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Der Oberlandkanal. Ein Führer durch technische und landschaftliche Wunderland der ostpreußischen "geneigten Ebenen"

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Academic year: 2021

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Oberlandkanal

EinFührer- durchdas technischeund landschaftliche

Wunderland derostpreuszischen -Geneigten Ebenen"

«Von W. Greifer-Elbing

mitgütiger Unterstützungdes Städt.Berkehrsamtes Elbing

GräfeundUnzer, Verlag, KönigsbergPr.

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Motiv: ,,Ostpreufzen,dumeinHeimatland, wiebistdudoch so schön!"

(Joh.Ambrosius)

«Mitdeinen Wäldern und mit deinen Seen, mit deinem alten Ordenslande um Weichsel-und Memel- zstrom,mitdeinenBurgenanNogat-undPregellauf,mit

";kdeinemGoldgesteinin Samlands blauer Erde,mit Jdeinen BuchtenamBaltischen Meer,mitdeinen Hafer iund mitdeinenHöhen:Ostpreußen,dumeinHeimatland, Zwiebistdudochso schön! Man mußdichliebhaben,um deiner Reize willen;man achtetdichum deiner Treue,·

und man läßtdich nichtderWillkür derFeindedes Vaterlandes ausgeliefertwerden. Ostpreußen,dubleibst deutsch!

Wer dich kennt,wirddich hütenmüssen undschützen« wollen;wem duArbeitgibstauf deinemgesegnetenGrund undBoden,derdankt esdir;undwer »ausdemReich«

oderaus heimatlicheranderer Nähe kommt,demmöchten diesewenigen Zeilenein willkommener Führer seinin eines der reizvollstenTeilgebiete ostpreußischenLebens

.undWirtschaftsseins: in dasLandder»Rollberge«,der ,,GeneigtenEbenen«des»OberländischenKanals«.

i AlsOberland wirdderTeilderProvinz Ostpreußen bezeichnet,der sichVon der Reichsgrenzeder Stadt Elbing,deralten HansestadtanderHauptstreckederOst- bahn Berlin-Königsberg,aus südwärts bodenterrassig angliedertbis nachdemamGeserichsee gelegenen Deutsch- Eylau. Im Osten reicht diesesGebiet etwa bisanden Passargeflußheran,undnordwärts führteshinüberbis hinzurGrenzedesKreises Braunsberg. UnsereKarte läßt dies erkennen.

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IndemGebiete liegt auch, gleichsamalsGegenland- schaftzuder masurischen Seenplatte,das südwestliche Seenbecken Ostpreußens.Darin ruhendergroße Schil- lingseeundderDrewenzseebeiOsterode,derlanggezogene GeserichseeVonDeutsch-EylaubishinaufnachSaalfeld am Ewingsee,derEylingseebeiLiebemühl,derRothloff- see imHöhenlandeundeinegroßeReihekleinererBecken undSeen,allevollLiebreizundromantischerPracht,Voll Anmut und Lieblichkeit.Der bedeutende Holzreichtum dieserGegendund dielandwirtschaftlichen Erträgnisse desLandesdrängtenin allenZeitennach Ab- undZufuhr- straßenzuElbingflußund Haff,nachZuleitungswegen zurSee.

Dasführte zunächsteinmal dazu,daßschonimJahre

«1825VondenLandständenderProvinz Ostpreußendie Anregung ausging,dieimbezeichnetenOberlande ge- legenenSeen zweckseinesbesserenAbsatzesderlandwirt- schaftlichenundforstlichenErzeugnissedesGebietes unter- einander zuVerbinden. Hierbeitrat jedochvon Anfang

an die Schwierigkeitin Erscheinung,daß dieWasser- spiegelder indiesemPlane aufgenommenenOberland- seennichtselbstingleicher Höhe zueinander lagen.Man mußtesomit entschlossen sein, zunächstzueinerAnglei- chungder Niveauunterschiededieser Seen untereinander zugelangenundließzu diesem Zweck zuerstdie dreihöchst- gelegenenSeen des Gebietes,den Pinnau- und den Samrodtsee umje5und denRothloffseeum 2Meter

imeigenen Wasserstandeab. «

Hierdurchwurden nichtnur große Flächenfrucht- barenWiesenlandesgewonnen, sonderneswurde zugleich aucherreicht,daß alle Oberlandseen,die schonnach dem damaligen Plane späterhinfür eine erweiterte Wasserstraße dieserSeen inBetracht kommen sollten, untereinander auf einegemeinsame Höhenlage gebracht 4

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wurden.- Nur derkleine, zwischendemGeserich-unddem Röthloffsee gelegene Abiscarsee nahmandieserNiveau- angleichung nicht teil. Er lagso tief, daß die Möglichkeiteines Auffüllens seines Beckensmit den WassermassenausseinenSchwesternseenalsVölligaus- sichtsloserschien. Darum zogman durchdiesenSee zunächsteinenhohenundbreiten Damm,dessen Rücken zurAufnahmeeines Kanales dienen mußte. Sodann wurden dieSeen durch Kanäle untereinander Verbunden und sowenigstenseineWasserstraße geschaffen,diedie Städte Osterode, Liebemühl, Saalfeld und Deutsch- Eylauuntereinander Verknüpfte.Abernoch immer blieb ElbingandiesemVerkehrswege unbeteiligt;noch immer fehlte den Oberlandseen die Verbindung nach dem Drausenseezuunddamit dieFortführung dieser Straße durch denElbingfluß hinüberzuHaffundSee. «

Da der Wasserspiegeldes genannten Drausensees aber um rund 100Meter tiefergelegen ist,als das NiveaugeländederOberlandseen, so stießman auchhier auf Schwierigkeiten,die nichtanders behobenwerden konnten alsdurch einSystem,das derdamaligeBaurat St e enkeamMorriskanal inAmerikakennen gelernt undstudiert hatteundbereitwar, mitUnterstützungder damaligenRegierung und aller interessierten Kreise unter gleichenBedingungenundVoraussetzungentech- nischerArt auchfür dieVerbindungderOberlandseen mitdemElbingflußanzuwenden. So entstand inden Jahren von 1844—1861 das in ganz Europaeinzig dastehendeWunderwerk der rollenden Schiffe über Bergein der Art unserer ostpreußischen,,Geneigten

Ebenen«. «

Jede »GeneigteEbene«ist eigentlich nichtsanderes als eine durcheine Hügelwelle eingetretene ,,trockene Unterbrechung«des Kanallaufes. Sie stellt somiteine

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flache, zumeist kahle Anhöhe dar, derenkurze Abdachung sichzuderoberen und deren längere Abdachungsichzu der-unteren Kanalstrecke hin neigt.EssindimVerlaufe desganzen Kanales imOberlande fünf solcherEbenen Vorhanden.Sie liegeninsgesamt zwischenPinnau-und Drausensee, alsoinunmittelbarer Nähe Elbings, sind Voneinander je2bis2,5Kilometer entfernt und über- winden somitauf einerStrecke Vonrund 12Kilometern ein Gefälle Von 99,5Meter, wozu nachwasserbau- technischen Erfahrungenderdamaligen Zeit32Schleusen erforderlich gewesenwären.

Diegesamte WasserstraßeVom Drausenseebisnach Deutsch-Eylau umfaßteineLängeVon 195 Kilometern, onon 41 Kilometer aufdiewirkliche Kanalstreckeund 154 Kilometer auf dieSeenstreckeimKanal entfallen.

Die Höhenunterschiede,diejeweilsbei den einzelnen Ebenen überwundenwerden müssen,betragen:

beiNeu-Kußfeld (Kleppe). . 13,5Meter

» Hirschfeld . . . . . 21,9 »

,-Schönfeld . . . . . 24,5 »

» Kanten . . . . . . 18,8 »

» Buchwalde . . . . . 20,4 »

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DieFahrt durchdiesestechnischeWunderland der AnlagedesOberländischenKanals isteineungemein reiz- Volle. Sie kann VonVerschiedenenOrten desVerkehrs- gebietesaus angetreten werden. IhrHauptausgangsort wird und muß immer dieStadt Elbing, gleichsamdie UmschlagsstelleVom Kanal nachHaffund Ostsee hin- unter,bleiben.

Die Hauptzugangstorezum Kanalgebiet sindalso:

1.Elbing. Von hier aus führen, solangedas Wasser offen ist,in regelmäßigem Verkehr

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wöchentlichdreimal,imHochsommer täglich zwei- mal,Motorboote fürdenPersonen-undHandels- verkehr ins Oberland. Diese Boote fassen jeweils50bis 250 Menschenund erreichen.die ,,Geneigten Ebnen«,dietechnischenHauptsehens- würdigkeitendesKanals,inbis2Stunden.

Sie fahrenauf verlängerterStrecke bisnach Tarden undLiebemühlundgebenvon hieraus AnschlüssenachDt.-Eylau und Osterode.

Sie vermitteln fernerhinVonThardenausden Anschlußmitdem,,Oberlandzug«nachKönigs- bergundauf einerDreitagetourdieVerbindung:

l. Tag= ElbingDt.-Eylau; 2. Tag= Dt.- Eylau—OsterodeoderSaalfeld; J.Tag= Oste- rodedurchdenDuzkanal zurücknachElbing.

Die Motorgesellschaft Schroeter u. Co., Elbing vermittelt für Einzelreisende,für ge- schlosseneGesellschaften, Schulen, Vereine,Ver- bändeaber auchjede gewünschteTagestour,die als Voll- oder Halbtagestourvon Elbingaus- gehtund inder angegebenen Zeit auchwieder nachElbing zurückführenkann.

.Güldenboden. Von der Bahnstation besteht Fuhrwerkverkehrzurca. 9Kilometer entfernten Ebenevon Hirschfeld.

.Pr.-Holland. DiePosthalterei stellt Fuhrwerke zur7Kilometer entfernten Ebenevon Hirschfeld, oderzur 8 Kilometer entfernten Ebene von Kanten,oderzur.2Kilometer entfernten Ebene von Buchwalde.

.Osterode unterhältvon etwa Mitte Mai bis Mitte SeptembereinenMotorschiffverkehrüber denSchillingseebisBunkenmühle,einensolchen bisThardenund einen weiteren bisnachBuch- 7

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walde,wo dieAusflügler gegebenenfallsaber nur die letzteder Kanalebenen inAugenschein nehmen können,daallein dieFahrtvon Buch- waldenachElbingdenReizüber alle fünf Roll- bergebietet. Das Verkehrsbüro Osterodeistzu erwünschtenAuskünftenstets bereit. Die Reederei Munter in Saalfeld vermittelt den Verkehr Tharden—GeneigteEbene-Maldeuten an be- stimmtenTagenderHochsommermonateundsteht zuAuskünften jederzeitzurVerfügung.

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WanderungenimKanalgebiet empfehlen sichvon Kanten aus überSchönfeldnach Hirschfeld (Tagestour); von Tharden nach Osterode (Halbtagstour); von Thardendurch den Prinzenwald nachWinkenhagen, woselbst Schulen ebensowie in Tharden oder in Liebemühl übernachtenkönnen. Die Strecke Tharden—LiebemühlisteineEinstunden-Tour und führtdurchherrlichenWald. Von Thardensind weitere Wanderwege empfehlenswertüberPörschkennach den5DrenskeseenodernachdemForsthause Eckschilling AufdemTreideldamm gelangtman zuFußzumDuz- Kanal und Nöthloffseezauch erteilt dieFörsterei Pil- lauken gernAuskünfteüberkurze Ausflügenach Grün- ort,andenverschwiegenenRehbockseeundzueiner Reihe anderer FußtourenindieWaldlandschaften des Ober- landes.

Dielandschaftlich charakteristischsteunddamittypisch- lohnendste FahrtindasOberland wirdfreilichimmerdie Fahrtvon Elbing aus bleiben,undwir wollenuns deshalbanschicken,deren Verlauf eingehenderzuver- folgen.«

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Ein schmuckes Motorboot nimmt uns an denKai- anlageninElbingfür einVerhältnismäßigbilliges Fahr- geldaufund durchschneidetdieWasserdesElbingflusses

an derbekannten KomnickschenAutomobilfabrikundder Schwimmanstalt der Stadt Elbing entlangzur trag- starkenEisenbahnbrücke. Nacheineretwa 30Minuten dauernden Fahrtimstillen Fluß erreichtman daraufden Drausensee.Anseinen Ufern solleinst dasalteTrusoge- standenhaben,dessenheidnischer Zeitman sich gern er-

innert, wenn man seineGedanken um einJahrtausend zurückschweifenläßtundsichgermanischerUrzeitvertraut.

DochlenkenabwechslungsreicheBilder sehrbaldwieder hiervonab;denndieweite,oftbewegteblaueSeenfläche desDrausensees,dieuns umgibt,istringsVondichtem Pflanzenwuchsdurchstanden. Eine reicheVogelweltbe- lebt das dichteGrün und dieblanke, blitzendeFlut.

,,Jnseln«treiben umher. Enten und Wildgänse ziehen zu Häupten. Taucher, Papchen und Rohrdommeln huschen dahin. Die Löffelenteund anderes Wasser- getiertaucht immerundimmer wiederbelebend auf. Eine breite Fahrstraßeinmitten des Sees gleichteinem sil- bernenBande. DennimDrausenseegebiet gibteinjahr- hundertelanger Kampf zwischenWasserundLand vielerlei Anlaß dazu, den typischen Verlandungsvorgängen allerostpreußischenstehenden Gewässer einige Beachtung zuzuwenden. Immerenger umschließtinihnendasgroße Heerallerlandaufbauenden HilfsfaktorenderSeen deren fließendes Element und bedrohtes,esüberkurzoder lang endgültigbesiegtzuhaben.Dann wirdimDrausen- seenur noch diebreite Schiffahrtsrinne fahrbar sein, durch dieuns heutdasMotorboot trägt.Linksundrechts werden dann üppigeWeidenliegenundgesegnete Felder:

landeroberter Seengrund.

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Abernochträgtuns dasBootin rascherFahrtdurch die9Kilometer lange SeenstraßeineinerFahrrinneVon .2Meter Tiefeundetwa 20Meter Breite auf dieHöhe

Von Rosenorthin undinderVerbindungvon Sorge- flußund Kanalmündungdem ,,Oberlande«entgegen.

Hellgelbes Schilf und braundunkle Brachen, goldhelle Getreidefelder und sattgrüne Wiesen, Hügellandund Niederungsbilderwechselnpanoramagleichabmit zur Sichtkommenden BuchenwäldernundForstenVonstäm- migemNadelwald. So fahrenwirindieKlepxineein undnähernuns damitfastüberraschendschnellderersten der»GeneigtenEbenen«,demRollbergeandemDorfe Neu-Kußfeld. Hierwirddas AugeVor Staunen groß.

Unmittelbar Vor dem forschendenBlickführen hier nämlichVonWasserzuWasser zwei Paarstarke, stäh- lerne Schienenstränge,die auf in Abständenvon je 3,14Meter mächtigen,in das Erdreicheingelassenen Betonquadern ruhen,über einenBerg inden Kanal- gang hinein. Auf diesen Schienen ruhen zwei niedrige, inihren Ausmaßen ungemein große,offene, Viergekuppelte Kastenwagen.Sie harrenderSchiffe,die sieaufnehmen sollen. Freilich richtensich nachihren Dimensionenauch die Abmessungenaller überhaupt zulässigen Kanalfahr- zeuge. Deren Längeaber darf zurzeitdas MaßVon 24,5Metern nichtübersteigen,indes ihreuntere Breite bis2,5Meterund dieobere3,0Meter betragenkann.

Mitdiesen MaßVerhältnissenmüssendieFahrzeugeeinen sTiefgangVon1Meter undeineTragfähigkeitVerbinden, diezurzeit60Tonnen nichtübersteigensoll.DieSohle desKanals beträgt 7,53 Meter,dieTiefe reichtbiszu 1,26 Meter, und sostelltsichdie obere Breite des

«Wasserspiegelsauf eineDehnungVon 16,32Meter ein.

Die Dämme habeninder Höhedes Kanalwassers 13Meter Stärke. Die Böschungsdossierungistunter 11

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Wasser dreifach,überWasser undaufderLandseiteein- einhalbfach. Etwa 15Zentimeter unter dem gewöhn- lichenWasserstande sind O,6Meter breiteBankette ein- gelegt.Der ScheitelderEbenen liegt 0,3Meter über dem Oberwasser und biegtdamit dieNeigungendTer Ebenen foflachzu,daßsieaus derGrundneigungVon 1:12für die im Unterwasserliegendeund für diedem Oberwasser zugewendeteStrecke Von 1:24zählt.

Alle einfahrenden Kanalschiffewerden unmittelbar am Beginn einer Ebene Von einem 35Millimeter starkenDrahtseil ohneEnde,das um eineriefenhafte Trommel geleitet ist,Von dengeschildertenFahrtwagen aufgenommenund mit HilfederSeilkonstruktion der Gesamtanlage aufgeschleppt. Hierbei finddieentsprechen- den Vorrichtungenderart getroffenworden«daßstets zwei Schiffe gleichzeitigüber die Ebenenbefördertwerden können.s Wenn sich alsoder eine der beiden eisernen Wagenaus demUnterwasser erhebtunddieEbeneauf- wärts rollt,sogleitetderandere aus dem Oberwasser aufdenScheitel-HöhepunktderEbenehinaufunddanach derem Ablaufzu.In dieser Zeitmuß eineandemOber- hauptejeder Ebene befindlicheAufzugsmaschinebeide Wagen ziehend schleppen, währendinderübrigen Zeit das Gewichtdes talwärts rollenden Wagens dasjenige fürdenaufsteigenden Wagen begünstigt.Esistalso für denBetrieb derEbenen amzweckmäßigsten,wenn gleich- zeitig zwei Schiffebefördertwerdenz die Schweredes einen wird dann ausgenutzt, denzweiten befördernzu helfen.

Für jedenderWagenist eingesondertes Drahtseil Vorgesehen,dasüberzwei Seilscheibenzuderbereits er-

wähntenSeiltrommel im Maschinenhause jederEbene geleitetwird. Die erste SeilfcheibeVerläufthierbei parallelzurKanalachse,diezweiteistparallelzumSeil-

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trommelVerlaufe gerichtet.Von Oberhaupt zuUnter- haupt wechselndieSträngeab. .

DieHauptkraftzurBewegungderFahrzeuge liefert dieWasserkraftdesKanales selbst. Dadurch unterscheidet sichdas ostpreußischeSystemnoch imwesentlichenVon seinem amerikanischen Vorbilde,in demMotoren die Antriebskraft geben.Hier setzt sichnur seinoberschläch- tiges Wasserrad Von 8,5Metern imDurchmessermit mehrals60ZelleninBewegung,dasbei einerUmfangs- geschwindigkeitVon J,93 Metern und einem Wasser- Verbrauch Von-JKubikmeter in der Sekunde eine LeistungVon68PSentwickelt.

Nur beiderEbene Reu-Kußfeldwirkt eineTurbine alsMotor. DieseEbene unterscheidet sichinihrerAn- lageVonihrenVierSchwester-Ebenenauch nochdadurch, daßihre technischeAnlagederKurVenlagederEbenean- gepaßtwerden mußte,wodurchVereinfachungen erreicht wurden, diesichVor allenDingenauf dasSystemder Seilscheibeneinrichtungen erstreckten. Die Rollwegeder Wagenzeigen hierwie in erhöhterem Maßeauch im Baue derübrigenEbenen Einrichtungen,diedasgleich- mäßige ErfassenderLastwagenVöllig gewährleisten.Es befindensichzudiesem ZweckimOberhauptederEbene aufder inneren und imUnterhaupteaufder äußeren Seite derSchienen Vorrichtungen,diezunächstaufden Achsenabstand horizontalunddannzurSteigungVon1:24 Verlegtworden sind.DieWagenräder haben jeweils zwei Laufkränze,dieeinenSpurenkranz begleiten. In letzte-

rem ist auchdasBremsband enthalten. Esgenügthier- bei das Anzieheneines einzigen Bremshebels im Maschinenhauseoder am Fahrtwagen,um das rollende GefährtaufderEbene sofortzumStillstand zubringen.

Auch sinddie Radabständeder Vorderen Wagenachsen geringer gehaltenalsdieder hinteren. Hierdurchund

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auf Grund einer UmleitungderSpurkranzbeziehungen aufdemHaupt-unddemNebengeleiseermöglichtsichdie völlige horizontale Führungallerrollenden Wagen,was fürdenTransport über die Ebenen Vongrößter-Bedeu-· tungist.

Die Aufschlagwasserzum Wagenbetriebestammen stetsaus demFlußelementedeshöher gelegenenKanal- abteils. Sie werden durchsallende Rohrleitungenvon 1,2Mieter Weiteauf dieZellendesRades, bzw.derTur- bineinNeu-Kußfeld,geführt,indessendas Verbrauchs- wasserdurcheinen mit Kaskaden versehenenAbzugs- grabendemUnterwasserwiederzugeführtwirdundsomit nichtverloren geht. DieBeförderungeines Schiffes übereinen der ,,Rollberge«,wiederVolksmund die technische EinrichtungderGeneigtenEbenenbenannt hat, nimmt etwa 10—« 15Minuten inAnspruch.

Vonbeachtlicher Mannigfaltigkeit sindauch die vielen Brücken,dieüber denKanalverlaus führen. Sie sind zumeistAufschlagbrückenund romantisch hineingebautin das Bild ihrer Umgebung.

ZudenWundern aller technischen Einrichtungdes Kanals gesellen sichfür dieReisendendurch das ober- ländischeGebietauchnoch dieReize eigenartigerNatur- schönheiten,welchedieLandschaftzubeiden Seiten des Kanals schonan und für sich alsReiseziel anziehend machen;denn dieherrlichenAusblickeaufdas ständig ansteigendeGelände im Oberland gewährenimmer wieder entzückendeBilder. EswechselngepolderteNiederungs- triftenmitkraft- und saftvollenViehweiden,alteHerren- sitzemit.schattigenParkanlagenund dichtenGärten, fruchtbare Äckerund liebreizendeDörfer, naturreichge- segnete BuchenwälderundromantischeSeenflächen,die denKanal immer und immer wieder in ihreweiten Armeaufnehmen, beständigmiteinander ab.

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So nähertman sich,etwa 15Kilometer Von Alt- Dollstädt entfernt, der geradezumärchenhaft schönen LandschaftVonBuchwalde.DerKanalläuft hierwie ein breites, blitzendesSilberbanddurchstille Waldeinfam- keiten.DieBodenterrassenderEbenen liegennun stufen-I gestaffeltVoreinemfreienAusblick. Jedes Fahrzeugauf demKanal isthierViele Kilometer weitsichtbar. Dort tauchtgeradeeinKanalboot aus derFlut auf; hier hört

man dieTrommeln rollen und wirbeln; Drahtseile knirschenund ziehenan, das Dampfboot schrillt fein Signaldurch dieStille,einSegelboot blinkt,Ruder- bootebegegnen sich,undblicktman alsdann einwenigum sich dieHöhe hinauf somahnt einGedenkstein sinnVolldazu, einen Augenblickdes Erbauers dieses Wunders derTechnikzugedenken:einSteenke-Stand- bildgemahntuns ernst.

WerVom Samrodt- oderRöthloffseeaus dieober- ländischenSeen befährt,der stehtunmittelbar beidem»

Orte ZölpVor den landschaftlich-reizVollstenStrecken dieserganzen waldreichenOberlandfahrt. Schmal und Vielfach gewunden,dabeiineinerStreckeVon 12Kilo- metern Länge, liegt hierderSee mit seinen tausend ReizenVordemüberraschtenAuge.Ein fast als dunkel anzufprechender Buchenwald übtnun all den Zauber seinerVorzügeaus. Das dichte Walddachgibt Schatten undKühlezeinwürziger DuftlocktzumHaltenoderzu VerlangsamterFahrt. In den Baumkronen treiben bunte Vögel ihrmunteres Wesen; Eichhörnchenhuschen durch dieZweige; hieroderdort brichtauch einmal ein RehdurchsGeästzallerlei WasserVögelbelebendieFlut, undüber alledemErdenfrieden ziehtnoch dieScharder dichtenWolkendahinalsSeglerzurewigen Heimat.

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Etwa 8Kilometer hinter Zölpbiegtostwärts der schmale,aberungemein romantischeDuzkanalab,der immer wiederVondenReisendenmitbesondererVorliebe ausgesuchtwird. Hierreichendie Buchenmit ihrem Geästsoengüber demKanalverlaufe zusammen,daß man wieunter einemschützendenBlätterdachedahinfährt,und immer undimmer wiederwerden Herzenund Sinne er- fülltmitdem,wasJustinus Kerner einmal so prächtig zumAusdruck brachte,wenn erineinemLiedesingtund gemahnt:,,Trinket, Augen, was«die Wimper hält,von demgoldnen ÜberflußderWelt.« Wirklich, hier isteine landschaftlicheSegensfülle ausgebreitet,indersichHerz undSeele weiten undimGenusseder Natur diehohe WeisheitdesLebens finden,daß keineFreudereinerund keineStätte heiligerundgeweihter ist,alsGottes un- endlicherTempelbauindenDomen und Hallen unserer

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heimischen Buchenwälder.

Aus dem Duzkanal gelangtman auf der Weiter- fahrtindenBärtingsee,balddarauf nachdemanmutigen Orte Thardenund Vondort indenherrlichenPrinzen- wald.. Vom Röthloffseeaus,der teilweiseeine Tiefe bis zu 30Metern aufweist,kannman auch durchden kleinen Zopfseeund dengrößeren Eylingseenachdem freundlichenStädtchen Liebemühl fahren. Von hier führteineTeilstreckedes Kanals insüdlicher Richtung nachOsterode hinundeine andere innördlicher Richtung durchdenAbiscarseenachdemGeserichseeunddamit bis nachDeutsch-Eylau. Der letztgenannteSeesteht durch den«Weinsdorfer Kanal noch mitdemEwingseein Ver- bindung,anwelchemSaalfeldliegt.

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Das KanalsystemdervorgeschildertenWeise genügt

nun aber absolutnichtmehrdenwirtschaftlichenEr- 19

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fordernissenunsererheutigen Zeit.DieSteigerungder Gewerbetätigkeitsowiedie landwirtschaftliche Produk- tionskraft desUmlandes desKanalgebieteserfordern für dasgesamte südliche Ostpreußenneue Verbindungs-und Absatzwege.Elbingmuß damit zweiter vollwertigerSee- hafen Ostpreußens werden,nachdemDanzigundMemel demOstenverloren gegangen sind.Elbingkann aber

.nur vollwertiger Seehafen werden, wenn ihmdurch die Erschließungeines wirtschaftlichkräftigen Hinterlandes dieGrundbedingungendazugesichertwerden. Somit ist eszubegrüßen,daß Staat undReichzurZeit schonbe- reitzufindenwaren, demProjektederVerbindungder masurischenSeen mitdemOberlande unddemAusbau desElbing-OberländischenKanales, also kurzder Ver- bindung des MasurenlandesmitderWeichsel,einbe- sonderes Augenmerkzu widmen. Landwirtschaft und Kaufmannschaft, Industrielleund Handwerker,Arbeit- geberundArbeitnehmer werdenVondemUmbau undder Erweiterungdes Elbing-OberländischenKanales,wenn ereinedenmodernen Verhältnissen angepaßteFahrtiefe erhältundan Stelle der gegenwärtigunrentablen Zu- stände seiner unwirtschaftlichen Ausmaße modernisiert wird,denweitestenVorteil genießen.Wenn derKanal, derjetzt durchschnittlichVon60Fahrzeugen benutzt wird, inZukunftvon900 befahrenwerden kann,wenn insein Verkehrsgebietstattwiebisher50Orte inOstpreußen 182Orte,unter denensichnichtwenigerals24Städte befinden, einbezogenwerden werden,erst dann wirddurch dieHebungdes Wirtschaftsniveaus des Südens und WestensderProvinz Ostpreußenderganzen Provinzein Segenzufließen,der ihr ebensosehrvonnöten ist,wie sieihn zweifelsohneverdient.

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