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Ist das ostpreuβische Abstimmunsgebiet deutsches Land? Woher kommt Stärke, wo liegen seine Aussichten für die Zukunft ? Gedanken zur bevorstehenden Volksabstimmung

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Academic year: 2021

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Woherkommtfeine Stärke,woliegen seine Aussichten fürdieZukunft?

Gedanken zur bevorstehenden « Bosksabsiimmung

Beklin1920 Zenikaiverlag G.m.b.H.

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soll.Siedarf auch nicht auf irgendein beliebigesStück Land gestreutwerden. Nein, derAckermuß vorher aufs bestebe- arbeitet,gepflegt, gedüngt, kurzin Kultur gebrachtwerden« Nur dannwird dasKorn richtig ausgehenundgute Erträge bringen. Und wiedasKorn,so braucht auchdasVieheinerichtigePflege, seine ihm zusagende, gesunde, besonders ausgewählteundeingerichtete Umgebung, wenn esgedeihen soll.

Dasist gewiß nichtsNeues. Das weiß jedermann, auchwenn er nicht selbst ausdemLandelebt. Sollte das aberwirklichnur fürTier und Pflanze zutreffen? Sollte nicht auchderMensch ebensoeine ihm zufagende Umgebung brauchen,um zu gedeihen? Sollte nichtauch seine Lebenshaltung, sein Wohlbefindem ja seinGlück undseineLebens- freudenur dann zuihrer höchsten Vollkommenheit kommen können- wenn er ineinem Lande mit möglichst hoher,mit gerade ihmund seinen Bedürfnissen zusagenderKultur lebt?Man wirdüberdiese Frage- stellung vielleicht lächeln.Man wird diebejahendeAntwort so selbst- ve tändlich finden, daszman nichtbegreift,wieeineanscheinend soüber- flii ige Frage überhaupt erst ausgeworfenwerden kann. Unddoch-,in unseren Tagen,in denenso ungeheuer vieles, ja fastallesausdenKopf gestellt ist, ist auch diese Fragenicht mehr so müßig,wiees aufden erstenBlickvielleicht scheinenmag.

Unsere Feinde, welcheuns dieVolksabstimmunginunseren Grenz- gebieten auferlegt haben,underst recht unsere polnischen Nachbarn,die hinter ihnen stehen,bestreiten ja, daß unsereLandsleute in Masuren, inPomesanien undimCulrnerland sichinihrerrichtigen Umgebung befinden. Siesollen ja nachderen MeinungalleimfremdenBollstum leben,in ein-erfremden, ihnen unlieben, zuwiderenKultur, sie sollen

SonneundRegengenügen noch nicht,wenn eine Saat gedeihen

keine wirklichen Bürger unseresBaterlandes sein, sondern Fremde, die sichvon uns fortsehnen,unddenennun endlich, endlichdiebevorstehende Abstimmungdie Möglichkeit gibt, dieser Fremdherrschaftund diesem Jochzuentrinnen, um einzugehenindasPolentum, das ihres Blutes unddieheimatihrerSehnsucht istl -

Mitgroßem Aufwande suchen unsere Gegnervon überall herBe- weisezusammenzubringen,um dies-e ihre Behauptung zustützen,und wenn wir unsererseits auch wahrhaftig ganz genau wissen,wie es in Wirklichkeitsteht,und was an diesen Behauptungen und »Beweisen«

daran ist, so genügt dochdiesesunser eigen-es Bewußtsein nicht mehr, so müssenwirdoch auchdasso völlig Selbstverständlich-eundUnbekannte

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heute nocheinmal in Worte kleiden. miissen auch unsererseits in Wort und Schriftzu dieser Frage Stellung nehmen. Und wenn das zwar um unserer selbst willen wahrhaftig nicht mehr nötigist, so gilt doch auch hierderSatz, daßimmer leichtetwas hängenbleibt,unddaß frisch behauptet halb bewiesen ist.Wir dürfen deshalbzudiesen gegnerischen Behauptungen, sotörichtund unwahr sie uns erscheinen mögen,nicht einfach schweigen. Wir müssen ihnen doch entgegentreten, wir müssen auch das uns schlecht- hin Selbstverständlichedoch noch einmal mit Worten sagen, und· wäre esnur, damit dieGegner nicht behaupten können,daßwir geschwiegenundalso nichtsgegen ihre Scheingründe anzuführen gehabt hätten,daß unsere Sachekeine gute wäre,weilwir nichts Tatsächliches für sie anzuführen gehabt hätten.«

Sofragenwirdenn: Wes Stammes istdasVolk, das imAbstim- mungsgebiete, inden drei alten preußischen Landschaften Pomesanien, Culmerland und Masuren sitzt?WelcheKultur herrschtindiesenGe- bieten, und woher ist sie gekommen? Wo hatdas Land seinewirt- schaftlichenGrundlagen? Woherbeziehtund bezogesbisherseinewirt- schaftliche Kraft? Wosindseine Absatzgebiete? Welche Aussichtenbe- stehen fürdieZukunft? Aus welcherSeite liegt nichtnur das Recht, sondern außerdem auchderVorteil fürdasLand?

WelchenStammes ist zunächstdasBoll? Jn jenenalten Tagen, lange, lange Zeit-en ehe derOrden indasLand lam,dalebten inihm Volksstämme,deren Kultur dieselbewar wie ringsum inall-en Län- dern, diean derOstsee liegen,undan dervon uralters her finnische und germsanischeStämme ges-essenhaben. Dievielen Funde, diedem Boden abgenommensindunddienoch alljährlichdurchneue vermehrtwer- den, beweisendasvon denTagenderSteinzeitan bisunmittelbar zum AnfangderOrdenskultur undzumAnfang-e derjenigen Zeit,vonder an esgeschichtlicheAufzeichnungen gibtundwirnäherüberunserGe- bietunterrichtet sind.

.

Dieerste geschichtlicheNachricht stammtaus derZeitdesrömischen KaisersNero. Damals war ein römischerRitter bisin das heutige Preußen gekommenundfand,daß auchdamals nochimWeichsellandseein germanischerStamm wohnte,dieGothen. Tacitus nennt dieseVölker Aestyer. UndalsdieGoten im2.Jahrhundert ihre Wanderung nach demSüden aufnahmen,diesoviel Ruhmundsoviel herbesSchicksalund zuletztdenUntergangdesVolkesbringen sollte,dabliebauchdennach- rückendenslavischenund lettischenStämmen dieserName derAestyer bisindas 9.Jahrhundert hinein. Diese gehörten nach ihrerSprache dem lettischen Zweigedes indogermanischenVollsstammes an. Sie

waren alsozwar nicht Germanen, aber,unddasistuns wichtig,eben-

sowenig Polen. Siewaren vielmehrmitdenLitauern undKurenver- wandt.

Imfolgenden,dem10.Jahrhundert trittdann erstmaligderName Pruzi oderPruthenifürdas Volkund Prucia oder Prussia fürdas Land auf. Wir habenesalso hiermit einem einheitlichen, zusammen- geschlossenauimdsichalsEinheit kühlendenBock ZUtun-das auchvon

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außenals solcheEinheitangesehenund anerkannt«»,wurde.Und nun

istesgerade fürdieVerhältniss-eder,gegenwärtig-en Tag-e wohlbe- ziehungsreichgenug, daß mamdiesenNamen Pruzimit demlitauischen protas, Ve-rstand,-inVerbindung«bringt,unddaß pruzsidie polonii .

sizerte Formdieses.Wortes ist. Mögensich"alsonun diePruzsen selberso genannt-haben oder mögensievon den.um-liegendeieVölkern

so genannt-worden. sein, so find sie doch offenbar von-diesen ihren Nach- barn und ganz insbesondere auchvon den Polenalsdie»Wissenden'.«, die,,Verständigen«bezeichnetund also» ihnen selbstimWissenlund inder-Kulturhöhe so überlegenanerkannt-worden,- daß diese erheb- licheUeberlegenheitsogarzuderNamengebung des ganzen Volkes den Anlaß gab.Siehatten jaauchimGegensatzzu vielen anderen durchden reichenBoden undvor allemdurchdenHandel«mitdemBernsteineine erhöhte Möglichkeit,zum Wohlstandund damit zu derunentbehrlichen Grundlageeiner höheren Gesittungzugelangen,ehevielleichtdie an- grenzenden, weniger glücklichausgestatteten Völkerschaften soweit

kommen konnten. » ;

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Nun zum erstenMalinderGeschichte unserer heimat treten di Polen auf.Der erste MissionardesChristentumsinOstpreußenundzu- gleichdermeistgenannte,derBischofAdalbert von.Prag, war einPole

namens Wojciech Sein NachfolgerimMissionswerk,Vrunovon kMerZ

seburg,war zwar einDeutscheraus demHausederGraf-en von Oueri - fur . Aberder·PolenherzogBoleslaw hatte ihn zu seinem Zugein das Ostandvermocht,aufdemaucherdenMärtyrertod fan-d..Nunnahmen - diePolen,dieselber erst ganz-kurzvorher zum Christentum gekommen

waren, den ToddieserbeidenMissionarezumVorwand, um mitSchwert

undBrand wüstendundheerendindasreiche Nachbarland einzufallem Sievermochteneszwar nicht,diePreußen-«unter ihre Botmäßigkeitzu zwingen,·aberderErfolgwaren dochdauern-de Streitigkeitenundgegen-

seitige Grenzeinfälle. «

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Neue und erfolgreichereBekehrungsversuche,dieder herzog von Masovienunterjtützte,führten-zuneuen-Kämpfenmit den an ihrem alten Glauben festhaltendenTeilendeswehrhaften Prieußenvolkes,«deren« sichderHerzogalleinnicht mehrzuerwehrenvermochte. Unddieser rief·

nun dendeutschenOrden zuHilfe. DerOrden ließ sichnun zunächst dasvon ihmzu erobernde Land vonPapftundKaiseralsEigentumzu- sichern und beganndann imJahre1230kdieEroberung Pveußensydie ihm erst nach 53jährigem Ringenmithilfezahlloser Kreuzfahrerscharen-

gelingen sollte. X . ,

Wahrlich,schwergenug hattedas mutigeVolkdemOrden seineim Sinne derheidensbekehrung unternommene- gewaltige Aufgabegemacht.

Mit der Eroberung und «Christianisierungdes Landes war aber doch nur ein Teil dieserl Ausgabe erfüllt)"und trotz allem nur zder kleinere. Mindestens so-groß war die, das

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neue Ordensgebiet zubesiedeln, der abendländischenGesittung zuzufüh-·

ren, esaufdieHöheseiner- Leistungssähigkeitund Machtzubringen;

Denn Wälderund Sümpfeund unbewohnte Strecken waren inaus-

gedehntestzemMaßevorhanden,die nur derBesiedlungund Urbars

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schlechteNahrungzu geben. . l)

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Jachung harrten,um auchihrerseitsfeinem gesundenund.starken-Ge-

Unddieses Geschlechtkam. Eskamnicht fertigindas Land, klein«» esentstandinPreußenselber.Jnder üllergroßzügigstenWeisebetrieb -

nämlichderOrden dieVesiedlung seinesneue-n Landes. Weitgehend waren die Rechteund Freiheit-ens,dieerden neuen Ansiedlern bot.

"U-eberall im-.deutschen ·Mutterlande, jabis indas Niederland hinein, ließerfürdenZuzug nach Ostenwerden. Vonüberall,aus allendeut- schen Gauenkamen diseSiedler dannauchinScharengezogen indas

spneue Land ihrerVerheißung..

Ins sttlandwollen »wir reiten,

».. Zum Ostlandwollen wirfort

, Wohl«überdiegrüne Heiden,

- Frischüber dieHeiden, « Daistein bessererOrt.

« Als wirimOstamdtraten

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J,Wohlindashohe haus,

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kleine Güter«wurden

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Beruf wurden« die Lebensbedingungensorgfältig geschaffen,die

". das«Land

Da wurden wir eingeladen, Frisch überdieBeiden, Und ruhtenwillkommen aus.

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Diesuralle Liedentstanddamals aufdiesen Wunde-wägenundalle Verheißungundalle hoffnungder Auswanderer klingenin ihm noch

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heuteaus jenen fernen Zeitenzuuns herüber.

JDenSiedlern wurde Wortgehalten SiefandeninderTat,,eine

.besseren’O.rt«.Denninein-erseid-in derimMutterlandedieunglürks Eichenundzerfahrenen Zustände eines traftlosenyvon denLehnsträgern

abhängigen Kaisertums herrschtemindenen das Deatfchtum feineVor- machtinBöhmenverlor,inder sichdieLoslösungderNiederlande »und-

,derSchweizbomReichevorbereitete, führtederOrden sein gewaltiges Besiedlungswerkdurch.Was Wunder, wenn einsogargewaltigerZu- strom von Deutschen-aller Gaue; dem Rufe dieser machtvvllen

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Deutschherrenfolgt-e,derenjunges, so stark beschütztesStaatswesen der Arbeit unddem Leben des friedlichen Bürgers sovielhöhere Sicher- heiten,sovielbessereEntwicklungsmöglichkeitenzuversprechen schien-, alsdas trauteMutterlandsss J ,

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VonallenSeiten kamensie,undklugwurden sie angesetzt. Städte und Dörserwurden gegründet, herrenfitze wuchs-en auf, großeund vergeben, für« jeden Stand, -fiir·jeden Lebens- und-— Entwicklungsmöglichkeitengegeben, in -jeder Weise.

Handel und Wandel gepflegt und geschützt, und· schnell unter solch weitausschauendem verständigemRe- giment zu einer »erstaunlich( hohen Blütef Noch heute Lstehen

überallimLande-—herum".die Zeugen dieser stolzen Zeit und dieser gewaltigen Siedlungsarbeit.—Ja, sie geben ihm auch heute inochweits gehenddasGepräge Die feste-nhäuferdesOrdens,dieBurgen-—die er

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alsAngelnseinerHerrschaftandenwichtigenPunktendesLandeser·

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richtete, stehenzum großenTeil heute nochso stolzwieeinst-«undwo einesahrhundertelange Vernachlässigung.späterer Zeiten sie verfallen ließ,dakündendochwenigstensnoch zumTeilgewaltigeRuinen von den erstaunlich-enLeistungen jener starken Zeit. Von den prächtigenRat-«

«häusern stehen auch nocheineganze Zahl aufdenMärkten-der Städte.

heute noch ebenso gut für ihre Aufgabeverwendbar, wiesam ersten Tage;und·allüberall, inden«Stüdten wieinden Fleckenund Dörsern ragen die Türme unddie roten DächerderKirchenhochüber derHäuser umgebende Enge hinaus,noch heut-eberedtes Zeugnis gebendvondem Könnendieser gewaltigenRittermöncheund ihrerBeit,"3eugnis aber auchvon dem raschen AufblühenunddemBürgerbewußtseinallerder»

doch noch so jungenGemeinwesen,dies nach-wenigen Jahrzehnten desBestehensmitfrischem Wagemuteanso gewaltige öffentliche»Auf-,

gaben herangehen konnten,wie-es derBau solch'mächtiger steinerner öffentlich-erBauten war an Stelle derersten hölzernen Notbauten für « die Verhältnisse und«;technischenHilfsmittel jener-fernenZeiten.Sie alleine sindschoneindie Zeitenüberdauerndey redender Beweis für diehoheBlüte, inwelchederOrden, inwelche deutscheTatkraft,deut- schesKönnen,deutscherFleißin«so erstaunlich kurzer ZeitdasLandge-

brachthoben. . . -

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UmsoerstaunlichersinddieseLeistungen,alssichderOrdenso gut

·.wiealles aus dem Nicht-s erst schaffen mußte» SelbstdieZiegel«jenes einzigeimneuen Lande erreichbare monumentale Baumateriah mußte ererst herstellen,brenneni und bearbeiten lerneni «Undwelche«..f)ühe

derGesittung hat dieser Ordendann inunglaublich kurzer Zeit erreicht-s trotzallerErschwernissei Jn derBautunsthatersogar’d-si«in seiner

. Zeit herrschenden gothischenStil aufdiehöchsteStusederVollendung

«·emporgehoben,dieerim Vacksteingebiete überhaupt erreicht hat. Ve- darfes fürden Ostp'reußen überhauptdesNennen-z von Namenkj s Gollub,Rehden,Meine-diestolze Marienburg vor allem, dieserge- waltige Markstein deutschen Geistesunddeutschen Könnensinunserem Ostl«and,dann diebischöflichenBurgen fAllenstein,Marienwierder undsz Heilsberg seienals einige»wenigebesonders hervorragende Beispiele.- ausderFülle genannt. VondenRathäusernmögennur die inDanzig,

,Marienburg, Mohrungen, Thornsund Wormditt erwähnt werden; von

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denToren seiendieinDanzigStraßburg,Rosen-berg,Allensteim heils- bergherausgegriffen;diegewaltigeFülle prächtiger Kirchen-aber ist so groß, daß schierdienllermeistenStädte undDörferdesLandes aufge- zähltwerdenmüßten, wennman ihrauchnur einigermaßen gerecht- werden wollte Umunter allden vielen-, vielen nur eine einzigezu

nennen- soistdieMarientircheisn Danzig wohleinWem-das sich ruhig

-dembestenan die-Seite stellenkann, was«Kunst«irgendwo sonstauf Erden je geleistethat«Und solch-erWerkegibtesnochdieMenge.

Aber nichtnurin ragendstolzenKirchen und Schlösser-nzeigte-sich

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diegroße LeistungsfähigkeitdesOrden-sstaates. Nein,überallimLande blühteauchdas Gewerbe und fandreichlichen Absatz,selbst«für seine tunstreichstenundwertvollstenWerkr.

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Undnichtnur das.JmStädtegründen.Burgenbauenundstädtischen Gewerbeerschöpstesichdiese Zeit keineswegs-«Man wußteganzgenau,

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was nottat, wußteganzgenau, daßderWohlstandderStädte»undder Handwerker aufdemdesLandes undsein-er-Bauern beruhte. Darum tatman auch siirdiesesplatteLand,was mannurirgend konnte. Man licht-ete, rodete,«schufAeckerundWiesen, entwässerte Sümpfe-Um frucht- baren Bodens-zu gewinnen, f"rte diemustergültigstenund umfang- reichsten Jngenieurbauten durch,«um einerseits Landstreckentrocken zulegenundfürdieVebauung geeignetzumachen,anderseitsdie Städte undfesten Häuser,wo sieschlechtesoder keingenügende-sGrundwasser·

.hatten,mitTrinkwasserzuversehen.Eslassen sich nocheineganze Reihe solcher Anlagen nachweisen, jaessindssolche sogar nochimBetriebe.

So z.V.bezieht heute noch Königsberg,dasdochwahrhaftig größer undvolkreicher gewordenist, ,als sichzuseinerGrün-dungszseitsevor- aussehen ließ, heute noch sein gesamtes Trinkwasseraus einer Anlage, die- inderOrdenszeit hergestelltworden istt Sicherlichein beredtes ZeugnisfürdieGroßzügigkeitundVortrefflichkeit,mit den-enman da-·

mals öffentlicheArbeiten auszuführen pflegte,und auch eines»fürdie

«Leistungsfähigkeitdes austraggebendenGemeinwesenswieder aus-

führenden Baumeisten - ·

-

DieBurgen sindalle«-alsstarkeWehranlagen errichtet-gegenjeden Angriff-dermittelalsterlichenKriegskunst gefeit,abernichtnur stark, son- zweckmäßig eingerichtet,wiesie starkund schönwaren. i dern auch schön-im Aeußernund Innern, und ebensowohnlichund.

« Eswar nurnatürlich, daß sicheinegroße Anzahlvon Ansiedlern

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imSchutzbezirk dieser Burgenzusammenfand,dienicht nur-Schutz boten, s sondern auchans denHauptknotennunktendesVerkehrs lagen.. Soent- standenbeiihnendieerstenStädte. Undauch diesewurden gleichvon

"vornhereinin weiser Voraussicht nach einh-eitlichem,«wohliiberlegtem Plane angselegt,»nachso vortrefflichem Plane, daß derselbe auch heute·

nach sp.vielen Jahrhunderten,-nicht nur allen Anforderungendes er- kehrsundfderLebensnotwendigkeiten noch durchaus genügt, nein; sogardiein derneuestenZeit so sehrvervollkommneteWissenschaftdes

,Städtebauesnichts Besseres hat,um esandieStelledieseralten lPläne zusetzen.DieFläche istinviereckig-e Häuserblocks aufgeteilt.

sdavon bleibt fürsden Marktplatz frei, auf dessenMitte das Rathaus steht. DieStraßensührungergibtsichbeidieser vortrefflichen Lösung« ganz von selberso, daß«der Verkehr nichtquer überdenMarkt gehen muß, sondernan dessen Seiten entlang geführtgwirdj Für die-Kirche ist«ein zweitesViereck «inder NähedesMarktes bestimmt,und ein-.

« drittes nimmt-dieBurgein,wenn sie innerhalbderRingmauernbleibt, sonst schließt sie sichunmittelbar außenan dieStadtmauer an. Die Toresind so angeordnet. daß selbstein Feind-der einmaleinTor er-

·

- obernsollte, nicht gleichunmittelbar auseineHauptstraßegelangt, sons«4 dern sich nochinnerhalbderUmwallungenineiner Winkelstraßesan-· genkann--

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Wie die Städte, so auchdieDörfen,Man erkennt dienachdeutscher Form angelegtensogenannten Langstraßendörferheute nochan der

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Form ihrer Anlage,dieihrName bezeichnet.Die Gehöfte liegen nicht mehrwiebeidenSlaven regellasimKlumpendessogenannten Haufen- dorfesoder desRundlings zusammen, sondernsindsaubernebenein- ander andergerade geführten Dorfstraße aufgereiht,vorsichdieStraße, diesich gelegentlichzum freundlichen, bachdurchflossenen Anger ver- breitert, hinter sichdieWirtschafts-anlagenund denGemüsegartemDie Dorfflurwurde einheitlichin Gewanne aufgeteilt,eineForm, diesichmit derDreifelderwirtschaft mancherorts bisin das vorige Jahrhundert her- einerhalten hat, ja,ineinzelnen Resten nochbisaufunsere Tage gekom- men ist. DieBewirtschaftung war eine gemeinschaftliche- Auch hier also Klarheit, Zweckmäßigkeit,Wirtschaftlichkeit schonin der Grund- anlagealsFolgendesdeutschen Einflusses.

Und nun das Volk,das denOrdensstaat bewohnte,und das der TrägerwiederNutznießeraller dieserschlechthin großartigen Anlagen war. Werwar nun diesesVolk, undwieverhieltessich? Daßeinganz gewaltig-er Zuzugaus demReichekam,wurde schongesagt. Vunt ge- nug zusammengewürfeltwird erwohlgewesen sein. Jeden-fallswar eresnachseinem Herkommen. Denn keinWinkel allerLänder deutscher Zunge,dernicht sein reichliches Kontingentgestellt hättetNatürlich sind auchAbenteurer dabei gewesen, Gesellen,dienichtszuverlieren und darum alles zugewinnen hatten, Leute,denen Reislauf undSchwert- handwerllieber war alsdieSeßhaftigleitderBürgerundBauern. Auch für siewar jain denvielen Ordenslriegen Gelegenheit genug zum Unterkommen. Aberder große Haufe,dieerdrückendeMehrheit waren dochganzandere,waren echteundrechte Auswanderer, diefür sichund ihre Familien eine neue heimat undein neues Feld für ihreehrliche bürgerliche hantierung suchten,weil ihnendieNot derZeitin ihrer altenHeimat solche nicht mehrbot.

Diesealle kamen nun indas neue Land. Konnten siees, dann hielten die engeren Stammesgenossen wohl tunlichstzusammen und siedeltenam selbenOrt. häufigwurden solche Stammesgenossen auch bewußtvon den-Ortsgründenden,von denbestimmteGebiete kolonisie-

renden herren ingrößeren geschlossenen Einheiten angesiedelt.

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Ganzaberhatsich dieses doch nicht durchführen lassen.Undüberall stießendieneuen Siedler auchmitden altenEinwohnern desLandes zusammen,denen einweis-es Regiment, soweit sie sich ihmunterworer hatten,Land und Lebensmöglichkeit durchaus beließ. Zuerst versuchte zwar derOrden, die alten Ureinwohner des Landes von denneuen Ansiedlern getrenntzuhalten. Aufdie Dauer erwies sichdasaber als undurchführbar,konnte doch auchniemand besseralssiedieNeulinge in dieBedingungenundErfordernissedesneuen Landes einführenund ihnen Arbeitsw-eise, HausundGerät. vermitteln, wiesie sich aufGrund eben dieserbesonderen Lebensbedingungen bereits ausgebildet hatten.

DerErfolgwar denn aucheinfriedlich-esund gedeihlichesBeein- flussen herüberund hinüber,undheute noch dürfenwir sicher sein. daß uns inder alten Bauernkunst des Landes, und in seiner ländlichen Holzbauweisevor allemnochdieResteerhalten sindvon dem,was an

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lebenssähigenErgebnis-senbei diesem Zusammenleben herausgekom-

men ist. -

Dieses äußere Zeichenblieb«aberkeineswegsdaseinzige Erfreuliche- der einzigeBeweis eines harmonischen Nebeneinanders der neuen, ihrem Ursprunge nach doch so verschiedenartigenElemente. Nein, es geschahdas, was beiwirklich tüchtigenVölkern und Menschenimmer dageschieht,wo dasZusammen-arbeiten Nutzen bringt, seieszum wirt- schaftlichen Gedeihen, seieszum Abwehr-eneiner äußeren Gefahr: sie kamensich nichtnur näher,nein,sie verschmolzenzu einerneuen, völligen Einheit. Sile wurden eins in der gemeinsam-enArbeit Schulter an Schulterin derneuen heimat, diesie sich dochall-eerst gemeinsamwirt- schaftlicherobern mußten,wie sie ihn-ender Orden mitdemSchwerte erobert hatteunddauernd schätzte:ein neuer Stamm wuchsaus den vielen einzelnen heraus, alsdiesieindasLand gekommenwaren: der deutscheStamm desaltpreußischenVolkes.

Deralten herkunftwurde wohlwieder undwieder indenFamilien noch gedacht,den Enkelnvon den Wundern desfernen, fernenLandes noch erzählt,aus dem dieVäter einmal hergezogenwaren. Auchdie Namen derOrte,die mitVorliebe nachdenen deralten Heimatgewählt

waren, und diseNamen derAnsiedler selber zeugtenundzeugen noch

heutevon denGegenden,aus denensieeinmal hergekommen sind.Aber

dastatderneuen Einheit,tat demZusammengehörigkeitsgefühl,tatder

herzlichenLiebezu derneuen heimatkeinerlei Abbruch,undkaumwaren auchnur wenigeGeschlechtervergangen, sowar von derVerschieden- artigkeitderherkunftimallgem-einenVolksbewußtseinnichts mehrzu spüren.sEin eigener,neuer Stamm stand daymit eigenen Eigen- schaften,sesg bewußt, kampshartwieihndasälima seinesLandes not- wendig machte,und vor allen Dingen deutsch, deutschin Spracheund Sittean Denkennndzählen,inWirken undWerken,kurzinallem.

vom starken VolksbewufztseinderGesamtheitbis in die kleinen Lebens- sormendeseinzelnen Menschen hineint

Das Culmer Land war das erstevom Orden eroberte Gebiet,zu dessen Besiedelung schonimJahre1233 vom hochmeister aufgefordert wurde« Sachsenaus derGegendvon Magdeburg siedelten sichinihm an.« Bald folgte Pomesanien. Elbingwurde von den Liibeckern ge- gründet, Holländierund Schleswig-F)olsteiner fanden imWerder eine neue heimat, das Gebiet von Marienwerder »undMarienburg wurde von niedersächsischenEinwanderern inBesitzgenommen. Undso fort überall;allüberall Besiedelunig durch Deutsche. Undzwischen ihnendie altebodenständigeBevölkerungderPreußen,die dann im weiteren Ver- laufderDingemitdenDeutschenzu einer neuen, völligen Einheitver- schmolz.,Abernirgends, nirgends etwas von polnischemVolkstwn in demneuen Staate.

"Jn"Mafuren nahmdieEntwicklungeinwenigandere Wege. Jn denalten LandschaftenSudauen undGalindien,von denen dasspätere« MasureneinenTeil bildet,saßendieJatwinger, indemsüdlichan ihr Gebiet grenzendsensMasoviensaßen Polen. Die Jatwinger, einden verwandter PolksstammLhieltenes von Anfang deines-weg-

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