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Academic year: 2022

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U c c f o n n t c « i d f t e t f c f y l e f i e n U o n

f r n f t f a ś l o i u e f i

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U N l W f RSY7E7 G D A Ń S K f I N S T Y T U T HISTORII

G d a iis k - O liw a Uiłoa Wita Stwosza es

Biblioteka

Uniwersytetu Gdańskiego

► 1100807134

i D J H e u t f r f j e i U c r l n g t f o n f t o l t ♦ # c e $ l o u

1100807134

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M e £Re(fete, tnbbefcnbere bag ber Überlegung unb Ütunbfunffenbung, »orbeljalteu.

Copyright 1933 bp Oflbeutfdie 93erlagganftalt, m. b. QSreSlou.

Printed in G erm any

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13 o r tu o c tr* *

(ES finö an fp ru fS lo fe ©elegenbeifsarbeifen — 3 eifung0auffäf)e, Q3ud>- beifräge unö ‘Xunbfunkreben — , bie I>icr noch einmal, 3um S e il in ner- änberier ffornt, 3ufammengefaf3f werben. 6 ie möchten 3 eugniä ablegen fü r ein £anb unb für ein 9?olk, öeffen (Eigenarten f f o n immer menig 9?erffänbniS fanben, unb beffen fragifcbes Scbickfal es mar, einem toelf- gefd)id)tlid)en 3 rrtu m 3u m O p fe r 3U fallen. S enn nur fo kann ber objektine i3ifforiker bie © enfer (Entfcbeibung be3eicbnen.

(ES finb fo3ufagen 9?ariafionen über baS gleiche Sbema. S aber kommt eS, baß manche ©ebanken unb 9öenbungen fid) roieberbolen. 9 tu r bie

‘Ausgangspunkte ber 3U bemfelben 3 iel fübrenben Siege finb oerfcbieben.

S J ir o e rfu fe n , »on ber £anbfcbaff, non ber ©efcbicbfe unb nom 9?olkS- fum her baS oberfflefifcbe ‘Problem 3U beuten.

Sollte auf biefen Siegen mancher £efer 3U einem tieferen Serfteben biefeS fcbmeqnollen ‘Problems geführt werben, unb follfe in biefem 93er- fteben nielleicbf fogar ber 3arte S eq en äio n ber Ciebe 3U bem fo off oer- kannten £anbe m ifffio in g en , bann roäre bie S b f i f f beS S erfafferS über­

r e i f erfüllt.

3<b roibme biefe kleine Sam m lung meinem lieben ffreunbe, S e - gierungSbirekfor S r . Seinbolb SJeigel, 3ur (Erinnerung an bie gemein- fame A rb e it für O b e rffle fie n unb 3um S a n k für m enfflicbe Sreue.

Reuthen O S ., im F rü h jah r 1933.

O r. Hrnft fiaölotoofi.

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Ö e t f n n n t e * t o n S

3n ber 1859 erfd)ienenen ßebenSbefcbreibung öeS B reslauer g n rff- bifdjofö Btelcbior oon ©iepenbrock toirö auch bcr B e 3iebungen öiefeS großen Äircbenfürffen unö eblen Btenfcben 3U Oberfcblefien geöacbf.

SHepenbrock, 6er BJefffale, baffe öaS fromme oberfcblefifdie B o lk fct>r lieb. Buch 6er B e rfaffe r öer Biographie, ©iepenbrockS Bacbfolger auf bem bifcböflicben 6 iuble, ber feinfinnige ßein rid ) $orffer, feilte öiefe ßiebe 3um oberfct)lefifd)en B o lk . Buch er, ber Bieberfcblefiet, ffellte fid>

fdjüßenö oor öaS oieloerkannfe ßanb. ß r fagf gan3 offen: „Bicbt leid)f iff ein BolkSffamm fo febr unferfcbäßf, fo ungerecht oerurfeilf roorben als biefer." ßS finb freitief) aucb anöere beuifebe 6 fämme unb ßanö- febaffen manchem BtißoerffänbniS unb lieblofem U rteil auSgefeßf. ® e- roöbnlicb fiel)! ja ber grem öe bie 6 cbroacben unb Rebler im BolkScbarakfer 3uerff unb am febärfffen. ® a 3u kommt bie all3umenfcbii<be Beigung, taifäcblicb oorbanöene Btängel 3U überfieigetn unb 3U oeraligemeinern.

Unb fo eniffeben bann jene karrikierenöen Pppen öeS arroganten Preußen, öeS fcblampigen öfferreicberS, öeS un3ut)erläffigen Sacbfen, öeS grobfcbläcbfigen B apern ufto.

3d> roage nicht 3U enffebeiben, toelcbe öeuffebe BolkSgruppe unter folgern Btißoerfteben, 6aS ficb oft oon 3abrbunberf 3U 3abrbunberf, non

©eneration 3u ©eneration faft unoeränberf forterbt, am fcbmer3licbffen 3U leiben bat- ‘¿Iber öaS roeiß ich, baß 6aS ßcbickfal öer Berkennung ficb nirgenös fo oerbängniSooll auSgeroirkt bat toie in Oberfcblefien. B ta n kann ein ßanb falfcb,beurteilen, toeil man eS nicht genau kennt. B ta n kann aber auch aus fenben3iöfer Bbficbf öaS B ilb eines» ßanöeS ober ben ß b arakfer eines BolkeS enfftellen. Sprechen m ir 3uerfi oon ben un- beabfiebtigten Btißoerffänöniffen über Oberfcblefien. © a führen im 3abre 1630 biplomafifdbe ©efebäfte ben apoftolifcben P ro fonofar fiukaS jr>olffeniuS, einen geborenen Hamburger unb bebeufenben ©elebrten, auf einer B eife oon Born nach BJarfcbau bureb Oberfcblefien. „Bacböem id>," fo febrieb ifjolffeniuS, „ben oberfcblefifcben Boben betreten batte, ba glaubte ich mich außerhalb aller menfcblicben Ä u lfu r 3U befinben." ® er oornebme P r ä la t batte toabrfcbeinlicb unfer armes ßanb m it ben B ta ß - ffäben banfeafifeber ober römifeber K u ltur gemeffen. ©in 3abrbunbert fpäter betriff ber große Preußenkönig m it bem öenkbarffen B tiß frau en

Bunöfunhoorfrag 1932.

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öicfeä oftlicbffe Stück feiner neuen Prooins. Felbmarfcball Scbmerin t)aife fchon Anfang V l ä q 1741 ben ßönig getoarnf: „2llleS V o lk 3mif<hen

‘Sieiße uni) 0 6 e r iff gro. V tajeffä f gefchroorener geinb ." 6 päier iff 6er teaiifftfd) benkenbe Äönig 3U einem oiel gerechteren Xlrfeit über Ober- fcfüefien gekommen. 1791 I>af bann öie ‘U u fo rifäf eines ©oefhe baS un- günffige U rteil 6er öffentlichen M e in u n g über Oberfchlefien in 6em bekannten Xarnom ißer Spruch beftätigt. Überhaupt fanb ©oefhe bamalS unfere Setm af „negafio merkroürbig". V lS im 3af)re 1815 Oberfchlefien

% gierungäbe3irk roerben follfe, 6a berichtete ber V reS lau er VegierungS- präfiöeni © ra f Veichenbach an baS preußifebe V tin ifferiu m beS 3nnern, öaß 6ie Abneigung ber V eam fen, V reS lau gegen einen O rt in Ober- fchlefien 3« oerfaufeben, größer fei, als er erw artet habe. „ S ie meiffen Beam ten hoben nicht ©elegenheif gehabt, Oberfchlefien näher kennen 3u lernen, unb ihre V orftellung iff öaher oon biefem Canbe roeif mt- günffiger, als fie eigentlich fein follfe." ?lu<h im fpäferen 1 9 .3af)rhunberf ift ber 9?uf ObetfchlefienS nicht oiel beffer getoorben. c2öie bie Beam ten beä VreSlauer OberpräfibiumS im 3ahre 1815, fo empfanben auch io ben fpäferen Sahqehnfen oiele Ceufe eine Verfeßung nach Oberfchlefien als S tra fe ober als Verbannung. 6 o hot 3. V . ber 3 uffi3kommiffariuS beim Äönigl. OberlanbeSgerichf V afib o r, D r . g . VJeibemann, feinem ^Irger über Oberfchlefien in einem 1843 erfchienenen Vu<he Cuff gemacht, baS ben felffamen X ite l trägt „Oberfchlefifdje 3uffänbe im freien V a fie r- fpiegel gefehen". © er oberfd)Iefifche V e k ru f ift 3U einer fppifdjen S p o tt­

figur getoorben. V ta n empfanb braunen im Veicf) bie harte Sprache beS OberfcfüefierS als komifch unb kulturlos. S eine fcheue, ungelenke V r f mißbeufefe man als fklaoifche lin fen o ü rfig keif ober gar als Unaufrichtig­

keit. Seine Fröm m igkeit, bie inbrünftige V r f feines VefenS unb SingenS erfchien bem aufgeklärten V ü rg e r bigott unb rückffänbig. V ta n fprach bem oberfdüefifeben Vtenfcben bie feinere V ilbung ab unb glaubte auch kaum, baß er jemals bie faffädjlichen V tän g el feiner geiffigen Snfroick- lung aus eigener Ä ra ff mürbe überminben können. ® ie 3citungSnach- ridjfen über alkobolifche g j 3effe unb über ben hohen Sfanb ber Ä rim i- n alifät in ber oberfchleficben Veoölkerung taten noch baS Übrige, um baS V ilb beS oberfebtefifeben 9Uenf<ben ber VorkriegS3eif mögüchff 3U oerbunkeln unb 3U ne^erren.

6 S iff fü r baS Scfückfal ber Verkennung, unter bem Oberfchlefien 3U leiben hafte, febt be3ei<hnenb, baß bereits im 18. 3ahrhunberf gerecht benkenbe beuffche V tä n n e r gegen foldje falfd>e ober roenigffenS über- freibenbe Urteile auffrafen. So ließ im 3ahre 1791 ber eoangeiifcbe 6

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P a fto r P ohle in Sarnotoiß eine 93rofcf)üre erfcheinen „2>er Oberfcblefier", oerteibigt gegen feine <2öiberfad)er". „9Han bildete fid), fo beifef eS bort, ben Obetfchlefier fo ein, roie man ihn fid) roünfd)fe, um ibn febmähen 3U können." Schon oor ibm hatte ein geroiffer Äaulferfd) nerfud)i, die ‘ü o r- urieile über Obetfcblefien auf baS red)fe ‘JKaß 3urfick3uführen. © leid)- 3eifig m it P a fto r Pohle ira f noch ein anberer Schlefier, ber QJreSlauer P ro feffor Schummel, unb einige 3af)re fpäfer ber oberfd)lefifd)e P a ffo r 9iid)tcr fü r biefeS »errufene £anb ein. 3 n ber neueren 3 eit ift eS ein hoher preußifcher 23eamter, ber Oppelner ‘KegierungSpräfibenf S olß, ber fi«i> um eine gerechtere Beurteilung ber oberfchlefifdKn B erhälfniffe bemüh! hat. fre im ü tig fprich! eS biefer auSge3eichnete Äenncr beS £anbeS aus, baß „bie religiöfe ©efinnung, bie Bnfprucbäiofigheif, ber $ le iß , bie

© ufm üfigkeif unb nicht minber bie Begabung beS Oberfd)lefierS uolle Anerkennung oerbienen".

9Kan roirb in ben kritifchen Urteilen über Oberfddefien nicht efroa gleich ben AuSbruck böfen c3Q3illenö fehen bürfen. Unferem Canbe haften wirklich noch mand)e Spuren einer langfameren kulturellen (Eniroidtlung an, unb ber Oberfd)lefier felbft trägt tatfächiief) fd)toer an bem <£rbe feiner ©efdnchte. Bleiche ©inbrücke mußte ein ftrem ber haben, ber in ben 3 ahr3ehnfen oor bem BJcltkrieg m it ber B a h n öurd) Oberfchlefien reifte ober fid) flüchtig auf ben S traßen unferer 3nbuftriebörfer unb -ftäbte umfaß. Selbff ein auSgefprochener greunb unteres £anbeS, roie ber bekannte S d)rifffieller ittaußm ann, be3eicf)nef in feinem 1911 er- fd)ienenen B u d ) „Oberfdjlefien oor 55 3ahren" als bie d)arakferiffifd)en

©igentümlid)heiien, toeld)e leiber früher baS oberfd)Iefifd)e £anb kenn- 3eid)nefen, ben Sd)tnuß unb bie ilnorbnung. Unb id) muß felbft be­

kennen: als ich oor efroa 30 3ahren 3um erffenmal Berroanbfe befud)ie, bie in einem Süffenborf 3toifd)en Äafforoiß unb BtpSloroiß roohnfen, ba machte biefe frofflofe £anbfcbaff auf ben aus bem roalbreichen B o rb - oberfd)Iefien kommenben Änaben einen fo beprimierenben ©inbrudt, baß id) es eine lange 3 cit hinburch oermieb, toieber in biefe ©egenb 3U kommen. 3d> konnte eS nicht begreifen, roie in biefen häßlichen, fchroar3en Säufern, in biefen fdjmußigen, abgebrochenen S traßen, in bem ftickigen S)unft unb bem £ärm beS SüffenbereicheS Atenfchen mohnen konnten,

^ i e armfelig kam eS m ir oor, wenn id) am Sonntag nachmittag bie blaffen g rau en unb Minber auf ben bürffigen, grauen Bafenfläd>en 3toifd)en S o l3ffößen unb allerlei ©erümpel fißen fah- ‘2öie ausgebrannt unb gefpenffifd) fahen bie gelber auS. 3d> ängftigfe mid), wenn an ben fiohnfagen bie A rbeiter aus ben ©effillen taumelten, gefolgt oon ben 7

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toeinenöen grau en unö Öen barfüßigen, abgeriffenen 5tinöern. Sluś öiefen öüfferen V ilö ern feßfe fiel) für mich noch oiele 3abre lang öer b e g riff Oberfcblefien 3ufammen. VMe mußten folcbc Einbrüche erff auf einen gremöen w irken, öer eftoa aus> öem heiteren, k u ltu rlo s e n Süöen oöer N e ffe n Seuffcbianöä nach Oberfcblefien kam.

Sś bat unś gefd)mer3t, wenn mir immer roieöer hörten, öaß Ober­

fcblefien ein rückffänöigeä unö unfaubereś £anö fei, öaß feine Veroobner ungebitöef, bigott unö un3UoerIäffig feien. V b er fo roeh foldje Urteile aucb fon mögen, m ir meinten nicht eigentlich fie, alś m ir eingangs oon i>en oerhangniśoollen W irku n g en beś (Sdjicfefaiö öer Verkennung fprachen. S enn faft all öiefe 3umeiff auf Vtißoerffänönifien oöer U n ­ kenntnis beruhenöen Urteile hoben fid? m it öer 3 e if feibff korrigiert.

VefonöerS in öen 3ahren öeS VJelfkriegeS, öer ja öie Vtenfcben aller öeuffcben Stäm me öurcheinanöer geroirbelf hot, hoben oiele V o ru rteile über Oberfcblefien einem ehrlichen Vefpehf "piaß gemacht. V enn man hat öie oieloerfchrienen Oberfchlefier im gelbe unö in öen ß a3aretfen oon Vtenfch 30 Vtenfcb kennengelernt. Unö bann hat fid? auch Oberfcblefien feibff feit öem Kriege erffaunlid) geroanöelt. VJer jeßf öurch unfer £anö kommt, oor allem öurch öaS 3nöuffriereoier, öer roirö eS in manchen V e - 3iehungen kaum mehr roieöererkennen. 2 ro ß aller roirffd?afflid?en S e - preffionen unö polififchen ßafaffropben hot fid? öaS 'Unfliß OberfcbiefienS oerjüngf unö geffrafff.

8ibt aber Sluffaffungen, öie nicht fo harmlos in ihren Urfachen finö, öie oielmehr auf einer beroußfen Vtißöeufung öeS VJefenS unfereS oberfd?lefifd?en VolkSfumS beruhen. Q im hanöelt eS fici? nicht mehr um bloße V o ru rteile, fonöern um eine abficbflicbe Veeinfluffung öer öffent­

lichen V teinung 3ur Erreichung beffimmfer polififcher 3 id e. Sś hanöelt fid) um eine fenöen3iöfe Umfälfchung klarer Satfacben. So öeuflid? muß man ein V e rfa h re n kerayeicbnen, öaS auS einem Camöe, öaS feit mehr alś fed?ś 3ahrhunöerten oon "Polen getrennt iff, ein Stück „polnifcher 6 röe" unö aus einem V o lk , öaS m it öem eigentlichen "Polenfum jahr- bunöerfelang roeöer äußere nod? innere Veßiebungen hotte, auSgefprocbene

„"Polen" machen roili.

^llś man oor efn>a 50 3ahren öiefe ungeheuerliche Vbficbf merkte, öa konnte man fie faft nicht ernff nehmen. S enn eS ging öocb wirklich nicht an, im oollen £ id )f öer ©egentoarf öie K u ltur eines £anöeS unö öen Ebarakfer feiner Vetoohner in öaS blanke ©egenfeil um3ufälfchen. Unö öocb hat öie nafionalpolnifcbe "Propaganöa in knapp 3t»ei 3 ahr3ehnfen öiefeä Vteifferffück einer Vtaffenfuggeffion fertiggebrachf. greilicb touröe 8

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biefe Berführung eines ganaen BolkeS baburcb erleichtert, baß bie ober- fcbiefifchen Btenfcben oon B a tu r aus arglos unö oerfrauenSooll finö.

fe r n e r roußfe öie polnifcbe ‘propaganöa genau, baß ber Oberfcblefier bie S ü r feines S eg en s bem roeif öffnet, ber an feine ©iaubenSfreue appelliert.

Xlnb beSbalb baf man bie gefamte B g ifafion febr gefd>ichf auf oorroiegenb religiöfen B lo fio en aufgebauf. B la n beteuerte, eS folle nur bie polnifcbe Btufterfprache gefchüßt roerben, bamit baS iiin b bie religiöfen B3abrheiten richtig lernen unb beim Beten oertraut m it bem Serrgott fprecben könne.

Solche Brgumente oerffanb auch bei einfacbfte A rbeiter, bie ungefchulfe B au ern frau . BJar ‘Polen nicht, fo rebefe man bem B o lke ein, ein treu kafbolifcheS Canb, unb kamen aus Seuffcblanb nicht bie proteftantifcben Beam ten unb (Direktoren? B la r nicht bie ©ofteSmutfer bie „Königin oon ‘Polen"? B la n muß felbft biefe 3eifungSarfikel unb Beben gelefen haben, bie in einer ungemein anfcbaulicben, an alle ©emütSkräffe fid) toenbenben, echt oolkStümlicben Sprache Sag für Sag bie gleichen B t - gumente toieberholfen, um bie unerhört fuggeftioe ©eroalt biefer “p ro - paganba auf ein arglofeS B o lk 3U begreifen. B u f ein B o lk , bas in feiner fo3ial gebrückten Page an unb für fich fchon allen ©inftüfferungen 3ugänglich roar, bie ihm beffere Sage unter bem polnifchen B b ler oer- fprachen.

Xlnb fo gelang eS faffächlich biefem einbringlichen Blerben oon Btenfch

3U BXenfch, in Saufenben bie 3llufion 3U erroecken, bie Pflege ber polni- fcben Sprache unb ber nationalpolnifchen ©efinnung fei religiöfe P flicht unb überbieS ber e in ig e B3eg, bie fo3ialen B ö te 3U übertoinben. «Damit roar baS halbe BJerk fchon getan. B la n brauchte m it bem (Ergebnis ber polnifdjen Propaganbaarbeit in Oberfchlefien nur noch bie öffentliche B leinung ber BJelf 3U erfüllen. (Die Stunbe ba3u roar gekommen, als ber neue polnifcbe S ta a t BHrhlicbkeif 3U roerben begann. B lir roiffen heut aus bem Blunbe eines B om an ©morofki unb 3 gna3 ‘Pabererofki felbft, roelcb felffame Biethoben fie einfchlagen mußten, um in B m erika unb in P a ris 3U beroeifen, baß Oberfchlefien „ein un3toeifelhaff polnifcheS Canb"

fei, B lif faifch auSgelegten Sprachftatiftiken, m it roillkürlichen ©efcbicbfS- konftruktionen unb ethnographifchen Äunftftücken rourbe baS B ilb Ober- fchlefienS fo lange gepreßt unb umgebeuief, bis eS in ben Böhm en ber politifchen Senben3 paßte. ®aS große SäufchungSmanöoer, baS in ben a d lig e r 3ahren beS oergangenen 3ahrhunbertS in ben pinterftuben ber oberfchlefifchen © efiillen unb m it armfeligen 3eiiungSbläff<hen begonnen rourbe, erfuhr 1919 feine Krönung in bem roelfgefchichtlichen «Dokument beS B e rfaille r (Diktats. 0 e r angebliche Äam pf um bie Seele beS ober-

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fcblefifcben ‘üolkeä urtö um öaä © u i öeä Zeitigen ©laubenä enthüllte ficb je^f alä öie © ier nach Öen obcrfdjicfifcijcn Äoblenfcbäßen unö «ütfen- roerken.

^ cnn man öie innere @ef<bid)ie Oberfcblefienä efroa oon 1890 biä 1921 auf eine kur3e unö klare Fo rm el bringen roill, öann kann man nur fagen: öaä oberfcblefifcbe <©otk ifi öaä O pfer einer ebenfo riefenbaffen n>ie geroiffenlofen Täufcßung gerooröen. <2öaä nußfe eä, öaß in legier Siunöe öaä irregefübrfe ‘© oik öiefen b e tru g merkie unö am ‘Ubffimmungä- fage ficb in feiner überroiegenöen ‘¿Kebrbeif 3U ©euffcblanö bekannte?

U rteil öer 9Käcf)figen mar längft gefproeben. S ie armen SHenfcben mußten eä bifferfebroer büßen, öaß fie öen fremöen Senölingen ©tauben g e s e n k t batten.

3ff m it öiefem furchtbaren O pfer roenigffenä öaä erkauft rooröen, öaß öaä 93ilö Oberfcblefienä nun oon allen galfcbungen unö 9?erjerrungen befreit oor alter klugen ftebf? S a f öie <2öelf feit öem alle fäufebenöen S üllen abreißenöen Tage öer © enfer ©nffdjeiöung ihren kafaffropbalen 3rriu m über Oberfcblefien eingefeben? S a f man erkannt, öaß m it öiefem betrogenen 9?olke ein fcblimmeä S p iel getrieben rooröen ift?

'UJie gerne roüröe ich auf öiefe fra g e n m it einem froben 3 a ant- roorfen. © enn öiefeä 3a roüröe für öaä abgebeßfe, feit 3abr3ebnten nicfjf mebr 3ur 9iube gekommene £anö öen S'rieöen beöeuten. 9Iber öaä Sdnckfal febeinf unä Oberfcblefiern nicht einmal eine <2Ifempaufe 3u gönnen. Scbon faucht in 3 eitungäarfikeln unö Sieben, in populären 93ro- febüren unö in roiffenfdjaftlidjen W e rk e n toieöer öaä alte Sdjlagroorf auf:

OberfdEjlefien ift polnifd) biä an öie Ober. Söieöer toirö öer ‘©erfud) getnaebt, Sßefen unö ©efd)icbfe unfereä 9?olkäfumä um3uöeuten unö 3u entffetlen. c2öieöer fenkt ficb über unfere S eim af öer trübe Schleier öer Cüge.

S3efonöerä fcbmer3lid) bat eä unä berührt, öaß eine bekannte polnifdje

® d)rifffiellerin, öeren 33ud) über öie SKongolenfcblacbf bei fiiegniß auch oom öeuffeben ‘Publikum freuöig unö öankbar aufgenommen roüröe, ihre höbe 5?unff öa3u benußf bat, öie klaren Taffacben 3u oeröunkeln unö um3ufärben. ® ie ©iebferin mag m it öen beffen Slbficbfen nach O ber­

fcblefien gekommen fein, aber fie fab <3Henfd)en unö ©inge eben mit öen klugen einer begeifferfen polnifcben ‘P atrio tin unö romanfifeben Äünfflerin. S ie fab unfer Canö im oerklärenöen Schimmer ihrer natio­

nalen 3öeale unö Sßünfcbe. ltnö fo mußte nofroenöig auä öer Söabrbeif

©iebfung roeröen. 3bre Sdjilöerungen Oberfcblefienä finö niebfä anöereä alä Träum ereien an polnifdjen Kaminen.

fo

(11)

S e r roitkliche ken n et bcS fianbeS w irb in bem Bericht ber großen S id )fe rin m it (Erftaunen lefen, baß bie potnifche Republik „einen magne- tifdjen (Einfluß" auf bie Qberfchtefier auSübf. (Er toirb ben Äopf fchüffeln roenn er roeiter tieft, baß unfere 9ieifenbe einen mähren „ ju n g e r nad) bem polnifcben <23ud>" bemerkt haben roilt, unb wenn fie auf © runb eines ku q en QtufenthalteS in Oberfddefien „ben Hinflug beS Seuffd)- tumö obetflöddid), künftlicf) unb murmffiddg" nennt. W ie folche poetifche 3mpreffionen fachlich 3u w erten finb, bas mag man batauS fchließen, baß fetbft bie harmlofe „Ä rakauer W u rft" 3um ßcugniö für bie pol- nifd>e ©efinnung ber Oberfddefier bienen muß. c223ir motten roahrhaftig nicht fpotten, ba3u ift ber g a ll oiet 3U traurig. Z rau rig auch ®or altem beShalb, meil man einer ficberlicb in gutem ©tauben nach Oberfcfdefien kommenben g ra u fotcb armfetige Stmmenmärchen oorgerebef hat. 3n ihrer nationalen <23egeifterung hat fie fetbft baS einfältige ©efcbmäß ge­

glaubt, baS man ihr über ben früheren ‘P farrer eines oberfddefifchen SorfeS er3ählfe, ber fid) auf ©runb oon rounberbaren W fio n en 3um

‘Potentum bekehrt haben fott.

W a n ift aufs bifterffe enttäufchf, einen fo kuttioierien © eift un- bemußt bie Sienfte eines unlauteren politifchen (EgoiSmuS beforgen 3U fehen. W e n n eine Äünfflerin non europäifchem 9tang fid) fo Ieid)f unb fo grünblich fäufd)en läßt, maS fott man bann non fubatternen Äöpfen unb non roeniger reinen (Eharakteren erm atten. 6 ott Oberfddefien eroig unter bem harten ©chickfal leiben, ein nerkannfeS ßanb 3U fein? 6 oll eä auch in b e r3 u k u n ff bem 3rrtum unb berßüge mehrloS preisgegeben fein?

c22?ir appellieren an bie W ahrheitsliebe, an ben ©eredjfigkeifsfinn unb an bie W tferlichkeif ber W ilk e r — auch beS polnifchen 9?olkeS.

(12)

Ö & e c f c f t l e f i f t f i e Ij e \ m a

3rt baS ftille ‘Jöalbfal fallen bie erffen 51benbf chatten. (Sin kühler

‘ißinö toeijf über öie febroankenben © räfer, unb lauter raufdjt ber 23erg- bacb bureb baS feierliche Scbtoeigen S ie Sannen am Sang toerben immer bunkler. % m gli^erf über ben 3ackigen G ip fe ln febon ber erffe Stern.

3n biefer feltfam füfeen unb toeben Sfunbe 3tt>ifcben 2lbenb unb ?tacbf öenkt ber ‘S k n b e re r, toie S an fe fingt, feiner Seim af. SluS bem roüffen ßärm ber poiitifeben Kämpfe, bie Oberfcblefien feit <37tonafen burebfoben unb 3ermüblen, toar ich in ben grieben biefer 93erge entflohen. 3 cb toollie meine friebloS geroorbene S eim af für einige Sage uergeffen.

51ber fiebe, febon in ber erffen Sämmerffunbe faffef fid) bie Sebnfucbi ihren S3eg 3urück. Unruhig ffarre ich hinaus in baS S unkel. ‘Serfunken ift ‘Sergroalb unb Sternenhimmel. $luS geftalflofer Sömmerung form t ficb ein QJilb unb ffeigf auf oor meinem brennenben Sluge: meine arme oberfcblefifcbe Seim af.

3cb febe toieber mein einfameS SauS, baS am Saume bunkler h a lb e r liegt. SSeif bebnen ficb oor meinem genfter bie gelber. (Srün leuchten bie Saaten, golbgelb ber btübenbe 9?apS. (Sine ßinbenallee burebfebneibef bie gelber unb nerlierf ficb am S o ri3onf, ber m it febarfem, gerabem Strich bie Xlnenblicbkeit ber gern e für unfer 91uge b e g r e if. 9 tu r ein paar Oiebel beS fernen SorfeS erbeben ficb febeu unb roin3ig über biefer majeffäfifeben Cinie, gleicbfam als bückten fie fid) unfer ber ßaff beS un­

geheuren Sim mels, sticht off fab icb fonft in ber grembe bie *23ogen ber S o ri3onfe m it fo Hefigem 3 irkel gefcblagen, ben blauen ?lfber in fo getoalfiger SKajeffäf ficb mölben, bie (Sbene fo gren3enloS ficb bebnen, alö märe fie ein erffarrfeS 9Heer. ‘UJenn ficb in grüblingSfagen an folcbem Sim m el bie meinen K o lk e n in 3Kaffen auftürmen, menn in ben 3uninäd)fen bie bunkelblaue W ölbung oon gKillionen gtifcernber Sterne überfäf erfdjeinf, bann faufebe icb bicb toeber gegen Q3erge noch 97leer ein, bu toeife oberfcblefifcbe (Sbene.

3n biefe feierliche Spntpbonie aus tlnenblid)keif, gerne, Sim m el,

‘Jßolken unb Sternen hoben ‘JKenfcbenbänbe keinen 9Uißfon gebracht,

^ i r roanbern unter grünenben ßinben ins S o rf. (SS ift eines jener ärm ­ lichen Som inialbörfer, toie fie außerhalb beS eigentlichen 3nbuffrie- gebiefeS auf ber rechten Oberuferfeife oorberrfeben. S ie Säufer finb

ÄiSlnifcbe S o lk § 3eifung 1921.

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klein. 2 tef 3iei>f fick koś ©ach über öie niebrigen genffer herab. (Ein

§ o l33aun gren3i 5en engen £>of ab, kaum baß nock ein magereś © ä rf- lein ‘p ia ij finöei. über bie firokgebeckfen (Siebei unb grünen S3ipfel fireckf ein altertümlicher 3 iebbrunnen feine beiben S rm e hoch in öie Cuff. 3 n>ifchen Cinöen unö Äaffanien, umgeben uon oerfallenen ßügeln unö köl3crnen © rabkreu3en, träum t baś Kirchlein. ©raue, »erroifterte S o l3roänbe umfchließen ben niebrigen 3nnenraum. ©aś mehr breite alś koke ©ad) ift m it Scbinöeln gebeckt. Sine niebrige, behackte © alerie läuft um öie Sußenroänöe, unö ein fcktoerfälliger, off felffam geffalfefer hofjerner S u rm bebt fick nur wenig über bie breiten fro n e n öer ‘Säum e.

‘Stie fehlt oor ber ^irchhofśffir baś bockragenöe 5 ol3kreu3. S ta n muß an einem Staienm orgen bei ¡öer grübm effe unter ben befenöen S äu ern gekniet haben, wenn 3um bünnen Älang ber alten Orgel bie Sögel braunen miffingen unb bie blanke grübfonne m it linben Sänöen öie oermooffen $ o l3toänöe ffreickelf. S ta n muß am Stierfeelenfage burek bie ©räberreiben febreifen, auf benen bunte cpapierblum enkrän3e liegen unö toeiße ß e q e n ihre fpißen giämmcben im trägen Sooembertoinö leife kin- unb bertoiegen. © ann erff fpürf man gan3 öie unfäglicke ‘Poefie, bie um biefe alten £ o l3hircben toebf. — ünö roic fein ift baś gan3e

© o rf in öie eigen geftimmfe ßanöfebaff kineingeffellt. Stleś gleicht fick öer bekerrfekenben ioori3onfallinie an. ßeine ragenben $öben ffören.

S lle ßinien oerlaufen in breitöimenfionalen Schwingungen. S r e it wirb auch öie ßanöffraße, toenn fie inś © o rf einmünöef, unb felbff bie S a u e rn - toagen hoben eine breite, niebrige gorm . O ff umfängt noch ber SJalö m it auśgebreifefen S rm e n baś © o rf, ober er läßt alś ferne, öunkle S aum linie ben einheitlichen S karakfer beś ©efamfbilbeś noch fdjärfer keroortrefen.

Selbft unfere Sfäbfe — ick meine oortoiegenb öie ffillen itleinffäöfe auf ber reckten Oöeruferfeife — fügen fid; gan3 in ben feblicbfen Sabm en ber oberfcblefifcben ßanöfebaff ein. fre ilic h , mer auś bem kulfurreicken SJeffen unb Süben ©euffcblanbś kommt, wirb biefe Sfäöfcben oielleickf gebrückt unö nüchtern finöen. ünö fie können fick in ber S a f mit ben oon fprühenöem künfflerifcken unö gefcbicbflidjen ßeben burckpulffen Stäbfcken gtan ken ś ober beś Sbeinlanbeś nickt meffen. Sroßbem ge­

kört ihnen meine gan3e ßiebe.

SJie unauffällig hebt fick ihr S ilö auś ber Canbfckaff auf, toie oer- roachfen fie organifd) m it ber breiten, flachen Sbene. ©urck eine öorf- äknlidje S o rffa ö f kommt ber SJanberer auf ben breit angelegten S in g , baś Srkennungś3eicken aller offöeuffchen Äoloniffenffäöfe. 3n gleicher

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Spm m efrie führt auf öer anöeren Stingfeife öie gleiche S traße öurch öle enfgegengefeßfe 9?orffa5f inS g reie. StichfS ^affigeö ober StuffälligeS fförf öen feierlich ffiilen SthpfhtnuS öer meifen (Ebene beim ©urchfchreifen öer © fraßen öer kleinen S faö f. Kaum , öaß uns hier unö öa ein gau s- eingang oöer ©iebel im einfachen 3°P fffil ober bie felffam nüchterne S3ackffeinkirche m if leicht barockem $ e lm einen Augenblick aufhält.

Sonff fehlt alles» © reile unö £aufe im ©taötbilö, öas in feiner ‘Phpfio- gnomie einem ffiilen, öurch fchroereS £eiö fcheu unö roortkarg gerootöe- nen Sitenfchen gleicht. Auch öaS innere fieben geht gewöhnlich einen leifen ©ang. ©elbft öie ©efchichfe fcheinf an öen meiffen öiefer ober- fchlefifchen Kleinffäöfe lautlos oorbeigefchriffen 3U fein. Unö hoch liegt off ein rounöerfamer 3 auber über öen engen © fraßen, ©inm al kam ich an einem ©päfberbffabenö öurch folcf> ein fdjeueS ©fäöfchen. ©S öäm- merfe fchon, unö ein leifer Siegen rann, © er meife S itarkf mar menfehen- leer. 3n öer SKiffe ffanö auf nieörigem ©ockel, oon 3toei fiinöen über- öaetjf, öas buntbemalte ©feinbilö öeS hl- 3ohanneS oon Stepomuk. ©as fpärli<he £ichf einer fchief am Sockel hängenöen ‘©ofiolaferne fpiegelfe fich auf öem regenfeuchten ‘P flaffer roiöer. SJon öen kahlen Kronen löffen fich bie leßfen S3läffer. ©ś m ar gan3 ffill. Stur öie melken K r ä ^ e , bie am g u ß öeS SfanöbilöeS lagen, r a ffe lte n leife. © a mar es» m ir, als ginge g ra u Sttelancholia neben m ir, als märe ich in ihrer Seim afffaöf. — 3eöe £anöfcf)aff hot ihr S anktuarium , ihr SlllerheiligffeS. © o rt fchlägt baś S e r3 öer S eim af, oon öorf ffrahlen ihre geheimffen K räfte auS.

Sßer nur einmal öurch unfer Canö gefahren iff, öer braudtt nach öiefem heiligffen A e 3irk nici)f lange 3U fuefjen: eS iff öer oberfchlefifche SUalö.

3cf) bin öurch bie Sßälöer am Stteer, öie öunklen gorffe öer S3erge unö öurd) öie fremöarfigen § a in e füölidjer £änöer geroanöerf. 3d) roeiß, öaß jeöer SPalö feine eigene Seele hot- Sroßöem gehört meine gan3e Ciebe öem oberfcblefifchen SBatö. S rä g t er öoeh öie gleichen 3üge, roie öiefe arme, ß eim at, ja, er prägt ih r erff öiefe 3 üge auf oöer oerfieft fie toenigffenS: öie ©infam keif, öie feierliche S tille, öie unenöliche SBeife, öie herbe S3erfd)loffenheit, Schlichtheit unö leife Schwermut. Sßie öie

© örfer unö Sfäöte oerroächff er m it öer Canöfchaff 3U einer organifchen

©inheif. ß r iff ihr ©runöakkorö unö Ceifmofio, Slahmen unö 3nhait 3ugleid). Sttan kann auf mancher ©ifenbahnffrecke oiele, oiele Stteilen fahren, ohne öen Söalö 3U oerlaffen. Stur hier unö öorf öffnet er fich 3U einem fchmalen Staunt, auf öem öas einfame SfafionSgebäuöe ffehf.

©ine Söalöftraße führt 3um meiferliegenöen, oerborgen bleibenöen © orf.

© ann f f lie ß t fich öer Sßalö toieöer.

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‘Jöanöerft bu 3U g u ß öurcb biefe SJälöer, bann bift öu tagelang ihr

©efangener. g a ff fdjcinf eä, alö Ijäffe fid> bie gan3e SJelf in einen un­

ermeßlich roeifen SJalb nertDanöelf. SQ3ie köfflicb finb folcfje SJalb- roanberungen. © ie meiff fcbnurgeraöe ficb öabin3iebenöen © fraßen ner- ffärhen ben ©inbruck ber enblofen SJeife. © a 3 bunkle © rü n ber Sannen unb gicbfen macht einen feierlicb-ernffen ©inbruck. 5>ie hoben, fcblanken lie fe r n fielen fcbroeigenö ba roie ein ©oppelcbor befenber Stöncbe. 6 0 laufioä iff öie © fille auf öiefen SJalöffraßen, baß bu meinff, Socklm«*

©ebroeigen im SJalöe roäre 3um £eben erroacbf, unb baä febeue ©inborn fräfe 3roifcben ben ©fäm men beroor. Stenfcben begegneff bu felfen.

©ine S au erö frau m if öunkler 3acke unb farbigem Kopftuch grüßt: © e- lobt fei 3efuö ©briffuö. b a rfü ß ig e Kinber geben 3um Seerenfam meln.

6 ä kommt ber g ö rffer m if feinem Sunbe. ©dbroeigenb, m if fernerem

©ebritf unb qualmenber 'pfeife, roanöern ein paar S o ^ fä lle r beimroärfö.

S tifu n fe r fäbrt auch ein Sauernroägelcben bie © fräße entlang, ober ber

„ S e rr" beö naben ©ominialöorfeS fäbrf in bie KreiSffabf. ©onff ©ebroei- gen unb ©infam keif.

Socb feifener frifff man auf menfdjlicbe Sieblungen. SM e nerloren ffebf ein gorffbauä am SJalöranö, fo nab, baß bie 3roeige ber 'Säume f<bier in bie g enffer reichen. Ober öie S öffe eineä SJalöarbeiferä kauert ficb in eine fcbmale ßidjfung. ©in S o l3kreu3 ragt oor ibr i>oä) in bie Cuff, alö follfe eS bie brei, oier Stenfcben in öiefer gren3enlofen S e r - laffenbeif febirmen. Stancbm al erroeiferf fiel) auch biefe Cicßfung unb geroäbrf einem kleinen SJalöborf S a u m . ©S beffebi oft nur auö roenigen armfeligen Säufern, ©ng fcbließf ficb an ben S » f baö bißeben gelb an, fanbiger Soben, auf bem K artoffeln unb efroaS S a fe r gebeiben. S u r ein paar bunberf ©ebriff im Umkreis, unb bann beginnt roieöer bie grüne S ta u e r beö SJalbeS.

3m g rü b ja b r leu<f)fen bie roeißen ©fämme ber S irk e n , bie 3U beiben S eifen bie © fräße begleiten, ©aä belle © rü n beö frifeben Saubeä roinbef ficb n>ie ein fefflicbeä S a n ö öurd) bie bunklen Säume beS SJalbeä. 3m

©pätberbff brauen bie grauen S ebel unb öecken bie © fräße 3U. S te la n - cbolifd) fropff eö non ben 3 roeigen. SJilbgänfe 3ieben m if f(brillem

©<brei bod) über ber ©fräße, unb fdjauerlicb iff eä, roenn in ber frühen

©ämmerung öie Sitfche 3» röhren beginnen. S e rlä ß f bu bie breite g a b r- ffraße unb biegff auf einen ber engen, fanöigen Querroege ein, fo um­

raunen öi<b balb alle SJunöer beS öeuffeben Stärcbenroalöejj. ©aö fcblanke S e b febreifef langfam über ben S3eg, bleibf ffeben unb fiebf bicb m if fragenben Sugen an. 3 icrli<i)e 3agöf<blöffer m if braunem, ner-

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roitterten S o l3gebälk unö oerfcbloffenen grünen genfterläöen träumen in runöer ßicbfung oon oergangenen, botnöurcbballfen, luftigen Sagen.

@3 knackt im öunklen (Dickicht, unö m it mächtigem Sprung fe^f öer königliche Sitfcb über öie Sfräucber . . .

‘Jßie im Sraum e gebft öu meiter unö ftebff nach langem ‘SJanöern am

‘Äanöe öeä ‘JöalöeS. Scbon 3roif<ben öen Stäm m en binöurcb fdjimmern öir roeife, golöene (Setreiöefelöer entgegen. 3m ©egenfatj 3U öen hoben

■Kiefern, öie öen ‘iß alö umgeben, erfcbeinf öie (Ebene nocb breiter, ge- öebnter, roirö öer Sinöruck öer enölofen gern e nocb meiter oertieft. (Du legft öie ö an ö über öie klugen unö blickft über öie mogenöen Salm e.

S a f nun öer t2üalö ein Snöe? O nein; alä immer fdjmäler meröenöe Umfrieöung begleitet er öie gläcbe ^ tJetöeS, fomeif öaä ‘Uuge reicht, unö fcbroingf ficb öann als feiner, öunkelblauer Saum in riefigem S a lb ­ kreis; öen S c h o n t entlang. Sfeigff öu auf jenen meterhohen ginöling, öann fiebff öu, roie öiefer Saum ficb in mehrere S treifen 3erlegi, öie, nach öer gern e 3U immer lichter roeröenö, öie enölofen ‘UJogen eines neuen (QJalömeereS ankünöigen.

33egreifft öu, öafj öer Sänger öeS öeutfcben (JBalöeS nur in öiefen

‘UJalöreoieren geboren roeröen konnte? (UuS öer Sinfam heif, öem

„rounöerbaren, tiefen Scbroeigen" öiefer <2ßälöer erblühten SicbenöorffS unfferblicbe ßieöer. Unö roer im mer ficb auch beut m it rounöer Seele in öiefe c2ßälöer flüchtet, öer roirö in ihrem grieöen gefunöen:

3br ftillen Stöälöer meiner Seim at, nehmt mid) auf!

Cegt eure kühlen, öuffenöen Sänöe auf mein beiföeS S e r3

unö neigt eure Stirnen,

öie nur SQJolken unö Sterne fla u e n , barm beqig 3U mir.

(Denn rounö unö müö’

komme ich oon öen 9Kenfchen.

Sä klagt meine Seele:

‘(Dom 33luf öer Srfdjlagenen raudjf öie Sröe,

in allen Säufern roeinf bange Qual, unö am leeren Serbe

ftehf ffumm öie ^tot.

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‘Uber bie ©affen hinauf unb hinab läuft gefdjäftig bie © ier,

in bunten Sälen fan3t taumelnb bie ßuft, unb auf breitem U ta rh f fitjf läd)elnb bie ßüge . . .

3hr heiligen U M lb er meiner öeitnai, nehmt mich auf!

3n euch iff S tille, ift feliger ^rieben.

Unb burcf) euer Häufchen geht eS toie baä Ufm en ©offeä.

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Ö o m ! H y t t y o $ 8 e c E a n ö f cft 0 f

3eöc ßanbfcbaff bat ibr eigeneö ©efid)f, ihren eigenen feelifcben 3luö- öruch. 92tan kann ßanbfcbaffen roie ‘SKenfcben burd) ihre befonbere

‘Pbpfiognomie, burd) ihre $ alfu n g unb ©ebärbe unferfebeiben. S ie Ele- ntenfe biefer 33efonberbeif enf3ieben fid> allerbingö ber raiionalen S eu- iung. S ie finb febroer faßbar unb bleiben in ihrer leßfen, enffebeibenben Subfian,] immer rätfelbaff.

9Bie m ir baö ©ebeimniö ber menfd)lid)en ‘perfönlicbkeit geroiffer- maßen nur infuifio fpüren, fo bringen m ir and) in baö ©ebeimniö einer ßanbfcbaff nur erlebniömäßig ein, eiroa menn m ir fie burd)roanbern, ober menn in unferer (Erinnerung baö 33iib einer geliebten fianbfebaff aufffeigi. S a n n fcbiägf unfer Qzxz plößlid) fcbneller, bann finb m ir tief beglückt, bann [ebnen mir unö nacb biefer alten S tab t, nad) biefem ffillen 2 a l, nacb biefem fonnenbeglänjten Strom .

9K if unferen bürffigen ^Sorten können mir nur fagen, baß nieleö 3ufammenklingen muß, um baö beglüchenbe (Erlebnis einer ßanbfcbaff in unö auö3ulöfen: nid)f nur bie fo rm e n unb fä rb e n beö ßanbfcbaffö- bilbeö felbft, fonbern aud) baö öelbenlieb ihrer ©efebiebfe, bie Stim m e ber Sid)fung, bie Erinnerung an große 9ilenfd)en, bie bort geboren unb geroanbelf finb, ber ® la n 3 hoher 9ßerke ber ßun ff, ‘Soqüg e beö 9?olkö- tumö ufro. 3llle biefe fä rb e n unb fo rm e n , biefe klänge unb S tim m un­

gen, biefe Erinnerungen unb ©eftalten roeben ficb 3u einem unlööbaren

© an 3en 3ufammen unb fd;roeben unfiebfbar mie ein 3arfer S u ff über ber

£anbfd)aff. S aö 'iHlb ber greifbaren SSirklicbkeif oerklärf fid) inö Xlber- roirklidje, unb auö biefer gebeimniöoollen ‘Sermanblung ermäcbff baö, maö man ben ‘STlpfboö einer Canbfcbaff nennt.

So febemenbaft unb ungreifbar biefer lanbfebaffliebe 91tpiboö aud) iff, fo ffark, ja beförenb iff mandjmal feine SSJirkung auf bie 9Henfd)en- bcr3en. ‘Jßie bat 3- 93. ber fonnige Süben, mie bat baö t3Kärcbenlanb 3falia bie 9Kenfd)en beö küblen ‘Jtorbenö angelockf! ©oefbe nannte ben 3mg, ba er %>m betraf, „einen 3roeifen ©eburföfag, eine roabre SJieber- geburt". E r unb oiele anbere nor unb nad) ihm krankten biö 3u ibrem Sobe an ber Sebnfudjf nad) bem Süben. Qlud) ber ffrablenbe 3 fluber ber gried)ifd)en ßanbfcbaff, bie 9lnm uf l2llföfferreid)ä, bie herbe 6 d)ön- beif ber norbifeben ßänber bat fid) 3um 9Kpfboö nerbiddef. ‘Sllfonö

iftunöfunkporfrag 1930.

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‘paquef iff 311m S erkünber beś 2if)cin-9Kt>fi>oö geroorben. Unb roer bat nid)i fcbon fcibff jene bannenbe Utacbf gefpürf, bie oilein baś UJorf:

(37iccr — Ulpen — ßeiöe auf jebeś empfängliche © em üf auśfibf.

UJenben m ir unś oon biefen leucbtenben S ilb e rn 3urück 3U unferer armen Seim at. S U tb man aud) 00m Utpfboś ber oberfcblefifcben ßanb- fd)aff fpredjen bürfen? — deiner unferer Seimatbicbfer er3äi)If unś non einem oberfcblefifcben Sienffmäbchen, baś in B e rlin in Stellung mar.

?li£> man fie fragte, roie eś ii>r benn in biefer großen S tab t gefiele, ba fagfe fie 3ögernb unb faft traurig: ©ś mürbe ii>r kier gan3 gut gefallen, menn, roenn nur — ber S t. Unnaberg in ber U ähe märe, g ü r btefe einfache Seele mar ber heilige S e rg ber S eim at 3um Spmbol, 3um mpfkifeken 3nkalf ber oberfcblefifcben ßanbfchaft geroorben. Unb fteigt er nickt mirklick roie eine fröffenbe S ifio n auś ber ©införm igkeii ber flocken ©bene auf. S o n allen Seifen iff er über ben niebrigen Sütfen, über ben UJiefen unb Reibern unb ben grünen U3ogen beś UJalbeś m eitkin fickfbar. S ie Sehnfüchfe unb ©ebete, bie ßieber unb ßegenben eineś frommen S olkeś umfekmeben feinen © ipfel. 3n febe oberfcklefifcke S auernhütte unb in bie armfeligffe Urbeiferffube hinein roirff biefer heilige S e rg einen befeligenben Utärchenglan3. ©ś beißt, baß baś gläubige oberfd?lefifd)e 9?olk ein halbeś 3ahr non ber beoorffekenben

‘Jßallfahrf fpräcke unb nach ber W a llfa h rt mieber ein kalbcś 3 akr »on ben (Erinnerungen an biefeś tiefbeglückenbe ©rlebniś 3ekre. 9Uan muß baś glauben, menn man einmal gefehen bof, roie bie ‘Pilger oon bem S eiligtum Ubfcbieb nehmen. 3mmer mieber bleibt ber 3ug ftehen; bie

^Kufik fdjroeigf; bie UJallfabrer roenben fick um, unb m it fränenben klugen unb aufgehobenen Sönben nim m t man oon ber guten U tu fte r U n n a Ubfcbieb.

©inm al fragte ick Utenfdjen, bie auś einem ber frofilofeffen O rte beś 3 nbuffriebe3irkeś kamen, ob ¡knen benn baś ßeben in foldjer U m ­ gebung nicht febr febroer fiele. S ie febaufen mich gan3 oerrounberf an.

©ś gefiele ihnen fekr gut babeim, unb fie möchten gar nickt fort. «Dann oerfuckten m ir biefe jungen A rbeiter 3U febilbern, roie rounberbar bie Ubenbe unb Mächte mären, roenn ringśum bie Siebter aufflammen, menn auś ben Socköfen baś bunte geuer 3um Sim m el loberf, unb baś bunkle ßanb, fo roeit baś Uuge reicht, roie m it un3äkügen golbenen Sternen überfäf iff.

Utpfboś ber Canbfdjaff! 3n jenem Uachtbilb beś 3nbuffriereoierś roie im S t. 'Unnaberg offenbart fick öer fpmbolkafte 3ufam menklang oon ßanbfchaff unb Solkśfeele. © ie ßanbfcbaff roirb 3um Spmbol beś

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arbeifenöen unö betenöen oberfcblefifcben Stenfcben, unö 6ic S o lk ś - feele toieöerum fcböpft ii)rc Ä ra ft auś öcr ßanöfcbaft. S ic hinölid)e ffreube am J u n te n unö ßeud)fenöen ebenfo toie öcr 3 U8 3um ©ebeim- niśoollen unö Stärcbenbaften bat in öcr oberfd)lefifd)en Canöfct>aft ibrcn fpmbolbaffen Suśbruck gefunöen.

S ic ©efcbicbte unferer S eim at ift kein jaud)3enöc§ ßclöcnlicö. 6 ic gleicht mebr einer füllen, toebmüfigen Solkśtoeife, getooben auś oiel ßeiö unö ßnffagung. Äcin ffo^er S om auś alter 3 e it überragt öie Säcber unferer Sfäöfe. S n anöeren öeutfeben ßanöfdmffen gemeffen ift unfere Seintaf arm an beöeutenöen Sunfföenkmälern. S ie 3nöuftrieorte finö in amerikanifd)er S a ft aufgefdjoffen, unö öie kleinen Stäötcben ber Sgrargebiete toirken eintönig unö ftimmen 3ur Stelancbolie. S ie großen Siebter finö an Oberfd)lefien febtoeigenö uorübergegangen. Äein S a m e oon europäifebem S a n g uerklärt öie äußere S rm u t öer ßanöfdjaff, unö felbft oon öen beiöen größten Söhnen unferer $ eim at, oon 3ofef oon

©icbenöorff unö ©uffao grepfag, toeiß man nicht immer, baß ibre SJiege in Oberfcblefien geffanöen bat. © enn fie roirkten faft ibr gan3eś ßeben binöurd) fern öer Seim at. 'Som oberf«ä)lefifd>cn S o lkśtu m boitc man unö bat man t>ier unö öa and) beut nod) öie fonberbatfien Sorffellungen.

S ie barte Sprache unferer A rb eiter unö 'Säuern muß nod) immer öen S to ff 3u billigen SJißeleien liefern.

S ?ir fagen baś ohne jeöe S itte rk e it. S enn mir kennen felbft am beften all öiefe S tän g el unö S ürffigkeifen. S b er baś Suge öer ßiebe fiebt tiefer. ©Ś fiebt, toie ein S o lk , baś oom Sdückfal in mancher S in - fid)t ffiefmüfferlicb bebanöelt touröe unö baś fo oft einer oerftebenöen unö forgenöen jrjanö entbehren mußte, 3äb m it fid) felbft unö feinem barten ©efcbick ringt. ©ś fiebt, toie biefeś S o lk fid) mübt, öie oerfäum- ten 'Perioben feiner kulturellen ©ntroicklung m it einer erfiaunlid>en

©nergte nadtfubolen. ©ś fiebt biefeś S o lk aufrecht unö ungebrod)en unter öem ß reu 3 feineś Scbickfalś ffeben.

SJenn m ir öie ©efd)id)fe unferer S eim af arm an roeifbin leud)tenöen S äten unö S a m e n genannt haben, toenn m ir feftftellen muffen, baß keine

© effalt auś öer oberfdüefifeben ©efd)id>fe in baś Seroußtfein beś öeuf- feben S o lkeś eingegangen ift, fo liegt geraöe in öiefer Stum m heit unö S nonpm ität efroaś ©rgreifenbeś. S ie ältere ©efd)id)fe Oberfd)lefienś ift öie ©efebiebfe beś namenlofen Äoloniften, öer feine prangenöe ftän - kifd)e ober tbüringifebe S eim at oerlaffen bat, um hier in öen oberfdjlefi- feben SJälöern in harter S rb e it fid) eine neue © jiften 3 3U grünöen. ©ś ift öie ©efcbicbte öer namenlofen „kleinen ßeufe", toie ©uftao ftrepfag 20

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fic nennt, beS d a u e rn , her nad) all ben Äriegsnöfen unb garten Sd)ick- falSfchlägen, non benen Oberfchlefien 3ahrhunberi um 3ahrhunberf heim- gefucht mürbe, unoerbroffen unb ungebrochen baS niebergeffampffe Felb roieber bebaute, unb beS HanbroerkerS, ber nach “plünberungen, Seuchen unb Hungersnöten immer roieber 3U feinem <2öerk3eug griff, um unoer- 3agf uon neuem an3ufangen. ßs ift in neuerer 3 e if bie ©efchichfe beS unbekannten Arbeiters, ber unter ben fchroierigften fo3ialen V e rh ä lt- niffen hier bie 3roeifgrößte V te rk ffa ff beutfdjen 3nbuffriefd)affenS auf- baufe. ßS ift bie ©efchichfe beS unbekannten ©eelforgerS unb beS unbe­

kannten SehrerS, bie in ber U nraff fiebernber 3nbuffrieffäbfe ober in ber uer3ehrenben ßinfam keit entlegener V3albbörfer fdltoeigenb ihre ‘P flid jt taten.

V M r fagfen oon ben beiben größten ©öhnen OberfdjlefienS, oon ßi<benborff unb grepfag, baß fie ihre H eim at früh »erließen, unb baß bie ©djaupläße ihres tätigen ßebenS fern oon Oberfchlefien lagen. Unb hoch muß baS V3erk beiber V iä n n e r für ihre H eim at 3eugen. ßichenborff lebt im VolkSberoußffein fort als ©änger beS beuffdien h a lb e s . N ie ­ mals hätte ber V la lb 3um ©tunbakkorb feiner Cieber roerben können, hätte er ihn nicht in feiner oberfddefifchen Heim at oon ben früheften Kinberfagen an umraufcht. V ud) in ber tiefen, kinblichen © läubigkeit feines VlefenS unb ©diaffenS roerben m ir ßrbe unb ßd)o ber rouqel- ed)ten Fröm m igkeit feiner oberfchlefifchen H eim at fehen bürfen. Unb roer in ©uffat) Freptags Vücher tiefer hineinhorchf, ber roirb immer bie herbe, fdimucklofe Sprache beS ßolonialbeutfchen heraushören. VJie feine V o r ­ fahren ffehf biefer Sichter fdjarfäugig auf ber © ren3toad)i, um bie V ie rte feines beuffchen VolkSfumS gegen frembeS V lefen 3U oerteibigen. So haben bie mpthifdien K räfte ber H eim at beibe V tän n er, fo »erfchieben fie auch »oneinanber finb, unb fo roenig äußere Verbinbungen fie auch mit ber H eim at haften, in ihrem Senken unb Sichten noch »on ber Fern e her befruchtet. Siefe innere, gebeimniS»olle Vinöung an ben mütterlichen Voben roirb im ßeben beiber V tän n er auch fpmbolhaff fidjfbar. Senn am ßnbe feiner langen VJanberfahrt lenkt ßichenborff feine Schritte roieber 3urüdr in bie Heim at unb roilt in oberfd)lefifd)er ßrbe begraben fein. Unb als ber kühle unb nüchterne © ufta» Frep iag in fpäfen V lanneS- jahren bie F eäer anfeßf, um feine ßrinnerungen 3U fchreiben, ba formt fid) in feiner Seele baS 3ärtlid)e V lo rf: S u liebe alte Stabt.

VtpfboS ber ßanbfchaft! V li r fpüren ihn, roenn m ir am 3ugfenffer ftehen unb ben heiligen V e rg traum haft fd)ön über ben VJipfeln oor- übergleiten fehen. V lir fpüren ihn, roenn roir am Vbenb m it ber elek-

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irifchen 33ai)n quer burchś 3nbuffriereüier fahren. (Er überglän3f bie © e- fcf)icf)fe unfereś 9?olkeś. (Er roebt in öen ßiebern (Eichenborffs unb in ben Büchern ©uffao Jrepfagś. 3lu3 ihm roachfen unferc 9Jolkślieber, Sagen unb ßegenben. (Er i>af unfere S o i3hircf)en geformf unb ben ^ilbfchnifiern unb V italem bie Sanb geführt.

9Hpif)oś ber ßanbfchaff — baś iff nidttś anbereś alś jene geheimniś- uolle Ä ra ff, bie aus! ber Seele eineö 93olke£ ffrömf, unb bie in fä rb e n unb fo rm e n , in T o r f e n unb £önen © effalf 3U roerben fucbf. S ie binbet ben 9Henfcben an ben mütterlichen 93oben. S ie ffärkf ihn in ber Stteue 3u % l k unb S eim af. S ie macht ihn ehrfürchtig gegenüber allem © e- roadjfenen unb 93obenffänbigen. S ie fdjtägf bie drücken 3roifcben Ahnung unb ©egentoarf, 3toifchen 3rbifchem unb ilberirbif ehern, 3tDifchen ®ieö- feifś unb 3enfeifś, 3toifcf)cn ‘SHenfcf) unb © off. —

ß aßf unś barüber toadjen, baß bie mpfhifchen Ä räffe ber ö e im af nidtt abfferben, unb baß nicht frembe Sänbe fie für ihre felbfffüdjfigcn 3 roc(itc mißbrauchen!

zz

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l i p o t f t c n S e c o f r e r f d U e f i f f f r e n ( S e f ^ i c f t t e

S o dunkel unb täffelbaff im © in3elnen baö gefcbid)flicbe S e rb e n Obcrf«ä)tcfienö auc£) iff, bie großen Cinien ber ßnfmicklung beben fid) bod) k la r beroor. S e r Saupfroeg, den bic ©efcbicbfe Dberfdjlefienö feit etroa 3roei 3abrfaufenben genommen b o t bat deutliche S puren binferlaffen.

c223ir toolien oerfudben, biefen Spuren nad)3ugeben. S'reilici) können m ir in dem unö gefleckten engen Nahm en nicht bic gan3e ungeheure C23egffreche abfebreifen. c22?ir können nur öie 9Karkffeine fiebfbar machen, an benen ber ^iöeg eine enffebeibenbe ‘SUenbung nimmt.

2)er g iffo riker pflegt folcbe Süeilffrechen oon einer “ißegkebre 3ur anberen Spocben 3U nennen. Und fo mollen aud) m ir oerfueben, bie 3toei- faufenbjäbrige ©nfmicklung Oberfdjlefienö in beffimmte (Epochen 3U glie­

dern, um fo im 3lufbau unb in ber ‘Jlufeinanberfolge biefer (Epod>en oiet- lei<bt irgendein (Enfroicklungögefeß, irgendeinen S in n 3« finden. © enn jeder faffäcblid>c ©efcbicbföoerlauf muß bod), roenn mir nicht bie öerrfebaff beö blinden 3 ufallö anerkennen mollen, einen leßfen, übergefcbicbtlicben S in n enthalten. t2ßeld)eö iff nun ber S in n ber oberfcblefißben ©efcbicbfe?

3n ber oor- unb frübgefcbicbflicben ‘Periode, b. b- in jener 3 eit, oon ber unö nur bie 93obenfunbe in ihrer ffummen unb bod) fo beredten Sprache berichten, können m ir alö unanlaftbareö (Ergebniö ftreng roiffen- fd)afflid)er ^orfcbungöarbeif, an ber Qlrcbäologen aller N atio n en be­

teiligt find, ein 3 roeifad)eö feftffellen. $ ie älfeffen Kulturen, bie im ober- fcbleftfcben 93oben ihre Spuren binferlaffen haben, alfo in ber oon un- batierbaren Anfängen her beginnenden S te th e it unb in ber ihr folgen­

den 93ron3e3eif, bie eftoa biö in baö leßfe 3abrfaufenb oor ©briffi © eburf reicht roeifen un3meifelbaffe Q3e3iebungen 3um ‘Jtorben, 3um öfflid)en F in n lan d unb 3U den ©onaulänbern auf. ®aö iff bie eine Saffacbe. 9H if ber frühen (Eifen3eif, alfo efma oom 8. oorcbrifflichen 3abrbunberf an, fauchen neben den öfflid)en Skpthen unb fübroefflichen helfen germanifebe Stäm m e in Oberfdjlefien auf. @an3 fid;er roiffen mir, baß in den leßfen 3ahrhunberfen oor und in den erffen 3abrbunberfen nach ©briffi ©eburf germanifche S an d alen in 6 d)lefien unb Oberfchlefien geroohnf haben,

©aö iff die 3toeife gefcbi<bfü<he £affad)e. S ie roirb durch eine große 3ab l oon Q3obenfunben erhärtet.

9?unbfunkoorfrag 1931.

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A U r können alfo, roemt m ir öic fief) in urroeltlicbeS S unkel oerlieren- öen frübeffen 3abrfaufenöe auS ber t)ifforifcf>en Aefracbfung ausfcbalten, als erffc (Epoche einer klar be3eugfen (Entwicklung jene frübgermanifebe SieölungSperioöe anfeßen. 3i>r Einfang reicht etwa bis in öie A tttte öes leßten uorcbriftlicben 3abrtaufenöS, unb ibr (Enöe liegt bereite im trollen

£i<bt ber <Sefd)icf)fc. S enn eS ifi ein tr>elfgefd)id)ilid)cr P ^ e ß , ber hier ben erften Ateilenffein fe%t, bie QJölkerroanöerung, Auch bie 9?anöaten folgen jenem gebeimniSoollen ißeroegungSgeieß, öaS am 4. unb 5. 3abr- bunbert bie germanifdjen V ö lk e r erfaßt unb fie nacb Süöen unb AJeften meifer brängt, oft in £ob unb Untergang hinein. S ie oanöalifcben 6 ieb- lungSpläße entoölkern fid), unb nur fpärlicbe riefte mögen öamals in Scblefien 3urü<kgeblieben fein. S ie ©efd)id>fe ber A anöalen enbet im beißen Afüffenfanö ber Äüffengebiefe A oröafrikaS. Unb bamif enbet auch in einem fragifeben f in a le bie erffe (Epoche oberfcblefifcf>cr ©ef<hi<hie.

Über ben Anfängen ber nun folgenben (Epoche liegt 3um S eil noch ein tiefes S unkel. A u r bie (Erbe öffnet ab unb 3U ihren ßhroeigenben Atunb, um 3U fagen, baß ein fremöeS 93olk in bie leergeroorbenen 6 ieö- lungSgebiefe einge3ogen ifi. (ES finb flauijcbe ‘SolkSffämme, bie auS bem Often kommen. Auch ihre K u ltur ifi, toie uns bie 93oöenfunöe be3eugen, öftlid), b. b- prim itioer, anfprucbSlofer, gebunöener als bie roeftliche S ulfur. 6 eit gan3 huqem toiffen m ir auch, roie biefe flaoifcben (Einroanöe- rer geroobni, unb m it roelcben A 3erk3eugen fie gearbeitet hoben. S ie

* kleinen unb febr einfachen Alockbäufer, bie uns bie Oppelner '-Aus­

grabungen 3eigen, bienten offenbar bem ©efolge beS flaroifchen Surften im Oppelner ©ebief 3ur AJobnung. 6 ie ffammen aus einer 3etf, in ber 50 A teilen meftroärfS, in AÜftelbeuffcblanö, bereits jene romanifeben Some, ‘Pfaden unb A atbäufer aufrouchfen, tror benen m ir noch beut be- munbernb unb befeligf fteben. ©erabe biefe prim itioen Oppelner S 0I3- bauten finb ein AeroeiS öafür, baß unfere S eim af bamals, um bie AJenöe beS erften 3abrfaufenbS, 3um flaoifcben SulfurkreiS gehörte, Ao<h roeit anfprucbSlofer roie öie Krieger unb Sofleufe am 6 iß ber S ürffen mögen öie hörigen flaroifchen d a u e rn in ben wenigen öorfäbnlicben Sieölungen geroobni unb gelebt haben. S ie ©em arkungen roaren auffällig klein, un- gerobefeS AJatölanö berrfebte tror, unb ber bßlöerne Sackenpflug mag bem Aoöen nid)i oiel abgerungen haben, eigentliche 6 täbte gab es nicht. A u r um bie Aurgen, bie fogenannten Saffellaneien, gruppierte ficb, ähnlich roie in Oppeln, eine A ty a b l oon feften Säufern. 6 onff roiffen m ir faft nichts über biefe 3eit. Seine Selöenfat, keine Sulfurfcböpfung roirft einen bellen

© lan 3 über bie Atonofonie jener ffummen unb geftaltlofen 3abrbunberte.

24

(25)

5luś bem ungemiffen Sämmerlicbf biefer 3roeiten ©poche unferer ® e- fd)id>fc t)cbf ficf) nur ein ©reignié alé für bie fpäfere ©nfroicklung bebeuf- fam beroor: bie ©rrid)iung beś 93iśfumś 93reślau um baé 3aí>r 1000.

S enn bie kircf)Hd?c 5lbgret)3ung einer sacra Silencii provincia, einer

„heiligen P ro o in 3 ©cblefien", ermöglicbfe eé erff, bafs ficb balö öarauf and) ber polififebe b e g riff ©cblefien form ulieri. 93ei öiefem wichtigen V organg 5er 93ilbung eineé eigenen fd)lefifd>cn fianbeś w irkte 3um erften 9R al ber beuifebe SQJefien akfio m it. S aé beuifebe Äaiferfum tra f bamif alé polififdjer f a k t o r in ber oberfcblefifcben ©efebiebfe 3um erffen- mal in ©tfebeinung. S ie © effalf grieörid) 33arbaroffas w arf ihren mäch­

tigen ©chatten aud) über ben flamifcben Offen. S iefer $errfd )er ffellte fid) fd)üfjenb hinter ben nor feinen ‘Srübern flüebfenben ©rofjfürften SSßlabpflam ben 3 meifen oon Ä rakau unb fetjfe eé burd), bafs bie brei Söhne beé in ber grem be gefforbenen P ia ffen im 3abre 1163 ©cblefien alé felbffanbigeś, roenn aud) noch m it “polen burd) bie Seniorafé- uerfaffung nerbunbeneś £anb erhielten. S iefe örei Piaffenfürften, 93ole- flaro, 9Jíeéco unb Äonrab, bie nun ©d)lefien unter fid) feilen, batten niele 3abre an beutfeben fQöfen unb in beuffeben Älöffern nerbraebf. S ie auś biefer 3 e ii ficb berleitenben 93e3iebungen 3um beuffeben N e ffe n ner- biebtefen fid) fpäfer nod). 9tTan kann 3. 93. ben fafkräftigffen ber fcble- fifeben P iaffen, S e r3og $ e in rid ) ben©rffen ben b ä rtig en , ben@emabl ber bl. Sebroig, gerabe3u alé beuffeben gürffen anfpreeben. ©o iff alfo ber 93oben norbereifef für einen Äutfurpro3ef), ber baé 9lnflifs ©djlefiené allmählich non ©runb auf umgeffalfef: bie beuffebe “SJieberbefieblung beé Offenś. S o m it fefjen m ir ben für bie gan3e ©efd)id)fe Oberfcblefienś toidjfigffen 9Keilenffein. © r leitet eine ©pod)e — bie briffe — ein, bie für baé potififebe unb kulturelle ©cbickfal unferer Heim at non auśfcblag- gebenber 93ebeufung geworben iff.

S e r b eg in n ber beuffeben SMeberbefieblung ©cblefiené fällt in bie erften 3 abr3ebnfe beé 13. 3abrbunberfé. 3n baé heutige Oberfd)lefien kamen bie Äoloniffen 3uerff auf ben 9fu f beé 93ifcbofé £oren3, ber fein Offmacbauer-^ieiffer T erritorium befiebeln wollte. 93alb (1222) gab aud) g e q o g Ä afim ir non Oppeln bem 93ifd)of bie ©rlaubniś, mitten in ben oberfcblefifcben S3älbern, im Ifjefter ©ebiet, Seuffcbe an3ufiebeln. ©ś oerbanben fid) alfo g ü rff unb 93ifd)of, beibeé ©lamen, 3U biefem für Oberfcblefien fo roiebfigen beuffeben Äulfurmerh. 9iad) bem 9Rongolen- einfall 1241, ber bie non ben ©lamen an ficb fd)on fpärlid) befiebelfen

©ebiefe noch mehr enfoölkert baffe, kamen bie beuffeben Äoloniffen in mehreren ^Dellen nach bem fcblefifd)en Offen, ja fie brangen bié tief

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nad) ‘Polen, Ungarn unö in öie K alkanlänöer oor. K ereifś im Anfänge beä 14. 3ahrhunberfś 3äi)lfc baś biś öafjin ffäöfelofe Oberfcblefien eftoa 20 6 iäbie öcuffcf)rc<i)fiici>en ©harakferś unb über 150 neugegrünbeie ober 3u öeuffchem Kechf umgefeßfe S ö rfer. K ta n barf fagen, baß bicfe unge,3äblfen, namenlofen d a u e rn , B ü rg er, P rieffe r unb 'Kiffer, öie ibre fd)öne m ittel-, füb- ober toeffbeuffdje $ e im a f oerließen, hier int unroirf- lid)en Offen bie größte ^ u lfu rfa f oollbracbf haben, beren fid> bie S eu f- fcbcn alś K o lk überbaupf rühmen können. 6 ie brachten nicht nur forf- gefdjriffeuere Klirffchaffśmetboben, eine freiere Kerfaffung, beffercś

^ c d )f unb eine höhere Ä u lfu r m if, fonbern fie enffdneben auch — unb 3toar auf rein frieölidjem Klege — über baś nationalpolififcbe ©djickfal beś Offenś. S en n eś iff ein hifforifcheś ©efefj, baß ber Koben bem ge­

hört, ber ihn bearbeitet.

2)iefeś ©efeß erfüllte fiel) auch fü r ©chlefien unb Oberfchlefien. g a ff gleichseitig m it ber ftieölichen, kulturellen Surchöringung ©chlefienś unb, man möchte beinahe fagen, aufomatifcf) erfolgte aud) öie polififcbe K leff- orienfierung. S ie fchlefifchen P iaffen, bie fid) burd) bie häufigen (Erb­

teilungen polififd) gefcbroäcbf fühlten, beburffen ber Knlehnung an einen mächtigeren 6 taaf. P o len befanb fid) bamalś in einer Periobe beś Kiebergangś, unö Seuffchlanö litt noch unter ben Kachroehen ber kaifer- lofen 3 eif. K u r Kofjmenś Ärone ffrahlfe unter Äönig O tto kar in neuem

® lan3- Unb fo mürben fchon feit ber Schlacht auf bem Ktarchfelöe öie ffäben 3roifd)en ©cblefien unb Böhmen enger geknüpft. K iś fpäfer ber

<3ohn beś beutfchen ß aifers Seinrid) beś Siebenten, 3ohann, <5 err oon Böhmen mürbe, ba ooll3ogen m it Kuśnabme beś Oppelner S e r3ogś fämfliche fd)lefif<hen dürften ben lebnśrechflicben Knfd)luß an bie böh- mifche 5trone. Siefem politifchen ßoślöíungśpro3eß ©chlefienś oon P olen trug ber polnifcbe itönig Ä afim ir aud) Ked)nung, inbem er 1335 im K e r ­ frag oon Srenffcbin allen Knfprüdjen auf bie nieber- unb oberfcblefifcben Se^ogfüm er feierlich enffagfe. S ie KJefforienfierung Oberfchlefienś, bie m it ber KJieöerbefieölung beś fianbeś burd) öeuffche Äoloniffen im K n - fange beś 13. 3ahrhunberfś einfeßfe, erfuhr alfo burd) ben Prenffchiner K e rfra g 100 3ahre fpäfer ihren politifchen Kbfd)luß unb ihre ffaafś- rechflichc Keffäfigung. S a ś 3ahr 1335 iff öemnad) ber öriffe Kteilenffein in ber hifforifchen ©nfroicklung Oberfchlefienś.

(Eś beginnt bie nod) menig erforfchfe unb nicht in jeher <rjinficf)f er- freulid)e oierfe ©poche, bie 3 « if her böhmifchen Oberlehenśhoheif. 3nnere Kämpfe ber piaffifdjen d urften 3erroühlen baś ßanö. S ie Suffifen fallen mehrfach ein unb oerüben an ben roehrlofen Keroohnern bie enffeßlid)-

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