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Widok Bericht über die internationale Arbeitstagung. MEMODICS + Kulturelles Gedächtnis und Erinnerungsorte im sprach- und kulturdidaktischen Kontext, Poznań 23-25.05.2014

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Academic year: 2021

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III. REPORTS

Bericht über die internationale Arbeitstagung

MEMODICS + Kulturelles Gedächtnis und Erinnerungsorte im sprach- und kulturdidaktischen Kontext, Poznań 23-25.05.2014

Vom 23.-25. Mai 2014 fand am Institut für Angewandte Linguistik der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań auf Einladung von Camilla Badstübner-Kizik, Leiterin des Lehrstuhls für Kultur- und Mediendidaktik, eine internationale Arbeitstagung unter dem Titel MEMODICS + Kulturelles Gedächtnis und Erinnerungsorte im sprach- und

kultur-didaktischen Kontext statt. Sie war bereits das dritte Treffen der seit 2011 bestehenden

informellen Arbeitsgruppe MEMODICS, die LiteraturwissenschaftlerInnen, LinguistIn-nen und FremdsprachendidaktikerInLinguistIn-nen aus Polen, Deutschland, Estland, Serbien, Nor-wegen und Österreich vereint. Ziel der Gruppe ist es, den wissenschaftlichen Diskurs zu den Konzepten von kulturellem und kollektivem Gedächtnis und Erinnerungsorten im Kontext der Fremdsprachendidaktik anzuregen, aus fremdsprachendidaktischer Sicht theoretisch zu fundieren sowie Materialien für unterschiedliche Zielgruppen zu konzi-pieren.

Die Referenten und Referentinnen kamen aus Deutschland (Almut Hille – Georg-August-Universität Göttingen, Simone Schiedermair – Friedrich-Schiller-Universität Jena, Uwe Koreik – Universität Bielefeld, Michael Dobstadt, Christine Magosch – Universität Leipzig, Marita Meyer – Freie Universität Berlin, Anna Labentz – Zentrum für Histori-sche Forschung der PolniHistori-schen Akademie der Wissenschaften in Berlin), Österreich (Hannes Schweiger – Universität Wien), Serbien (Roger Fornoff – Universität Belgrad), Estland (Silke Pasewalck – Universität Tartu), Norwegen (Ingvild Folkvord – Universität Trondheim) und Polen (Renata Behrendt – Universität Łódź, Camilla Badstübner-Kizik, Marta Janachowska-Budych – Adam-Mickiewicz-Universität Poznań).

Der erste Sitzungstag war dem Thema „Erinnerungsorte im Kontext DaF – kultur-wissenschaftliche, kultur- und fremdsprachendidaktische Zugänge und Fragestellungen” gewidmet. Den Eröffnungsvortrag hielt Uwe Koreik, der über die Zusammenhänge zwi-schen Landeskunde, Geschichte und kulturellem Gedächtnis/Erinnerungsorten im

GLOTTODIDACTICA XLI/2 (2014)

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Fremdsprachenunterricht reflektierte. Auch im Referat von Roger Fornoff standen Lan-deskunde und Erinnerungsorte im Zentrum des Interesses, diesmal jedoch in Bezug auf den Nationalsozialismus. Almut Hille präsentierte das Konzept der europäischen und globalen Erinnerungsorte im DaF-Unterricht und Marita Meyer griff anlässlich des Jubi-läums auf Erinnerungsorte der Ersten Weltkriegs zurück. Zum Abschluss dieses ersten thematischen Komplexes konzentrierte sich Hannes Schweiger auf Erinnerungsorte aus migrationspädagogischer Perspektive mit einem speziellen Focus auf Deutsch als Zweit-sprache. Die letzten drei Vorträge am ersten Tag kreisten um das Thema der inter- und multimedialen Form von Erinnerungsorten. Simone Schiedermair überlegte, inwieweit

linguistic landscapes Erinnerung tragen und sichtbar machen können, Camilla

Badstübner-Kizik stellte die medialisierte Gestalt von Erinnerungsorten als besondere didaktische Chance heraus und Ingvild Folkvord beschloss den ersten Tagungstag mit einem Bericht über ein didaktisches Modell für den akademischen Unterricht, in dessen Mittelpunkt Bertolt Brechts Gedicht „An die Nachgeborenen” steht. Ihre Erfahrungen bestätigten die These, dass sich die multimediale Arbeit mit Erinnerungsorten als höchst effektiv erwei-sen kann. Anhand von den am ersten Tagungstag besprochenen theoretischen Ansätzen und praktischen Unterrichtsbeispielen konnte festgestellt werden, dass den Erinnerungs-orten in ihrer bilateralen, europäischen und gar globalen Dimension ein hoher Stellen-wert in der modernen Kulturdidaktik im Kontext DaF und DaZ beigemessen werden sollte.

Der zweite Tagungstag umfasste zwei weitere Schwerpunkte. Am Vormittag wurden zunächst konkrete Konzepte, Materialien, Medien und Methoden zum Thema „Geden-ken der mitteleuropäischen Revolutionen” besprochen. Silke Pasewalck zeigte am Bei-spiel des Erinnerungsortes „Aljoscha oder die Bronzenacht in Tallin” das interkulturelle und didaktische Potenzial von gemeinsamen transnationalen und gleichzeitig trennen-den Erinnerungsorten. Danach diskutierte Michael Dobstadt trennen-den Erinnerungsdiskurs rund um die Leipziger und Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmale. Der Beitrag von Christine Magosch fokussierte am Beispiel der Reflexion von DDR-Vergangenheit in Comics auf das Potential, das dieses Medium für den Erinnerungsdiskurs und seine Didaktisierung bieten könnte. Anschließend moderierten beide einen Workshop und eine Diskussion zu den vier folgenden Fragenkomplexen: Warum sollten Erinnerungsorte zum Bestandteil des DaF/DaZ-Unterrichts werden? Woran ist bei der Auswahl und Planung des Unterrichts zu den Erinnerungsorten zu denken? Welche Anforderungen sollten an einen Erinnerungsort gestellt werden, damit er als arbeitstauglich für den Fremdsprachenunterricht angesehen werden kann? Was charakterisiert geteilte, globale und polyvalente Erinnerungsorte? Die Ergebnisse der Diskussion dienten als Vorberei-tung auf die ErarbeiVorberei-tung eines Materialienpakets rund um den Themenkomplex „Mitte-leuropäische Revolutionen” für DaF-Lehrende. Erinnerungsorte in der akademischen Praxis standen am Nachmittag des zweiten Tagungstages im Mittelpunkt. Renata Be-hrendt initiierte hier auf der Grundlage der Ergebnisse einer kleinen Umfrage einen Er-fahrungsaustausch aus dem es u.a. hervorging, dass eins der entscheidenden Kriterien bei der Auswahl der im Rahmen des akademischen Unterrichts zu behandelnden Erinne-rungsorte ihre Aktualität und Relevanz für die Studierenden sein sollte und dass sich bisher Diskussionsrunden, geteilte Textlektüre, interaktive Präsentationen und Projektar-beit als effizienteste ArProjektar-beitsformen mit Erinnerungsorten bestätigt haben. Abschließend

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stellte Anna Labentz vom Zentrum für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin das Projekt der deutsch-polnischen Erinnerungsorte sowie die daraus folgenden Publikationsreihen vor1, wobei sich herausstellte, dass diese

wis-senschaftliche Initiative außerhalb des deutsch-polnischen Kontextes noch relativ rezi-piert wird und daher bei den TagungsteilnehmerInnen auf großes Interesse stieß. Für viele der an diesen (und vergleichbaren) Publikationen beteiligten HistorikerInnern wie-derum dürfte das während der Tagung immer wieder angesprochene sprach- und kul-turdidaktische Potential der Erinnerungskonzeption eine Überraschung sein.

Am letzen Tagungstag wurden die Perspektiven einer weiteren Zusammenarbeit diskutiert, darunter mögliche Folge- und Teilprojekte, Publikationen und Netzwerkbil-dung. Die Ergebnisse der Tagung lassen insgesamt die Schlussfolgerung zu, dass Erinne-rungsorte ein noch nicht ausreichend erforschtes und didaktisch umgesetztes Potential bergen, das für den Kontext Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache weiter untersucht und fruchtbar gemacht werden muss.

Die Beiträge der Tagung werden 2015 in den „Posener Beiträgen zur Angewandten Linguistik” (Peter Lang Verlag) herausgegeben. Weiterführende Informationen zur Ta-gung, zum Forschungsfeld, zu einer einschlägigen bibliographischen Datenbank sowie zu zentralen Fragestellungen finden sich darüber hinaus auf der Internet-Plattform „Memodics”, die im Rahmen der Tagung eröffnet wurde und laufend ergänzt wird.2

Kamila Chmielewska, Marta Janachowska-Budych

k.chmielewska@amu.edu.pl, maja@amu.edu.pl Uniwersytet im. Adama Mickiewicza w Poznaniu

________________

1 Es geht hier um die Publikationsreihe „Deutsch-polnische Erinnerungsorte”

herausgege-ben von Hans Henning Hahn und Robert Traba unter Mitarbeit von Maciej Górny und Korne-lia Kończal. Bis dato sind Bände 3 (Deutsch-Polnische Erinnerungsorte. Band 3: Parallelen, Paderborn: Ferdinand Schöningh Verlag, 2012) und 4 (Deutsch-Polnische Erinnerungsorte, Band 4: Reflexionen, Paderborn: Ferdinand Schöningh Verlag 2013) erschienen. Näheres zu den Publikationen, sowie zu den Projekten „Deutsch-polnische Erinnerungsorte” und zum interdisziplinären Lexikon zum kollektiven Gedächtnis „Modi Memorandi” unter <http:// www.cbh.pan.pl/index.php?option=com_content&view=article&id=125&Itemid=136&lang=d e> (23.06.2014).

2 Die Internetplattform ist unter folgender Adresse zugänglich: www.memodics.

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