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Die Chemische Industrie, 1938, Jg 61, Nr 35

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DIE CHEMISCHE INDUSTRIE

H E R A U S G E G E B E N V O N D E R

W IR T SC H A F T SG R U P P E C H EM ISC H E INDUSTRIE

N A C H R IC H T E N - A U S G A B E

6 1. Ja h rg a n g BERLIN, 3 . S E P T EM BER 1 9 3 8 Nr. 3 5 — 7 7 7

________________ N A C H D R U C K N U R MIT G E N A U E R O tU E LLE N A N G A B E G E S T A T T E T

J a p a n b e g in n t mit d e r E r s c h lie ß u n g N o r d c h in a s .

D er gewaltige Einsatz Japans bei seiner militä- Nach seinem für die Ö ffen tlic h k eit bestim mten Be­

nschen Auseinandersetzung mit China ist nur rieht hat er in Tatung gute, für Jap a n geeignete zu verstehen, wenn man die w irtschaftspolitischen Kohle im Tagebau gefunden. Von den hier lagern- M öglichkeiten der Entwicklung Chinas richtig w er- dem 40 000 t V orräten ist bereits ein Teil nach tet. Einen sehr konkreten A nhaltspunkt bieten die Jap an unterwegs. In Chinghsing haben die B etriebe japanischen M aßnahmen und Pläne, die bereits für ebenfalls keinen nennensw erten Schaden erlitten, die industrielle Erschließung Nordchinas bekannt- man erw artet von ihnen, daß sie gute Kokskohle gegeben worden sind. Das offizielle Japan-Alan- liefern, sobald im O ktober die Eisenbahnlinien wie- dschukuo-Jahrbuch 1938 widm et einen ziemlich aus- der in Ordnung gebracht sind. Hier sind V orräte führlichen A bschnitt diesem Thema. Die in ihm ent- von 70 000 t vorhanden. Die wichtige Grube von haltenen sachlichen Angaben, neben den B ekannt- Chunghsing in Südschantung konnte "der Präsident machungen neuerer Pläne, zeigen, daß Japan wenig noch nicht besuchen, da die V erhältnisse dort noch Zeit verlor und gleich nach der m ilitärischen Er- zu unsicher sind. Der Präsident regte an, daß eine oberung mit der w irtschaftlichen Durchdringung des das ganze G ebiet umfassende Kohlengesellschaft G ebietes begann, gegründet werden soll, in der japanische Ingenieure

Zwei große G esellschaften sollen die

W irtsch a ft-

und japanisches K apital die Leitung haben. Diese liehe Entwicklung Chinas leiten: „Die Gesellschaft Kohlengesellschaft w äre als Untergesellschaft der zur Entwicklung Nordchinas“ und „Die Gesellschaft alles umfassenden „Gesellschaft zur Entwicklung zur Entwicklung M ittelchinas'', Sie sind als Hol- Nordchinas“ zu denken. Sie *soll ein K apital von ding-Gesellschaften gedacht, deren K apital von den 60 Mill. Yen haben, 20 Mill. sollen der Dachgesell- verschiedenen an der Entwicklung Chinas inter- Schaft, 20 Mill. Yen anderen japanischen A ktionären essierten japanischen W irtschaftszweigen aufge- gehören. 18,5 Mill. Yen sind für die bestehenden bracht w erden soll. Die bisherigen Angaben über chinesischen Gesellschaften gedacht und 1,5 Mill.

die Höhe des K apitals dieser Gesellschaften nennen Yen für „andere". Zur Entwicklung der Gruben sol- 350 Mill. Yen für die nordchinesische und 100 Mill. len durch Obligationen in 5 Jah ren noch w eitere Ven für die m ittelchinesische Gesellschaft. Die ein- 92 Mill. Yen beschafft werden.

zelnen Unternehm en der verschiedenen W irtschafts- Ueber, Pläne zur Entwicklung einer Eisenindu- zweige sollen gleichsam als Tochtergesellschaften strie ist noch wenig bekanntgew orden. Es fehlen gegründet werden, wobei aber die A ktienm ajorität selbst zuverlässsige U nterlagen über die Größe in den Händen der großen „M uttergesellschaft" ver- .der vorhandenen Erzvorkommen. Man schätzt,

bleiben soll. daß auf alle Fälle die in Shihchingshan bereits

K onkrete M aßnahmen einer wirtschaftlichen bestehende Eisenhütte so weit ausgebaut wer- Erschließung sind vorerst nur in den bereits völlig den kann, daß sie in der Lage ist, jährlich etw a 1,2 befriedeten fünf nordchinesischen Provinzen Hopei, bis 1,3 Mill. t Roheisen zu liefern. W ahrscheinlich Schantung, Schansi, C hahar und Suiyuan möglich. ist auch, daß besonders in der Provinz Hopei eine Es handelt sich hierbei um ein Gebiet von der Reihe von Vorkommen erschlossen w erden kann, Größe von rund einer Million Q uadratkilom eter mit deren Abbau überhaupt noch nicht begonnen einer Bevölkerung von 85 Mill. Menschen. In die- wurde. Es ist anzunehmen, daß die gesamte Eisen- sem G ebiet liegen 54% der gesamten chinesischen industrie Nordchinas den Nippon Iron W orks unter- Kohlenvorkommen. Die Lager w erden auf 130 000 stellt wird.

Mill. t geschätzt, Sie für Jap an zu erschließen, G eradezu sensationell w äre es, wenn die Er- wird vom Reich der aufgehenden Sonne als vor- Wartungen, die auf Grund am erikanischer Schätzun­

dringlichste Aufgabe angesehen. Und es ist kein gen an die Erdölvorkommen von Schensi gestellt Zufall, daß neben der am 30. Juni erfolgten offi- werden, sich als zutreffend erweisen. Es wird be- ziellen Gründung ^der „C entral China W ater and hauptet, daß in der Provinz Erdöllager vorhanden oTyf-it Company in Schanghai (A ktienkapital wären, die in der Lage sind, den Erdölbedarf der 25 Mill. Yen), welche die Uebernahm e und den Be- W elt auf 300 Jah re hinaus zu decken (Japan-M an- trieb von Public Utilities bezw eckt, die Pläne zur chukuo Yearbook), Das heute bei Yenchang bereits Entwicklung der nordchinesischen Kohlengruben am erschlossene Erdölfeld soll nur ein kleines Teil­

w eitesten gediehen sind. Nach ihnen scheint die gebiet der riesigen Vorkommen sein, die sich nord- Hoffnung nicht unbegründet, daß die japanischen w ärts von Tungkuan nach Yenan erstrecken, Steinkohlenreserven, die rund 16 Mrd. t betragen, A ußerordentlich wichtig w ird von Japan der vOI\ " f n<^n a nur Mrd, t nach den heutigen Ausbau der nordchinesischen Elektrizitätsw irtschaft Verhältnissen rentabel abgebaut w erden können, genommen. Der bereits verw irklichte Zusammen- durch Heranziehung der chinesischen Kohle ge- Schluß der E lektrizitätsw erke Nordchinas soll wei- schont w erden durften, te r fortgesetzt werden. Die Errichtung einer Reihe

De:r Präsident der Showa Kohlengesellschaft, von K raftw erken in der Nähe von Kohlengruben ist

lf ner Verkaufsgesellschaft, die 90% des Kohlenver- ebenso geplant wie der Bau von U eberlandleitun-

brauchs Japans kontrolliert, hat eine Besichtigungs- gen, die ganz Nordchina mit Strom versorgen sollen,

reise durch die Kohlenbezirke Nordchinas gemacht. Insbesondere der Yungtingfluß und der Luanho sol-

(2)

7 7 8 - N r . 35 DIE C H EM ISC H E IN D U STRIE 3. S e p te m b e r 1938

len die nötige W asserkraft zur Elektrizitätsgew in­

nung liefern.

Auf dem G ebiete der Landwirtschaft hat es den Anschein, als ob Japan in erster Linie die Entw ick­

lung der Baumwollkulturen in Nordchina vorantrei- bei will. Japan will sich hier eine neue Bezugs­

quelle für diesen Textilrohstoff erschließen, wäh­

rend Sojabohnen und Nahrungsmittel in erster Linie von Mandschukuo auch w eiterhin nach Japan gelie­

fert werden sollen.

Bem erkenswerterweise ist in dem Jahrbuch auch ein besonderer A bschnitt der chemischen In­

dustrie Nordchinas gewidmet, die aber vorerst p rak ­ tisch nur unter dem Gesichtspunkt einer Salz- und Sodalieferantin für Japan in B etracht kommt. Zen­

trum der nordchinesischen chemischen Industrie ist Tientsin. Die Salzfelder von Tangku und Kantung, wo jährlich an 570 000 t Salz gewonnen wurden, gaben eine gute Basis für die Sodaindustrie ab.

Noch im Jah re 1933 konnte von Tientsin aus Soda im W erte von 538 847 § exportiert werden. — Schwefelsäure wird seit 1934 in Nordchina erzeugt.

Ihre Gewinnung soll noch w eiter ausgebaut w er­

den. — In Nordchina befinden sich auch zwei von den sieben Zem entfabriken Chinas. D arunter b e­

findet sich das Chee Häsin Zementwerk von Tang- shan, das größte Unternehmen dieser A rt in China, welches über eine Jahresproduktion von 1,6 Mill.

Barrels verfügt. — Eine ziemlich ausgedehnte Zünd- holzindustrie befindet sich in Tientsin, Tsinan und Tsingtau. Es gibt nicht weniger als 160 Zündholz­

fabriken in Nordchina, — Man denkt auch daran, die nordchinesische Farbenindustrie w eiter auszu­

bauen, um sich von dem Farbenim port unabhängiger

zu machen. Bis jetzt sind es nur zwei W erke, welche für die Farbenherstellung ernstlich in Frage kommen. Sie befinden sich in Tientsin und Tsingtau.

Neue große Aufgaben dürften sich Jap an in dem Augenblick stellen, in dem ihm die Eroberung und Befriedung der Provinz Hankau gelingt. Man versteht den Energieaufwand Japans für die Erobe­

rung gerade dieses Gebietes, wenn man außer sei­

nem politischen m ilitärischen W ert noch seine w irt­

schaftliche Bedeutung berücksichtigt. Hier liegen die bedeutendsten Eisenw erke Chinas und auch jene Wolframerzgruben, die praktisch das Weltmonopol besitzen.

Der japanische Geldbedarf für die Bewältigung all dieser Projekte ist zweifellos enorm. Allein zur Verwirklichung der dringendsten Pläne in Nord­

china rechnet man mit einem Bedarf von 1,6 Mrd.

Yen in den nächsten fünf Jahren. Dies ist ungefähr die gleiche Summe, die Jap an seit der Gründung Mandschukuos für die M andschurei aufgewendet hat, Der japanische Außenminister H irota hat dazu erklärt, daß diese gewaltige Summe von Japan allein nicht aufgebracht w erden wird, sondern daß Jap a n durchaus bereit ist, anderen Ländern eine Beteiligung anzubieten. Man denkt hier insbeson­

dere wohl an das am erikanische Kapital. Wie w eit man in den Vereinigten S taaten bereit ist, sich an einem derartigen Finanzierungsgeschäft zu beteili­

gen, ist allerdings noch keineswegs klar.

Sicher ist nur, daß sich Jap an mit der E robe­

rung Hankaus einen fast autarken W irtschaftsraum geschaffen haben wird, dessen wirtschaftliche V er­

schmelzung mit dem Inselreich auf dem schnellsten Wege vorangetrieben w erden soll.

(5783)

Die c h i n e s i s c h e A u s fu h r 1 9 3 7 .

D ie Ausfuhrsteigerung, die China im Jah re 1937 Mill. $ in den ersten sechs M onaten 1937 auf 2,54 erreichte (vgl.S. 736), erstreckte sich auf fast alle Mill. § im Ja h re 1938.

Erzeugnisse mit Ausnahme von G etreide und Saa-

Sch w erch em ik a lien ,

ten sowie einige kleinere W arengruppen, die Rück- S tark gcsteigert konnte im Jah re 1937 die A us­

gänge aufweisen Dle größte Steigerung erreichte {uhr yon wcißem Alaun werden. F erner findet eine die Ausfuhr von Erzen und M etallen mit 45 Mill. 8, größere Ausfuhr von Soda statt,

die im wesentlichen auf die erheblich gestiegenen 1936 1937

Verschiffungen von Wolframerz zurückzuführen ist. t

1000

$ t

1000

* Die nächstgrößte Zunahme zeigt die Ausfuhr von s^jaBcr AUun...

. ' 2 5 7 5 193 3095 236

pflanzlichen Oelen um 36 Mill.

S .

Den größten Aus-

A°rscm'k . . . ’ 6 t 23 31 12

fuhrwert erreichten die Textilfasern mit einer Zu- 3® “ 5 ??

1 i r H < ii rt r 1 1 1 • 1 J Bleiw eiß, M ennige und M assicot . . 19 8 29

nähme um 15 Mill. re rn e r hat China eine bedeu-

Chem ische Erzeugnisse, a. n. g . \ . . 175 220

tende Ausfuhr an tierischen Produkten, insbesondere . . . _ .

„ . » J .11 1 O L 1 A e l h e r i s e h e O e l e , K o r p e r p f l e g e m i t t e l , b e i t e n .

Eiprodukten, die um 20 Mill. § zunahm. Chemische y ätherischen Oelen steht Sternanisöl Erzeugnisse, nach der Abgrenzung der chinesischen einer Zunahme um 50% an erster Stelle. Für

a l l e ä t h e r i s c h e n O e l e w a r H . n g h o n i H a u p t -

nur 0,9% der Gesamtausfuhr. Hauptabnehm er für che- a ne m er' t 193610oo $ t 193?iooo i

mische Erzeugnisse waren Japan mit 3,434 (3,413)

S te r a a n is ö l ... 204

sos

307 902

Mill. 8 und Hongkong mit 2,221 (1,046) Mill. $. Cassiaö!_ ...

109

m

10

s 496

, r r . , ■ . 1- , ,■ 1 A n d e r e ä th e r is c h e O e l e ... 52 136 51 96

Durch die Kriegsverhaltnisse ist die statistische An Haushaltseife w urden 875 t im W erte von

?or a,SSUIl df ch?ne? = hr Außenhandels im Jah re (709 t für 199 000 $) in der Hauptsache 1937 nicht beeinträchtigt worden. In ^den angege- ^ ^ ¿ Qag ausgeführt. Die Ausfuhr von Toilctte- benen Zahlen sind also auch noch die Umsätze se;ien h * | inenS W ert von 148 000 (134 000) 8,

ilentsm s und der übrigen nordchinesischen riaien — 7 i lAonnn

nicht aber der mandschurischen - enthalten. f c Ä Zpah"P £le^ mltte1'? „ betru^

,

a

r i t i i (140 000) S, von Parfümerien und K orperptlegem it-

x, 7 “ '.? ? » ; teln 249 000 (235 000) %. Hauptabnehm er waren

Monaten 1938 wurde lediglich die Erzausfuhr nicht H6ngkong und die S traits Settlements, betroffen, die von 48,8 auf 53,4 Mill. § gegenüber s s

der gleichen Zeit des Vorjahres angestiegen ist.

Z ü n d w a re n .

Die Zunahme entfällt fast ausschließlich auf Wolf- Die Ausfuhr von Schwärmern nahm auf 3583 t

ramerz. Sie ist jedoch nur auf die Preissteige- im W erte von 1,8 Mill. 8 (2770 t für 1,4 Mill. 8) zu,

rung für dieses Erzeugnis zurückzuführen, der An anderem F euerw erk wurden 16 t für 11000 $

Menge nach ging die Ausfuhr nicht unerheblich (21 t für 10 000 8) ausgeführt, Hauptabnehm er w ar

zurück. Chemische Erzeugnisse verloren von 4,28 Hongkong. Die Zündholzausfuhr erreichte 661000

(3)

3. S e p te m b e r 1938

DIE C H E M IS C H E IN D U STR IE N r . 35 — 779

Gros für 250 000 $ (791 000 Gros für 275 000 $) und ging vor allem nach Kwantung.

D ro g en und A rz n e im itte l.

Chemische medizinische P räp arate w urden für 1,294 Mill. (972 000] S ausgeführt. Die Ausfuhr von nicht chemischen Heilmitteln und Drohen ent­

wickelte sich wie folgt:

1936 1937

. 1000 S l 1000 *

S.h“ ‘7 u rz c l ... I 328 427 1 110 409 S ü ß h o lz w u rz e l ... 1 227 826 m m A n d e r e H e i l m i t t e l ... .... 262 970 ... 65 91 66 106

4 j n ... 695 68 759 101

A n d e r e D ro g e n u n d m e d iz in . S to ffe . 4 813 . 6 475

Sämtliche Erzeugnisse gingen in erster Linie nach Hongkong.

O ele und Fette.

Bis auf Ricinusöl h at die Ausfuhr säm tlicher Produkte dieser Gruppe zugenommen. Den H aupt­

anteil h atte Holzöl mit einer Zunahme um 19%. Es folgte Erdnußöl mit einer Steigerung um 34%.

1936 1937

t 1000 $ t 1000 S

... 86 738 73 379 102 979 89 846 fcrdnuüo ... 31 108 11 012 41 477 17 332 B a u m w o l ls a a t ö l... 12 291 3 436 24 724 9 954 T e e s a a tö l ... 37 9 1 ¡ 4 0 7 ]2 9(>1 6 C98 o e s a m o l ... 46O 201 1 286 523

RiCinuBÖl ... 107 56 M 51

r il a u z l ic h c r T a lg ... 1 194 506 3 346 1 477

An Holzöl wurden 64 113 (62 287) t von den Vereinigten Staaten abgenommen, 4281 (4296) t von Deutschland. Die deutschen Bezüge von Erdnußöl stiegen auf 16 659 (812) t, dagegen nahmen die amerikanischen auf 12 198 (22 579) t ab. Von Baum- wollsaatöl gingen 14 447 (6057) t nach den V er­

einigten Staaten, 6734 (1708) t nach Japan und 3542 (1674) t nach Deutschland. Für Teesaatöl waren

die Vereinigten Staaten mit 9568 (2091) t Haupt- abnehmer.

E r z e u n d M e t a l l e .

Mengenmäßig an erster Stelle stand die Man-

|-aner^ u,srfuhr’ ^ ‘e vor allem nach Hongkong ging.

Jrur Wolframerz w ar Deutschland vor Hongkong Hauptabnehm er. Antimon wurde von Hongkong, den \ ereinigten S taaten und England bezogen, Uuecksilber von Japan, Zinn von Hongkong.

1936 1937

i 1000 S t 1000 t

W4" , . ! " ... .. 247 51 446 525 H o n g k o n g ... 21 017 214 51 435 525 W o lir a m e r z ... 7 050 9 J42 16 51g 4()

H rtn a l i ... 1 466 2 273 4 8 >5 10 549 H o n g k o n g ... 2 096 2 950 4 386 12 822

A n tim o n iu m c r u d u m ... 2 705 952 2 256 i 070 H o n g k o n g ... 144 4 , ?g9 4i3 u o a... 956 349 610 262 A n tim o n r n c k s tä n d e u n d -o x y d . . . 1 439 689 612 376 . « S A . . ... 976 472 2 76 167 r c i n I o s ... 13167 8 246 12 520 10 000 O ro B b n ta n n ie n ... 4 S15 2 992 4 087 3 111 Q u e c k s ilb e r ... 85 553 60 432 7 . J a Pan ... 82 537 59 430 ... 11 260 26 769 13 077 39 717 H o n g k o n g ... 9 220 22 020 10 383 31 394

S o n s t i g e s .

Die chinesische S a l z ausfuhr, die vor allem von Jap an aufgenommen wurde, stieg im Berichts­

jahr auf 432 982 t im W erte von 3 Mill. $ gegen 312 433 t für 2,6 Mill. $ i.V . Bedeutend w ar ferner die Ausfuhr von H o l z k o h l e mit 15 197 t im W erte von 610 000 § (12 853 t für 492 000 S). An H a r z e n wurden 5366 t für 1 Mill. § (3307 t für 320 000 S) ausgeführt. Erw ähnensw ert sind noch nachstehende Erzeugnisse:

1936 1937

1 1000 $ t 1000 $

C h in e s is c h e T u s c h e ... 73 $$ 54 46 J a p a n la c k ... 90a 1 193 407 644 R ä u c h e r k e r z e n ... ] ¿79 430 ¡ 5 7 5 40,

(5570)

Die E n tw ic k lu n g d e r j a p a n is c h e n Z e liw o H e rz e u g u n g .

E ine außerordentlich starke Belastung der japani­

schen Außenhandelsbilanz ergibt sich aus der Tatsache, daß die einheimische Textilindustrie ge­

zwungen ist, den größten Teil ihrer A usgangsm ate­

rialien im Ausland einzukaufen. Im Jah re 1936 betrug die Einfuhr von Textilrohstoffen 1156 Mill. Yen, das w aren 41% der gesamten japanischen W areneinfuhr.

Auf Baumwolle entfielen allein 856 Mill. Yen, auf Wolle 210 Mill. Yen. Es ist daher verständlich, daß die japanische Regierung sich bemühte, diese A b­

hängigkeit vom Ausland dadurch zu verringern, daß sie die Erzeugung von künstlichen Textilfasern mit allen möglichen M itteln förderte. Insbesondere die Erzeugung von Zellwolle erhielt dadurch einen Auf­

trieb, daß eine Zwangsbeimischung dieses T extil­

erzeugnisses zu Baumwoll- und W ollgarnen und -geweben angeordnet wurde. D aneben erhielt die Zellwollindustrie auch finanzielle Unterstützungen von seiten der Regierung. Zur Förderung der wissenschaftlichen Zellwolleforschung hat das Han­

dels- und Industriem inisterium eine Versuchsanstalt gegründet, die mit einem Kostenaufwand von vor­

läufig 2,5 Mill. Yen im Bezirk Kanagawa gebaut werden soll. In der neuen V ersuchsanstalt sollen alle Fragen der Zellstoff- und Zellwolleherstellungs­

möglichkeiten geprüft und Q ualitätsnorm en ge­

schaffen werden. U nter sonstigen M aßnahmen sind u. a. die Propagierung der Zellwolleverwendung durch ebenfalls von der Regierung subventionierte V orträge und Vorführungen, ferner Preisherab­

setzungen für die zur F abrikation benötigten Chemi­

kalien zu erwähnen.

Die Produktion hat sich bisher geradezu stü r­

misch entwickelt. W ährend im Jah re 1935 erst 5900 t

Zellwolle erzeugt wurden, waren es 1936 bereits 21 000 t und 1937 sogar 76 500 t; auch im laufenden Ja h r setzte sich diese Aufwärtsentwicklung fort. Im Jan u ar wurden 9000 t Zellwolle produziert, im F e ­ bruar 10 000 t, im März 12 000 t, im April 15 000 t und im Mai 18 000 t. Mit diesem Tempo konnte der A bsatz nun doch nicht Schritt halten, daher wurde der Entschluß gefaßt, die Erzeugung zu drosseln.

Die tatsächliche Juniproduktion ist dann auf rund 10 000 t zurückgefallen, d. h. auf eine Menge, die sogar noch unterhalb der planmäßig vorgesehenen liegt; dieser Rückgang ist auf die inzwischen vor­

genommene Drosselung der Celluloseeinfuhr zurück­

zuführen. Für den R est des Jahres wurden M onats­

kontingente aufgestellt, die für das zw eite Halbjahr 1938 insgesamt rund 51 000 t ausmachen. W ie eine Addition der soeben genannten Monatsziffern er­

gibt, hat die Zellwolleerzeugung im ersten Halbjahr 1938 mit 74 000 t bereits fast die vorjährige G esam t­

produktion erreicht. Bei Einhaltung des K ontingent­

planes w ürde die Jahreserzeugung 1938 rund 125 000 t betragen und damit das vorjährige Ergebnis um rund zwei D rittel überschreiten.

Es ist m ehr als fraglich, ob man sich an die auf­

gestellten Normen wird halten können, da man mit weiteren Rohstoffschwierigkeiten rechnet. In Pro­

duzentenkreisen erw artet man sogar nur eine monatliche Durchschnittserzeugung von 8000 t im zweiten Halbjahr. Auf der anderen Seite ist der Bedarf gestiegen, da die V erarbeitung von Baum­

wolle für den zivilen Inlandsbedarf vollständig v er­

boten wurde. Für den Verbrauch wurde eine Kon­

tingentierung eingeführt. Im Juli d. J. wurden der

W ollindustrie rund 2500 t, der Baumwollindustrie

(4)

780 - N r . 35 DIE C H EM ISC H E IND USTRIE 3. S e p te m b e r 1938

8300 t, der Seidenindustrie 70 t und der Zellwolle verarbeitenden Industrie 3800 t Zellwolle zugeteilt, während als Reserve (für Heereszwecke} rund 600 t zurückbehalten wurden. Höchstpreise werden für Zellwolle seit dem 25. Juli vom Industrie- und Han­

delsministerium festgesetzt. Die Zeitschrift „Com­

mercial O saka“ bringt eine Kalkulation der H er­

stellungskosten für Zellwolle, bezogen auf eine An­

lage mit einer Leistungsfähigkeit von 20 t täglich;

danach betragen die Selbstkosten für 100 lbs. Zell­

wolle:

Y en

%

Z e l l s t o f f ... 19,50 39 C h e m i k a l i e n ... - . 15,00 30 F e u e r u n g ... 5,00 10 A r b e it ... 5,00 10 A b n ü t z u n g ... ... 2,00 4 A llg e m e in e U n k o s t e n ... 3,50 ____________ 7 Z u sam m en ... .... 50,00 100

Das Ausgangsmaterial zur Zellwolleerzeugung, das heißt also Zellstoff oder Holz, muß zum über­

wiegenden Teil aus dem Ausland eingeführt werden.

Die Holzeinfuhr betrug im vergangenen Jah r 64,8 Mill. Yen, wovon fast die Hälfte aus den Vereinigten Staaten kam, an Cellulose wurden 295 000 t im W ert von 80 Mill. Yen eingeführt, ebenfalls fast zur Hälfte aus USA. Im ersten Halbjahr 1938 belief sich die Einfuhr von Holz auf wertmäßig 11,2 Mill. Yen, diejenige von Zellstoff auf 35,1 Mill. Yen. Die Zell­

stofferzeugung soll in Japan und in der Mandschurei A b s a tz k o n tro lle für

D ie Absatzschwierigkeiten der japanischen Kunstseideindustrie dauern w eiterhin an. So ist z. B. die Ausfuhr von Kunstseidegeweben im ersten Halbjahr 1938 im Verhältnis zu der gleichen Zeit des Vorjahres um 28% gefallen, w ährend die benötigte Cellulose nach wie vor überwiegend im portiert werden muß. Dadurch hat die Außen­

handelsbilanz der Kunstseideindustrie eine Entw ick­

lung genommen, die in A nbetracht der w irtschaft­

lichen Anspannung Japans schwer tragbar ist.

Das Industrie- und Handelsministerium hat da­

her am 1. August ein System eingeführt, das die Einfuhr von Kunstseiderohstoffen einerseits und die Ausfuhr von Kunstseide und Erzeugnissen daraus andererseits in eine feste Relation zueinander bringt.

Die Rayon Industrial Association hat es über­

nommen, monatlich 50 000 Kisten Kunstseide zu je 100 lbs. auszuführen. Hiervon sollen 40 000 Kisten Kunstseidegewebe sein. Sollte ein Teil der vor­

gesehenen Menge in der bestimmten Zeit nicht v er­

schifft sein, so werden die E xporters' Association, die Traders' Association und die Industrial Asso­

ciation den unverkauften Rest selbst ankaufen und zu einem späteren Zeitpunkt verschiffen. Für die­

sen Zweck wird von den genannten drei Verbänden ein Kapital von 1,5 Mill. Yen aufgebracht werden.

W eiterhin ist von Interesse, daß die Regierung die E x p o rte ^ ' Association veranlaßt hat, die Lager­

bestände von Kunstseide auf den Bedarf von zwei Monaten zu beschränken, um die Ausfuhr nicht un­

nötig zu erschweren. Außerdem werden M aßnah­

men ergriffen, um die Lagerbestände von 400 000 Kisten Kunstseidewaren zu verkaufen. Das von der Regierung eingeführte neue System enthält fol­

gende Einzelheiten:

1. D ie M itg lie d e r d e r Y a rn T r a d e r s ' A s s o c ia tio n k ö n n e n K u n s ts e id e g a rn d ir e k t o d e r d u rc h V e rm ittlu n g d e r E x p o r te u r e a u sfü h re n . K u n s ts e id e g a rn , d a s in J a p a n v e r w e b t w e r d e n soll, m uß an d ie I n d u s tria l A s s o c ia tio n v e rk a u ft w e rd e n , u n d d ie A u s fu h r v o n K u n s ts e id e g e w e ­ b e n w ird v o n d e r In d u s tr ia l A s s o c ia tio n , d e r T r a d e r s ' A s so c ia tio n u n d d e r E x p o r te r s ' A s s o c ia tio n g e m ein sam g a r a n tie r t.

2. D ie d re i V e re in ig u n g e n s c h a ffe n fü r d ie s e n Z w e ck ein g e m e in sam e s V e rk a u fs s y s te m , u n d je d e d e r d re i V e r-

beträchtlich erw eitert werden. Es ist vorgesehen, daß bereits im laufenden Jah r verschiedene neue F abriken in Betrieb kommen. Bis zum Jah re

1 9 4 2 /4 3

soll die Zellstofferzeugung Japans auf jährlich

1,6 5

Mill. t gebracht worden sein. Soweit als mög­

lich soll einheimisches Ausgangsm aterial verw endet werden. In K orea und Formosa wird mit Eifer an der Aufforstung gearbeitet, außerdem will man Lumpen, ausgelaugtes Zuckerrohrströh und Soja­

bohnenstroh weitgehend als Rohstoffe heranziehen.

Eine Ausfuhr von Zellwolle wurde erstmalig im Jah re

1 9 3 7

ausgewiesen. Im genannten Jah r w ur­

den

6 7 0 0

t Zellwolle im W ert von

7 ,7 9

Mill. Yen und

3 7 0 0

t Zellwollgarne im W ert von

7 ,4 1

Mill.

Yen exportiert. Das laufende Ja h r brachte einen Ausfuhrrückgang, In den ersten sechs M onaten wurden insgesamt

7 6

t Zellwolle im W ert von

9 2 0 0 0

Yen und

2 1 0 0

t Zellwollgarne für

4 ,3 3

Mill.

Yen ausgeführt.

Die Zellwollindustrie ist in der Vereinigung der Gilden der Zellwollerzeuger organisiert, der

8 7

Ge­

sellschaften angehören. Von den Ende Juni in B e­

trieb befindlichen

1,7 3

Mill. Spindeln entfielen auf Mitglieder der Vereinigung

1,4 3

Mill.,

2 9 6 0 0 0

auf Außenseiter. Es sind Bestrebungen im Gange, den Verkauf zu monopolisieren, um dadurch die Außen­

seiter zum B eitritt zu veranlassen. (5397) K u n s t s e i d e in Ja p a n .

e in ig u n g e n b rin g t 500 000 Y e n fü r d a s d a fü r n o tw e n d ig e K a p ita l auf.

3. D ie In d u s tr ia l A s s o c ia tio n d a r f L u x u s w a r e n n u r d a n n w e b e n la s s e n , w e n n e n ts p r e c h e n d e A u f tr ä g e v o n d e r E x p o r te r s ' o d e r d e r T r a d e r s ' A s s o c ia tio n v o rlie g e n .

4. D ie M itg lie d e r d e r E x p o r te r s ' A s s o c ia tio n k ö n n e n d ie ih n e n v o n d e n M itg lie d e rn d e r I n d u s tr ia l A s s o c ia tio n g e lie fe r te n W a r e n e n tw e d e r a u s fü h re n o d e r sie a n a n ­ d e r e M itg lie d e r v e r k a u f e n , m it A u s n a h m e d e r fü r L u x u s ­ w a r e n b e n ö tig te n M e n g e . D ie v o n d e r I n d u s tr ia l A s s o ­ c ia tio n a n d ie E x p o r te r s ' A s s o c ia tio n g e lie fe r te n W a r e n ­ m e n g e n w e r d e n in g e w is s e n f e s tg e s e tz te n G r e n z e n g e ­ h a lte n w e r d e n . Z u d ie s e m Z w e c k w ird e in e R e g is tr ie ­ ru n g s ta ttf in d e n .

5. D ie M itg lie d e r d e r T r a d e r s ' A s s o c ia tio n d ü rfe n d ie ih n e n v o n d e r In d u s tr ia l A s s o c ia tio n g e lie f e r te n W a ­ r e n n u r a n d ie M itg lie d e r i h r e r e ig e n e n V e re in ig u n g o d e r d e r E x p o r te r s ' A s s o c ia tio n W e i t e r v e r k ä u f e n , m it A u s ­ n a h m e d e r fü r L u x u s w a r e n b e s tim m te n M e n g e n . A u c h d ie a n M itg lie d e r d e r T r a d e r s ’ A s s o c ia tio n v o n d e r In d u s tr ia l A s s o c ia tio n g e lie fe r te n W a r e n w e r d e n b e ­ g re n z t u n d r e g is tr ie r t.

6. D ie A u s fu h r v o n L u x u s w a r e n w ir d d u rc h e in e n b e s o n d e re n n o c h z u g rü n d e n d e n K o n z e rn e rfo lg e n .

7. E s w e r d e n M a ß n a h m e n e rg riffe n w e r d e n , um die A u s fu h r d e r L a g e r b e s tä n d e a n K u n s ts e id e w a r e n a n z u ­ re g e n .

8. D ie E in fu h r v o n Z ells to ff so ll im F a lle v o n a u s ­ g e fü h rte m K u n s ts e id e g a r n a u f e in e r in d iv id u e lle n , im F a lle v o n a u s g e fü h rte n K u n s ts e id e g e w e b e n au f e in e r G r u p p e n b a s is e rfo lg e n .

G le ic h z e itig h a t d a s I n d u s tr ie - u n d H a n d e ls m in is te ­ riu m b e s c h lo s s e n , fü r K u n s ts e id e g a r n e u n d -g e w e b e H ö c h s tp r e is e f e s tz u s e tz e n . D ie e n ts p r e c h e n d e n V e r o r d ­ n u n g e n sin d am 25. J u l i in K r a f t g e tr e te n . D a n a c h g e l­

te n fü r d ie H e r s te lle r fo lg e n d e P r e is e :

D e n ie rs T e r tia S e k u n d a P rim a

Y en je 100 lb s.

75 135 136

100 112 115

120 88 90 93

150 85 92

200 83

250 81

300 81

D ie g e n a n n te n P r e is e v e r s te h e n sic h fü r K u n s ts e id e in S trä n g e n . F ü r S p u le n u sw . w e r d e n a u ß e r d e m 2 Y en b e r e c h n e t. G a r n h ä n d le r d ü rfe n n u n e in e K o m m issio n v o n 3 % n e h m e n . D ie n e u e n P r e is e lie g e n u m 4— 5 Y en

(5)

3. S e p te m b e r 1938 DIE C H E M IS C H E INDUSTTHE N r . 35 - 781

tie f e r a ls e r w a r t e t. D ie K u n s ts e id e b ö r s e n in F u k u i, O s a k a u n d in T o k io s in d v o m I n d u s tr ie - u n d H a n d e ls ­ m in is te riu m d a v o r g e w a r n t w o rd e n , d ie o ffiz ie lle n H ö c h s tp r e is e zu ü b e r s c h r e ite n . <5807)

Japans Celluloidindustrie.

I m Jah re 1936 betrug die Produktion der japanischen Celluloidindustrie 13 800 t im W erte von 24,4 Mill.

Yen gegen rund 13 000 t bzw. 24,6 Mill. Yen 1935 und 10 400 t bzw. 20,3 Mill. Yen 1934. Der Produktions­

w ert der gesamten Celluloid herstellenden und v er­

arbeitenden Industrie stellte sich 1936 auf 33,4, 1935 auf rund 34 Mill. Yen. Insgesamt w erden etw a 150 Celluloidartikel hergestellt, darunter vor allem A rm ­ bänder, Kämme, Spielwaren, Schirm- und B ürsten­

griffe usw.

Zur Erzeugung von Rohcelluloid gab es 1936 in Jap an 37 F abriken (mit mehr als 5 A rbeitern), von diesen befanden sich 18 im Verw altungsbezirk Osaka, 11 im Verwaltungsbezirk Tokyo und 3 im V erw al­

tungsbezirk Hyogo. Spielw aren w urden in 32, Kämme in 35 und andere C elluloidartikel in 128 F abriken (mit mehr als 5 A rbeitern) ausschließlich hergestellt. Sie verteilten sich in der H auptsache auf die bereits ge­

nannten Verwaltungsbezirke. Daneben befaßt sich aber noch eine ganze Reihe w eiterer F abriken mit der Erzeugung von Celluloidartikeln als N eben­

erzeugnisse. Als Gesamtzahl aller Unternehm en, die Celluloid und Celluloidwaren erzeugen, w erden von der amtlichen Statistik für 1936 320 Unternehm en und für 1935 269 Unternehm en angegeben.

Neuerdings wird die Erzeugung von Celluloid­

w aren von der Regierung gefördert. Es ist ein A us­

schuß eingesetzt worden, der untersuchen soll, in w el­

chem Umfang und bei welchen P rodukten Celluloid Die c h e m i s c h e Ind ustrie d e r

D er im Vorjahr in den Vereinigten S taaten aufge­

tretene Konjunkturrückgang hat in der ersten Hälfte d. J., besonders aber im zw eiten Quartal, w ei­

ter angehalten. Die von der Regierung zur W ieder­

ankurbelung vorgesehenen M aßnahmen (vgl. S. 434) sind in der ersten Jahreshälfte noch ohne Auswirkung geblieben. Die Ursache für den anhaltenden R ück­

gang w aren neben einem gewissen Kaufkraftschwund vor allem noch die großen Lagervorräte, die im letzten Ja h r infolge der Unsicherheit am A rbeits­

m arkt und aus F urcht vor Preiserhöhungen angelegt wurden. Die Verschlechterung der W irtschaftslage findet ihren Niederschlag auch in der Bewegung des Volkseinkommens, das nach Berechnung des Han­

delsministeriums in den ersten 6 M onaten d. J. gegen die gleiche Vorjahrszeit um 8% zurückgegangen ist.

Allein im Juni d, J. w ar das Volkseinkommen 12%

niedriger als im Juni 1937. Der (jahreszeitlich b e­

reinigte) Erzeugungsindex für die gesamte Industrie (1923— 1925 = 100), der im August 1937 noch 117 b e­

trug, ist im Jan u a r d. J. auf 80 und im Mai auf 76 zu­

rückgegangen.

Der Rückgang der Chemieerzeugung (nach der am erikanischen Abgrenzung, die auch Rohdrogen so­

wie Oele, F ette und W achse umfaßt) hat sich auch in der ersten Hälfte d. J. w ieder in engeren Grenzen ge­

halten als der Rückgang der gesamten Industrieerzeu­

gung. Gegen die ersten 6 M onate 1937 ist die E r­

zeugung um 16,2% zurückgegangen, der A bsatz hat in der gleichen Zeit mengenmäßig um 19,1% und dem W erte nach um 21,6% abgenommen. Der Rückgang der Erzeugung war bei den einzelnen Zweigen der chemischen Industrie unterschiedlich. Am wenigsten hat die Erzeugung von Düngemitteln, ätherischen Oelen und Riechstoffen sowie Arzneim itteln und

an Stelle anderer M aterialien verw andt w erden kann.

So soll Celluloid als Austauschstoff für M etall bei Zahnpastentuben, Konservenbüchsen, M öbelteilen, K ästen für A kkum ulatoren usw. verw andt werden.

In der Celluloidindustrie besteht weder eine P ro­

duktionskontrolle noch eine Produktionseinschrän­

kung, dagegen unterliegt der Verbrauch verschie­

dener Rohm aterialien, wie Alkohol und Schwefel­

säure, einer Kontrolle. Man nimmt jedoch an, daß diese dem nächst in Fortfall kommen wird. Von den G estehungskosten für Celluloid entfallen rund 80%

auf die Ausgangsm aterialien und rund 20% auf A r­

beitslöhne und sonstige Unkosten. Man ist bestrebt, Preiserhöhungen auch trotz der Verteuerung der Rohm aterialien zu vermeiden, um die A bsatzgebiete im Ausland nicht zu verlieren. W eiterhin wird eine Qualitätsverbesserung der japanischen Erzeugnisse angestrebt. Auch für die Schaffung eines geeigneten Facharbeiternachw uchses ist man besorgt. Die Dai Nippon K. K. hat eine Schule zur Ausbildung von F acharbeitern errichtet. Die Errichtung einer w eite­

ren Schule ist von der Vereinigung der Celluloid­

w arenhersteller geplant, in der die Verarbeitung von Celluloid gelehrt wird.

Die Ausfuhr von Celluloid in Platten betrug im vergangenen Ja h r rund 2100 t im W erte von 4 Mill.

Yen gegen 2200 t im W erte von 3,7 Mill. Yen 1936 und 2000 t bzw. 3,5 Mill. Yen 1935. Die Gesamtausfuhr von Celluloid und Celluloidwaren stellte sich auf 24,5 Mill. Yen 1937 und 20 Mill. Yen 1936. Japanisch.es Rohcelluloid geht in erster Linie nach Großbritannien, in den letzten Jahren auch in steigendem M aße nach China. Geringere Mengen nehmen Italien und A rgen­

tinien auf. Der A nteil Deutschlands betrug in den Jah ren 1935 und 1936 rund je 100 t.

(5S09)

U S A . in d e r e r s t e n Hälfte 1 9 3 3 .

Feinchem ikalien gelitten. Die Produktion der übrigen Erzeugungsgruppen ist gegen das erste Halbjahr 1937 um mehr als ein Fünftel zurückgegangen. Die Lage w irkte sich naturgemäß auch auf die finanziellen E r­

gebnisse der Chem ieunternehmen aus. So ist z. B.

der Reingewinn der American Cyanamid Co. in der ersten H älfte d. J. im Vergleich zur Vorjahrszeit von 2,8 auf 0,5 Mill. $ zurückgegangen, der Reingewinn der Goodyear Tire and R ubber Co. von 8,1 auf 1,6 Mill. $. Die United Drug Co. weist sogar einen V er­

lust von 0,6 Mill. 8 auf, w ährend in der ersten Hälfte 1937 ein Reingewinn von 0,8 Mill. $ erzielt wurde.

F ür die zweite Jahreshälfte rechnet man w ieder mit einer leichten Besserung der allgemeinen Lage, die vor allem durch den verm ehrten Bedarf an V er­

brauchsgütern hervorgerufen werden wird. Bereits seit Juni h at der A bsatz von Kraftwagen ständig zu­

genommen, so daß man bei w eiterem A nhalten der Nachfrage für die nächsten M onate mit einer W agen­

knappheit rechnet. D er A bsatz von Kunstseide hat sich bei einzelnen Konzernen im Juli d. J. gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt. Bei der Industrial Rayon Corp. betrug die Steigerung sogar 30%. Die Kunstseideerzeugung lag jedoch in den ersten 6 Mo­

naten d. J. mit 110,8 Mill. lbs. weit unter der E rzeu­

gung der gleichen Vorjahrszeit, die 155,2 Mill. lbs.

betrug.

Die Preise für Chemieerzeugnisse w aren am 30. Juni d. J. mit Ausnahme der für Schwerchem i­

kalien, Düngemittel sowie A rzneim ittel und Fein­

chemikalien niedriger als die Preise zur gleichen Vor­

jahrszeit. Der Preisindex (30. Juni 1936 = 100) stellte sich Ende Juni 1938 und 1937 im D urchschnitt wie

folgt: 1937 1938

S c h w e rc h e m ik a lie n ... * . . 100,5 102,2 D ü n g e m i t t e l ... 101,7 106,0 T e e r p r o d u k t e ... 100,6 99,6

(6)

782 - N r . 35 DIE C H EM ISC H E IN D U STR IE 3. S e p te m b e r 1938

1937 1938

F a r b s to f f e , T e x til- u nd L e d e rc h e m ik a lie n 101,2 99,8 F a r b e n u nd L a c k e . . . ... 102,4 99,4 A r z n e im itte l u n d F e in c h e m ik a lie n . . . 101,4 101,5 A e th e ris c h e O ele u nd R ie c h s to ffe . . . . 119,4 101,3 E rd ö lp ro d u k te ... 113,0 99,7

Sch w erchem tkalfen .

E n ts p r e c h e n d d e r s c h le c h te n B e sc h ä ftig u n g s la g e d e r V e r b r a u c h e rin d u s tr ie n w a r d e r A b s a tz v o n S c h w e rc h e m i­

k a lie n w ä h r e n d d e s z w e ite n Q u a r ta ls d . J . u n g ü n stig . D ie E rze u g u n g w u rd e e n ts p r e c h e n d d e n A b s a tz b e d in g u n g e n e in g e s c h rä n k t. A u c h d e r A b s a tz v o n S c h ä d lin g s b e k ä m p ­ fu n g sm itte ln fü r d ie L a n d w ir ts c h a f t w a r tr o tz d e r s t a r ­ k e n N a c h fra g e in d e r le tz te n H ä lfte d e s Q u a rta ls n ic h t b e frie d ig e n d . G e g e n ü b e r d e m z w e ite n Q u a rta l 1937 ist d ie E rze u g u n g in d e r g le ic h e n Z e it d. J . u m 20,2% z u ­ rü c k g e g a n g e n , fü r d as g a n z e e r s te H a lb ja h r e r g ib t sich ein R ü c k g a n g um 20,9% . D e r A b s a tz la g in d e n M o n a te n A p ril bis J u n i d. J . m en g e n m ä ß ig um 21,3% , w e rtm ä ß ig um 22,3% n ie d r ig e r als z u r g le ic h e n Z e it 1937. G e g e n d ie e r s te n 6 M o n a te d e s v e rg a n g e n e n J a h r e s is t d e r A b ­ s a tz um 23,5% b zw . 23,4% z u rü c k g e g a n g e n . D ie V o r ­ r ä te w a r e n am E n d e d e s z w e ite n Q u a rta ls um 2,6%

g e rin g e r als E n d e J u n i 1937, d ie P r e is e sin d s e it dem 1. J a n u a r d. J , um 1,7% g e stie g e n .

O Ungem ittel.

D ie H o ffn u n g a u f e in e n v e r s t ä r k t e n A b s a tz von D ü n g e m itte ln in fo lg e in te n s iv e r e r D ü n g u n g h a t sic h im z w e ite n Q u a rta l n ic h t e rfü llt, so d a ß d ie E rze u g u n g ' g eg en d ie g le ic h e V o rja h rs z e it um 10,3% e in g e s c h r ä n k t w e r d e n m u ß te . F ü r d a s e r s te H a lb ja h r e r g ib t sic h je d o c h in fo lg e d e r g u te n B e h a u p tu n g d e r D ü n g e m itte le rz e u g u n g im e r s te n Q u a r ta l ein R ü c k g a n g um n u r 5,9 % . D e r A b ­ s a tz is t im e r s te n H a lb ja h r g eg en d ie g le ic h e Z e it 1937 d e r M en g e n a c h um 6,8% u n d w e rtm ä ß ig um 6 ,7% z u ­ rü c k g e g a n g e n . D ie V o r r ä te h a tte n sic h am E n d e d e s Q u a rta ls um 3,2% e rh ö h t, d ie P re is e w a r e n g e g e n ü b e r d e m 1. J a n u a r u n v e r ä n d e r t, je d o c h um 4,2% h ö h e r als z u r g le ic h e n Z e it 1937. D ie G e w in n u n g v o n A m m o n s u lfa t ist in d e n e r s te n 5 M o n a te n d. J . au f 348,28 M ill. lbs.

z u rü c k g e g a n g e n g eg en 693,75 M ill. lb s. im g le ic h e n Z e it­

ra u m d e s J a h r e s 1937.

T eerp ro d u k te.

D ie G e w in n u n g v o n T e e r p r o d u k te n is t im z w e ite n Q u a rta l d. J . im V e rg le ic h z u r V o rja h rs z e it um 23,5%

u n d in d e r e r s te n H ä lfte d. J . um 24,3% z u rü c k g e g a n g e n . D ie S ta h le rz e u g u n g b e tr u g in d e n e r s te n 5 M o n a te n d, J . n u r 9,18 M ill. t g eg en 24,57 M ill, t in d e r V o rja h rs z e it.

In fo lg e d e s s e n w a r a u c h d e r R o h te e r a n f a ll g e rin g , so d a ß d ie D e s tilla tio n e n e in e n g ro ß e n T e il i h r e r R o h te e r v o r r ä te a u f a r b e ite n k o n n te n . D ie N a c h fra g e n a c h T e e r p r o d u k te n h a t a u f a lle n G e b ie te n n a h e z u g le ic h m ä ß ig n a c h g e la s s e n . A u c h T e e r p r o d u k te z u r H e rs te llu n g v o n K u n s th a rz e n w a r e n n ic h t a llz u s ta r k g e fra g t, d a v o r a lle m d ie E r z e u ­ gung d e r a u f G ru n d la g e a n d e r e r A u s g a n g s s to ffe h e r ­ g e s te llte n K u n s th a rz e z u g en o m m en h a t. D e r W e ttb e w e r b d e r E r d ö lin d u s tr ie a u f d e m L ö s u n g s m itte lg e b ie t h a tte e in e n P re is a b fa ll z u r F o lg e . In s g e s a m t e r g ib t sic h fü r d e n A b s a tz w e r t im z w e ite n Q u a r ta l e in R ü c k g a n g um 26% u n d fü r d a s e r s te H a lb ja h r e in s o lc h e r v o n 26,2% . A m E n d e d e s z w e ite n Q u a r ta ls la g e n d ie P re is e fü r d ie T e e r p r o d u k te im D u rc h s c h n itt 1,1% n ie d rig e r a ls am 1. J a n u a r d. J .

Farb sto ffe, T extil- und L e d e rch em ik alien .

D e r A b s a tz d ie s e r E rz e u g n is se is t b e s o n d e rs im z w e i­

te n Q u a rta l s ta r k rü c k lä u fig g e w e s e n ; g e g e n ü b e r d e r g le ic h e n Z e it 1937 b e tr ä g t d e r R ü c k g a n g 28,7% u n d g e g e n ü b e r d e m g a n ze n H a lb ja h r 1937 27,3% . D e r g e ­ rin g e re n N a c h fra g e s u c h te m an d u rc h s t a r k e P r e is n a c h ­ lä s s e zu b e g eg n e n , so d a ß sic h fü r d a s z w e ite Q u a r ta l ein e V e rm in d e ru n g d e s A b s a tz w e r te s um 31,4% e rg ib t, d e r sich, fü r d a s g a n z e H a lb ja h r b e tr a c h t e t, au f 28,7% e r ­ m äß ig t. D ie E rz e u g u n g is t g eg en d ie M o n a te A p r il bis J u n i 1937 um 24,9% u n d g e g e n d ie e r s te H ä lfte d e s v e r ­ g a n g e n e n J a h r e s um 21,6% z u rü c k g e g a n g e n . D ie P re is e lag e n am E n d e d e s z w e ite n Q u a r ta ls um 2,1% u n te r d e n e n am 1. J a n u a r d. J . D ie V o r r ä te h a b e n sic h um 6,8% g eg en d e n S ta n d vom 1. J u n i 1937 v e r m in d e r t. A ls F o lg e d e r g e rin g e re n N a c h fra g e is t a u ch d ie E in fu h r d ie ­ s e r E rz e u g n is se s e h r s ta r k g e d ro s s e lt w o rd e n . S ie w a r in d e n e r s te n 5 M o n a te n d. J . m it 4,6 M ill. S um 45%

n ie d rig e r als in d e n e r s te n 5 M o n a te n d e s le tz te n J a h r e s .

F arb en und L a c k e .

F ü r d ie E rz e u g u n g v o n F a r b e n u n d L a c k e n g ib t d ie Z e its c h rif t „O il, P a in t & D ru g R e p o r te r " f ü r d a s z w e ite Q u a r ta l e in e n R ü c k g a n g um 25,6% u n d fü r d ie e r s te H ä lfte d. J . e in e n R ü c k g a n g um 2 5 ,3 % an . D e r A b s a tz h a t in d e r e r s te n H ä lfte d. J . g e g e n d ie g le ic h e Z e it 1937 m e n g e n m ä ß ig um 31,8% , w e r tm ä ß ig s o g a r um 34,3% a b ­ g e n o m m e n .

N a c h A n g a b e n d e s B u r e a u o f C e n s u s h a t d e r A b s a t z ­ w e r t v o n F a r b e n u n d L a c k e n b e i 680 e r f a ß te n U n te r ­ n e h m e n in d e r e r s te n H ä lfte d . J . n u r 180,97 M ill. § b e ­ tr a g e n g e g en 235,06 M ill. $ in d e r g le ic h e n Z e it 1937.

A n d e n H a n d e l w u rd e n d a v o n fü r 105,74 b z w . 122,54 M ill. $ a b g e s e tz t u n d a n d ie I n d u s tr ie fü r 56,93 b zw . 90,83 M ill. $ . V o n 53 H e r s te lle r n w u r d e b e r ic h te t , d aß ih r A b s a tz v o n p la s tis c h e n F a r b e n in d e r e r s t e n H ä lfte d. J . a u f 3,21 M ill. lbs. im W e r te v o n 243 100 § z u r ü c k ­ g e g a n g e n is t g e g e n 3,64 M ill. lb s. fü r 271 900 § in d e r g le ic h e n Z e it 1937. D e r A b s a tz w e r t fü r K a ltw a s s e r f a r b e n h a t sic h im g le ic h e n Z e itra u m v o n 1,69 a u f 2,38 M ill. S e rh ö h t, w ä h r e n d d e r A b s a tz v o n K a ls o m in e n m e n g e n ­ m äß ig v o n 46,47 a u f 39,62 M ill. lb s. u n d d e m W e r te n a c h v o n 1,98 a u f 1,65 M ill. $ z u rü c k g e g a n g e n ist. D e r A b s a tz v o n k la r e n C e llu lo s e la c k e n is t n a c h A n g a b e n v o n 158 E r ­ z e u g e rn im z w e ite n Q u a r ta l d. J . g e g e n d ie g le ic h e V o r ­ ja h r s z e it v o n 1,89 M ill. G a il, a u f 1,79 M ill. G a il, z u ­ rü c k g e g a n g e n , d e r A b s a tz w e r t v o n 2,57 a u f 2,45 M ill. §.

D ie V e r k ä u f e a n g e f ä r b te n C e llu lo s e la c k e n h a b e n sic h im g le ic h e n Z e itra u m le ic h t, v o n 1,99 M ill, G a il. (4,34 M ill. §) a u f 2,01 M ill. G a il, (4,65 M ill. S), e r h ö h t. A n V e r d ü n ­ n u n g s m itte ln fü r C e llu lo s e la c k e w u r d e n im z w e ite n Q u a r ­ ta l d, J , 3,82 M ill. G a il, im W e r t e v o n 2,69 M ill. $ a b ­ g e s e tz t g e g en 3,63 M ill. G alL fü r 2,44 M ill. § in d e r V e r ­ g le ic h s z e it d e s V o rja h re s .

A rz n e im itte l und F ein ch em ikalien .

E rz e u g u n g u n d A b s a tz v o n A r z n e im itte ln u n d F e i n ­ c h e m ik a lie n fü r p h a r m a z e u tis c h e Z w e c k e h a b e n d u rc h d ie s c h le c h te W ir ts c h a f ts la g e n u r w e n ig g e litte n . D a ­ g e g e n sin d n a tu r g e m ä ß d ie te c h n is c h e n F e in c h e m ik a lie n s t a r k b e e in f lu ß t w o rd e n ; d ie s g ilt n a m e n tlic h fü r d ie L ö s u n g s m itte l. B ei e in z e ln e n P r o d u k t e n b e s t e h t je d o c h A u s s ic h t a u f e in e s t a r k e r h ö h te N a c h fra g e , so d a ß n ic h t n u r d ie P r o d u k tio n d e r b e r e i ts b e s te h e n d e n U n t e r n e h ­ m en e r h ö h t w u rd e , s o n d e r n s o g a r n e u e E r z e u g e r a u f ­ g e tr e te n s in d . M it e in e m E rz e u g u n g s rü c k g a n g um 14,2%

im z w e ite n Q u a r ta l u n d 14,9% fü r d a s e r s t e H a lb ja h r h a t sic h d ie P r o d u k tio n g e g e n d ie g le ic h e V o r ja h rs z e it im V e rh ä ltn is zu d e n a n d e r e n Z w e ig e n d e r c h e m is c h e n I n ­ d u s tr ie g u t g e h a lte n . D e r A b s a tz rü c k g a n g w a r je d o c h m e n g e n m ä ß ig m it 2 1 % b zw . 21,3% u n d w e rtm ä ß ig m it 26% b zw . 26,8% e r h e b lic h g rö ß e r. D ie P r e is e w a re n am E n d e d e s z w e ite n Q u a r ta ls n u r um 0,3% n ie d r ig e r als am 1. J a n u a r d . J .; g e g e n ü b e r d e m 31. M ä rz d. J . is t e in e E rh ö h u n g um 0 ,8 % e in g e tre te n .

A e th e risc h e O ele und R iechstoffe.

E b e n fa lls z ie m lic h g ü n stig w a r d e r M a r k t fü r ä t h e ­ ris c h e O e le u n d s y n th e tis c h e R ie c h s to ffe . N e b e n d e r In d u s trie , d ie w e ite r in s te ig e n d e m M a ß e G e r u c h s v e r ­ b e s s e r u n g s m itte l b e z o g e n h a t, s in d a u c h d ie S p r ü h m itte l­

h e r s t e l l e r in g rö ß e re m U m fa n g a ls B e z ie h e r v o n R ie c h ­ s to ffe n a u f g e tr e te n . D ie P r e is e fü r ä th e r is c h e O e le u n d v o r a lle m s y n th e tis c h e R ie c h s to f f e s in d in fo lg e d e s g r o ­ ß e n A n g e b o ts u n d d e r H e r s te llu n g n e u e r P r o d u k te s e h r s t a r k z u rü c k g e g a n g e n u n d la g e n am E n d e d e s z w e ite n Q u a r ta ls 10,5% n ie d r ig e r a ls zu A n fa n g d. J . u n d 15,2%

n ie d r ig e r a ls am 30. J u n i 1937. D ie E rz e u g u n g is t im e r s te n H a lb ja h r g e g e n d ie V e rg le ic h s z e it 1937 u m 11,5%

z u rü c k g e g a n g e n , d e r A b s a tz m e n g e n m ä ß ig um 9,7% u n d w e rtm ä ß ig um 10,8% . D ie V o r r ä te h a b e n sic h um 13,3%

e r h ö h t. _ . ..

Erd ölp ro d u k te.

D ie R o h ö lfö rd e ru n g w a r in d e r e r s te n H ä lf te d . J . n u r w e n ig g e rin g e r a ls in d e r g le ic h e n Z e it 1937. E n t ­ s p r e c h e n d is t a u c h d ie B e n z in g e w in n u n g e tw a s z u r ü c k ­ g e g a n g e n , w ä h r e n d d e r U m fan g d e r H e r s te llu n g v o n L ö ­ s u n g s m itte ln b e i v e r m in d e r te m G e s a m tb e d a r f b e h a u p t e t w e r d e n k o n n te . In s g e s a m t z e ig te d ie G e w in n u n g v o n E r d ­ ö l p r o d u k te n fü r d a s e r s te H a lb ja h r e in e n P r o d u k tio n s ­ rü c k g a n g um 21,6% u n d e in e n m e n g e n m ä ß ig e n A b s a t z ­ rü c k g a n g um 18,1% . D ie V o r r ä te la g e n am E n d e d e s z w e ite n Q u a r ta ls um 5,8 % ü b e r d e n e n d e r g le ic h e n V o r ­ ja h r s z e it. D ie P r e is e w a r e n am 30. J u n i d. J . um 8,9%

n ie d r ig e r als zu B e g in n d e s J a h r e s . (5808)

(7)

3. S e p te m b e r 1938 DIE C H E M IS C H E IN D U STRIE N r . 35 - 783

RUNDSCHAU DES DEVISENRECHTS.

Einfuhr „frei deutsche G ren ze".

Im Z usam m enhang m it der R ückgliederung d er O stm ark ist hinsichtlich des B egriffs „ fre i deutsche G ren ze“ bei der W aren ein fu h r durch R E 108/38 bestim m t w orden, d aß bei G ü tern , die die Reichsgrenze ü b erfah ren haben u n d danach im In lan d e bleiben, die neue R eidisgrenze als G renze a n ­ zusehen ist. Bei W aren , die nach dem ersten U eberschreiten der R eidisgrenze w ieder ins A u slan d (z. B. von Jugoslaw ien über das frü h er österreichische G ebiet nach d e r Tschecho­

slow akei) und von da in das alte Reichsgebiet rollen, gilt

dagegen die alte R eidisgrenze als G renze. (5812)

Sonderdevisenbewilligungen in Dänem ark.

N a d i M itteilung d e r dänischen V a lu ta ze n trale w erden in diesen T ag e n w eitere Sonderbew illigungen im B etrag von etw a 15,5 M ill. K r. fü r die E in fu h r aus E ng lan d und D eutschland e rte ilt. Einschließlich d e r A n fa n g A ugust aus­

gegebenen Bew illigungen stellen sidi die Sonderbew illigungen d am it a u f 29 M ill. K r. W ie in d e r Presse v erlau tet, sollen u. a. fü r A rzn eim ittel und R ohfilm e zusätzliche G enehm i­

gungen ausgestellt w erd en . (578G)

Angebote an jugoslaw ische Staatsstellen.

D ie am 22. Ju n i erfo lg te jugoslawische A n o rd n u n g , daß alle S taatslieferungen im W e rt v o n m eh r als 5000 M t von deutschen F irm en n id it m ehr in M l , sondern in D in a r a n ­ geboren w erden müssen (S. 570), ist d u rd i eine neue V er­

fügung des Finanzm inisters aufgehoben w o rd en . D ie A n ­ gebote ‘können in D in a r o d er in 'M i erfolgen. Bei der P rü ­

fu n g der A ngebote rechnen die B ehörden 1 M l zum K urs von m indestens 15 D in a r um . D ie neue M aß n ah m e h än g t o ffen b a r m it -dem in le tz te r Z eit eingetretenen Rückgang des V errechnungsm arkkurses zusam m en, d e r n ad i v o rü b e r­

gehendem A nstieg im J-uni a u f 15,50 D in a r zunächst w ieder a u f seinen a lte n S ta n d von 14,50 D in a r fü r die M l zurück­

gegangen ist u n d am 19. A ugust n u r noch 14,15 D in a r

erreichte. (5784)

Devisenkontrolle innerhalb des Yenblocks.

. D ie L eitung d e r D evisenkontrolle in Japan, die bisher in der H a n d d er Y okoham a Specie B ank lag, ist A n fan g A ugust a u f d ie B ank von J a p a n übergegangen. Lediglich das tägliche G eschäft ist ibei d e r Y ok o h am a Specie B ank v er­

blieben. D en u n m ittelb aren A n la ß zu d er N eu eru n g bildete die Schaffung eines G o ld fo n d s z u r F ö rd eru n g des A u ß en ­ handels, f ü r d en die B ank von J a p a n 300 M ill. Y en G o ld aus ih rer R eserve z u r V erfügung stellte. D ie japanischen D e ­ visenbanken haben neuerdings alle 10 T ag e ih re etw aigen Ucberschüsse a n D evisen an die B ank von J a p a n zu v e r­

kaufen. In M a n d sd iu ku o ist die D evisenbew irtschaftung, die bisher hauptsächlich von dem D e v isen k o n tro llb ü ro fü r K w an tu n g , ein er japanischen B ehörde, g e h an d h ab t w urde, d u rd i ein B üro d er Z en tralb a n k von M andschukuo ü b er­

nom m en w o rd en . Eine R egelung des D evisenverkehrs in N ordchina ste h t noch aus. In d e r M ongolei h a t v o r einiger Z eit die Z en tralb a n k d e r Inneren M ongolei ih re Geschäfte m it ein er N oten au sg ab e von 9 M ill. mongolischen Y u an (M Y .) begonnen, die bis E nde Ju n i a u f 21 M ill. M Y. e rh ö h t w o r­

den ist. (5785)

HANDELSPOLITISCHE RUNDSCHAU.

I n l a n d . t e ^ s a u s d em b is h e rig e n d e u ts c h - p o ln is c h e n , te ils

Das neu. Wirts c h „ B ,b kommen ml« Po!n„. “ * J £

D as am 1. Ju li d, J . zw ischen D eu tsc h la n d und P o len leim aus Pos. 466,1. Es h a n d e lt sich um folgende W a re n :

ab g esch lo ssen e W irtsch a ftsab k o m m en (S. 594) ist am n , , „ „ .

31. A ugust in K raft g e tre te n u nd h a t eine L au fzeit von 7S|h ° w u * k °- u*

J a h r e n , g ilt a ls o b is E n d e F e b r u a r 1941. D e r n e u e Z° “ K M - Wa; enbe" ,chn“ * >*l00^

V e r tra g lö s t d a s a lte d e u ts c h - p o ln is c h e W ir ts c h a f ts a b - £ . ! ! ! ! ! ! z ! ; ! % kom m en aus dem J a h r e 1935 bzw, 1937 auf d e r einen aus 312,1 Bleimennige und Bleiglätte .. ... 13 und das p o ln isc h -ö ste rre ic h isc h e H and elsab k o m m en vom aus 320,3 Ferrocyankalium ... 35 J a h r e 1933 bzw. 1936 auf d e r a n d e re n S e ite ab- D er in aus 321 «2 Georadium ... zollfrei d e n b is h e r in K r a f t g e w e s e n e n A b k o m m e n f e s tg e le g te ^us 380 9 E™averlnyl!lt' Ben2y!ben2:oat... ^ G r u n d s a tz e in e s a u s g e g lic h e n e n H a n d e ls a u s ta u s c h e s , d e s - 3„ \ u h mZ uM zur' Herstellung von GummiwaWn:

s e n K e g elu n g a u f d e m W e g e d e r V e rre c h n u n g e rfo lg t, Aldoi P ... 75 w ir d a u c h in d e m n e u e n V e r tr a g e G e ltu n g h a b e n . W ä h - at!3 ‘,90'2 Hilfsmittel zur Herstellung von Gummiwaren-,

f e n d in d e m a lte n d e u ts c h - p o ln is c h e n A b k o m m e n e in Vulkazlt 774’ . ,5!6 . ! ! ! ! ’ ! ! ! 75 jä h r lic h e r W a r e n a u s ta u s c h in H ö h e v o n 176 M ill. ZI. u n d Vulkazit P, Vu'lkazit P eitra ' ! 120 im b is h e rig e n p o ln is c h - ö s te r r e ic h is c h e n A b k o m m e n e in aus 411,4 Titanweiß ... 15 s o lc h e r Von 58 M ill. ZI. v o rg e s e h e n w a r, is t im n e u e n »“»416 Farberden und Farben der Pos. 410, mit

V e r tra g d e r g e s a m te d e u ts c h -p o ln is c h e W a re n u m s a tz m it e S X L Ton s'/fü n d ^ n iß e r^ “ 260 Mill. ZI. festg esetzt w o rd en ; die vorg eseh en en H an- l. rote Farben . ... 75 d elsu m sätze d e r b ish erig en V e rträ g e sin d also n ich t ein - ■ _ . 2* ?JmJcrc_ ; • ■, *; ■* * ■ ,\ ■ 20 fa ch a d d ie r t w o rd e n s o n d e r n es is t n o c h e in e z u s ä tz lic h e 'I n T 'la / a J e r ^ g T ^ h i s c h e Zweeke^sowle

ilrw e ite ru n g um 26 .Mill. ZI. erfolgt. zu Vervielfältigungszwecken:

D ie fo rm a le n te c h n is c h e n T e ile d e s a lte n d e u ts c h - la> a ls ^ S kg” Verpacku“ien 75 p o ln is c h e n A b k o m m e n s s in d im w e s e n tlic h e n u n v e r ä n d e r t 2a) andere' Farben ohne' 'organischen übernom m en w o rd en . D as gilt in sb e so n d e re für die Farbstoff ... ... ISO M e is tb e g ü n s tig u n g s k la u s e l, fü r d ie B e s tim m u n g e n ü b e r aus 466' 1 Kauritleim (Erzeugnisse der Kondensation

d ie U rs p ru n g s z e u g n is s e d e r W a r e n u n d fü r a n d e r e m it 150

a e m W a r e n v e r k e h r u n m itte lb a r z u s a m m e n h ä n g e n d e V o r- nannten, Syndetikon und andere derartige

S ch riften . D ie s t r u k t u r e l l e n A e n d e r u n g e n , d ie g e g e n ü b e r Klebemittel; Caseinleim, alle in Tuben . . 250 d e m a lte n V e r tr a g v o rg e n o m m e n w u rd e n , e n th a lte n z u - 472'2 1 S z S o l f e g u n s te n r o l e n s d a s Z u g e s tä n d n is e in e r K o h le n a u s fu h r auf Papier, in R o lle n )... 200 nach dem R eich in d e r H öhe des im J a h r e 1937 erreich - aus 490,2 Erzeugnisse aus der Chlorbehandlung des

ten polnischen E x p o rts nach O e sterreich . Im V ergleich 7,_ Kautschuks, m Pulverform ... 200 zu dem b ish erig en Z u stan d sind die b e id e rse itig e n L iste n aus 746t2 c Kämme^a^HaAgummi“ ! ! .* .* ! ! ! .* ! ! 750

d er Z ollerm äßigungen b e a c h tlic h e rw e ite rt w orden. So aus 99S.1 a I Aluminiumblättchen und Aluminiumpulver, sind P o len v e rsc h ie d e n e Z ollerm äßigungen ein g eräu m t gefärbt durch organische Farbstoffe, w o rd e n , d ie v e r s c h ie d e n e O e ls a m e n , P ilz e , G ä n s e u n d S Ä t ,

Z u c k e r r u b e n s a m e n , je d o c h k e in e c h e m is c h e n E rz e u g n is s e aus 117S.4 a Platten für Grammophone im Stückgewicht b e tre ffe n . E ine b e a c h tlic h e A u sw eitu n g h a t die L iste von ü^er 75 £ ... 650 d e r D e u ts c h la n d g e w ä h r te n V e rtra g s z ö lle e rfa h re n . W ä h - *us 121W * R°af S i S 240 r e n d d ie b is h e rig e V e r tra g s h s te e tw a 70 P o s itio n e n u m ­

fa ß te , e n th ä l t d ie n e u e L is te in s g e s a m t 2S6 P o s itio n e n . Anmerkuni P“ - « Kohlensäure in Kapseln der Pos. 2*>,4 t\ j j- T * t r^ i \ i r» • unterliegt nicht dem laut Anmerkung zu Gruppe 29 des polnischen U ie m. d ie s e r L is te a u f g e f u h r te n c h e m is c h e n E rz e u g n is s e Zolltarifs vorgesehenen Zuschlag.

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