STAHL U ND EISEN
Z E I T S C H R I F T F Ü R D A S D E U T S C H E E I S E N H Ü T T E N W E S E N
Herausgegeben vom Verein Deutscher Eisenbüttenleute G eleitet von Dr.-Ing. Dr. mont. E. h. O . P e t e r s e n
unter Mitarbeit von Dr. J. W. Reichert und Dr. W. Steinberg für den wirtschaftlichen Teil
HLKT7 13. F E B R U A R 1941 61. J A H R G A N G
Die w erk sgesch ich tlich e Forschung in der rheinisch-w estfälischen G roßeisenindustrie.
Von Dr. habil. F r i t z H e llw ig in Saarbrücken.
(Werksgeschichte und allgemeine Geschichtswissenschaft; Stand der bibliographischen Erschließung. Geschichtliche Forschung bei den technisch-wissenschaftlichen Vereinen. Wirtschaftsarchive. Wirtschaftsbiographien. Werksarchive. Veröffent
lichungen: Form, Verfasser, Verleger. D as werksgeschichtliche Schrifttum der rheinisch-westfälischen Konzerne. Weitere Forschungsaufgaben.)
Werksgeschichte und allgemeine Geschichtswissenschaft.
D
er Erforschung ihrer eigenen Geschichte haben die wirtschaftlichen Unternehmungen etwa seit der Ja h rhundertwende erhöhte Aufm erksam keit gewidmet. Die werksgeschicktlicke Forschung h a t einen Umfang genommen und Leistungen erzielt, die gemeinhin überraschen, weil der Widerhall dieser A rbeit verhältnism äßig gering und auf die nahestehenden technischen und wirtschaftlichen Kreise beschränkt blieb. Man wird in der deutschen Geschichts
wissenschaft, auch in der W irtschaftsgeschichte, vergebens nach der Würdigung suchen, die diese Arbeit nach ihrem inhaltlichen und auch wissenschaftlichen W ert verdient hat.
Man wird z. B. in führenden Zeitschriften vergebens eine Besprechung selbst wichtigster Leistungen auf diesem Ge
biete suchen wie der mehrbändigen Biographie Alfred Krupps1) oder der Geschichte des Bochumer Vereins2). Es ist hier nicht der Ort, die Gründe dafür zu untersuchen; sie liegen zweifellos nicht nur innerhalb der beteiligten W irt
schaftskreise, sondern auch außerhalb. Daß auch die all
gemeine Geschichtswissenschaft — geschweige denn die Wütschaftsgeschichte — an der werksgeschichtlichen F or
schung nicht mehr Vorbeigehen kann, m uß angesichts der Bedeutung wirtschaftlicher Unternehm ungen für die all
gemeine Entwicklung der w irtschaftlichen und sozialen Verhältnisse des Volkes, aber auch für die Entwicklung ihrer örtlichen Umgebung und des von ihnen erfaßten Menschenkreises als selbstverständlich gelten. Um welche Größenordnungen es sich gerade auch in der Bedeutung des Einzelunternehmens handelt, m ag am besten durch einen Vergleich beleuchtet werden: Einige G roßunterneh
mungen beschäftigen eine Zahl von A rbeitskräften, die zusammengefaßt eine G roßstadt bevölkern würden. Es handelt sich hier natürlich um Spitzenfälle, die durch die Zusammenfassung zahlreicher Einzelbetriebe in Konzernen zustande kommen. Aber auch zahlreiche Einzelbetriebe weisen Beschäftigtenzahlen auf, die der Einwohnerzahl von kleinen und größeren M ittelstädten gleichkommen. Rechnet man dazu die von diesen Beschäftigten ernährten Familien-
J) B e r d r o w , W .: Alfred K ru p p (2 B ände), 2. Aufl. Berlin 1928. — Alfred K rupps Briefe, 1826 bis 1887, hrsg. von W . B erdrow . Berlin 1928.
') D ä b r i t z , W .: Bochum er V erein fü r B ergbau u n d Guß- stahlfabrikation in Bochum. N eun Ja h rz e h n te seiner Geschichte im Rahmen der W irtschaft des R uhrbezirks. D üsseldorf 1934.
13 7 . . .
angehörigen, so ergibt sich auch für diese Einzclwerke ein von ihnen wirtschaftlich u rm ittelb a r abhängiger Per
sonenkreis, der eine G roßstadt füllen würde. Und nun ver
gleiche man den Raum , den unter den Zweigen der Ge
schichtsforschung etwa die S tadt- und Landesgeschichte einnimmt, m it der Anteilnahme, die die werksgeschichtliche Forschung von dieser Seite bisher gefunden hat! Die um fangreiche Beschäftigung m it der älteren W irtschafts
geschichte — wobei die Erforschung der älteren Montan
industrie besonders hervorgehoben sei — läßt allerdings die Erw artung zu, daß in einigen Jahrzehnten oder Ja h r
hunderten auch die Geschichte der W irtschaftsunterneh
mungen unserer Tage eine größere wissenschaftliche Pflege finden wird. Nur dürften dann die jetzt noch reichlich fließenden Quellen versiegt sein.
Zwei bibliographische Veröffentlichungen der letzten Jahre haben den Zugang zu den Ergebnissen der werks- gesckicktlichen Forschung wesentlich geebnet. Die D e u t sc h e R e ic h s b a n k h a t den „K atalog der Fest- und Denk
schriften wirtschaftlicher Betriebe“ herausgegeben, der die
„Dr.-Hjalm ar-Schacht-Sam m lung“ der Bücherei des Reichs
bankdirektorium s m it ihren rd. 2000 Schriften wider
spiegelt8). Umfangreicher und Vollständigkeit anstrebend ist die von H. C o r s te n bearbeitete Bibliographie „H undert Jahre deutscher W irtschaft in Fest- und D enkschriften“ , die von den Beständen des W irtschaftsarchivs der Universi
tä t Köln ausgehend diejenigen zahlreicher öffentlicher und privater Büchereien, auch von Handelskammern, erfaßt4).
Sie zählt rd. 4000 Schriften auf, bleibt aber zweifellos noch weit hinter einer vollständigen Erfassung zurück.
Die r h e i n i s c h - w e s t f ä l i s c h e G r o ß e i s e n i u d u s t r i e hebt sich aus dem Kreis der hier verzeichneten U nterneh
mungen weniger nach ihrem zahlenmäßigen Anteil heraus als vielmehr durch die Tatsache, daß es sich bei ihr einmal um einen verhältnism äßig kleinen und zusammengefaßten Kreis von Unternehmungen, auf der anderen Seite um Werke von weit überdurchschnittlicher Giöße und Be
deutung handelt. Anderseits ist die Geschichte ihrer Werke verhältnism äßig jung, gerade bei den größten U nterneh
3) Bücherei des R eich sb an k d irek to riu m s: K atalo g der F est- u n d D e nkschriften w irtschaftlicher B etriebe (D r.-H jalm ar- S chacht-S am m lung). B erlin 1937.
4) H u n d e rt J a h re d eu tsch er W irtsc h aft in F est- u n d D en k schriften. E ine B ibliographie. K ö ln 1937.
1 5 3
154 S ta h l un d Eisen. Die werksgeschichtliche Forschung in der rheinisch-westfälischeiiGroßeisenindustne. 61. Ja h rg . Nr. 7.
mungen. Die werksgeschichtliche Forschung h a t bei ihr verhältnism äßig früh eine Pflegestätte gefunden, nicht selten in Anlehnung an die technisch-wissenschaftliche Forschung, die gerade bei ih r und bei der gesamten deutschen Eisenindustrie als Gemeinschaftsarbeit eine besondere Stel
lung einnimmt. Der Ueberblick, der auf diesen B lättern von den werksgeschichtlichen Arbeiten aus ihrem Bereich gegeben wird, benutzt neben den schon genannten Biblio
graphien die Bestände des Vereins Deutscher Eisenhütten
leute und der Verbindungsstelle Eisen für Schrifttum und Presse, beide in Düsseldorf, sowie die Arbeiten der bei den W erken bestehenden Archiveinrichtungen.
Geschichtliche Forschung bei den technisch-wissenschaftlichen Vereinen.
Die geschichtliche Forschung in der deutschen Eisen
industrie bleibt für immer m it dem Namen von L u d w ig B e c k verbunden, dem Verfasser der heute noch unerreichten
„Geschichte des Eisens“ 5). Beck h a t neben der allgemein technisch-geschichtlichen Forschung auch schon die werks
geschichtliche Forschung aufgenommen und hierfür die Grundlagen in dem ihm besonders nahestehenden nassau- ischen und mittelrheinischen Gebiet gelegt6). Sein Werk befruchtete die W eiterarbeit in den verschiedenen deutschen Eisenrevieren ebenso wie in einzelnen Unternehm ungen7).
Von größter Bedeutung für die Erforschung der Technik
geschichte wurde die Gründung des einzigartigen „ D e u t s c h e n M u s e u m s “ in München durch O s k a r v. M ille r (1903), das zum Sammelpunkt vieler gleichgerichteter Be
strebungen wurde und auch in seinen Veröffentlichungen der geschichtlichen Darstellung P latz einräum t8). Durch eine Reihe kleinerer Schriften wurden Vorgänge aus der geschichtlichen Entwicklung der deutschen Technik auch einem größeren Leserkreis nahegebracht. Ihre Zusammen
fassung fanden diese Arbeiten in der Agricola-Gesellschaft beim Deutschen Museum, die in ihrem Namen sinnbildlich an Georg Agricola, den Vater der wissenschaftlichen Me
tallurgie auf deutschem Boden, anknüpft9). Aus dem Kreis ihrer Mitarbeiter heben sich die technisch-wissenschaftlichen Vereine heraus, die auch die geschichtliche Forschung in ih r Arbeitsgebiet aufgenommen haben und bei der engen Verbindung zur Praxis auch engste Berührung mit der Werksgeschichte halten.
Den größeren technischen Rahmen spannte der V e re in D e u ts c h e r I n g e n ie u r e , der in seiner Arbeitsgemein
schaft „Technik-Geschichte“ und in der stattlichen Reihe
5) B e c k , L .: Die Geschichte des Eisens in technischer und kulturgeschichtlicher Beziehung (5 B ände). B raunschw eig 1884 bis 1903. U eber Beck vgl. H . S c h u b e r t : Ludwig Beck -f. E in Lebensbild. S tah l u. Eisen 38 (1918) S. 789/92.
6) B e c k , L .: B eiträge zur Geschichte der E isenindustrie in N assau, o. 0 . [1904.] A us: A nnalen des Vereins fü r nassau- ische A ltertum skunde un d G eschichtsforschung. Bd. 3 3, H . 2 . __
B e c k , L .: Die Fam ilie R em y u n d die In d u strie am M ittelrhein E benda, Bd. 35 (1905) 129 S.
7) So fü h rten L. Becks V orarbeiten fo rt II. S c h u b e r t : Geschichte der nassauischen E isenindustrie von den A nfängen bis zur Zeit des 30jährigen Krieges, M arburg 1937 ( = V eröffent
lichungen der H istorischen K om m ission fü r N assau. 9) und W. K r ö l l : Fam ilie R em y, R asselstein. Hrsg. von der R assel
steiner Eisenw erks-G esellschaft, A.-G. 1935.
8) D eutsches M useum : A bhandlungen u nd Berichte. Jg . 1, 1929 u n d folgende.
9) Aus den V eröffentlichungen der A gricola-Gesellschaft ist hier zu nennen die u n te r M itw irkung des Vereins D eutscher E isen h ü tten leu te v e ran sta lte te N euausgabe in deutscher Ueber- setzung von Agricolas H a u p tw erk : De re m etallica. Berlin 1928.
Zu dem von C. M a t s c h o ß im A uftrag der A gricola-Gesellschaft herausgegebenen Sam m elw erk: Technische K u ltu rd en k m ale, M ünchen 1932, h a t 0 . P e t e r s e n den B eitrag „ E ise n h ü tte n wesen“ geschrieben.
„Technik-Geschichte“ die entsprechende Stelle schuf10) und in deren Leiter, C o n r a d M a ts c h o ß , zugleich den viel
seitigen u nd verdienten Verfasser wertvoller Werksge
schichten stellte11). Fachlich und bezirklich aufs engste mit der rheinisch-westfälischen Eisenindustrie verbunden ent
wickelte sich die geschichtliche Forschung beim V erein D e u t s c h e r E i s e n h ü t t e n l e u t e in Düsseldorf, in dessen Zeitschrift „S tahl und Eisen“ sie vereinzelt schon vor der Jahrhundertw ende, dann stärker seit Becks Werk Raum fand13). Der Verein legte das H auptgew icht naturgemäß auf die Geschichte des Eisenhüttenwesens, h a t aber gerade durch rechtzeitige D arstellung der geschichtlichen Entwick
lung von technischen Verfahren und Einrichtungen die werksgeschichtliche Forschung aufs stärkste befnichtet;
handelte es sich doch vielfach um Vorgänge, für die im Rah
men eines Werkes nicht selten die schriftlichen Quellen ver
loren gingen. Bei verschiedenen Anlässen, unter anderem auch an den Gedenktagen seines eigenen Bestehens, regte der Verein immer wieder die beteiligten Techniker und E isenhüttenleute selbst an, ihre Erinnerungen und ihren Anteil an der eisenhüttentechnischen Entwicklung nieder
zulegen. So sind die Erinnerungen derjenigen Eisenhütten
leute 1910 gesammelt worden, die die Gründung des Tech
nischen Vereins für Eisenhüttenwesen, des Vorläufers, im Jahre 1860 noch miterlebt h a tte n 13). Einen Beitrag von besonderer E igenart stellen seit Jahrzehnten die teilweise recht umfangreichen Nachrufe dar, die der Verein ver
dienten Eisenhüttenleuten in seiner Zeitschrift widmet und die nicht selten auch dem erfolgreichen Unternehmer gelten, dam it aber m itten hinein in die Geschichte von Einzelunternehmungen führen.
Die zunehmende Bedeutung geschichtlicher Arbeiten veranlaßte den Verein 1913 zur Bildung eines besonderen G e s c h ic h ts - A u s s c h u s s e s , dessen Vorsitz Ludwig Beck' übernahm. Seine erfolgversprechende Arbeit fiel allerdings dem Weltkrieg m it seinen andersgearteten Forderungen an die Eisenhüttenindustrie zum Opfer. Der Verein blieb aber trotzdem das Sammelbecken aller geschichtlichen Arbeiten über die Eisenhüttentechnik, denen er sich ebenso widmete wie der E rhaltung eisenhüttentechnischer Kulturdenkmäler aus den Zeiten vergangener Verhüttungsverfahren. Er hat
l0) B eiträge zur Geschichte der T echnik u n d Industrie, J a h rb u c h des Vereins D eutscher Ingenieure. H rsg. von C. M a t
s c h o ß . Berlin 1909 bis 1939. (Bisher 28 Bände.)
1X) C. M a t s c h o ß h a t m it dem biographischen Sammelwerk:
M änner der Technik, hrsg. im A u ftrag des Vereins Deutscher Ingenieure, Berlin 1925, auch erfolgreich den Weg der zu
sam m enfassenden L ebensbeschreibungen b eschritten, den er d an n m it seinem eigenen W erk : G roße Ingenieure, München- Berlin 1937, fortsetzte.
la) F ü r die E n tw icklung der geschichtlichen Forschung beim VDEh ausführlicher die F e stsc h rift: 75 J a h re Verein Deutscher E isenhüttenleute, 1860— 1935. Düsseldorf 1935. S. 101 f, 151 f.
10) Vor fünfzig J a h re n : E rin n eru n g en aus der Begründungs
zeit des Technischen V ereins fü r E isenhüttenw esen, des Vor
läufers des V ereins d eu tsch er E isen h ü tten leu te. S tahl u. Eisen 30 (1910) S. 118/86 u. 2036/41; 31 (1911) S. 967/71 u. 1631/34;
32 (1912) S. 905/08 u. 1741/45; 33 (1913) S. 444/46. Werks
geschichtlich ist d a ra u s hervorzuheben der B eitrag von E. Holz über die E n tw ick lu n g der D o rtm u n d er U nion und die Rolle des S pekulanten Strousberg. I n gleicher Weise sind zustande gekom m en die E rin n eru n g en „D reißig J a h r e Thomasverfahren in D eu tsch la n d “ , S ta h l u. Eisen 29 (1909) S. 1465/90, mit den w erksgeschichtlich w ichtigen B eiträgen von J . M a ss e n e z , G. H i l g e n s t o c k un d A. S p a n n a g e l . E s sei hier auch des N am ens von 0 . V o g e l gedacht, d er sich um die Pflege der ge- gesehichtlichen Forschung in „ S ta h l u n d E isen“ verdient ge
m ach t h a t un d m it der H erausgabe des Ja h rb u c h s für das E isenhüttenw esen, Bd. 1 bis 5, 1900 bis 1904, zugleich auch die bibliographische V erzeichnung aller eisenhüttentechnischen V eröffentlichungen eingeleitet h a t, die d a n n in der Zeitschriften- und B ücherschau in n erh alb von „ S ta h l und E isen“ ihre Fort
setzung fand.
13. Februar 1941. P it if<rlcxgeschichlltcke Forschung in der rheintich-trestfälisrJtenG roßeisenindtisirit. S tah l und Eisen. 155 1^24 auch die Herausgabe einer neuen — allerdings sehr
ajsammenfassenden — ..(jeschichte des E s e n s “ veran- laßtl4), für die O tto J o h a n n s e n gewonnen wurde, der sich vorher und nachher m it Einzelbeiträgen zur E isen
hütten- und Gießereigeschichte und m it W erksgeschichten einen Samen gemacht h a t. Auch des „Eisernen Archivs“ , der reichhaltigen Sammlung kunstgeschichtlich wichtiger Eisengußofenplatten, die der langjährige Geschäftsführer des Vereins, E m il S c - h rö d te r, angelegt u nd die eine be- jondere kunstwissenschaftliche D arstellung gefunden h at15),
?ei in diesem Zusammenhang gedacht. Als besonders reiz
voll müssen in diesem Rahm en die metallurgischen Unter
suchungen alter Eisenerzeugnisse genannt werden, die von den Forschungsinstituten der Eisenindustrie, auch von den Forschungsabteilungen großer Werke, an Eisenfunden aller Zeiten angestellt und die neben der Veröffentlichung in ausgesprochen fachwissenschaftlichen W erken nicht selten durch „Stahl und Eisen“ bekannt w erden1*). Schließlich hat der Verein auch seine eigene Geschichte nach älteren Vorarbeiten17) —u. a. zum Jubiläum 1904 — beim 75jährigen Bestehen 1935 durch W a l t h e r D ä b r i t z u nd H e r b e r t D ic k m a n n bearbeiten lassen“ ), nachdem er schon 1931 die Geschichte seiner damals 50 Ja h re alt gewordenen Zeit
schrift „Stahl und E s e n “ h a tte schreiben lassen19). In beiden Fällen h at der Text eine wertvolle Ergänzung ge
funden durch die als Kopfleisten überall eingestreuten, mit Bildern au sgestatteten Lebensläufe verdienter Eisenhütten
leute und M itarbeiter des Vereins, wodurch die Schriften zugleich biographische Sammelwerke für die E sen h ü tten - eeschiehte werden. F ü r alle Veröffentlichungen des Vereins gilt, daß sie — vor allem „ S ta h l u n d Eisen“ — durch sorg
fältige Kamen- und Sachverzeichnisse*0) erschlossen sind und damit der Zugang zu den geschichtlichen Arbeiten auch dem technisch weniger bewanderten Leser erleichtert ist.
Wirtschaftsarchive und Wirtschaftsbiographien.
Neben dem technischen wurde für die Aufnahme der w e rk s g e s c h ic h tlic h e n F o r s c h u n g schon sehr früh maßgebend der betriebliche Zweck, und zwar sowohl bei den Unternehmungen selbst als auch bei den w irtschafts
politischen Organisationen und bei den W irtschaftswissen
schaften. Von mehreren Seiten gingen die Anregungen aus, die in der Richtung von W i r t s c h a f t s a r c h i v e n m ün
deten*1), deren sich an erster Stelle verschiedene Handels- M) J o h a n n s e n , 0 . : G eschichte des Eisens, 2. Aufl. Düs
seldorf 1925.
lä) K i p p e n b e r g e r , A .: Die K u n s t d e r O fen p latten , d a r
gestellt an der Sam m lung des Vereins D eutscher E is en h ü tte n leute. Düsseldorf 1928. K i p p e n b e r g e r , A .: D ie deutschen Meister des Eisengusses im 16. J a h rh u n d e rt. M arburg 1931.
1‘) Aus der größeren Z ahl d e rartig e r A rb eiten sei hier ge- Dannt K. D a e v e s : U ntersuchung a lte r E isenteile vom K ölner Dom [Stahl u. Eisen 60 (1940) S. 245/52], weil hierin die einschlä
gigen veröffentlichten un d u nveröffentlichten U ntersuchungen älterer Eisenteüe u n d Schlacken zusam m engestellt werden.
17) 25 Ja h re D eutscher E isen in d u strie u n d d er Verein deutscher E isenhüttenleute. 1879 bis 1904. Z u r 25jährigen Erinnerungsfeier an die X eubegründung des V ereines. D üssel
dorf, April 1904. — E mil Schrödter zu seinem Scheiden aus der Geschäftsführung des V ereins d e u tsch er E ise n h ü tten leu te am 31. Dezember 1917. H rsg. vom V erein d e u tsch e r E is e n h ü tte n leute. Düsseldorf 1917.
Ie) 75 Ja h re Verein D eutscher E isen h ü tten leu te , 1860 bis 1935. Düsseldorf 1935. S tah l u. E isen 5 5 (1935) S. 1253 1450.
19) 50 Ja h re Stahl u n d E isen. S ta h l u. Eisen 51 (1931) S. 818,53.
■*) Bisher liegen die G esam t-Inhaltsverzeichnisse vor fü r die Jahrgänge 1881 bis 1906 (1908), 1907 bis 1918 (1923) un d 1919 bis 1930 (1932).
**) H ierfür A. T il l e : W irtschaftsarchive. B erlin 1905 ( = So- zialwirtsehaftLiehe Z eitfragen, H . 516). E . S a b b e : W irtschafts- atchive. Archival. Z tschr. 44 (1936) S. 113/30. M e i n e r t : Wirtschaft und Archive. Technikgeschichte 27 (1938) S. 160 ff.
kam m eni annahmen. F ür das rheinisch-westfälische Indu
striegebiet gingen diese Anregungen von der Handelshoch
schule Köln aus, bei deren E rrichtung 1901 bereits der Plan eines „Zentralarchivs für rheinisch-westfälische W irtschafts
geschichte“ aufgestellt wurde. E fand seine Verwirklichung in dem .„Archiv für rheinisch-westfälische W irtschafts
geschichte“ , das um die Jahreswende 1906,07 unter F ü h rung der Kölner Handelskammer zustande kam.
Die bezirklichen W irtschaftsarchive, als deren bedeu
tendste V ertreter die in Köln**) und Saarbrücken*3) zu gelten haben, sollten eine Sam m elstätte für den bei ihren Verbänden und Unternehmungen anfallenden Stoff sein, wollten aber auch gleichzeitig diesen Geschichtsstoff aus
werten und die wirtschaftsgeschichtliche Forschung in ihren Bezirken pflegen. Das Rheinisch-Westfälische W irt
schaftsarchiv h a t in seinen Beständen allerdings die Archi
valien der rheinisch-westfälischen Großindustrie nur zu einem kleinen Teil gesammelt. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang Akten des Hoerder Bergwerks- und H ü tten vereins, ein Repertorium des Aachener Hüttenvereins und A kten einiger älterer Montangesellschaften, daneben der Nachlaß von W. Th. Mulvany, dem großen Bergbauunter
nehmer, der in den Veröffentlichungen des Archivs auch bereits eine biographische Darstellung gefunden hat*1). F ü r die Geschichte der Großeisenindustrie sind auch die in Köln liegenden Akten der großen Privatbanken des rheinisch- westfälischen Industriegebiets von Bedeutung, u. a. des A. Schaaffhausen'sehen Bankvereins und des Hauses Deich
mann & Co.
E in besonderes Verdienst hat sich das Rheinisch-West
fälische W iitschaftsarchiv erworben durch die Aufnahme der b i o g r a p h i s c h e n Erforschung des rheinisch-westfälischen Unternehmertums, für die sich gleichzeitig die V o lk s w i r t s c h a f t l i c h e V e r e in ig u n g im rheinisch-westfälischen Industriegebiet eingesetzt hat. Von dort aus h a tte W a l t h e r D ä b r i t z 1929 im Anschluß an seine eigenen Vorträge . Unternehmergestalten aus dem rheinisch-westfälischen Industriebezirk“ den Plan für eine „Rheinisch-Westfälische Biographie“ ausgearbeitet*5). Im Anschluß an die ältere biographische Reihe des Rheinisch-Westfälischen W irt
schaftsarchivs*6) erscheinen seit 1932 die „ R h e i n is c h - W e s tf ä l is c h e n W i r t s c h a f t s b i o g r a p h i e n “ , an denen neben dem Archiv selbst die Volkswirtschaftliche Vereini
gung u nd die Historische Kommission des Provinzial- In stituts für westfälische Landes- u nd Volkskunde in
**) D reißig J a h re Rheinisch-W estfälisches W irtsc h afts
archiv zu K öln. K öln, J a n u a r 1 9 3 7 .
**) H e l lw ig , F .: D as S aarw irtschaftsarchiv. W erdegang u n d A ufgaben. V ölklingen-Saarbrücken 1 9 3 8 ( = Saar-W irt
schaftsfragen, H . 6). Als bekanntere W irtsch aftsarch iv e sind ferner zu nennen das Schweizerische W irtsch aftsarch iv in B asel (Sum m arischer K a talo g . B asel 1 9 3 7 ) u n d d as A rchiv zur W irtschaftsgeschichte Leipzigs bei der dortigen H an d els
kam m er (K atalog, b earb. von S. M oltke. Leipzig 1 9 1 3 ).
**) B l o e m e r s , K .: W illiam T hom as M ulvany. 1 8 0 6 bis 1 8 8 5 . E ssen 1 9 2 2 ( = V eröffentlichungen des A rchivs fü r R h ei
nisch-W estfälische W irtschaftsgeschichte, B d. 8).
2ä) D ä b r i t z , W .: U ntem eh m erg estalten aus dem rheinisch- w estfälischen In d u strieb ezirk . F riedrich K ru p p u n d F ra n z D innendahl, F riedrich H a rk o rt. F riedrich Grillo. M it einem A nhang: V orschlag zur Schaffung einer R heinisch-W estfälischen B iographie. J e n a 1929 ( = S chriften der V olksw irtschaftlichen Vereinigung im rheinisch-w estfälischen In d u strie g e b ie t. H . 6).
D ä b r i t z , W .: Die V olksw irtschaftliche Vereinigung im rh e i
nisch-w estfälischen Indu strieg eb iet. E n tste h u n g , O rganisation, A rbeitsplan. E ssen 1936 ( = Schriften der V olksw irtschaftlichen Vereinigung im rheinisch-w estfälischen In d u strieg e b ie t. N eue Folge, H a u p treih e. H . 1).
2«) B eiträge z u r R heinisch-W estfälischen W irts c h a fts geschichte. U nternehm er-B iographien. I n V erbindung m it d er R heinischen Gesellschaft fü r w issenschaftliche Forschung in B onn. 1 9 2 0 .
156 S talil u n d Eisen. Die werksaeschichtliche Forschuni in der rheiniKh-westfilisohenGroSeinenindKelrie. 6 t. J a h rg . N r. 7.
M ünster m itw irken27). Nach dem Vorbild der landschaft
lichen Biographiereihen, wie sie u. a. für Baden, Franken, Bremen und Hessen vorliegen, sind in zwei Bänden bisher rd. 50 überragende Persönlichkeiten aus dem w irtschaft
lichen und sozialen Leben Westdeutschlands behandelt worden. Ein dritter Band ist den Zusammenhängen zwischen den Berufs- und Familienkreisen der Unternehmer in der rheinisch-westfälischen Montanindustrie gewidmet2"). Sein Bearbeiter, W a l t e r S e r lo , h at diesem Bande bereits eine weitere Sammlung von ähnlichen Beiträgen aus dem gleichen Stoffgebiet folgen lassen29) und dam it ein Sondergebiet angeschnitten, auf dem noch überraschende Ergebnisse gerade für die Eisenindustrie zu erwarten sind. Allerdings werden diese familiengeschichtlichen Zusammenhänge noch stärker zu unterbauen sein durch die Verbindung m it der werksgeschichtlichen Forschung — bei der Eisenindustrie auch für die ältere Zeit —, wodurch die Werks- und Berufs
treue zahlreicher rheinisch-westfälischer Unternehmerfami
lien erst die richtige Beleuchtung finden wird.
Der Aufbau der Rheinisch-Westfälischen W irtschafts
biographien h at kritische Einwände hervorgerufen3"). Man h at bemängelt, daß in der Form der auf etwa 16 bis 20 Druckseiten bemessenen Kurzbiographien eine die wissen
schaftliche W eiterarbeit ersetzende abschließende Bearbei
tung kaum gegeben werden kann und daß daher bei vielen Beiträgen das zur W eiterarbeit führende Quellenverzeichnis das Wertvollste sei. Das gelte vor allem in den Fällen, wo die behandelte Persönlichkeit bereits in einer großen Bio
graphie oder auch in mehreren Werken eine endgültige wissenschaftliche Darstellung gefunden h at. Diese Einwände sind zweifellos richtig, werden allerdings für alle biogra
phischen Sammelwerke, angefangen bei der unerreichten All
gemeinen Deutschen Biographie, mehr oder weniger gelten.
Die gleichmäßige, nach einheitlichen Gesichtspunkten aufgebaute, wissenschaftlich gesicherte Ergebnisse zu
sammenfassende Bearbeitung wird trotzdem immer ihren W ert behalten, denn sie strebt ja nicht die letzte E rfor
schung der Einzelpersönlichkeit, sondern die eines nach bestimmten Gesichtspunkten ausgewählten Personenkreises an, in unserem Falle die des rheinisch-westfälischen U n t e r n e h m e r tu m s in seiner Gesamtheit. Auch das große U nter
nehmen der Deutschen Akademie, die durch ihre Abteilung für Deutsche Staats-: und W irtschaftskunde unter K u r t W ie d e n f e ld die biographische Erfassung des gesamten deutschen Unternehmertums in Angriff genommen h a t31), h a t die Erforschung des deutschen Unternehmers als Ge
samterscheinung zum Ziel, für die die Behandlung der EinzelpersönlicLkeit nur eine Vorarbeit darstellen soll. In dieser Richtung h a t W a lth e r D ä b r i t z bereits eine erste Auswertung des bisherigen Standes der biographischen Forschung im rheinisch-westfälischen Industrie bezirk ge
boten32), wobei er zunächst die landschaftliche Bedingtheit 27) Rheinisch-W estfälische W irtschaftsbiographien, Bd. 1 bis 3. M ünster i. W . 1931 bis 1936.
£8) S e r l o , W .: Bergm annsfam ilien in R heinland u n d W est
falen. M ünster 1936 ( = W estfälische Lebensbilder, Sonder
reihe).
i9) S e r l o , W .: W estdeutsche Berg- u n d H ü tten le u te un d ihre Fam ilien. Neue Folge der Bergm annsfam ilien in R heinland u n d W estfalen. Essen 1938. S e r l o , W .: M änner des B ergbaus.
Berlin 1937.
30) T r e u e , W .: I n V jschr. f. Sozial-u. W irtschaftsgeschichte 33 (1939) H. 1/2.
31) E rste B erichte hierzu: K . W i e d e n f e l d : D eutsche W irtschaftsführer. S. 90/105. In : Von d eutscher A rt, hrsg. von d er D eutschen A kadem ie. M ünchen 1939. L andschaftliche B erichte seit 1936 in der D eutschen Z eitschrift fü r W irtsch afts
kunde, Leipzig, veröffentlicht.
3Z) Der deutsche U nternehm er in seiner landschaftlichen B edingtheit. D. Z. W irtschaftskde. 1 (1936) S. 255 ff.
untersucht hat. Aus der rheinisch-westfälischen Groß
eisenindustrie haben in den Rheinisch-Westfälischen Wirt
schaftsbiographien eine Bearbeitung bisher gefunden:
Friedrich K rupp, der Erfinder des Gußstahls und Begründer der heutigen Fried. K rupp A.-G. in Essen (von W. Berdrow), Louis Baare. der Schöpfer des Bochumer Vereins für Guß
stahlfabrikation A.-G. (von P. Küppers), Hermann Dicdrich Piepenstock, der Gründer der H erm annshütte in Hörde, die Keimzelle des Hördcr Bergwerks- und Hüttenvereins, wurde (von Wilhelm Schulte), Leopold Hoesch, der Gründer des heutigen Hoeschkonzerns in Dortm und (von F ritz Brügge
mann), und August Thyssen, der Schöpfer des in den Ver
einigten Stahlwerken aufgegangenen Thyssenkonzerns (von Paul Arnst). Daneben sind mehrere U nternehm er der Eisen verarbeitenden Industrie zu nennen, wie F ranz Dinnendahl (von C. Matschoß), Friedrich H aik o rt (von Aloys Meister) und Eugen Langen (von Bruno Kuske), die für die gesamte technische und wirtschaftliche Entw icklung der rheinisch
westfälischen M ontanindustrie von Bedeutung wurden. Das gleiche gilt für den im engeren Sinne dem Bergbau ange
hörenden Friedrich Ham m aeher (von Alex Bein), der 1852 schon an der Gründung des Zollvereinsländischen Hütten- und Bergwerksvereins beteiligt w ar un d 1858 den macht
vollen Verein für die bergbaulichen Interessen gründete, und für Friedrich Grillo (von W. Däbritz), den ersten großen Vertreter des Händler-U nternehm ers, von dessen Grün
dungen die Gelsenkirchener Bergwerksgesellschaft in der Eisen schaffenden Industrie am stärksten F uß faßte und schließlich m it zur Gründung der Vereinigten Stahlwerke führte. Da die Rheinisch-W estfälischen Wirtschaftsbio
graphien ihren Rahm en auch über den Unternehmer im engeren Sinne auf W irtschaftsführer aus der Selbstver
w altung der gewerblichen W irtschaft u nd aus der staat
lichen Verwaltung ausgedehnt haben, konnte auch der langjährige „G eneralsekretär“ der Nordwestlichen Gruppe des Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller und des berühm ten „Vereins m it dem langen Namen“ (Verein zur W ahrung der gemeinsamen w irtschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen), Wilhelm Beumer, eine erstmalige biographische D arstellung finden (Verfasser: Max Schlenker).
Neben der Behandlung verstorbener Wirtschaftsführer h at die Volkswirtschaftliche Vereinigung im rheinisch-west- fälischen Industriegebiet seit einigen Jahren als Vorarbeit für die spätere wissenschaftliche Bearbeitung die Heraus
gabe eines „Nekrologs“ begonnen, der die Verstorbenen eines Jahres aus der rheinisch-westfälischen W irtschaft in kurzem Lebensabriß zusam m enfaßt33). Die Bearbeitung aller Beiträge h a t W a l t e r B a c m e i s t e r übernommen. Aus den bisher vorliegenden Jahrgängen 1937 und 1938 sind in diesem Zusam menhang zu nennen vor allem Walther F ahrenhorst, Em il Kirdorf, A rthur Klotzbach, Friedrich Springorum und F ritz W üst, Namen, die in der Leitung der großen Konzerne, der m arktregelnden Verbände oder der technisch-Wissenschaft liehen Forschung besonderen K lang haben. Es ist zu wünschen, daß bei der Weiterent
wicklung der „Nekrologe aus dem rheinisch-westfälischen Industriegebiet“ auch der wissenschaftlichen Weiterarbeit durch Quellenhinweise Rechnung getragen wird.
Werksarchive.
E tw a gleichzeitig m it den bezirklichen Wirtschafts
archiven sind in der Industrie die ersten B e tr ie b s a r c h iv e
33) B a c m e i s t e r , W .: Nekrologe aus dem rheinisch-west
fälischen In d u strieg eb ie t. Ja h rg a n g 1937 und 1938. Essen 1940 ( = Schriften d e r V olksw irtschaftlichen V ereinigung im rhei
nisch-w estfälischen In d u strieg e b iet. N eue Folge, H auptreihe.
13. Februar 1941. D U uvrlsgesehiehtlkhe F o rsc h u n g in der r}u i n isr h -v*¿t!ál ischen Große is t n in d >urtrie. S ta h l und E i-en. 157 ins Leben getreten**), zunächst noch auf einige G roßunter
nehmen
beschränkt, von Anfang an bei diesen aber in ganz besonders verdienstvoller Weise entwickelt. Noch vor dem Rheinisch-Westfälischen W irtschaftsarchiv in Köln wurde jjj erjtes Werksarchiv in der rheinisch-westfälischen Montanindustrie Anfang 1905 das A rchiv der F irm a F r i e d . K r u p p A.-G. in Essen als „Geschichtliche Abteilung“ ins Leben gerufen, eine Gründung, die für den Gedanken der Werks- ärchive überhaupt als bahnbrechend anzusehen ist. Sie h a t mit ihrem planmäßigen, von A d o lf L a u t e r bis ins einzelne bestimmten Aufbau nicht n u r fortan die Geschichte der Kruppschen Unternehmungen fruchtbar betreut, sondern darüber hinaus immer wieder das Vorbild für die Neuein
richtung von Archiven bei anderen Unternehmungen —
nicht
zuletzt auch in der rheinisch-westfälischen Eisenindustrie — abgegeben. Seine Einrichtungen sind öfters be
schrieben worden*5). Kennzeichnend für diese A rt von Werksarchiv wurde — wie übrigens auch schon bei den bezirklichen W irtschaftsarchiven angestrebt — , daß sich seine Tätigkeit nicht m it der Sammlung u nd E rhaltung von Quellen begnügte, sondern die planmäßige Bearbeitung der Archivalien nach historischen u nd sachlichen Ge
sichtspunkten m it einschloß. Alle Quellen werden durch sachlich und zeitlich geordnete Regestenzettel erschlossen und somit zu einem A rbeitsm ittel ausgestaltet, das für jede einschlägige Frage im laufenden Betrieb eingesetzt werden kann. Mit Erfolg wird also hier der Weg beschritten, das Archiv zu einer auch dem Betrieb selbst Nutzen bringenden Enriehturg zu entwickeln, ein Ziel, das für die Verbreitung des Archivgedankens bei w irtschaftlichen Unternehmungen eine besondere Rolle spielt. Aber auch über diese E r
schließung der Quellen ist man schon von Anfang an hinaus
gegangen, indem zahlreiche E nzelfragen aus der Entwick
lung der Kruppschen U nternehm ungen eine zusammen- fassende Darstellung fanden. Diese „S tudien“ waren zu
nächst als Vorarbeiten für die Geschichte der G ußstahlfabrik gedacht zur H undertjahrfeier 1012, die übrigens überhaupt den letzten Anstoß zur G ründung des K ruppschen Werks- arehivs gegeben h at. Gerade diese F orm der Auswertung der Quellen geht noch auf A lf r e d K r u p p zurück, der bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder anregte, die Ge
schichte der Firm a rechtzeitig schriftlich niederzulegen, um die Mitarbeiter der Firm a jederzeit m it der Entw icklung des Unternehmens bekannt machen zu können**). Auch dieser Gedanke hat in der Folgezeit in den Archiven anderer U nter
nehmungen Eingang gefunden, z. B. in dem gleichfalls weit znrückreichenden Siemensarchiv in Berlin*7). Es kann selbstverständlich nicht erw artet werden, daß alle für den Betrieb bestimmten Bearbeitungen dieser A rt der Oeffent- lklkcit zugänglich gemacht werden, kann es sich doch unter Umständen um technische u nd w irtschaftliche Vorgänge handeln, für die ein Geheimschutz (man denke nur an die
**) F ü r das folgende: B n r h e n n e , K .: B etriebs-A rchive.
TbSnen-Arch. 2 (1909) S. 695 716. L u l v e s , J . : Technische Betriebsarchive. T echnik n. W irtseh. 15 (1922) S. 65 72:
Archival. Z. 40 (1931) S. 189 200. D e m e t e r , K .: P riv a te W irt-
•chaftsarchive in B erlin. A rchivaL Z. 4 4 (1936) S. 104 12.
**) Am ausführlichsten bei K . B u r h e n n e : T hünen-A rch.
2 (1909) S. 700,16.
**) H ierfür n. a. W . B e r d r o w : A lfred K ru p p . Siehe F u ß note 1; a . a. O., Bd. 2, S. 314.
n 1') lieber das Siemens-A rchiv u n te rric h te n : A. R o t t h : Betriebsarchive und E ntw icklungskunde. Siemens-Z. 2 (1922) b- 170 <4. — Technische B etriebsarchive. Siem ens-A rchiv und
•emen--Mnseum, hrsg. von der A rch iv v erw altu n g der Siemens
®od Halske A.-G. und d e r Siem ens-S chuckertw erke A.-G.
rjn 1931. H e i n t z e n b e r g , F .: D as Siem ens-A rchiv und das -lernens-Museum. T echnikgeschichte 28 (1939) S. 164 6 8. T t !IU*e n b e r ? . F .: W erner Siem ens u n d die G eschichte der lechnik. Dtsch. Techn. 7 (1939) S. 294 ff.
Bedeutung des Hauses K rupp als Rüstungsunternehmen !■) oder doch eine Vertraulichkeit auch heute noch besteht.
Das wichtigste ist zweifellos doch die Tatsache, daß die Ge
schichte dieser Vorgänge rechtzeitig von nahestehenden Fachleuten in streng wissenschaftlicher und quellenkritiseher Form niedergelegt worden ist.
Die Arbeitsweise des Werksarehivs der Firm a Fried.
Krupp A.-G. h at m it der Zeit in der einen oder anderen Form Eingang bei zahlreichen Unternehmungen der rheinisch-west
fälischen Großeisenindustrie gefunden. Die werksgeschieht- licke Forschung ist heute von den W erksarchiven nicht mehr zu trennen. Ohne in die Vielgestaltigkeit dieser Arbeiten, die von der vielfachen E sekeinungsform und dem ver
schiedenen W erdegang der einzelnen Unternehmungen be
stim m t werden, gleichmachend einzugreifen, h at die Archiv
arbeit in der Eisen schaffenden Industrie in den letzten Jahren eine gewisse Zusammenfassung erfahren in dem W e r k s a r e h i v a u s s c h u ß „ E i s e n u n d K o h le “ , der bei der V e r b i n d u n g s s t e l l e E is e n f ü r S c h r i f t t u m u n d P re s s e in D ü s s e ld o r f geschaffen wurde. E h at 1938 Richtlinien für die Anlage und den Aufbau von Werks- archiven herausgegeben**), die der Archivpflege in der Eisen schaffenden Industrie eine weitere Ausdehnung bei m ittleren und kleineren Werken gaben, aber auch größeren W erken willkommen waren. Die Verbindungsstelle h at darüber hinaus auch die laufende fachliche Betreuung der W erksarchive aufgenommen, die vor allem dort von Be
deutung ist, wo für die Leitung des W erksarehivs kein hauptam tlicher Facharchivar zur Verfügung steht. D aß in den Erfahrungsaustausch auch die W erksarchive des Ruhrkohlenbergbaues einbtzogen werden, entspricht der engen Verbindung, die zwischen zahlreichen bergbaulichen Großuntemehmemgen und den Konzernen der Eisen schaffenden Industrie besteht. Das Werksarchiv h at sich also einen festen P latz gesichert und tr itt als unentbehrliche Ergänzung neben die bezirklichen W irtscbaftsarchive. Es ist ihm überall dort der Vorzug zu geben, wo ein Betrieb nach Giöße und fachlicher Bedeutung irgendwie dazu in der Lage ist, seine Archivalien selbst zu pflegen. Denn in diesem FaÜ bleibt die werksgeschichtliche,Forschung in der engen Fühlung m it dem Betriebsgeschehen, ohne die sie niemals in die letzte Tiefe der betrieblichen Entwicklung eindringen kann. F ü r das Schriftgut solcher Unternehmungen, die aus irgendeinem Grunde aufgehört haben zu bestehen, wird das bezirkliche W irtschaftsarchiv immer wieder die ge
eignete Sam m elstätte sein, sofern nicht die Tradition eines verschwundenen Unternehmens von anderen Betrieben weitergeführt w ird. Das trifft bei der rheinisch-westfälischen Großeisenindustrie gelegentlich zu für solche Firm en, die bei der heutigen betrieblichen Zusammenfassung in den großen Konzernen aufgegangen sind. Es hängt von der Straffheit der Zusammenfassung der Glieder eines Konzerns ab, ob an die Stelle eines oder m ehrerer W erksarchive das
„K onzernarchiv“ t r i t t ; nicht selten wurden Werksarchive auch bei allen Konzern werken errichtet, die in der Konzern
spitze jedoch eine einheitliche und verantwortliche Be
treuung erfahren. Beide Wege, der des Konzernarchivs und der in der Konzernverwaltung einheitlich betreuten Einzelwerksarchive, werden bei der rheinisch-westfälischen Großeisenindustrie begangen.
Eine gewisse Anerkennung haben die W erks- und W irt
schaftsarchive gefunden, als zu Beginn des Jahres 1939 die
” ) R ich tlin ien fü r d a s W erksarchiv. Düsseldorf 1938.
A ehnliche A nregungen sind vom F o rsch u n g sin stitu t fü r Ge
schichte d er T echnik in W ien ausgegangen. Siehe E r h a r d , L.^
M e rk b latt z u r A nlegung von B etriebsarchiven. A rchival. Z. 45 (1939) S. 164 67.
158 S ta h l und Eisen. Die werksgeschichtliche Forschung in der rheimsch-ivestiälischenO wßeism iH dustrie. 61. Ja h rg . N r. 7.
Archivpflege in der gewerblichen W irtschaft Gegenstand einer Fühlungnahm e zwischen dem Generaldirektor der Preußischen Staatsarchive, dem Reichswirtschaftsminister un d der Reichs Wirtschaftskammer war. Entsprechend den Vorschlägen in einer Denkschrift des Generaldirektors der S taatsarchive vom 1. F ebruar 1939 wurde die Archivpflege ausdrücklich als Selbstverwaltungsaufgabe der W irtschaft herausgestellt und die Schaffung der hierfür erforderlichen Einrichtungen vorgesehen, die an schon vorhandene An
sätze anknüpfen sollten. Neben der bezirklichen Grundlage einer solchen Archivpflege wurde auch die fachliche als geeignet anerkannt. Es entspricht dem verschiedenen Auf
gabengebiet der W irtschaftsarcliive und der W erksarchive, wenn für jene die bezirkliche Arbeit, für diese dagegen die fachliche Betreuung vorzuziehen ist. Bei Kriegsausbruch wurden die im Gang befindlichen Arbeiten zur Ausgestal
tung der Archivpflege in der W irtschaft unterbrochen und bis auf weiteres zurückgestellt.
Schon vor diesen Besprechungen war auch ein engerer Gedankenaustausch zwischen dem Generaldirektor der Staatsarchive und der Verbindungsstelle Eisen für Schrifttum und Presse zustande gekommen, als dessen Ergebnis für den Bereich der Eisen schaffenden Industrie des ganzen Reiches die einheitliche fachliche Archivbetreuung durch die Ver
bindungsstelle und ihren Werksarchivausschuß „Eisen und Kohle“ festgestellt wurde.
Die Archivarbeit in der nordwestlichen Eisenindustrie h a t auch bei der übrigen Industrie des rheinisch-westfäli
schen Industriegebietes anregend gewirkt. F ü r den R u h r k o h le n b e r g b a u lag die Zusammenarbeit m it dem W erks
archivausschuß von vornherein nahe. D ank der engen Ver
bindung, die durch die Geschäftsführung zur Industrie
abteilung' der W irtschaftskam m er Düsseldorf besteht, h at auch diese die Archivpflege aufgegriffen und für die Zu
sammenfassung der älteren und jüngeren W erksarchive in der übrigen Industrie einen Archivausschuß ins Leben gerufen.
Bei Ausbruch des Krieges wurden diese Arbeiten ver
ständlicherweise hinter dringenderen Aufgaben zurück
gestellt. Die fachliche Betreuung der W erksarchive in der Großeisenindustrie ging jedoch weiter u nter Herausstellung der kriegswichtigen Aufgaben, die einmal in der Ergreifung besonderer Schutzmaßnahmen gegen Kriegsschadensfälle, zum zweiten aber auch in der archivalischen Bearbeitung von Fragen der K riegswirtschaft bestehen. Besonderer W ert wird dabei auf die rechtzeitige Sammlung und E r
haltung aller auf die kriegswirtschaftliche Entwicklung der Werke oder des Wirtschaftszweiges bezüglichen Unterlagen gelegt.
Veröffentlichungen.
Es wird nicht weiter wundernehmen, wenn den äußeren A nstoß zur Bearbeitung der Geschichte eines Unternehmens vielfach ein Jubiläum gegeben hat. Man kann für manche Jahre, in denen sich die ausgesprochenen Gründungszeiten zum fünfzigsten oder hundertsten Male jähren, sogar eine H äufung von werksgeschichtlichen Neuerscheinungen be
obachten. So überwiegt bei den Werksgeschichten die Form der F e s t s c h r i f t , womit zugleich auch eine dem Ju b i
läum sanlaß entsprechende A usstattung verbunden ist. Bei zahlreichen Betrieben bleibt es allerdings nicht selten bei der einmaligen Gelegenheitsschrift, die zudem leider nicht immer den Ansprüchen genügt, die von der wissenschaft
lichen Seite her gestellt werden müssen. Es haben sich leider in den letzten Jahren manche Verleger der Firm enjubiläen als eines willkommenen Geschäftes bem ächtigt und eine oft oberflächliche „konfektionierte“ A rt von „Festschriften“
oder „D enkschriften“ eingeführt, die bestenfalls durch Aus
stattu n g und Bildwiedergaben denWerbezweeken einerFirma dienen, zur geschichtlichen Entw icklung des Unternehmens aber kaum m ehr als schon bekannte äußere Umrisse bieten. Zweifellos könnten sich auch die Verleger, die sich besonders m it der Herausgabe von derartigen Firmenfest
schriften befassen, ein Verdienst erwerben, wenn sie mit ihren Erfahrungen gerade der großen Zahl von mittleren und kleineren Betrieben an die H and gehen würden. Aber es sollte unter allen U m ständen vermieden werden, daß sich eine Schablone für derartige Arbeiten einbürgert,
Mit der Verbreitung des Archivgedankens in der rhei
nisch-westfälischen M ontanindustrie ist selbstverständlich auch eine wertvolle Voraussetzung dafür geschaffen, daß die werksgeschichtliche Forschung stärker als bei den aus
gesprochenen Gelegenheitsveröffentlichungen von F a c h l e u t e n betreut wird. Denn auch für Festschriften der Großeisenindustrie gilt die Beobachtung, daß sie qualitativ sehr verschieden sind und n ich t im m er höheren wissen
schaftlichen Ansprüchen genügen. N icht jedes Werk hat einer solchen Schrift die Vorbereitung zuteil werden lassen wie etwa die F irm aF ried. K rupp A.-G., die 1905 m it den Vor
arbeiten für das Jubiläum von 1912 begann. Nicht immer ist es gelungen, den dem Stoff wissenschaftlich gewachsenen Bearbeiter zu finden. Li einem kleineren, leicht überschau
baren Unternehmen m ag es ausreichen, die Werbeabteilung oder die N achrichtenstelle zu beauftragen; je größer aber ein Unternehmen, je tiefer seine Verflechtung in der Volks
w irtschaft und je vielseitiger seine technische Entwicklung ist, um so mehr wird der F achm ann nötig sein, der seine Aufgaben m it wissenschaftlicher Gründlichkeit anpackt, mag er nun von der Geschichte, der Volks- und Betriebs
w irtschaft oder von der Technik herkommen. Bewährt hat sich in solchen Fällen vor allem auch die Zusammenarbeit m ehrerer Fachleute auf dem rein historischen, dem wirt
schaftlichen und dem technischen Gebiet39). Ueberblickt m an den Kreis der Verfasser der vorliegenden größeren W erksgeschichten, so wird m an überraschend feststellen, daß Fachhistoriker recht selten vertreten sind. Ih r Anteil liegt im wesentlichen auf der familiengeschichtlichen Seite, auf der allerdings gerade für W estdeutschland bemerkens
werte Beiträge zur Unternehm ergeschichte vorliegen. Es sei hier nur an die verschiedenen B ände des Siegerländer, Sauerländer und des Eifeier Geschlechterbuches40) erinnert, in denen die alten eisenindustriellen Geschlechter dieser Landschaften eine erfreuliche u nd sorgfältige Bearbeitung gefunden haben. F ü r die heutige Großeisenindustrie sind zu nennen die von J u s t u s H a s h a g e n stammende um
fangreiche Geschichte der Fam ilie Hoesch41), die auf diesem Gebiete wohl als unerreicht gelten darf, und die wesentlich kürzere Geschichte der Fam ilie Poensgen von W. K elle- t e r 42). Auch die Geschichtsvereine haben sich der Familien-
39) N eben den zahlreichen A rb eiten zur Geschichte der F ried. K ru p p A.-G. b ieten h ierfü r g u te Beispiele die Fest
schriften: B u d e ru s’sche Eisenw erke, W etzlar. Vom Ursprung u n d W erden der B uderus’schen E isenw erke, B d. 1 u. 2. München 1938. (B eiträge von H. S c h u b e r t , J . F e r f e r un d G. S c h a ch e .) -— N u t z i n g e r , R ., H. B o e h m e r u n d O. J o h a n n s e n : 50 Jahre Röchling-V ölklingen. Die E n tw icklung eines rheinischen Indu
strie-U nternehm ens. S aarbrücken-V ölklingen 1931.
40) D eutsches G eschlechterhuch, hrsg. von B ernh. Koerner.
Gör-litz. 38, 53, 97: S auerländisches G eschlechterbuch, Bd. 1, 1922; Bd. 2 ,1 9 2 7 ; Bd. 3, 1937. 95: Siegerländisches Geschlechter
huch, Bd. 1, 1937. 99: E ifeier G eschlechterbuch, Bd. 1, 1938.
49: N assauisches G eschlechterbuch, Bd. 1, 1926. 108: W est
fälisches G eschlechterbuch, B d. 1, 1940.
41) H a s h a g e n , J . : G eschichte der F a mi l i e Hoesch (2 Bände).
K öln 1911 bis 1916. D azu K a rte n a n h a n g , b earb. von F. B r ü g g e m a n n .
42) K e l l e t e r , H ., u n d E . P o e n s g e n : Die Geschichte der Fam ilie Poensgen. Düsseldorf 1908.
13. Februar 1941. Die werl&geichirbtiirke / .hang ,n der rheinisch-irestfälischenGroßeisenindustrie. S tah l und Eisen. 159 (rejchichte und Geschlechterkunde bedeutender Unter
nehmer mit Erfolg zugew andt43). Dagegen haben bei der reinen Industriegesehiehte m ehr die älteren Zeiten, bei der Eisenindustrie etwa das 15. bis 17. Jah rh u n d ert, die F ach
historiker beschäftigt44). N ur auf dem Gebiet der aus
gesprochenen U ntem ehm erbiographien sind sie noch ge
legentlich zu finden45).
Den größten Anteil von W erksgeschichten verdanken wir historisch eingestellten W irtschaftswissenschaften! und Technikern. Einige haben sich gerade auf diesem Gebiet einen ausgezeichneten Namen gem acht und gelten als Spezialisten für diesen Zweig der W irtschafts- und Technik- eeschichte, wie etwa W a l t h e r D ä b r i t z , der Leiter des Instituts für K onjunkturforschung, Abteilung Westen, in Essen4'), und C o n r a d M a ts c h o ß , der verdienstvolle Be
treuer der technisch-geschichtlichen Forschung beim Verein Deutscher Ingenieure47). A uchW irtschaftsjournalisten haben sieh mit Erfolg auf diesem Gebiet b etätig t wie etwa der Hauptschriftleiter des W irtschaftsteils der Deutschen All
gemeinen Zeitung, J o s e f W i n s c h u h , dem wir die tem pe
ramentvoll geschriebene Geschichte des Langnamvereins verdanken43). Naheliegend ist, daß sich die Geschäftsführer von Handelskammern und wirtschaftspolitischen Verbän
den wiederholt der werksgeschichtlichen Forschung in ihrem Bezirk gewidmet haben49).
Verhältnismäßig selten h a t der erfolgreiche Unternehmer selbst zur Feder gegriffen, um seine Erinnerungen an die Entwicklung seines Werkes oder seiner E rfindung nieder
zulegen. Für die rheinisch-westfälische Großeisenindustrie gibt es kein Buch, welches den Erinnerungen von W e r n e r von S ie m e n s50) an die Seite gestellt werden könnte. Die Selbstbiographie von H e i n r i c h E h r h a r d t , dem genialen Erfinder und Gründer der Rheinischen M etallwaarenfabrik
**) So die W estdeutsche G esellschaft fü r Fam ilienkunde in ihren „M itteilungen“ n n d die G esellschaft fü r R heinische Geschiehtskunde, die im R ahm en ih re r V eröffentlichungen seit kurzem auch die rheinische F am ilienkunde einbezieht. Der erste Band dieser Reihe: W estdeutsche A hnentafeln, B d. 1, hrsg. von H. C. Scheibler und K . W ü lfrath , W eim ar 1939, reicht m it der Behandlung der Fam ilie Scheibler weit in die rheinischen Eisen- hüttengeschleehter hinein.
**) So ist H. S c h u b e r t 's „G eschichte der X assauischen Eisenindustrie von den A nfängen bis zu r Z eit des 30jährigen Krieges“ von der H istorischen K om m ission fü r N assau h erau s
gegeben worden (M arburg 1937); a u ch in d e r O stm ark u n d in Oherschlesien h a t gerade die ältere E isenhüttengeschichte die Fachhistoriker und die geschichtlichen V ereine beschäftigt.
4S) So etwa H a n s e n , J . : G u sta v von Mevissen (2 Bände).
Berlin 4906.
4‘) Aus den W erken von W . D ä b r i t z sind hier neben der
■ehon genannten Geschichte des B oehum er Vereins 2) zu nennen:
Fünfzig Jahre Metallgesellschaft, 1881 bis 1931. F ra n k fu rt a. M.
1931. D ä b r i tz , W ., und E. M e t z e l t i n : H u n d e rt J a h re H a n o mag. Geschichte der H annoverschen M aschinenbau-A ktien- geseflschaft Vormals Georg E gestorff in H an n o v er. 1835 bis 1935. Düsseldorf 1935. Die bankgeschichtlichen A rbeiten von W. D ä b r itz : Diseonto-G esellschaft. 19-31. E ssener Credit- Anstalt, 1872 bis 1922. Essen 1922.
*') Aus den W erken von C. M a t s c h o ß , die überw iegend der Geschichte der v erarbeitenden In d u s trie gew idm et sind, seien hier g enannt: Die Geschichte der D o n n e rsm arek h ü tte (1923), die Geschichte der Dem ag (1919), d e r G asm otorenfabrik Deutz (1922), der MAX (1913) u n d seine biographischen A rbeiten ober Franz Dinnendahl (1903), F rie d rich H a rk o rt (1920) und August Thyssen (1921).
**) Der Verein m it dem langen N am en [d. i. Verein zur iS ah- rnng der gemeinsamen w irtschaftlichen In tere sse n in R h ein lan d u n d Westfalen], Geschichte eines W irtseh aftsv e rb a n d es. Berlin 1932.
“ ) Hier sind zu nennen 0 . M o s t, D uisburg, J.W . R e i c h e r t , Berlin, und J.W i l d e n , Düsseldorf. An d e r S a a r h a t A l. T i l l e , der frühere H auptgeschäftsführer d e r saarlän d isch e n W irt
schaftsverbände, die G eschichte der w ichtigsten saarländischen Hüttenwerke geschrieben.
**) W. v. S ie m e n s : L ebenserinnerungen. Berlin 1893.
in Düsseldorf, muß hier genannt werden51). Etwas häufiger haben dagegen leitende M itarbeiter großer Werke zur Feder gegriffen, sei es zur Geschichte des Unternehmens, sei es im Rückblick auf die Entwicklung technischer Verfahren.
In diesen Zusammenhang gehören die schon genannten Aufzeichnungen von Eisenhüttenleuten in „S tah l und Eisen“ , die Erinnerungen von R u d o l f H e n g s t e n b e r g , einem Verwandten und M itarbeiter von Alfred K rupp53), und die Erinnerungen von R u d o lf B u n g e r o t h , einem der Pioniere des Mannesmannröhren-W alzverfahrens53). Daß leitende Männer noch während ihrer Wirkungszeit die Ge
schichte des von ihnen geleiteten Unternehmens geschrieben haben, wie J a k o b H a ß la c h e r die der Rheinischen S tahl
werke, ist Ausnahme gebheben54). Bei den Eisenverbänden h at A r t h u r K lo tz b a c h als Vorsitzender des Roheisen- Verbandes dessen Geschichte geschrieben, gleichfalls eine Ausnahmeerseheinung, dank der Persönlichkeit ihres Ver
fassers aber eine bemerkenswerte und aufsehenerregende Arbeit auf dem Gebiete der Kartellgesehiehte55).
Iu den W erksarchiven findet sich zweifellos manche p e r s ö n li c h e A u fz e ic h n u n g der Gründer und W erks
leiter, die gesammelte Erinnerungen ersetzen können5*).
Es handelt sieh dabei in jedem Falle um eine Quelle, die für die Geschichte eines Unternehmens von unersetzlichem W ert ist. Gerade in Verbindung m it dem Archivgedanken wird darum an die leitenden M itarbeiter der Werke immer wieder die Anregung gegeben, rechtzeitig, spätestens aber beim U ebertritt in den R uhestand Erinnerungen an die Entwicklung des Werkes niederzulegen. Hier wird noch mancher E rsatz geschafft werden können für die Verluste, die in den A kten gelegentlich eingetreten sind. Vor allem aber können diese Quellen zu den letzten H intergründen von U nternehm ertum und U nternehm ertätigkeit führen, die eben im Persönlichen liegen und aus dem heute mehr
. • .
und mehr schematisierten un d in Form ulare eingezwängten Geschäftsgang eines Unternehmens nie befriedigend er
schlossen werden können.
N icht selten ist bei der Veröffentlichung von W erks
geschichten die Nennung des Verfassers unterblieben. Es mögen dabei innere Gründe maßgebend gewesen sein; vom S tandpunkt der werksgeschichtlichen Forschung und ihrer W irkung wäre jedoch zu wünschen, daß überall dort, wo eine wissenschaftliche Leistung vorhegt, es sieh also nicht nur um reine W erbeschriften handelt, auch der Verfasser erkennbar wird. Denn die Stellung der werksgeschichtlichen Forschung in der allgemeinen Geschichtswissenschaft wird nicht zuletzt gerade von ihren Trägem abhängen.
So nebensächlich die Frage hier erscheint, so muß doch kurz auch auf die ä u ß e r e F o rm der werksgesehichtlic-hen Veröffentlichungen hingewiesen werden. Prachtw erke, bei denen der Aufwand für die äußere Aufmachung in einem Mißverhältnis zum inhaltlichen W ert steht, sind seit einiger Zeit gottlob Ausnahmen geworden. Noch immer aber kommen durchaus anerkennenswerte Werksgeschichten
51) E h r h a r d t , H .: H am m erschläge. 7 0 J a h re d eutscher A rbeiter u n d E rfinder. Leipzig 1 9 2 2 .
52) H e n g s t e n b e r g , R .: L ebenserinnerungen (2 B ände).
B erlin 1 9 1 4 bis 1 9 1 6 .
53) B u n g e r o t h , R .: 5 0 J a h re M annesm annröhren. 1 8 8 4 bis 1 9 3 4 . E rinnerungen u n d Erlebnisse. B erlin 1 9 3 4 .
51) H a ß l a c h e r , J . : Der W erdegang d e r R heinischen S tahlw erke. 1 8 7 0 bis 1 9 3 6 . E ssen 1 9 3 6 .
55) K l o t z b a c h , A . : D e r R o h e is e n -V e r b a n d . E in g e s c h ic h t lic h e r R ü c k b lic k a u f d ie Z u s a m m e n s c h lu ß b e s tr e b u n g e n in d e r d e u ts c h e n H o c h o fe n in d u s tr ie . D ü s se ld o r f 1 9 2 6 .
56) Auf das jüngste, kennzeichnende Beispiel, das T agebuch von M. B öker, sei hier verwiesen; es w urde H au p tq u elle fü r die L ebensbeschreibung „M oritz B öker. E in hergischer V irt- sch aftsfü h rer“ aus der F ed er von W . R i n n e . B erlin 1 9 4 0 .
161) S tah l un d Eisen. Die werksgeschichtliche Forschung in der rheinisch-westfälischen Qroßeisenindustrie. 61. Ja h rg . Nr. 7.
heraus, die sich in äußerer Aufmachung mehr an W erbe
drucksachen anlehnen als an ein sauber gestaltetes Buch handlicher und zweckentsprechender Ausstattung. Hier eröffnet sich Verlegern ein dankbares Arbeitsfeld, wenn sie m it ihren besonderen Erfahrungen gerade auf diesem Gebiet den Werken zur H and gehen, wie dies etwa der VDI-Verlag in Berlin und der Verlag Stahleisen in Düsseldorf bereits m it Erfolg getan haben.
Das werksgeschichtliche Schrifttum der rheinisch-westfälischen Konzerne.
Es kann hier nicht der Ort sein, das werksgeschichtliche Schrifttum für a lle Eisen schaffenden Werke in Rheinland und Westfalen zu verzeichnen. Es ist in den obengenannten bibliographischen Veröffentlichungen bis auf geringe Aus
nahmen naebgewiesen. Der hier zu gebende Ueberblick beabsichtigt lediglich, i n n e r h a l b d e r r h e i n i s c h - w e s t f ä li s c h e n K o n z e rn e d en S ta n d d e r w e r k s g e s c h i c h t lic h e n F o r s c h u n g aufzuzeigen, zumal da sich aus den genannten Bibliographien ein Konzernzusammenhang für die behandelten Weike nicht ohne weiteres ablesen läßt.
Bei den V e r e in ig te n S ta h lw e r k e n ist von den Gründergruppen auszugehen; die Aenderungen in der be
trieblichen Zusammenfassung seit der Gründung der Ver
einigten Stahlwerke (1920) haben im werksgeschichtlicher Schrifttum verständlicherweise erst wenig ihren Nieder
schlag gefunden, zunächst in der zusammenfassenden D ar
stellung des Konzerns von B e r n h a r d D ie t r i c h (1930)67), später für eine große Gruppe auch noch in der Geschichte des Bochumer Vereins von W. D ä b r i t z (1934)58). Von den Gründergruppen ist zuerst die Rhein-Elbe-Union zu nennen, in der die Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G., die Deutsch- Luxemburgische Bergweiks- und Hütten-A.-G. und der Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation zusammengefaßt waren. »Die Gelsenkirchener Bergwerks
gesellschaft h at mehrfach eine Darstellung ihrer Entw ick
lung gefunden; hervorzuheben sind die Arbeit von B. S im m e r s b a c h 59) über die wirtschaftliche Entwicklung in den ersten dreißig Jahren ihres Bestehens und die lebendige Geschichte unter dem programmatischen Titel „K apital und A rbeit“ , die F. A. F r e u n d t zum 80. G eburtstag von Emil Kirdorf verfaßt h a t60). Ih r ging vorher die von dem gleichen Verfasser stammende Lebensbeschreibung Emil Kirdorfs zum 50jährigen Gedenktag seines E in tritts in den R uhrbergbau61), eine Biographie, die zu den besten Lei
stungen über das rheinisch-westfälische Unternehmertum gehört. Die Gestalt Kirdorfs h a t inzwischen einen weiteren Biographen in W a lte r B a c m e is t e r gefunden61). Auch des Schrifttum s über den G iünder der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G., Friedrich Grillo, sei hier gedacht62). Von den in der Gelsenkirchener Bergwerksgesellschaft aufge
gangenen Unternehmungen liegen nennenswerte Werks- gescliichten vor für den Schalker Gruben- und H ütten
57) D i e t r i c h , B .: V ereinigte Stahlw erke. Berlin 1930.
58) Siehe F u ß n o te 2 : a. a. O.
58) Die w irtschaftliche Entw icklung der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. von 1873 bis 1904. Freiberg i. S. 1906. __
S t i l l i c h , O .: Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. S. 144/96.
l n : Stillich, O.: Steinkohlenindustrie. Leipzig 1905 ( = N atio n al
ökonom ische Forschungen auf dem Gebiete der großindustriellen U nternehm ung. Bd. 2). — F estschriften zum 25jährigen (1898) u nd zum 40jährigen (1913) B estehen.
60) F r e u n d t , F . A .: K a p ita l und A rbeit. Gelsenkirchener B ergwerks-A.-G., 1873 bis 1927. Düsseldorf 1928.
61) F r e u n d t , F . A .: Emil K irdorf. E in Lebensbild. E ssen 1922. — B a c m e i s t e r , W .: E m il K irdorf. D er M ann. Sein W erk, 2. Aufl. Essen 1936.
6-) K e l l e n , T .: F riedrich Grillo. Lebensbild eines G roß
industriellen aus der G ründerzeit. Essen 1913. F ern er die ver
schiedenen A ufsätze von W. D äbritz, a. a. O.
verein63) und für den Aachener Hütten-Aktien-Verein, Rothe Erde, hier zwei fast gleichzeitige Darstellungen von W. R a b iu s u n d von H. B e c k e r 64). Die Schrift von Rabius ist einer der seltenen Fälle, wo die Geschichte eines Indu
striewerkes zum Gegenstand einer Dissertation gewählt wurde.
Von den Werken der Deutsch-Luxemburgischen Berg
werks- und Hütten-A.-G . h a t lediglich die Dortmunder Union bisher kürzere Darstellungen gefunden, darunter eine aus der Feder von O s k a r S t i l l i c h 65). Dagegen hat die Persönlichkeit des leitenden Kopfes dieser Gruppe, Hugo Stinnes, mehrfachen Niederschlag im zeitgeschichtlichen S chrifttum gefunden66), das zwar noch nicht die ab
schließende Biographie ersetzt. Auch die Familiengeschichte des Hauses Stinnes von P a u l N eu b a u r sei hier genannt67).
Aus dem Bereich des Bochumer Vereins ist die Ge
schichte von W. Däbritz schon mehrfach genannt worden2)58);
ihr gingen sorgfältige, zum Teil unveröffentlichte Vorarbeiten voraus, an denen W. B e r t r a m und P. K ü p p e r s be
sonderen Anteil h a tte n 68). Auch die Geschichte der zum Bochumer Verein in enger Verbindung stehenden Hannover
schen Maschinenbau-A.-G. (Hanomag) h a t W. Däbritz in Verbindung m it E. M e tz e ltin geschrieben69). Von den führenden Männern des Bochumer Vereins haben Bio
graphen gefunden Jacob Mayer70) und Louis Baare71).
Bei der zweiten großen Gründergrappe der Vereinigten Stahlwerke, der Thyssen-Gruppe, konzentriert sich dasSchrift- tum um die Persönlichkeit von August TI yssen; mit der Persönlichkeit haben sich P a u l A r n s t (1925) und C. M at
s c h o ß (1921) beschäftigt72), m it der Entwicklung seiner Werke eine ohne Verfassernennung zur Vollendung seines achtzigsten Lebensjahres 1922 erschienene Geschichte des Thyssen-Bergbaues am Niederrhein73).
Bei der dritten G iündergruppe der Vereinigten Stal l
werke, der Phoenix-Gruppe, hegen geschichtliche Darstel- 63) B elich t über die E ntw icklung des S chalker Gruben- und H ü tte n Vereins vom Tage der G ründung an . Mülheim (Ruhr) 1903.
“*) R a b i u s , W .: D er A achener H ütten-A ktien-V erein in R o th e E rde 1846 bis 1906. J e n a 1906 ( = Volkswirtschaftliche und w irtschaftsgeschichtliche A bhandlungen. Neue Folge. H. 8).
B e c k e r , H .: A achener H ü tten -A k tien v erein R othe Erde bei A ach en : F estschrift fü r den 00jährigen G edenktag der Inbetrieb
nahm e seiner W erksanlagen. 1847, 1. Mai, 1907. Aachen 1907.
66) Die D o rtm u n d er U nion. I n : S t i l l i c h , O .: Eisen- und S tah lin d u strie. B erlin 1904 ( = N ationalökonom ische Forschun
gen auf dem G ebiete der g roßindustriellen Unternehmung.
Bd. 1).
6fi) B r i n c k i n e y e r , H .: H ugo Stinnes. M ünchen 1921.
A l h a c h , K .: Die T ragödie des H auses Stinnes. Essen 1925.
U f e r m a n n , P ., u n d C. H ü g l i n : S tinnes un d seine Konzerne.
Berlin 1924. R a p h a e l , G .: H ugo Stinnes. D er Mensch. Sein W erk. Sein W irken. B erlin 1925.
67) M athias S tinnes un d sein H aus. E in Ja h rh u n d ert der E ntw icklung. 1808 bis 1908. M ülheim (R u h r) 1908.
6S) Vor allem K ü p p e r s , P .: B ochum er Guß. E in Beitrag zur rheinisch-w estfälischen W irtschaftsgeschichte (Hdschr., 4 Bde.). 1931. — F ern er die D issertatio n von E . G u t m a n n : Die E ntw icklung des Bochum er Vereins fü r B ergbau und Guß
stah lfab rik atio n . (M asch.-Schr.) 1922.
69) Siehe F u ß n o te 46: a. a. O.
70) B e r t r a m , W .: J a c o b M ayer, der E rfinder des Stahl
formgusses. Z ur 125. W iederkehr seines G eburtstages am 1. Mai 1938. Berlin 1938 ( = Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft fü r T echnikgeschichte des Vereins D eutscher Ingenieure. H. 11).
71) K ü p p e r s , P .: Louis B aare. I n : Rheinisch-Westfälische W irtschaftsbiographien, Bd. 1, H . 2. 1931. B a c m e i s t e r , W.:
Louis B aare. E in w estfälischer W irtsc h aftsfü h rer aus der Bis
m arckzeit. Essen 1937.
7 ) M a t s c h o ß , C.: A ugust T hyssen un d sein W erk. Zur E rin n eru n g an die B egründung des e rsten W erkes am 1. April 1871. Berlin 1921. — A r n s t , P .: A ugust Thyssen und sein W erk. Leipzig 1925 ( = Z eitschrift fü r handelswisscnschaftliche Forschung. E rg.-B d. 7).
73) T hyssen-B ergbau am N iederrhein 1871 bis 1921. H am born 1922.