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Die Bautechnik, Jg. 9, Heft 22

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Academic year: 2022

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DIE BAUTECHNIK

9. Jahrgang BERLIN, 15. Mai 1931 Heft 22

Bucherschau.

Schutz der Bauw erke gegen chemische und physikalische Angriffe.

Von Otto G r a f und Hermann G o e b e l. XII, 294 S. mit 243 Textabb.

Berlin 1930, Verlag von W ilh. Ernst & Sohn. Preis geh. 20, geb. 22 RM.

Wenn G o e b e l in der Einleitung der Abhandlung schrelbt, daB in einem grofien chemischen Werk friiher jahrlich 1200 Arbeiter mit der Beseitigung und dem Ersatze zerstOrter Bauglieder beschaftigt waren und seit planvoller Behandlung der auf die Erhaltung gerichteten Aufgaben nur 400, obwohl das Werk um 100°/0 vergr0fiert wurde, so sieht man schon an diesem Beispiel, dafi durch zweckentsprechende Mafinahmen

— meist schon wahrend des Baues — Millionenwerte erhalten werden kOnnen. Die letzten Jahre haben nun eine ganze Reihe von Einzei- darstellungen iiber den Schutz von MOrtel und Beton gegen aufiere Angriffe gebracht. Die vorliegende Schrift unterscheidet sich von diesen Einzeldarstellungen dadurch, dafi sie auch die anderen wichtlgen Bau- stoffe behandelt und ferner die konstruktiven Mafinahmen zur Erhohung der Widerstandsfahigkeit eingehend erortert, das letztere auf Grund der umfangrelchen Erfahrungen von Praktikern, wie z. B. Reichsbahnoberrat S c h a e c h t e r le 1). Zur Kennzelchnung des Inhalts selen die Oberschrlften der Abschnitte angegeben: Natilrliche Bausteine, Bindemittel, MOrtel und Beton, Mauerwerk (auch saurefeste und feuerfeste Steine), Bauwerke aus Beton, Eisenbeton und Mauerwerk (dabei auch Schutz der Briicken aus Stein, Beton und Eisenbeton und der Tunnel), Metalle (Rostschutz) und Holz. Nach den von mir angestellten Stichproben sind die Themen zwar nicht erschOpfend behandelt, aber Fragen von allgemeiner Bedeutung griindlich erOrtert. Das Studium der Schrift, die die erste systematische Behandlung des gesamten Bautenschutzes darstellt und dereń Verst3ndnls durclr die’ Befgabe zahlreicher Abbildungen erleichtert wird, sei Architekten und Bauingenieuren dringend empfohlen.

A. G u ttm a n n . Uber das elastische V erhalten von Beton m it besonderer Bertick-

sichtigung der Q uerdehnung. Von H ir o h lk o Y o s h ld a , Professor am Technical College in Fukui (Japan). 114 S. mit 59 Textabb.

Berlin 1930. Verlag von Juiius Springer. Preis geh. 11 RM.

Die vorliegende Abhandlung befaflt sich in der Hauptsache mit der versuchsmafiigen Ermittlung der Querdehnungszahl des Betons, also dem Verhaltnis der Langenanderung zur Querdehnung (Poissonsche Zahl).

Nach e in le it e n d e n Ausfiihrungen iiber die Bedeutung dieser Zahl und dereń Bestimmungsmethoden werden im e rste n T e il der Abhandlung die yorgenommenen Untersuchungen zu ihrer Ermittlung fiir verschiedene Betonarten unter r u h e n d e n Belastungen behandelt. Der z w e ite T eil der Abhandlung befafit sich mit dem Einflufi h a u f ig w ie d e r h o lt e r Be- und Entlastungen auf die Querdehnungszahl, wahrend der le tz te T e il einlge Betrachtungen iiber elastische Nachwirkungcn, elastische Potentlale sowie Wellenfortpflanzungsgeschwindigkeiten in Beton enthalt.

Das besonders Verdienstliche der Abhandlung Ist zweifellos die an Hand von zahireichen Versuchen abgeleitete Feststellung, dafi die Quer- dehnungszahl des Betons bei einachsigem, normalem Druck mit zu- nehmender Beanspruchung zunachst abnimmt und sich dann allmahlich einem gleichbleibendem Werte nahert. Diese Veranderlichkeit der Quer- dehnungszahl war aus den bisher vorIiegenden Versuchen entweder tiber- haupt nicht oder nicht einwandfrei zu erkennen.

Weiter ist aus den ermittelten Ergebnissen hervorzuheben, dafi die Querdehnungszahl bei Lastwiederholungen grOfier wird und stark einer elastischen Nachwirkung unterworfen ist.

Ein Mangel der durchgefiihrten Versuche ist allerdings darin zu sehen, dafi wegen der Belastungsgrenze derMefidose die Querschnittsabmessungen der Versuchskórper mit 12 auf 12 cm recht gering gewahlt werden mufiten.

Es ist klar, dafi bei einem derart kleinen Querschnitt Ungleichmafiigkeiten in der Zusammensetzung des Betons, die sich nie vermeiden lassen, das Ergebnis beeinflussen konnen. So durfte die Qucrdehnungszahl, soweit sie im Gegensatze zu den meisten der voriiegenden Versuche kleiner ais etwa 3 ermittelt wurde, nicht zutreffend sein.

Die Einzelheiten der mit grofier Sorgfalt durchgefiihrten Versuche und dereń Ergebnisse bilden einen beachtenswerten Beitrag zur Erweiterung unserer Kenntnisse uber das elastische Verhalten des Betons. Das Studium der vortrefflichen Abhandlung kann bestens empfohlen werden.

®r.=3ng. H. O ls e n . ') Reichsbahnoberrat S c h a e c h te r le teilt uns mit, dafi in dem Ab­

schnitt .Schutz der Tunnel" auf S. 149 bei der Besprechung der Bauweise fiir Tunneltrockenlegung leider versaumt worden ist, auf die von Prof. T re v e rt, Charlottenburg, ver0ffentlichten Schriftsatze: „Birkenfelder TunnelentwSsserungsklinker”, ein Beitrag zurTrockenlegung von Eisenbahn- tunneln vom 3. November 1920, und .Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart" 1920, Bd. I, Abschnitt Tunnelbau, hinzuweisen.

D ie S c h r if t le lt u n g .

Handbuch fiir Eisenbetonbau. Herausgegeben von Dr. Dr. techn. h. c.

F. Em p e rg e r, Oberbaurat, Wien. 3. Aufl. VI. Band: B a lk e n b r iic k e n , in Lieferungen. Bearbeitet von ®r.=S«3- W. G e h le r , o. Prof. an der Technischen Hochschule Dresden. Lieferung 6. XX u. 55 S. mit 56 Textabb. Berlin 1931. Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn. Preis der Lieferung 5,50 R M 1).

Mit dieser Lieferung ist der scchste Band vo!lstandig. Sie enthalt neben dem eigentlichen Text u. a. das Titelblatt, das Vorwort und das endgiiltige Inhaltsverzelchnis. Am Schlusse ist das von ®r.=S»ng. R o li, Berlin, bearbeitete Sachverzeichnis angehangt.

Diese Lieferung bringt zunachst den Rest des IV. Kapitels: An- wendung von Eisenbeton im Eisenbriickenbau. Der Verfasser hat hierbei einen wertvoIlen Beitrag benutzt, das Ergebnis einer Rundfrage der Haupt- verwaltung der Deutschen Reichsbahn bei den Direktionen. Hier kommen vor allem Fahrbahntafeln aus Eisenbeton auf eisernen Strafien- und Eisen- bahnbriicken in Betracht. Zur Besprechung gelangen Fahrbahntafeln aus Walztragem mit Beton und solche aus Eisenbeton; daneben sind ein- betonierte genietete Fachwerktrager ais Haupttrager von Balkenbriicken bei Neubauten und Verst3rkungen, ferner Verst3rkung der Stiitzen von eisernen Briicken durch Einbetonieren erortert.

Das letzte, V. Kapitel behandelt Ausfiihrung, Unterhaltung und Kosten der Eisenbeton-Balkenbriicken. Beziiglich der Ausfiihrung werden die HauptgrundsStze der Riistung und Schalung, der Eiseneinlagen, der Betonierungsarbeiten, der Behandlung der SIchtfiachen und der Briicken- priifungen besprochen. Endlich werden zum Schlufi die Unterhaltung und Kosten der Balkenbriicken kurz eriautert.

Das Erscheinen des vorliegenden sechsten Bandes der 3. Auflage wird in der Fachwelt freudig begrufit werden, da er die bedeutsamen Fort­

schritte der letzten beiden Jahrzehnte — die 2. Auflage ist 1911 erschienen — bringt und zusammenfafit. Wie umfangreich das Anwendungsgebiet der Balkenbriicken ist, dilrfte allgemein bekannt sein, und diese Bearbeitung wird dadurch doppelt wertvoll, dafi sie in den Handen eines so anerkannten Fachmannes gelegen hat. Th. G e s te s c h i.

T atigkeitsbericht der Preufilschen Versuchsanstalt fiir W asserbau und Schiffbau Berlin fiir das Rechnungsjahr 1929. Von Dlrektor Prof. S e ife r t. 31 S. Berlin 1930. Eigenverlag der Versuchsanstalt.

Preis 2,50 RM.

Die Arbeiten der Versuclisanstalt zeigen auch im Rechnungsjahr 1929 eine erhebliche Erweiterung, die auch schon rein aufierlich durch die ausgedehnten Neubauten der letzten Jahre, zu denen noch ein Geb3ude fur die Erdbauabteilung hlnzugekommen ist, in die Erscheinung tritt.

Ungemein stOrend und hemmend wirkten leider die Umbauten an der Stadtbahn, unter dereń Bogen ein Teil der Versucbsr3ume der Schiffbau- und Wasserbauabteilung liegt und die durch die Umbauten eine fiihlbare Einengung erfahren haben.

In der Wasserbauabteilung wurden 98 Fliigeleichungen vorgenommen.

Neben Schlcusenmodellversuchen (Mainschleuse Griesheim) wurden Ver- suche fiir Stauanlagen durchgefiihrt, und zwar Kavitationsversuche fiir den Grundablafistollen der Saaletalsperre, Eichung eines Wipperwehres bei Riigenwalde, Wasserstands- und Abfiufiverh3ltnisse fiir die Stauanlage Wetter a. d. Ruhr, Wasserfiihrung in der Hochwasserentlastungsanlage der Talsperre Ottmachau, Messungen der hydrodynamischen Krafte an den weitgespannten Rollschiitzen des geplanten Dorverdener Wehres. Weitere eingehende Untersuchungen iiber die Ausbildung von Hafen- und Kanal- einfahrten und iiber die Wanderungen von Geschieben wurden an Modellen fiir die Einmiindung des Mittellandkanals bei Magdeburg, die Molen- ausbildung des Flschereihafens Neukuhren, Buhnenanordnungen bei Riigen- waldermiinde, Miindung des Wolga-Don-Kanals in den Don ausgefiihrt.

Ferner wurden Untersuchungen iiber die Sandwanderungen an der Sam- landischen Kiiste vorgenommen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen umfafiten den Einflufi des Mafistabes bel ModelWersuchen, die Wirkung geneigter AnlaufbOden bei Wehren, Geschiebeuntersuchungen der Oder und Eder und die Suche nach einem geeigneten Geschiebe fiir Versuchsmodelle.

In der Schiffbauabteilung wurden 429 Versuchsrelhen mit dem Schlepp- wagen gefahren. 35 Schiffsmodelle, 11 Propellermodelle und 4 Flugboot- modelle wurden hergestellt und untersucht. Neben der Erledlgung von AuftrSgen fiir das Reich und fiir private Besteller wurde eine Anzahl wlssenschaftlicher Versuche auch im Auftrage von Dozenten der Technischen Hochschule Berlin ausgefiihrt, wobei die Mittel zum Teil durch die Not- gemeinschaft der deutschen Wissenschaft beigesteuert wurden. Die technischen Einrichtungen wurden vervollkommnet und ein besonders leichter Innenantrieb sowie ein klnomatographlscher Apparat beschafft. Die Arbeiten fiir einen leichten Schleppwagen von 20 m/sek Geschwindigkeit w'urden zum AbschluB gebracht.

■) Bautechn. 1931, Heft 13, S. 193.

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338 Biicherschau D iE B A ljt E Ć r iN t k Fachschrlft f. d. ces. B auingenieurwesen

Die Erdbauabteilung fiihrte 215 Bodenuntersuchungen und 14 grfjfiere statische Untersuchungen durch. Die Arbeiten bezogen sich in der Haupt- sache auf die Untersuchung grdfierer Staudamme (darunter: Ottmachau, Sósesperre, Speicherwerk Oberwartha), Kanaldichtungen, Bóschungen (z. B.

Wolga-Don-Kanal), Deiche (z. B. Zuiderseedamm), Dammschiittungen im iMoor, Schleusen (z. B. Nordschieuse Bremerhaven, Parkschleuse Rotterdam, Schleuse Wolga-Don-Kanal), Kanaliiberfuhrungen, Wasserbehaiter, usw.

Daneben wurde auch hier eine groBe Anzah! von Auftragen wlssen- schaftlicher Untersuchungen erledigt.

Reg.-u. Baurat E h r e n b e r g , Potsdam.

R ichtlinien Ober die A usfiihrung von Betonbauten im Meerwasser.

Aufgestellt,vom Deutschen Ausschufi fiir Eisenbeton. ArbeitsausschuB II (MoorausschuB), April 1930. Berlin 1931. VerIagvon Wilhelm Ernst&Sohn.

Einzeipreis: 0,20 RM, Partiepreise: 25 Stuck 4,50 RM usw.

Die neuen Richtlinien erOrtern zunachst die chemische und mechanische Einwirkung des Meerwassers auf Beton und geben alsdann bestimmte Einzelheiten iiber die Verwendung von Beton im Meerwasser. Von be- sonderem Interesse ist die Angabe, dafi zum Anmachen des Betons un- bedenklich Meerwasser gewahlt werden darf. Ferner ist betont, dafi bei der Verwendung von an Land hergestellten BetonblOcken eine Zugabe von Trafi, bis l/3 des Zementgehaltes in R.-T., ais Dichtungsmittel (nicht ais Zementersatz) empfehlenswert ist, daB jedoch ein Traflzusatz bei Beton, der frisch im Meerwasser verbaut wird, weniger in Frage kommt. Ls.

Die nordischen W asserkrafte. Ausbau und wirtschaftliche Ausnutzung.

Von Sr.=!Jj!'9- Dr. techn. h. c. A d o lf L u d i n , o. Prof. an der Technischen Hochschule Berlin. Unter Mitarbeit von Sr.=$ng. P a u l N e m e n y i, Diplomingenieur. 778 S. mit 1005 z. T. farbigen Abb. im Text und auf 2 Tafeln. Berlin 1930. Verlag von Julius Springer. Preis geb. 160 RM.

Einige Monate bevor die deutsche Offentlichkeit durch die Weltkraft- konferenz 1930 von dem riesenhaften Plan erfuhr, die Wasserkrafte des hohen Nordens nach Deutschland zu leiten, wurde uns in dem vorgenannten Werke eine zusammenfassende Darstellung der Wasserkraftwirtschaft und -technik der drei nordischen Lander Norwegen, Schweden und Finnland (Fennoskandien) geschenkt, die in Anlage und Durchfiihrung meisterhaft ist und fiir ahnliche Arbeiten stets vorbildlich sein wird. Zunachst einiges iiber den Inhalt:

In der E in le it u n g wird Bedeutung und Entwicklung der nordischen Wasserkraftwirtschaft behandelt und dabei auf die gemeinsamen Ziige In den auBeren und kulturellen Lebensbedingungen der drei Lander hin- gewlesen, dic eine zusammenfassende Behandlung rechtfertlgen. Die Vo!kswirtschaft von Fennoskandien stiitzt sich in der Hauptsache auf das Holz seiner Lander, auf das Erz seiner Berge (Schweden) und auf das Wasser seiner Fliisse und Seen. Auf Grund anschaulicher und neuartiger Abbildungen wird die wirtschaftsgeographische Verteilung der verfiigbaren Wasserkrafte sowie ihre statistisch erfafite Gllederung nach Einzelleistung, FallhOhe und Wassermenge erOrtert. — Der 1. T e il des Werkes beginnt mit einer Kennzeichnung der naturlichen- Grundlagen der Wasserkraft- industrie S c h w e d e n s (256S.): orographische, geologische und hydro- logische Verhaltnisse, allgemeine Kennzeichnung und hydrographische Einteilung der schwedlschen Gewasser, der hydrographisch-meteorologische Dienst und die yerfiigbaren Wasserkrafte. In den weiteren drei Abschnltten werden — ebenfalls mit der selbstgesetzten Klarheit methodischer Durch- ftihrung — die rechtlichen und wirtschaftlichen Grundlagen sowie die Elektrizitatswirtschaft Schwedens behandelt. Fiir die kflnftig zu befolgende Wasserkraft- und Energiewirtschaft und -politik der deutschen Lander enthalten gerade diese Abschnitte — ebenso wie die entsprechenden Abschnitte im norwegischen zweiten Teil — sehr wertvolles Materiał.

In den sich hieran anschllefienden Abschnitten 5 bis 12 wird die Stoff- behandlung breiter und voller: die Beschrelbung der einzeinen Kraft- bezlrke von Nordschweden iiber Mittel- nach Siidschweden beschrankt sich nicht nur auf wirtschaftsgeographische, gewasserkundliche und energle- wirtschaftllche Fragen, sondern wird durch reichliche Beiziehung von Beispielen wichtiger und kennzeichnender Wasserkraftanlagen (in Schweden iiberwiegen die Mittel- und Niederdruckwasserkrafte, und zwar haupt- sachlich in der Form des mehr oder minder reinen Staukraftwerkes) und durch die konstruktiv sehr ausfuhrlichen Abbildungen aufierordentlich belebt. — In dem N o r w e g e n gewldmeten 2. T e ll (212 S.) ist die vor- beschriebene Einteilung und Durchfiihrung beibehalten, wobei bei der Beschreibung der wichtigsten Wasserkraftanlagen gegentibcr Schweden — entsprechend den hier anders gearteten Aufbauverh31tnissen — dic Hoch- druekwasserkrafte in den Vordergrund treten. — Der gleichsinnig durch- gefahrte 3. T e il ist F in n la n d gewidmet (40 S.), dem Lande der 35000 Seen und des Papiers, das ebenso wie das ihm ahnliche Schweden zu den In vlelen Hlnsichten modemsten Landem Europas gehórt. Von den beiden Elementen der finnischen Volkswlrtschaft: Wasser und Tannen — kann man wlrklich sagen, dafi sie einander verzehren.

Eine noch breitere und tiefere methodische Aufarbeitung bringt der 4. T e il: „ E in z e lh e it e n " . Da es im Wesen auch des Besten liegt, zu ermiiden, so ist es nicht selten, dafi bei grofien Werken die letzten Teile abfallen — hier ist es umgekehrt. Der 4. Teil steigt an. Vlelleicht liegt dies daran, dafi in ihm Gegenwartfragen behandelt werden: Beruhrung der Wasserkraftnutzung mit anderen Wirtschaftszweigen, Aufgaben des Kraftwasserhaushaltes, insbesondere Abflufiregulierungen, dann Wandel und neuester Stand der Konstruktions- und Baugrundsatze bei den einzeinen b a u lic h e n B e s t a n d t e ile n , wie Stauwerke (Talsperren, Wehre), Trieb- wasserleitungen (Kanale, Stollen, Wasserschlósser, Rohrleitungen), Kraft- werke, Fischwege und die im Norden sehr wlchtigen Flófiereleinrichtungen.

In diesen ErćSrterungen von scharfster kritischer Einstellung steht das Buch ganz in der Folgę des zweiten Bandes der 1913 erschienenen „Wasser­

krafte". Mancher wird aus dem 4. Teil zu seiner Uberraschung erfahren, wie hoch entwickelt und aufgeschlossen fur jede Neuerung die nordische Wasserkrafttechnik ist. Wenn auch ihre Eigenart sich in mancher Hinsicht von der mitteleuropaischen Wasserkraftnutzung unterscheidet, so gehen die Versuche und Neuerungen, die man in den drei nordischen Landem in grofiziiglger Absicht und kluger Voraussicht ausfiihrt, uns alle an.

Denn wenn sie gelingen und wir aus ihnen lemen wollen, so kann der Wasserkraftbau in Mitteleuropa und in der ganzen Weit in mancherlei Hinsicht wirtschaftlicher gestaltet werden. Es sei in diesem Zusammen­

hange vor allem an die haufige Anwendung des Ambursen-Wehres aus Eisenbeton mit bewegllchen Aufsatzcn, an die Verdienste der nordischen Wasserkraftlndustrie um die Einfiihrung der Waizen-, Segment- und Sektor- wehre sowie daran erinnert, dafi in diesen Landem der Bau dtinnwandiger gegliederter Eisenbetontalsperren mit zuerst in Europa aufgenommen wurde. Gleichsinnig danken wir dem nordischen Wasserkraftbau wertvoIIe Plonierarbeit auf dem Gebiete der Druckrohrleltungen (erste Weitspann- rohrleitung von H a b y 1913), wobei vor allem darauf hinzuweisen ist, dafi die erfolgreiche und von Mifierfolgen i. a. frei gebliebene Einfiihrung der Holzrohrleitungen bei uns nach dem Kriege dem Umstande mit zu danken ist, daB auf diesem Gebiete bereits 30- bis 40jahrige Erfahrungen in Schweden und Norwegen vorlagen. Weiter sind ganz besonders die Verdienste hervorzuheben, die sich Fennoskandien um die Einfiihrung der Kaplan-Turbine, um die offene und halboffene Aufstellung der Turbinen bei Mltteldruckanlagen mit ihren Eisenbetondruckeiniaufen, um die Verbesserung der Rechenanordnung u. dgl. erworben hat und die jetzt auch bei uns zur Weglassung des kostspieligen Aufienrechens bei neueren Staukraftanlagen (Ryburg-Schwdrstadt) gefiihrt hat. Schliefilich sei noch auf einige nordische Besonderheiten hingewiesen, aus denen auch der milteleuropaische Wasserkraftbau wlederholt Nutzen gezogen hat: die jetzt auch in Frankreich und Italien eingefilhrte unterirdische Turblnenaufstellung (Kavernen-Werke), die Anordnung von Unterwasser- stollen mit Unterwasserschwallraum, die Erfahrungen bei der Eis- bekampfung an beweglichen Wehren und Rcchen, die vorbildliche Ver- wendung von Fangedammen u. dgl. m.

Ein weiterer Abschnitt behandelt die Besonderheiten der B a u ­ a u s f u h r u n g , die wesentlich bedingt sind durch die Rucksicht auf die schwierigen klimatischen Verhaitnisse und die in der SpUrlichkeit des Eisenbahn- und Strafiennetzes begriindeten Verkehrsverhaltnisse. Weitere Abschnitte iiber Femleitungsbauten, Betriebserfahrungen und das technisch- wissenschaftliche Forschungswesen in Beziehung zur Wasserkraftwirtschaft, eine Literaturubersicht sowie ein reichhaltiges Namen- und Sachverzeichnis beschliefien das hervorragend ausgestattete Buch.

L u d in hat ais erster in seinem 1913 erschienenen und unerreicht grundlegenden Werk „Die Wasserkrafte" die systematische Betrachtung mit ihren vielen fruchtbaren Individualitaten in den Wasserbau eingefiihrt, und er hat dabei neue Gesichtspunkte aufgefunden, die fiir den ent- werfenden und wissenschaftlich arbeitenden Ingenieur von grófiter Wichtig­

keit sind. Mit vollem Recht bezeichnet Ludin sein jiingstes Werk ais die Erganzung seiner „Wasserkrafte". Dieses neue Buch des hoch- verdienten Verfassers wiegt wiederum sehr schwer. In ihm steckt das Kdnnen und die Vorarbeit seines ganzen Lebens. Alle Darlegungen sind gestutzt durch ein grofies und geordnetes Wissen und, was vielleicht noch wertvoller ist, durch den klaren W illen eines schćłpferisch tatigen und an selbstandigen, krltischen Gedanken reichen Ingenieurs. Eine Darstellung wie die hier vorliegende ist eben nur mdglich, wenn man den Stoff bis ins letzte beherrscht und nun aus der Fiille dieser Dinge die Worte wahlt, die den Extrakt ihres Wesens bilden. Oberall treten uns die durchgreifenden Gesichtspunkte entgegen. Beim Studium dieser ungeheuren Materialdarbietung der gesamten nordischen Wasserkraft­

wirtschaft und -technik ist man immer wieder uberrascht von der vollcndeten Technik der Gestaltung wirtschaftlicher und technischer Fragen und ihrer Beziehungen zu anderen Lebensformen, so dafi sich die melsten nur einen schwachen Begriff von der Karrner-Arbeit machen kdnnen, die hier ais Vorarbeit geleistet werden mufite. Auch wenn man beriicksichtigt, dafi Ludin in Dr. N e m e n y i einen sprachkundigen Mit- arbeiter gewonnen hat, so bleibt es doch eine fast unmógliche Arbeit, ais Landesfremder eine solcher Art gestaltete Darstellung zu schreiben. — So ist ein geschlossenes Werk entstanden, das schon durch seine Problem- stellung grofien Gegenwartwert hat, einen hohen geistigen Rang besitzt und von ungeahnter Fruchtbarkeit ist, weil es nicht nur einen tiefgehenden Riickblick auf die nordische Wasserkraftwirtschaft und -technik gibt, sondern das neueste und zugleich slchersie Urteil iiber den g e s a m te n Wasserkraftbau und Ergebnisse mit langer Giiltigkeitsdauer enthalt. Die zahlreichen schOnen Abbildungen machen es auch dem des Deutschen unkundlgen Auslander mOglich, das Werk mit Nutzen zu gebrauchen.

Sr.=3>ng. M a r ą u a r d t , Miinchen.

Die Restfunktionen und ihre A n w e nd ung auf Fragen der Baustatik.

Von ®r.=3ng. Ludwig H. P e tz o ld . 7 0 S. mit 65 Textabb. Stuttgart 1931.

Verlag von Konrad Wittwer. Preis geh. 4,50 RM.

Die Restfunktionen sollen es ermOgllchen, periodlsch unstetige Funktiohen darzustellen, wobei die Restrechnung an Stelle der angenaherten, analytischen Darstellung durch unendliche Reihen g e s c h lo s s e n e , kurze Ausdriicke liefert.

Mit Hilfe der Restfunktionen lassen sich somit Fragen exakt lOsen, die bisher nur auf dem Wege fortschreitender Annaherung zu beant- worten waren.

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Jahrgang 9 Heft 22

15. M ai 1931 Bficherschau 339

Der Verfasser zeigt die Anwendung des Verfahrens in der Baustatik, indem er zunachst fiir einen Balken auf zwei Stutzen mit einer Elnzel- last P Querkr3fte, Momente, Verdrehungen und Durchbiegungen be­

rechnet und fiir jede beliebige LastgrOfie, Laststellung und Stiitzweite einen einzigen, geschlossenen, analytischen Ausdruck fiir obige statische GrOBen entwickeit.

AnschlieBend erweitert er seine Berechnungen fiir verschledene andere Belastungsfaile: mehrere gleiche Einzeliasten in gleichen Ab- standen, mehrere verschiedene Einzeliasten in verschiedenen Abstanden, Streckenlasten usw.

In entsprechender Weise behandelt er dann den Kragtrager unter stufenfOrmiger Belastung.

Das Buch bringt dem Statiker interessante mathematische Betrachtungen iiber an sich einfache statische Probleme. $Dr.=2>ng. Kirchhoff.

Richtlinien fur die Ausfiihrung von Bauwerken aus Beton im Moor, in Moorwassern und ahnlich zusammengesetzten Wassern. Auf- gestellt vom Deutschen AusschuB fiir Eisenbeton. Arbeitsausschufi II (MoorausschuB). Neue Bearbeitung vom November 1930. Berlin 1931.

Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn. Einzelpreis: 0,40 RM, Partiepreis:

25 Stiick 9 RM usw.

Die neuen Richtlinien sind eine Neubearbeitung der „vorlaufigen“

Richtlinien vom Dezember 1926, die in der Bautechn. 1927, Heft 40, S. 587, ausfiihrlich besprochen worden sind. Es geniigt, an dieser Stelle auf die friihere Besprechung hinzuweisen, im tibrigen aber die besondere Wichtigkeit der Richtlinien fiir jeden praktisch tatigen Betoningenieur er-

neut hervorzuheben. Ls.

Der vollkoinmene Gleisbogen. Seine Gestaltun^ ais Kurve mit stetigem Kriimmungsverlauf. Von S5r.=3«S- Gerhard Schramm, Regierungsbaumeister. 58 S. mit 29 Textabb. Berlin 1931. Verlag von Julius Springer. Preis geh. 6 RM.

Der Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt, die fur einen ruhigen Fahrzeuglauf erforderliche Gestaltung der Gleisbogen und der Schienen- iiberhOhung zu behandeln. Die bisher cmpfohlenen Formen einer kubischen Parabel fur die Achse des Ubergangsbogens, sowie der gerad- linige Verlauf der UberhOhungsrampe erfiillen diese Forderung nicht.

Den Hauptgrund fiir den unruhigen Lauf der Fahrzeuge durch die Gleis­

bogen erblickt der Verfasser, abgesehen von der im Yerglelch zur Fahr- geschwindigkeit meist zu kurz bemessenenUbergangsbogenlange, vor allem in der plotzllch konstant ansteigenden bzw. fallenden OberhOhungsrampe.

Gestaltet man diese S-fOrmig, dann wird durch hinreichende Ausrundung an den Enden der Fahrzeuglauf ruhiger. Entsprechend dieser Ober- hóhungsrampe benutzt man fiir die Ablenkung unter Verzlcht des Haupt­

bogens mit konstanter Kriimmung eine Kurve mit stetig, jedoch nicht Iinear veranderlicher Kriimmung, um eine fiir einen ruhigen Fahrzeuglauf ideale Gestalt eines Gleisbogens zu erhalten. Nach diesen Grundsatzen werden die Gleichungen fiir die Gleisgestaltung entwickeit, und weiterhin wird ein Verfahrcn mitgeteilt, den gesuchten Idealen Gleisbogen von einem ais bekanntangenommenen anderen Bogen abzustecken, ein Verfahren, das bereits von Nalenz-HOfer erdacht, aber vom Verfasser auf eine neue, allgcmeine und doch einfache mathematische Grundlage gestellt worden ist. Nach diesem Verfahren werden die Abstande der beiden Bogen ais Funktion der Neigungswinkel der gegenuberliegenden Bogenpunkte ein- gefiihrt. Nach Aufzeichnung des Winkelbildes belder Bogen, bel denen die WlnkelgrOBen ais Ordinaten ahnilch wie bei der von mir in die Ab- laufdynamik eingefiihrten Streckenkraftlinie aufgetragen werden, laflt sich leicht durch Integratlon der Differenzen bcider Winkelbilder der neue Bogen ermitteln. Hierbei fiihrt die graphische Integratlon stets zum Ziel.

Es wird hierdurch ein brauchbares und genaues Verfahren fur die Gestaltung von Gleisbogen mit Riicksicht auf einen ruhigen Fahrzeuglauf in klaren Ausfuhrungen bekanntgegeben.

Ruhig ist der Fahrzeuglauf In Gleisbogen, wenn im Zuge bei seiner waagerechten und lotrechten Ablenkung so wenig wie mOgllch Schwin- gungen entstehen. Dies ist der Fali, wenn die Anderung der Krafte der einzelnen Fahrzeuge nach GrOfie und Richtung beim Befahren der Gleis­

bogen móglichst klein und stetig bleibt. Es muB also eine Beziehung bestehen zwischen den Kraften der abgelenkten Fahrzeuge und der stetig sich andernden Kriimmung, auf die jedoch in der Arbeit leider nicht eln- gegangen ist. Es miifite also mOgllch sein, aus einer gegebenen Ver- anderung der Fahrzeugkrafte im Gleisbogen auch die entsprechende Ge­

staltung des Gleisbogens herzuleiten, die einen ruhigen Lauf gewahrleistet.

Es ware dies eine ahnliche Ermittlung, wie ich sie im letzten Sonder- heft der Rangiertechnischen Studiengesellschaft (Verk. Woche 1931, Heft 8) fur die Gestaltung der Zulauframpe der VerschiebebahnhOfe ge- zeigt habe. Hier wird fiir einen gestauchten Gtiterzug aus den Anderungen der Verbindungskrafte der Wagen mit dem Wege das Profil der Zulauf­

rampe durch doppelte Integratlon gefunden, bei dem die Streckung des Zuges moglichst gleichfOrmig und schnell vor sich geht.

Die Arbeit wird wegen ihres gediegenen Inhaltes bestens empfohlen.

Prof. W. Miiller, Dresden.

Abdichtungen, Isolierungen im Bauwesen. Von Dipl.-Ing. Hans Spring. 42 S. mit 38 Textabb. Erlenbach-Ziirlch 1930. Selbstverlag des Verfassers. Preis 2,40 RM.

Die wirtschaftliche Not der Nachkrlegszeit hat die Techniker ge- zwungen, sich mit besonderem Eifer dem friiher haufig zu wenig be- achteten Sondergebiete ihrer Wissenschaft, das die Abdichtungen und Isolierungen umfaBt, zuzuwenden. Wenige Teile der Bauwissenschaft

sind von gleich groBer wirtschaftllcher Bedeutung und In ihrer praktlschen Anwendung so sehr von den Ortlichen Verhaitnissen abhangig wie gerade dieser. Es ist deshalb jede Arbeit auf diesem Gebiete zu begriiBen, die dem Anfanger das Einfiihlen in diese interessante Materie und dem Praktiker, der nicht immer die Zeit hat, das einschiagige Schrifttum zu verfolgen, die Mtjglichkeit bietet, sich schnell iiber den Stand dieser Wissenschaft zu unterrichten.

In dem vorliegenden Heftchen behandelt der Verfasser in gedrflngter Form nur die Abdichtungen gegen „ trockenfliissige “ Schiittstoffe, Fliissigkelten und Gase, insbesondere Wasser und Feuchtigkeit. Die Isolation gegen Warme und Kaite, die elektrische Isolation, der AbschluB gegen Schail und die Isolation gegen Licht, ROntgenstrahlen und andere Einfltisse aller Art werden nicht behandelt.

Der erste Teil umfaBt die schadlichen Agenzien, ein zweiter Teil das Verhalten der wlchtigsten Baustoffe bel der Beriihrung mit solchen Agenzien, ein dritter die Theorie der Abdichtung, ein vierter, der bei weitem grOfite Teil die Praxis der Abdichtung, ein fiinfter die Wahl des Abdichtungsverfahrens und der letzte die Abdichtungsmittel des Handels.

Der Verfasser bringt in diesen Abschnitten einen kurzeń Oberblick uber den neuesten Stand der in Laboratorien, in Stoffprufstellen und auf dem Bauplatze gewonnenen Kenntnisse und iiber die grofien technischen Schwierigkeiten der dem Techniker gesteilten Aufgaben. Bel der Menge des Stoffes mufite sich der Verfasser ein tieferes Eingehen auf Einzel­

heiten versagen; jedoch hat er mit Recht dem Abschnitt „Praxls der Ab­

dichtung" einen grOfieren Platz eingeraumt. Er weist mit vielem Ver- standnis auf einige haufig gemachte Fehler und die Punkte hin, die be­

sonders bei der Bauausfuhrung zu beachten sind, und eriautert seine Ausfuhrungen durch Beispiele an Hand leicht verstandlicher Skizzen.

Besonders die eingehende Behandlung der Abdichtungen mittels Asphalt- und Bitumenmischungen ist anzuerkennen. Leider werden viele fiir die Praxis wichtige Angaben leicht infolge des kleinen Druckes iibersehen, da sie nicht durch eine besondere Art des Druckes hervorgehoben wurden.

Die Gliederung des Stoffes konnte In manchen Teilen straffer sein. Die Orlentierung wiirde dadurch erleichtert. Es diirfte sich auch empfehlen, bei einer Neuauflage einige weitere Beispiele von den bei Wohnhaus- und Ingenieurbauten unter normalen Verhaitnissen am haufigsten aus- gefiihrten und bewahrten Dichtungsverfahren zu bringen. Platz hierfur kOnnte durch Kiirzungen (Dachkonstruktionen) und durch Strelchung von Wiederholungen, von Angaben nur Ortlicher Bedeutung sowie der An- schriften von Firmen gewonnen werden.

Aber auch in der vorliegenden Form kann das Heftchen allen, die mit Abdichtungen und Isolierungen im Bauwesen zu tun haben, warm

empfohlen werden. Dn Honemann.

Wasserkraftjahrbuch 1928/29. Herausgcber: Geh. Baurat Oberbau- direktor ®r.=3ng. cf)r. K. Dantscher, o. Prof. der Technischen Hoch­

schule Miinchen, und Ing. Karl Reindl, Miinchen. 487 S. mit 223 Abb.

Im Text. Miinchen 1929. G. Hirth Verlag AG. Preis geb. 22 RM.

Das nunmehr schon im vierten Jahrgang erscheinende Buch1) zeichnet sich wie seine Vorg3nger wiederum dadurch aus, dafi es mOglichst Neues aus den verschiedenen Gebieten der Wasserkraftnutzung bringt. Ins­

besondere wird in ihm das schon im dritten Jahrgang beriihrte Haupt- thema der zwischenstaatlichen Energiewirtschaft weltergeflochtcn. So bringt der 1. Abschnitt: .Entwicklung der Wasserkraftnutzung" zum Teil eingehende Darstellungen des Standes der Wasserkraftnutzung von Ostcr- reich (Naehr), Italien (Corazza), Frankrelch (Parodi), Norwegen (Raestad und SOrbye), Finnland (SjOgren), Island (Nemenyi) und Griechenland (Tsalikis), wahrend Meyer .Die Wasserkraftnutzung in der Tschecho- slowakei und ihre Beziehungen zum Ausbau der mitteleuropaischen WasserstraBen" behandelt. Wahrend der Osterrelchische Bericht mehr energlewirtschaftllchen Charakters Ist und in der Forderung gipfelt, durch Stromausfuhr die Handels- und Zahlungsbllanz zu fOrdern, gibt die Italienische Obersicht neben der eingehenderen Behandlung der Wasser­

kraftnutzung in den neuen Provinzen auch eine kurze Beschreibung der kennzeichnenden Merkmale und technischen Sonderheiten des grofiziigigen Ausbaues der Wasserkrafte der FluBgebiete Nera-Vellno. — Besondere Beachtung verdlent der II. Abschnitt: „DIe Grundlagen fiir die Ausnutzung der Wasserkrafte, Verwertung der Wasserkrafte".

Hier sind — eingeleitet von Reindl — die wichtigsten Punkte aus der Wasserkraftgesetzgebung der hauptsachllchsten WasserkraftlSnder zusammengestellt, und zwar vorerst von Osterreich, Italien, Schweden, Norwegen, Finnland, Tschechoslowakei und Island. Weitere Lander sollen spater in die Obersicht einbezogen werden. Eine sehr lesenswerte Bearbeitung haben „Die Hydrographischen Institutionen Eur.opas, dereń Organisation und Tatigkeit" von Rundo erhalten. O rnig und Grengg behandeln ,dle wirtschaftgeographlschen Grundlagen der Osterreichischen Energiewirtschaft und ihre Beziehungen zum Deutschen Reich" und ver- anschaulichen in dieser bemerkenswerten Arbeit AusmaB, Lage und Ent- wicklungsmOglichkeit des Stromabsatzes im In- und Auslande sowie Charakter, GrOBe und Lage der noch unerschlossenen Osterreichischen Energietrager. Beurle gibt mit seinen „wasserwirtschaftlichen Unter­

suchungen mit besonderer Beriicksichtigung der Korrelatlonsmethode"

eine gewisse Fortsetzung seiner Studie im 3. Jahrgang iiber „wasser- wirtschaftliche Voraussagen fiir Kraftwerke". Sosehr es zu begriiBen ist, daB die Ingenieurwelt auf die AnwendungsmOglichkeiten dieses statistischen Yerfahrens in der Meteorologie zur Yoraussage der NiederschlaghOhen

■) Ober den 1. und 2. Jahrgang vgl. Bautechn. 1926, Heft 10 u. 54, und iiber den 3. Jahrgang Bautechn. 1928, Heft 39, S. 589.

(4)

340 Biicherschau D IE BAUTECHNIK Fnchschrłft f. d. ges. B aulngenleurw esen

und in der Hydrologie zur Ermittlung der Abflufimengen aus den Nieder- schlaghóhen hingewiesen wird, so erwunscht ware ein kurzes Eingehen auf die Theorie der Korrclationsmethode gewesen. Hartmann fordert mit Recht In seinem Aufsatze: „Die GewSsserkunde ais. Unterlage fiir Projektierung, Bau und Betrieb von Wasserkraftanlagen", dafi der Gewasserkunde eine noch grOBere Aufmerksamkeit ais bisher zu schenken ist, was schon durch entsprechende Gestaltung des Ausbildungsganges der Ingenieure zum Ausdruck kommen milBte. Das u. a. auch fiir unsere Kraftwerke am Oberrhein wichtige Problem der Gefailaufteilung an Kraft- staffelfliissen wird in bemerkenswerter Weise von Kobler behandelt und hierbei auf irrtiimliche friihere Anschauungen hingewiesen1).

Der den Ausbau der Wasserkrafte behandelnde III. A bschnitt bringt zunachst ais Fortsetzung des 3. Jahrgangs eine Arbeit von Franz: „Wasser­

kraftanlagen im Landschaftsbild" (Turbinenhauser). D. Thoma ver- anschaulicht in einer ausgezeichneten Arbeit „die Bedeutung des Versuchs- wesens fur die Ausbildung der Wasserkraftwerke". Besondere Beachtung des Bauingenieurs verdienen sodann die Beitrage von Joye uber „die Dehnungsmessungen am Druckschacht des Achenseekraftwerkes", von Kurzmann uber „die Betonauskleidung der Werkkanaie" (Erfahrungen und Verbesserungen)2) sowie von Pernt iiber die Typisierung von Stollen- profilen. — Im IV. A bschnitt „Wasserkraftmaschinen" durfte der Bau- ingenieur sein Augenmerk auf die Arbeiten von M oody „der Fortschritt der amerikanischen Wasserturbinen bis zum Jahre 1929“ und von Popoff

„neuere schwedische Wasserturbinen" richten. Weitere Beitrage sind dem brennenden Kavitationsproblem, den Wellenschwingungen bei Freistrahl- turblnen, der Theorie des Auswuchtens rasch umlaufender KOrper und den Steuerungselnrichtungen selbsttatiger Turbinenregler gewidmet. — So gibt dieser neue Band nicht nur eine gute Obersicht iiber die Tat- bestande des jiingsten Wasserkraftbaues, sondern auch — was vielleicht noch wertvoller ist — Zielsetzungen fiir die Zukunft. Das Buch kann daher sehr empfohlen werden. M arąuardt, Miinchen.

Personen- und GilterbahnhOfe. Von Prof. ®r.=3>ng. Otto Blum, Hannover. Handbibliothek fiir Bauingenieure, herausgegeben von Robert Otzen, II. Teil, 5. Bd., I. Teil. 273 S. mit 337 Textabb.

Berlin 1930. Verlag von Julius Springer. Preis geb. 28,50 RM.

Blums Werk erganztdie „Handbibliothek fiir Bauingenieure" um einen neuen Band: Anlagen fur den Personen- und Giiterverkehr. Verschiebe- und Sonderbahnhofe sind besonderer Behandlung yorbehalten.

Die Form der Darstellung, die alle Bahnhofsanlagen aus der „Keim- zelle" heraus entwickelt, darf ais die fiir den Anfanger zwecktnaBlgste bezeichnet werden und Ist im Verein mit der lebendigen, bildhaften Sprache, die das Buch auszeichnet, geeignet, ihn in verhaltnismaBlg kurzer Zeit in die Wissenschaft des Bahnhofsbaues einzufiihren.

Einzelheiten iiber den Inhalt des Btiches anzugeben, eriibrigt sich.

Es enthalt alles fiir den Anfanger Erforderliche, von der Darstellung der kleinen Zwlschenstationen bis zu den GroBstadtbahnhOfen mit ihrer oft schwierigen Gleisfiihrung, von der einfachen Ladestelle bis zu der ins eiruelne gehenden Betrachtung des verwickelten Stiickgut- und Stilckgut- umladeverkehrs. Eingehend behandelt ist die Ausgestaltung der Privat- anschliisse („BahnhOfe fiir den Privatverkehr“), dieser fiir die Stadt- gestaltung so wichtigen Bahnhofsform, in dereń Pflege auch Blum eines der besten Kampfmittel gegen den Wettbewerb des Kraftwagens erblickt.

Hervorgehoben Ist auch, was dem Studierenden bei seinen ersten Entwurfsarbeiten besonders ans Herz zu legen Ist: die Notwendigkeit, alle Betriebsvorgange in den zu entwerfenden Anlagen genau durch- zudenken und die groBe Bedeutung guter, klarer, zeichnerischer Darstellung, beldes uneriaBliche Vorbedingungen fur das Zustandekommen eines praktisch brauchbaren Entwurfs, der die Grundlage nicht nur fflr die Aufstellung der Baupiane, sondern auch fiir die Verstandigung mit dem Nichttechniker abgeben soli.

Ein Wunsch fur die zweite Auflage, der aber auch ais Nachtrag schon jetzt erfiillbar ware: einige technisch volIkommene, mustergiiltige Bahnhofsplane 1:2000 oder 1:2500 — etwa ein kleinerer, ein mittlerer und zwei grofiere BahnhOfe — unverzerrt, zeichnerisch gut dargestellt, mit allen Signaturen, ais Anlage zur Erganzung der auf S. 12 gegebenen Anleitung fiir die Bearbeitung von Bahnhofsentwiirfen. Der Wert dieser Piane fiir den Anfanger ist klar, und auch dem In der Praxis stehenden Ingenieur, der Vergessenes sich ins Gedachtnis zuruckrufen will, wird es nicht Immer mOglich sein, an gute Bahnhofsplane heranzukommen.

Dem Praktiker wird das Buch Anregung zu Neuem und Gelegenhelt, Altes aufzufrischen, bieten, fiir den Anfanger wird es das Nachschlage- werk fiir den behandelten Stoff werden. Ramge, Aachen.

Wie entwirft man Ortsentwasserungspiane? Von Ewald Genzmer.

II. Band. Halle a. S. 1931. Verlag von Martin Boerner. Preis 12 RM.

An Hand des Entwurfs der Entwasserung der 8000 Einwohner zahlenden Stadt Rónneburg 1. Th. werden vom Verfasser in klarer Weise die Gesichtspunkte herausgearbeltet, die zu beachten sind, um wirt- schaftlich tragbare Kanallsationsentwurfe zu erhalten. An Hand aus- fiihrlicher Lage- und HOhenplane wird die Wahl des Verfahrens, Misch- verfahren fiir den Ortskern unter Beibehaltung der vorhandenen Kanale, Trennverfahren fiir die Aufiengebiete, begriindet, die Planung des Abfang- kanals mit seinen Regenauslassen und seiner Endigung in der Klaranlage beschrieben. Der enge Zusammenhang des Entwasserungsplans mit dem

x) Vgl. auch M arąuardt: „Wasser- und Energlewirtschaftsfragen vom Bodensee und Oberrhein". Bautechn. 1925, Heft 5 u. 10, S. 110.

2) Vgl. Bautechn. 1930, Heft 38, S. 568.

Bebauungsplan tritt besonders deutlich hervor. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Ausnutzung der Griinflachen fiir die Regenentwasserung.

Oberall erkennt man das Bestreben des Verfassers, technisch einwandfrei, aber doch wirtschaftlich zu bauen, so z. B. in der Anordnung der Regen- ausiasse, der Tiefenlage der Kanale, die regelmaflig nicht mehr ais 2,5 m betragen soli, usf. Auch die Anlage der Klaranlage entspricht neu- zeitlichen Gesichtspunkten. Der Ausbau der mechanischen Absetzanlage zunachst durch eine Chlorungsanlage, spater durch biologische TropfkOrper ist wirtschaftlich und sachlich durchaus richtig. Besonders interessant ist der Versuch des Nachweises der Wirtschaftlichkeit einer ordnungsmafligen Ortsentwasserung mit zentraler Klaranlage. Hierbei wird an Hand der belgefiigten Kostenanschiage ausgerechnet, welche nicht unerheblichen Summen durch den Fortfall der Hausklargruben in der Stadt erspart werden kOnnen. Dabei ist der Vorfluter bei Einzelbehandlung der Ab­

wasser bekanntlich besonders dann nicht sauber zu halten, wenn er, wie im vorliegenden Falle, sehr wenig Wasser fiihrt. Dann ist eben eine allgemeine Ortsentwasserung vorzuziehen, besonders wenn sie infolge geschickter Planung wirtschaftlich tragbar ist.

Das vorliegende Buch wird nicht nur dem Kanalisationsingenieur Anregungen geben, sondern auch jedem Kommunalbeamten, der sich mit Kanalisationsfragen zu beschaftigen hat, von Nutzen sein, zumal die Dar­

stellung allgemein verstandlich ist und auch dem Nichtfachmann ein- leuchten durfte. Ganz besonders aber ist das Studium des Werkes den- jenigen zu empfehlen, die von Amts wegen sich mitder Priifung von Orts- entwasserungsentwiirfen zu beschaftigen haben. Vielfach wird mit den Anforderungen an solche Entwiirfe in bezug auf Tiefenlage der Kanale, Regenauslasse und Kiarung der Abwasser zu weit gegangen. Dadurch werden die Entwiirfe unniitz verteuert, unwirtschaftllch und oft unmOglich gemacht. Deshalb ist die Vergleichsmogllchkeit mit solchen ausfiihrlich dargestellten Planungen wie der vorliegendcn oft sehr nutzlich.

Stadtbaurat Schmah.

Neuzeitlicher Verkehrsbau. Herausgegeben von H. Gescheit und K. O. Wittmann. 334 S. mit Abbildungen. Potsdam 1931. Verlag Muller u. J. Kiepenheuer, G. m. b. H. Preis in Leinen 50 RM.

Dic Dynamik der Verkehrsprobleine und ihrer LOsungen bildet ein richtunggebendes Element in der Entwicklung des Bauwesens und zeichnet der vorstrebenden Baukunst fiihrende Bahnen. Der Verkehrsbau selbst schafft Gebilde, dereń Gestaltung und Verhaltn!sse technischen Gesetzen unterworfen sind und die in klarer Erfassung dieser Grundlagen natiir- liche Schonhelt verkórpern konnen. Abweichungen von diesem Kurs schalten sich durch VerstoB am Grundzweck selbsttatig aus. Die engen Beziehungen zwischen Verkehrsbau und Stadtebau iiben ferner einen tiefgehenden Einflufi auf die Gestaltung des Stadtbildes in seiner Gesamt- heit und Im einzelnen aus, so dafi die hervorragende Bedeutung dieses Sondergebletes fiir das gesamte Bauwesen zwelfellos gegeben erscheint.

Das vorliegende Werk bringt eine wertvolle Zusammenstellung aus- gefiihrter und geplanter bautechnlscher Anlagen aller Zwelge des neu- zeitlichen Verkehrsbaues und gęstattet nicht nur, die grofiziigigen Entwicklungsprinzipien dieser Materie aus reichhaltigen bildlichen Dar- stellungen zu erkennen, sondern bietet auch den einzelnen Fachrlchtungen weitgehende Anregungen durch kritische Betrachtung der vielseitigen LOsungen. Die Erganzung des Bildermaterials durch Plandarstellungen und textliche Eriauterungen mufi hierbei ais sehr zweckmafiig angesehen werden. — Der Stoff gliedert sich wie folgt: I. Untergrundbahnen, II. BahnhOfe, III. Hochbahnen, IV. Wasserkraftwerke und Schleusen, V. Bauten fur Schiffe, VI. Bauten fur Autos, VII. Bauten fur Flugzeuge.

Mit besonderem Interesse kann der Abschnitt „Bauten fur Flugzeuge"

aufgenommen werden, der ausgefiihrte Anlagen und Entwiirfe bekannter Fachleute fiir Luftverkehrsanlagen aus Europa und Amerika bringt. Wirt­

schaftliche Realistik und frelziiglges Gestaltungsstreben sind in wechseln- der Aufeinanderfolge verelnt. Zwecklósung und Wunschform lassen, bildlich gegeniibergcstellt, bei verkehrlicher und betrieblicher Wertung der Anlagen richtige Ziele deutlich erkennen.

Das Erschelnen dieses inhaltreichen Werkes kann daher mit regem Interesse von allen Fachkrelsen des Bauwesens und der Verkehrstechnik begriifit werden. v. Beyer-Desimon, Stuttgart.

Die Durchfiihrung der Bauarbeiten beim zweiten Ausbau der Wasser­

kraftanlagen der Mittlere Isar AG. Heft 4 der VerOffentlichungen der Mittleren Isar AG. 67 S. mit 106 Textabb. und 4 Plantafeln.

Miinchen 1930. Verlag von R. Oldenbourg. Preis 4,80 RM.

Die Kraftwerke der mittleren Isar nutzen den Mittellauf der Isar zwischen Miinchen und Moosburg in vier Kraftstufen mit 88 m Rohfall- hohe aus. Die Gesamtvolleistung der Kraftwerke betragt 113 200 PS mit einem durchschnittlichen JahresarbeitsvermOgen von 480 Mili. kWh. Die Hauptbauwerke der Anlage sind: ein 54 km langer, betonierter Seitenkanal, ein Tagesspeicherbecken von 28 Mili. m3 Nutzlnhalt, die Kraftwerke Finsing mit H = 11 m mittlerer Nutzfallhohe und L = 14 200 PS inst.

Leistung, Aufkirchen ( / / = 26,4 m, Z. = 34 200 PS), Eitting {H = 25,3 m, L = 32 800 PS) und Pfrombach (H = 21,1 m, i = 32000 PS), ein Ausgleich- welher von 2,6 MIII. m3 Nutzinhalt, ferner eine Reihe von Nebenanlagen, wie Briicken, Fischteiche usw. — Aus finanziellen Griinden muBte die Bauausfiihrung in zwei Abschnitte eingeteilt werden. Der erste Ausbau (Baubeginn 1919, Inbetriebsetzung 1924) umfafite die drei Kraftstufen Finsing, Aufkirchen und Eitting, wahrend das Betriebswasser durch den Sentflutkanal in die Isar zuriickgefiihrt wurde. Im zweiten Ausbau (1926 bis 1929) wurden das Kraftwerk Pfrombach, der Spelchersee, das Ausgleichbecken und einige Nebenanlagen ausgefiihrt!

(5)

Jahrg a ng 9 Heft 22

15. M ai 1931 Biicherschau — Eingegangene Biicher — Zuschriften an die Schriftleitung 341

Das vorliegende, von Dr. Krieger und Dr. Kurzmann verfafite Heft 4 berichtet iiber dic Bauausfiihrungen des zweiten Ausbaues. Die Planbeilagen geben die Entwurfzeichnungen des Kraftwerks Pfrombach und der unterhalb gelegenen Bauwerke wieder. An Hand zahlreicher vorziiglicher Bilder wird die Ausfuhrung der mannigfaltigen und interessanten Bauwerke, wie Kanalaushub und mechanische BOschungsbetonierung, Durchlafibauwerke, das Krafthaus mit DruckschlSuchen und Saugrohren aus Eisenbeton, Einlaufbauwerke, Diiker, Briicken, Hochbauten usw.

geschildert.

Das hier besprochene Heft ist die vierzigste VerOffentIlchung iiber Entwurf, Bau, Betrieb und Wirtschaftlichkeit der Kraftwerke der Mittleren Isar. Der technischen Leitung der Mittleren Isar AG. gebuhrt die An- erkennung, durch Bekanntgabe der wertvollen Bau- und Betriebs- erfahrungen zur Weiterentwicklung des Wasserkraftausbaues wesentlich

beigetragen zu haben. Kelen.

Der Bauratgeber. Handbuch fiir das gesamte Baugewerbe und seine Grenzgebiete. Von Junk-Herzka. 9. Auflage. 785 S. m. 724 Textabb.

Wien 1931. Verlag von Julius Springer. Preis geb. 38,50 RM.

Wert und Bedeutung dieses auBerordentlich reichhaltigen, praktischen und iibersichtliohen Handbuches gehen am deutlichsten daraus hervor, dafi der 8. Auflage von 1927 heute bereits die 9. Auflage gefolgt ist.

Es sind nicht nur zahlreiche technlsche Neuerungen aufgenommen, sondern auch die Rationalisierung der Bauarbeiten durch wlssenschaftliche Arbeitsverfahren, Normung und maschinentechnische Mechanisierung der Bauausfiihrung Ist berucksichtigt worden. Das Handbuch enthalt alles, was der Baufachmann fiir die genaue Kalkulation samtlicher Bauarbeiten und Nebenleistungen, fiir die Ausfuhrung und ihre wirtschaftliche Durch- fiihrung braucht. Es sind durchweg Manner der Pra\iS, die ihre Berufs- erfahrung in den Dienst der Sache gestellt haben. Nachstehend ein kurzer (unvollstandiger) Auszug des Inhalts:

Baustatik von Oberbaurat Dr. Schreier; Normung von Ing. Ettel;

Wissenschaftliche Arbeitsverfahren von Dr. Abeles; Erd- und Felsarbeiten von ®r.=3ng. M autner; Baumelsterarbeiten von Ing. Schmahl und Baurat Kempler; Bpugeriiste von Michna, Schmahl und Kempler; Kosten- ermlttlung von Beton- und Eisenbetonarbeiten von Direktor Hoffmann;

Betonpfahlgriindungen von Baudirektor Kafka; Zimmerarbeiten von Ing.

Bronneck; Strafienbau von Senatsrat Ing. Kosetschek; Untersuchung und Belastung des Baugrundes von Ministerialrat Ing. Singer; Ver- messung und Absteckung im Hochbau von Sr.=3»Sl- Lederberger;

Maschinen und Werkzeuge der Baustelle von Prof. Brenner und Prof.

Wiesner; WSrme und Gesundheitstechnik von Ing.Fischer; Arbeitsrecht und soziale Gesetzgebung von Ing. Schmahl; Grundstiick und Gebaude- taxen von Oberbaurat Hoppe.

Obwohl das Werk auf Osterreichische Wirtschaft und Wahrung ab- gestellt ist, wird es bei den vorhandenen Iaufenden VerOffentllchungen der deutschen Kalkulationsgrundlagen in unseren Zeitschrlften usw. auch in Deutschland willkommen sein und gem benutzt werden.

Rendschmidt.

Eingegangene Bucher.

Berechnungsgrundlagen und konstruktive Ausbildung von Ein- laufspirale und Turbinensaugrohr bei Niederdruckanlagen. Von Sr.=3itg. H. Rohde. 112 S. mit 41 Textabb. Berlin 1931. Verlag von Julius Springer. Preis geh. 11 RM.

Ausgewahlte SchweiBkonstruktionen. Bd. 2, Maschinenbau. Be- arbeitet von K- Haas. Herausgegeben vom FachausschuB fiir Schwelfitechnik im Verein deutscher Ingenieure und von der Deutschen Gesellschaft fur Elektroschweifiung, 16 S. Text und 97 Bildbiatter.

Berlin 1930. VDI-Verlag G. m. b. H. In Lelnen mit Klemmriicken 14,50 RM (VDI-Mitgl. 13 RM).

gebauten Berechnungsverfahren fiir Durchbiegungen usw. unmittelbar zu benutzen. Dieses Verfahren ist nicht neu. In dem Buche „Die Lehre von der Knickfestigkeit", Gebr. Janecke, Hannover 1920, ist der Einflufi der Querschnittsform bereits in dieser Weise vom Unterzeichneten untersucht und berechnet worden. Dort ist auch an Hand von Beispielen gezeigt worden, wie man sogar fertige Schlufiformeln fiir das Ersatz­

tragheitsmoment aufstellen kann. So wurde das Ersatztragheitsmoment J'

gefunden 4

far das Rechteck J ' = — -- ■ J (vgl. S. 99),

u + 1r r

fur den I-Querschnitt J ' == ^ 7 •J (vgl. S. 100), 1 + r

wo J das Tragheitsmoment des urspriinglichen Querschnitts und ? das Verhaltnis T: E bedeutet.

Das vorstehend angegebene Verfahren der Einfiihrung von Ersatz- ąuerschnitten und dereń Funktionen wird von Kamer auch bei der all­

gemeinen Spannungsberechnung und fiir aufiermittiges Knicken im unelaśtischen Bereich benutzt. Es deckt sich mit dcm Verfahren, wie der Unterzeichnete es in seinem Buche auf S. 133 u. f. zur Bestimmung der Tragkraft aufiermittig belasteter Stabe verwendet und ausgebaut hat, nachdem der Grundgedanke bereits in der Schrift „Uber die Knickfestigkeit zentrisch und exzentrisch gedriickter, auch durch Querkrafte belasteter Stabe“, Dusseldorf 1912, wenn auch nur skizzenhaft, mitgeteilt worden ist.

Bei gleicher Grundlage ist allerdings der Weg, den Kamer fiir auBer- mittiges Knicken beschreitet, von dem des Unterzeichneten verschleden.

Am Ende der Karnerschen Abhandlung wird folgende SchluBformel fiir die „Knickkraft" aufiermittig belasteter Stabe angeschrieben

E(J') r k - p

wo (J ') das Tragheitsmoment eines Ersatząuerschnittes zweiter Ableitung bedeuten soli. Dieses Ergebnis ist ebenso iiberraschend wie befremdend und steht im Widerspruch mit den Untersuchungen des Unterzeichneten.

Karners Ergebnis bedarf daher der Nachpriifung.

Prof. Karner kommt zu seinem Ergebnis auf folgendem Wege. Er trennt den Einflufi des Moments Mm von dem des Moments MD (vgl.

Abbildung). Das Moment MD = P[fJ

TU

Zuschriften an die Schriftleitung.

Betrachtungen iiber das Knickproblem unter Beriicksichtigung des Spannungsverlaufs im unelastischen Bereich. In dem Aufsatze von Prof. Karner in der Bautechn. 1930, Heft 48, S. 724 wird das Knickproblem des an beiden Enden gelenklg gelagerten geraden Stabes bei mittigem und aufiermittigem Kraftangriff im unelastischen Bereich behandelt.

Bei m ittigem Kraftangriff sind die glelchen Grundlagen und Vor- aussetzungen gewahlt, wie sie schon Engefier1) und spater v. Karmdn2) fiir ihre Untersuchungen benutzt haben. Natiirlich Ist das Ergebnis i. w.

das gleiche. Die Knickkraft im unelastischen Bereich wird abhangig von der Querschnittsform. Um diesen Einflufi besser erfassen und berechnen zu kOnnen, schreibt Karner die Gleichung fiir die Knickkraft in der Form

* * E J ' Hk - ~ [2 >

wo J 'das Tragheitsmoment eines Ersatząuerschnittes bedeutet, bei dem die einzelnen Querschnittsfasern ihrer Breite nach in dem Verhaltnls: b’ = b • 7' reduziert werden. Wird ein solcher Ersatząuerschnitt eingefiihrt, dann ist man in der Lage, die ublichen, auf geradllnigen (!) Spannungsverlauf auf-

/ii t /d) so" nun> °b'v°hl es von endlicher, oft nicht un- erhebllcher Grdfie ist, ebenso aufgefafit werden wie das sehr klelne StOrungsmoment P f bel mittigem Knicken. Hier- nach wiirde man unter dem Einflufi von MD ais Durchbiegung f n in Stab- mitte erhalten

_ P (fD + f M)r-

- E (J ) n2

Aus dieser Bedlngung lafit sich eine Knickkraft nicht

~ anschreiben, weil erst Im /lomentenrerlauf Unendlichen f M gegen f n verschwindet, nachdem alle Voraussetzungen der Rechnung (Insbesondere die Annahme: Bogenelement ds = Sehnen- element dx) langst hinfaillg geworden sind. Sodann ist MD genau wie M Al nach und nach mit wachsendem P entstanden.

Nun braucht man durchaus nicht das Moment MD ais klein und Im Sinne Karners ais StOrungsmoment anzusehen. Man Ist in der Lage, die Gesamtdurchbiegung infolge von Mm und MD zu bestimmen. Hierfiir lassen sich sogar entsprechende Schlufiformeln anschreiben (vgl. a. a. O.

S. 135, 139). Erteilt man nun dem so vorbelasteten Stabe nach dem Vor- bilde Karners ein klelnes StOrungsmoment P f, wobei / sehr klein ist, dann mufite unter Annahme eines Verlaufs der Momente wie der Biege-

P f l 2 linie nach der Sinuskurve folgen die Durchbiegung /==--- ur|d

T 2E(J') Jo &

hieraus die Knickkraft P b Yorslchtlgerweise stellt Karner

!) Hann0v. Zeitschr. 1889, S. 445; Schweiz. Bztg. 1895.

2) Mitteil. iiber Forschungsarbeiten a. d. Gebiete d. Ingenieurwesens, Berlin 1910, Heft 81.

noch die Bedlngung, daB Pk erst dann zutreffend sein soli, wenn dieser Wert mit der angenommenen Last P iibereinstimmt. Nun wird das vor- stehende Pk stets grOfier ais die von vorherein angenommene Last P.

Man sieht dies sofort ein, wenn das Karnersche Verfahren auf einen aufiermittig belasteten Stab im elastischen (!) Bereich angewendet wird.

In diesem Falle wiirde man ais Knickkraft den Ausdruck Pk = — p J erhalten, also fiir mittlges wie fiir aufiermittiges Knicken den gleichen Wert. Dies ist aber erst bei einer unendllch grofien Ausbiegung mOglich, nachdem der Stab infolge von Druck und Biegung langst zugrunde ge- gangen Ist. Ahnlich liegen die Verhaitnisse im unelastischen Bereich.

Denn das Ersatztragheitsmoment bedeutet ja nur einen Kunstgriff: Zuriick- fuhrung des Einflusses des ver3nderllchen T — auf das unver3nder- liche E zur Vereinfachung der Rechnung.

Die genaue Untersuchung liefert also folgendes Ergebnis: Bei aufierm ittigem K raftangriff im elastischen wie im un-

(6)

Zuschriften an die Schriftleitung D IE BAU TECH NIK Fachschrift f. d. ges. B aulngenleurw esen

elastischen Bereich ist es nicht moglich, eine K nickkraft im Slnne des Eulerschen unsicheren G leichgew ichts an- zuschreiben. DaB es auch Ausnahmen dann geben kann, wenn Biegungs- momente ungleichen (!) Vorzeichens auf den Stab einwirken, sei nebenher erwahnt; vgl. z. B. a. a. O. Abb. 61 auf S. 125.

In dem Karnerschen Aufsatze sind iibrigens noch einige Irrtiimer und Unstlmmigkciten unterlaufen, die aber das vorstehendc Ergebnis nicht beeinflussen. Erwahnt seien nur die beiden folgenden Punkte.

1. Es war unzutreffend und nicht nOtig, einen Ersatząuerschnitt zweiter Ableltung einzufiihren. Durch das kleine Storungsmoment werden in den meisten Failen weder die Spannungen noch das elastische MaB T, infolge- dessen auch nicht die Brelten b' gcandert; damit bleibt das Ersatztragheits- momenty erhalten. Es verbleiben die Spannungen, sei es ais Druck- oder ais Zugspannungen, auf der Biegungszugscite meist noch innerhalb der Proportionalitatsgrenze; dadurch ist E schon beim ersten Ersatz­

ąuerschnitt vorhanden. Nur bei gedrungenen Staben mit kleiner Ex- zentrizitat karne auf der Biegungszugscite ein Ersatz von T durch F. beim Storungsmoment in Bctracht.

2. Bei der allgemeinen Spannungsberechnung war eingangs gesagt worden, daB das Verfahren Karners mit dem des Unterzeichneten sich decke. Hier muB eine Einschrankung gemacht werden. Durch dic im Schwerpunkte des Karnerschen Ersatząuerschnittes angreifende Achsdruck- kraft P werden ungleich groBe Normalspannungcn hervorgerufen. Dies bedeutet eine unglelche Zusammenpressung der einzelnen Fasern, d. h.

eine biegende Wirkung. Sie wird durch das Ersatztragheitsmoment J' nicht erfaBt. Es werden zu grofie Ausbiegungen berechnet. Dem wird abgeholfen, wenn der Ersatząuerschnitt auf Grund der Biegungsspannungen allein ermlttelt wird; vgl. z. B. a. a. O. Abb. 68 auf S. 137.

Beim auBermlttigen Kraftangriff kommt im Gegensatze zur mittigen Belastung kein lablles, sondern unter allen Laststufen bis zum Bruche nur ein stabiles Gleichgewicht vor, wenn auch in den Ietzten Stadien die Dehnungen und Formanderungen immer schneller wachsen ais die Spannungen. Wie schon auf S. 116 meines Buches ausgefiihrt, kann das Gleichgewicht nur in einem erweiterten Sinne ais derart unsicher be- zeichnet werden, dafi von einem bestimmten Punkte ab eine kleine Er­

hohung der Auflast verhaitnlsmafiig grofie Formanderungen und schliefilich den Bruch des Stabes im Gefolge hat. Aus der Knickaufgabe ist eine Bruchaufgabe geworden.

In diesem Slnnc ist die Aufgabe des aufiermittigen Kraftangriffs vom Unterzeichneten in Angriff genommen und auf Grundlage der Spannungs- dehnungslinie unter Verwendung von Ersatząuerschnitten in einem all- gemeingultigen Probierverfahren gelOst worden. Fiir die Praxis diirfte ein solches Probierverfahren im allgemeinen zu zeitraubend sein; nur in Sonderfailen, z. B. bei der Auswertung von Versuchen, karne es In Betracht.

Aus diesem Grunde sind auf S. 143 u. f. noch einige Naherungsverfahren entwickelt, die in dem Buche nachgelesen werden kOnnen.

Dusseldorf, Dczember 1930. E. Elwitz.

E r w i d e r u n g .

Mein Aufsatz bezweckte, die Knickberechnungen bei mittigem und auBermittigem Knicken im plastischen Bereich mit der allgemeinen Spannungsberechnung in diesem Bereich in Zusammenhang zu bringen.

Ausgehend von dem Spannungs-Dehnungs-Diagramm eines Baustoffes, konnen fiir eine gegebene Belastung eines Stabąuerschnittes die zugehorigen Spannungen ermlttelt und die Lage der Biegungsachse bestimmt werden;

dies bleibt ein Probierverfahren, solange nicht fiir das Spannungs-Dehnungs- Diagramm iiber die Proportionalitatsgrenze hlnaus eine rechnerisch erfaBbare Gesetzmafiigkeit gegeben ist. Dies ist der eigentliche Hauptteil meines Aufsatzes, und dafi dabei mit Ersatząuerschnitten gearbeitet wird, um bei der iiblichen Annahme eben blelbenden Querschnittes mit einem kon- stanten Elastizitatsmodul (linearer Spannungsverlauf) arbeiten zu konnen, ist bei allen Rechnungsverfahren mit heterogenen Baustoffen bekannt.

Der Fali des Knlckens bel m ittiger Belastung ist dann ein Sonderfall einer solchen Rechnung und bringt fiir die Knicklast die Euler-Gleichung in der allgemelnsten Form, auch fiir den plastischen Bereich giiltig. Dafi ich dabet keine neue Knickformel bringen konnte oder wollte, ist klar, ich habe selbst in meinem Aufsatze darauf hingewiesen. In der all- gemeinsten Fassung der Euler-Glelchung ist das Produkt TkE in der von v. Karman eingefiihrten Schreibweise identisch mit der in meinem Aufsatze (durchaus ais nicht neu) gebrachten Form E J r. In dem verdienstvollen Bericht von Herrn Prof. Dr. M. Roś-Zurich von der II. Internationalen Tagung fur Bruckenbau und Hochbau (Wien 1928) iiber; „Die BemeSsung zentrisch und exzentrisch gedriickter Stabe auf Knickung“ ist fiir das praktische Rechnen das Tragheitsmoment J des Querschnittes ais konstant angenommen und gezeigt, wie in der Praxis sowohl bei mittigem ais auch auBermittigem Knicken aus dem Spannungs-Dehnungs-Diagramm der Faktor Tk ermittelt, und ferner die Knickspannungskurve<*A iiber ~ bestimmt werden kann. Das gleiche Ziel wird erreicht, wenn wir, eben von der Spannungsrechnung her, E konstant lassen und J ver3nderlich gestalten.

Welchem Verfahren man schliefilich den Vorzug gibt, Ist praktisch gleich- giiltig. Da aber Tk aufier von auch von J und bis zu einem ge­

wissen Grade von der Querschnittsform abhanglg ist, kann fiir bestimmte Falle ebenso rasch, wenn nicht schneller, die Knickkraft mit Hilfe des veranderlichen J r (Tragheitsmoment des reduzierten Querschnittes) ge- funden werden.

Ich mOchte hier ais nachtragliche Korrektur zu meinem Aufsatze hinzu- fiigen, dafi in Abb.6b selbstverstandlich der Obergang der dortgezeichneten E -Linie zur 7-Kurve stetig, wenn auch in raschcin Abfall, stattfinden mufi und dafi bei ganz gleich vorausgesetztem Spannungs-Dehnungs- Diagramm die tfA-Kurve der Abb. 7, wie sie sich nach dem TKVSB- Verfahren ergibt, mit meiner Rechnung voll tibereinstimmen mufi. Bei der Eigenart der Spannungs-Dehnungs-Kurven fiir Stahl sind bei nur geringen Unterschieden in der Annahme auch kleinere Unterschiede in der rf/;-Kurve zu erwarten, die aber auf das praktische Ergebnis keinen Einflufi haben.

Die Verwendung von Ersatząuerschnitten bei solchen Rechnungen mit heterogenem Materiał ist meines Erachtens selbstverstandllch und bekannt. Im Zusammenhang mit dem mittigen Knicken ist dies allerdings nicht soweit der Fali, ais dafi man nicht erneut darauf hinweisen sollte, um besonders bei schwlerigen Querschnltten und vlelfach neuen Bau­

stoffen, fur die noch keine erprobten rfA-Kurven vorliegen, dem praktisch arbeitenden Konstrukteur an die Hand zu gehen. Ich bin Herrn Elw itz fiir den Hinweis auf sein Buch, das mir in der Literatur iiber dieses Thema leider bisher entgangen ist, sehr dankbar.

Zu meinen Ausfiihrungen iiber das aufierm ittige Knicken iiber- gehend, bin ich im grofien und ganzen mit den Ausfiihrungen bzw. Eln- wendungen von Herrn Elwitz einverstanden. Ich sehe leider, dafi die Verhaitnisse, auf die sich meine Ausfiihrungen beziehen, nicht klar genug ausgedriickt worden und dadurch gewisse Mifiverstandnisse entstanden sind, wie mir dies auch von anderer Seite durch Zuschriften bestatigt wurde. Der Wert Pk, wie ich ihn durch zweimalige Rcduktlon der Quer- schnittfiache erhielt, ist natiirlich nicht identisch mit der iiblichen Auf- fassung von der Knicklast. Es handelt sich bei auBermittigem Knicken, wie auch Herr Elwitz betont, kelnesfalls um ein lablles Gleichgewicht im Sinne des mittigen Knickens, und es bedarf bei der Berechnung eines solchen Lastfalles der vorherigen Festsetzung, welche Last ais krltisch bzw. gefahrlich zu betrachten ist, da es zwccklos ist, den Zustand des Stabes iiber die Bruchspannung hinaus zu verfolgen oder solche Ver- formungen zuzulassen. bei denen die Rechnungsannahmen bereits hin- fallig sind. Meine Rechnungen in dem Aufsatze beziehen sich auf Stabe, dereń ungiinstigster Querschnitt noch Spannungen unterhalb der Bruch- grenze aufwelst und bei denen kleine Exzentrizitaten auftreten, fur die die Belastung, wenlgstens fiir die Stabenden, innerhalb der Kernfiache liegt. Unter dieser Voraussetzung schranken sich die Einwendungcn in der Zuschrift wesentlich ein. Weiteres behalte ich mir vor bis nach Ausfiihrung und Auswertung der in Arbeit befindlichen Versuchsrcihcn, die das ganze Problem allgemeln erfassen sollen.

Damit ist voriaufig auch die Schlufibemerkung unter 1. behandelt.

Zur Schlufibemerkung unter 2. fiige ich folgendes hinzu. Meine Gleichungen fiir die allgemeine Spannungsberechnung im plastischen Bereich beziehen sich auf einen bestimmten Querschnitt ohne Riicksicht auf seine Entfernung vom Stabende, also ohne Riicksicht auf die Biegelinie selbst. Es fallen dadurch die Bemerkungen in bezug auf die Biegelinie weg. Selbstverst3nd- lich sind die durch den Achsdruck hervorgerufenen wirklichen Normal- spannungen nicht iiber dic ganze Flachę gleich, wie dies aus Abb. 8c hervorgeht. Ferner habe ich in meinem Aufsatze darauf hingewiesen, dafi die reduzierten Tragheitsmomente und Fiachen beim Obergang der Be- trachtungen zum Stabe mit ver3nderlichem x nicht konstant sind und da­

durch der Einflufi entsteht, von dem Herr E. in der Bemerkung sprlcht.

--- Kar ner.

Wir schliefien hiermit die Aussprache. Die Schriftleitung.

Bau einer geschweifiten Strafienbriicke. In der Bautechn. 1931, Heft9, beschreibt Herr Reg.-Baumeister K leinicke den Bau einer Strafien- briicke iiber die Lahn bei Eckelshausen, wobei geschweifite Blechtrager verwendet worden sind. Die in dcm Aufsatz ausgesprochene Vermutung des Verfassers, dafi dieses Bauwerk die erste v o llstan d lg geschweifite Brucke in D eutschland sei, darf jedoch nicht unwidersprochen bleiben.

Wenn man etwa die von Stadtbaurat Ritter in Leipzig ausgefuhrte ge­

schweifite Strafienbriicke1) nicht ais „vollstand ig geschweifite Briicke”

anerkennen will, so ist darauf hinzuweisen, dafi die von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft ausgefuhrte Eisenbahnbriicke bel Munster (Westf.) zweifellos einen vollstandig geschweifiten Oberbau besitzt. Wahrend die genannte Lahnbrucke im Herbst 1930 ausgefiihrt und am 2. Dezember 1930 einer Probebelastung unterzogen worden ist, ist die Reichsbahnbriicke bei Munster bereits im Friihjahr 1930 elngehenden Versuchen unterworfen und am 31. August 1930 in eine Betriebsstrecke eingebaut worden (vgl. hieriiber Bautechn. 1930, S. 74 u. 323, R.-Bahn 1931, S. 113, und Elektroschweifiung

1930, S. 140). _________ ®r.=3|g. K oli mar.

E r w i d e r u n g .

Vorstehendcr Zuschrift habe Ich nichts hinzuzusetzen. Von der Brucke bei Munster erfuhr ich erst, nachdem mein Beitrag im Druck

fertig war. _______ _ _ K leinicke.

Eisenbahn-Dreigurtbrflcke bei Diiren. Zu dem Bericht von Sr.=3»9- Tils in der Bautechn. 1931, Heft 6 u. 8, iiber die Ausfiihrung einer Dreigurtbriicke und zu der im Jahrgang 1928, Heft 38, erschienenen Arbeit desselben Verfassers, die die theoretischen Grundlagen der vor- liegenden Ausfiihrung bringt, mOchte ich auf eine scheinbar untergeordnete

M Vgl. Z. d. V dl 1929, S. 1754, ferner Bondy, Ausgewahlte Schweifi- konstruktionen, VDI-Verlag, S. 71 ff.

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