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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 84, Bd. 1, Nr. 16

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Academic year: 2022

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Chemisches Zentralblatt.

1913 Band I. Nr. 16. 16. April.

Apparate.

I. H. B üchler, Die Jenaer Veloxpumpe. Eine der von Ko e l l n e r (S. 1081) beschriebenen Pumpe gleiche, als „schweizer Pumpe“ bezeichnete Pumpe, wird schon seit über 10 Jahren von I. H. Bü c h l e r, Breslau I, Fabrik und Lager ehem.

App., mit zweckmäßiger angeordnetem Wasserzufluß angefertigt. K o elln er (S. 1081) kannte diese „schweizer Pumpe“ bisher nicht; sie ist der Veloxpumpe um etwa 50% in ihrer Wrkg. unterlegen. (Ztschr. f. angew. Ch. 26. 144. 7/3. [8. u.

22/2.].) Rü h l e.

V. Cremieu, Neues idiostatisches Elektrometer. Vf. beschreibt ein als Elektro­

meter funktionierendes Torsionselektroskop, das sich u. a. für radioaktive Unterss.

(Messung von Ionisationsströmen) eignet. Der an einem Torsionsfaden hängende bewegliche Teil des App. wird durch die Ladung eines isolierten Plattensystems in eine bestimmte Lage gedreht. Man bestimmt die Zeit, die verfließt, wenn der zu messende Strom die Aufhängung um einen gewissen Winkel zurückdreht, und vergleicht sie mit der Zeit, die ein bekannter Strom (z. B . der Sättigungsstrom eines Uranoxydpräparats) zur Erzielung des gleichen Effekts braucht. Die Gesamt­

kapazität des App. und infolgedessen seine Empfindlichkeit kann nach Wunsch variiert werden. Er ist solide konstruiert u. unempfindlich gegen Überspannungen.

(C. r. d. l’Acad. des sciences 15 6 . 460—63. [10/2.*].) Bu g g e. F. Southerden, Gasgenerator. Der App. besteht aus einem turmartig aus­

gebildeten Entwicklungsgefäß und dem Säurebehälter; er dient hauptsächlich zur Entw. von HsS u. besteht, abgesehen von der Gummiverb, beider Teile, ganz aus Glas. Einmal gefüllt und in Gang gesetzt, bedarf er keiner W artung mehr. Her­

gestellt bei J. J. Gr i f f i n and Sons, Ltd., London (vgl. Sh e d d e n, S. 870). (Cbem.

News 1 0 7 . 86. 21/2. Exeter. University College.) Rü h l e. W . W. Coblentz, Eine Radiometervorrichtung für einen Monochromator. Ein Bi-Ag-Thermoelement dient zur Best. der absol. Intensität des monochromatischen Lichtes. (Journ. Franklin Inst. 175. 151—52. Febr. 1913. [27/12. 1912.] Washington.)

By k. Curt Bunge, Neue Vorrichtung zur schnellen Korrektur der veränderten Null­

lage an der Wage. Die als D.R.G.M. 537938 eingetragene Vorrichtung beruht im Grunde darauf, daß man den Unterschied zwischen tatsächlicher u. Konstruktions­

mittellage aufhebt durch Verschiebung der Wageskala, vor der der Zeiger, spielt im Sinne der ermittelten Abweichung um so viel Skalenstriche, als jene beträgt, und zwar gegen einen festen Richtpunkt. Die mechanische Durchführung dieses Kon­

struktionsgedankens wird an Hand zweier Abbildungen erläutert. Die Vorrichtung wird von der Firma F. Sa r t o r iüS in Göttingen ausgeführt u. kann auch an schon im Gebrauche befindlichen SARTORiüSschen Wagen ohne weiteres angebracht

werden. (Chem.-Ztg. 37. 280. 6/3.) Rü h l e.

XVII. 1. 91

(2)

W. Iw anow , Eine neue Form des Kolbens und Becherglases für maßanalytische Zwecke. Um bei der Halogenbest. nach Volhardt das zeitraubende Filtrieren des Nd. zu vermeiden, sehlägt Vf. vor, die Titration in einem Gefäß vorzunehmen, dessen Boden zu einer Kugel ausgeblasen ist. Der Nd. kommt auf diese Weise nur wenig mit der Fl. in Berührung, und der Farbenumschlag tritt scharf ein.

Einige angeführte Titrationen beweisen, daß unter Verwendung solcher Gefäße, die rosa Farbe des Eisenrhodanids mehrere Stunden bestehen bleibt, während sie in den gewöhnlichen Erlenmeyerkolben oder Bechergläsern nach einigen Minuten ver­

schwindet. (Journ. Russ. Phys.-Chem. Ges. 45. 66—69. 10/2. St. Petersburg. Analyt.

Lab. d. TENTELEWschen chemischen Fabrik.) Fis c h e r. Sigm und N eu m an n , Neuerungen an optischen Beobachtungsröhren. (Von St r o h s ie r vorgetragen in der Sitzung der Internat. Kommission f. einheitl. Me­

thoden in der Zuckerunters. in New York, Sept. 1912.) Die Einrichtung ermöglicht, die Fassungen der Beobachtungsröhren auf Glasröhren verschiedenen Kalibers auf­

montieren zu können, ohne Verwendung von Kitt. Die Röhren sind aus Quarzglas hergestellt, können daher auch zu Beobachtungen bei höheren Tempp. verwendet werden. Zu beziehen von Fr a n z Sc h m id t u. Ha e n s c h, Berlin; die Röhren sind patentiert (Österreich. Patent Nr. 53003, angemeldet am 8/5. 1911), die Patentschrift ist abgedruckt. (Ztschr. Ver. Dtsch. Zuckerind. 1 9 1 3 . 250—54. März. Budapest.)

Rü h l e.

Allgemeine und physikalische Chemie.

E. von Fedorow , Chemische Molekel und Krystallmolekel. Vf. wirft die Frage nach dem gegenseitigen Verhältnis der chemischen Molekel u. der Krystallmolekel auf. Nach der Theorie der Krystallstruktur wird die Krystallmolekel als kompli­

zierter, nämlich als aus mehreren chemischen Molekeln zusammengesetzt ange­

nommen. Die nächste Annahme, daß die Anzahl der zur Krystallmolekel zu­

sammentretenden chemischen Molekel der Symmetriegröße gleich sei, gilt dann, wenn die chemische Molekel selbst keine Symmetrie besitzt, was aber nicht für alle Fälle zuzutreffen braucht. Zu erhoffen wäre, daß aus der Krystallographie die chemischen Formeln einen reellen W ert bekommen könnten, während sie zurzeit nur schematische Ausdrücke sind. Auf die Gedankengänge des Vfs. kann im Re­

ferat nicht eingegangen werden, sie führen ihn zu folgenden Schlußfolgerungen:

1. Aus der üblichen Schreibweise der chemischen Formeln kann nicht direkt auf die Symmetrieverhältnisse der chemischen Molekel geschlossen werden. — 2. Bei der Schätzung der Symmetrieverhältnisse der chemischen Molekel ist nicht nur auf die Anordnung der pheripherisch liegenden Radikale, sondern auch auf den innem Kern Bezug zu nehmen (vgl. Ts c h e r m a k, Tsc h e r m a k s min. et petr. Mitt. 22.

393; C. 1 9 0 3 . II. 1200). — 3. Die Symmetrieverhältnisse sind nicht allein durch die Anordnung der Teile in der chemischen Molekel bestimmt, es hat vielmehr noch die Vereinigung dieser Molekel zur Krystallmolekel statt, und die Symmetrie des Krystalls ist, wenigstens teilweise, durch die daraus entstehenden Wiederholungen der Teile bedingt. — 4. Besitzt die chemische Molekel eine Symmetriesrt, so ist die Krystallstruktur der respektiven Verb. durch ein asyraorphes regelmäßiges System vertreten; bis jetzt wurde aber keine beweisende Tatsache aufgefunden, daß solche Systeme wirklich existieren. — 5. In bezug auf die Symmetrieverhältnisse der Atome selbst sind die endgültigen Resultate noch zu erwarten; aber für einige davon sind noch keine dem widersprechende Tatsachen gefunden, daß solche Sym­

metrieelemente ihnen eigen sind. Besonders gilt dies für C, dessen Atom als Te­

traeder aufgefaßt werden kann, und für Al, welchem die dreizählige Symmetrie-

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achse zukommt. Diese Symmetrieverhältnisse sind aber nicht mit mathematischer Genauigkeit, sondern nur annäherungsweise anzunehmen. (Ztschr. f. Krystallogr. 52.

22—43. 4/3. Petersburg.) Et z o l d.

A lex an d er P ieck, Das periodische System und die Radioelemente. (Vgl. folgen­

des Ref.) Nach Ru s s e l l (vgl. S. 979) soll Thorium D Analogien mit dem Blei (oder Quecksilber) zeigen. Vf. führt Gründe an, die dagegen sprechen. Gibt man zu Th D Blei und fällt dieses als Chlorid, so bleibt Th D in Lsg. Die Flüchtig­

keit des Th D ist größer als die des Poloniums, Th B und Th C, aber geringer als die des Hg. Wahrscheinlich gehört es eher der Zn-, Cd-, Hg-Untergruppe als der Ge-, Sn-, Pb-Untergruppe an. (Chem. News 1 0 7 . 95. 21/2. [13/2.] Glasgow.

Univ.) Bü g g e.

F re d e ric k Soddy, Die Radioelemente und das periodische Gesetz. Vf. diskutiert die Stellung der Radioelemente im periodischen System auf Grund der von ihm, von Ru s s e l l (vgl. S. 979), von He v e s y (vgl. S. 781), Fa j a n s (vgl. S. 1173) und anderen Forschern ausfindig gemachten Regeln. Die Radiumreihe stellt sich mit den Gruppenzahlen ihrer Elemente wie folgt dar:

y V I IV V V I IV

Em — >■ A — >■ B — >- C

o V I IV v \ o

C, — > ?

I I I IV

Wenn in einer oder mehreren Zerfallsreihen Elemente mit gleicher Gruppen­

zahl Vorkommen, so sind sie in ihren Eigenschaften identisch und auf chemischem Wege nicht trennbar. Die Anwendung dieser Regel auf die Elemente der Radium­

reihe ergibt, daß Ra u. Ra Ct nicht vom Polonium chemisch trennbar sind. Ra C, ist wahrscheinlich nicht vom Thallium zu trennen; die beiden Endprodd. der Ra- Reihe (At.-Geww. 106, bezw. 210) sind nicht trennbar vom Blei. In der Thorium­

reihe:

C* — ?

ß / v i IV

Em — >• A ->■ B — >■ C X

o v i i v v \

D — ► ?

m iv

sind demnach Thorium A u. Cl untrennbar vom Polonium. Die beiden Endprodd.

sind nicht vom Blei zu trennen; das At.-Gew. dieses „Bleis“ berechnet sich in beiden Fällen zu 208,5. Th D ist ebenso wie Ra Ct nicht trennbar vom Thallium.

Die Elemente vor den Emanationen zerfallen wie folgt:

a a a a

>- Io — >- Ra — Em — >■ etc.

rv ii o

a ohne S tr. ß a a a

Th — >- Meso T b , --- —>- Meso Th„ — >- Ra Th —>- Th X — > Em —•> etc.

iv n in iv ii o

ohne S tr. a a a

Act --- > Ra Act — >- Act X — >- Em — >- etc.

I I I IV I I o

Wie F lec k gezeigt hat, ist Mesothorium II nicht trennbar vom Actinium und und Radioactinium untrennbar vom Thorium. — Die Radiumreihe vom Ionium

91*

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aufwärts verläuft ähnlich wie die Thoriumreihe vom Radiothorium aufwärts; hier sind nur noch Lücken zwischen dem Ionium und Uran. Jedenfalls ist Uran X das Prod. von Uran I und nicht von Uran II. Das. unbekannte Prod. des Ur X muß zur V. Gruppe gehören und ein Homologes des Tantals sein. Dieses „Ekatantal11 kann, wenn seine Periode sehr lang ist, nur «-Strahlen geben; sein Prod. muß, wenn es keine a-Strahlen emittiert, der VI. Gruppe angehören:

a ß ohne S tr. o d . ß a a

U I — U X — [Eka Ta] -—> U II — V I0 — etc.

v i i v v v i rv

Verschiedene Gründe theoretischer Art deuten darauf hin, daß das Ekatantal ebenso wie Ra C u. Th C einen Zerfall in zwei Richtungen erleidet; eine strahlen- lose Umwandlung in U II, das dann unter «-Strahlenemission weiter zerfallt, und eine «-Strahlenumwandlung in Actinium, das unter strahlenloser Umwandlung die Zweigserie fortsetzt. Auch experimentelle Gründe machen es nicht unwahr­

scheinlich, daß Actinium tatsächlich aus U X über ein intermediäres Element ge­

bildet wird. Vf. hat im Verlauf von vier Jahren das Actinium gemessen, das in zwei Uran X-Präparaten (aus 50 kg Uran) anwesend war; die Messungen haben eine zwar sehr kleine, aber regelmäßige Zunahme ergeben. Das hypothetische Ekatantal wird sich voraussichtlich vom Tantal trennen lassen.

Es läßt sich voraussehen, daß alle Endprodd. aus radioaktiven Umwandlungen (wahrscheinlich 6) vom Blei chemisch nicht zu trennen sind. Die At.-Geww. dieser Endprodd. berechnen sich zu 210—206. Nimmt man an, daß alles auf der Erde vorhandene Blei aus radioaktiven Umwandlungen entstanden ist, so muß, wenn das At.-Gew. des Pb 207,1 ist, ungefähr eine Hälfte des Bleis aus dem Zerfall von Uran u. die andere Hälfte aus dem Zerfall von Thorium resultieren. (Chem. News 1 0 7 . 97—99. 28/2. [18/2.] Glasgow. Univ. Phys.-chem. Lab.) Bu g g e.

H aw k sw o rth C ollins, Die Struktur einiger Elemente. Wie zuerst So d d y ge­

funden hat (vgl. R u s s e ll, S. 979), unterscheidet sich die Valenz eines radioaktiven Elements, das ein «-Teilchen emittiert, von der Valenz des nach dieser Emission resultierenden Elements um zwei Einheiten. Nimmt man an, daß ein «-Teilchen einen Bestandteil auch der gewöhnlichen Elemente bildet, und wendet man obige Regel auf diese Elemente an, so erhält man bemerkenswerte Ergebnisse. Bei der Emission eines «-Teilchens (At.-Gew. 4,00) aus dem fünfwertigen Phosphor (31,04) müßte entstehen ein dreiwertiges Element vom At.-Gew. 27,04 (Aluminium: 27,1);

aus dem dreiwertigen Aluminium ein einwertiges Element vom At.-Gew. 23,1 (Natrium: 23,00); aus dem sechswertigen Schwefel (32,07) ein vierwertiges Element vom At -Gew. 28,07 (Silicium: 28,3); aus dem vierwertigen Silicium ein zweiwertiges Element vom At.-Gew. 24,3 (Magnesium: 24,32) etc. Berechnet man die Differenzen der At-Geww. folgender Paare von Elementen: P und Al, Al und Na, Si u. Mg, S und Si, B und Li, Sc und Ca, Ti und Sc, Mn und V, Ne und O, O und C, Ra und Nt, so erhält man als mittlere Differenz den W ert 4,00, also das At.-Gew. des

«-Teilchens (He = 3,99). (Chem. News 1 0 7 . 99—100. 28/2.) Bugge.

K. K Jä rv in e n , Über die Molekularattraktion. Die vorliegenden Unterss. über Molekularattraktion zeigen, daß mit der Erfahrung am besten die Gleichungen über­

einstimmen, welche vom Attraktionsgesetz Fr — - - - abgeleitet werden. Die Ver­

wendung der 5. und 7. Potenz des Abstandes r der Molekeln im Attraktionsgesetz ist aber auch möglich, insbesondere dann, wenn die zur Aufstellung der Gleichungen nötigen Nebenannahmen nicht ganz richtig gewählt sind. Dagegen sind kleinere

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Potenzen ausgeschlossen. Geprüft wurde die Richtigkeit der Gleichungen an dem für die Verdampfungswärme und innere Wärme aus dem Attraktionsgesetz berech­

neten W erte von Äthylalkohol, Methylalkohol, Äthyläther, Aceton, W., Bzl., Cblf., Schwefelkohlenstoff, Tetrachlorkohlenstoff, fl. Chlor. (Ztschr. f. physik. Ch. 82.

541—74. 11/3.1913. [24/12.1912].) Le im b a c h.

G. T am m ann, Zur Thermodynamik der Gleichgewichte in Eimtoffsystemen.

II . Der Polymorphismus. (Ann. der Physik [4] 40. 297—327; C. 1911. II. 1092.) Gk o s c h u f f. G. T am m ann, Zur Theorie des Polymorphismus. (Nachr. K. Ges. Wiss. Göt­

tingen 1911. 325; C. 1911. II. 1092.) A. Die Änderung der Molekularkonzentration bei der Bildung und Umwandlung von Krystallen. (Ztschr. f. Eiektrochem. 16. 716;

C. 1910. II. 1179.) Vf. diskutiert an der Hand schematischer Figuren die Kon­

zentrationsänderungen beim Auftreten eines Umwandlungspunktes (Enantiotropie), bei der Krystallisation der Glieder einer „Krystallgruppe“ (Monotropie), die Krystal­

lisation verschiedener Krystallgruppen aus assoziierten Fll. bei Änderung des Drucks. Dabei wird gezeigt, daß die ältere Theorie des Polymorphismus, wie sie auch durch Sm it s (Ztschr. f. physik. Ch. 76. 421; C. 1911.1. 1622) weiter ausgebaut wurde, und die vom Vf. aufgestellte neue Theorie zum Teil zu verschiedenen Resultaten führt. W ird das Zustandsfeld der Fl. durch mehr als eine Gleich­

gewichtskurve stabiler Zustände von dem des Anisotropen getrennt, so ist die Fl.

assoziiert; begrenzt nur eine Gleicbgewichtskurve stabiler Zustände das Feld des Anisotropen, so kann die Fl. n., aber auch assoziiert sein. Dementsprechend darf man eine Krystallart, deren Zustandsfeld zu tieferen Tempp. hin durch zwei Gleich­

gewichtskurven von Zustandsfeldern anderer Krystallarten getrennt ist, als einen Mischkrystall anspreehen, während bei Begrenzung durch e in e Gleichgewiehts- kurve der betreffende Krystall wahrscheinlich nur aus einer Molekülart aufgebaut ist, aber auch ein Mischkrystall sein kann. Die Herstellung und Erhaltung des inneren Gleichgewichts, die zur Krystallisation einer bestimmten Krystallart not­

wendig sind, sowie die Herst. der hierzu erforderlichen Werte von Druck u. Temp.

reichen nicht hin, um den Prozeß der Krystallisation einzuleiten, obwohl sie die Vorbedingungen sind. Vielmehr ist dazu noch das Einsetzen eines anderen Vor­

ganges nötig, dessen Existenz aus den Tatsachen der Unterkühlung und der Impf- wrkg. hervorgeht, und welche an Resonanzerscheinungen erinnert.

B. Die thermischen Kennzeichen der Formen einer thermodynamischen Krystall­

gruppe. Mit Hilfe der Flächen des thermodynamischen Potentials, der ^-Flächen, kann man für die Schmelz- und Umwandlungspunkte der Formen einer thermo­

dynamischen Gruppe zu Regeln über den Zusammenhang der Reihenfolge der Schmelz- und Umwandlungspunkte gelangen, welche praktisch die Entscheidung über die Zugehörigkeit einer Form zu einer thermodynamischen Gruppe zulassen.

Ferner können hierzu die Volumbeziehungen, die Schmelz- und Umwandlungs­

wärmen und die Richtungen der Schmelz- und Umwandlungskurven herangezogen werden. Bezüglich des weiteren muß auf das Original mit seinen Figuren und mathematischen Entwicklungen verwiesen werden. (Nachr. K. Ges. Wiss. Göttingen 1912. 807—31. 1/2. 1913. [26/10.* 1912.].) Gk o sc h u f f.

G. T am m ann, Zur atomistischen Theorie des Polymorphismus. A. Der Poly­

morphismus und die Molekularzusammensetzung der Flüssigkeiten. Vf. gibt frühere Schlußfolgerungen (Nachr. K. Ges. Wiss. Göttingen 1911. 325; C. 1911. II. 1092) über die Molekularzusammensetzung der Fll. auf Grund der Gesetze von EöTVöS wieder. — B. Die Änderung der Molekularkonzentration bei der Bildung und Um­

wandlung von Krystallen (s. vorst. Ref. unter A.). — C. Die thermischen Kenn-

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(Ztschr. f. physik. Ch. 82. 172—200. 28/1. 1913. [25/11. 1912.].) G r o s c h u f f . G. T am m ann, Die Methode der Bestimmung von p-T-Linien zur Feststellung von Zustandsdiagrammen. (Nachr. K. Ges. Wiss. Göttiugen 1912. 790—802; C. 1913.

I . 585.) Gr o s c h u f f.

E rn e st F eilm an n , Die Tendenz der Atomgewichte, sich ganzen oder halbganzen Zahlen zu nähern. Rundet man die Atomgewichte von 1913 auf eine Dezimale ab und stellt dann die Elemente nach der Größe dieser Dezimalen zu Gruppen zu­

sammen, so kommen auf 0: 23; auf 9: 10; auf 5: 9,5; auf 1: 9 Elemente; die an­

deren Dezimalen sind seltener. Man erhält also eine symm. Kurve, welche in der Nähe der ganzen Zahlen stark ansteigt und bei 0,5 ein kleineres Maximum besitzt.

(Chem. News 107. 15—16. 10/1. 1913. [21/11. 1912.*].) Fr a n z. N. Kolossowski, Thermochemische Untersuchung des Lösungsvorganges im Z u ­ sammenhang mit den theoretischein Anschauungen über die Verhältnisse der chemischen Eigenschaften der Lösungen. In der ersten Abhandlung des Vfs. (vgl. S. 367) sind die molekularen Lösungswärmen des NaCl in A.-W.-Gemischen bestimmt worden.

Die Unters, wird nunmehr auf die Salze NaNO,, KCl und KNOs ausgedehnt.

Folgende Werte wurden erhalten:

Lösung: % Alkohol Spez. Wärme

der Endlsg.

Mol. Auf­

lösungswärme

NaNO» - 200H,0 + ISCoHjON . . 16,09 1,015 —6395

NaNOä - - 200 H20 + 30C;H6OH . . 27,72 1,005 —6767

NaNO„ - - 200HaO + 35C,H6OH. . 30,91 0,944 —6772

NaN03 - r 200H20 + 40C,H*OH . . 33,83 0,986 —6871 NaNOä - - 20011,0 4 - 50C2H5O H . . 38,99 0,961 -6 7 0 2 NaNO, - - 200H20 + iooc,h6o h. . 56,10 0,864 —5718 KCl - - 2OOH..O + 15CsH„OH. . 16,09 1,012 -5 3 7 2

KCl - 200BS0 + 30C,H6O H . . 27,72 1,005 —5970

KCl - 200 H ;0 + 35C2H¡,OH . . 30,91 0,993 —6188

KCl - 200HsO + 40 CjHjOH . . 33,83 0,986 —6239

KCl - - 200R.O -f- 50C4H5OH. . 38,99 0,952 —6016

KCl - 200H ,0 4- 100C2H5OH. . 56,10 1,854 —5397

KNOs - - 200H ,0 + 10C*B6OH . . 11,33 1,000 —920S

k n o3 - - 200 H20 + 15C,HsO H . . 16,09 1,011 —9611 KNOs - - 200H20 + 30C2H6C H . . 27,72 1,002 —9772 KNOs - - 200HS0 -j- 35CsH6OH. . 30,91 0,986 -9 8 0 3 KNO, - - 200H,0 4- 40C JL O H . . 33,83 0,985 —9785 KNO.j + 200 H.,O + 50 C.,H5OH . . 38,99 0,961 —9640 KNO., + 200ELÍ0 + !OOCaHsOH. . 56,10 0,858 -8 4 9 5

Indem Vf. die Differenzen der molekularen Lösungswärmen z. B .: Lösungs­

mittel 200HS0 NaN03—K N 03 = — 5103 + 8234 = 3131, für diese Salze be­

rechnet, findet er eine gute Konstanz dieser Differenzen, was auf die Additivität dieser Erscheinung deutet. Die Kurven der molekularen Lösungswärmen der untersuchten Salze in A.-W.-Gemischen tragen alle den gleichen Charakter und weisen bei ea. 30% A. ein Minimum auf. Dieselben sind nicht völlig gleich, aber die relativen Abweichungen genügen dem Gesetz der Additivität u. den konstanten Verhältnissen, was für die chemische Natur dieser Lsgg. spricht. (Joum. Russ.

Phys.-Chem. Ges. 45. 22—52. 10/2. 1913. [Dez. 1912.] St. Petersburg.) Fis c h e r.

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C. R e ic h a rd , Über Gesetzmäßigkeiten bei der Hygroskopie chemischer Ver­

bindungen. Aua den Ausführungen des Vf. sei hervorgehoben, daß sich unter der großen Zahl der hygroskopischen Körper kein einziges freies Element befindet, stets handelt es sieh um Verbb. von mindestens 2 Elementen, entweder Metall -)- Metalloid oder 2 Metalloide. Bei den meisten hygroskopischen Stoffen verlaufen die hygro­

skopischen Erscheinungen weder unter Änderung von bestimmten physikalischen Eigenschaften noch Wechsel der chemischen Individualität. Die Hygroskopie ist nicht an einzelne bevorzugte Elemente gebunden, sondern findet als eigentlichste und wahrscheinlichste, den Tatsachen am besten entsprechendste Erklärung die gegenseitige räumliche Lagerung der die Hygroskopie bedingenden Grundstoffe.

Nicht nur Krystalloide, sondern auch Kolloide können hygroskopisch sein. (Pharm.

Zentralhalle 54. 287—90. 20/4.) Gr im m e.

B,. D. K leem an, Über die mit der Oberflächenspannung verknüpften Eigen­

schaften einer Flüssigkeit. (Vgl. S. 490.) Nach einer früher abgeleiteten Formel /.„ = n wird die Masse ma eines Wasserstoffatoms zu berechnen gesucht,

d*u,o/o

wenn die Oberflächenspannung ?.a bei Abwesenheit einer Ubergangsschicht, die D. dx und die Energiemenge U bekannt ist, die gegen die Molekularattraktion aufgewendet werden muß, um die Moleküle eines Grammes Substanz unendlich weit voneinander zu entfernen. Diese Energiemenge kann man bei tiefen Tempp.

gleich der inneren Verdampfungswärme L setzen. Für Wasserstoff ergibt sich die absolute M. eines Atoms zu 1,56-10-24 g.

Es werden die Beziehungen zwischen Oberflächenspannung, innerer Verdampfungs­

wärme, Kompressions- und Ausdehnungskoeffizienten erörtert, ferner der Einfluß einer Krümmung der Flüssigkeitsoberfläche auf die Oberflächenspannung in Be­

ziehung zum Radius der Wirkungssphäre eines Moleküls, die Eigenschaften eines ebenen Flüssigkeitshäutchens und die Polymerisation der Moleküle in einem Stoffe.

(Proc. Cambridge Philos. Soc. 17. 149—59. 14/2. 1913. [18/12. 1912.] Emmanuel

College.) Me y e r.

W illiam Jacob Jonea, Über die Größe der Oberflächenmenge fester Stoffe. Es wird gezeigt, daß der Energiebetrag, welcher seinen Sitz an der Trennungsfläche zwischen einem festen Stoff u. seiner gesättigten Lsg. hat, aus der Änderung der der Löslichkeit mit der Größe der mit den gesättigten Lsgg. im Gleichgewicht stehenden Teilchen des festen Stoffes ermittelt werden kann. Die Oberflächen­

energien von Gips und Bariumsulfat in Berührung mit den gesättigten Lsgg. sind ca. 1050, bezw. 1300 Erg cm- 2 . (Ztschr. f. physik. Ch. 8 2 . 448—56. 4/3. 1913. [28/11.

1912.] Manchester. SCHLUNCKsches Lab. d. Univ.) Le im b a c h. P. von W e im arn , Wie erhält man eine dispersoide Lösung eines beliebigen Körpers? Vf. weist darauf hin, daß die dispersoidchemische Theorie der Lsgg. zu ihrer Grundlage die Klassifikation und die Vergleichung der Eigenschaften der Lsgg. nehmen muß, nicht bloß nach der absoluten Konzentration oder der abso­

luten Untersättigung, sondern auch nach der Konzentration, verglichen mit der Konzentration der Sättigung, d. h. mit der Löslichkeit, resp. nach der relativen Unter­

sättigung. In der gesättigten Lsg. einer festen Phase existiert ein dynamisches Gleichgewicht zwischen den dispergierenden und aggregierenden Prozessen. Für eiue u. dieselbe Anzahl Moleküle des festen Körpers, der sich in den verschiedenen Dispersionsmitteln lösen soll, ist eine sehr verschiedene Anzahl von Molekülen der Dispersionsmittel nötig, um das erwähnte dynamische Gleichgewicht zu erzielen.

Die dispergierende Wrkg. des Dispersionsmittels trägt einen adsorptionalen oder

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capillaren Charakter und zwischen den Adaorptions- und chemischen Kräften ist nur ein Unterschied in der Größe der Intensität zu verzeichnen. Nach der An­

sicht des Vfs. existieren in Abhängigkeit von der Temp. der Lsgg., wenn man der Kurve der Löslichkeit folgt, drei Arten von Solvaten: In der ersten Art der Sol- vate, die sich hauptsächlich in den Lösungen bei hohen Tempp. finden, ist das Lösungsmittel mit schwacher Intensität gebunden, und solche Solvate werden

„Adsorptionssolvate“ ; in der zweiten Art der Solvate ist der geringere Teil des Lösungsmittels fest chemisch gebunden, der größere Teil dagegen nur schwach, resp. adaorptionell, diese Art der Solvate werden „Solvatoide" genannt, und sie herrschen bei mittleren Tempp. vor; in der dritten Art der Solvate ist der größte Teil des Lösungsmittels fest chemisch gebunden und der kleinere schwach, resp.

adsorptionell. Derartige Solvate kommen hauptsächlich in Lsgg. bei niedriger Temp. vor, und für diese beläßt der Vf. die Bezeichnung „Solvate“.

Auf die Frage, wie man eine dispersoide Lsg. von bedeutender Konzentration für einen beliebigen Körper erhalten kann, wird folgende Antwort gegeben: „Vor allem ist eine physiko-chemische Bedingung für die dispersoide Kondensation zu geben, welche zum Zweck der Erhaltung dispersoider Lsg. geringer Konzentration sich bietet; speziell muß man ein Dispersionsmittel aussuchen, in welchen der ge­

gebene feste Körper nur spurenweise löslich ist; ferner muß man vor der disper- soiden Kondensation solche Körper in das Dispersionsmittel einführen, welche bei der dispersoiden Kondensation entweder die Erscheinung des dipersoiden Parasitismus oder langsame Prozesse chemischer Lsg. oder, endlich, dynamische Perturbationen, die nicht wesentlich die physische oder chemische Löslichkeit der dispersen Phase verändern, hervorrufen (z. B. Solvatation). Unter äispersoidem Parasitismus versteht Vf. die Erscheinung, daß die die diapersoide Phase eines festen Körpers bildenden Teilchen in irgend einer Lsg. infolge physikalischer Kohäsion, oder eines be­

ginnenden und langsam verlaufenden chemischen Prozesses sich mit den gelösten Molekülen verbinden, wobei das Verhältnis zwischen den Konzentrationen der ge­

lösten Moleküle und der dispersen Teilchen ein derartiges ist, daß die Summe der Auftriebskräfte der Moleküle nicht überschritten wird. Zum Schluß diskutiert der Vf. die Bedingungen, unter welchen die Anwendung der Systematik Wo. Os t w a l d s

auf die dispersen Systeme rationell ist. (Kolloidchem. Beih. 4.175—96. 20/2. 1913.

[2/11. 1912.] St. Petersburg. Berginstitut.) FlSCHEB.

A. K akow ski, Zur Kenntnis der Adsorption. V III. Die Adsorption durch Stärke in gemischten Lösungen. In der Abhandlung des Vf. (Journ. Russ. Phys.- Chem.-Ges. 44. 586; C. 1912. II. 667) wurde die Adsorption durch Stärke nur der Alkalien untersucht. Nunmehr wird dieselbe auch auf Mischungen der Alkalien mit Salzen, sowie binäre Mischungen der Alkalien ausgedehnt. Die Adsorption des N aO H durch Kartoffelstärke wird erhöht durch K- und Na-Salze organischer und anorganischer SS., wobei die Meistzahl der Salze eine gleiche Erhöhung der A d ­ sorption (um 10—12%) bewirkt. K2COg und Na,COs üben eine bedeutend ge­

ringere Wrkg. aus. Der Einfluß der Konzentration eines Salzes a u f die Adsorption ist an dem Beispiel NaOH n NaCl untersucht worden: (n = 0 — 15) je größer die Konzentration des Salzes, um so größer ist die Adsorption; während bei einer Konzentration des Alkalis 0,08, die durch 10 g Kartoffelstärke adsorbierte Menge 39% betrug, war dieselbe bei n = 15 für NaCl gleich 75,25%. Die Ggw. von Salzen in äquivalenten Mengen erhöht die Adsorption, verändert aber nicht die Form der Adsorptionsisotherme. Bei Ggw. von Salzen adsorbiert die Kartoffel­

stärke bedeutend mehr Alkali, ohne dabei verkleistert zu werden. Ganz ähnlich wie die Adsorption des NaOH verhält sich diejenige des Ba(OH)2 bei Ggw. von Bariumsalzen. Der Koeffizient l/p der Isotherme ist für reines Ba(OH)s = 0,84 u.

(9)

ß — 19,16; für Ba(OH)ä -f- BaCl, ist 1 ¡p = 0,85 und ß — 28,37. Ganz anders verhält sich (NHJOH, wo die Ggw. von Ammoniumsalzen praktisch die an sich geringe Adsorption durch Kartoffelstärke nicht verändert. Viel komplizierter ge­

staltet sich die Adsorption, wenn das Alkali und das anwesende Salz verschiedene Kationen besitzen. In den Systemen NaOH -f- ‘/aBaGlj und ‘/»B^OH), _f- NaCl verläuft die Adsorption ebenso wie in Lsgg. der reinen Alkalien: die Summe des adsorbierten Alkalis ist fast gleich derjenigen in Lsg. von Ba(OH)2, nur werden hier gleichzeitig sowohl Ba(OH), und NaOH adsorbiert, wobei von dem ersten 86%

der gesamten adsorbierten Menge aufgenommen werden. Die Ggw. von NH,C1 er­

niedrigt die Adsorption sowohl von Ba(OH)2 als auch NaOH. In den Systemen:

Ba(OH]j -f- nNaOH werden beide Alkalien adsorbiert, jedoch das Ba(OH)s stärker als NaOH im Vergleich zu der Adsorption in den Lsgg. der Komponenten. Die adsorbierte Menge von NaOH und Ba(OH)s wird nicht verändert, wenn NH4OH zugegen ist, die Adsorption von (NHJOH wird bei Ggw. von NaOH und BaiOH^

noch kleiner wie in Lsgg. von NH,OH allein. (Journ. Russ. Phys.-Chem. Ges. 45.

7—12. 10/2. 1913. [September 1912.] Moskau. Zentrales ehem. Lab. des Finanz­

ministeriums.) Fis c h e r.

A. R akow ski, Zur Kenntnis der Adsorption. I X . Adsorption und Hydrolyse.

(vgl. vorsteh. Ref. und früher.) Unter der Annahme, daß die Stärke mit Basen Amylate nach der Art der Saccharate bildet, u. daß bei der Adsorption der Basen durch Stärke zugleich auch W. adsorbiert wird, somit in der festen Phase eine hydrolytische Zers, des Amylats stattfindet: A m H MOH Am M -f- H20 (AmH — Stärke; AmM — Amylat) berechnet Vf. seine früheren Verss. bezüglich der Adsorption von Basen durch Stärke nach der Gleichung: ——--- = K„.X

(lY — CC) (O CC)

Wo X die gebildete Amylatmenge in Milliäquivalent, N — x diejenige der freien Stärke und a —x der freien Base bedeuten. Der Index n bei K gibt die Anzahl der Komplexe CsH10O6 im Amylat, welche mit einem Äquivalent Metall verbunden sind. Die Rechnung ergibt eine sehr gute Konstanz der Jf-Werte bei den Verss.

über die Adsorption von LiOH, KOH und NaOH durch Stärke. Die hier sich bildenden Amylate enthalten pro Atom Metall 3CaH10Os , n = 3. Für Ba(OH)2, Sr(OH)s und Ca(OH)ä beträgt n = 1. Alle Berechnungen sind ausgeführt worden für das konstante Volumen von 100 ccm. Folgende K -Werte wurden gefunden:

Kartoffelstärke -f- LiOH . . . 0,0339

„ -j- NaOH . . . 0,0375

„ + KOH • • • 0,0384 Arrowroot Bermuda -)- NaOH . 0,0364

„ St. Vincent -f- NaOH . 0,0368

Reisstärke -J- NaOH . . . . 0,0336 Weizenstärke -f- NaOH . . . 0,0392 Kartoffelstärke -j- Ba(OH)2 . . ,

„ + Sr(OH)s . . 0,0665

-f- Ca(OH)2 . . >

Die angeführte Gleichung der Hydrolyse charakterisiert viel besser die gleiche Wrkg. der Alkalien einerseits u. der Hydroxyde von Ba(OH)a, Sr(OH)2 u. Ca(OII)2 als die übliche Adsorptionsgleichung. (Journ. Russ. Phys.-Chem. Ges. 4 5 13—21.

10/2. 1913. [Nov. 1912.] Moskau. Zentrales ehem. Lab. des Finanzministerium.) Fis c h e r. Je a n B ielecki und V ictor H e n ri, Quantitative Untersuchung der Absorption der ultravioletten Strahlen durch Fettsäuren und ihre Ester in wässerigen und alko­

holischen Lösungen. (Vergl. S. 587.) Die Absorption der ultravioletten Strahlen durch die Fettsäuren und ihre Ester beginnt ungefähr bei X 2600—2500 A.-E. und nimmt für kurzwelligere Strahlen immer mehr zu. Die Photographie mittels Quarz- spektrographen in Luft gestattet nicht die quantitative Unters, der Absorptions­

spektra über X 2144 hinaus. Wahrscheinlich sind die beobachteten Spektren nur

(10)

der Anfang von Absorptionsbanden, deren Maxima jenseits ), 2144 liegen. Da man bei einem Vergleich von Absorptionsspektren verschiedener Körper die Lage der Absorptionsbanden, ihre Höhe u. ihre Breite messen muß, bei den Fettsäuren und ihren Estern die Lage der Absorptionsmaxima aber nicht direkt ermittelt werden kann, läßt sich nur auf indirekte Weise feststellen, ob die Banden nur parallel zueinander verschoben sind, oder ob die Absorption wirklich verschieden ist, d. h. ob die Höbe der Banden bei gleicher Lage der Maxima variiert. Dies geschieht, indem man die Wellenlängen untersucht, für welche die verschiedenen Körper denselben Absorptionskoeffizienten haben, u. indem man die diesen Wellen­

längen entsprechenden Frequenzdifierenzen berechnet. Die Vff. teilen tabellarisch die W erte für die molekularen Absorptionskoeffizienten s (berechnet nach der Formel I — J„-10-e c d ) für folgende Substanzen (Lsgg. in A.) mit: Ameisensäure, Methyl-, Äthyl-, Propylformiat, Essigsäure, Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butylacetat, Propionsäure, Methyl-, Äthyl-, Propylpropionat, n. Buttersäure, Methyl-, Äthyl-, Propylbutyrat, n. Valeriansäure, Methylvalerat; ferner für wss. Lsgg. von Ameisen­

säure, Natriumformiat, Essigsäure u. Natriumacetat. Auszugsweise seien folgende Daten wiedergegeben:

A Ameisen­

säure Essigsäure Propion­

säure

Methyl- formiat

Methyl­

acetat

Methyl­

propionat

2144 _ 48,4 _ 70 48,4 70

2195 48,4 35 40,4 59,2 40,4 48,4

2265 35,4 20 24,6 38,8 22,2 27,9

228S 27 16,6 19,4 31,7 16,2 16,2

2307 23,1 14 15,8 27 14 14

2329 18,6 10,8 11,6 21,6 10,8 10,8

2338 17,2 9,4 10,1 19,4 7,8 7,8

2348 15,1 7,8 8,9 17,5 6,3 6,8

2366 12,1 6,0 6,7 14,6 4,2 4,2

2375 10,8 5,0 5,6 12,6 3,6 3,8

23S9 10,1 3,8 4,6 9,9 2,8 3,2

2405 8,45 2,8 3,36 7,8 1,9 2,16

2424 6,4 1,8 2,4 5,6 1,4 1,5

2440 4,5S 1,4 1,5 2,97 0,9 0,98

2460 3 0,7 0,9 2,8 0,54 0,54

Bei Berücksichtigung aller erhaltenen numerischen Resultate gelangt man zu folgenden Schlüssen: Die Absorption der ultravioletten Strahlen ist für die SS. u.

die entsprechenden Ester fast gleich; die Ester absorbieren im allgemeinen (zumal die kurzen Wellenlängen) etwas stärker als die SS. Infolgedessen ist bei einem Körper CnH2n + i*COO-R die Absorption durch das Säureradikal bestimmt, wäh­

rend das Alkoholradikal nur von geringem Einfluß ist. Vergleicht man also die Absorptionskoeffizienten der Ester verschiedener SS., welche dasselbe Alkohol­

radikal enthalten, so findet man dieselben Differenzen wie für die entsprechenden SS. F ür den ultravioletten Spektralbezirk X 2600—2144 ist die Absorption alko­

holischer Lsgg. stärker, als die von wss. Lsgg.; wahrscheinlich ist dieser Unterschied auf die Verschiebung der Absorptionsbanden nach Rot im Alkohol zurückzuführen.

Nach ihrem Absorptionsvermögen geordnet, nehmen die SS. folgende Reihenfolge ein: Essigsäure, Propionsäure, Ameisensäure, Buttersäure, Valeriansäure. Die Zu­

nahme der CH4-Gruppen im Mol. der SS. verändert die Form der Absorptionskurve nicht, sondern äußert sich hauptsächlich in einer Verschiebung der Banden nach Rot zu. Die Natriumsalze der Ameisen- und Essigsäure absorbieren viel weniger als die SS. selbst. (C. r. d. lAcad. des sciences 156. 550—52. [17/2.*].) Bu g g e.

(11)

J. K oenigsberger und G. G ottstein, Über den Halleffekt. Der Halleffekt paßt trotz mancher Widersprüche in die Elektronentheorie der Metalle hinein. Seine Beziehung zur Größe der elektrischen Leitfähigkeit u. zur Elektronenzahl tritt klar hervor. (Physikal. Ztschr. 14. 232—37. 15/3. [17/2.].) By k.

W. F rie d ric h , Interferenzerscheinungen bei Röntgenstrahlen und die Raum­

gitter der Krystalle. Der Aufsatz ist ein Auszug aus einer gemeinsam mit M. Laue u. P. K n ip p in g in Sitzungsber. Bayr. Akad. d. Wiss. 5. 303 veröffentlichten Arbeit.

Durch den Nachweis von Interferenzerscheinungen bei Röntgenstrahlen würde be­

wiesen sein, daß dieselben periodischen Charakter besitzen und monochromatische Bestandteile enthalten. Da für Interferenzerscheinungen an gitterartigen Gebilden zur deutlichen Trennung der Intensitätsmaxima die Gitterkonstante nicht erheblich größer sein darf als die Wellenlänge, müßte nach den Beugungsverss. für Röntgen- strahlen ein Gitter mit der Gitterkonstante von ungefähr 10—8 cm verwendet werden, was sieh nicht herstellen läßt. La u e sprach nun Vf. gegenüber die Ver­

mutung aus, daß die regelmäßige Anordnung der Moleküle in einem Krystall nach Raumgittern Anlaß zu Interferenzerscheinungen geben könne, wenn man durch einen Krystall Röntgenstrahlen hindurchschickte. Um dies zu erproben, wurde von den von der Antikathode einer kräftigen Röntgenröhre ausgehenden Röntgen­

strahlen ein schmales Bündel von ca. 1 mm Durchmesser durch eine Reihe von Bleiblenden ausgeblendet und dieses Bündel durch den zur Orientierung an einem Goniometer befestigten Krystall gesendet. 35 mm hinter dem Krystall war eine photographische Platte angebracht und für Schutz gegen nicht gewollte Strahlen durch Bleischirm und -kästen gesorgt. Nach bis zu 20 Stdn. langer Bestrahlung aller Krystalle zeigte sich auf der Platte neben dem Durcbstoßungspunkt des aus den Blendenöffnungen austretenden Strahlenbündels eine Reihe anscheinend ge­

ordneter Flecke, u. es ergab sich weiter, daß die Ursache dieser Flecken tatsäch­

lich die Krystallstruktur war. Eine parallel der Würfelfläche aus einem Zink- blendekrystall geschnittene Platte ergab eine Figur, mit Hilfe deren La u e eine an der oben zitierten Stelle wiedergegebene Theorie der Interferenzerscheinungen ent­

wickeln konnte, welche auftreten, wenn eine Strahlung durch ein Raumgitter fällt unter der Annahme, daß die das Raumgitter bildenden Atome oder Moleküle zu Schwingungen angeregt werden. Neben dem Beweis für die Interferenzfähigkeit der Röntgenstrahlen geben die Verss. viele für die Krystallographie wichtige Auf­

schlüsse über den Bau der Krystalle. Obwohl die Zinkblende einer hemiedrischen Klasse des regulären Systems angehört, die keine vierzähligen Symmetrieachsen besitzt, zeigt die bei der Durchstrahlung erhaltene Figur ausgeprägte Vierzählig- keit. Diese Tatsache ist wohl ein strikter Beweis für die Raumgittertheorie der Krystalle und zeigt, daß keine andere Eigenschaft als allein das Raumgitter hier in Betracht kommen kann, denn dasselbe hat stets holoedrische Symmetrie. Zu erhoffen ist, daß auf dem eingeschlagenen Wege das im Krystall tatsächlich vor­

handene Raumgitter sich naehweisen lassen wird. (Ztschr. f. Krystallogr. 52. 5S bis 62. 4/3.; L e Radium 1 0 . 47—57. Februar 1913. [8/6.* 1912.] München.) Et z o l d.

G. Wulff, Über die krystallographische Bedeutung der Richtungen der durch eine Krystallplatte gebeugten Röntgenstrahlen. Vf. entwickelt, daß die Richtungen der gebeugten Röntgenstrahlen mit krystallographisch möglichen Richtungen in der von Fr ie d r ic h und Kn i p p i n g (siehe vorstehendes Referat) benutzten Zinkblende­

platte zusammenfallen müssen. Die Maxima auf den von den genannten Autoren erhaltenen Photogrammen sind die Spuren krystallographisch möglicher Richtungen der Krystallplatte auf der Würfelfläche. Sie stellen im ganzen die sogenannte gnomonische Projektion des Krystalls dar. Auf einer solchen Projektion müssen

(12)

die Punkte auf Geraden liegen, welche die Spuren kryatallographisch möglicher Ebenen darstellen, wie es auf den Photogrammen direkt ersichtlich ist. Die durch die schärfsten Maxima bestimmten Zonen sind (021) und (221). Die für einen Krystallographen auffallende Tatsache, daß die Schnittpunkte dieser Geraden (112) und (021) durch keine Maxima besetzt sind, wird verständlich, wenn wir bemerken, daß die Richtungen der gebeugten Strahlen nicht nur durch die Rationalität der Verhältnisse der Richtungscosinus, sondern auch durch die Rationalität dieser Co­

sinus selbst sich auszeichnen. Die gebeugten Strahlen fallen also nicht mit jeder krystallograpbisch möglichen Richtung zusammen. Die erwähnten Schnittpunkte entsprechen den Richtungen in der Krystallplatte, die durch irrationale Größen der Cosinus bestimmt werden. Das oben erwähnte Pehlen der Maxima ist mit St a r k s Hypothese (Physikal. Ztschr. 13. 973; C. 1912. II. 1765) unvereinbar, nach der die Röntgenstrahlen aus Korpuskeln bestehen sollen, die durch die „Krystall- schächte“ dispergiert werden. Richtungen wie (012) u. (112) sind krystallograpbisch einfach genug, um relativ weite Krystallechächte darzustellen, die auf den Photo­

grammen entsprechende Maxima haben müßten. (Ztschr. f. Krystallogr. 52. 65—67.

4/3. Moskau.) Et z o l d.

Georg Wulff, Über Krystallröntgenogramme. Die v on M. La u e, W. Fe ie d e i c h u n d P. Rn i p p i n g (Sitzu n gsb er. B ayr. A k ad. d. W is s . 1912) au fgefu n d en en In ter ­ ferenzfigu ren für R ö n tg en str a h le n , die K ry sta lle d u rch setzt h a b en , w erd en u n ter w eiterer A u sfü h ru n g der Theorie von La u e d isk u tiert. (P h y sik a l. Z tschr. 14. 217 b is 220. 15/3. M oskau. Krystallographisches L ab . der stä td tisch en Sc h a n ia s z w s k i-

U n iv .) By k.

L. M andelstam und H. R ohm ann, Reflexion der Eöntgenstrahlen. (Vgl. vorst Ref.) Die am Glimmer gefundene Reflexion der Röntgenstrahlen läßt die Inter­

ferenzfiguren von La d e als möglicherweise durch Reflexion bedingt erscheinen.

(Physikal. Ztschr. 14. 220—22. 15/3. [13/2.] Straßburg i/E. Physikal. Inst.) By k. F rie d ric h D essauer, Erzeugung harter Eöntgenstrahlen. In einem Röntgen­

rohr entstehen die Strahlen verschiedener Härte nacheinander. Man kann daher durch schnelle Unterbrechung sehr harte Strahlen erhalten. (Physikal. Ztschr. 14.

246—47. 15/3. [12/2.] Frankfurt a/M.) Byk.

G ünther N eum ann, Eine einfache photometrische Methode zur Ausmessung der Schwärzung photographischer Platten. Die Methode kann ohne weiteres mit einem gewöhnlichen Photometer ausgeführt werden, indem vor die Öffnungen des Photo­

meterkopfes zwei horizontale Spalte gebracht werden, vor deren einem die aus­

zumessende Platte in vertikaler Richtung vorbeigeführt wird. Die Leistungsfähig­

keit des Verf. wird an dem magnetischen Spektrum eines RaF,-Präparates u. der Intensitätsverteilung einer Ca-Linie demonstriert. (Physikal. Ztschr. 14. 241—45.

15/3. [26/2.] Breslau. Physikal. Inst. d. Univ.) By k. S. Oppenheim , Zur Analyse von Abklingungskurven. (Vgl. Ai g n e r, Fl a m m, S. 496.) Vf. weist darauf hin, daß er schon früher (Sitzungsber. K. A k ad. Wiss.

Wien 118. I l a [1909]) ein ähnliches mathematisches Verf. beschrieben hat wie Aig n e r

und Fla m m. (Physikal. Ztschr. 14. 230—32. 15/3. [4/2.] Wien.) By k. H ugo Kauffm ann, Betrachtungen über die Fluorescenztheorie des Herrn Stark.

Vf. verwahrt sich gegen die Kritik von St a r k (vgl. S. 211), besonders gegen den Vorwurf, daß er den Verdiensten St a r k s nicht gerecht geworden sei. Die theo-

(13)

retischen Anschauungen S t a r k s sind in ihren Konsequenzen unhaltbar, insbeson­

dere ist es gänzlich verfehlt, den Einfluß der Atombindung, also den konstitutio­

nellen Einfluß, auf die Fluorescenzfähigkeit einer Verb. zu leugnen. Wenn die Theorie St a r e s richtig wäre, so müßte jede Elektrolytlsg., in der dauernd Wieder­

vereinigungen von Ionen stattfinden, ständig fluorescieren. Die Entdeckung der Fluorescenz im Ultraviolett durch S t a r k hat zwar das Tatsachenmaterial vermehrt, aber nichts zur Klärung der Frage beigetragen. — In einer zweiten kurzen Notiz wird die Erwiderung S t a r k s (vgl. folgendes Referat) zurückgewiesen. (Ztschr. f.

Elektrochem. 19. 192—96 u. 197. 15/2. 1913. [7/12.1912].) S a c k ü r . J. S ta rk , Notiz zu diesen Betrachtungen .des Herrn Kauffmann. (Vgl. vorst.

Ref.) Die KAUFFMANNsche Erwiderung trägt nichts zur Klärung der Frage bei, da sie nur eine Wiederholung früherer Ausführungen darstellt. Die Fluorescenz der Elektrolyt!sgg. ist keine Konsequenz der Theorie des V fs, da die Vereinigung der Ionen etwas ganz anderes ist wie die Vereinigung von losgelöstem Elektron und Atom. Dies beweist, daß Ka u f f h a n n die Theorie des Vfs. nicht verstanden hat. (Ztschr. f. Elektrochem. 19. 196—97. 15/2. 1913. [16/12. 1912.] Aachen.)

Sa c k u e. R. J. S tru tt, Dauer der Luminescenz der elektrischen Entladung in Gasen und Dämpfen. (Vgl. Proc. Royal Soc. London [Serie A.] 86. 529; C. 1912. II. 688.) Vf. zeigt, daß die Zwmmescenserscheinungen bei den elektrischen Entladungen in Dämpfen von Metallen und Nichtmetallen, sowie in permanenten Gasen etwas länger andauern, als der elektrische Strom, der sie erzeugt. Die Luminescenz nimmt kontinuierlich und ohne unmittelbare Änderung des Spektrums ab, wenn der Strom aufhört. In manchen Fällen ändert sich das Aussehen des Spektrums infolge ungleichen Schwindens der Linien. Von diesen kürzere Zeit als ’/iooo Sek.

dauernden Effekten unterscheidet sieh prinzipiell das Nachleuchten, das in Stick­

stoff, in sauerstoff- und in wasserstoffhaltigen Gasgemischen beobachtet wird. Die letzteren Erscheinungen dauern unter Umständen mehrere Minuten. Das Spektrum dieser Luminescenz ist vollkommen verschieden von dem Spektrum der erregenden Entladung. Es handelt sich in diesen Fällen um sekundäre chemische Wrkgg. von Substanzen, die durch die Entladung erzeugt werden (vgl. Proc. Royal Soc. Lon­

don [Serie A.] 85. 219; C. 1911. II. 346). (Proc. Royal Soc. London. [Serie A.] 88.

HO—17. 24/2. [16/1.*] South Kensington. Imp. Coll. of Science.) BuGGE.

K. George F a lk , Die Änderung des Brechungsindex mit der Temperatur. I I I . (II. vgl. Journ. Americ. Chem. Soc. 31. 806; C. 1909. II. 1112.) Die früher ex­

perimentell gewonnenen Daten für Mol.-Refr. u. -Dispersion von Diisoamyl, n-Hep- tylalkohol, n-Buttersäure, Methylhexylketon, Isobutylacetat, Äthyl-n-butyrat, Isoamyl- acetat werden mit den Werten verglichen, welche unter Benutzung der Atom­

refraktion und -dispersion von Eisenlohr (Ztschr. f. physik. Ch. 75. 585; C. 1911.

I. 624) berechnet worden sind. Dabei ergibt sich, daß bei 20° ein kleiner, und in den meisten Fällen zu vernachlässigender Unterschied zwischen den experimen­

tellen u. berechneten Werten der Mol.-Refr. besteht. Größer ist der Unterschied zwischen den bei 80° bestimmten Mol.-Refrr. und den für 20° berecheten W erten;

doch liegt die Differenz immer in derselben Richtung und variiert nicht erheblich in der Größe. Für die M olekulardispersion ist die Übereinstimmung zwischen den experimentellen uud berechneten Werten von Mß — Ma bei 20° schlecht. Die experimentellen Werte für 80° aber stimmen viel besser mit den berechneten überein. Für M — Ma besteht bei 20° gute Übereinstimmung zwischen den ex­

perimentellen und den berechneten Werten, bei 80° aber sind die experimentellen

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W erte höher. (Ztschr. f. physik. Ch. 82. 504—9. 4/3. 1913. [23/10. 1912.] New York.

Harrimau Research Lab. Ro o se v e l t Hospital.) Le im b a c h. W. B ah rd t, Messung der spezifischen Wärme der L u ft hei konstantem Drucke.

Beschreibung eines von Le p p i n u. Ma s c h e, Berlin SO., Engelufer 17, zu beziehen­

den App. zur Best. der spez. Wärme der Luft bei konstantem Drucke im Schul­

unterricht. (Ztschr. f. physik.-chem. Unterr. 26. 9—12. Januar. Berlin-Lichterfelde.) Fr a n z. N. Z elinsky, Über die selektive Dehydrogenisationskatalyse. (Journ. Russ. Phys.- Chem. Ges. 45. 52—55. — C. 1913. I. 410.) Fr ö h l ic h.

W. B a h rd t, Messung des spezifischen Gewichtes des Wassers bei verschiedenen Temperaturen. Ein aus einem Glasballon gefertigter Schwimmer sinkt in W. von 100° zu Boden; man beobachtet die Temp., bei welcher er während des Abkühlens emporsteigt, fügt ein Übergewicht hinzu und beobachtet wieder die Temp. des zweiten Aufsteigens. Aus dem Auftrieb des Schwimmers in W. von 4°, seinem Gewicht und Volumen, dem spez. Gew. des Materials des Übergewichtes und den Ausdehnungskoeffizienten der Materialien läßt sich die Differenz der spez. Gewiv.

des W. bei den beobachteten Tempp. berechnen. Erreicht man schrittweise die Temp. 4°, so erhält man eine Reihe von Werten für das spez. Gew. des W. zwischen 100 und 4°. Das Verf. ist für Schulverss. geeignet. Ein in W. von 4° eben schwimmender Schwimmer sinkt in W. von 0 und 8° unter, womit die Existenz eines Dichtemaximums des W. demonstriert werden kann. (Ztschr. f. physik.-chem.

Unterr. 26. 5—6. Januar. Berlin-Lichterfelde.) Fr a n z. W. B ah rd t, Messung des spezifischen Gewichtes fester Körper. Bei der Jo l y- schen Wage ist die Spiralfeder durch einen horizontalen Stahlstreifen ersetzt worden, dessen freies Ende sich auf einer vertikalen Skala bewegt. (Ztschr. f. physik.-chem.

Unterr. 26. 6—7. Januar. Berlin-Lichterfelde.) Fr a n z. E rn st B eutel, Über ein Unterrichtsmodell des periodischen Systems der Elemente.

Anleitung zur Herst. eines räumlichen Modells des periodischen Systems der Elemente, bei welchem die Elemente nach einem Vorschläge Cr o o k eslängs einer Lemniskaten- spirale auf einem Doppelzylinder aneinander gereiht werden. Den Doppelzylinder erhält man, indem man zwei sich berührende Kreise, ausgehend vom Berührungs­

punkt, in je 8 gleiche Teile teilt und in den Teilpunkten Stäbe errichtet, die von der Spirale in einer Höhe geschnitten werden, die, vom oberen Ende des Stabes gemessen, dem At.-Gew. des an dem Schnittpunkt stehenden Elementes proportional ist. Der im Berührungspunkt errichtete Stab trägt die Elemente der nullten Gruppe;

H steht im Abstande 1 vom oberen Ende des Stabes der Halogengruppe. (Ztschr.

f. physik.-chem. Unterr. 26. 13—19. Januar. Wien.) Fr a n z. A lbin L esky, Leitfähigkeit von Glas. Bei dem Vers. von He in r ic h (Ztschr.

f. physik.-chem. Unterr. 25. 230; C. 1912. II. 1260) kann man in den Stromkreis einen Multiplikator oder eine Klingel einschalten, die den durch das erhitzte Glas hindurehgehenden Strom anzeigen. Kann man nicht über Starkstrom verfügen, so legt man das Glas mit einem Telephon in den sekundären Kreis eines mit einem Element gespeisten Induktoriums. (Ztschr. f. physik.-chem. Unterr. 26. 36. Januar.

Graz.) Fr a n z.

F rie d ric h G. G. M üller, Die Verwendung des Le Chatelier-Pyrometers beim Unterricht. Vf. hat eine für Schulzwecke geeignete Form des L e C H A T E L iE R sc h e n

(15)

Thermoelementes von H e r a e u s , Hanau, hersteilen lassen, deren Verwendung als Pyrometer bei Demonstationen beschrieben wird. (Ztschr. f. physik.-ehem. Unterr.

26. 26—30. Januar. Brandenburg a. H.) Fr a n z.

Anorganische Chemie.

Yoshito Y am anchi, Reaktionen des Ozons mit gewissen anorganischen Salzen.

Die Einw. von Ozon a u f einige anorganische Salze ist schon von verschiedenen Autoren untersucht worden, doch wurden meist nur die Endprodd. der Rkk. be­

schrieben. Vf. berichtet über Unterss., die eine Aufklärung des Reaktionsverlaufes bezweckten. Da die Konzentration des Ozons bei jeder Darst. verschieden ist, hat Vf. zur Best. der Konzentration eine Methode ausgearbeitet, bei der eine Probe in 2 Tie. geteilt u. die Konzentration des einen Teils durch Messung, die des anderen Teils durch Analyse bestimmt wird.

Zwei Röhren A u. B (Fig. 16) von nahezu dem gleichen Fassungsver­

mögen, 35 cm lang u. von ca. 5 cm Durchmesser, die an dem einen Ende mit Hähnen a,a', am anderen Ende mit doppelten Hähnen b, V und c, c' versehen sind, werden in geneigter Stellung aufgestellt und am unteren Ende mit einem Ver- bindungsrohr versehen. In diese Röhren leitet man, während alle Hähne geöffnet sind, ozonisierten

Sauerstoff zuerst von A nach B und dann von B nacb A , und zwar jedesmal 1,5-mal mehr, als dem Gesamtvolumen beider Röhren entspricht. Man kann nun die Menge Ozon in der einen Röhre dadurch bestimmen, daß man zunächst in den Raum zwischen den Hähnen 6 und c, bezw. V u. c' neutrale KJ-Lsg. bringt, nach entsprechender Stellung der Hähne stark, bis zum Verschwinden des Ozongeruches schüttelt, und dann das in Freiheit gesetzte Jod mit n. Natriumthiosulfat titriert (vgl. Tr e a d w e l l, An n e l e r, Ztschr. f. anorg. Ch. 4 8 . 87; C. 1 9 0 6 . I. 159).

Zur Prüfung des Reaktionsverlaufes zwischen Ozon und anorganischen Salzen ließ Vf. eine bekannte Menge Ozon auf eine bekannte, mehr als 1 Äquivalent be­

tragende Menge einer Salzlsg. einwirken. Nach beendeter Rk. wurde die Menge des oxydierten Salzes bestimmt. Auf diese Weise konnte direkt festgestellt werden, ob entsprechend der Gleichung 0 , = Oa 0 nur 1 Sauerstoffatom, oder ent­

sprechend der Gleichung 0 3 = 3 0 alle drei Sauerstoffatome an der Rk. teil­

genommen haben.

Die Unterss. führten zu den folgenden Ergebnissen.

Die Rk. zicischen Arsentrioxyd und Ozon wird in zutreffenderWeise durch die übliche Gleichung: Asa0 3 + 2 0 3 => A s,06 + 2 0 , wiedergegeben, die zur Oxy­

dation von 2,06 g Asa0 3 1 g Ozon erfordert. Die Überführung von Stannosalzen in Stannisalze durch Ozon ist von Sc h ö n b e in (Lie b ig s Ann. 8 9 . 293) und von W il- LIAMSON (Lie b ig s Ann. 61. 14) untersucht worden. Wenn sie, wie angenommen wird, nach der Gleichung: JSnClj + 6 HCl + 3 0 3 = 3SnCl4 + 3H aO + 3 0 , verlaufen würde, würde die Oxydation von 3,96g SnCI, l g Ozon erfordern. In Wirklichkeit verläuft aber die Rk. nach der Gleichung:

a s

3 SnCls + 6 HCl + 0 3 = 3SnCl, + 3H a0.

(16)

Entsprechend dieser Gleichung oxydiert 1 g Ozon 11,87 g SnCl,. Da Neben- rkk. zwischen dem vorhandenen 0 , und SnCl, auftreten, wurde eine noch etwas größere Menge SnCl, oxydiert.

Bei der bisher noch nicht untersuchten Einw. von Ozon a u f Natriumthiosulfat findet zunächst eine katalytische Zers, des Thiosulfats in Sulfit und Schwefel ent­

sprechend der Gleichung: 3N a,S,0, = 3N a,S0, -f- 3S statt. In einem zweiten Stadium der Rk. werden dann zwei der drei gebildeten Moleküle Sulfit durch das Ozon entsprechend der Gleichung: 2N a,S0, -j- 2 0 , = 2N a,S04 -f- 2 0 , oxydiert.

Die Gesamtrk. kann durch die Gleichung:

3Na,S,Oa + 2 0 , = 2N a,S0, + Na,SO, + 2 0 , + 3S wiedergegeben werden.

Ammoniakaliscbe Thallonitratlsg. erfordert zur Oxydation eine der Gleichung:

2T10H + 2 0 , = T1,0, -f- H ,0 -f- 2 0 , entsprechende Menge Ozon. Da die Oxy­

dation rasch und vollkommen glatt verläuft, und das gebildete Thallioxyd leicht gewogen werden kann, dürfte diese Rk. eine geeignete Methode zur gravimetrischen Best. des Ozons darstellen. Doch muß das Oxyd bei einer bestimmten Temp. ge­

trocknet werden, da es leicht W. zurückhält. SCHÖNE (Ber. Dtsch. Chem. Ges.

13. 1508) benutzte die Rk. zwischen Thallohydroxyd und Ozon, um Ozon colori- metrisch zu bestimmen.

Hercuronitrat wird durch Ozon nach der Gleichung:

Hg,(NO,), + 0 , - HgO + Hg(NO,), + 0 „ Ferroammoniumsulfat nach der Gleichung:

2Fe(NHl),(S0<), + 0 , = Fe,0(S0<), + 2(NH<),S0* + 0 ,

oxydiert. (Amer. Chem. Joum. 49. 55—68. Januar 1913. [20/9. 1912.] Kyoto.) Al e x a n d e r. K onrad W. Ju risch , Über die Spannung, Dichte und Ausdehnung des gesät­

tigten Wasserdampfes. Es werden Formeln für die Spannung, Dichte, spezifisches Volumen, Ausdehnung und Dehnvolumen des gesättigten Wasserdampfes mitgeteilt und besprochen. Dabei werden die mit der Temperatur zunehmenden Funktionen als „Steigen“ von den abnehmenden Funktionen, den „Neigen“ unterschieden. Alle Einzelheiten im Original. (Ztschr. f. physik. Ch. 82. 385—402. 4/3. 1913. [25/9. 1912.].)

Le im b a c h. K o n ra d W. Jn risch , Über den Einfluß der Dissoziation a u f die Dichte des gesättigten Wasserdampfes. Die frühere Besprechung (s. voranst. Referat!) der D. des gesättigten Wasserdampfes wird fortgesetzt, u. insbesondere werden die Verhältnisse bei Tempp. oberhalb T = 985° betrachtet. Die ursprüngliche Kurve der Dichte y deB gesättigten Wasserdampfes zeigt den Verlauf der D. unter der Wrkg. der Disso­

ziation, wie sie oberhalb 985° erfolgt. Multipliziert man y mit der Dissoziation 8, so hebt sich die Dissoziation fort, und das Prod. y £ kann angenähert durch eine Hyperbel dargestellt werden. (Ztschr. f. physik. Ch. 82. 575—80. 11/3. [11/1.].)

Le im b a c h. K on rad W. Ju risch , Über den Einfluß der Dissoziation a u f die Ausdehnung des gesättigten Wasserdanipfes. Wie in voranstehendem Referat für die D., so wird hier für die Ausdehnung der Einfluß der Dissoziation bei Tempp. oberhalb T = 985°

untersucht. Auch hier stellt die ursprüngliche Kurve den Verlauf der Ausdehnung unter der Wrkg. der Dissoziation dar, während die Ausschaltung der Dissoziation die Kurve zu einer Hyperbel werden läßt. Die Ausdehnung des Gasgemisches oberhalb T — 1000° erfolgt proportional der Temp. (Ztschr. f. physik. Ch. 82.

581—86. 11/3. [11/1.].) Le im b a c h.

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