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Brauchen wir noch die Wortbildungslehre? Einige Überlegungen aus diskurslinguistischer Perspektive

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Academic year: 2022

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Brauchen wir noch die Wortbildungslehre?

Einige Überlegungen aus diskurslinguistischer Perspektive

1. Einleitende Reflexionen

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In der „Studienbibliographie Deutsche Wortbildung” schreibt Ludwig Eichinger einige Sätze zur Wortbildung, die aus meiner Sicht nicht neu- tral klingen: „Die Wortbildungslehre des Deutschen scheint ein äußerst anziehendes Objekt forscherischer Begierde zu sein – es wird viel darüber geschrieben“ und weiter in dem Kapitel, in dem die linguistischen Ebenen der Beschreibung von Wortbildung diskutiert werden, stellt er Folgendes fest:

Leicht irritiert begann Werner Holly im Jahre 1985 eine Sammelrezension über neuere Arbeiten zur Wortbildung des Deutschen mit der Bemerkung, es herrsche ‚noch immer Wortbildungsboom‘, und das damals schon seit etwa 15 Jahren (ich könnte die Bemerkung im Jahre 1993 ohne weiteres wieder- holen). Ein Grund dafür war sicherlich, daß der Ort der Wortbildungslehre, traditionell angehängt an die Morphologie und zudem ‚irgendwo zwischen Syntax und Lexikon‘ angesiedelt, bei all den Wendungen, die die linguisti- sche Forschung in den letzten 25 Jahren nahm, eine Stelle war, über deren Bedeutung zu diskutieren auch theoretischen Erfolg versprach. (Eichinger 1994, S. 5-6)

Eine stillschweigende Distanz, sogar eine gewisse Skepsis gegenüber der Forschung aus dem Bereich der Wortbildung ist in den obigen Äußerungen deutlich spürbar. Für diesen Argwohn habe ich allerdings zunächst auch ein intuitives Verständnis. Bewusst verwende ich den Begriff ‚intuitiv‘, denn diese Haltung ist unreflektiert und dahinter steht die naive Vorstellung, Wortbildung sei nur für die Lehre von besonderer Relevanz, insbesondere in einer fremdsprachigen Philologie wie die Germanistik in Polen, um

1 Für sprachkritische und sachdienliche Hinweise danke ich Prof. Dr. Wolfgang Schramm (Universität Warschau) und Dr. Philipp Dreesen (Universität Bremen)

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den Studierenden bestimmte Wortbildungsmechanismen in der Mutter- und Fremdsprache verständlich zu machen. Vor dem Hintergrund die- ser Gedanken verfolgt der Beitrag das Ziel, die Relevanz und auch das Erkenntnispotenzial der Wortbildungslehre aus diskurslinguistischer Sicht und zugleich aus der Sicht eines fremdsprachigen Germanisten kritisch zu diskutieren und möglicherweise attraktive Forschungsfelder zu zeigen.

2. Ziele und Erkenntnisinteressen der Wortbildungslehre

In der Wortbildungslehre herrscht Konsens darüber, dass Wortbildungen als potenzielle lexikalisch-semantische Kategorien […] zur Bereicherung und dadurch zur qualitativen Erweiterung des Wortbestandes bei[tragen];

mit ihrer semantisch-logischen Spezifizierung (motiviert/teilmotiviert/

unmotiviert) und vielfältigen syntaktischen Anwendungspotenzen stehen sie auf einer beträchtlich höheren Leistungsebene als einfache Lexeme oder Lexemgruppen. (Cieszkowski 1994, S. 15)

In den in der fremdsprachigen Germanistik als Standardwerke zur Wortbildung fungierenden Büchern, die Wolfgang Fleischer zu unter- schiedlichen Zeitpunkten mit unterschiedlichen Autoren verfasst hat, lesen wir in den jeweils ersten Kapiteln folgendes:

Die vorliegenden Gesamtdarstellungen der deutschen Wortbildung sehen ihre Hauptaufgabe in der Beschreibung des Inventars der Wortbildungsmodelle und -typen, der Wortbildungsmittel und ihrer Funktionsweisen (Fleischer/

Stepanowa 1985, S. 12).

Zehn Jahre später erscheint erneut ein Werk von Wolfgang Fleischer, diesmal mit Irmhild Barz unter Mitarbeit von Marianne Schröder, wobei dieses Buch keine Überarbeitung der 1969 erschienenen Monographie ist, sondern eine vollständige Neufassung. Hier finden wir folgende Gedanken zur Wortbildung:

Wortbildung ermöglicht einerseits die Produktion von Zeichenkombinationen in Wortstrukturen; […] Anderseits wird ein großer Teil solcher ‚komplexen Wörtern‘ zu festen Wortschatzeinheiten, wird im Wortschatz ‚gespeichert“ (was für syntaktische Fügung nicht in gleicher Weise gilt). (Fleischer/Barz 1995, S. 1)

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Aus diesem Grund unterscheiden die Autoren zwischen zwei grundsätzlichen Ansätzen in der Wortbildung und sprechen von einem wortstrukturellen und von einem nominationstheoretischen Ansatz. Bei dem ersten geht es um unterschiedliche Mechanismen und Modelle der Wortbildung, bei dem zweiten um „die Benennungsfunktion der komplexen Wörter“ (Fleischer, Barz 1995, S. 1). Wichtig ist dabei die Spezifik des semantischen, syntak- tischen sowie morphologisch-strukturellen Verfahrens sowie die phone- tisch-phonemische, figurative, morphosemantische Motivation, um ferner die Wortbildungsarten, verstanden als „allgemeine Struktureigenschaften von Wortbildungsprodukten bzw. Wortbildungsmodellen nach der Beschaffenheit und Verknüpfungsweise der UK“ (S. 45) zu erläutern.

Aus dem neuesten Werk von Fleischer, Barz und Schröder haben wir einen längeren Textabschnitt, um darüber hinaus den Wandel in dem disziplinären Selbstverständnis von Wortbildung erkennen zu können.

Wissenschaftsgeschichtlich sind hier auch die Begriffe interessant, mit denen die wortbildungsspezifischen Angelegenheiten erfasst werden.

Wortbildung umfasst sowohl die Verfahren, die den Sprechern zur Bildung von Lexemen zur Verfügung stehen, als auch den Bestand an wortgebilde- ten Lexem und deren kommunikative Potenzen. Insofern ist Wortbildung neben Formen- und Satzbildung ein autonomer Bereich der Grammatik;

zwischen den einzelnen Bereichen bestehen allerdings durchlässige, ‚offene‘

Grenzen. […]

Analysiert man die Wortbildungsverfahren und ihre Produkte im Einzelnen, zeigt sich, dass es sich nur um eine bedingte Autonomie handelt, dass vielmehr Wort- und Satzgrammatik auf vielfältige Weise zusammenwir- ken. Eine Interaktion lässt sich auf allgemeinster Ebene in mehrfacher Hinsicht beobachten. Einerseits nehmen Regularitäten der Phonologie, Flexionsmorphologie und Syntax insofern Einfluss auf die Wortbildung, als sie die Reichweite von Bildungsmodellen mitbestimmen können; ander- seits beeinflussen Wortbildungsprozesse die übrigen Grammatikbereiche.

Die Wortbildung interagiert schließlich auch mit dem Lexikon, denn sie ist das wichtigste Verfahren zur Gewinnung neuer Lexeme. Das Lexikon wiederum wirkt ein auf die Produktivität der Bildungsmodelle und auf die Aktivität der Wortbildungseinheiten. Zudem beurteilen Sprecher auch die Akzeptabilität von Neubildungen in Abhängigkeit von ihrem verfüg- baren Wortschatz. Aufgrund dieser vielschichtigen Beziehungen wird der Wortbildung eine zentrale Stellung zwischen Syntax, Flexionsmorphologie und Lexikon eingeräumt. (Fleischer/Barz 2007, S. 1)

Erkennbar sollten hier die folgenden Aspekte werden: die Erweiterung des Forschungsinteresses der Wortbildung vom Erfassung des Inventars der Wortbildungsmodelle sowie der Motivierung über die Positionierung

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der Wortbildungslehre unter den grammatischen bzw. linguistischen Subdisziplinen bis zur stärkeren Berücksichtigung auch der gesellschaftli- chen Faktoren bei den Wortbildungen.

Und um den letzten Aspekt soll es mir in dieser Arbeit auch gehen, denn die Diskurslinguistik fragt vor allem nach den Mechanismen und Regularitäten der sprachbezogenen, diskursspezifischen Wissenserzeugung in den jeweiligen Sprach- und Kulturgemeinschaften, also auch nach der Spezifik der Wortbildung. Auf diesen Aspekt verweisen zwar Fleischer, Barz und Schröder in der neusten Auflage, indem hier der kognitive und text- sortenspezifische Aspekt in den Vordergrund rückt.

Die Wortbildungslehre modelliert die Struktur und Bedeutung sowohl lexikalisierter als auch okkasioneller Wortbildungen und auch auf der Grundlage der ermittelten Modelle nach Gesetzmäßigkeiten für die Bildung neuer Lexeme. Man unterscheidet diese beiden Seiten terminologisch als Wortgebildetheit und Wortbildung […], ihre Untersuchung als analy- tische und prozessuale […] Wortbildungsforschung. Als weitere große Aufgabenbereich sind zu diesen primär systembezogenen in den letzten Jahrzehnten mit der Entwicklung der Textlinguistik und mit dem auf- kommenden Interesse an der kognitiven Sprachverarbeitung textbezogene Bildungs- und Verwendungsanalysen wie auch psycholinguistische Fragen nach Produktion und Perzeption von Wortbildungen […] hinzugekommen.

(Fleischer/Barz 2012, S. 5)

Das Prozesshafte, das Kognitive, das Produktions- und Rezeptions bedin- gende spielt hier eine zunehmend zentrale Rolle. Davon zeugen auch die vertieften Reflexionen zu Produktivität und Akzeptabilität als primäre Faktoren der Wortbildung. Wortbildungsmodelle – so Fleischer und Barz

„werden aus belegten Wortbildungen abstrahiert; es sind demnach Modelle der Analyse. Als Generierungsregeln für Neubildungen können sie nicht ohne Weiteres verstanden werden, denn sie erfassen die Merkmale der Wortbildungen auf einer relativ hohen Abstraktionsebene und lassen spe- ziellere oder idiosynkratische Eigenschaften weitgehend unberücksich- tigt“ (Fleischer/Barz 2012, S. 74). In dem Zusammenhang sollen solche Begriffe wie Produktivität oder Bildungsrestriktionen aufgegriffen wer- den, die hier in Anlehnung an die obigen Autoren verstanden werden als „Legitimierungen bestimmter Eigenschaften des Inputs und/oder des Outputs des einzelnen Modells oder ganzer Modellgruppen“ (ebd., 77). Und es handelt sich hier nicht nur um die phonologischen, syntaktischen oder semantischen Eigenschaften der Derivationsmodelle, sondern auch um die diskursspezifischen Regeln, die in einer Sprach- und Kulturgemeinschaft z. B. solche Lexeme zulassen wie Bundeskanzlerin, aber nicht premierka oder

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premierzyca [Ministerspräsidentin oder Premierin] oder im Deutschen nach 1945 wird zwar das Lexem Oppositionsführer im politischen Diskurs ver- wendet, aber nicht Regierungsführer oder gar Führer als Einzellexem2. Im Gegensatz zu Fleischer und Barz würde ich solche Einschränkungen nicht nur als semantisch betrachten, weil hier eine „Inkompatibilität bestimmter Konnotation“ (ebenda, 78) vorliegt. Es handelt sich also nicht nur um die Frage der Akzeptabilität, sondern vielmehr um die diskurs- und somit kul- turspezifischen Möglichkeitsbedingungen, bestimmte Wortbildungsmodelle für die Bezeichnung eines gesellschaftsrelevanten bzw. nicht relevanten Sachverhalts oder Prozesses aktivieren oder nicht aktivieren zu können wie z.B. Wörter des Jahres oder Unwörter des Jahres. Damit verbunden ist auch der Verstehensaufwand seitens der potenziellen Rezipienten, die allerdings durch die massenmediale Distribuierung in jeder Mediengemeinschaft steu- erbar ist. Auf einen Aspekt soll hier noch eingegangen werden, nämlich auf den der Motivation der lexikalischen Bedeutung, hier verstanden als seman- tische Erschließbarkeit aus dem Komplex der phonetisch-phonemischen, morphosemantischen und figurativen Komponenten. Ebenfalls hier ist der Erweiterungsbedarf um die diskursspezifischen Aspekte notwendig, zumal Bedeutung aus der diskurslinguistischen (kognitivsemantisch und konstruk- tionistisch gesehen) Perspektive keine starre Entität darstellt, sondern eine dynamische, interessengeleitet und perspektivisch erzeugte Konstruktion bzw. Wissensformation ist.

Die obigen offenen Fragen sollen ferner diskutiert werden. Bevor dies erfolgt, sollen im nächsten Abschnitt die diskurslinguistischen Erkenntnisinteressen als eine Grundlage für die angesprochene Auseinandersetzung spezifiziert werden.

3. Erkenntnisinteressen und Vorgehensweise der Diskurslinguistik

Diskurslinguistik als eine Teildisziplin in der Linguistik ist immer noch rela- tiv neu, allerdings gilt sie mittlerweile als etabliert (vgl. Spitzmüller/Warnke 2011, Czachur 2011, Dreesen 2015, Niehr 2015). Ihre Entwicklungswege sind unterschiedlich motiviert: semantisch, kognitiv, kognitiv-semantisch, textlinguistisch. In all diesen Bereichen herrschte die Überzeugung, man brauche eine weitere Kategorie, die möglich macht, die Erkenntnisse der jeweiligen Disziplinen wie Semantik oder Textlinguistik zu optimieren und

2 Für dieses Beispiel danke ich Herrn Dr. Philipp Dreesen (Universität Bremen).

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einen konkreten Sprachgebrauch aus der Perspektive des konkreten sozialen Verwendungskontexts erfassen zu können. Es handelt sich also u.a. um die methodische Operationalisierung des kulturellen, sozialen und politischen Zusammenhangs für die linguistische Analyse. Konkret bedeutet das, dass die Bedeutung, also die Funktion eines einzelnen Textes oder eines Lexems nicht optimal erfasst werden kann, wenn man diese Einheiten nicht in einer konkreten sozialen Interaktion erfasst. Dahinter steht nicht das Konzept, dass Diskurs nur als Text im Kontext verstanden werden sollte. Es geht darum, den Text im Netzwerk anderer Texte und Kontexte zu sehen und aus dieser Perspektive seine Funktion zu beschreiben (Bilut-Homplewicz 2013, Czachur 2016a, 2016b).

Methodologisch wurde der Diskursbegriff in der Linguistik vor allem in der Diskurstheorie von Michael Foucault verankert. Seine inspirieren- den, auch wenn sehr widersprüchlichen Thesen zu Diskurstheorie waren auch für die linguistische Diskursanalyse bahnbrechend. Geht man nach Foucault (1973, S. 170) davon aus, dass Diskurse Menge von Aussagen sind, die zu einer diskursiven Formation gehören, dann sieht die Diskurlinguistik ihre Aufgabe darin begründet, nach Ereignissen, Serien, Regelhaftigkeiten und Möglichkeitsbedingungen von Aussagenkonstituierung3 zu fragen.

Neu ist für die Linguistik in dieser Denkweise, dass diese Teildisziplin nicht nur nach der Bedeutung eines Lexems, eines Textes als Träger der Aussagen fragt, sondern auch nach den gesellschaftlichen Mechanismen der Bedeutungsaushandlung. Nach Foucault gehen wir davon aus, dass Aussagen, also die für einen Diskurs zentralen epistemischen Einheiten, nach dem Prinzip des Ereignisses, der Serie, der Regelhaftigkeit und der Möglichkeitsbedingung formiert werden. Aussagen werden in diesem Zusammenhang als Wissensformationen aufgefasst, die sich sprachlich, aber auch nicht-sprachlich, oder in multimodalen Konstruktionen manifestieren.

Diskurse sind demnach durch Aussagen konstruiert,

die als Ereignisse aufgefasst werden; diese formieren sich seriell und sind durch Regelhaftigkeit der Ereignisse gekennzeichnet, d. h., Ereignisse treten in einem bestimmten Zusammenhang verdichtet auf und lassen auf Grund ihrer Häufung auf eine gewisse Ordnung, eine Struktur bzw. einen geregel- ten Ablauf schließen. Regelhaftigkeit impliziert eine gewisse Stabilität, ohne auf Gesetzmäßigkeit zu beharren, da sie immer auch zugleich Veränderung mit einbeziehen. Wichtig hierbei ist, dass der Diskurs die Regelhaftigkeit selbst produziert. (Spieß 2008, S. 240)

3 Solche Begriffe wie konstituieren, konstruieren und profilieren, die jeweils aus anderen kognitiv- und konstruktivistisch motivierten Traditionen stammen, werden hier als Synonyme betrachtet.

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Aus linguistischer Perspektive sind Aussagen – worauf oben hingewiesen wurde – als sprachliche Manifestationen aufzufassen, die als serielle und regelhafte Ereignisse im Feld eines Diskurses auftreten und den Diskus auch strukturieren. Sprache gilt hier als symbolische Form, die infolge der Möglichkeitsbedingungen eines Diskurses unter vielfältigen Gestalten erscheinen kann und somit auch als ein Mittel der Konstruktion fungiert (vgl. Lasch/Ziem 2013, Mucha 2016). Der Diskurs kann in Anlehnung an Dressen (2015) wie folgt definiert werden:

Der Diskurs ist die spezifische Ordnung von Aussagen, wobei die Äußerungen der Aussagen diese Ordnung aufrechterhalten. Diskurse strukturieren die Gesellschaften als Wissensordnung und als machtvolle Praxis, indem sie im Allgemeinen die Bedingungen für Aussagen sowie im Besonderen die Gegenstände und die Subjekte (re)produzieren und handlungsleitend sind.

(Dressen 2015, S. 57)

Diskurse als Rahmenbedingungen für die Entstehung und das Funktionieren von spezifischen Wissensformationen, als Möglichkeitsbedingungen der Bedeutungserzeugung von Aussagen manifestieren sich nicht nur mittels der Sprache, sondern auch in anderen semiotischen Komplexen. Allerdings sind die Sprache und der Sprachgebrauch der Reflexionsgegenstand der Linguistik und er steht auch im Fokus der Diskurslinguistik, die hier wie folgt aufgefasst wird:

Die Diskurslinguistik, in dem sie den Diskurs als zentrale Beschreibungs- kategorie in den Vordergrund stellt und diese komplexen Fragen aus der Perspektive des Diskurses zu beleuchten versucht, weist das Potenzial auf, den kultur- und gesellschaftlich bedingten Prozess der sprachlichen Bedeutungsprofilierung und -verhandlung in seinem sozialen Zusammenhang mit den linguistischen Mitteln tatsächlich zu beschreiben. (Czachur 2011, S. 53)

Diskurslinguistik ist also an der Offenlegung nicht nur der verstehensrele- vanten, sondern auch verstehensermöglichenden Wissensformationen inter- essiert, die ja diskurs- und kulturspezifisch sind und sich in den sprachlichen Oberflächenstrukturen manifestieren. Verbunden damit sind auch „immer Machtmechanismen, die regeln, was verboten oder ausgeschlossen ist, was ohne Sanktionen möglich ist, was in einer Gesellschaft gesagt werden darf und was nicht“ (Heinemann 2011, S. 45).

Aus konstruktivistischer Perspektive wird Wissen und Wissensformationen durch Sprache, durch eine sprachliche Äußerung konstituiert. Wissen als

„dynamisch verhandeltes Gut der Vergesellschaftung“ (Warnke 2009, S. 114)

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wird also in Diskursen sprachlich konstruiert, argumentativ ausgehandelt und medial distribuiert. Anders ausgedrückt: mit der wissensbezogenen Profilierung der Bedeutungen, die über Sprache (Texte) durch die sozial Handelnden in Diskursen erfolgt, wird jeweils soziale Wirklichkeit kons- tituiert. Auf den Punkt gebracht: die lexikalischen Einheiten sind mittels der diskursspezifischen Bedeutungen nicht nur „denotierend und referen- zierend, sondern hervorbringend“ (Warnke u. a. 2014, S. 70).

Für die weitere Diskussion über das Erweiterungspostulat der Wortbildung um die diskurslinguistische Perspektive sind folgende Annahmen zentral:

– im konkreten Sprachgebrauch manifestiert sich je eine spezifische Denkweise, ein spezifischer Denkstil, der die Wissensformationen jeweils in Diskursen perspektivisch und interessengeleitet profilieren, – die Bedeutung einer konkreten lexikalischen Einheit fungiert als per- spektivisch profilierte, diskursiv spezifische Wissensformation, die allerdings als Ausdruck der in einem Sprachsystem zur Verfügung stehenden Wortbildungsmodelle und zugleich der diskursiven (kul- turellen) Restriktionen fungiert.

Daraus ergibt sich die These, dass Wortbildungen sich jeweils in aktuel- len Diskursen vollziehen. Diskurse aktualisieren das bereits verfügbare Lexikon, denn

die Sprachnutzer ‚produzieren‘ die Wortbildungen in der modernen deut- schen Sprache, indem sie jegliche Komplikationen vermeiden bzw. zu ver- meiden versuchen. Sie beziehen fremde Einheiten in die Wortbildungen des Deutschen mit ein, automatisieren die Wortbildungsprozesse, ‚binde- streichen‘, konvertieren, univerbieren und kürzen. (Dargiewicz 2013, S. 19) Vor diesem Hintergrund soll weiter geprüft werden, wie man dieses Erweiterungspostulat um die diskurslinguistischen Aspekte operationalisie- ren kann. Dies soll an einigen Beispielen veranschaulicht werden.

4. Diskursspezifische Wortbildung?

Wortbildung als solche ist kein zentraler Gegenstand der Diskurslinguistik, aber eine erfolgreiche Diskurslinguistik ist ohne die Berücksichtigung der Wortbildung nicht wünschenswert und erkenntnisgenerierend. Das Verhältnis zwischen Wortbildung und ihrer grundlegenden Analysekategorie wie Morphem kann dem Konstituentenmodell der Diskurslinguistik von Spitzmüller/Warnke (2011) entnommen werden.

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Abb. 1: Konstituentenstruktur einer Diskurslinguistik

Spitzmüller und Warnke gehen zu Recht davon aus, dass „‘Wörter‘ […]

nicht nur zentrale Bausteine unserer Weltaneignung und Weltgestaltung [sind], sondern auch basale Elemente von Aussagen und als solche promi- nente Einheiten der diskurslinguistischen Analyse“ (Spitzmüller/Warnke 2011, S. 139). Die linguistische, darunter die diskurslinguistisch moti- vierte Auseinandersetzung mit der lexikalischen Ebene ermöglicht einen Einblick in die transtextuelle Ebene des Diskurses, in die diskursspezifi- sche Wissensformationen, die sich in bestimmten Mustern verdichten (vgl.

Dreesen 2016, Czachur 2016c). Dabei handelt es sich sowohl um Ein- und Mehrworteinheiten, die auch in Form von Schlüsselwörtern, Schlagwörtern, Okkasionalismen, Eigennamen, Sammelbezeichnungen usw. präsent und somit auch wirksam sind. Hervorgehoben werden muss, dass das diskurs- linguistische Erkenntnisinteresse vor allem auf die Identifizierung von Mustern, von Wortbildungsmustern und ihrer Funktionen abzielt, wie das Tienken (2015) in ihrem Beitrag Muster – kulturanalytisch betrachtet ein- deutig gezeigt hat.

An einigen Beispielen sollen die Wortbildung und die Wortbildungsmodelle jeweils aus der Diskursspezifik veranschaulicht werden. Dabei werde ich auf die neusten Arbeiten aus dem Bereich der Diskurslinguistik zurückgreifen.

Philipp Dreesen zeigt in seinem Beitrag Desubstantivische koloniale Transformativa als Hinweise auf Widersprüche in der Selbstlegitimierung des deutschen Kolonialismus am Beispiel des kolonialen Diskurses, wel- che Funktion solche Verben wie afrikanisieren, indianisieren, orientali- sieren haben, die als Derivationen von den topographischen Eigennamen Afrika, Orient und Indianer im kolonialen Denken fungieren. Diese Verben

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bezeichnet Dreesen als konloniale Transformative, da – so seine Annahme – mit diesen Verben, aber auch solchen wie verkaffern, vernegern, verkana- kern sowohl Transformationen der Kolonisierten als auch der Kolonisatoren beschrieben werden. Zwei Beispiele für die Verwendung dieser Verben aus dem Korpus von Dreesen sollen hier angeführt werden:

Früher hätte ich es einfach für unmöglich gehalten, daß ein weibliches Wesen vierzehn Tage lang ohne Spiegel existieren könne, ich bin aber doch schon so stark verafrikanert, daß ich ihn wirklich kaum noch vermißte.

(von Prince 1909, S. 169)

Tausende von Amerikanern führen als Pioniere auf den Grenzen zwischen Wildniß und Civilisation, als Wild- und Rauchwaaren-Fänger, als erste Colonisten in Wäldern und Ebenen, auf welche die amerikanische Civilisation mit Eisenbahnschnelligkeit zueilt, ein Leben wie Hicks und verindianern halb, indem sie die weiße Civilisation vorbahnen. (o.V. 1859, S. 410)

Dreesen stellt dabei fest, dass „eine substantivische Basis wie Afrika […]

zur Bildung von kolonialen Transformativa verwendet werden [kann] mit dem Ergebnis, dass zum Adjektiv afrikanisch die partizipativen Adjektive afrikanisiert und verafrikanisiert hinzukommen und dass zum Substantiv Afrika sich die Derivationen Afrikanisierung und Verafrikanisierung bilden.

Verafrikanerung, Verindianerung und Verorientalisierung sind Derivationen von Verben, die Transformationen beschreiben. Die Substantive bezeich- nen den Prozess als eingetreten; die Sememe des Verbs werden an die Substantive ‚vererbt‘“ (Dreesen 2016). In solchen Verben, die als Ergebnis der Wortbildungsprozesse gelten, manifestiert sich koloniales Denken, denn

koloniale Transformativa weisen auf die widersprüchliche Selbstlegitimierung des Kolonialismus hin. Während die Idee der Zivilisierung auf der strikten Trennung in ,europäisch/zivilisiert‘ und ,uneuropäisch/unzivilisiert beruht, wirken koloniale Transformativa und ihre Derivationen dynamisierend, semantisch relativierend und modifizierend. (Dreesen 2016, im Druck) Mit diesem wortbildungsorientierten, jedoch diskurslinguistisch veranker- ten Vorgehen ist es Dreesen gelungen, Verben als Indizes für koloniales Denken und Handeln zu identifizieren und zu beschreiben.

Ein anderes Beispiel liefert die Arbeit von Daniel Schmidt-Brücken Verallgemeinerung im Diskurs: Generische Wissensindizierung in kolonia- lem Sprachgebrauch, in der er Formen und Funktionen verallgemeinernden Sprachgebrauchs im deutschen Kolonialdiskurs untersucht. Er interessiert sich insbesondere dafür,

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wie Generizität als Form für die kommunikative Funktion der Verallg- emeinerung einen analytischen Zugang zu allgemeingültigen, geteilten Wissensbeständen bietet. Das zentrale analytische Konzept dabei ist die Indizierung von geteiltem Wissen durch historischen, seriellen, mithin diskursiven Sprachgebrauch. Das geteilte Wissen, das so der Analyse zugän- glich gemacht wird, ist mit Bezug auf Generizität und ihre Funktionen ein Wissen um charakteristische Eigenschaften von Klassen und habitu- ative Sachverhalte in politischer und massenmedialer kolonisatorischer Kommunikation des Deutschen der Jahre 1900 bis 1910. (Schmidt-Brücken 2015, S. 331)

Bei seiner Analyse konzentriert er sich auch auf die Ebene der Wortbildung, um über die Analyse der diskursspezifischen Wortbildungsmuster dem Phänomen der Generizität nachzukommen. Schmidt-Brücken untersucht diejenigen Lexeme und Morpheme, „die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie extensional unspezifisch sind und intensional eine binäre Struktur aus lexikalisch-denotativer Komponente und grammatischgeneralisierender Komponente aufweist“ (Schmidt-Brücken 2015, S. 315). Es handelt sich dabei um die für den kolonialen Diskurs spezifische Verwendung von sol- chen sprachlichen Einheiten wie Deutschtum, Afrikandertum, Britentum, Beamtenschaft, Kaufmannschaft usw., die einen generetischen Charakter aufweisen und zur Bildung der Kollektivabezeichnungen besonders freu- qent verwendet werden. Hier einige Beispiele:

Auf der anderen Seite würde eine kräftige deutsche Ansiedelung nicht nur die Kolonie dem Mutterlande als Abfluß- und Absatzgebiet auf lange Zeit sichern, sondern auch dem Deutschtum in Südafrika einen kräftigen Rückhalt gewähren, oder vielleicht für spätere Zeit dem Deutschtum zu einer herrschenden Stellung in Südafrika verhelfen. (DKZ 4.1.1900, S. 7) Weder die Beamtenschaft noch die Handlungsbeflissenen, die Planta- genbesitzer usw. haben bisher gezeigt, daß sie es verstünden das Kulturniveau der Eingeborenen zu heben. (Zentrum 18.3.1905, S. 5391)

Die Sozialdemokratie hat es häufiger mit zynischer Offenheit ausgespro- chen, daß sie Wahrheit und Ehrlichkeit nicht kennt. (DKZ 23.2.1907, S. 75) Die Christenheit feiert Advent. (DOAZ 20.12.1902, S. 1)

Neuerdings verlautet, daß die beiden Gesellschaften zu einer verschmolzen werden sollen an der sich deutsches Kapital in sehr erheblichem Umfange beteiligen werde. (DKZ 4.1.1900, S. 7)

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Mit diesen Wortbildungsmustern, wie der Autor feststellt, „wird das Denotat des Wortes, das qua morphologischer Markierung eine Allgemeinheit bezeichnet, als existent vorausgesetzt“ (Schmidt-Brücken 2015, S. 320).

Folgende Wortbildungsmorpheme werden als Mittel zum Ausdruck von Verallgemeinerung verwendet wie {-al}, {-heit}, {-ie}, {-schaft} und {-tum}.

Abb.2. Häufigkeitsverteilung generischer Wortbildungssuffixe im Untersuchungskorpus bei Schmidt-Brücken (2015)

Ein weiteres Beispiel für die diskurslinguistische Perspektive auf die Wortbildung ergibt sich bei der Analyse der Wörter und Unwörter des Jahres, eine Aktion, die in vielen europäischen Ländern durchgeführt wird.

Im Deutschen haben wir hier mit einer Vielzahl von Komposita zu tun wie Gutmensch, Lügenpresse, alternativlos, Armutseinwanderung usw. Im Falle von Komposita beziehen sich Grund- und Bestimmungswort aufeinan- der und erst daraus ergibt sich im konkreten diskursiven Zusammenhang die wertende Perspektivierung. Aus diesem Grund bieten solche Analysen die vertiefte, auch kulturanalytische Reflexion darüber, dass bestimmte Wortbildungsmodelle und Wortbildungsmuster bedeutungserzeugende und diskurskonstituierende Funktion haben (vgl. Schramm 2015, 2016, Łaziński 2014, Tienken 2015, Kilian/Niehr/Schiewe 2016). Die Analyse von Wörtern und Unwörtern des Jahres hinsichtlich der spezifischen Wortbildungsmodellen wird aber in der bisherigen linguistischen Forschung vernachlässigt.

6. Ausblick

Die im Titel gestellte Frage, ob wir eine Wortbildungslehre brauchen, kann aus diskurslinguistischer, aber auch aus kulturlinguistischer Sicht

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nur mit eindeutigen ‚ja‘ beantwortet werden. Die ‚Wörter‘ als Ein- und Mehrworteinheiten bilden die Grundlage und den Ausgangspunkt jeder diskurslinguistischen Analyse, wobei hier nicht nur die Semantik dieser Einheiten untersucht werden, sondern auch sprachliche und diskursive auch im Sinne von gesellschaftliche Mechanismen, die die Bedeutung von bestimm- ten Lexemen konstituieren. Die Frage nach der Bedeutung einer lexikalischen Einheit beinhaltet zugleich die Frage nach der Funktion von bestimmten wortbildungsspezifischen Verfahren, die auch den Diskurs erzeugen und aufrechterhalten. Wenn man also davon ausgeht, dass Wortbildungen eine wissenskonstituierende und wissensindizierende Relevanz besitzen, dann kommt der Wortbildungslehre eine wichtige Aufgabe, auch in der Lehre in den fremdsprachigen Philologien, zu. Wortbildung konzentriert sich dann nicht nur auf die Erfassung des Inventars der Wortbildungsmodelle, sondern auch auf die Erfassung der diskurspezifischen Funktionalität von diesen Wortbildungsmodellen, denn mittels der Wortbildung erfolgt das Erfahren, Fassen und Aneignen von Welt.

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