• Nie Znaleziono Wyników

Glückauf, Jg. 39, No. 38

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Glückauf, Jg. 39, No. 38"

Copied!
24
0
0

Pełen tekst

(1)

X°. 38. X X X IX . Jahrgang. i j m c K a u r Essen(Ruhr), 19.Septemberl903.

B e r g - u n d H i i t t e n m a n n i s c h e W o c h e n s c h r i f t ,

Zeitungs-Preisliste Nr. 3198. — A b o n n e m e n t s p r e i s viertelj4hriich a) in der Expedition 5 X ; b) durch die Post bezogen fi c) frei untor Streilband fiir Deutschland und Ósterreich 7 JL.\ fiir daa Ausland 8 Einzelnummern werden nicht abgegeben. — I n s o r a t e : die viermalgespaltene Nonp.-Zeilo

oder dereń Raum 25 Pfg.

I n Ii a l t :

Seite W a s i s t u n t o r , „ o r t s u b l i c h e r T a g o .lo h n “ in

d o n g § .-1 2 u. 1 3 d o r w o s t f a l i s c h o n A r b o i t s - o r d n u n g z u v e r s t o h o n ? Yon Dr. HaBlaćhor, R hoinelbo b. G e lse n k ir c h e n ...8 9 7 D o r S i c h o r l i o i t s a p p a r a t f i i r P O rd o r ni a s c li i 11 o 11,

P a t e n t I C a r l i k - W i t t o n ... ... 9 0 1 T e c h n i k : E inen Homtnschiih m it selbst.tatiger Sand-

s t r e u v o r r i e b t u n g ... 9 1 1 V o l k s w i r t s ’c h a f t u n d S t a t i s t i k : K ohlenausfuhr

G roBbritanniens. Fórdernng der Saargruben . . 9 1 1 V o r k e h r 8 w o s o n : W a gen gostollu n g fur dio Zeehen,

Kokeroion und Brikettw erke der w ichtigeron doutsclion

Seite 9 1 2 Borgbaubozirko. A m tlich e Tarifveranderungeii . M a r k t b o r i c h t o : Essonor B órse. Bórso zu D u sse l­

dorf. A u sliin discher Eisonm arkt. D ie Lago der E isen - nnd S tah lin d u strie in don Vor. Staaten.

P reisb ew ogu n g a u f dem am erikanischen E isen - und Stahlm arkt. M otallmarkt. N otierungon a u f dem en glisch en K olilen- und Erachtonm arkt. M arkt- notizen uber N e b e n p r o d u k t e ...9 1 3 P a t e n t b e r i c h t ...9 1 6 Z e i t s c h r i f t e n s c h a u ...9 1 9 P e r s o n a l i e n ...9 2 0

Was ist u n te r .,o r ts u l)lf|lic r T a g e lo h n ” in den 12 u n d 13 <ler w c stla liselien A rb eN soid n u n g zu Terstelien?

Von Dr. H a f i l a c h c r , Rheinolbo b. Gelsenkirchen.

Dio auf den meisten weatfalischen B ergw nken geltende Arbeitsórdnnng, welche au f einem von dem Yerein fur dio bergbaulichen Interessen im Oberberg­

amtsbezirk Dortmund festgestellten Entw urf beruht, bestim m t im letzten Absatz ihres §. 12, dafi fiir die Gedingearbeit spatestens bis zum 10. Tage nach TJber- trag u n g der A rbeit das Gedinge zwischen Zeche und A rbeiter vereinbart sein mufl. „ I s t b is d a h i n e i n e E i n i g u n g u b e r d a s G e d in g e n i c h t z u s t a n d e g e - k o m m e n , sor l i a t d e r A r b e i t e r A n s p r u c h a u f d e n o r t s u b l i c h c n T a g e l o h n . " Neuerdings haben einzelne Spruchkjupmern des Berggewerbegerichts zu Dortmund ihren Urteilen Auslegungen des Begrilfes „ortsublicher Tagelohn" zugrunde gelegt, welche sowohl voneinander, wie auch von der richtigen Bedeutung des genannten Begrilfes abweichen. Da sich dem einen dieser Urteile die Berufungsinstanz fur das genannte Berggewerbegericht, das Kimigliche Landgericht zu Dortmund, angeschlossen hat, so erscheint es angezeigt, im folgenden einige Ausfuhrungen zu den Urteilen zu gehen, dam it nicht eine allgemein und dauernd unrichtige Auslegung der Arbeitsordnung P latz greift.

Die Iiier zur K ritik gestollten Urteile lauten in ihren wesentlichen Teilen, wio folgt:

I. U rteil einer Spruclikammer.

A. „Die Spruclikammer ist der Ansicht, daB unter ortsublichem Tagclolm nur der Lolin rechtlicli vcrstanden sein kann, welchen die Arbeiter derselbeu Klasse in dem vorangegangenen M onat bezw. Lolin- periode im Durchschnitt yerdient haben.

Der ortsiibliche Tagelohn kann nur fiirGelegenheits- arboiter gelton, nicht aber fur B ergleute, welcho melirere Jahre hindurch die Bergarbeit erlernt haben, und sich taglich in i h r ® Berufe den groBten Ge- fahren fur Leben und Gesundheit aussetzen."

II. Berufungęurteil des Landgerichts hierzu.

B. „Beklagter will unter ortsublichem Tagelohn denjenigen Lohn verstanden wissen, wie er unter dieser Bezeichnung in der Gewerbeordnung, den Arbeiterversicheningsgesetzen, in dem Gesetze uber dio Ffirsorge fur die Angehorigen eingezogener Re- serWsten gebraucht ist. Dieser Lohn betriigt nacli der Festsetzung der Behorde n u r 2,50 J t. Der vom Beklagten vertretenen Ansicht konnte jedoch nicht beigetreten werden. In den genannten Gesetzen ist namlich nicht einfach vom „ortsublichen Tagelohn"

die Redo, sondern yom ..ortsiiblichen Tagelohn ge-

wolmiicher Tagearbeiter". Diese verschiedenartige

(2)

Nr. 38. 898 19. September 1903.

Bezeichnung spricht schon dafiir, dafi unter beiden Ausdrucken aucli etwas Verschiedenes zu verstehen ist. Der Bergmann, der in der Grube unter be­

sonders scliwierigen und lcbensgefahrlichen Yerhiilt- nisseu seinem Erwerbo nacbgehen m i® kann ais ..gewShnlicher Tagearbeiter" nicht angeśelien und diesem nicht gleichgestellt werden. Wiire solclies trotzdem in der angefiihrten Beśtimmung der Arbeits- ordnung beabsichtigt worden, so hatte nichts naher gelegen, ais den in den genannten Gesetzen ge- brauehten Ausdnick

Yollstandig

in die Arbeitsordnung aufzunehmen. U nter „ortsublicher Tagelohn"

ist

hiernach der Tagesverdienst zu verstehen, wie ihn durchschnittlich die gesamten Arbeiter einer be- stimmten Kategorie, also im vorliegenden Falle die H auer der Zeche X in der fraglichen Z eit— Ju n i — bezogen haben. DaB dieser „ortsiibliche Tagelohn"

gleichbedeutend sei m it dem in den §§. 5, 6 dor Arbeitsordnung genannten Arbeitsverdienst, wie Be- klagter meint, kann ebenfalls nicht angenommen werden.

In diesen Bestimmungen ist namlich ledig-

lich „von dem durchschnittlichen Arbeitsverdienste der Yorhergegangeneń Lolmperiode" eines bestimmten Arbeiters, also eines einzelnen Mannęs, die Bede, wahrend unter dem „ortsublichen Tagelohn" der Durchschnittslohn einer bestimmten Klasse von A r- beitern, also jedenfalls m ehrerer Arbeiter, zu ver- stehen ist."

Zum Tatbestand dieser beiden U rteile sei noch kurz bemerkt, daG es der Monat Ju n i war, in welchem das Gedinge nicht zustande gekommen, und fur welchen infolgedessen m it der K lage Lohn gefordert war.

III. Urteil derselben Spruchkammer in einem spateren Falle.

C. „Nach § 12 der Arbeitsordnung hatte er (Klager) Anspruch auf den ortsublichen Tagelohn, uud ais solchen sali das Gericht den von den groG- jiihrigen, unter Tage beschaftigten und nicht im Ge­

dinge stehenden Arbeitern durchschnittlich pro Schicht verdienten Lohn an. Da nun dieser Durehschnitts- lolin fur das letzte Quartal a u f ___

J L

festgestellt wurde, so muGte wie oben erkannt werden."

Urteil A nim m t den Durchschnittslohn von Arbeitern derselben Klasse aus dem dem streitigen M onat yorher- gegangenen Monat bezw. der Lohnperiode an, U rteil B den Durchschnittslohn derselben Arbeiterkategorie der ganzen Zeche in dem streitigen Monat und Urteil C den yon den groG jahrigli, unter Tage beschiiftigten, nicht im Gedinge stehenden Arbeitern yerdienten Durcli- schnittslolm „fiir das letzte Q uartal“ . llierbei ist im Dunkeln gelassen, ob etwa das dem streitigen Monat voraufgegangene K alender-Quartal im Sitine der §§ 11, 34 der Satzungen fur den Allgemeinen Knappschafts- verein zu Bochum gemeint sein soli.

IV. Das U rteil einer anderen Spruchkammer fiihrt aus, daG unter „ortsiiblicher Tagelohn" nicht der „orts- iibliche Tagelohn gewohnlieher Tagesarbeiter" im Simie der Versicherungsgesetze verstanden werden konne, da dieser letztere Begriif nur ein fingierter Mindestsatz fiir dio Gemeindekranken-Yersicherung sei, bei der Berech- uung des Krankcngeldes von Betriebs- nainentlicli aber von Knappschafts-Krankenkassen der IndividuąJ|Lohn regelmaGig die U nterlage bilde. Es fiihrt dann weiter aus, daG nacli der Arbeitsordnung ein Unterschied ge- m aeht werde zwisclien Gedinge- und Schichtlohn, wobei dem Gedingelohn der MaGstab der L eistung, dem Schichtlohn dagegen lediglich der MaGstab der Arbeits- zeit ohno Rucksicht auf das Ergobnis der Leistung zu- grunde liege. Das U rteil fiihrt fort:

I). K om m t daher ein Gedinge nicht zustande, so bleibt bei der Lohnberechnung die L e i s t u n g ganz a u G e r A n s a t z ; es wird vielmehr nur die A r b e i t s - z e i t yergutet.

Es wurde deshalb unrichtig sein, einen Tages- arbeitsverdienst zugrunde zu legen, wie ihn d u r c h ­ s c h n i t t l i c h die g e s a m t e n A rbeiter einer bestim m ten K ategorie in einer bestim m ten Zeit bezogen haben, weil diese A rt von Durchschnittslohn sich aus G e ­ d i n g e - u n d S c h i c h t l o h n e n zusammensetzt. Das Gericht faGt vielmehr den „ortsiiblichen Tagelohn"

im engeren Simie ais denjenigęn Schichtlohn auf, welcher fiir die A rbeiter einer bestim m ten K ategorie (Hauer, Schlepper usw.) bei A rbeiten, die niclit im Gedinge ausgefuhrt werden, au f der betreffenden Zeche festgesetzt oder gezahlt wird und ais ii M ic h e r an- zusehen ist.

Den siimtlichen 4 Yorstehenden Urteilen, dereń jedes in seiner A uslegung des Begriffes „ortsublicher Tage­

lohn" im Sinne der A rbeitsordnung zu einem anderen Ergebnis kommt, ist zweifellos darin zuzustimmen, daG der Ausdruck „ortsublicher Tagelohn", allein fur sich hingestellt, eine gewisse U nklarkeit enthalt, und daG er genauer wohl hatte ais „ortsiiblichcr Tagelolm gewohn- licher T agesarlieiter" bezeichnet werden konnen. Siimt- liche Urteile, auch dasjenige des Landgerichts, welches in seiner Begrundung noch am stichhaltigsten erscheint, iibersehen jedoch, daG fur die tiiglich m i t der Hand- habung und A uslegung der Arbeiterversicherungsgesetzc befaGten beiden Parteien des Arbeitsvertrages, sowolil die Arbeitgeber wie die Arbeitnehmer, der Ausdruck „orts- ublicher Tagelohn" nicht nur eine Abkiirzung fiir den Aus- druck„ortsiiblicher Tagelohn gew ohnlieherTagesarbeiter"

gewordenist, sondern den vollstaudigen Begriff dieses wort- reicheren Ausdruckes der Versicherungsgesetze bedeutet.

Besonders g a lt dies fur die Zeit vor dem 1. Ja n u a r

1902, wahrend der fiir die A ufstellung der Lolmnach-

weisungen nicht nur, sondern auch fiir die Berechnung

der Unfallrente gemaG § 3 Abs. 3 des friiheren Unfall-

Y ersicherungsgesetzes

fur jugendliche und andere A rbeiter

(3)

19. September 1903. 899 - Nr. 33.

m it geringem A rbeitsvcrdienst oline weiteres der Jjjprts- ubliche Tagelolm gewohnlicher T agesarbeiter" zugruhde gelegt wurde. Die Einfiilirung und H andhabung dieses Begriffes bei den W erksbesitzem , deren Y ertretern und Beamten, sowie den unteren Venvaltungsbeh6rden und den Versicherten h a t nicht nur fur den Sprachgebrauch des taglicheu Lebens, sondern aucli fur den schriftlichen Ausdruck den W o rtlau t ,,ortsfib3 icher Tagelohn" ais Begriff gepriigt und festgestellt. Es ist denn auch, sowcit m ir bekannt, bis yor etwa 1— 2 Jaliren nirgendwo bei den Gerichtcn von einer entgegenstehenden Auf- fassuńg des gedachten kurzeren Ausdrtickes die llede gewesen. DaB der gedachte Ausdruck auch fur die A rbeiter den festen Begriff der wortreicheren Fassung der Versicherungsgesetze bedeutet, zeigt ein Blick i u die in Arbeiterkreisen gelesenen, namentlicb die sozial- demokratischen Zeitungen des Bezirks, in welchen haufig gegen einzelne Zechenbeamten oder Zechenverwaltungen Beschwerde gefiihrt wird, weil bei der Gedingeregelung den Arbeitern m it „dem ortsublichen" gedroht wurde.

Ebenso wie in den Kreisen der durch die Arbeits- ordnung des rheinisch-westfalischen Steinkohlenbezirks verbundenen Arbeitgeber und Arbeitnelnner wird auch der kurze Ausdruck „ortsublicher Tagelolm " in den K om m entaren und Handlmchern der Yersicherungs- gesetze ais Ersatz des wortreicheren Ausdrueks des Gesetzestextes gehandhabt.

Das obengrwahnto Berufungsurteil des Landgerichts Dortmund g eh t also felil, wenn es annim m t, daB die verschiedenartige Bezeichnung, das heiBt die W eglassung der W orte „gowolmlicher T agesarbeiter", dafiir sprache, daB u nter beiden Ausdriicken auch etwas Yerschiedenes zu verstehen sei. Es zeigt dies am besten ein Blick auf die Entstelm ng derjenigen Gesetzesbestimmung, welche dem § 12 der A rbeitsordnung zugrunde liegt, niimlich der Ziffer 2 des § 80 b des Allgemeinen Berggesetzes, welche durch die Novelle vom 24. Ju n i 1892 in das Gesetz gekommen ist und in ihren wesent- lichsten Zfigen wie folgt la u te t:

Die A rbeitsordnung muB Bcstimmungen enthalten:

2 ... iiber den Zeitpunkt, bis zu welchem nach Ubernahme der A rbeit gegen Gedingelohn das Gedinge abgeschlossen sein muB, . . . iiber die Yoraussetzungen, unter welchen der Bergwerks­

besitzer oder der A rbeiter eine Y eranderung oder A ufhebung des Gedinges zu verlangen berechtigt ist.

s o w ie iib e r d ie A r t d e r B e m e s s u n g d e s L o h n s f iir d en F a l i , daB e in e Y e r e i n b a r u n g u b e r d a s G e d in g e n i c h t z u s t a n d e k o m m t.

D er durch S p e r r d r u c k gekennzeiehnete SehluGsatz des § 80b Ziffer 2 w ar bereits, allerdings in etwas weniger genauer Fassung, in der Regierungsvorlage fur die Novelle enthalten gewTesen und seine Notwendigkeit in der Begriindung dam it gerechtfertigt, daB „anderen-

falls der Mangel einer sofortigen Losung des Arbeits- verhaltnisses fur gleichbedentend erachtet werden konnte."

(Yergl. Aktenstiick No. 99 Seite 1585 der Anlagen zu den stenographischen Berichten iiber die Yerhandlungen des Hauses der Abgeordneten. 1892. III. Band).

In der Kommission des Abgeordnetenhauses, welcher die Regierungsvorlage zur Beratung uberwiesen war, wurden gegen den yorgedachten A titrag seitens einzelner Kommissionsmitglieder Bedenken erhoben, die im wesent- lichen daliin g in g en :

„daB es zum roraus sich g ar nicht bestimmen lasso, welcher Lolm im Einzelfalle der angeniessene sei."

(Vergl. Aktenstiick Nr. 156, Seite 2048).

SchlieBlich wurde durch die M ehrheit der Kommission ein A ntrag angenommen, welcher eine andere W ort- fassung der Ziffer 2 unter W eglassung des ScliluB- satzes der Ilegierungsvorlage feststellte. Die Y ertreter der Koniglichen Staatsregierung w ilersprachen, wie der Kommissionsbericht ausfuhrt, dem A ntrage und be- m erkten gegen seine Begriindung:

„Die Arbeitsordnung musse bestimmen uber die A rt der Bemessung des Lohnes fiir den F ali, daB eine Yereinbarung dieserhalb nicht zustande kommt, weil andernfalls zu Schaden des Arbeitors der ihm zu zahlende Lohn nicht festgestellt sei. W erde dann keine E inigung erzielt, so muBte das Gericht an- gerufeu werden. Die hierm ityerbundenenW eitliiufigkeiten Yerursaęhten dem wirtsohaftlich schwiichereii A rbeiter unrerhaltnisinaBigen Nach teil, besonders wenn nicht das Gewerbegericht, sondern das ordentliche Gericht m it dem Kechtsstreite befaBt werde. Dio Schwierig- keit, den Lohn fur die fragliclien Fiille voraus zu be­

stimmen, wrerde iiberschatzt. Man konne den in der Yoraufgegangenen Łohnperiode rerdienten Lohn des Arbeiters, d e n o r t s i i b l i c h e n L o h n o d e r e in Y i e l - f a c h e s d e s s e l b e n , den durchsclmittlichen Lohn der betreffenden A rbeiterkategorie im letzten Yierteljahre, den fur die Festsetzung des Krankengeldes maBgebenden Durchschnittslóhn der einzelnen Lolmklassen zum An- h a lt nehm en." (Vergl. Aktenstiick N r. 146 zu den stenographischen Berichten uber die Verhandlungen des Hauses der Abgeordneten 1892, Band IV, Seito 2001

,

2002

).

Zu der zwjgten B eratung im Plenum des Abgeordneten­

hauses war ron dem Abgeordneten Eberhard ein An­

tra g eingegangen, welclier dem BeschluB der Kommission die dann spater Gesetz gewordenen SchluBworte der heutigen Fassung wieder beifugte.

Einen dem Sinne nach gleichen A ntrag liatte auch der Abgeordnete Hitze gestellt, seinen A ntrag aber zu- gunsten des A ntrages Eberhard zuruckgezogen. E r fuhrte im Plenum aus:

„Es handelt sich darum, daB in der Arbeits-

ordnung eine Bestim m ung auch fur den F ali getroffen

werde, daB ein Gedinge bis zum bestimmten Termin

(4)

Nr. 38. 900 - 19. Śeptember 1903.

nicht A i Abschlufi kom m t; dann soli in der Arbeits­

ordnung vorge§ęhen werden, weleher Lolm nun mafi- geberid sein soli, ob der Schiclilloliii oder der Dureli- sehnittslolm der vorliergegangonen Lohnperiode, d e r o r t s u b l i c h e T a g e lo ln i oder ein Mehrfaches des- selben oder welches immer. Es wurde ja selir wunsęhenswert sein, wenn dieser Lolm gesetzlich genąuer-fixiert werden konnte, und wenn nicht, alies der Arbeitsordnung allein uberlassen werden mfifito. Das ist aber aufierordcntlieh schwierig, und so begfingen wir uris dam it, dafi wenigstens eine K larstellung erfolge, dafi wenigstens den Bcrgwerks- besitzern die Pliielit auferlegt wird, die Lohnhohe zu li.vieren, dafi nicht nacliher unnotig Streitigkeiten entstehen." (Yergl. stenograjiliische Beriehte des Abgeordnetenhauses iiber die Sitzung vom 3. Mai 1892, Seite 1477).

Der A ntragsteller, Abgeordueter Eberliard, fuhrte dann zur Begruudung seines Antrages nochmals aus:

„D er in dieser Beziehung von der Arbeitsordnung eingeschlagene W eg ist ja seitons der Konigliclien Staatsregierung meiner Ansiclit nach ganz zutreffend dahin vorgezeichnet, m an konne fur diese Falle den in der voraufgegangenen Lohnperiode verdienten Lohn des Arbeiters, d e n o r t s i i b l i c h e n L o h n oder ein Vielfaches desselben, den Durclischnittslolm der betreffenden Arbeiterkategorie im letzten Yierteljahre, den fur die Festsetzung des Krankengeldes ma 13- gebenden Durchschnittslohn zum A nbalt nelimen/'' (Yergl. a. a. 0 . Seite 1478).

Seliliefilieh kam noch der Abgeordnete Schmieding zum W orte:

„Dieser Abanderungsantrag betrifft den einzigen Differen/.punkt, der noch in der Kommission zwischen der Mehrheit derselben und der Konigliclien Staats­

regierung bestehen geblieben war. Der A ntrag be- zweckt., die Kegierungsvoriage dahin wieder- lierzustellen, daG uber die A rt der Bemessung der Lohne fiir den Fali, dafi eine Vereinbarung uber das Gedinge nicht zustande kommt, Bestimmungen in der Arbeitsordnung getroffen werden. Die KOnigliclie Staatsregierung hielt die Bestimmungen hieruber im Interesse der A rbeiter fur erforderlich, wahrend von mehreren Mitgliedern der Kommission betont wurde, dafi gerade die Arbeiter auch durch solche Bestimmungen Sehaden leiden konnen. Ich personlich neige der letzteren Ansiclit zu. W enn der rorliegende A ntrag nicht angenommen wird, so bleibt es bei den bestehenden gesetzlichen Vorschriften des P riyatrechts; dann hat also der Arbeiter fiir den Fali, dafi ein Gedinge nicht zur Vereinbarung gekommen ist, fur die Arbeit, die er trotzdem geleistet hat, den fur die geleistete A rbeit angemessenen vollen Lohn zu yerlangen, und ich meine, dafi dieser der wirklichen A rbeit angemessene

Lohn dem A rbeiter sein yolleres R echt gibt, ais wenn irgend ein Normallolm, s e i es d e r o r t s - iib lie h o , sei es ein Durchsclmittslohn, festgesetzt wird, der iu sehr vielen Fiillen der geleisteten A rbeit gar nicht entsprecheh wird. Ich erkenne aber an, dafi die letztere A rt der Lohnbemessung im Interesse der A rbeiter das fiir sich hat, dafi die Bestimmung eine grófiere K larheit schafft, dafi der A rbeiter auch auf die Gefalir liin, einen zu geringen Lohn zu er­

halten und nicht zu seinem Yollen Beclite zu kommen, doch wenigstens etwas Sicheres in der Harid h at und jeder Zeit weifi, dafi er a u f diesen festen Lolm rechrien kann, wenn kein Gedinge vereinbart wird.

Es m ag ja scliwer zu entscheiden sein, auf weleher Seite fiir den A rbeiter der grófiere oder geringere Yorteil liogt. (Yergl. a. a. 0 . S. 1479.)

H ierauf wurde die lieutige Gesetzesfassung m it grofier Jleh rh eit angenommen.

Uberblickt m an Yorsteheńde Aiisfuhruugen, so er- kennt man einmal, dafi Yon allen Seiten das H aupt- gewiclit bei der Festlegung des Schlufisatzes im §. 80 b Ziffer 2 des Allgemeinen Berggesetzes darauf gelegt wurde, dafi bei Nichtzustandekomnien eines Gedinges der A rbeiter vor allem GewiGheit haben musse, weleher Lolm ilmi fur die Zeit der N icht- eiuigung zustehe. Das M om ent, welches die eingangs angefuhrten 4 Urteile in den Vordergrund schieben, dafi dem Bergmann bei dem Nicht/.ustande- kommen eines Gedinges unbedingt ein hOhęrer Lolm zu- gesprochen werden miisse ais anderen Arbeitern, hat bei der Gesetzesfassung keineswegs an erster Stelle ge- standen. Des ferneren geht aber auch aus den Aus-

fuhrungen sowolil der RegierungsYertreter, wie der zum

W ort gekommenen Abgeordneten und des Berieht- erstatters m. E. ganz unzweideutig hervor, dafi der Ausdruck „ortsiiblicher Tagelohn" einen Begrilf bedeutet, namlich den des ,,ortsiiblichen Tagelohns gewohnlicher Tagesarbeiter" im Sinne der Yersicherungsgesetze. Man wird namlich einmal, sowohl den E egierungsvertretem , wie aucli den genannten Abgeordneten zugestehen mussen, dafi ihnen nicht nur die M aterie der A rbeiter- versicherungsgesetzgebung, sondern auch die tatsaehliehen und rechtliclien Verhaltnisse des Bergbaues aufs genaueste bekannt waren, und dafi sie deshalb m it dem Ausdruck

„ortsublicher Tagelohncf, weleher an keiner Stelle den Zusatz „gewohnlicher Tagesarbeiter" hat, dem iiblichen Spracligebrauche der stiindig m it der Arbeiterversicherung befafiten Kreise folgten und daher m it dem gedachten Ausdruck nicht etwa nur ein inhaltloses W ort, sondern einen inhaltlich feststehenden Begrilf verbanden. Gegen­

uber dem eingangs unter IY erwahnten U rteile einer Spruchkammer mufi auch darauf hingewiesen werden, dafi in der seitens der Begierungsvertreter zuerst in W orte "efaPjten Aufzahlung der Beispiele fur den dem

§ 80 b Ziffer 2 entspreclienden In h alt einer Arbeits-

(5)

19. September 1903. - 901 - Nr. 38.

ordnung eine erschopfende D arstellung der Lolm- bereclmungsarten gegeben ist, wie sie im Palle einer mangelnden Einigung uber das Gedingo eintreten konnen und sollen. Vor allem aber zeigt die von samtliclien W ortfiihrern des Abgeordnetenhauses gebrauchte Aus- drucksweise, daG „der ortsubliche Tagelohn oder ein Yielfaches desselben" durch die Arbeitsordnung be- stim m t werden diirfe, daG es sich hierbei um g ar niclits anderes handeln kann, ais um den „ortsublichen Tages- lolm gewolmlicher Tagesarbeiter". Konnto unter dem Ausdruck „ortsiiblicher Tagelohn" etwas derartiges verstanden werden, wie es dio eingangs erwiihnten Urteile zu § 12 unserer A rbeitsordnung darlegen, so ware es voll- standig unverst&nalich, wio seitens derR egierungsvertreter und dor Abgeordneten ein „Vielfaches" eines derartigen Begriffes ais Beispiel hatte angefuhrt werden konnen, da doch offensichtlich dem A rbeiter bei einer mangelnden Einigung iiber das Gedinge nicht etwa die Moglichkeit gegeben werden sollte, ein „Vielfaches" dessen zu' ver- dienen, was er selbst in irgend einer voraufgegangenen Lolmperiode oder ein K reis ihm gleichstehender Arbeiter verdient hat. Es zeigt yielmehr die Nebeneinander- stellung des Ausdruckes „ortsiiblicher Tagelohn" und

„M ehrfaches desselben", daB der Gesetzgeber bewufit die Moglichkeit h at zulassen wollen, in der Arbeits- ordnung fur den F a li mangelnder Gedingeeinigung einen Lohnsatz festzulegen, welclier hinter dem Durchschiiitts- lolm eines Bergmanns unter Umstanden weit zuriicksteht.

Vergleicht man mm m it den Gesetzesmaterialien zum § 80 b Ziffer 2 des Allgemeinen Berggesetzes den Ausdruck unserer Arbeitsordnung, so muB m an m. E.

oifenbar zu dem Schlusse kommen, daB durch die Arbeitsordnung lediglich dasjenige Beispiel h at fest- gelegt werden sollen, ivelches bei der B eratung der Berggesetznovelle u nter der Ausfulirung „ortsublicher Tagelohn" bezeichnet worden ist. Die a u f samtliclien Zechenanlagen des Oberbergamtebezirks D ortm und in genau gleichem W o rtla u t seit dem 1. Ja n u a r 1893, dem Tage des Inkrafttretens der Berggesetznovelle, geltende Arbeitsordnung ist nicht etwa ein Ergebnis der Bestimmung einer einzelnen Zechenverwaltung, sondern sie ist heiTorgegangen aus eingehenden Beratungen des Yoreins fur die bergbauliehen Interessen im Oberberg- amtsbezirk Dortmund, zu dessen Yorstandsmitgliedern, wie kurz erwiihnt sein mag, der B erichterstatter des Abgeordnetenhauses fiir die Berggesetznovelle von 1892,

D er S ic h e rlieitsa p p a ra t fiir F o n ie Dio M ehrzahl der Sicherlieitsapparato fiir Fórder- m aschinen w oist einon so komplSaorten M echanism us anf, daO man violfach in der P raxis b erech tigte Zweifel h in - sich tlich iliror B etrieb ssieh crlieit h e g t. A is besonderer M angel muB angesehen werden, daO die B eta tig u n g der

der Abgeordnete Schultz-Bochum, damals gehorte und noch gehort. In diesen Beratungen, dereń Ergebnis die Zustim m ung des Koniglichen Oberbergamts gefunden hat, ist orwogen worden, im § 12 der Arbeitsordnung den l ' / 2fachen B etrag des ortsublichen Tagelolms fest zu legen; man h a t jedoch schliefilich den einfachen Satz des ortsublichen Tagelolms angenommen. Selbst wenn man diesen rein internen Vorgangen bei der B eratung des W ortlautes der Arbeitsordnung keine uberwiegende Bedeutung beimessen will, so wird man doch anerkennen mussen, daB es sich hier ebenso, wie in den Beratungen uber die Berggesetznovello bei dem Gebrauche des Ausdruckes „ortsiiblicher Tagelolm“ nicht um eine neue Fassung eines unbekannten, unklaren und vieldeutigen, sondern um die sprachgebraucbliche Anwendung eines ganz bestimmten Begriffes handeln muBte. Mit dem AYorte „ortsublicher Tagelohn" war aber durch den taglichen Gebrauch zur Zeit der Festsetzung der Arbeits­

ordnung der Begriif des „ortsublichen Tagelolms ge­

wohnlicher Tagesarbeiter" nnaf^weichlićh verbunden.

Es muB ja, wie schon eingangs erwiihnt, zugegeben werden, daB es, zur AusschlieBung jeden Zweifels aucii fiir die spateren Generationen, richtiger gewesen ware, den vollen W o rtlau t des durch die Yersicherungsgesetze eingefiihrten Begriffes zu wahlen. Jedenfalls aber ist der in der Arbeitsordnung angewandte kiirzere Ausdruck nicht so zweifelhaft, daB er nicht aus sich selbst heraus und aus dem Sprachgebrauche zur Zeit des Erlasses der Arbeitsordnung im rorstehend erlautertem Sinne und nur in diesem gedeutet werden muBte.

Man m erkt den samtliclien 4 eingangs aufgefiihrten Urteilen an, daB sie, die in ihrem Endergebnis ja alle verschieden sind, m it einer gewissen Gewundenheit um die sprachlich nachstliegende Auslegnng lierumgehen.

E inheitlich sind sie alle in ihrem Beweggrunde, die fiir den A rbeiter unverkennbar in der Yorsclirift der Arbeits­

ordnung liegende H artę aufzuheben. DaBi ein solcher Beweggrund den R ichter jedoch nicht dazu fuliren darf, die m. E. zwingende und allein mogliche Auslegung der Arbeitsordnung, wie sie oben dargelegt ist, zu ubersehen, bedarf keiner weiteren Ausfulirung. Etwas anderes ware es, wenn es sich de lega ferenda um die B eratung einer nenen oder die Abanderung der be- stehenden Arbeitsordnung handelte; bei einer solchen wird man m. E. nicht umhin konnen, die yorliegende H artę zu mildern.

rm nschlncu P a te n t K a rlik -W ittc.

o ft selir um fangreichen H eb el- usw . -U bertragungen zwischen dem Iłegulator oder T eufenzeiger ein erseits uud den B rem s- und Dam pfabsperr-Organen andererseits eine gew isse Zeit erfordert und dadurch leiclit der g iin stig e M oment fiir das E ingreifen der Brem se verpaBt wird.

(6)

Nr. 38. - 902 - 19. Septembor 1903.

Um eine schn ellere Brom s- wirkung zu orzielctn, h a t man v neuerdings m it E rfolg die E lek- tr izita t zu H ilfe genom m en.

? A u f S eite 1 7 3 1 7 5 , N r. 2 1 , I 1 9 0 3 , ds. Z tschft. is t beroits f ein Sich erh eitsap p arat b e- schrieben, b ei dem die D rossel- k lap pe und die Dam pfbrem se von dem T eufenzeiger aus elektrom agnotiscli b etiitig t werden. Boi der neuesten E r- seh eiu un g au f diesem G ebiete, dem Sicherh eitsap parat P a ten t K arlik -W itte, w elchem der in N r. 2 , J a lirg a n g 1 9 0 2 dieser Z eitsch rift, b ehan delte K arlik- sch e Tachograph zugrunde Jiegt, liofert eine eloktrisch entzundende Sp rengk apsel die K raft zu einer fa st m omen- tanen u n l wirksam en Brem - su n g .

Der neue A p p a ra t, von dem m ehrere A usfuh ru ugen a u f sc lilesisch en Gruben im B etrieb stehen, kann sow ohl m it Teufenzćigeru kom biniert werden, die ein e D rehbe- w egu n g nach der einen und der audern B ich tu n g machen (rotierende oder radiale Teufen­

zeiger), a is auch m it solcben, die eine senk reclite B ew egung nach aufw ars und abw arts ausfuhren (steh en d e Teufen­

zeiger).

H eber die nakore B e- scliaffenh eit und W irk un gs- w eise des A pparates in der erstgen an n ten K om bination geb en die naclisteh en den A n s- fiih ru ngen, w elch e oiner V er- óftentlichung von Siem ens und H a lsk e , A k tien g eso llsch a ft, B erlin, entnom m en sin d , an H and der beigogeb on en F igu ren A uskunft.

Der A p parat b e ste h t im w esen tlich en aus einem g e - wolinlichen rotierenden Teufen­

zeiger sowio einem ebenfalls vou der M ascliine in B ew egung gesetz ten Quecksil b e r -R e g u ­ lator und is t dadureh g ek en n - zeieb net, daB der Teufenzeiger wahrend der ersten und letzten U m drehung dor M aschino eine pendelnd aufgehangto S egm eu tp latte in B ew egun g setzt. D ieso Segm entplattc tra g t inehrere K ontakt- Ansiclit des Apparates.

:

-J

^1. - . .'b-

(7)

IIoMjeba/rfc

Dio F iguren 1 und 2 veran schaulich en don A pparat in Vorder- und S eiten an sich t. Dio von der M aschine bew egte W elle w yorsotzt m ittels des Schneckengetriebes g die dou Zoigor Z tragonde Seheibe S, in D rehung. A u f der feststehend en Seheibe Ś2 befinden sich dio Zeichen dor H angeban k und der yerschiedenen Sohlen.

U n m ittelbar vor dem a u f diese W e ise gobildeten S cheibenteufenzeiger h iin gt an dem feststeh en d en B olzen b eino pondelndo S egm entplatte P , die a u f isoliertem Boden die m etallenen K ontaktschienen L , L , nnd die m etallenen K ontaktstucke L 2 uud L3 tra g t. W ahrend des m ittleren, gróCeren T eiles ein es A u fzu ges h a n g t die S egm entplatte P

19. Soptember 1903. - 908 — Nr. 38.

iin eale, g e g en w elch e oin von dom E egulator botiitigtor K o n ta k tstift b ei un zu lassiger U ebersch reitung der dem je - w oiligon Stando dor Forderkorbo zukommonden G oschw iudig- koit stiiCt. Dadurch werden elek trisch e Stromkroiso g e - sc lilo ssen , w elche w ahrend dor M itto dor FSrdorbew egung eine A larm glocke zum Ertonon bringen und hierdurch dem

l S o h le

M aschinonw arter das U ebersch reiten der maxim al zu la ssig en G esch w indigk eit anzeigen, g e g en Ende der Fórderbew egung h in gegeu , also im F allo driugender Gefahr, durch augen- blick liche Ziindung ein es explosiven Stoffes dio M aschiuen- brem so ohno w eitero, einen Z eitverlust rerursachondo m echanischo Zwischongliedorungen zur W irk un g bringen.

(8)

Nr. 38. 9 0 4 - 19. September 1903.

serikrccht nach abw arts. Nur g eg en Ende der Fórder- bew egun g, yon dem Augenblicko ab, in wolchom dio a ll- mahliche G eschwindigkoitsabnahm o stattfm den soli, stoBt der dem betreffenden F ullort zukommendo S tift n der Seheibe S t geg en die Segm entplatte P und b ew eg t sio aus

i

. Pig\ 1

Dadurch nuu, daB sich dio S egm en tp latte sow ohl, ais auch der K o n ta k tstift u n ab h an gig voneinander bow egon, kann man a u f der orsteren Kury o registrieren (sieho F ig . 5 ), der M ittellage p p in die E ndlage p, p, (siohe F ig . 3 ).

Boim B egm n des fólgenden A ufzuges kchrt die pendelnde P latto in die m ittlere R nhelage zuruck und wird g e g en Ende dieser Forderbow ogung von dem dor lla n g eb a n k ent- sprechenden S tift m von der anderen Seite her in die andere Endlage p2 p2 bew egt.

B eim Fordom aus einer Z w ischensohle wird der S tift n au f der Schoibo S, nach der dor botrełlondon Z w ischensohlo zukommenden Stello n (, n2 oder n3 um gostock t.

V on dor W ello w wird ferner m ittels des Schnurlaufos i (F ig . 1) das CJuecksilber-Dreirohr d angótrieb en , das in be-

F ig. 3.

kannter W oiso w irkt. J e schnellor das Droirohr sich dreht, d. h. jo schn eller der G ang dor Forderm aschino ist, dosto holier s te ig t das Q uecksilber in don beiden Soitenróhren des D reirohrs, wahrend es in dem M ittolrohr, in wolcliem ein m it dem K on tak tstift c verbundener Schw im m or s sp iolt, sin k t. D ie E in rich tu n g is t derart, daB, je schn eller dio M aschine lau ft, um so hóher der m ittels ein es Ileb o ls li m it dem Schw im m er YOrbundene K on tak tstift c ste ig t, durch w elch en , jo nach der H erstellu n g der S egm en tp latte P

■ oin eloktrischor K ontakt m it L, L, bezw. L2 , L:j her- g e s te llt werden kann. In F ig . 4 is t das Dreirolir im Q uersclm itt yoranschaulicht.

(9)

19. September 1903. - 9Ó5 - Ńr. ŚS.

dereń B oschaffenhcit von den g egon seitigon Laggyerilnderungen dieser E lem ento a b h a n g ig is t und sorait dio jow eiligen Furderbowogungon der M aschine kennzcichnet.

Um sow ohl bei der M aterialfprdorung, a is auch bei der M annschaftsfahrt a u f der S egm on tp latte zwockontsprechonde Fahrdiagram m o zu erhalten, wird das Uobersotzungsvor-

1

!

h a ltn is der A ntriobsvorrichtung des Dreirohres veranderlich gem ach t und zwar derart, daB der wahrend dor E nd- bow ogun g bei M aterialforderung gezoichnete K utren flu gel K2 in die N alie, und zwar ste ts etw as unterhalb d es bei der M annschaftsfahrt goschriebonen K urvenfliigels K , zu liegen kommt.

Zu diesem Zweck sind au f der W elle w (siehe F ig . 1) zw ei A n trieb ssch eib en r, und r2 angeordnet, dereń Durch­

m esser in bestim m tem , aus vorerwalm ter B etrachtung her- vorgehendem Y erS a ltn is zueinander stehen. D ie beiden A n trieb ssch eib en sind loso auf der W elle w aufgesteck t, und es wird entw eder dio eine oder dio andere, je nach der S tellu n g des H obels II, von der m it der W elle w rotierenden F rik tion sk u p p lu ng f m itgenom mon, wahrend dio n ich t gekup pelte Scheibe von der m ittels der se lb s t- ta tig o n Spannrolle r3 gespan nton Lederschnur i leer m it- b e w e g t wird.

Dio B e ta tig u n g des H eb els H gesch ieh t von dem Stande des M aschinenw arters aus (verm ittels der K ette v oder a u f andere A r t ) ; der H eb el H wird in der einen oder in der anderen S tellu n g m ittels einer einfachen Yorrichtung, an dio botreffende Scheibe stets gen ugen d angepreGt, fest- g eh a lten . Ferner wird bei U m stellu n g der K upplung dos G estiin ges t eine Scheibe K u m g eleg t, welche in groCer Schrift die je w eilig e E in ste llu n g der K upplung au f dio eino oder die andere Fórderungsart anzeigt.

LaCt man nun den K o n tak tstift c wahrend der Mann­

sch aftsfahrt bei eingekuppclter Scheibe r, auf der Segm ent- 5.

p latte die Fahrkurven registrieren , so erhalt man die D urchschnittskuiw e K , (sieh o F ig . 5 ). bei M aterialforderung m it Scheibe ra d agegen dio D urchschnittskurvo K 2 , w elclie m it ihrem dem A n la u f bezw. E nd lauf der M aschine entsprechenden S eiten fliłgel ste ts etw as unterhalb der Seiten - fliigel der M annschaftskurve K , zu liegen kom m t, wahrend die ais yertikaler Strich erscheinende M ittellaufkurve bei M aterialforderung die M ittełsp itze der M annschaftsfahrtkurve bedeutend uberragt.

An die beiden Seiten flu gel der M annschaftskurvo K, schm iegen sic h nun die K ontaktlineale L und L, eng an, wahrend das K ontaktstuck L 2 oberhalb der M ittełspitze der M annschaftsfahrtkurve K, und das K ontaktstuck L , oberhalb der M ittełsp itze der Materialforderkurve K2 an­

geordnet ist. D a s K ontaktstuck L , is t aus einer kaum halb so starken m etallenen P la tte h erg estellt a is die K ontaktlineale L und L, und das K ontaktstuck L 3 (sieh e F ig . 5 und 6).

D am it wahrend der M ittelb ew egu ng bei der M aterial- fórderung der K on tak tstift c nicht g e g e n das fiir Personen - fórderung e in g estellte K ontaktstuck L 2 stoOt, wird durch E in stellu n g der bew eglichen K upplung Yon Person en - au f

(10)

Nr. BS. 906 - 19. September 1903.

J)amf>fbremsc

dieser S tift nunmelir das K óntaktstfick JjJ n ich t mehr be- riihren und bei w eiterem S teigen erst m it dem starkoren K óntaktstfick L3 StromschluO lierstellen kami.

D ie K ontaktlineale L und L , (F ig . 7) ein orseits und der K on tak tstift c andererseits sind m it dem von der Strom - quelle V g esp eisten Strom kreis 1 — 2 — 3 verbundon, welcher, falls er in folge der K on tak tgeb u n g des S tifte s c an don Linoalon L und L , g esclilo ssen w ird, augen b lick lich die Ziindpatronen T entzflndet, wodurch ein kleinor K olben y gotrieben wird, der un m ittelbar den Schiobor der D am pf-, D ruckluft- oder Vakuumbremse u m stellt, oder das G ew icht der F a li- (G ew ich ts-) Brem se au sló st und hierdurch den sofortigen B egin n des B rem sens und den rech tzcitigen S till- stand der M aschine herbeifuhrt. Sow olil die K on tak tstiick e L2 und L (, ais auch der K o n ta k tstift c sind m it dem von derselben (oder oiner besonderen) ,Stromquollo g esp eiste n Strom ąuolle 4 b is 5 verbunden, sodaC boi ScliluC des Strom es dio A larm - glock e (K asselw ecker) E ertónt.

Durcli die beschriebeno A nordnung wird also boi zu geringer G oschw indigkeitsabnahm e g e g en Endo der Forder- b ew ogu ng, sow olil boi derPorsonen- a is auch bei derProdukton- fórderung, infolge der Strom schlieC nng des K o n ta k tstiftes c an den K ontaktlinealen L und L, dio M aschinenbrem se in T a tig k eit g esetzt, w ahrend dio un zu lassigo U obersclireitung der G eschw indigkeit iu dom m ittleren Toilo der Fórderung infolge der Strom schlieC nng des K on tak tstiftes c an dem K óntaktstfick L_, bei dor M annschaftsfahrt (bezw . an dem M aterialforderung yerm ittels des G estanges t und eines

einfaclien M echanism us J l der K ontaktstift c knapp unter-

lialb des K ontaktstuckes L2 um die Starko des letzteren

\o n der Oberflacho der Segm entplatto abgehoben, sodaC

(11)

10. September i9ÓS. 90? — Nr. 38.

K on tak tstiick L , b ei der M aterialforderung) dem M a s c h in e ||

warter durch ein A larm sign al a n g ezeig t wird.

Forner sind an der festen Scheibo S2 (siohe F ig . 8 ) zw ei IContakto o und o, dorart angeordnet, d a C b e i A u s- len k u n g der P la tte P nach der einen oder anderen Seite

durch die an ih r b efo stig ten S tifte f, f, der dio W arnglocko E , enthaltende Strom kreis g esch lo ssen wird, sodaB auch bei richtigem Yerlaufe der Fórderbew egutig dem M asphinenwarter das H erannahen des Forderkorbes an die H angeban k an gozeigt wird, und zwar ertont die W aru-

F ig. 8.

glock e I l [ , w ie auch b ei anderen m it W arnglocken au s- gesta tteten Teufeanzeigern iib lich, vor dem B egin n der drittletzten halbon U m drehung der M ascliine zum erstenm al und vor dem B egin n der letzten lialben Um drehung der M aschine zum zweitenm al. S olbstverstan dlich is t bei der W ah l der Alarm glocko R und dor W arnglocko R, dafiir Sorgo g etra g o n , daB sie sich durch einen m ó g liclist groBen U n terschied in K langfarbe und H am m erschlag von- einander deutlich untorscheiden.

D a man nach erfolgter A u fste llu n g des A p parates den K o n ta k tstift zunachst walirónd m ohrerer.richtig yerlaufenden Forderbew egungen au f dor provisoriscli m it P apier bolegten oder w eiB bestaubten Segm entplatto die Falirkuryen reg is- trieren laBt und erst dann die K ontaktachienen nach den erhaltenen Fahrdiagram m en ausschn eid et und den lotzteron anpaBt, so b esitzt der beschriobene A pparat einen hohen Grad yon G enauigkeit, indem in jedein einzelnen F a lle den E igontum lichkoiten der betreflendon M aschine, die in dem D iagram m verm 5ge der iiboraus groBon Em pfindlichkeit des Q uecksilber-D reirohres ste ts zum Ansdruck kommen,

R ech nu ng gotragen werden kann.

Dio G en auigkeit des A pparates kann durch Y ersch ieb u n g der Linealo, die auf der Segm en tp latte yerstellb ar an ge­

ordnet sind und feine E in stellu n g en erm oglichen, jederzoit loiclit regu liert werden. Der A pparat laB t sich erfahrungs- gem aB, ohno den M aschinenw arter im regelm aBigon Fahren irgendw ie zu behindern, so g a r so fein e in stellen , daG er ein A ufsetzen boi M annschaftsfahrt bezw. M aterial- fordornng fiicht einm al m it 1 (bezw . 3 ) Meter zulaBt, auch in diesem F a lle w irkt er so genau, daB dor n i o d e r g e h o n d e Korb noch ca. 2 0 cm (bezw . ca. 5 0 cm) i i b e r der A ufsetzvorrichtun g zum S tillsta n d kommt. Bei kleineren FOrdermaschinen, die gew ohn lich auch m it ver- h a ltn ism a B ig stiirkeren Brem sen versehen sin d , ste llt sich diesos R e su lta t noch g u n stig er.

F erner b e sitz t der A p parat den V orzug der stan d igen K o n tro llierb a rk eit soiner richtigen E in stellu u g — die

Kontrolle erfolgt dadureh, daB man die g e g en seitig o Lago der K ontaktlinoale und dor Fahrdiagram m o vergleich t — und den noch grOBeren Vorzug, daB m an den K on tak tstift au f dor w eiB bestaubten, aus Schwarzem H artgum m i be- stohenden und dom M aschinenw arter durch eino plombiorto G lasp latte unzuganglich gem acb ten S egm entplatte wahrend des B etrieb es dio Fahrdiagram m e zeichnen laBt. Bei otw aigem AnstoBen des K o n ta k tstiftes an die Linealo ont- stelit eine schwarzo, a u f der weiBen F lacho deutlich sich abhebendo anormalo Fahrkurye, w elclio erfordorlichenfalłs photographisch fe stg e le g t wird. Man g e la n g t dadureh in den B esitz einer U r k u n d o iiber die sta ttg e h a b to Ge- sch w in d igk eitsiib ersch reitu n g, sowio uber das anlaBlich dieser vor sich g e g a n g en e E ingreifon des A pparates (vergl. F ig . 5 , Kuryo K t). A u s dor Form und S tellu n g der Kurve K3 laB t sich m it L eich tig k eit bestim m en:

1. Der Stand des niedergehenden FOrderkorbos iiber der A ufsetzvorrichtng (s, bezw. s2) uiul die F ahr- g esch w in d ig k eit y, bezw. v2 in dem M omente, in welchem der M aschinenwarter die normale F ahr­

kurye K 2 bezw. K, yerlieB,

2 . der Stand des Forderkorbes (s 3) und dio F alir- gesch w in d ig k eit Vj im A u gen blick e der K ontakt- g e b u n g (B rem sonauslósung),

3 . der Stand des Forderkorbes ( s s) nach dem A b- brem sen dor M aschine und der B rem sw eg se lb st (s 3— s 4).

D a in der kritisclien letzten U m drehung der M aschine der erste Im puls des A pparates (die K on tak tgeb u n g bei U ebersch reitung der jo w eilig zu lassigen G esch w indigk eit) au f elektrischem W oge weiter fortgepflanzt und hierdurch dio sofortige Zundung einer Patrone hervorgerufen wird, sin k en die Verz3gorungen zw ischen dem ersten Im puls dos A pparates b is zum E ingreifen der M aschinenbrem so au f ein t e c h n i s c h e r r e i c h b a r e s M in im u m herab.

E s g e h t ferner aus der g e g en se itig en L a g e der S eiten - flu gel der M annschaftskurve K[ und der M ateriał kurve K2

(12)

Nr. 38. - 908 - 19. 'September 1903.

feino E in stellu ng oingerichtot, und es kann daher eino N euoinstellun g des Apparates ohne Zuhilfenąlimo eines Spezialm onteurs jederzeit m it L eichtigkeit Yorgenonmion werden.

Da dio M aschine nach erfolgter K ontaktgebung des K ontaktstiftes c an don K ontaktlinealen L und L, niclit augenblicklicli zum Stillstando komint, sondern erst abgobrem st werden muG, so sch leift der K ontaktstift c wahrend des Iirem sweges la n g s des K ontaktlineales L (bezw. L ,) und senk t sieli erst bei er- folgtem Stillstand e der M aschine zur N u ll- łin ie herab (vergl. F ig . 5 ). Der K ontakt­

stift muB aus diesem Grundo ein F ed er- gelenk f besitzen (vergl. F ig . 9 ), w elches ihm erm óglicht, nach erfolgtem Strom - schluG dem Druck der K ontaktlineale nachzugoben; erst bei gentigend abge- brem ster G eschw indigkeit richtet sich der K ontaktstift infolge der W irkung seines F edergelenkes 111 seiuo ursprungliche, Yertikale L age wieder auf.

Der A pparat is t m it einem empfind- lichen G escliw indigkeitsanzeiger Yorsehen, sow ie m it elektrisehen MeGinstrumenten, welche dio Yorhandene Stromstiirke der Iiatterio und die In tak th eit der L eitungen (som it auch die der Patronen) stan d ig anzeigen. Hierdurch, sowie durch Her­

stellu ng aller kontaktgebenden Teile der Lineale L und des S tiftes c aus P latin wird erreicht, daG dio elektrischo K ontaktgabe (StromschluG) und som it d a s Funktionieren des Apparates schon bei der gerin gsten Beruhrung der Lineale L m it dem Stiftc c u u b e d i n g t z u Y e r l a s s i g erfolgt.

Fig. 10.

bremso) und a is Strom ąuello H ellesen -T rockenelem ente der Siem ens Sc H alske A .-G . verwandt.

D ie K onstruktion dos E sp losion szylin d ers, in welchem der elektrisclie Gluhzunder A ufnahm e findet, is t aus den F ig . 1 0 , 11 und 1 2 zu erselien. F ig . 1 0 veranschaulicht

A is Patronen werden elektrischo Gluhzunder von 11.

Linko in Spandau, dio aii Starko den gow óhnlichen Kupfer- zundhiitchen N r. 3 , 4 oder 5 entsprochen (je nach dem zu uborwindenden W iderstand des Schiebers der Dam pf- hervor (vergl. F ig . 5 ), daG der A pparat sto ts e h e r bei

der M annschaftsfahrt ais bei der M aterialbeforderung iii Funktion treten wird, ein Um stand, der ebenfalls groGen Vortoil bietet.

Sow ohl die Sohlenstifto m und 11, , sowie der K ontaktstift c a is auch, wio schon oben erwahnt, die K ontaktlinealo L, L ,, L2 und L j sind sam tlich fiir grobo und

(13)

19. September 1903. 909 - Nr. 38.

den sch u fifertig armiorten E xplosion śzylind er m it dem au f I s te llt don abgeschossenon Zylinder ohne K olben und dio L edcnnem brano x loso au fgesetztcn K o lb en )', F ig . 11 I Patronenhalter dar, wiihrend F ig . 12 den armierten Patronen-

11.

ziindung absolu t sicher funktioniert, wenn die Strom qnelle, dio L eitu n g und der Gluhztinder ga k a n o sk o p isch g e - priift werdon.

B ei dem bcschriebcnen Sicherh eitsap parat erfolgt diese P ru fung in der denkbar vollkom m ensten A rt, 03 entfallen bei ihm auch dio N a ch teile der wechselnden Gruben- y erlialtn iśśe und die der la n g o n , llu ch tig golegten , m angelhaft oder gar n ich t isolierten L eitu ngen, sodaC die b ei dem A pparat getroffene elek trisclie Z undeinrichtung ais a b s o l u t s i c h e r angesehen werden muC.

A u f W unsch kann man, um jed es Bedonken zu be- seitig en , in dem E xp losion szylin d er m ehrere Zfinder (z. B.

3 Stu ck ) parallol schalten, von denen jeder einzelne zum TJmstellen dos Schiebers der D am pfbrem se g e n u g t, sodaB, Fig.

halter alleiu veranschaulicht. D a oin m it Gluhziindorn yersehcncr Patronenhaltor sto ts in Resorve geh alten wird, so nim m t die W ied erherstellung des E sp losionszylin ders nach erfolgtem F unktionieren des A pparates h ó c h s t o n s e in o h a l b e M i n u t ę in A n spruch.

D ie Sicherh eit der oloktrischen Ziindung wird nur in F rage gezogen worden kSnnen, F ig. 12. wenn man dio M iCerfolge alterer elektrischer Zundmethoden, iiisbesondere dor Funkenzunder im A ugo h a t. D io neueren E rfahrungen jedoch, die m it elektrisch er G hihziindung beim w estialisch on Stoinkohlonbergbau gemacht, worden sind , haben bew iesen, daC dio elektrisclie G liih-

(14)

Nr. 38. - 910 - 19. September 1903.

i Antrieb von der loseit

Seiltrommel

Antrieb von der festen

Seiltrommel

i i

Fig. 13.

SclilieGlich sei noch ein TJmstand erwahnt, welcher das W esen dieses Sicherheitsapparates ganz besonders charakterisiert:

Dadurch nam lich, daG dio L ageru ng der S eg m en tp la tte n ich t unm ittelbar an der A chso des T eufenanzeigers, sondern unterhalb derselben durch den feststelien d en B olzen b

sohle

sollto ein Ziinder nicht intakt sein, dnrch die beiden anderen Ziinder noch eine doppelte Sicherheit vorhanden is t. Im iibrigen geben die obenerwahnten MeGinstrumento

durch einfaches Nioderdriicken einer T a ste genane A u s- kunft iiber den je w eilig e n Z ustand der B atterie und L eitu n g sow olil, ais auch uber die Zflndbereitschaft der L adung.

(15)

19. Soptember 1903. 911 - Nr. 38.

erfolgt (vergl. F ig . 3 ), wird die B ew egu ng der Segm ent- p latto von der R u helage nach der einen oder anderen Soite b esc h le u n ig t, d. h ., jo m ehr sich die P la tte der End- lago p , p , bezw. p 2 p 2 nahert, um so groOcr wird das V erh altuis ihrer B ew egun g zu der des T eu fo n - an zeigers; m it anderen W orten: je m ehr sich die Fórder- sclialon der H in g eb a n k bezw. der Soliło nahern, um so mehr w a clist dio E m pfind liehk eit d es A pparates, da der M afistab des von dem K o n ta k tstift beschriebenen F ahr- diagram m es durch diose eigentiim liche MaBnahme gerado an don Stollen bedeutend yergroBert wird, wo os in der P raxis au f eine m o g lich st prńzise W iedorgab e der ta t- sachlichen B ow egnn g der Fórderkorbo ankommt.

Boi dom m it vortikalom Toufenzeiger kombiniorton Sicherheitsapparat, desson K onstruktionsprinzip aus dor F ig . 13 ohno w eitero E rklarung zu ersehen is t, wird die rolative B esch leu n igu n g der Segm ontp latto P , wio sio im Yorhorgehenden A b satz beschriebon ist, durch die schrago Anordnung der Hebolarm e h h zu der Segm ontplatto P ein osteils und zu dor B ew ogu n gsrich tn n g des B olzens b .andornteils, wolch letzterer m ittels der S teu erstan ge S von den Teufonzeigerinuttern m bezw. m, in dor Etullaufperiode m itgehoben wird, horbeigefuhrt.

Im ubrigen unterschoidot sich dor A pparat stehender Anordnung von dem dor rotierenden A nordnung nur durch don F ortfall der K urvenflugel au f dor einen Seite der S egm en tplatte P . D ie E in so itig k e it der Segm entplatte erg ib t sich aus dor B etrachtung, daC der Bolzen b g eg en Ende ein es jeden A u fzu ges nur ;in einer R ich tu n g (nach aufw arts) vou der Steuerstango S m itgenom m en wird.

Hervorzuheben is t noch, daB sich der Sicherh eitsap parat stehender A nordnung bei Sohlonw echsol obonso w ie der oben beschriobene A pparat żugleich m it dem T oufenzeiger s e lb s tta tig ein stellt.

T ech n ik .

E i n e n H o m m s c h u h . m i t s o l b s t t a t i g e r S a n d s t r e u - v o r r i e h t u n g , welcher eine sichero B rem sung yon E isen b ah n - fahrzeugen erm ógliclien so li, b r in g t die Firm a I. W . C.

W ilk e in B raunsch w eig in den H andel. Dor beistehend im L a n g ssch n itt d argostellto H em m schuh b e ste h t aus der m it zwoi seitlich en L oitbacken yersehenen Sohlenschiene (Zungo) a, w elcho zum Zwecke der A usw ech selu ng m it dem darauf sitzenden Hemmkórper vernietet ist. Letzterer tra g t eino in senkrecliter R ich tu n g b ew eglich e K opfplatte p, au f welcher eino ausw echselbare S ta h lp la tte c b e fe stig t ist.

A n der K opfplatto s itz t ein Schioberbolzen d, der m it R eguliorschraube e fur die Sandzufiihrung yersohen und durch eino Scliraubenfeder f in seiner Y erschluBIage g e- haltcn wird. A n dem H emmkórper bofinden sich ferner ein H and griff und eine VerschluBklappe, sow ie die zu beiden Seiten w agcrecht drehbar angeordneten Schleifbacken, welcho durch eine Z u gstan ge 1 miteinander yerbunden und durch oine B lattfeder g eg en don Schieneuk opf gedruckt werden.

Sobald das aufgefahreno Rad den Schieberbolzen d niederdriickt, fa llt der Sand durch die Bohrung s und die im Boden des Korpers und der Zunge befm dliclie Offnung o a u f dio Schiene.

D ie beiden Schleifbacken dienen ein erseits zur Ffihrung des S ch u h s, andererseits kann der neben dem rollenden

Fahrzeuge herlaufendo A rbeiter durch einen Zug an einer Stan ge oder K otte dio Schleifbacken zusammenzióhen und dadurch die Brom swirkung erhohen. Dadurch und durch

dic San dstrcuu ng wird ein sich eres Brem sen auf kurze Breinsstrecken auch b ei feuchten Scliienen orinSglicht.

D er Brom sschuli p a S t sich infolgo der seitlich en Fcd erun g der Schleifb ack en jedem Schienenprofil an.

Y o lk sw ir tselia ft und S ta tistik .

K o h l e n a u s f u h r G r o f s b r it a n n ie n a . (N a ch dem Trad#

Supplom ent des E conom ist.) D ie R eihenfolge der Lauder is t nach der H óhe der A usfuhr im Jah re 1 9 0 2 gew ah lt.

N a ch :

Au 1902

just 1903

Januar bis August 1902 | 1903

Ganzes Jahr 1902 -' .__: -■■■' , iu 1000 t* )

Frąnkreich . . . . 521 491 46321 4 577 i 7 722 -178 558 4087! 4286 6 091 D eu ts ch la n d . . . 552 551 3775! 4012 5 917

Schweden . . . . 347 337 1810; 1996! 2 954

Spanien u. kanar. Iuselu 183 205 1044; 15721 2 730 R u B la n d ... 349 395 1035 17-12 2 395

Diinemark . . . . 100 188 12891 1360 2 205

Egypten . . . . . 1-15 190 1313 1407 2 030

Norwegen . . . . 119 113 870j 899 1 449

Brasilie n ... 73 73 589 612: 980 Portugal, Azoren und

Mardeira . . . . 80 80

i

6041 617: 957

H o l l a n d ... 71 03 490: 462 772

Brit. Ost-Indien . . 19 38 413! 324 627

Malta . . . . . . 81 31 4181 257: 583

36 29 282 274! 431

G ib r a lta r ... 15 39 138: 180 252

42 5-1 344! 381:

Griechenland . . . 30 30 263' 272

A l g i e r ... 21 27 r 413

Ver. Staaten v. Amerika 10 7 911 1128

C h i l o ... 32 22 273; 205 ' 7 511 U r u g u a y ...

Argcntinien . . . . Brit. Sudafrika . . . anderen Liindeni . .

60 52 34 116

07 70 44 203

521i 680i 446 1139,

418 720 426 1678 Zusammen an

3 030 3 902 28 03o! 30 219 43 851 K o k s ... 00 49 409| 426 699 B r i k e t t s ... 81 72 731| 639 1007 Uberhaupt 3 771 - 4 023 29 170| 3 1 2 8 4 45 016 Wert in 1000 J i . . . 45 450 4 6 6 1 2 360322 ■ 369322 563 483 Kohlen etc. furDampfer

i. auswartig. Handel 1 374 1 473 10 044: 11 114 15 390

*) 1 t = 1000 kg.

Cytaty

Powiązane dokumenty

Necessity of Searching for a New Security Paradigm in the World of Globalisation Konieczność poszukiwania nowego paradygmatu bezpieczeństwa w świecie

Solange die Ratifizierung des Maastrichter Vertrags nicht als sicher galt, konnten die Erweiterungsgegner innerhalb der EG diese für sie kostspielige Entscheidung mit dem Hinweis

M a x w e l l fand durch Schwingungsversuche mit Messing- scheiben , dass die Reibung der Luft der absoluten Temperatur unmittelbar proportional sei, was bekanntlich auch die

Wyniki sondowań magnetotellurycznych pozwoliły określić głębokości do stropu utworów wysokooporowych, najpraw- dopodobniej węglanowych jury albo kredy wraz z jurą (jeśli

Furthermore, we show that thanks to the drastic improve- ment in resolution, it is now possible to probe the crystal- field strength and the crystal-field splittings in the U 5f

der Ausbaugrenzen (ihre Länge in den analysierten Überschriften) und der inhaltlichen Grenzen der Komposita (d.h. wie viel Inhalt in einem Kompositum komprimiert werden kann)..

2. eksport krajów ameryki łacińskiej w drugiej dekadzie XXi wieku Jedną ze zdecydowanie najistotniejszych cech eksportu badanego regionu w obecnej dekadzie jest

van de produktie azijnzuur.. Carbonylering van meth~ol. Methanol moet goedkoop beschikbaar zijn, anders is deze route niet econo- misch. De katalysator was