Konsens im Glauben am Beispiel Polens

Janusz Mariański

Konsens im Glauben am Beispiel

Polens

Collectanea Theologica 53/Fasciculus specialis, 115-131

C ollectanea T h eologica 53 (1983) fasc. sp ecialis

JANUSZ MARIAŃSKI, PŁOCK-LUBLIN

KONSENS IM GLAUBEN! AM BEISPIEL POLENS 1. Einleitung zum Thema

Die B eziehung des M en sch en zur R eligion s te h t in ein em ge­ w issen G rad m it dem G esellsch aftsty p u n d d e r sozialen P osition d er K irche in d e r G esellsch aft im Z usam m enhang. N a c h P. M. Zu- leh n e r „p ro d u z ierte" die G esellsch aft d e r v o rte c h n isc h e n Epoche b ein ah e a u ssch liesslich T ra d itio n sc h riste n , die m it d e r K irche v e r­ h ä ltn ism ä ssig v o ll v e rb u n d e n w a re n 1.

D ie S tab ilität d e r S ozialbezieh u n g en g a ra n tie rte die S tabilität d e r R eligio n u n d b e s tä tig te ih re G lau b w ü rd ig k eit. A n d e rse its sp ielte die R eligion im Leben d e r G esellsch aft ein e b e d e u te n d e Rolle, w eil sie d u rch ih r W e rt- u nd S y m bolsystem , das sich auf die w ic h tig ste n L eben sb ereich e e rs tre c k te , zu r In te g rie ru n g d e r G esellsch aft b ei­ g e tra g e n hat. Es m ac h te sich ein e w e itg e h e n d e Id en tifik atio n d er gesellsch aftlich d o m in iere n d e n W e rte , N o rm en u n d V e rh a lte n sm u ­ ste r m it d en relig iö se n W e rte n b e m e rk b a r2.

F. Z n an iecki u n d W . I. T hom as c h a ra k te ris ie rte n ku rz den v o lle n E in k lan g des G laubens des p o ln isch en B au ern m it den F o r­ d e ru n g e n d e r K irche: „Die a b so lu te O rth o d o x ie des B auern w eist auf das F e h len des M ystizism us hin; w e n n e r a n d e rs tu e, d a n n nu r d u rc h U n w issen h eit, so n st w a g t e r sich k e in e a n d e re , v o n der K irch e n leh re ab w eich en d e relig iö se H a ltu n g v o rzu ste llen , w eil er sich die u n m itte lb a re B eziehung zum G ö ttlich en a u sse rh a lb der K irche n ich t v o rste lle n k a n n " 3.

Die tec h n isc h e n E rfin d u n g en u n d die E n tw ick lun g d e r In d u ­ strie fü h rte n zu e in e r Z e rsp litte ru n g d e r frü h e r s ta b ilis ie rte n G e­ s e llsc h a ftsstru k tu r, indem sie das E n tste h e n n e u e r Z ivilisation und n e u e r G esellsch aft b eg ü n stig en . Es k om m en n e u e W isse n sch a fts­ und L eb en sau ffassu n g ssy stem e zu W o rte , die k e in e d e u tlic h e Be­ z iehung zu r c h ristlic h e n T ra d itio n h aben. Eine p luralisffisch e

Ge-1 P. M. Z u Ge-1 e h n e r, Einfühlung in den pastorale n Beruf, Ein A rbeitsbu ch M ünchen 1977, 56—58.

2 P. M. Z u l e h n e r , Zur Lage der Kirch e v o n Passau. Prioritäten für die

Pastoral in der D iö zese Passau, Passau 1977, 25.

8 W . I. T h o m a s , F. Z n a n i e c k i , Chło p po ls k i w Europie i A m e r y c e (Der p olnische Bauer in Europa und A m erika), Bd. 1, W arszaw a 1976, 227.

Seilschaft „p ro d u ziert" W e rte , L ebensstile, P e rso n e n id e n tifik a tio n e n u nd eig en e W a h rh e ite n n a c h an d e re m Szenenbild u n d a n d e re r R e­ gie. Sie sin d d e r ch ristlic h e n S en d u n g frem d oder n e u tra l.

Die Z e rsp litte ru n g d e r e in h e itlic h e n W e lt d e r g esellsch aftlich en B eziehungen v e ru rs a c h t e in e n b estim m ten k u ltu re lle n K onflikt. Die U nsich erh eit, die v o n d en K onflikten d e r u n te re in a n d e r riv a lis ie ­ re n d e n W e rtsy ste m e kom m t, k a n n zu ein em R elativism u s und Indifferen tism u s in d e r R elig io n ssp h äre fü h ren ; m it S ich erh eit b rin g t sie in d en V o rd e rg ru n d die V e rb re itu n g v o n se le k tiv e n H a ltu n g e n g e g e n ü b er d e r R eligion, H a ltu n g e n d er T eilid en tifik a­ tio n m it d e r K irch e („A u sw ah lch risten"). Z w ischen dem k irc h lic h e n und dem g esellsch aftlich en W e rtsy ste m e x istie rt ein e teilw eise Id en ­ tifik a tio n u n d teilw e ise r W id e rsp ru c h („ein 'bestim m tes M ischu ng s­ v e rh ä ltn is v o n K o n sen s u n d D issens")4. Die S p an n u n g z w isch en d ie­ se n b eid en W e rtsy ste m e n z e rs tö rt das in n e re G leichg ew icht des M en sch en u nd s te llt ih n in ein e k o g n itiv -a ffe k tiv e B alancierun g , d.h. in die D issonanz. Das Individuum , das glau bt, die K irche v e r ­ h in d e re die R ea lisie ru n g d e r v o n ihm für w ichtig a n e rk a n n te n W e rte, c h a ra k te ris ie rt sich n ich t n u r d u rc h ein u n ein h eitlich es k o g n itiv -affek tiv es System , s o n d e rn u n tern im m t a u ch in d e r K on­ seq u en z H an d lu n g en , die dem K onform ism us m it d e r K irch e seh r e n tfe rn t sin d 5.

Die D isso n an zsitu atio n en e rle b e n b e so n d ers d iese P erso n en , die in so lch en g esellsc h a ftlic h e n B edingungen leben, wo d e r W e rt­ plu ralism u s b e so n d ers d e u tlic h ist. P. M. Z u leh n er sp ric h t v o n d e r „P luralism u s-E rfahru n g " als v o n e in e r d e r U rsa ch e n d e r v o r sich g e h e n d en V e rä n d e ru n g e n im B ereich d e r T eiln ahm e d e r M ensch en am G lau ben u nd Leben d e r K irche, die zur teilw e ise n Id en tifik atio n fü h re n 6. Die D isso n an zsitu atio n en e n ts te h e n auf d e r E bene d e r G ru n d w a h rh e ite n des G laubens, d e r M o raln o rm en u n d d e r k u ltisch - -ritu a le n G ebote d e r K irche. Eine g an ze R eihe v o n E lem enten der R eligio n sid eo lo g ie ist sch w er zu ak zep tieren , b e so n d ers die, die im Feld des K onflikts zw isch en dem k irc h lic h e n u n d so zialen W e rt­ sy ste m stehen.

Die K o n fro n ta tio n m it v e rsc h ie d e n e n S y stem en d e r L ebens­ in te rp re ta tio n e rsc h w ä c h t im allg em ein en die „ S e lb stv e rstän d lic h ­ k eit" des k irc h lic h e n W e rtsy ste m s u n d v e ru rs a c h t, d ass e in to ta le r G lau b en sk o n sen s auf h ö rt, „K u ltu rreg el" zu sein. Die Id en tifik atio n m it d e r R eligion in e in e r p lu ra listisc h e n G esellsch aft k a n n m an in

4 W. R i e s s, Glaube als Konsens. U ber die Pluralität im Glauben, M ünchen 1979, HO.

5 G. S c h m i d t c h e n , Z wischen Kirch e und Gesellschaft. Forschungsbe­

richt über die Umfragen zur G em ein sam en S y n o d e der Bistümer in der Bundes­ rep u b lik Deutschland, Freiburg im Breisgau 1972, 40—93.

6 P. M. Z u l e h n e r , W i e k o m m en w ir aus der Krise? Kirchliche Statistik

K O N S E N S IM G LAUBEN ₁₁₇

Form ein es K ontinuum s d a rste lle n , v o n e in e r v o lle n Id en tifik atio n (M axim alglaubenskonsens), d u rc h ein e T eilid en tifik atio n (P artial­ g lau b en sk o n sen s) und ein e m inim ale (M inim alglaubenskonsens) bis zum F e h len e in e r Id en tifik atio n m it d e r R eligion (G laubensdissens). Die soziale Form d er R eligion w eist w e itg e h e n d e S tu fie ru n g e n und H e te ro g e n isa tio n d e r H a ltu n g e n auf: v o n d e n ein e k irc h lic h o rie n ­ tie rte u n d b estim m te R elig io sität re p rä s e n tie re n d e n u n d in das Le­ ben d e r K irche e n g a g ie rte n C h risten , d u rc h die sich m it d e r K irche n u r teilw e ise id en tifizieren d en , in e in e r D istanz zu ihr ste h e n d e n In d iv id u en , bis zu so lch en P erso n en , w elch e die fo lg en d e A u ssag e m eint: „Die K irch e ist die In stitu tio n , die es u ns g e sta tte t, u n s als C h riste n zu fühlen, o h n e C h riste n zu s e in " 7. Sie b e tra c h te n die R eligion als ein R equisit aus dem M useum des A theism us.

In d en n ach fo lg en d en Ü b e rle g u n g e n w e rd e ich v e rsu c h e n , auf­ g ru n d d e r a u sg ew ä h lten soziologischen U n tersu ch u n g en , d en Ein­ ste llu n g sb e re ic h zur R eligion, d e r sich m it d e r m ax im alen, m ini­ m alen u n d p a rtie lle n Id en tifik atio n m it dem G lau ben u n d dem Le­ b en d e r K irch e c h a ra k te ris ie rt, zu bestim m en. Das auf d iese W eise g ew o n n en e Bild d e r S itu a tio n in P o len w ird zum S chluss d ieser Skizze k u rz m it d e r S itu atio n in d e r B u n d esrep ub lik D eutsch lan d und in Ö s te rre ic h v erg lich en .

2. Der M inim alglaubenskonsens

„U nter dem Begriff des M ax im alg lau b en sk o n sen ses — n ach W. Riess — w e rd e n die G la u b e n sk o n se n se zusam m eng efasst, die die Ü b erein stim m u n g d e r G läu b ig en m it alle n vom k irc h lic h e n L ehr­ am t v o rg e le g te n In h a lte n d e r o rd en tlic h e n G lau b en sv erk ü n d ig u n g (insb eso n d ere L iturgie, P red igt, K atech ese, K atechism en) zum In halt haben. D iese Form des G lau b en sk o n sen ses sch liesst zum indest su b ­ je k tiv je d e n G lau b en sd issen s aus, d a die G läubigen, die einem M ax im alg lau b en sk o n sen s zustim m en, in d e r d a rin e n th a lte n e n p rin ­ zipiellen u n d u n e in g e sc h rä n k te n B ejah u n g d e r L e h ra u to ritä t im pli­ zite au ch alle k o n k re te n In h alte d e r L e h rv erk ü n d ig u n g b ejahen... Das e x tre m e G eg en teil zu d iese r u m fassen d en U b erein stim m u n g ser­ fah ru n g im G laub en ist d e r to ta le relig iö se D issens, d e r sich zum in­ dest auf d e r E bene d e r su b je k tiv e n E inholung als a th e istisc h a u s ­ legt u nd in k e in e r W eise m it re lig iö se n In h a lte n übereinstim m t... Z w ischen d e n b eid en e x tre m e n F o rm en des M ax im alg lau b en sk o n ­ sen ses u n d des to ta le n relig iö se n D issenses e rs tre c k t sich der g ro sse B ereich d e r P a rtia lg la u b e n sk o n se n se bzw .-dissense. D ieser B ereich ist d a d u rc h g e k e n n zeich n et, dass die G läub igen aus der g ro sse n F ü lle v o n G la u b e n sin h a lte n b estim m ten In h alten zustim m en,

7 F. K l o s t e r m a n n , Kirch e ■— Ereignis und Institution. Überlegungen

a n d e re jed o c h ablehnen... Eine b e so n d e re F orm des P a rtia lg la u ­ b e n sk o n se n se s soll „M inim alg lau b en sk o n sen s'' g e n a n n t w erd en. Er b ezeich n et die Z ustim m ung zu ein em M in d estm ass v o n G lau b en s­ in h alte n , w o b ei das K rite riu m für d ieses M indestm ass z u n äch st ein s ta tistisc h e s K rite riu m ist" 8.

In d iese n Ü b e rle g u n g e n kom m t d e r M in im alg laub ensk on sens dem G lau b en an G ott o d e r an e in H ö h eres W e se n gleich und d er U n glaub e b e d e u te t d e n G lau b en sd issen s. In d e n J a h re n 1958— 1977 fü h rte m an in P o len ein ig e U m fragen u n te r d e r e rw a c h se n e n Be­ v ö lk e ru n g ü b e r 18 u n d u n te r d en Ju g e n d lic h e n auf dem gesam ten G ebiet P olens zum T hem a: Die B eziehung zur R eligion u n d die S tellung d e r R eligion im B ew u sstsein d e r In d iv idu en, d e r Sozial­ g ru p p en u n d d e r g e sam ten B ev ö lk eru n g d u rc h (M ein un gsfo rsch un gs­ in stitu t in W a rsc h a u , In stitu t für P h ilo so p h ie u n d Soziologie der P o ln isch en A k ad em ie d e r W issen schaften ). N eb en d e r A n w en d u n g d e r S o n d ieru n g sm eth o d en zur D iagnose u n d F e stste llu n g d e r In te n ­ s itä t v o n relig iö se n H altu n g en , b ek a m e n au ch die gesellsch aftlich en B efrager ihr B ü rg e rre c h t als In stitu tio n . Sie w ä h lte n die R esponden- te n u n d g e w a n n e n v o n ih n e n In fo rm atio n en aus dem G ebiet d e r Religion.

Die, um die W e n d e d er fünfziger u n d sech ziger J a h re re a li­ s ie rte U m frage, liess festste lle n , dass die s ta rk g läu b ig en P e rso n e n 26,1% d e r g esam ten B ev ö lk eru n g auf dem Lande b ildeten , die g läu b ig en — 57,7% , die e ig e n tlic h u n g läu b ig e n P erso n en , die aber an die re lig iö se n T ra d itio n e n g eb u n d en sin d — 8,3%·, die im G lauben in d iffe ren te n P e rso n e n — 6,3% , die u n g läu b ig e n — 1,1% (keine A n ­ g a b e n — 0,5%). A n a lo g isc h e A n g a b e n für die B ev ö lk eru n g in d en S täd ten : 19,4%, 56,2% , 12,1%, 9,2% , 3,1% 9. Im J a h re 1962 77,9% d e r b e fra g te n e rw a ch se n e n B ev ö lk eru n g b e k a n n te die g läu b ig en H altu n g en , 9,6% — in d iffe ren te und 12,5% — a th e istisc h e H a ltu n ­ g e n 10.

Die U n te rsu c h u n g e n d e r R echt- u n d M o ra lh a ltu n g en d e r p o l­ n isc h e n B ev ö lk eru n g , d u rc h g e fü h rt im J a h re 1966 in d e r P o p u latio n auf dem Lande u n d in d e r S tadt, h a b e n äh n lich es Bild d e r d e k la ­ rie rte n re lig iö se n E in stellu n g en d a rg e stellt: 82,3% d er L and bev ö l­ k e ru n g u nd 72,5% d e r S ta d tb e v ö lk e ru n g h a b e n sich für G läubigen a n e rk a n n t, 10,2% v o n d e r e rs te n G ru p p e u n d 18,7% v o n d e r a n d e ­ re n G ru p p e q u a lifiz ie rte n sich als e n tsc h ied e n oder u n e n tsc h ied e n u n g läu b ig (7,5% d e r B efragten auf dem Lande u n d 8,8% in den

8 W . R i e s s , a.a.O., 77— 78.

9 A. P a w e ł c z y ń s k a , P o s t a w y ludności w i e j s k i e j w o b e c religii (Die E instellungen der Landbevölkerung gegenüber der R eligion), R oczniki S ocjologii W si 8 (1968) 73.

10 A. P o d g ó r e c k i , Z ja w is k a praw ne w opinii publiczn ej (Die öffentliche Meinung über die rechtlichen Ereignisse), W arszaw a 1964, 49.

K O N S E N S IM G LA UBEN ₁₁₉

S tä d te n v e rw e ig e rte d ie A n tw o rt auf d ie g e ste llte F ra g e bezüglich d e r re lig iö se n A u to id en tifik atio n )11.

Die A n g a b e n d e r U m frage in ganz P o len v om J a h re 1968, die e tw a d rei T au sen d P e rso n e n b e rü c k sich tig te , b ra c h te n die Z ahl der U n g läu big en 7,5% für das Land u n d 18,6% für die S tad t ans T a ­ geslicht. Die G läu big en (K irch enb esu cher u n d N ich tb esu ch er) b ild e ­ ten 92,2% d e r g e sam ten Z ahl v o n B efrag ten auf dem Lande und 80,9% — in d e r S ta d t12. Ä h n lich e Z u sam en stellu n g d e r relig iö se n H a ltu n g e n ta u c h te in d en U n te rsu c h u n g e n d e r g esellsch aftlich en B edingun g en d e r R eligion auf. Sie w u rd e n v om In stitu t für P hilo ­ so p h ie u n d Soziologie d e r P o ln isch en A k ad em ie d e r W isse n sch a fte n im J a h re 1977 u n te r d e r B ev ö lk eru n g zw isch en 25 u n d 65 J a h re n in d e r re p rä s e n ta tiv e n G ru p p e v o n e tw a fünf T a u se n d P e rso n e n d u rch g efü h rt. 17,9% h a b e n sich für die K a te g o rie s ta rk gläubig, 68,4% — gläubig, 5,8% — u n e n tsc h ied e n , 6,5% — u n g läu b ig b e ­ stim m t (1,4% b ild e te n die v e rw e ig e rte n A n tw o rte n u n d fehlen d en A n g a b e n )13.

Es lo h n t n o c h d e n B ereich d e r relig iö se n und a th e istisc h e n H al­ tu n g e n u n te r d e r J u g e n d , die oft v o n d e n Soziologen u m g efrag t w ird, zu beo b ach ten . In d e r soziologischen U m frage vom J a h re 1959 für die Ju g e n d im A lte r 16— 24 J a h re n , b e k a n n te sich 78,2% für K ath o ­ liken, 11,8% — h a tte in d ie se r H in sich t k e in e e n tsc h ie d e n e M ei­ n ung, 5,4% — w ie sen die in d iffe ren te n H a ltu n g e n auf, 4,4% b e ­ k a n n te d e n A th eism u s (0,2% — k e in e A n g ab en )14. In d e r Sondie­ ru n g v o m 1971, d u rc h g e fü h rt im g e sam ten G ebiet P o len s zum T h e ­ m a: „Die Ju g e n d ü b e r sich se lb st u n d ih re B e stre b u n g e n ” , bestim m te sich 58,0% d e r u n te rs u c h te n Ju g e n d als „gläubig u n d p rak tizie re n d ", 27,0% als „gläubig a b e r n ich t p ra k tiz ie re n d ” , 9,0% „ung läub ig aber a n e in ig e relig iö se P ra k tik e n g e b u n d e n " u n d 5,0% — als „ungläubig u n d n ich t p ra k tiz ie re n d " (1,0% — k e in e A n g a b e n )15.

D er V e rg le ich d e r E rg eb nisse e in ig e r a u fe in an d e rfo lg e n d e r S o n d ie ru n g e n v o n re lig iö se n E in stellu n g en bei P ro b e n auf dem G esam tg eb iet P o len s e rg a b w e itg e h e n d e S ta b ilisieru n g des

religiö-11 A. P o d g ó r e c k i , J. K u r c z e w s k i , J. K w a ś n i e w s k i , M. Ł o ś ,

P o g lą d y s p o ł e c z e ń s t w a p o ls k ie g o na moraln ość i p ra w o (Die A nschauungen der

p olnischen G esellschaft über die Moral, und das Recht), W arszaw a 1971, 274—284. 12 A . Ś w i ę c i c k i , Społe czne uw arunkow ania p o ls k ie j relig ijn ości (Die g esellsch a ftlich en Bedingungen der p oln isch en R eligiosität), W ięź 20 (1977) Nr. 5—6, 4—5.

19 K. D a r c z e w s k a , Religion et famille polo naise conte m poraine, in: Re­

ligio usness in the polish s o c i e t y Hie (Chosen problem s), W arszaw a 1981, 157. 14 Z. S k ó r z y ń s k a , M ło d zież w ś w i e t l e a n k ie t y „M ój św iatopogląd" (Die

Jugend im Lichte der Um frage „M eine W eltanschauung"), W ięź 3 (1960) Nr. 7—8, 92.

15 B. G o ł ę b i o w s k i , M ło d zie ż o so b ie i sw o ich dążeniach. Studium o p i­

n ii m ło d z ie ż y p o ls k ie j o g łó w n y c h problem ach kraju i m ło d eg o po k o len ia w 1971 roku (Die Jugend über sich selb st und ihre Bestrebungen. Ein Studium der Ju­

gendm einung über die H auptproblem e des Staates und der jungen G eneration im Jahre 1971), W arszaw a 1976, 11.

sen G laubens im R ahm en d e r G lo b ald ek laratio n en . Es ist ein ziem ­ lich ü b e rra sc h e n d e s P h än o m en in einem Land, w o ein e p ro g ra m ­ m ie rte L aizisierung d u rch g e fü h rt u n d ein e so zu sagen w issen sc h a ft­ liche, d.h. m ate ria listisc h e W e ltan sc h a u u n g p ro p a g ie rt w ird; in einem Land, in dem rap id e In d u stria lisie ru n g s- u nd V e rs tä d te ru n g s ­ pro zesse v o r sich g eh en , m it d e n en a u c h P ro zesse n ich t p ro g ra m ­ m ie rte r L aizisierung v e rb u n d e n sind (eine sp o n ta n e u nd u n k o n tro l­ lie rte E n tkirchlichung); in einem Land, w o das allg em ein e A u sb il­ d u n g sn iv e a u d e r G esellsch aft u n g ew ö h n lich sch n ell steig t u n d d er P rozess d e r S o z ialu rb an isie ru n g des D orfes e rfo lg t — d iese E rsch ei­ n u n g e n so llten ja m in d esten s m itte lb ar ein e n e g a tiv e A u sw irk u n g auf die relig iö se B indung haben.

Es k a n n sein, dass sich d e r relig iö se P e rsö n lich k e itsty p nicht leich t u nd p a ra lle l zu d e n in d e r M a k ro stru k tu r der G esellschaft vor sich g e h e n d en U m w and lu n g en än d ert. Es ist au ch sc h w e r die n ä c h ­ ste F ra g e zu b e a n tw o rte n , ob die k o n s ta tie rte S tab ilisatio n sten d en z d e n C h a ra k te r v o rlä u fig e r N e u tra lisie ru n g d e r L aizisation spro zesse hat, od er sie ist d e r A u sd ru c k ein es E n tw ick lu n g stren d s in d en r e ­

lig iö sen E in stellu n g en d e r p o ln isc h e n G esellsch aft. Im allg em ein en k a n n m an sagen: alle re p rä s e n ta tiv e n S o n d ieru n g en des M ein u n g s­ fo rsc h u n g sin stitu ts (polnisch OBOPiSP) w eisen auf ein e n h o h e n P ro ­ ze n tsa tz d e r g läu b ig en M enschen, die m in d esten s form al m it der R eligion v e rb u n d e n sind, hin.

Die für ganz P olen re p rä s e n ta tiv e n S o n d ieru n g en zeig en au ch ein ig e S tru k tu rd iffe ren z e n d e r R elig io sität in d e r Form e in fach er s ta tistisc h e r A b h ä n g ig k e iten zw isch en d en relig iö se n E in stellun gen und b estim m ten so zial-d em o g rap h isch en V ariab len . M an s te ll­ te u n te r an d e re m fo lg en d e G esetzm ässig k eiten fest: die F ra u en sind v iel s tä rk e r an die R eligion g eb u n d en als die M än ner; die In ­ te n s itä t d e r re lig iö se n E in stellu n g en o d er m in d esten s die B e re it­ schaft sich als g läub ig zu d e k la rie re n , se n k t m it d e r S teig eru n g des fo rm alen S c h u lau sb ild u n g sg rad es d e r B evölkerung; das A lte r d er U n te rsu c h te n d ifferen ziert die In te n sitä t des G laubens u nd die Re- g elm ässig k eit d e r P ra k tik e n , im m er zu G u n sten d e r ä lte re n P e rso ­ nen; die R elig io sität w ird in so lch en so zial-b eru flich en G ru p p en w ie die B au ern u n d A rb e ite r (besonders u n q u alifizierte) d e u tlic h e r, u n ­ te r den B eam ten a b e r u n d b e so n d ers u n te r d e n In te lle k tu e lle n m it h ö h e re r A u sb ild u n g — w e n ig e r b em erk b ar; sch liesslich ist die R e­ lig io sität in d e n h o ch u rb a n is ie rte n Z e n tre n gew ö h n lich sch w ä c h er als in k le in e re n Z e n tre n m it ein em n ie d rig e re n U rb an isatio n sfak to r.

A u fg ru n d z a h lre ic h e r m o n o g ra p h isc h e r U n te rsu c h u n g e n k a n n m an im allg em ein en sag en , dass die R eich w eite d e r relig iö se n Ein­ ste llu n g e n im lä n d lic h e n B ereich b re ite r ist (95% — 100%) als in dem s tä d tisc h e n (75% —90% ); sie ist h ö h e r bei d e r Ju g e n d d e r M it­ te lsc h u le n (48%—93%) u n d d e r P o st-A b itu r-S ch u len (48% —95%) als bei d en S tu d ie re n d en an d e n H o ch sch u len (35% —68%) und

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b e so n d ers bei d e n W isse n sch a ftle rn (w eniger als 50%); sie ist h ö h er u n te r d en A rb e ite rn als u n te r d en L eh rern (65%—90% — A rb e ite r, 47% —68% — Lehrer)). Die an g e g eb e n e b e d e u te n d e S p an n w eite der G lo b alfak to ren d e r relig iö se n A u to d e k la ra tio n lässt v e rm u ten , dass d ie A u sw ah l d e r zur U n te rsu c h u n g ste h e n d e n P erso n en k o n g lo m e­ ra tio n e n nich t im m er v o ll re p rä s e n ta tiv g e w e se n ist.

Es sch ein t, die k le in e re n S o zialzen tren oder B erufsgruppen u m fassen d en U n te rsu c h u n g se rg e b n isse zeig en m itte lb ar, w ie die R elig io sität — m in d esten s die w ö rtlic h d e k la rie rte u n d form ale — v o n d e r lo k a lk u ltu re lle n Spezifik g e k e n n ze ich n e t u nd bestim m t ist. Es zeich n en sich a u ch E rg e b n isu n tersch ie d e ab, die v o n den w e lt­ lich en u n d v o n d e n k o n fessio n ellen In stitu te n g ew o n n e n w erd en. Die R eich w eite d e r relig iö se n E in stellu n g en, die v o n d en m a rx i­ stisc h en In stitu te n k o n s ta tie rt w erd en , sind in d er R egel n ied rig er als d iejen ig en , die in d en k a th o lisc h e n U n te rsu c h u n g sz en tren g e­ w o n n e n w erd en .

A b g e se h e n v o n ein ig en F ällen , g e s ta lte te sich der P ro zen tsatz der U n g läu big en im m er u n te r d e r Ziffer 20 und seh r oft u n te r 10. Die E rgeb n isse d e r T e ilu n te rsu c h u n g e n b e stä tig e n die R e su lta te der r e p rä s e n ta tiv e n U n te rsu c h u n g e n für das G esam tg ebiet des Landes, n ach d e n e n w e n ig e r als 10% fällt auf v e rsc h ie d e n e K a te g o rien d e­ re r, die sich selb st fü r u n g läu b ig b e k a n n te n , etw a 10% bild en v e r­ sch ied en e F o rm en des re lig iö se n In d ifferen tism us und der U n e n t­ sch ied en h eit. Etw a 80% bild en v e rsc h ie d e n e G rade d e r G lau b en sin ­ te n s itä t (darin 10%— 20% sind die Tiefgläubigen).

Die U ngläubigen, die in d er p o ln isch en G esellschaft n o ch eine e n tsc h ied e n e M in d erh eit bilden, sind doch ein e g reifb are B evölke­ ru n g sk a te g o rie. D er A th eism u s ist n ich t m eh r die Sache d e r sozial- -k u ltu re lle n Elite. Es sind P erso n en , die zur K irche nie g e h ö rt h a ­ ben , od er solche, die je d e n K o n tak t m it ih r v e rlo re n h aben , indem sie auf die P ositio n des U n g lau b en s ü b e rg e g a n g e n sind, obw ohl sie frü h e r in d e r k a th o lisc h e n K irche g e ta u ft u n d in einem relig iö se n H aus erzo g en w o rd e n sind. Die M e h rh e it d e r U n g läu big en v e rz ich ­ te t auf die k irc h lic h e T rau u n g , v iele lassen ih re K inder n ich t tau fen u nd zieh en die laizistisch e E rziehu n g d er K inder d e r relig iö sen E rziehung v o r, d.h. sie zieh en die p ra k tisc h e n K on seq u en zen ih rer a th e istisc h e n V e rh a lten sw e ise n . Ein T eil d e r U ngläubigen, die sich g e rn als „eig en tlich u n g läu b ig ab e r d o ch tra d itio n sg e b u n d e n " b e ­ zeichnen, p ra k tiz ie re n ab u nd zu. Bei ih n en k am es no ch nich t zu e in e r v o lle n N e g a tio n d e r R eligion. D iese S itu a tio n w u n d e rt nicht, w enn au ch d ieser A theism u s die „E rru n g en sch aft" d er e rste n G e­ n e ra tio n ist, die v o n dem G lau b en der E ltern abg eht, u nd in ein er G esellschaft aufgeht, die sich als Erbin d e r c h ristlic h e n G esellschaft bezeich net. Die relig iö s g leich g ü ltig en K ath o lik en zeig en w enig Lust zur W a h l zw isch en d e n b e id e n E x trem alty p s d e r relig iö se n E instel­ lu ngen, obw ohl sie v o n dem M odell k irc h lic h b ezeichnet.

o rie n tie rte n R eligio sität d e u tlic h ab g e g an g e n sind. Die T atsach e, dass ein ig e d e r religiö s G leichg ü ltig en u n reg elm ässig die S o n n tag s­ p ra k tik e n e in h a lte n , zeigt auf ein en n o ch b e d e u te n d e n g esellsch aftli­ c h en D ru ck (b eso n d ers v o n Seite d er Fam ilie) auf die u n z a h lreic h e n n o c h G ru p p ieru n g e n d e r relig iö s in d ifferen ten P e rso n e n hin. U n ter d e r E inw irk u n g v o n M ech anism en d er L o k alko n tro lle re p rä s e n tie ­ re n sie ein e S ch ein relig io sität.

D er relig iö se In d ifferentism u s ist in P o len m eh r v e rb re ite t als d e r A theism u s. E ntsch ied en e M eh rh eit d e re r, die sich als u n e n t­ sch lo ssen o d er relig iö s g leich g ü ltig bezeich n en, re a lis ie rt die e in ­ m aligen P ra k tik e n (Taufe, k irc h lic h e T rau u n g , k ath o lisc h e s B egräb­ nis) un d a k z e p tie rt a u sg ew ä h lte E lem ente d e r c h ristlic h e n W e lta n ­ sc h au u n g u nd des M odells relig iö se r L ebensauffassung. Sie befin­ d en sich no ch im R ahm en ein es se h r g e sch w ä ch te n und teilw eisen G lau bensk o n sen ses.

D er M in im alg lau b en sk o n sen s, d e r die G renze d e r so ziologisch e rfa ssb a re n R elig io n szu g eh ö rig k eit d a rste llt, u m fasst also etw a 90% a lle r P o len u n d d e r G lau b ensd issen s e tw a 10%. In d e r p o ln ischen G esellschaft bleib en die a th e istisc h e n H a ltu n g e n im m er no ch die S ache d e r e n tsc h ie d e n e n M ind erh eit. Die g e g e n w ä rtig e n T end enzen d e r p o ln isch en R e lig io n sv erä n d e ru n g e n zeig en e h e r auf die E ntw ick­ lung d e r se le k tiv e n u nd am b iv a le n ten H a ltu n g e n g e g e n ü b er d e r R eligion hin.

3. D er P artia lg lau b e n sk o n se n s

Die M u ster d e r relig iö se n H altun g en , die in d e r p lu ra listisc h en K u ltu r e n tste h e n , g e b en w e n ig e r o der m eh r zusam m en h än g en d e w e lta n sc h au lich e Syndrom e. Die In d iv id u en eig n en sich die a u sg e ­ w ä h lte n M u ster d e r relig iö se n H altu ng en , die ih re n B edürfnissen e n ts p re c h e n an, a n d e re w e rd e n ab g e le h n t o d er teilw e ise b e stritte n . Sie befin d en sich so zu sag en in d er M itte zw ischen to ta le r und v o r­ b e h a ltlo se r Z ustim m ung d en G la u b e n sin h a lte n u n d e in e r v o llen A blehnun g . „In d e r k o n k re te n W irk lic h k e it des G laubens ist d er M ensch ab e r zur E n tsch eid u n g u n d d am it zur W a h l zw ischen K on­ sens und D issens a u fg e ru fe n ''16. Die W a h rsc h e in lic h k e it d e r A u s­ b reitu n g d e r „W ah T '-H altu n g en g e g e n ü b er d e r R eligion w ä c h st m it dem A n ste ig e n s p ü rb a re r S p a n n u n g en zw isch en dem sozialen und dem k irc h lic h e n W ertsy stem .

„Die e rs te A n n ä h e ru n g " in d er E in schätzu n g d e r R eichw eite v o n P e rso n e n m it teilw eisem G lau b en sk o n sen s w ird au fg ru n d des K riterium s d e r relig iö se n P ra k tik e n d u rch g efü h rt. W ir b rin g e n hier ein ige E rgeb n isse d e r für ganz P o len re p rä s e n ta tiv e n soziologischen U n te rsu c h u n g e n , die u n te r d e r e rw a c h se n e n B ev ö lk eru n g d u rc h ­

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g efü h rt w u rd en. Die P ro zen tsatzb estim m u n g der e in zeln en T ype v o n p ra k tiz ie re n d e n u nd n ich t p ra k tiz ie re n d e n P e rso n e n im B ereich d e r g esam tp o ln isch en P o p u latio n ist n ich t leicht. Am h äu fig sten b e d ie n e n w ir un s d e r S ch ätzu n g san g ab en , die sich auf d ie A u ssa g e n d e r u n te rs u c h te n P e rso n e n stü tzen . Sie sp ieg eln n u r a n n ä h e rn d den ta tsä c h lic h e n U m fang d e r T eiln ah m e am K ult w ider.

Die um die W e n d e d er fünfziger u n d sech zig er J a h re re a lis ie r­ te soziologische S o n d ieru n g liess festste lle n , w ie die B ev ö lk eru ng d e r S tä d te u n d D örfer ih re B eziehung zu d e n relig iö se n P ra k tik e n d e k la rie rte . 80,0% der L an d b ev ö lk eru n g u n d 69,6% d e r S ta d tb e v ö l­ k e ru n g b estim m te sich als reg elm ässig o d er u n reg e lm ä ssig p ra k ti­ z ie ren d (en tsp re c h e n d 46,7% u nd 35,6% als stä n d ig praktizieren d ). N u r ein ig e v o n d en relig iö se P ra k tik e n b e a c h te n d e n P e rso n e n (Sai­ sonk ath o lik en ) b ild e te n 12,8% d e r g e sam ten D o rfb ev ö lk eru n g und 17,9% d e r S tad tb e v ö lk e ru n g ; die ü b e rh a u p t nicht p ra k tiz ie re n d e n P e rso n e n — 6,3% auf d en D ö rfern u n d 12,3% — in d e n S täd ten (keine A n g a b e n — 0,9% auf dem Dorf u n d 0,2% in d e r Stadt).

Die reg e lm ä ssig e B each tu n g d e r re lig iö se n P ra k tik e n w a r m eh r im lä n d lic h e n M ilieu als im s tä d tisc h e n v e rb re ite t. N o ch m ehr, w as e tw a s ü b e rra sc h e n d ist, ze ig ten die in d e n J a h re n 1960— 1965 auf dem G esam tg eb iet P olen s d u rc h g e fü h rte n U n te rsu c h u n g e n . D er P ro ­ z en tsatz d e r P ra k tiz ie re n d e n u n d d e r P ro z en tsa tz d e r In te n sitä t von relig iö se n P ra k tik e n auf dem Lande ist im allgem einen gestieg en . D er glo b ale In d ex fü r die A n te iln a h m e d e r nich t p ra k tiz ie re n d e n und n u r ein ig e relig iö se P ra k tik e n b e a c h te n d e n P e rso n e n fiel auf dem Dorf in d e r Z eitsp an n e v o n fünf J a h re n v o n 19,1% auf 13,9% h e ra b 17.

Ein etw as a n d e re s Bild d e r re lig iö se n P ra k tik e n d e r p oln isch en B ev ö lk eru n g ta u c h te in d e r re p rä s e n ta tiv e n S on d ieru n g ü b e r die R echts- u n d M o ra le in stellu n g e n auf. U n ter d e r D o rfb ev ö lk eru n g b e­ k a n n te sich 66,5% u n d 44,4% in d e r S tad t als p rak tizie re n d ; 7,6% d e r B efrag ten auf dem D orfe und 10,9% in d e r S tad t b e k a n n te n , sie g lau b e n eig e n tlic h nicht, ü b e n a b e r g ew isse relig iö se n P ra k tik e n aus (z.B. B eichte v o r d e r T ra u u n g , T au fe des K indes); u nd endlich 18,4% d e r b e fra g te n Dorf- u n d 35,9% d e r S ta d tb e w o h n e r h ielte n sich für n ich t p ra k tiz ie re n d (en tsp re c h e n d 7,5% u n d 8,8% g aben k e in e A n tw o rt)18.

N a c h d e r S o n d ieru n g des M e in u n g sfo rsc h u n g sin stitu ts vom J a h re 1968 d e k la rie rte n sich 67,7% d e r e rw a c h s e n e n B evölke­ ru n g im A lte r v o n ü b e r 18 J a h re n als p rak tizie re n d , 18,7% — als v o rw ieg e n d nicht p ra k tiz ie re n d (13,2% — als u n g läu b ig )19. Die

pol-17 A. P a w e l c z y n s k a , a.a.O., 74—76.

18 A. P o d g ó r e c k i , J. K u r c z e w s k i , J. K w a ś n i e w s k i , M. Ł o ś ,

a.a.O., 274—284.

n isch e B ev ö lk eru n g im A lte r 25—65 b e su c h te — n a c h e ig e n e r D e­ k la ra tio n — in 48,3% die S o n n tagsm esse reg elm ässig u n d in 21,4% — u n reg elm ässig ; 19,0% — w a re n S aiso n k o n fo rm isten (sie b e su ch ­ te n die K irch e n u r bei g ro sse n Festen) u n d 10,3% — b ild e te n die nich t p ra k tiz ie re n d e n P e rso n e n (U n tersu ch u n g en des In stitu ts für P hilosop hie u nd Soziologie d e r P o ln isch en A k ad em ie d er W isse n ­ sch aften — 1977).

Die b ish er g esam m elten S o n d ie ru n g se rg e b n isse g eb en no ch k e in vo lles u n d k o m p le tte s Bild d e r re lig iö se n P ra k tik e n u nd lasse n k e in e p rä z ise n V e ra llg e m e in e ru n g e n b ezü glich d e r A n zah l d er S o n n ta g sk a th o lik e n , S aiso n k o n fo rm isten und d e r nich t p ra k tiz ie ­ re n d e n P e rso n e n zu. Sie stü tz e n sich au f die D e k la ra tio n e n d er b e fra g te n P e rso n e n zum T hem a S o n n ta g sg o ttesd ien stb e su c h oder auf no ch allg e m e in ere D ek la ra tio n e n , d ass sie p ra k tiz ie re n d oder nich t p ra k tiz ie re n d sind. Es sch eint, au fg ru n d d e r b ish e rig e n E rm itt­ lungen , dass m an als a n n ä h ern d e s und d u rch sc h n ittlic h es Bild die Ziffer 60% als In fo rm a tio n sin d ik a to r ü b e r die A n zahl d e r S onntags k a th o lik e n , 30% — ü b e r d ie A n zah l d e r S aiso n k ath o lik en u n d 10% — ü b e r die ü b e rh a u p t n ich t p ra k tiz ie re n d e B ev ö lk eru ng a n n eh m en k an n . D ie U n te rsu c h u n g e n w u rd e n so w o h l d u rc h m a rx istisc h e als a u ch k irc h lic h e F o rsch u n g sz e n tre n , au fg ru n d so w oh l d e r e in g e h e n ­ d en m o n o g ra p h isc h e n A n a ly sen , als a u c h d e r S o n d ieru n g en m ittels d e r M ethode d e r das g an ze Land u m fassen d en M ein u n g sfo rsch u n g d u rch g e fü h rt. B einahe die H älfte d er S o n n ta g sk a th o lik e n fällt in die G ruppe d er sy ste m a tisc h p rak tizie re n d e n , die a n d e re H älfte — in die G rup p e d e r w en ig o der m eh r u n reg elm ässig p ra k tiz ie re n d e n P ersonen . In ein em etw as a n d e re n B erech n u n g ssy stem e rg ä b e das R esu ltat 40% —45% als D o m in ican tesin d ik ato r. In den ein zeln en R egionen des L andes zeich n en sich m it S ich erh eit — m an chm al so ­ g a r ziem lich b e d e u te n d e — lo k ale U n te rsc h ied e ab.

Die In d ik a tio n sg ren z e n zw ischen den G ru p p en v o n S o n n tag s­ k a th o lik e n , S aiso nko n fo rm isten u n d denen, die ü b e rh a u p t n ich t p r a k ­ tizieren , sind ziem lich labil u nd n ich t ganz ein deu tig. J e n a c h dem , ob w ir d u rc h d ie S aiso n k o n fo rm isten d ieje n ig e n v e rs te h e n w erd en , die n u r einm alige P ra k tik e n e in h a lte n u n d d e re n R elig iosität sich zu d e n v ie r „ e n tsc h eid e n d e n M om enten" im Leben b e sc h rä n k t, oder au ch die, die zu d en g ro sse n F e ie rta g e n d en G o ttesd ien st b esu ch en , w ird sich d as G rö sse n v e rh ä ltn is d e r T eiln ah m e d iese r G ru p p en an d e r sozial-relig iö sen S tru k tu r d e r p o ln isch en G esellschaft e n ts p re ­ chend än d ern .

D ie R e su lta te d e r m o n o g ra p h isc h e n U n te rsu c h u n g e n b rin g en k e in e w e se n tlich e n Ä n d e ru n g e n in d en R e su lta te n d e r gesam tp o l­ n isc h e n U n tersu ch u n g en . D er V erg leich d e r m o n o g rap h isch en U n te rsu c h u n g e n bezü g lich d e r relig iö se n P flich ten e rla u b t einig e B em erkun g en v e ra llg e m e in e rn d e r N a tu r zu form ulieren. In d en d ö rf­ lich en Z e n tre n ist die A n zah l d er S onntagskaitholiken h ö h e r als

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in d e n S ta d tz e n tre n ; in den e rs te n K lassen d e r M ittelsch u le ist sie h ö h e r als in d e n ä lte re n K lassen; u n te r d er Ju g e n d d e r M ittelsch u len h ö h e r als u n te r d e n S tu d en ten ; u n te r d e n A rb e ite rn h ö h e r als u n te r d en L ehrern , in sb e so n d e re u n te r den W issen sch aftlern .

A u fg ru n d des K riteriu m s d e r relig iö se n P ra k tik e n k a n n m an sagen, d ass d e r d o m in ieren d e T y p d e r relig iö se n E in stellu n g en bei etw a ein em D rittel d e r P o len die se le k tiv e , teilw e ise k irc h e n d is ta n ­

z ie rte R eligiosität ist. Zu diesem T y p d e r E in stellu n g g e g e n ü b er der R eligion g e h ö re n a u ch die G eleg en h eitsk o n fo rm isten , die form al bzw. m in d esten s p ra k tisc h ein ig e G ru n d fo rd e ru n g en der K irch e b e ­ züglich d e r re lig iö se n P ra k tik e n in F ra g e g e ste llt h a b e n (ein Teil d e r S aiso n k o n fo rm isten d e k la rie rt d en relig iö se n Indifferentism us). Sie n eh m en n ich t — w en ig sten s n ich t ä u sse rlic h — am Leben der K irch e teil.

,,Die S e lek tiv ität", die sich im A b k lin g en d er re lig iö se n P ra k ­ tik e n ä u sse rt, ist n ich t die ein zig e Form d e r V e rw irk lich u n g der „A u sw a h lh a ltu n g en " g e g e n ü b er d e r Religion. D er P a rtia lg la u b e n s­ k o n sen s w ird au ch auf dem G ebiet d e r G lau b e n sg ru n d w a h rh e iten u nd d e r d u rc h die K irche re p rä s e n tie rte n M o raln o rm en bem erk b ar. In ein ig en so ziolo g isch en U n te rsu c h u n g e n w ird auf die T eilid en tifi­ zieru n g m it d e n G la u b e n sw a h rh e ite n u n d auf die In sta b ilitä t des G lau b en ssy stem s u n d d e r M o ralau ffassu n g en bei g ew isser K ath oli­ k e n g ru p p e au fm erk sam gem acht. Die A n a ly se d iese r D aten e rla u b t eine „zw eite A n n ä h e ru n g " in d e r A b sch ätzu n g d e r R eich w eite der relig iö se n E instellu n g en, die als P a rtia lg lau b e n sk o n se n s b ezeich net w ird. Sie ste h t m it dem Problem des T o ta lg lau b e n sk o n se n se s, der die D em ark atio n slin ie für d e n P a rtia lk o n se n s ausm acht, in einem ziem lich en g e n Z usam m enhang.

4. Der M axim alglaubenskonsens

D en M ax im alg lau b en sk o n sen s w e isen d iese P e rso n e n auf, die alle w e se n tlich e n G lau b en sin h alte, so w ie sie d u rc h das k irch lich e L ehram t fo rm u liert u n d d e n G läu b ig en als v erb in d lic h an g eg eb en w erd en , a k zep tieren . M an k a n n v e rm u ten , d ass je b re ite re u n d k o n ­ k r e te re F ra g en zu r B eu rteilu n g d e n R e sp o n d en ten g e ste llt w erd en, d esto k le in e r w ird die Z ahl d e re r, die d en M ax im alg lau ben sko nsens re p rä s e n tie re n . E n tsch eid en d ist n ich t n u r die Zahl d e r zur A n aly se h e ra n g e z o g en e n In d ik a to re n ab er a u ch ih re Q u alität.

Die v o lle Id en tifik atio n m it d e r R eligion c h a ra k te ris ie rt eine v o lle A k z e p tie ru n g des G laubens, ein e to ta le In te rrio ris ie ru n g der M o raln o rm en , e in e th e o re tis c h e u n d p ra k tisc h e A n e rk e n n u n g d er k u ltisch -litu rg isch e n R egeln bzw. P erso n en , die die v o lle Id en tifik a ­ tion m it d e r R eligion re p rä s e n tie re n , re a lis ie re n in m axim alem G rad die E rw a rtu n g e n u n d F o rd e ru n g e n d e r K irch e als R e p rä se n ta n tin

e in e r in stitu tio n a lisie rte n R eligion (kirchliche R elig iosität sen su

stricto, vollk om m en k o n se q u e n te R eligiosität).

Es ist ein e fast u n m ö g lich e Sache — o h n e e n tsp re c h e n d e sozio­ lo gische U n te rsu c h u n g e n — e in e v e rh ä ltn ism ä ssig g e n a u e A nzahl d e r K ath o lik en m it dem M ax im alg lau b en sk o n sen s in d e r p o ln isch en G esellsch aft a n h a n d des K riteriu m s d e r Id en tifik atio n m it d e n G lau ­ b e n sw a h rh e ite n und d e n M o ralp rin zip ien d e r K irche, anzugeben. W ir m ü ssen un s n o tw e n d ig e rw e ise auf die so zio log ischen U n te r­ su c h u n g en m o n o g ra p h isc h e n C h a ra k te rs b eru fen, d e n n die soziolo­ gische W issen sch aft au f diesem G ebiet ist im M om ent n o ch fra g ­ m e n ta risch u n d u n v o llstän d ig .

W . P iw o w arsk i sc h ätz t ein, dass in d en d rei in te n siv in d u ­ s tria lis ie rte n S tä d te n — P u ław y, Płock, N o w a H u ta — 40% —-45% d e r G esa m tb e v ö lk e ru n g die H a ltu n g e n d e r tra d itio n e lle n R eligio­ sität, 30% — „ w ä h le risc h e ” R elig ion sh altu n g , 10— 15% v e rtie fte u nd b e w u sste re R eligio sität u n d 15%— 20% in d ifferen te und a th e i­ stisc h e H a ltu n g e n re p rä s e n tie re n 20. U n ter d en von. E. C iup ak in den J a h re n 1964— 1965 u n te rs u c h te n W a rsc h a u e r Fam ilien w u rd e n 21,1% zu den sich to ta l m it dem K atholizism us id en tifizieren d en F am ilien gezählt, 65,6% — zu d en d y sh a rm o n isc h e n (teilw eise Iden tifik atio n m it dem K atholizism us) u n d 13,3% — zu d en d e c h ristia n isie rte n F a ­ m ilien. Die G ru n d lag e d e r T y p o log ie b ild e te n die A n tw o rte n auf zeh n F rag en des F ra g eb o g e n s21.

S.E. D obrzanow ski u n te rsc h ie d in d er Ju g e n d g ru p p e v o n S ka­ w ina, n e b en d e r G ru p p e m it b e w u sste n und k o n se q u e n te n re lig iö ­ se n E in stellu n g en (20%), d en m eist v e rb re ite te n Ju g e n d ty p m it den n ich t ganz k o n s e q u e n te n relig iö se n E in stellu n g en bezüglich des c h ristlic h e n G laubens u n d d e r c h ristlic h e n M o ral (50%). Die ü b ri­ gen P ro z en tsä tz e fielen auf die u n te rsc h ie d lic h laiz isierte Ju g e n d bis auf d en k o n se q u e n t laizistisch en T y p (U n tersu ch u n g en aus dem

J a h re 19701)22.

In d e r in d e n J a h re n 1974— 1975 u n te rs u c h te n Ju g e n d g ru p p e , die in d e n S c h u lin te rn a te n w o h n te, b e a n tw o rte te n 18,7% d e r Res- p o n d en ten , die sich als „gläubig u n d reg elm ässig p ra k tiz ie re n d ” G ezeichneten, auf relig iö s k o n se q u e n te W e ise 11 F ragen, die die E instellung zum G lauben, den re lig iö se n B räu chen u nd H an d lu n g en b etrafen. Zum V e rg le ich ist es v o n B edeutung zuzufügen, d ass in d e r G ru p p e „ e n tsch ied en e R elig io n sg eg n er" 50,6% d e r R

esponden-20 W. P i w o w a r s k i , Religijność m ie js k a w rejonie u prz e m y sło w io n y m .

Studium socjo lo g iczn e (Die S tadtreligiosität in dem Industriegebiet), W arszaw a

1977, 362—364.

21 E. C i u p a k , Religijność W a r s z a w i a k ó w (Die R eligiosität der W arschauer), C złow iek i Św iatopogląd 1968 Nr. 2, 51.

22 S. E. D o b r z a n o w s k i , P o s t a w y relig ijn e w s p ó łc z e s n e j m ł o d z i e ż y p o l­

s k i e j (Die relig iö sen Einstellungen der h eutigen Jugend Polens), C hrześcijanin

ten auf d iese lb en F ra g e n auf k o n se q u e n t a th e istisc h e W e ise g e a n t­ w o rte t h ab en . D ie ü b rig e n U n te rsu c h te n aus d en b e id e n G rup p en h a b e n m in d e ste n s auf ein e d iese r F ra g e n auf ein e in k o h ä re n te W eise bezüglich d e r allg em ein d e k la rie rte n H a ltu n g g e g e n ü b er d e r R eligion g e a n tw o rtet. S ow ohl die Für-R eligion- als a u c h die F ü r-A theism us- E in stellu n g d e r u n te rs u c h te n Ju g e n d z e ich n ete sich d u rc h ein e w e itg e h e n d e in n e re In k o h äre n z a u s23.

In e in e r k o m p le x e n T ypo lo g ie d e r H a ltu n g e n g e g e n ü b er den a u sg e w ä h lte n E lem en ten d e r R e lig io n stra d itio n u n te rsc h ie d K. Ry- czan au fg ru n d v o n 36 In d ik a to re n e in e n A k k o m o d atio n sty p (M axi­ m alg lau b en sk o n sen s), ein en se le k tiv e n T yp (P a rtia lg la u b e n sk o n ­ sens) un d ein en n e g a tiv e n T y p (G laubensdissens). In d e r u n te rs u c h ­ te n J u g e n d g ru p p e aus R zeszów (1976) re p rä s e n tie rte n 15,8% den A k k o m o d a tio n sty p u n d 84,2% d e n S elek tiv ty p . E n tsp re c h en d e A n ­ gaben, die die V ä te r d e r U n te rsu c h te n c h a ra k te risie rte n , g e sta lte te n sich auf d e r H ö h e v o n 43,2% u n d 56,8% u n d die M ü tte r e n ts p re ­ ch end — 46,7% u n d 53,3%. Es ist b e m e rk en sw e rt, d ass d e r d ie Re­ ligion b e s tre ite n d e T y p (N egation o d e r U n g lau be g e g e n ü b er den G la u b e n sw a h rh e ite n , F eh len d e r B eu rteilu n g d e r D e k a lo g ü b e rtre ­ tu n g en , B e stre itu n g d e r K irch en g eb o te, ein e n ied rig e E inschätzung der S a k ram en talsy m b o lik oder sog ar d e re n N eg atio n ) sic h ü b e rh a u p t n ich t in d e n u n te rs u c h te n G ru p p en b e m e rk b ar m achte. Das F ehlen des T o ta la b g e h en s v o n d e r re lig iö se n T ra d itio n w eist d a ra u f hin, dass die A u sw irk u n g d e r R eligion u n d d e r K irche n ich t zur Rolle e in e s d y c h o to m isch en P ro zesses: e in m ax im aler Einfluss oder gar k e in e r e in g e sc h rä n k t w e rd e n k a n n 24.

In dem in d u stria lisie rte n D orfgebiet bei P łock b ild e te n 1976 die K ath o lik en m it v o lle r bzw. m it fast v o lle r k irc h lic h e r R eligio sität 74,9% d e r u n te rs u c h te n L a n d b ev ö lk eru n g (im J a h re 1967 — 86,0%) aus, d a g e g en 25,1% fielen auf die K ath o lik en m it d e r se le k tiv e n R e­ lig io sität (eine T y p o lo g ie v o n 13 In d ik ato ren ). U n te r d e n Dorfaus- w a n d e rern , die die D örfer in d en J a h re n 1967— 1977 v e rla s se n h a ­ ben, s itu ie rte n sich 46,9% in d e r e rs te n G ru p p e u n d 50,9% — in d e r z w e ite n (2,2% fiel auf die U n g läu b ig en)25.

D ie d a rg e s te llte Z u sam m en stellu n g d e r d iag n o stisc h e n U n te r­ su c h u n g en ü b e r d e n M ax im alg lau b en sk o n sen s in P olen w eist auf ein e n k le in e n F o rtsc h ritt d ieser A rb e ite n hin. Die oben v o rg e ste llte n relig iö se n E in stellu n g en u m fassen v e rh ä ltn ism ä ssig k lein e G ruppen,

K O N S E N S IM G LA UBEN 1 2 7

ss J. C z e r w i ń s k i , P o s ta w y m ł o d z i e ż y z a m ie s z k a łe j w internatach s z k o l­

n y c h w o b e c relig ii (Die relig iö sen E instellungen der Jugend die in den Schulin-

ternaten w ohnt), Euhemer — Przegląd R eligioznaw czy 21 (1978) Nr. 3, 112. 24 K. R y c z a n , Ciągłość i zm iana tr a d y c ji re lig ijn e j (Kontinuität und W an­ d el der relig iö sen Tradition), C ollectan ea T h eologica 49 (1979) Nr. 3, 166.

25 J, M a r i a ń s k i , D yn am ika przem ia n re lig ijn ości w i e j s k i e j w warunkach

industrializacji (Dynamik der L andreligiosität bedingt durch die Industrialisie­

sie kom m en aus v e rsc h ie d e n e n Z eitp erio d en , und stü tz e n sich auf die se h r u n te rsc h ie d lic h e n G ru n d lag en d e r A u sso n d e ru n g v o n U n­ te rg ru p p e n (nicht im m er d u rc h die V e rfa sse r an gegeben) u nd in diesem Sinne e rla u b e n sie nicht, allg e m e in ere S ch lu ssfolg eru ng en zu ziehen: S chlussfo lg erun g en , die die g anze po ln isch e G esellschaft b etre ffe n w ürden.

Im V erg leich zu d e n frü h e re n F e stste llu n g e n b e d ü rfe n sie ein er A u sw eitu n g d e r R eich w eite des P a rtia lg lau b e n sk o n se n se s. A us d en m o n o g ra p h isc h e n U n te rsu c h u n g e n folgt, d ass d e r M ax im alg lau b en s­ k o n sen s zw ischen 20% (in d e n Ju g en d g ru p p en ) u n d 75% (unter d er L andbevö lk erun g ) oszilliert. Es sch ein t, dass d e r au fg ru n d des K ri­ teriu m s d e r relig iö se n P ra k tik e n festg e ste llte u n d 30% d e r G esam t­ b e v ö lk e ru n g u m fassen d e P a rtia lg lau b e n sk o n se n s auf b e in a h e die H älfte d e r P o len a u sg e w e ite rt w e rd e n kann.

Solche V e rm u tu n g e n lasse n n o ch a n d e re so ziologische U n te r­ su c h u n g en im B ereich d iese r E in ste llu n g sin d ik a to re n g e g e n ü b er der R eligion zu, die e in e n e ig e n a rtig e n E ngpass für d e n M ax im alg lau ­ b en sk o n sen s d a rste llen . E in erseits sind das m it d e r F am ilie un d der Ehe v e rb u n d e n e F ra g e n (in sb eso n d ere die Sexualm oral) un d a n d e r­ seits die e sch a to lo g isch e n Problem e. Die K ath olik en, die m it d er K irche in d iesen F ra g e n ganz id en tisc h sind, ste lle n b eso n d ers k lein e G rup pe dar. D ie V e rg rö sse ru n g d e r Z ahl u nd die Ä n d e ru n g d e r Q u a litä tsin d ik a to re n in d e n k o n s tru ie rte n T y p o lo g ien des G lau ­ b e n sk o n se n se s k ö n n te zu einem w e ite re n V e rsch ie b e n d e r G renze zw ischen dem M axim al- un d P a rtia lg lau b e n sk o n se n s führen.

Die d u rc h g e fü h rte n Ü b e rleg u n g en e rla u b e n folgende T y p o lo ­ gie des G lau b en sk o n sen ses in d er p o ln isch en G esellschaft v o rz u ­ schlagen:

D er v o rg e sc h la g e n e E n tw u rf des G lau b en sk o n sen ses und seine V e rb re itu n g in d e r p o ln isch en G esellschaft b e d a rf n o ch e in e r V e ­ rifik atio n in d e n w e ite re n U n tersu ch u n g en . Die P ro zen tsätze, die d en W irk u n g sb e re ic h d e r a u s g e so n d e rte n K a th o lik e n g ru p p e n um fas­ sen, h a b e n n u r ein e n O rie n tie ru n g s c h a ra k te r u n d s te lle n ein e A rb e itsh y p o th e se zu r V erifizieru n g d ar. In d en ein z e ln e n W o h n ­ g e b ie ten k ö n n e n g ew isse b e d e u te n d e U n te rsc h ied e z u g u n ste n des ein en od er des a n d e re n T yps V orkom m en. Ü brigens trä g t die Re­ lig io sität k ein esfalls die Z üge ein es sta tisc h e n Phänom ens; sie ist ein „ d a u ern d e r P ro zess", d e r sich ste ts im „W erd en " befindet.

Die v o rg e sc h la g e n e A u ffassu n g des G lau b en sk o n sen ses in Po­ len lässt ein e n V e rg le ich m it zw ei e u ro p ä isc h e n L än d ern zu. In d e r BRD re p rä s e n tie rt 10% d e r K ath o lik en d e n M ax im alg lau b en s­

1. M axim alg lau b en sk o n sen s 2. P a rtia lg lau b e n sk o n se n s 3. M in im alg lau b en sk o n sen s 4. G lau b en sdissen s

— 40% — 50% — 90%

K O N S E N S IM G LA U B EN ₁₂₉

k o n se n s, 70°/o — d en P a rtia lg lau b e n sk o n se n s, 80% — d en M inim al­ g la u b e n sk o n se n s u n d 20% — d e n G lau b ensd issens. E n tsp rech en d e A n g a b e n für Ö s te rre ic h n ach P. M. Z u le h n er g e sta lte n sich w ie folgt: 20% — K irch e n c h riste n , 70% — A u sw ah lc h riste n , 10% — N ic h tc h riste n 26.

Die d u rc h g e fü h rte n V e rg le ich e w e isen U n te rsc h ied e im G lau ­ b en sk o n sen s in P o len u n d in d en h o c h e n tw ic k e lte n L än d ern W e st­ e u ro p a s auf, obw ohl sie n ich t so b e d e u te n d sind w ie m an v e rm u te n k ö n n te. Es gibt sich erlich gew isse U n tersch ied e zw isch en d e r se­ le k tiv e n R elig io sität auf dem Lande, u n d d e r se le k tiv e n R elig iosität in den p o ln isch en S täd ten , u n d e rs t re c h t in d en S tä d te n W e st­ e u ro p a s. Dies ist ab er ein g ra d u e lle r u n d nich t ein q u a lita tiv e r U n tersch ied . Die R elig io sitä tse n tw ic k lu n g in P o len d rü c k t sich in ä h n lic h en T ren d s, c h a ra k te ris tis c h e n fü r die In d u strie g e sellsc h a fte n E uropas (E ntw icklung se le k tiv e r E in stellu n g en g e g e n ü b er der R e­ ligion), w e n n a u c h m it g e rin g e re r S chärfe u n d K onsequenz aus. Das b e d e u te t — a n d e rs g esag t — ein e sc h w ä c h ere A n w e se n h e it des G lau b en sd issen s als des G la u b en sk o n sen s in d en relig iö sen E in stellu n g en d e r p o ln isch en G esellschaft, ein e n a n d e re n — g ü n sti­ g e re n v o n d e r k irc h lic h e n Sicht — V e rh ä ltn issta n d zw isch en dem K onsens u nd dem D issens. Die p o ln isch en K ath o lik en zeigen ein e h ö h e re B indung m it d e r K irch e u n d ein e h ö h e re O rth o d o x ie im G lau b en sb ek en n tn is. Die „w estlich en " K ath o lik en h a b e n ein e w e ­ n ig er au sg eb ild ete K o m p o n en te d e r re lig iö se n P ra k tik e n u n d su ­ chen für ih re G la u b e n sa rtik u lie ru n g m eh r lib e rale A u sd ru c k sfo r­ m en.

M an soll h ier n och ein e A rt des K ritizism us d e r K irche g e­ g e n ü b e r e rw ä h n en , d e r ab e r k e in e D istan zieru n g v o n ihr b ed eu tet, s o n d e rn d rü c k t das S treb en n a c h e in e r V e rtie fu n g der ch ristlic h e n E in stellu n g aus. Ein g u tes Beispiel d iese r „ k ritisc h en E instellun gen " k ö n n e n w ir in d e n U n te rsu c h u n g e n v o n R. P o m ianow ski w ie d e r­ finden. Sie b ezieh en sich auf die B esucher u n d N ic h tb e su c h er des ak ad em isch en S eelso rg ezen tru m s. U n ter d e n e rs te n k o n s ta tie rte m an e in e n b e so n d ere n T y p d e r relig ö se n Z u g eh ö rig keit, d en der A u to r als „w enig ek k lesial" bezeich n ete.

D iese S tu d e n te n c h a ra k te ris ie rt ein „niedriges B indungsgefühl" m it d en se elso rg e risc h -a d m in istra to risc h e n In stitu tio n en . Sie se h en d eu tlic h e U n te rsc h ied e zw ischen d en sa k ra le n u nd a d m in istra tiv e n (nicht sak ralen ) F u n k tio n e n d e r G eistlichkeit. Sie ü b e rsc h ä tz e n nich t die Rolle des G eistlich en im Leben d e r K irch e u nd d e r G esellschaft. Sie n e g ie re n nich t die p ä p stlic h e n u n d bisch ö flichen M o ra lb e le h ru n ­ gen, sie n eh m en sie ab e r n ich t v o rb e h a ltlo s als „fertige" V

er-26 P. M. Z u l e h n e r , W a n d e l in den G r u n d tj p e n der Teilnahme — W andel

in den pastora len Grundaufgaben, in: Zielgruppen. Brennpunkte des kirchlichen Lebens, Frankfurt am M ain 1977, 79. W. R i e s s , a.a.O., 102— 110.

h a lte n sa n w e isu n g e n an. Sie h a b e n g ew isse Zw eifeln b ezüglich d er a u ssch liesslich en K om petenz des L ehram tes auf dem G ebiet der In te rp re ta tio n des O ffen b aru n g sg u ts u n d d e r A n n ah m e dessen, w as es le h rt als ab so lu t u nb ed in g t. In einem g e rin g e re n G rad fühlen sie die N o tw e n d ig k e it sich auf die m o ralisch e K irc h e n a u to ritä t zu stützen. Sie re c h n e n m eh r auf die eig en en Ü b erleg u n g en , N a c h ­ fo rsch u n g en , als auf die fe rtig e n E n tsch eid u n g en d e r H ie ra rc h ie auf dem G ebiet d e r M oral. Sie sp ü re n d esw e g e n ein e g ew isse F re i­ h e itse in sc h rä n k u n g in d e r K irche, d a h e r kom m t ihr K ritizism us und ih re Z w eifel g e g e n ü b er d e r k a th o lisc h e n K irche als „der einzigen Q u e lle u n d dem einzig en S a c h w a lte r d er ü b e rn a tü rlic h e n G nade". Sie h a b e n jed o c h ein tiefes B ew usstsein, dass ihr „gutes V e rh a lten " zur F estig u n g des R eiches G ottes auf E rden b e iträg t. Sie fü hlen sich gut in e in e r k le in e re n relig iö se n G em einde... Sie sind eifrig in d en re lig iö se n P ra k tik e n , s ie zieh en e in P riv a tg e b e t u n d „ein G ed an ­ k e n g e b et" dem lau t re z itie rte n v o r27.

Die d iesen T y p d e r R eligiosität re p rä s e n tie re n d e n P e rso n e n c h a ra k te ris ie rt ein e b estim m te F orm des g e su n d en K ritizism us („k o n te sta to risc h e R elig io sität") u n d ein e w en ig au sg eb ild ete so ­ g e n a n n te „ek k lesiale E instellu n g ", auf d e r a n d e re n Seite ab er zeich n en sie sich d u rc h ein e n tie fen G lauben, E ngagem ent, D y n a ­ m ism us, F o rsch u n g slu st usw . aus. R. P om ianow ski fan d d iese Ein­ ste llu n g e n v o r allem in d er J u g e n d g ru p p e aus den Z e n tre n d er S tu d e n te n se elso rg e . S elten k am e n sie u n te r d e r G esam theit der S tu d e n te n vor. Die k ritis c h e E in stellun g d iese r K ath o lik en fü h rt nicht zu e in e r „A u sw ah lh altu n g " s o n d e rn dazu, die au fkom m enden Prob lem e aus d e r Sicht ein es b e w u sste n K irch enm itglied s zu lösen. D ieser B in d u n gstyp m it d e r R eligion ist e h e r ein „N eb en p ro d u k t" d er ak ad em isch en S eellso rg e und ste h t w e n ig e r m it d e r Spezifik d e r in d u stria lis ie rte n Z iv ilisation im Z usam m enhang. Es ist s e lb s t­ v e rstä n d lic h , d ass e in e b e re c h tig te „K ritik" beim F e h len p räz iser K rite rie n in e in e „ u n b e re c h tig te " D istan zieru n g ü b e rg e h e n kan n.

D er P artia lg lau b e n sk o n se n s (die se le k tiv e R eligiosität) ist — m in d esten s in einem b e d e u te n d e n A usm ass — e in „P rod uk t" der In d u strieg esellsch aft. W e n n a u c h d as g leich e P h än o m en in d e r v o r­ tec h n isch e n E poche („ch ristlich e G esellschaft") auftrat, so ist sein e jetz ig e Form u n d In te n sitä t e in Z eichen d e r p lu ra listisc h e n G esell­ schaft. In d iesem T yp d e r G esellschaft ste lle n In d iv id u en m it k o ­ h ä re n te r u n d h a rm o n isc h relig iö se r In d iv id u a litä t, d e re n E in stellun ­ gen u nd V e rh a lten sw e ise n auf dem G ebiet des G laubens und. d er relig iö se n P ra k tik e n so w ie d e r M o ral u n te re in a n d e r se h r k o h ä re n t

27 R. P o m i a n o w s k i , Z badań nad p sy c h o l o g ic z n y m i a spektam i p r z y ­

należ ności relig ijn ej m ł o d z i e ż y z o śr o d k ó w d u sz p a ste r stw a a k a d e m ic k ie g o (Psy­

ch ologisch e A sp ek te der relig iö sen Z ugehörigkeit der Jugend aus den akade­ m ischen S eelsorgezentren), in: Seminare —■ P oszukiwania naukowo-p astora ln e, Kraków-Ląd 1978, 133.

K O N S E N S IM G LA UBEN ₁₃₁

sind, e in e M in d erh eit d a r. Die M e h rh e it d e r K a th o lik e n re p rä s e n ­ tie r t in ein ig e n A sp e k te n d ie E in stellu n g en k o n fo rm m it d e n A n w e i­ su n g e n d e r K irche, in a n d e re n a b e r — v e rsc h ied e n e , vom Einfluss d e r K irch e n leh re „b efreite" o d e r so g a r m it d e n V o ra u sse tz u n g en d e r R elig io n „w id ersp rü ch ig e" (ein e e ig e n a rtig e „K oexistenz" g e­ m isch ter, m an ch m al w id e rsp rü c h ig e r A n sch au u n g en ).

Sow ohl p sy c h o lo g isch als a u ch p ra k tisc h sin d ein ige M en sch en in d e r Lage d as u n te r e in D ach zu b rin g en , w as o b je k tiv nich t v e r ­ e in b a r o d er so g ar w id e rsp rü c h ig ist. D er G laube w ird v o n d iesen M en sch en n ich t sta n d a rd m ä ssig a u sg e d rü c k t u n d die G lau b en s­ ein ste llu n g e n sin d n ich t g en ü g e n d k o h ä re n t u nd d e u tlic h k ris ta l­ lisiert. D er K onflikt zw isch en dem k irc h lic h e n u n d dem sozialen W e rtsy ste m sc h ein t im B ew usstsein d iese r M en sc h e n aufzusteigen. L angsam o rie n tie rte n sie sich au f die W e rte a n d e re r B eziehungs­ g ru p p en als die K irch e (die in n e re D esinteg ratio n).

M an m uss n o ch h inzufügen, d ass die T e ila k z ep tieru n g und D istan zieru n g g eg e n ü b er d e r R eligion u n d d e r K irche n ich t n u r das R e su lta t d e r fre ien E n tsch eid u n g des ein z e ln e n ist, so n d e rn sie bleibt u n te r dem so zialen D ru ck d e r U m w elt, in d e r sich d e r A d a p ­ tatio n s- u n d Id en tifik atio n sp ro zess m it dem G laub en vollzieh t.

5. Schlussbem erkungen

Das ty p isc h e P h änom en , d as in d e n h e u tig e n In d u strie g e se ll­ sc h aften u n d a u c h in P o le n v o r sich t g eh t, ist n ich t d e r Schw und d e r R elig io sität (bzw. die A relig io sität), s o n d e rn die V e rä n d e ru n g d e r so zialen F o rm en d e r R eligion, die sich im Ü b erg eh en vom M a­ x im a lg la u b e n sk o n se n s zum P a rtia lg la u b e n sk o n se n s ä u sse rt. Die T h ese v o n ein em e in h e itlic h e n u n d lin e a re n V e rä n d eru n g sp ro z e ss d e r re lig iö se n E in stellu n g in ein e in d iffe ren te — u n d d am it in eine a th e istisc h e E in stellung — w ird au fg ru n d d e r E rg ebn isse d e r sozio­ lo g isch en U n te rsu c h u n g e n in P o len n ich t b e stä tig t. Die ta tsä c h lic h e R elig io n sev o iu tio ü in d e r h e u tig e n Z iv ilisatio n ist s e h r ko m p li­ z ie rt u n d vielseitig .

D ie In d u strie z iv ilisa tio n , die — w e n n a u c h nu r m itte lb a r — zu d e r V e rb re itu n g d e r relig iö sen , teilw e ise k irc h e n d ista n z ie rte n E in stellu n g en b e iträ g t, m ach te die c h ristlic h e Lage sc h w ierig er aber nich t hoffnungslos. Die Z u k u n ftsc h a n ce n d e r K irch e sin d n ich t die des u n te rg e h e n d e n Schiffes. Es gibt in d e r K irche g ro sse soziale un d relig iö s-p asto ra le K räfte, d ie in je d e r Z eit d ie R e in te g rie ru n g d e r E in stellu n g en in R ich tu n g des M ax im alg lau b en sk o n sen ses erm ö g lich en k ö n n en . Die vo lle Id en tifik atio n m it d e r R eligion, das ex p lizite k irc h lic h e C h risten tu m , ist im m er ein e W irk lic h k e it in

si atu fie ii, es ist d as Ziel, d as g leich zeitig d e r P a sto ra l als A ufgabe