause) einminütger 4-..----I 20°C 40°C -t -I t - J I -T-4o°CI
- -I'
- x G in/E o ¿1ß ohne f - Wechsel E- Wechsel -3.5 Ing 4,7 mgt'i
II-I'
J1o_./
-
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-Rithepotentias(nache/nmìniiiiqEr Xavifatlonspause) - - -I Kav/tationspotentfal
-
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-I I- IJI
I t Schiffbauforschung 1 3/1962 97 20 40 50 80 Versachsz eit 28 40 60 50 180 rrtLni, 760 mV 740 720 700: L j 680 860 'J ff4fl "S 600 386 56 54 52'J b 62. mV 60 58 550
I
.540 528 f500 480 460 'J ° 440 420 400 380 .VersuchszeftBild 22. C 60-Proben, kavitiert in destilliertem Wasser + OJ-Begasung 'bei 20 'C und 40 'C
p
80 105 min 120
Versuchszit
Bild 23. C 60-Proben, kavitiert in destilliertem Wasser '+ Ar-Begasung bei 20 'C und 40 'C
40 60 ¡0 - 100'TTtIT 129
/
Potentialmessungen an c 60
in destilliertem Wasser bei
20 und 40 °C mit Sauerstoff begasung
Die Verhältnisse ändern
sich durch Einleiten von
Sauerstoff im Prinzip nicht
wie Bild 22 zeigt. Durch Elektrolytwechsel werden
die Potentiale um 6.0 mV
bei 20 °C und 90 mV bei
40 oc stark veredelt. DieRuhepotentiale ohne Elek-trolytwechsel liegen um rd. 3OmV bei 20°c und 6OmV bei 40 °c oberhalb des
Kvitationspotentials und
verlaufen durch ein
Mini-mum. Die Kavitations-potentiale ändern sich nach anfänglicher Veredelung nur
noch wenig.
X
Potentialmessungen an c 60
in destilliertem Wasser bei
20 und 40 °C mit
Argon-begasung
Bei Einleiten von Argon in destilliertes 'Wasser er
gibt sieh entgegen bisherigen
Ergebnissen ein edleres
Ka-vitationspotential im Ver-gleich zum Ruhepotential
(Bild 23) um etwa 70 mV bei
20 °c und um etwa 100 mV
bei 40 °c. Der prinzipielle
mV.- 1-zoec - ¡p 440 420
up
-2,9inf -- -'"¿16 oG ohne mit E- Wechsel E-Wechsel Ruhepoten//at(iic2-h -'/l'avilationspotentiál /(avitafIonspaas) 16mg 3,mg einminiluger G mt E-Wechse/ - . ¿1G ohne 8-Wechsel 46mgi iiuui
i
- - ______ 34ff 321i 308'-- "J.308'-- "J.--"'\
,\
,//\
_______ . - . 'Jt\, /
11 I I i1iV
28 40 50 80 108 min 1211
20'bn'
Ê» An inn n.i» iIT-2o'C -8-Wechsel E-Wechsel = 4 - 1,2 ing inq o ¿1G mit ' 'dG ohne Ruhepolenlial Kavitalionspotenhial (nach Havit - -einñìin0ti'ger ai ionspau e) -y
-*sA__
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T-4á'C-i---"
«¿1G ¿16 mit E ohne E - Wèchsel - Wechsel = 3.8 -&2 mg mg_
--
uiiri
u,_'t
-I--"!
,A
I
r I i i. i i- - i 98 Schiffbauforschung 1 3/1962 de Elektrolytwechselser-geben sich wesentliche
Differenzen in den
Poten-tiaiwerten. Das Kavitations-potential ist zu Beginn eines Versuchszyklus stets.
un-edler gegenüber dem
End-wert vor
dem nachstenWechsel. Das hängt even-tuell damit zusammen, daß
destilliertes Wasser sich
während der Kavitatiòn durch Bildung von Metall-oxyden und Salzen in Zu-sammensetzung und
Wir-kung den bisher besproche-nen Elektrolyten nähert. Daraus könnte der
gegen-'J über den Lösungen im
Prin-zip gleiöh Potentialverlauf
bel Fehlen des
Elektrolyt-wechsels resultieren. Wenn
geringe Konzentrations-änderungen so merkliche Wirkungen ausüben, können Streuungen nicht vermieden
werden. Trotz aller
Unter-schiede Ist in
Überein-stimmung mit, bisher
Be-sprochenem
dasKavitations-potential stets wesentlich
edler als das Ruhepotential. Die' Differenzen liegen hier
bei loo mV für 20 °C und
130 mV für 40 oc.
620 L i .588 .500 480 ". 440 o 000 L -b 408 t, o 368 340 28 40 80 80 100 ntio 120 0 20 40 511 811 11111 vrnot - Vers2chsz e/I
Bild 24. C 60-Proben, kavitiert in destilliertem Wasser bei 20 oc und 40 oc mit unterschiedlicher. Begasung (ohne Elektrolytwechsel)
Potentialverlaüf entspricht den bereits besprochenen
Verläufen in destilliertem Wasser.
Vèrgleich. der Potentialverlaufskurven mit unter-schiedlicher Begasung
Bild 24 vergleicht den Einfluß verschiedener
Bega-sungsarten des destillierten Wassers von 20 und 40 °C
miteinander. Die Kurven gelten für Versuche ohne Elektrolytwechsel.0 Für alle drei Behandlungen des
Wassers ist der potentialveredeltide' Einfluß der
Kavi-tation vorhanden, d. h. auch bei Einleiten von Argon. Die Ruhepotentiale verändern sich nicht wesentlich. Im Gegensatz zü bisher Festgestelltem erfahren die
688 mV 648 508 .560 .520 'o 480 448 400 360 .728 288 248 200 158 28 40 60 80 lOOmirLl2fl I
Kavitationspotentiale nach erfolgter Veredelung selbst
bei 40 °C keine nennenswerten Veränderungen mehr.
Alle Werte der Potentiäldifferenz werden mit Erhöhung des Sauerstoffgehaltes des Wassers (Ar -- unbeh. 02) erniedrigt.
Potentialmessungen an C 60 mit Zusatz von 10 gli
K2cr2o7 in 0,5 n NaC1-, 0,5 n Na2SO4-Lösung und de-stilliertem Wasser
Die Flüssigkeiten wurden jeweils mit 10 g/l Kalium-dichiomat (K2Cr207) versetzt urn die Auswirkung
oxy-diörender schutsehichtbïldender Inhibitoren auf das Potential zu verfolgen. In Abwandlung derbisherigen
02 oG-4,6::g A 6,. 'o-...' o-00 -'o--unbegast 00 o
'ÍiÏÍÌ
Zlrnq - 4,7 YiTg.
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I p-.(Ar
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s dG - (2 ng odG2,27T9' í'0O--P't
I'0
°°S.O'°o-- Ruhepo/ential (nach eitirn/nú/qer Itavitationspause)
- - -- -
/i'avitafionspotenhial E/e/i fro/yt temperatur 20°CIro/ytlempera/ur f/eli 40° C -\''°°°Na2s04-Losung .
--s,,,\
*dG-3,lrng o slG3.5 mg I I I I 28 - 411 50 80 100ìriiril2o-des//// erl es Wasser
-s--,--, "SO00 -o--°__o_---0/' -" s ¿1G- li rig odG.2Jri?g
A
Na CL ¿551117gI
i1TE
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¿108.1 ° ¿1G.3.2rng mg - Rithepotential--
II'avitatioflspo/eflt (oath ial ohne Zusatz iog4 1(0v/tal/an Xaidtationm/t XaWt/omlspthise) ethminùl/ger --o
,1z Cr 07-Zu,sal t I I I I I Schiffbauforschung1 3/1962 99 20 48 60 80 100 mix 720 Versach.szeitBild 25. C 60-Proben, kavitiert in Flüssigkeiten mit und ohne Zusatz von 10 g/l KCr,O, (Elektrolyttemnperatur 20 °C)
Versuche tauchten dié Proben 12 Stunden vor Beginn der Kavitation in den ruhenden Elektrolyten ein; um
die zur Schutzschichtbildung notwendige Zeit zu geben.
Diese Schutzschichtbildung führt zu einer z. T. be-trächtlichen Veredelung dès Ausgangspotentials. Bei destilliertem Wasser und Na2SO4-Lösung von 20 °C
machte dies eine Veränderung:von 330 mV bzw. 450 mV
q))
t
L Q 346 rV 320 b 300 288 q) 260 to 240 Q q) q)0 .., 220 Q q.) L q) 2110 180 160,loo
148 VersuchszeifBild 2G. V2A-Stal]J-i'roben, kaviticr in 0,5 nNaCl-Lösimg bei unterschiedlichen Temperaturen
.130 I I I
O 20 40 50 88 100 TTtifl /20 0 20 40. 50 50
¡/ersachszeit
Bild27. V2A-Stahl-l'roben, kavitiert in 0,5 n NaCI-Lbswig bei 40 °C mit unterschiedlicher Begasung
gegenüber dem Ausgangspotential ohne KorroCions-schutz aus (Bild 25). In der NaCI-Lösung ist bei der
gegebenen Dichromatkonzentration die
Schutzschicht-bildung vermutlich gestört. Deshalb ist hier nur éine geringe Potentialveredelung vorhanden. Wahrschein-lióh liegt das am Einfluß der Chiorionen. In Bild 25 it
erkennbar, daß die in destilliertem Wasser und
NaSO4-108 min 120 û
02
o ¿3G ohne E-Wechsel' O_5 ¡ng
1-...
20 40 60 50 100 min 120 SuhiifbaulòrsehungI 3/1065 ou 350 340 320 300 288 . I, //
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)q) -q--x'I
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200 188 760 748 ¡'t1'
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o a mii E-wechse1 o ¿3GohneE-Wechsel-o,6 us ing ¡ng 4n___ fin An T-40°C -dG o ¿16 mitE-IVechsel-ohne E-Wec/isel-2,? ing 0 ¡ng'I:
j
-I - I -- I-rco°c o ¿1 G mit E -Wechsel - 10 o ¿1G ohne. E-Wechsel-0.8 ¡ng -KavYationspolent/ci (nach e,nm/nllh,9er 1i'avitalioiupause)--j
/ p .0 -°-,o__x Ai - o Ruhepotential Mavitationspotent z16ohneE-WechseO,1 (nach Kavi'tationspaiise) ing al e,nnnnu/iger . -.-
---'q)1 I ¡y../ $/
A "I'
I I I ¼ / b 40 80 -. /08 1Ttt12120 0. 28 40 68 80 100nviri 1200O
:1
Lösung yon 20 °C gebildete
Schutzschicht durch
Kavi-tation sofort gestört wird.
Dem-zufolge tritt in Na2SO4-Lösung
eine sprunghafte Potential-steigerung von 240 mV auf. In destilliertem Wasser ergibt sich rur éine Anderung von 80 mV.
hier bleibt trotz des Angriffs
der Schutzschicht die Inhibitor-wirkung teilweise bestehen,
denny beide Potentialwerte
liegen bei sehr viel
edlefenWerten im Vergleich zu reinem destilhierten Wasser dicht
bei-samrnen. Der Unterschied be. trägt rd. 300 mV.
Demgegen-über beschränkt sich die
In-hibitorwirkung in
Na2SO4-Lö-sung ausschließlich auf die
veredeinde Beeiñfiussuiig des Ruhepotentials. Dieses Poten-tial wird dadurch gleich dem Kavitationspoteñtial, das
ge-genüber dem Kavitations-potential reiner Na2SO4-Lösng kaum einen Unterschied zeigt,
d. h., durch Antvesenheit von
Sulfatiònen ist die Einwirkung
360 .120 280 (n '240 200 L n mV +00 120 80
des
Inhibitors während der
Kavitatiòn bèseitigt. Die sehr
viol aggressiveren Chiorionen vermindern, wie bereits
angegeben, selbst
bei ruhendem Elektrolyten
dieBildung einer Schutzschicht.
Potentialmessungen an V2A- Stahl in 0,5 n NaC1-Lösung
bei 20, 40 und 60 °C
Bild 26 gibt den Verlauf von Kavitations- ud
Ruhe-potential in 0,5 n NaC1-Lösung mit steigender Tempe-40
ratur wieder. Es fällt zunächst auf, daß im Gegensatz zu gleichen Verhältnissen bei C 60 das
Kavitations-potential hier wesentlich unedler als das RuheKavitations-potential ist. Nur zu Versuchsbeginn erfährt diese Tendenz eine Verzögerung. Dabei spielt wieder der Elektrolytwechsel
eine besondere Rolle, indem or besonders beim Kavi-tationspotential im Sinne einer Veredelung zu wirken
scheint, und zwar um so intensiver, je höher die
Elektro--p
d
0 20 40 58 80 100min 128 0 20 - 40 60 88
Versechszeit
Bild 29. V2A-Stahl-Proben, knvjtiert in 0,5 n Na,SO4-Liisung bei 40 0 mit unterschledlichei Begasung
Sehiffbauforsehung 1 3/1962 101 T - 40°C 20 o 5 mit E - Wechsel 0,7 mg O ,jOo/sieE-Wechsel- 0,2 mg -o-s- __O 40 P' e o5 ohne E-Wechsel 0,2 mg A 58 108 min 120 -ø I_ T2û°C ¿jQ mil E-Wechsel o ¿j 5 ohne E -Wechsel - 8,5mg - ¿il mg Ru/iepotent/al Havit o'l/onspotèntial (nich ui'avitationspause) e/nmirîûtiger - r---I- --- - I - -. -I-iuibegast
IP,,-/
° G ohne E-Wechseloo,2mg-1
ì/i!i!i
rtV_ Job 340 320 380g 250 z50 24cL 220 160 j4fl Ar r - --o ¿15 --ohne E-Wechsel ci mg -- Ruhepolentiál Havitationspotenhial (nach /cavilauonsp -einminilüger -wise) -Ii h---ii I -F---
-_ -- -- -I- I J- f r 188 min 120 0 28 48 60 88 100 miii 120 20 40 îO 80 100 nihi 120 Ve rs ¿ichszeit360 mv .140 320 300 280 250 '240 . 220 200 180 150 140 120 110 80 80 lûOrrUn 120 0/7 20 Yersschszeit ,'/ ,"50 ow
Bild 30. V2A-Stahi-Proben, kavitiert in destilliertem Wasser bei 20 C und 40 C
lyttemperatur liegt. Die Kavitationspotentiale ohne
Elektrolytwechsel liegen bei unedleren Werten undzeigen ebenfalls eine Verminderung der Differenz
'zwi-schen Kavitations- und Ruhepotential mit steigender .Elektrolyttemperatur. Bei 20, 40 und 60 oc liegen die
Differenzen bei 120, 100 und 80 mV.
Bei allen Temperaturen wird zu Versuchsbeginn auch das Ruhepotential verunedelt.
Potentialmessungen an V2A- Stahl in 0,5 n NaCl-Lösung bei 40 oc mit Sauerstoff- und Argonbegasung
In Bild 27 wird der Einfluß der Begasung fur eine Elektrblyttemperatur von 40 °c gezeigt. Durch Ein-leiten von Argon ist das Kavitátionspotential auf den
Wert des RuliepotentiaLs gesenkt worden. Durch Ein-leiten von Sauerstoff werden beide Potentiale veredelt.
Da das Kavitationspotential stärker beeinflußt wird,
hat dies eine Annäherüng beider zur Folge. Immer noch
liegt jedoch das Kavitationspotential über dem
Ruhe-potential. Bei diesen und den folgenden Begasungsver.
suchen sind die gleichartigen Ergebnisse für die
Ver-suchstemperatur von 20 °c zur Wahrung der ÏYbersicht nicht mit eingezeichnet worden
Potentialmessungen an V2A.Stahl in 0,5 n
Na2SO4-Lösung bei 20 und 40 °c
Für die Kavitation von V2A-Stahl in 0,5 n Na2SO4-Lösung zeigt siCh wieder eine Verunedelung des Kavi-tationspotentials gegenüber dem Ruhepotential (Bild 28). Die Differenzen liegen hier zwischen 40 und 60 mV. Die
Verzögerung der Verunedelung des
Kavitationspoten-tials zu Beginn des Versuchs ist vorhanden.
Potentialxnessungen an V2A-Stahl In 0,5 n NanSO4-Lösung bei 40°c mit Sauerstoff- und Argonbegasung. Die' für Nacl.Lösung bestimmten Tendenzen der
40
Potentialentwicklüng durch
Einleiten von Argon und
Sauerstoff bestätigen sich
im wesentlichen in
Na2SO4-Lösung Hier
sind zum
Unterschied bei
Saüerstoff-begasung Ruhe- und
Kavi-tationspotential praktisch
gleich (Bild 29).
Potentialmessungen an
V2A. Stahl in destillièttem
Wasser bei 20 und 40°C Bei Kavithtion von V2A-Stahl in destilliertem Wasser machen sich wieder
Störun-gen durch Wechseln des
Elektrolyten während des Versuchs bemerkbar (Bild 30). Prinzipiell ändert sich jedoch nichts an derTat-sache, daß durch Kavitation das entsprechende Potentiál gegenüber dem
Ruhepoten-tial verunedelt wird. Bei
Messungen ohne
Elektrolyt-wechsel ergeben sich bei
ent-sprechender Verzögerung zu Beginn des Versuchs Diffe-renzen von rd. 110 mV. Potentialmessungen an V2A. Stahl in destilliertem Wasser bei 40°C mit Sauer-stoff- und Argonbegasung
In Bild 31 ist der Einfluß
der Begasung durch Argon
und Sauerstoff zu entnehmen. Hier hat sich durch
Argoneinleiten das Kavitationspotential gegenüber dem Ruhepotential wenig veredelt.
Dagegen haben sich durch Einleiten von Sauerstoff
beide Potentiale stark genähert und veredelt.
Potentialmessungen an C 60 und V2A- Stahl in bewegten Flüssigkeiten
Die Sauerstoffzufuhr an eine Bozugsoberfläche wird
durch Bewegung des Bades erhöht [56], weil dadurch u. 'a. die Diffusionsgeschwindigkeit erhöht wird. Das muß sich besonders bei. aktiven Elektroden auf die
Potentialverhältnjsse auswirken.
Es wurden daher
eine Reihe von Messungen vorgenommen, bei denen die
Bewegung der Flüssigkeit infolge Kavitation ersetzt
wird durch die Bewegung mit Hilfe eines magnetischen Rührsteines. Diese Versuche mit ausschließender Bád-bewegung sollten zur Klärung der Frage beitragen,
in-wieweit die durch Kavitation bedingte Badbewegung am Verlauf des Kavitationspotentials mitbeteiligt ist.
Ein Vergleich von Kavitations- und Rührpotential läßt
gegebenenfalls nähere Rückschlüsse auf die potential-bestimmenden Funktionen der Kavitationsblasen zu.
Eine Gegenüberstellung von Ve'rsuchsergebnissen an C 60 in NaCl-Lösung unterschiedlicher Begasung zeigt
Bild 32. Im begasungsfreien Elektrolyten hat
dasPotential des bewegten Bades (im folgenden als
Strö-mungspotential bezeichnet) einen ähnlichen Verlauf wie
das Kavitationspotential. Der bemerkenswerte Unter-schied besteht darin, daß die Größe der
Potentialver-edelung bei reiner Badbewegung geringer ist gegenüber
der Veredelung durch Kavitatiön. Bei Einithten von
Sauerstoff wird das Strö'mungspotential gegenüber dem
Ruhepotential ebenfalls sehr viel weniger veredelt als
das Kavitationspotential. Bei Einleiten von Argon sind
To20C P--o,
,
f
/ / 3Grni/E-Wechse/= 1rng I 6 / o 6ohneE-WechseI=02m0 Puhepo/enhial eirirninüfiqer Ka. ti/a fionspause) /(avita/ onspo len/ialT I
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I I' I J U T'40°C o 2G rn/f E-Wechsel=.12 t3ohne E-WchseI-0,lrng. mg ° r, / / P-.' i ¡ I'I-
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102 Schiffbauforsehung 1 3/1962 20 40 50 80 100 min 120Rühr- und Kavitationspotential praktisch gleióh dein
Ruhepotential.
Durch Bewegung der Flüssigkeit ergeben sich für V2A-Sahl auch bei unterschiedlicher Begasung keine Differenzen zwischen Strömungs- und Ruhepotential
(s.. Bild 33). Die Verhältnisse liegen fur C 60 und V2A-Stahl in allen drei Flüssigkeiten gleich, so daß auf eine Wiedergabe der Ergebnisse iii Na2SO4-Lösung und de-stilliertem Wasser verzichtet werden kann.
Die fehlende Differenz zwischen Rühr- und
Ruhe-potential bei V2A- Stahl belegt, daß die Verunedelung
des Kavitatiönspotentials auf die mechanischen
Ein-748 mV 700 q, 463 1:620 5ß0 540 500 Q. 468 'b
wirkungen -der Kavitationsblasen zurückzuführen silid. Béi C 60 ist die Parallelität der Potentiálverschièbungen
durch Badbewegung und Kavitation unverkennbär; In
beiden Fällen ist die Erhöhung des Sauerstoffangebotes
die Ursache. Durch Kavitation wird mehr Sauerstoff
an der Probenoberfläche frei als bei reiner Badbewegurig,
so daß sich das Potential entsprechend stärker veredelt. Quantitative Schlußfolgerungen lassn sich aus diesem Ergebnis jedoch nicht ziehen.
Masseverlustmessungen an C 60 mitund ohne
Korrosions-schutz .
-Wie anfangs schon erwähn, wurden bei allen
Ver-o Go/ìne E-Wechsel.0.Zmg
20 40 60 88 198 min 120
BiLd 32. Potentialverlauf von C 60-Proben in 0,5 n NaCI-Lösung bei Kavitation und Strömung durch Röhren (Elektrolyttemperatur 40 °C)
Ar t--\ odGohpe E-Wechsel°O2mg - r RllhepoIenIIizI /(c.i'ita/onspotential (nach Xavita/icnspacse) nm nhitiqer
b____
--':
I I. I I I wibegast o dG o/une E-Wechsel 0,2 mg' T' / P--iI',
-/ I -\
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---- I I 02 o' o d13-48Omng - 3,5 mgi..
-
U
unbegasi o dG-odG15.Smg 1.6mg I ---
_ò.
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I / I I - I-dr:
ndltjLl,ómg dG -15 mgT
Ruhepofent ial (nach einrninii/iqer
- - /(avitaIionl-bzw. o Po/enlid/ver/auf Kavitalion3pause) Ströthangspúteribal bei /(avi/alion bEi Rilhrbewegung L o Polenlialver/aif I Schiff bauforsehung 1 3/1 962 103 20 40 lU 80 100 nitfi 120 0 20 40 60 80 100 min 120 0 Versathszeit
Büd 31. V2A-Stah1-Proben, kavitiert in destilliertem Wasser bei 40 oc mit unterschiedlicher Begasung
28 40 611 80
Versuchszeit
20 40 60 88 100 min 120 0 1811 min 128 0 28 48 68 88 100 mi't 124
360 rriV 340 320 300 280 j260 240 u220 200 180 Q, Q, Q, 180 143 120 100 80