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Theologisches Literaturblatt, 23. Juni 1933, Nr 13.

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Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h lr e ic h e r V e r tr e te r d e r th e o lo g is c h e n W is s e n s c h a f t u n d P ra x is

herausgegeben von

Dr. theol. E rnst S o m m e r la th

Professor in Leipzig.

Leipzig, 23. Juni 1933. LIV. Jahrgang

Boz?i~< .v i6rzehntägig Freitags. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postämter sowie vom Verlag. — Inland-Bezugspreis: Rm. 1.50 monatlich.

eesniiH^rei n <*as Ausland vierteljährlich: Rm. 4.50 und P orto; bei Zahlungen in fremder Währung ist zum Tageskurse umzureohnen. —Anzeigenpreis: die zwei- paitene Petitzeile 40 Goldpfennige. — Beilagen nach Uebereinkunft. — Verlag und Auslieferung: Leipzig, Königstr. 13. Postscheckkonto Leipzig Nr. 52873.

D ieA k £ isShof D- L - lhmels +•

Schnolw *ler ökumenischen Konzilien. (Lother.)

■■w Johannes, Lic. Dr., „Der kommende Pieoer 1 ‘ {S p it z e n . )

rnv^,’ Paulus und die Kirche. (Michaelis.) n 3 r^holicorum. Heftl8. Volz, Hans, Dr. phil., Urei Schriften gegen Luthers Schmalkal-

dischen Artikel von Cochläus, W itzei und Hoffmeister. (Buchwald.)

Eder, Karl, Prof., D. Dr., Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung. (Theobald.) N iebuhr, ßerthold Georg, Briefe. (Liitgert.) S tein beck, Johannes, D., Die Innere Mission der

deutschen evangelischen Kirche. (Schmidt, Pressburg.)

H a rtm a n n , Nicolai, Das Problem des geistigen Seins. (Jelke.)

W urm , Theophil, D., Evangelischer Glaube.

(Hupfeld.)

Neueste theologische Literatur.

Landesbischof D. L. Ilmiels f

Am 7. Juni hat G o tt den Mitherausgeber des Theologischen Literaturblattes D. theol. Ludwig Ihmels, Landesbischof in Dresden, aus der Zeitlichkeit abgerufen-

Unsere Leser werden mit uns trauern, daß dieser um die Theologie hoch­

verdiente und weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte und gefeierte Führer des Luthertums von uns genommen worden ist. Es wird unvergessen bleiben, wie männlich und entschlossen er allezeit für die uns in Christus gegebene Offen­

barung und das darauf gegründete Bekenntnis unserer Kirche eingetreten ist. Er war ein Mann der theologia crucis. Eben daher hatte er einen freien, offenen Blick für die geistigen Bewegungen der Zeit und für anders geartete Überzeugungen, die ernst zu nehmen ihm ein Anliegen seines Gewissens war. W enn heute ein neuer Aufbruch der Theologie im Geiste Luthers wahrzunehmen ist und sich uns die Fruchtbarkeit der Grunderkenntnisse reformatorischer Theologie für die Fragen der Gegenw art überall erweist, so ist auch dem Heimgegangenen ein nicht ge­

ringes Verdienst daran zuzuschreiben. Der unauslöschliche Dank, den wir ihm schulden, wird sich darin zu bewähren haben, daß wir das Erbe, das er uns hinterließ, in die Zukunft hineintragen und es immer neu entfalten.

D. Sommerlath

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Die Akten der ökumenischen Konzilien.

Ein Bericht über die neue Ausgabe von Eduard Schwartz . Von Prof. Lic. Helmut Lother, Breslau.

II.

Der die A k ten des K onzils von Ephesus 431 bietende Tomus I besteht aus fünf Volumina, deren erstes, bei w eitem umfangreichstes, w iederum in acht T e ile ze r­

fallendes, die griechischen A k ten enthält, während in den Volumina 2— 5 die lateinischen Sammlungen und v e r­

schiedene bedeutsame Einzelstücke m itgeteilt werden.

1. D ie griechischen „A k te n “ , freilich nicht in dem engen Sinne der offiziellen Glaubensformeln und D efini­

tionen, sondern in dem w eiteren, der auch Predigten, Briefe, Aufzeichnungen über die Verhandlungen usw. ein- schliesst, sind in drei grossen Sammlungen überliefert, die Schw. nach den Haupthandschriften als Col'lectio Vaticana (V ), Seguierana (S) und Atheniensis (A ) bezeichnet, letztere von A . Ehrhard gefunden7. Von diesen dreien ist die zw ar jüngste, aber beste und umfangreichste V, die in einer längeren (cod. Vat. 830) und in einer kürzeren (cod. Paris. 416 und cod. M onac. 43) Rezension vorliegt.

Sie, nach der S und A später ergänzt wurden, w ird daher zugrunde gelegt und zunächst vollständig abgedruckt, während von den anderen Sammlungen nur die K a p itel­

überschriften m itgeteilt sind und das Sondergut vo rg e­

führt w ird.

Nach dem Gang der Verhandlungen zerfallen diese Aktensammlungen ohne w eiteres in drei T eile : die den eigentlichen Konzilsverhandlungen vorangehenden A k te n ­ stücke und Briefe, die auf die Verhandlungen selbst b e­

züglichen Dokumente und diejenigen Schriftstücke, w elch e sich auf die unter kaiserlichem Druck 433 zwischen C yrill von A lexan drien und Johannes von A ntiochien ge­

schlossene Union beziehen. Der erste T e il wurde nach den Untersuchungen von Schw. wahrscheinlich in A lexan drien erstmalig erhebliche Zeit nach Beendigung des Streites zusammengestellt mit der Tendenz, C yrill in seinem V o r­

gehen gegen Nestordus zu rechtfertigen. D ie A u sw ah l der Stücke legt diese Vermutung nahe. D ie ursprüngliche Form dieser ersten Sammlung besitzen w ir nicht mehr, sie scheint am getreuesten erhalten -zu sein in der griechi­

schen Handschrift einer alten lateinischen Übersetzung (T = Co'llectio Turensis). Von den drei griechischen Sammlungen haben V und A d ie ursprüngliche A n lage durch sachliche und zeitliche Umgruppierung vielfach zer­

stört; dennoch sind ih re Lesarten, die auf gewissenhafter Benutzung anderer Handschriften zu beruhen scheinen, neben S mit seinen deutlichen Tendenzen zu T e x t ­ änderungen von hoher Bedeutung. Bezüglich des zweiten, die eigentlichen Konzils Verhandlungen enthaltenden T eiles muss davor gew arnt w erden, als handle es sich 'hier um offizielle, vollständige Aufzeichnungen der Verhandlungen und Beschlüsse. Da das K o n zil ja von vorn herein ge­

spalten war, wurden auch dop p elte A k te n geführt, von denen für die Ursammlung nur das massgebend wurde, was C yrill und seine Anhänger als Sieger auswählten.

Erst später kamen in einzelne Sammlungen w e ite re A k te n ­ stücke hinein, so dass die Versch ieden artigkeit des Inhalts und Umfangs d er Hauptsammlungen deutlich d ie Lücken-

7 S und vor allem A sind von Schw. im Zusammenhang der Uberlieferungsgeschichte der Ephesinischen Akten näher behan­

delt in seiner Untersuchung „Neue Aktenstücke zum ephesini­

schen Konzil von 431“ (Abhdl. d. bayer. Akad. d. Wiss., philos.- hxstor. Kl. XXX. 8, 1920).

haftigkeit des M aterials zeigt8. O bwohl also dessen A u s­

wahl und Gestaltung durch den kirchenpolitischen M acht­

kampf bestimmt wurde, sind doch offenkundige F ä l­

schungen kaum festzustellen9. Auch d er dritte, die Unionsverhandlungen betreffende T e il hat in d er nur w enige Schreiben umfassenden ältesten Sammlung viele Stücke unterschlagen, w ie die Ergänzungen in A und V deutlich zeigen.

Angehängt wurden der Coll. Vaticana erst nach dem Jahre 811 eine R eihe von Schriften, die irgendw ie mit dem Konzil Zusammenhängen, und zw ar: 1. Cyrills Libri V contra Nestorium mit vorangestellten E xzerpten aus Nestorius nach dieser Cyrillschen Gegenschrift, 2. Cyrills A p o log ia X II capitulorum contra Theodoretum , 3. zw ö lf Anathematismen de dei verbi incam atione unter dem Namen des Gregorius thaumaturgus, 4. Cyrills commoni- toria I. II ad Successum10. Sie w erden als pars sexta des Volumen primum geboten, nachdem die partes I— V die ursprünglichen Stüdke der Co>ll. Vat. gebracht haben.

R ela tiv einfach liegen die Überlieferungsverhältnisse bei diesen Nachträgen für die fünf Bücher Cyrills gegen N e ­ storius, d ie bei Severus und seinen Schülern, den treu­

esten Anhängern Cyrills, in ausserordentlich hohem A n ­ sehen standen, für die zw ölf Anathematismen, welche, vom Apollinarismus sich fernhaltend, auif dem Boden Cyrills gegen Nestorius bezw . Th eodor von M opsuestia kämpfen, und für d ie beiden B riefe Cyrills an Successus, die in zahl­

reichen Handschriften m it nicht w en igen abweichenden Lesarten vorliegen, da sie sowohl von den Anhängern des Verfassers w ie von den Vorkäm pfern des chalcedonen- sischen Konzils eifrig benutzt w urden11. Sehr kom pliziert ist dagegen 'die Überlieferung d er A p o lo g ia X II capitu­

lorum contra Theodoretum , d ie ausser in der Coll. Vat.

und Athen, in einer R eihe von Handschriften sowie zw ei lateinischen und einer syrischen Übersetzung vorliegt.

Schw. unterscheidet bei ihnen zw ei Klassen, deren eine nur die A p o lo g ie Cyrills mit den Einwänden Theodorets bietet. In ihr stecken m ehrere Rezensionen, von denen die älteste, w ie d ie Überschriften zeigen, auf einen eifrigen Anhänger Cyrills zurückgeiht. Sie w urde benutzt von dem H ersteller der Rezension der zw eiten Klasse, der die R eih en folge belassen, aber noch Solutiones oder Inter- pretationes eingefügt hat. A u ch diese Rezension muss noch nahe an die Zeit Cyrills selbst 'herangerückt werden, da der T e x t des dem endenden fünften Jahrhundert ange­

hörenden Cod. Vat. gr. 1431 auf ihr fusst. Schw. hat seiner Ausgabe den d er ersten Klasse ange'hörenden M oskauer Cod. bibl. synod. 394 zugrunde gelegt, der d ie zw ar zeit­

lich letzte, aber sachlich bequemste Reih en folge bietet.

D ie pars V II des Vol. I b ietet dann die beiden anderen Sammlungen: d ie Coll. Seguierana, w elch e in zw ei Hand­

schriften überliefert ist, dem Cod. S ( = Parisinus Cois- linianus 32 saec. X II) und dem Cod. D ( = Leningraden- sis 785, olim Durlacensis, saec. XII/XIII), und die Coll.

Atheniensis nach d er von Ehrhard entdeckten A th en er e df zu Schwartz in ZNW. 1926, S. 43 ff.

. tm e Ausnahme macht nach Schw. die Einordnung der an sich echten Gesta de Charisio, die in A und den lateinischen oammlungen in einen Zusammenhang gestellt sind, welcher die über Nestorius ausgesprochene Verdammung nachdrücklicher ge­

staltet und auf einen größeren Kreis ausdehnt. Schw. vermutet, Sfo n selbst dabei beteiligt ist.

ii nuVOn ®nden s*ck Nr. 2 und 4 auch in der Coll. Athen.

Uber den bei diesen Stücken in mehrfacher Hinsicht be­

deutsamen „Codex Vaticanus gr. 1431, eine antichalkedonische Sammlung aus der Zeit Kaiser Zenos" handelt Schw. in den Abhdl. d. bayer. Akad. d. Wiss., XXXII. 6, 1927.

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197 198

Handschrift. D ie ursprüngliche, im 9. Jahnhundert durch einen der Coll. Vat. entnommenen Anhang ergänzte Coll.

Seg. ist nahe verw an dt mit der Sammlung, d ie der alte ateinische Ü bersetzer der Coll. Turensis (cf. Vol. I, pars

' P' und Vol. III, p. IX ff.) benutzte. Schw. gibt von 1 Tj nach‘dem die Coll. Vat. in den vorangegangenen T eilen vo l'ständig abgedruckt wurde, nur die Überschriften nach en beiden vorliegenden Codices. D ie Coll. A then., nicht anderen Ursprungs w ie Seg. und Vat., d ie vielm ehr alle auf eine alte, von einem Parteigänger Cyrills veranstaltete Sammlung zruüdkgehen, stammt von einem den S treitig­

keiten schon ganz fernstehenden Gelehrten, dem eine M enge von Handschriften zur Verfügung standen. Seine Zeit näher zu bestimmen, bietet sich keine Handhabe, sie Wlrd aber wohil vo r den B ilderstreitigkeiten anzusetzen s©m. W ie d e r w ird auf die Coll. Vat. Bezug genommen und nUr der T e x t d er über sie hinausgehenden Stüdke in extenso abgedruckt. Einige Stücke aus kleineren Samm­

lungen schliessen diesen T e il ab, w elchem noch ein achter mit reichen Indices folgt, d ie in ihrer V ielseitigk eit das A rbeiten mit der Ausgabe in jeder W eise erleichtern: ein Verzeichnis der griechischen A kten , ein Index chronologi- cus, Catalogi episcoporum, Index civitatum et provincia- rum episcopalium, Nomina hominum, Nomina locorum, Dignitates imperii, Tem porum notationes, 'Res ecclesiasti- cae, Expositiones fidei, Index vocabulorum, Index trans- lationum, Grammatica quaedam.

2. N eben den griechischen 'sind d ie lateinischen A k ten - sammlungen (Vol. II— V des Tom . I) nicht gering zu werten. Sie enthalten zahlreiche ursprünglich lateinische Dokumente, w elch e sich in den griechischen Sammlungen nur in teilw eise sehr schlechten und missverständlichen Übersetzungen finden. S ie sind aber auch für Verbesse­

rungen und E rg ä n z u n g e n des origina'1-griechisüh.en T e x t e s von grösster W ich tigkeit, w eil tro tz d er späteren E nt­

stehungszeit d er lateinischen Überlieferung ihre Hand­

schriften älter sind und ihre Übersetzung manche Stücke enthält, d ie im Griechischen früh verloren gegangen sind.

W ir haben schon b ei der Besprechung der griechischen A k ten darauf hingewiesen, w elch e bedeutsame R o lle die C ollectio Turensis (T ), eine a lte lateinische Übersetzung, spielt, die im Cod. Paris. 1572 saec. IX. erhalten ist, w äh­

rend d rei w eitere Handschriften für sie teils aus diesem, teils aus einem ihm sehr nahe stehenden Codex stammen.

Diese Übersetzung, welche, w ie w ir noch sehen iwerden, verschiedenen anderen lateinischen Sammlungen zugrunde liegt, geht zurück auf d ie älteste, von d er Pa rtei Cyrills veranstaltete Sammlung. Und zw ar stellt sie ein getreueres Bild des ursprünglichen Zustandes dieser Sammlung dar, als es die griechische Überlieferung bietet, w enn auch die V orlage in dem Jahrhundert zwischen ihrer Entstehung und d er Übersetzung nicht unversehrt geblieben ist. D er Gedanke der Herstellung einer «lateinischen Übersetzung wurde nämlich durch die w eiteren dogmatischen Käm pfe in der Zeit des Streites um die Dredkapitel nahegelegt.

Er entsprang einem K reise vo n Männern, denen daran lag, durch das im Abendland allein bekannte Chalcedonense nicht das Ansehen Cyrills gefährdet w erden zu lassen. Um das zu verm eiden, schien es notwendig, die Abendländer mit den Verhandlungen des ganz anders gearteten Ephe- sinischen K onzils bekannt zu machen. D er oder d ie Über­

setzer sind aber daraufhin nicht etw a im A bendlande selbst zu suchen, vielm ehr in den K reisen gotischer Mönche aus Thracien oder Mösien, d ie von Jugend auf lateinisch

sprachen und in Konstantinopel griechisch dazu gelernt hatten. Überzeugend w eist Schw. nach, dass die Ü ber­

setzung einen Lateiner verrät, der nachträglich griechisch gelernt und dies öfter nicht ganz fehlerlos verstanden hat, nicht umgekehrt (Tom . I, Vol. III, p. IX ff.; audh Tom. I, Vol. I. pars IV praefatio).

Daraus erhellt bereits die grosse Bedeutung, w elch e den lateinischen Sammlungen für das A ktenm aterial des Ephe- sinischen K onzils zukommt. Sie reicht aber darüber noch w eit hinaus, denn ihre Entstehung im 6. Jahrhundert, der Z eit der durch die K irchenpolitik Justinians hervorgeru­

fenen Käm pfe, macht sie in ihrer Tendenz zugleich zu Zeugnissen der Verbindung und des Gegensatzes zwischen A ben d- und Morgenland, einer Justinian freundlichen bezw. einer ihm feirilichen dogmatischen Einstellung. Das zeigt sich sofort an der in Vol. II abgedruckten C ollectio Veronensis aus dem Cod. Veronensis L V II saec. X. Sie schliesst sich, fussend auf der üblichen Dreiteilung des A kten stoffes in epistulas ante synodum scriptas, ipsa in synodo gesta, epistulas quae ad pacem inter Cyrillum et Johannem factam pertinent, zw ar an d ie lateinische Ü ber­

setzung T an, ist aber in d er Ausw ahl und Gestaltung des Stoffes ihr /gegenüber selbständig und dabei von einer deut'lioh erkennbaren Tendenz bestimmt. W egen der schweren Anschuldigungen, d ie von Th eodoret in seinen Büchern gegen C yrill und von Ibas in seinem B rief an Maris gegen das Ephesinische K o n zil überhaupt und dessen massgebenden Leh rer C yrill im besonderen erhoben w o r­

den waren, w ill der Sammler angesichts der durch das unglückliche Verhalten des Vigilius drohenden Kirchen­

spaltung im Abendland diesem vo r A ugen führen, dass Cyrills Sieg über Nestorius und die nachfolgende Union mit Johannes von A ntioch ien m it Zustimmung und H ilfe des apostolischen Stuhles zustande gelkommen war. D a­

durch w ird seine Stoffauswahl bestimmt, für d ie er noch ohne Kenntnis der sogleich zu erwähnenden Aktenaus­

gabe des Diakons Rusticus unter Heranziehung griechi­

scher Sammlungen vo r allem d ie päpstlichen A rch ive b e­

nutzt hat. Aus ihnen hat er für den ersten T e il die B riefe des Papstes Ca eiest in über die sonst in den Sammlungen sich findende Fünf zahl hinaus erheblich verm ehrt und kn Schlussteil zw ei sonst nirgends begegnende B riefe des Sixtus angefügt. «Der Sammler ist also Abendländer, ihm sind die päpstlichen A rc h iv e zugänglich gewesen, er v e r­

rät aber eine Kenntnis der morgenländischen K irch e und der griechischen Sprache und gehört der Zeit des Drei- kapitelstreites an. Der W e rt seiner Sammlung liegt in der seiner Tendenz entsprechenden ausgiebigen Heranziehung der päpstlichen Korrespondenz.

A nd eren Charakters ist d ie in Vol. III und IV veröffen t­

lichte C ollectio Casinensis oder das Synodicon des röm i­

schen Diakons Rusticus, des N effen und Reisebegleiters des Papstes Vigilius auf seiner Unglücksfahrt nach K o n ­ stantinopel. Er schreibt, nachdem er selbst im V erlaufe des Dreikapitelstreites exkommuniziert w orden w ar und schliesslich nach längerem E x il im streng chalcedonensi- schen A koim eten kloster in Konstantinopel eine U nter­

kunft gefunden hatte, zur Verteidigung der Dreikapitel.

Aus der Klosterbibliothek floss ihm das M aterial zu sei­

nem dreiteiligen Synodicon zu, das vollständig nur erhalten ist im Cod. Casinensis 2 saec. X III, während eine zw eite Handschrift (Cod. Vaticanus 1319 saec. X II) zw ar den er­

sten T e il vollständig, vom zw eiten aber nur einen T e il ent­

hält. Für den jetzigen Zusammenhang kommen nur diese

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beiden ersten T e ile des W erk es in Frage, da d er dritte, die Bearbeitung der sog. Vulgatversion der A k te n von Chal- cedon, im dritten Bande des diesem K o n zil gewidm eten zw eiten Tomus später zum A bdruck ikommen soll12. Der erste T e il stellt nur eine A usgabe d er ephesinischen A k ­ ten nach T dar; Rusticus w a r also hier nicht selbst Ü ber­

setzer, sondern schuf nur eine neue, verbesserte und mit fortlaufenden Nummern versehene Rezension dieser ihm vorliegenden Sammlung und Übersetzung (Voll. III, p. X II ff.).

Bei der engen Berührung erübrigte sich deshalb eine eigene Ausgabe von T. D ie Edition dieses ersten T eile s der Coll.

Casin. in V ol. III verm erkt d ie S tellen genau, an denen Rusticus geändert hat, so dass zugleich der ursprüngliche W ortlau t von T hier festgestellt w erd en kann. Anders liegen die Verhältnisse für den zw eiten T eil, für w elchen Rusticus neben sonstigen M aterialien der K losterb iblio­

thek vo r allem die Tragoedia des Irenäus benutzt hat.

Über sie und ihren Verfasser berich tet Schw. in Vol, IV , p. X ff, Irenäus w ar konsequenter Parteigänger des Nesto- rius und wurde als solcher mit ihm nach dem Ephesinischen K on zil verbannt. D ie anfängliche Gesinnungsgemeinschaft mit den nestorianischen Parteiführern Johannes von A n ti­

ochien und Th eodoret von Cyrus zerbrach aber später, als vo r allem Th eodoret als der Kom prom issler, Irenäus allein als der konsequente Nestorianer in allem Unglück erschien.

In dieser Lage verfasste er seine Tragoedia als eine nesto- rianische Aktensammlung für das Ep'hesinische K on zil mit tendenziösem verbindenden T e x t zur Ehrenrettung des Nestorius und Kom prom ittierung der beiden genannten w ankelm ütigen früheren Parteigänger. Dies W e rk fand Rusticus wahrscheinlich auch in der Klosterbibliothek, ob­

w ohl er den Fundort nicht nennt, w oh l um das K loster vor Unannehmlichkeiten, das Buch vo r der Vernichtung zu b e­

wahren. Er überarbeitete es aber vor allem in dem v e r­

bindenden Text, denn seine Tendenz ging gerade dahin, Theodoret, dessen Schriften gegen C yrill und das Ephesi- nische Konizil vo r einem Jahrzehnt in Konstantinopel 553 veru rteilt w ord en waren, vom Verdacht des Nestorianis- mus zu reinigen. W ährend es sich fü r den ensien T e il ü ber­

haupt um eine editio princeps handelt, ist d er zw eite zw ar am Ende des 17. Jahrhunderts bereits einmal gedruckt von dem Augustinererem iten Lupus, homini Belgae profundae doctrinae g'loriam rnagis p er amicorum gratiam quam meritis propriis adepto, jedoch in einer so ungenügenden und willkürlichen W eise, dass d er w irklich e Bestand eher verschleiert als erkennbar gemacht w orden war.

Ist also die A rb e it des Rusticus g e g e n d ie Justinia­

nische Dogm atik gerichtet, so tritt d ie in V ol. V zunächst (Fase, I— III) veröffen tlichte C ollectio Palatina nach dem Cod. V atic, 234 f ü r diese ein. Irrtüm licherweise wurde diese Sammlung bis auf Schw. für ein W e rk des Marius M ercator gehalten. Dieser Irrtum geht zurück auf die A u s­

gaben des 17. Jahrhunderts, die des Jesuiten Garnier, w elch e leider, obw ohl sie von Fehlern und W illkürlich- keiten wim m elt, b ei M igne Aufnahm e fand, und die zw ar bessere, aber immer noch ungenügende von Stephan Ba- luze. D ie Sammlung ist vielm ehr, w ie Schw. durch den Hinweis auf die Aufnahme d er Blasphem iae Hibae Edesseni und durch andere Beobachtungen überzeugend nachweist, 100 Jahre später anzusetzen, in der Z eit der Vorbereitung oder Austragung des D reikapitelstreites. In

12 V on diesem Tomus sind bereits Vol, II, pars I und Vol. IV erschienen (cf. unter III im vorliegenden Bericht). V orher hat Schw. schon über die Akten des Konzils von Chalkedon gehan­

delt in den Abhdl, d. bayer. A kad. d. W iss. XXXII, 2. 1925.

dieser Zeit w urde offenbar in den Kreisen der auf Justinians Seite stehenden skytischen Mönche unter Führung des Johannes Maxentius das Schrifttum des Marius M ercator gegen Pelagius, Caelestius und Julian von Eclanum d er Vergessenheit w ied er entrissen, da es mit seinem Eintreten für Augustin und gegen die N estori­

aner den dogmatischen Tendenzen dieser M önche ent­

sprach. W enn, w ie Schw. zeigt, M ercator seine S treit­

schriften an der Hand des in Rom gegen Pelagius und in Konstantinopel gegen Nestorius gesammelten M aterials in einem K loster Thraciens geschrieben hat, so ist w ahr­

scheinlich, dass sein Schrifttum eben in diesem K loster von dem Sammler der Coll. Palat. gefunden und der Sammlung einverleibt wurde. Über alle diese Fragen handelt d ie V o rred e eingehend und bringt damit zum ersten M al Klarheit in die verw irrte Überlieferung auch für die anderen Stücke13 der allerdings nicht unversehrt auf uns gekommenen Sammlung14. — D ie zw eite H älfte des Vol. V (Fase. I V und V ) bringt ausser der epistula syno- dica Cyrills an Nestorius in d er Übersetzung des Dionysius Exiguus d rei w en iger bedeutende, bezw . nur fragm en­

tarisch erhaltene Sammlungen, d ie nach ihren ersten Herausgebern im 16. und 17. Jahrhundert benannt w erden:

die von einer den D reikapiteln freundlichen Tendenz ge­

tragene Coll. Sichardiana des Baseler Humanisten Jo ­ hannes Sichard, die wahrscheinlich auf einen gallischen Kirchenrechtler des endenden 5. oder beginnenden 6.

Jahrhunderts zurückgehende Coll. Quesneliana des Janse- nisten Paschasius Quesnel und die Coll. W interiana von R obert W in ter (Basel 1542).

Schneider, Johannes, Lic. Dr. (Privatd ozen t in Berlin),

„D e r komm ende T a g ". Eine Einführung in den 1. Brief an die Thessalonicher. (D ie urchristliche Botschaft. 13.

A b t.) Berlin 1932, Furche-Verlag. (89 S. 8.) 2.50 R M . In dieser Sammlung, die die G lieder der christlichen G e ­ meinden in die Schriften des Neuen Testam ents einführen w ill, hat auch diese Auslegung den für sie charakteristischen T ite l erhalten. Im H inblick auf den „kom m enden T a g “ ist der erste Thessalonicherbrief geschrieben; ihn hat darum der A u sleger auch stets im Auge, allerdings nicht im Sinn einer schwärmerischen Erwartung, sondern im Geist nüch­

terner zuversichtlicher Hoffnung. Zwischen den beiden le tz ­ ten Auslegungen des Briefes für w eitere Kreise, d er von Cürlis und der von Oepke, hält diese Schrift etw a die m itt­

lere Lin ie inne. B ietet Cürlis Bibelstunden über den Brief, in denen er die erbaulichen Gedanken w eiterspinnt und an­

w endet, so beschränkt sich O epke auf die schlichte T e x t ­ auslegung. Über das letztere geht Schneider etwas hinaus, indem er auch die im B riefe nicht ausdrücklich ausgespro­

chenen, aber den Ausführungen zugrunde liegenden A n ­ schauungen des Paulus heranzieht und dadurch die A u s­

legung vertieft. So bietet die Schrift eine gute Einführung in den Brief. Neben der besonnenen W ertung der Parusie- hoffnung ist noch besonders hervorzuheben, w ie klar die aus dem B rief sich ergebende Stellung Pauli zum G e-

13 ^-?azu gehören u, a, auch die sog. Gegenanathematismen des Nestorius, die, wie Schw. schon in den Sitzungsberichten der bayer. A kad. 1922, 1, Abhandlung, nachgewiesen hat, nicht von Nestorius selbst, sondern von einem eifrigen Anhänger herrühren.

Das ergibt sich daraus, dass die von dem Sammler für den Schluss angekündigten Sermone des Bischofs Johannes von Tomi, in dem Schw. den Johannes Maxentius sehen zu müssen

I

glaubt, weggefallen sind. Dafür sind mehrere auf die Ausein­

andersetzung zwischen Cyrill und Nestorius bezügliche A d d i- tamenta angefügt.

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201 202

schiechtsieben 'herausgearbeitet w ird: ohne dass die natür­

lichen Gegebenheiten verw orfen oder missachtet werden, erfordert die Heiligung, d ie des Christen A u fgabe im Hin­

blick auf die Parusie ist und die durch den Geistesempfang verm ittelt und verbürgt ist, Zucht und Selbstbeherrschung;

durch sie muss der Christ beweisen, dass der Geist bei ihm die Herrschaft über das Fleisch erlangt hat, — Ein für die Gegenw a rt sehr erfreuliches Zeichen ist es, dass nun zw ei Einführungen in das Neue Testam ent erscheinen, die den G ebildeten mit dem Schrifttum des Neuen Bundes so zu­

verlässig und gründlich 'bekannt machen w ollen. H offen t­

lich lassen die gebildeten Evangelischen sich die ihnen da­

durch gebotene M öglich keit nicht entgehen, zu selbstän­

diger, sachgemässer Erkenntnis zu gelangen und so vor der Gefahr, D ilettanten zum O pfer zu fallen, geschützt zu w e r ­ den, Beide Sammlungen geben auch dem Th eologen w e rt­

volle Anregungen, D. S c h u l t z e n , Peine,

Pieper, K a rl (Dr. theol., o. Prof. an der Erzbischöflichen philos.-theol. A kadem ie in Paderborn), Paulus und die Kirche. (Gesellschaft von Freunden der Erz- bischöflichen A kadem ie zu Paderborn, Jahresgabe 1932.) Paderborn, Bonifacius-Druckerei. (31 S. gr. 8.) Kart. 80 Rpf.

M it d er Veröffentlichung dieser R ektoratsrede in ihrer ungekürzten Form (und mit Fussnoten) möchte der Verf.

m eine Aussprache einigreifen, „d ie gegen w ärtig in der

■wissenschaftlichen T h eologie sehr lebhaft geführt w ird “ . Ihm lieg t daran zu betonen, dass Paulus nicht etwa der Schöpfer der K irc h e gewesen sei, denn schon die Ur- gemeinde habe sich als Kirche gewusst, Paulus sei v ie l­

mehr „d er Dombaumeister der W eltk irch e" gewesen, weiterhin der Käm pfer für diese einheitliche K irch e und endlich der, der ihre th eo lo gisc h e B e g rü n d u n g g e g e b e n Habe. Ist damit d ie Frage beantw ortet, was Paulus für die Kirche war, so behandelt ein zw eiter, kürzerer T e il die Frage, was für Paulus die 'Kirche war. Es werden allerhand lEinzelprobleme aufgeworfen, auch w ird eine Gesamtschau angestrebt, doch kann man sich des Ein­

drucks nicht erwehren, dass die Frage nach der Kirche des Urchristentums auf protestantischer S eite mit viel stärkerer wissenschaftlicher Energie angefasst w ird, als es hier geschieht. M i c h a e l i s , Bern.

Corpus Catholicorum. H eft 18. Volz, Hans, Dr. phil., Drei Schriften gegen Luthers Schmalkaldischen A r ­ tikel von Cochläus, Witzei und Hoffmeister (1528 und 1539). Münster 1932, Aschendorff. (L X IX , 225 S. gr. 8.) 12 RM .

Im Anschluss an seine ausgezeichnete Ausgabe der Schmalkaldischen A r tik e l und seine Schrift „Luthers Schmalkaldisohe A rtik e l und Melanchthons Tractatus de potestate papae" bringt V o lz hier die Gegenschriften von Johann Cochläus, G eorg W itz e i und Johann Hoffm eister gegen die Schmalkaldischen A rtik e l in mustergültiger B e­

arbeitung. W ir sind ihm hierfür um so dankbarer, als die ersten beiden schwer zugänglich sind, die letzte aber überhaupt nur noch in e i n e m Exem plar vorhanden ist.

In seiner Einleitung behandelt V o lz in K ü rze d ie B e­

rufung des Konzils und Luthers Schmalikaldische A rtik el, die drei Gegenschriften und Luthers Stellung zu den­

selben, um sodann in d er im C. C. üblichen W eise die Drucke und Handschriften zu beschreiben, sow ie Ortho­

graphie und Sprache der Gegenschriften darzustellen. Es

folgt der sorgfältig kom m entierte und mit w ertvo llem Zitatennachweis versehene Abdruck der Gegenschriften.

A ls Beilagen bietet V o lz die Widmung des Cochläus zu seiner Schrift Necessaria et catholica consideratio (1545) für Sadolet, die interessanten Aktenstücke über die Con- fiskation des Hoffmeisterschen Buches und die Widmung des Du Preau zu seiner französischen Übersetzung der Coohläusschrift für Rene de Verdelay. In einer tabella­

rischen Übersicht stellt V. sodann die Abschnitte der Schmalk. A rt. mit den entsprechenden der Gegenschriften zusammen. R egister der Zitate, Namen und Sachen bilden den Schluss. G e o r g B u c h w a l d , Rochlitz.

Eder, Karl, Professor, D. Dr., Linz, Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung. D ie kirchlichen, religiösen und politischen Verhältnisse in Österreich ob der Enns 1490— 1525. (Studien izur Reform ationsgeschichte O ber­

österreichs, herausgegeben von K a rl Eder, I. Band.) Linz a, Donau 1932, Franz W in k ler V erlag „Im Buch­

laden". (X X X II, 494 S. gr. 8, mit 16 Lichtbildtafeln.) 30 RM .

Eders W e rk behandelt 1. die kirchliche Einteilung und Verfassung Österreichs ob der Enns (S. 1— 81) nach den Gesichtspunkten: Diözesanzugehörigkeit, D ekanatsver­

fassung, die Pfarreien in ihren Entwicklungsstufen, V e r ­ änderungen und Arten , D ie K löster und Stifte, ferner In­

korporation, „geistliche Lehenschaft" und V o gtei der Pfarreien, die Kuratbenefiziien, Unterfilialen, Nebenkirchen und solche Schlosskapellen, die des eigenen Benefiziaten entbehrten; 2. das religiöse und kirohliche Leben (S. 90 bis 273), w ie es sich äusserte in Messstiftungen, kirchlichen Bauten und Ausstattungen, Andachtsformen, Liebfrauen­

dienst und Heiligenkult, Reliquienverehrung, den sozialen und k a rita tiv e n Stiftungen, in d er W ertschätzung der Sakramente und der 'kirchlichen Benediktionen, im Ablass­

wesen, den Predigten, Kreuzgängen und Kirchenfahrten, den Bruderschaften und Zunftgebräuchen; 3. die Zustände im Klerus (S. 274— 381), darunter W erdegang und Rechts­

stellung, Lebensweise, die Beziehungen der K le rik e r zu den Hauptschichten der Bevölkerung und die Gravamina der w eltlichen Stände gegen sie; 4. die politische Lage im Land ob d er lEnns (S. 382— 398) und 5. die A nfänge des Luthertums 1518— 25 (S. 399— 417): Das alles für den im U ntertitel genannten Zeitraum, ins Einzelne und Einzelnste gehend, unter steter Bezugnahme auf die ganze geschicht­

liche Entwickelung, manches für Oberösterreich eigentüm­

lich, vieles aus anderen Diözesen bekannt, das Ganze zw ecks Erklärung der evangelischen Bewegung, die in Österreich ob der Enns besonders W u rzel schlug, in dem kleinen, schönen Lande, auf das 1626 das A u ge Deutsch­

lands und der Nachbarländer gespannt gerichtet war, auf das schon lange vorher und noch länger nachher bis heute die evangelischen Deutschen hingeschaut haben und hin- schauen. S oviel über den Stoff des W erkes. Nur w er selbst auf solchen G ebieten geforscht hat, kann beur­

teilen, w elch e A rb e it nötig w ar, um ihn zusammenzu­

bringen; man denkt besonders an die Regesten der Mess­

stiftungen, an die Ablassregesten, an den Personal­

schematismus des vorreform atorischen Klerus. Etwas Grösseres ist noch von dem Buch zu sagen. Der V e r ­ fasser hat, was er in elfjähriger Archivbenutzung und unter überaus harten Arbeitsbedingungen aus Hand­

schriften und verschollenen Büchern hervorgeholt hat, ohne Voreingenommenheit, ohne V oru rteile und ohne Po-

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lernik in ruhiger, sachlicher W eise vera rb eitet und dar­

gestellt. Die Zeit, da d er R eform ator als der Zerstörer eines trefflichen Kirchenwesens und einer tiefen R eligiosi­

tät hingestellt wurde, ist w oh l endgültig vorüber. Immer zahlreicher w erden auch die auf entschieden katholischer Glaubensgrundlage stehenden Forscher, d ie die guten Seiten der vorreform atorischen Fröm m igkeit ohne Ü ber­

treibung und die schwachen und schlimmen ohne B e­

schönigung darstellen. Zu diesen gehört dieser Forscher in erster Lin ie mit seinem Grundsatz: Veritas, plena veritas, sola veritas. Man denke, um B eispiele zu nennen, was er über die vorreform atorische Pred igt sagt, über das T a x en ­ wesen, ü b er die Pfründen- und Ämterkumulation, über das Leben der Geistlichen. V on den 16 Bildtafeln sind die m eisten zum ersten M ale, a'lle in vorbildlicher Ausführung, veröffentlicht. D er Verfasser bemerkt, dass der zw eite Band des W erkes, der die Reform ationsgeschichte bringen wird, im Manuskript fertiggestellt ist. Dass seine Druck­

legung sich bald vollziehen lasse, w ird w ohl jeder Leser des 1. Bandes wünschen. T h e o b a l d , München.

Niebuhr, Berthold Georg, Briefe. Herausg. von Dr. phil.

D ietrich Gerhard u. W illiam Norvin, P rof. d er klass.

Philologie a. d. U niversität Kopenhagen. Bd. II:

1809— 1816. Berlin u. L eip zig 1929, Gruyter & Co.

(X II, 691 S. gr. 8.) 30 R M .

Diese A usgabe d er B riefe Niebuhrs ist keine Neu­

herausgabe d er Lebensnachrichten aus den Jahren 18381., die auf Niebuhrs Freundin D ore Hensler zurückgehen.

Jene ä ltere Briefsammlung w ird durch die neue Publikation nicht ersetzt, sondern vorausgesetzt, so dass sie nicht ent­

behrlich wird. Das ist bedauerlich, w e il das ältere W enk schwer erreichbar ist, aber b e i dem grossen Umfang des M aterials ist es unvermeidlich. D ie neue Briefsammlung ist indessen nicht nur eine Ergänzung, sondern eine sehr wesentliche K orrek tu r der Lebensnachrichten. A u s der Einleitung zum ersten Bande erfährt man und durch den V ergleich beider Ausgaben kann man selbst kontrollieren, w ie souverän d ie Herausgeberin mit dem M aterial v e r­

fahren ist. Das Ideal einer philologisch exakten Edition hat ihr nicht vorgeschw ebt, sowenig w ie den Herausgebern des Schleiermachersohen Briefwechsels. A b e r in diesem F alle geht allerdings die Freiheit, die sich die Herausgeberin ge­

stattet hat, noch viel w eiter. S ie hat auch das Bild N ie ­ buhrs selbst stark retouschiert. Das M o tiv w a r gewiss ihre Verehrung für Niebuhr. Es ist aber nicht zu leugnen, dass w ir erst aus d er neuen Sammlung ein geschichtlich richtiges Bild von Niebuhr erhalten und d. h. ein w en iger ideales.

W ir 'kennen Niebuhr erst jetzt wirklich, und er verliert da­

bei dodh nicht. Insofern gehört diese Briefsammlung zu den w ertvollsten Quellen d er grossen Zeit des Idealismus und der deutschen N o t und Erhebung. B ei dem w e it gespannten K reis von Beziehungen, in dem er gestanden hat als G e ­ lehrter und als Politiker, ist das M aterial zur Kenntnis der Zeitgeschichte ausserordentlich reich. D er vorliegen de Band umfasst d ie Zeit von 1809— 16, also d ie Zeitspanne von der tiefsten N o t Deutschlands bis zum Ende der B e­

freiungskriege. Da Niebuhr im M ittelpunkt sowohl der politischen als der geistigen Bewegungen gestanden hat, so lässt sich ermessen, w ie tief das Buch in die Zeitgeschichte einführt. A uch für d ie religiöse Bewegung d er Zeit ist das Buch eine w ertvo lle Quelle, w o b e i ich bem erken möchte, dass, w enn die Herausgeberin d er Lebensnachrichten nach dem U rteil des Herausgebers dieser Sammlung gerade die

U rteile über Niebuhrs religiöse Entwicklung stark redigiert hat, doch das Bild des religiösen Menschen nicht w esen t­

lich anders ausfällt, als w ir es uns nach den Löbensnach- richten machen mussten. Vgl. die U rteile über seine eigene religiöse Entwicklung und über den Rationalismus S. 291 ff., über d ie katholisierende Romantik S. 336, über Herders religiöse Entwicklung 347, über d ie Erweckungsbewegung im H eere 398. Das U rteil über das H eer ist sehr günstig 363, 448, 451, 539. Bem erkenswert ist dagegen das kritische U rteil über die Universitäten, besonders die gross­

städtischen 358, 677. Einen besonderen R eiz hat es, die U rteile eines so hochstehenden Mannes über G oeth e und seine Dichtung zu hören: volles Verständnis gerade darum, w eil Niebuhr sich von jedem Kultus fern hält und auch G oethe gegenüber selbständig und kritisch bleibt, cf. S. 304, kritisch 276, über W ilhelm M eister 308, 265, über Dichtung und W ahrheit 339, über G oethes Verehrung Napoleons 430 f. M erkw ürdig ist auch das U rteil über Schleierm achers Pantheismus, über Jacobi und Schelling 250— 58. S. 37, Z eile 4, findet sich der Ausdruck „Überm ensch": D ie T ir o ­ ler sind seit 1796 aus Kindern und Männern Übermenschen geworden. S. 555 über Lord Byron. Heute sind von grossem Interesse die allgemeinen U rteile über Deutsch­

lands und Preussens Zukunft und inneren Charakter 561, 633.

Im ganzen schöpft man aus dem Buche über eine viel durchforschte Zeit so reichliche Belehrung, dass man sich nur auf den abschliessenden 3. Band mit höchster Spannung freuen kann. L ü t g e r t , Berlin.

Steinbeck, Johannes, D. (o. P rof. d. Theol. und Konsistorial- rat in Breslau), Die Innere Mission der deutschen evan­

gelischen Kirche. (W issenschaft und Bildung. D arstel­

lungen aus allen G ebieten des Wissens, Bändchen 282.) L eip zig 1932, Quelle & M eyer. (125 S. 8.) Geb. 1.80 RM . W ir besassen schon einige gute gedrängte Darstellungen des W esens und des Bestandes der Inneren Mission. Das hier angezeigte handliche Büchlein schliesst sich ihnen w ürdig an und übertrifft sie wohl auch. Schon bezüglich der Übersichtlichkeit, aber ganz besonders noch bezüglich der Kürze, die trotzdem eine oft ganz erstaunliche V o ll­

ständigkeit nicht ausschliesst. Das ist natürlich nur bei einer völligen Beherrschung des Stoffes möglich, die ihrer­

seits w ie d e r dessen genaue wissenschaftliche Durchfor­

schung zur Voraussetzung hat. Und eine solche m erkt man denn auch überall, obwohl V erf. nachdrücklich betont, dass er hier kein Buch von wissenschaftlicher Gründlichkeit liefern, sondern bloss einen Einblick geben w ill in die A rb e it d er Inneren Mission. Den kann nun in der T a t jeder gewinnen, der seinen Ausführungen aufmerksam folgt. Doch w erden dabei kein erlei besondere Fachkennt­

nisse vorausgesetzt, sondern eben nur Interesse für den Gegenstand selbst. Dieser kommt denn auch durchaus lebensvoll zur Geltung. Nirgends trocken e Definitionen, schematische Aufzählungen u. dengl.: bloss der schier selbstverständliche Nachweis, w ie das aus christlich-evan- gelischem Lebensreichtum G ew orden e w a r d und i s t . Freilich eine Definition d er Inneren Mission überhaupt und ihre klare Unterscheidung von der blossen Humanität musste gegeben w erden. Notgedrungen. W e ite re n Kreisen liess sich die Innere Mission nur so verständlich machen.

Desgleichen deren sehr richtig umschriebenes Verhältnis zur amtlichen Kirche. Und überall das Streben nach einem sicheren, klaren, sachlichen U rteil. Dass man einzelnes hie

(7)

205 206

und da anders gefasst wünschte, ist selbstverständlich.

Für w eitere A u flagen nur zw ei Vorschläge: Eine etwas ein­

gehendere Darlegung des W esens der Diakonie mit einer ganz ikurzen, schlagwortartigen Charakteristik der ein zel­

nen Mutterhäuser. Auch verdien te die K ron e der Diakonie, die Gem eindepflege, einen besonderen Paragraphen. D ie üchtige Berührung auf S. 33 genügt denn doch nicht, w ie auch die Darstellung der Arm enpflege, S. 52 ff., die Sache kaum berührt. Die G em eindepflege hat eben ihre Sonder­

art. Doch das nur nebenbei. W ir wünschen dem w e rt­

vollen W erkchen die w eiteste Verbreitung, besonders unter den „G eb ild eten ". Es kann da allerlei Voru rteile zerstreuen und so viel Segen stiften.

D. C. E. S c h m i d t , Pressburg.

Hartmann, N icolai (Professor an der Universität Berlin), Das Problem des geistigen Seins. Untersuchungen zur Grundlegung der Geschichtsphilosophie und der G e i­

steswissenschaften. Berlin 1933, W a lte r de G ruyter

& Co. (X IV , 482 S. gr. 8.) 10 RM .

«D er personale G eist", „d er objektive G eist" und „d er

°bjök tivierte G eist", das sind die Überschriften über die drei grossen T eile, in die unser Buch verfällt. D er Einge­

weihte rät sofort auf einen bestimmten Namen, dessen Genius er hier wirksam findet. Und ein solches Raten ist wichtig; freilich nicht in dem Sinne, dass es Hegelsche Philosophie ist, was uns hier vorgesetzt wird, w ohl aber in dem Sinne, dass es — w ie es unser A u tor selbst ausspricht die langjährige, immer w ieder neu einsetzende innere Auseinandersetzung mit der Hegelschen Philosophie des P ®ew esen kt« die dem A u to r d ie Zugänge zu dem

ro em erschlossen hat, dessen Aufrollung er hier vo r­

egt. Dass bei H egel hinter der M etaphysik des Geistes ein w ertvolles Stück e c h te r , a n d e r G e s c h ic h te g e w o n n e n e ! Phänomenologie des Geistes steht, das ist die Einsicht, die unserm Verfasser erst langsam, im Masse seines eigenen Loskommens von der Hegelschen D ialektik und M etaphy- Slk, zum Bewusstsein gekommen ist. M it dieser Einsicht War unserm A u to r sachlich (freilich wenig gegeben, w ohl aber w ar ihm der W e g deutlich, auf dem es möglich w ar vorzudringen und die Einheit, die der Gegenstand der Geisteswissenschaften im Gegensatz zur W e lt des M a ­ teriellen und zum Gegenstände der Naturwissenschaften darstellt, dazustellen.

W ie nun das Verhältnis der verschiedenen Form en des G eistes sachlich >zu denken ist, das machen gerade die Ausführungen über die R eligion — und das dürfte gerade für den Theologen, d er sich erinnert, dass w ir in Hartmann doch den N achfolger Troeltschs vo r uns haben, interessant sein — recht klar und deutlich. A u f keinem G ebiet ist ihm die geschlossene Einheit und Ganzheit des objektiven G eistes so spürbar, mächtig und anerkannt w ie auf dem G eb iete der R eligion und des mit ihr eng verw andten Mythos. „D as Ursprüngliche und Eigentliche ist hier ganz und gar das ungestörte Getragensein des Einzelnen vom gemeinsamen G eiste der Religion, sein Geborgensein in ihm — dergestalt, dass dieser lebendige und in der G e­

meinschaft der Glaubenden als lebendig empfundene Geist für ihn gleichsam denkt und sorgt, ihm die quälenden Rätsel löst, die er selbst nicht lösen kann, für ihn die w esentlichen Entscheidungen {fällt, die er von sich aus zu fällen sich nicht getraut. A ls religiöser Mensch ist er bis in die kleinen Dinge des Lebens hinein vom lebendigen Gem eingeist getragen. Und darin eben besteht die Macht

der R eligion in ihm." Dabei denkt unser Verfasser w ie ­ derum gar nicht daran, das religiöse Leben einseitig als ein Gemeinschaftsleben zu fassen. Es ist ihm ebenso p er­

sönliches Leben. A b e r das steht ihm fest: seine Auffassung von Gott, W elt, Mensch, Schicksal und Seelenheil macht sich kein Einzelner für sich allein zureoht. Eben hierin hören w ir das Glaubensleben als prototypisches L eb en des objek­

tiven Geistes deutlich. Das alles ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Ganzen; aber doch w ohl ein Ausschnitt, der den philosophisch interessierten Theologen Mut zum Studium des Ganzen zu machen geeignet ist.

R o b e r t J e l k e , Heidelberg.

Wurm, Theophil, D. ((Kirchenpräsident in Stuttgart), Evangelischer Glaube. Predigten. Stuttgart 1931, Q uell-Verlag, Ev. Gesellschaft. (232 S. 8.) Geb.

4 .8 0 R M .

M it diesen Predigten macht der jetzige W ürttem - bergische Kirchenpräsident zunächst den Gemeinden, an denen er gew irk t hat: Ravensburg, Reutlingen und H eil­

bronn, ein sehr w ertvo lles Geschenk, insofern er sie damit an gewiss unvergessliche Stunden erinnert. Nicht minder beschenkt er aber mit ihnen d ie ganze evangelische W elt.

Gewiss verblü ffen sie nicht durch überraschende psycho- logisch-seelsorgerliche W endungen; auch liegt es ihnen nicht daran, obw ohl sie einen sehr lebendigen, flüssigen Stil zeigen, mit ästhetischem W ortschm uck zu prunken.

Ihre Eigenart besteht f o r m a l darin, dass sie in äusserst knapper W eise, klar disponiert, unter einem beherr­

schenden, oft in einem Bibelspruch bestehenden Thema in verständlicher Sprache auch Schw eres zu sagen v e r­

suchen. Besonders bezeichnend dafür ist etw a die Predigt über: „W aru m w ir evangelisch sind" im Anschluss an den g r o s s e n R e c h tfe r tig u n g s te x t R ö m . 3, 21— 28. W ir b e­

kommen nicht eine lehrhafte Auseinandersetzung über die Rechtfertigungslehre zu hören; vielm ehr w erden d ie drei Tatsachen, d ie die Rechtfertigungslehre bezeugt: Sünde, Christus, Glaube, in ihrer inneren Lebenswahrheit klar und kräftig entfaltet, und zw ar so, dass charakteristischer W eise auf die Grundlegung, auf die „Ikopernikanische Umkehrung", d ie uns zugemutet wird, uns nicht anthro­

pozentrisch, sondern theozentrisch zu verhalten, die grösste Sorgfalt verw end et wird. I n h a l t l i c h liegt es dem Verfasser daran, die biblische W ahrheit in reforma- torischem Verständnis unverkürzt zur Geltung zu bringen.

Er vernachlässigt dabei nicht die w ichtige A u fgabe der Predigt, w irklich von der gegenw ärtigen Lage auszugehen, und verw en d et vielfach das M ittel, an Zitate gegen­

w ärtiger A u to ren oder auoh an Erscheinungen des gegen­

w ärtigen Lebens anzuknüpfen: manche frappante Bilder w erden dabei verw andt (vgl. z .B . S. 117 oder auch die ausgezeichnete Himm elfahrtspredigt [S. 123 ff.]). A b e r das W esentliche ist ihm, in aller Nüchternheit und K larh eit nur die Sache des Evangeliums selbst, auf ihre einfach­

sten und tiefsten Grundwahrheiten zurückgeführt, sprechen zu lassen. H ie und da geht die Nüchternheit etwas w eit, so w enn er in der P red igt von den „W eisen aus dem M orgenlan de" die negativen Gedaniken mehr an den Schluss stellt, während vielleich t im Sinne einer w irk ­ samen, rhetorischen K lim ax besser mit dem Positiven g e ­ endet w orden wäre. G erade diese Nüchternheit aber gibt auch w ied er diesen Predigten eine eigentümliche Kern- haftigkeit. Gutes Hausibrot, das für unser heutiges G e ­ schlecht nur gesund sein kann, w ird in ihnen gereicht. Sie

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sind auch gerade für Hausgottesdienste sehr zu em p­

fehlen. R. H u p f e l ' d , H eidelberg.

Neueste theologische Literatur.

Unter Mitwirkung der Redaktion

zusammengestellt von Oberbibliothekar Dr. Runge in Göttingen.

Biblische E inleitungsw issenschait. E issfeldt, Otto, D er Gottes­

knecht bei Deuterojesaia (Jes. 40— 55) im Lichte der israelitischen Anschauung von Gemeinschaft und Individuum. Halle, Niemeyer (27 S 81 1 R M . __ Herntrich, Volkmar, Ezechielprobleme, Giessen, Töpelmann (VI, 138 S. gr. 8) 7.20 Rm. — Procksch, Otto, Der Staatsgedanke in der Prophetie. Gütersloh, Bertelsmann (61 S.

gr. 8) 1,80 RM . a

E x eg ese und Kommentare. Birkeland, Harris, [A m und <anaw in den Psalmen. Aus d. norweg. Ms. ins Dt. übertr, von Dr, Eugen Ludwig Rapp, Oslo, D ybw ad in Komm, (VIII, 118 S, 4) 10 Kr,

B iblische G eschichte. Preisker, Herbert, Geist und Leben, Das Telos-Ethos d, Urchristentums, Gütersloh, Bertelsmann (VI, 242 S, gr, 8) 7 RM , — Sickenberger, Joseph, Leben Jesu nach den vier Evangelien, Kurzgefasste Erklärung, Münster, A schen­

dorff (631 S, gr, 8) 10 RM,

A llgem eine K irchengeschichte. D ibelius, Otto, Das W ied ere r­

wachen des Glaubens in der Gegenwart, (Vortr,, in d, Lessing- Hochschule zu Berlin,) Berlin, Buchholz & W eisswange (43 S, 8) __,7 5 RM , — Hoh, Josef, Die kirchliche Busse im 2, Jahrhundert, Eine Untersuchung d, patrist, Busszeugnisse von Clemens R o­

manus bis Clemens Alexandrinus, Breslau, M üller & Seiffert (138 S, 4) 7.50 RM . — V eit, Ludwig Andreas, Die Kirche im Zeit­

alter des Individualismus. 1648 bis zur Gegenwart. Hälfte 2. Im Zeichen d. herrschenden Individualismus 1800 bis zur Gegenwart, Freiburg i. B., H erder XXX, 515 S. gr. 8) 14.80 RM ,

R eform ationsgeschichte. Cochläus, Johannes, Drei Schriften gegen Luthers Schmalkaldische Artikel von Cochläus, (Georg) W itzei und (Johannes) Hoffmeister, Hrsg. von Dr, phil, Hans Volz, Münster, Aschendorff (LXIX, 225 S. 4) 12 RM , — Luther, Johannes, Vorbereitung und Verbreitung von Martin Luthers 95 Thesen. Berlin, Leipzig, de Gruyter (41 S. gr. 8) 2,80 RM , — Luther, Martin, D,, W erke, Krit, Gesamtausg. Bd, 39, A bt, 2.

W eim ar, Böhlau (XXXVII, 480 S, 4) 28 RM ,

K irchengeschichte einzelner Länder. Schiatter, Johannes, Möttlingen und seine Bedeutung für die Kirche, Vortr,, geh. vor der Pastoralges. Zürich. Neudietendorf, Jansa (44 S. kl. 8)

.50 RM . — W iedem ann, Heinrich, Die Sachsenbekehrung. H il­

trup, Kr. Münster i. W ., Missionshaus (XIX, 130 S. gr. 8) 4.60 RM ,

Zeller, Hermann, Die württembergische evangelische Landes­

kirche in der Revolution von 1918 und der Deutsche Evangelische Kirchenbund. Stuttgart, Kohlhammer (66 S. gr. 8) 2,40 RM,

Christliche Kunst und A rchäologie. D ölger, Franz Joseph, Die Fisch-Denkmäler in der frühchristlichen Plastik, M alerei und Kleinkunst. (Text.) Lfg. 1. Münster, Aschendorff (80 S. 4) 4 RM . __ H aesler, Friedrich, D er M erseburger Dom des Jahres 1015.

M it 18 Taf. Halle, Gebauer-Schwetschke (XI, 134 S. 4) 9 RM . Dogm atik. Althaus, Paul, Grundriss der christlichen Lehre.

Erlangen, M erkel (76, 181, 125 S. gr. 8). In 1 Bd, geb„ Lw . 12 RM .

Ders., Grundriss der Dogmatik. Tl. 2. Erlangen, M erkel (181 S. gr. 8) 5.50 RM ; zus. mit Tl. 1 in 1 Bd. geb., Lw. 7.75 RM .

Bultmann, Rudolf, Glauben und Verstehen. Ges. Aufsätze.

Tübingen, M ohr (V, 336 S. gr. 8) 12.60 RM.

Ethik. Brow e, Peter, Beiträge zur Sexualethik des Mittel­

alters. Breslau, M üller & Seiffert (143 S. gr. 8) 7 RM . — Lenhart, Ludwig, Seelennot aus Lebensenge. Das Problem „Lebensraum und Sittlichkeit" nach Bischof W ilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler. Mainz, Kirchheim (XV, 394 S, gr, 8) 6,50 RM .

Ernst, Die Sozialethik Johann Gerhards. München, Kaiser (140 S.

gr. 8) 4 RM . — T , . _ .

A p ologetik und Ethik. Blüher, Hans, Hans Joachim Schoeps:

Streit um Israel. Ein jüdisch-christl, Gespräch, Hamburg, H an­

seat. Verl.-Anst. (120 S, 8) Lw, 5 RM . — Lechler, Alfred, Das Rätsel von Konnersreuth im Lichte eines neuen Falles; von Stig­

matisation, M it 7 Lichtbildern, [W up pertal-]E lberfeld, Buchh, d, Evang, Ges, f, Deutschland (53 S, 8) — .90 RM,

K atechetik. Traue, Georg, So schön ist unser Kindergottes­

dienst! A us 100 Schüleraufsätzen „Mein Kindergottesdienst , Für Stadt- und Landpfarrer, Eltern u, Helfer im Kindergottes­

dienst bearb. Gütersloh, Bertelsmann (VI, 47 S, gr. 8) 1,50 KM ,

Ders., So sah unser Konfirmandenunterricht aus . . . Uber 120 konfirmierte Schüler äussern sich über ihren Schul- u.

kirchl. Unterricht. Für Stadt- u. Landpfarrer, Lehrer u. Eltern bearb. Gütersloh, Bertelsmann (XII, 110 S. gr. 8) 3 RM .

Liturgik. Hildebrand, Dietrich v., Liturgie und Persönlichkeit.

Salzburg, Pustet (197 S. 8) Lw. 3,50 RM ,

M ission. 200 Jahre Brüdermission. Bd, 2. 2. Das zweite M is­

sionsjahrhundert, Von A do lf Schulze, Herrnhut, M issionsbuchh.

(XII, 715 S. gr, 8) Lw, 10 RM . __________

Kirch en recht. Gündel, H erbert, Das sächsische Kirchschul- lehn als Stiftung, Leip zig, N oske (91 S, 8) 2,50 R M , — Thümmel, Otto, E vangelisches K irch en rech t für Preussen, Verfassungs­

urkunde f, d. Ev. K irch e d. altpreuss. Union vom 29. Sept. 1922.

Aus d.^Praxis f. d. Praxis erl. Berlin, Vah len (V, 435 S. gr. 8)

Schule und U nterricht. Eberhard, Otto, Evangelisch e E r­

ziehung „in dem H errn . Ein V ortr. Leip zig, D örfflin g & F ran ke 34 S- 8) - . 8 0 R M . - H ördt, Philipp, T h e o rie der Schule. F ran k ­ furt a. M., D ie sterw eg (V I, 223 S, gr, 8) H lw, 5,20 R M ,

A llg e m ein e R eligionswissenschaft. Bu-ston, H istory of Bud- dhism (Chos-hbyung). P, 2, T h e H istory of Buddhism in India and T ib et, Transl. from T ibetan by Dr. Eugen O berm iller. H e id e l­

berg. Leip zig. H arrassow itz in Komm. (231 S. gr. 8) 20 R M . — ad-D an i, A b u ’A m r ’Utman Ibn Sa’id: O rthographie und Punk­

tierung des Koran. 2 Schriften (K itä b al-M uqni'. K itä b an-N aqt.) Hrsg. von O tto P retzl. Istanbul 1932: D e v le t M atbaasi (L eip zig, F. A , Brockhaus in Kom m,) (32, 238 S, gr, 8) 12 R M , — Jordans, W ilh elm , D er germ anische Volksglaube von den T o te n und D ä ­ monen im B erg und ihrer Beschwichtigung, D ie Spuren in E ng­

land, Bonn, Hanstein (71 S, gr, 8) 3,60 R M

Soziales. W en dlan d, H einz-D ietrich, D er soziale G ehalt der reform atorischen Verkündigung, Berlin, W ic h em -V e rl. (36 S.

gr. 8) — .80 R M .

Beilagen-Hinweis.

Dieser Nummer lie g t ein Prospekt über „H o c h k ir c h lic h e s S c h rifttu m “ bei, in dem die wichtigsten Veröffentlichungen der viel umstrittenen Hochkirchlichen Bewegung aufgeführt sind.

W e r sich ein eigenes U rteil über die Z iele dieser Gruppe unserer Landeskirche machen will, greife zu den Sonderheften über die

„Sakramentsnot der evang. Kirche“ , über „Liturgische und sakramentische Erneuerung“ , über „Hochkirche in Rom “ , und vor allem lese er das programmatische W erk Heilers „Im Ringen um die Kirche“ . W ir empfehlen den Prospekt der gell.

Beachtung seitens unserer Leser.

D . L u d w ig Ihm els f

L a n d e s b is c h o f v o n Sachsen

D ie tä g lic h e V e r g e b u n g d e r Sünden. Vortrag. 2. Auflage.

Kart. RM 1.50.

W a s fü r P f a r r e r e r fo r d e r t u n sere Z e it ? Fünf Vorträge.

R M — .90.

D as B ek e n n tn is d e r K ir c h e und d ie D ie n e r d e r K ir c h e . Vortrag. R M — .30.

V o n d e r K ir c h e G ottes. P red ig t Ps. 122, 3. RM — .15.

U n ser G elü bde am K ir c h e n ta g . P red ig t Luk. 19, 41. 42.

R M — .20.

U n se re J u b e lfe ie r . Eine Augustanapredigt über Römer 1, 16. 17. RM — .20.

D ie P r e d ig t des R efo rm a tio n sju b ilä u m s v o n G ottes R e ic h . P red ig t Markus 1, 14. 15. RM — .25.

W e s h a lb und w ie is t den g e g e n w ä r tig e n W ir r e n an dem B ek e n n tn is d e r K ir c h e fe stzu h a lte n ? Vortrag. R M — .15.

I c h g la u b e e in e h e ilig e c h ris tlic h e K ir c h e . Vortrag.

RM — .10.

D e in N a m e w e r d e g e h e ilig t . P red ig t Ps. 93, 5. RM — .15.

W a s h a t uns P fin g ste n in diesem J a h re z u sagen ? 1919.

P red ig t Apostelgesch. 2, 1 4 -1 8 . RM — .10.

A u ffo r d e r u n g zu m g em ein sam en G e b et in d e r P a ssio n s­

z e it 1919. RM — .10.

Jch b e fe h le euch G o tt. Abschiedspredigt über Apostel­

gesch. 20, 32. RM — .10.

Ih m e ls - F e s t s c h r ift :

Das E rb e M a rtin L u th e rs und d ie g e g e n w ä r t ig e th e o ­ lo g is c h e F orsch u n g . Theologische Abhandlungen D. L u d w ig Ih m els zum siebzigsten Geburtstag dargebracht von Freunden und Schülern, herausgegeben von Prof. D. Dr. Robert Jelke.

(V I I I , 463 S. Gr.-8°) RM 13.— ; geb. R M 14.50. M it einem Bilde des Herrn Landesbischofs.

Diese Sammlung bietet einen umfassenden Einblick in die W e rk ­ statt der evangelischen Gegenwartstheologie. Die m annigfaltig­

sten Fragen (biblische, historische, praktische Theologie, D og­

matik, Ethik) werden von 24 bedeutenden Gelehrten erörtert.

Dörffling & Franke, Verlag, Leipzig C 1

Verantwortliche Schriftleiter: Dr. theol. Ihmels in ^Dresden und Dr. theol. Ernst Sommerlath in Leipzig;

Verlag von Dörffling & Franke in Leipzig. Druck von Gustav W in ter in Herrnhut.

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