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Die ersten 40 Jahre der höheren Töchterschule von Thorn

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Academic year: 2021

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(1)

3 so.*? - B e t-» e h r

Książnica % Kopernikańska

w Toruniu ''ZQ'UlPR O G R ^ ^

!$ie crfłen 4 0 3afctrc

crcn C ö d jlr r fd ju fe

bon

3fc I) o t n .

( E i i t l i i i u m i U ' f r i ) r i f t

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S c f j u f f e i e r

lucldif iii ber 3Vnla ber Itiibtifdieii Jtäbdjrnfdjulen am 1. 9iobem6er 1 8 6 0

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fłattfinben foli.

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t / K /rU vA t |r f v / r !

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% li o r u.

(StifiicUprcffenbnuf Ocr »tatf(Sburi;Pmcfeiet

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U o r ö e m e r i u m g .

ä m 19. 3 u li b. 3* feierte ein großer Sheil unfereö SaterlanbeO bao (üebächtniß einer fcf)wergebrüften unb leibcr altjufvü^öerblic^enen beutfcßen g ü rftin , welche ju beit ebelftcn weiblichen ©eftaltcn unfcrco SSoffeS gehört.

(£ö wäre uttpaffenb gewefen, beit Sag einer fo entften unb großen geier jugleicf) im engen Greife einer Schule feftlicb ju begehen — jum 3Tn- gebenfett an bie erftc (jientlieh unftcliere) SBegrünbung berfelben.

Daher fcliien co angemeffener, beit Sag ber wirtlichen Eröffnung biefer unferer höheren Söcbterfchule ber Stabt Shortt, nämlich ben erften 9?o»ember, ju r äleranjtaltung einer geierlithfeit ju wählen, welche einen $eiU

raum »ott 40 fahren abfchlicßeit feil. Diefe geierlicbfeit giebt jugleid) beit geeigneten 2lnlaß, allen gegenwärtigen unb früheren Schülerinnen, fowie ben Lehrern unb gehrerinnen, ben ftäbtifchen SBehörben unb allen fonftigen ©öw=

nern unb greunbeti ber Slnftalt bie mannigfachen ©chicffale in baO ©cbächtniß jurüefjurufett ober neuerbittgs? »orjuführen, welche in betn langen ßeitraume

»on 40 fahren ö&er einer öffentlichen Stiftung gewaltet Imöen, bie fo be*

beutenbeit (Sinfluß auf bie SBilbuitg in beit wohllmbeubcreu .klaffen unferer

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©inwolfncrfcbaft aitSjuübctt bcftimmt war. <$s fantt in 33ejug auf btcfc

@d)icffafe »oit öornkrcitt nur gefagt werben, baf naef) »terjtgjä^rtgem 33e*

ftef)en unferc Slnftalt itod) burcftauS nicht junt fejtcn inneren unb äußeren Slbfcflufi gebraut ift. ®ic ©ritnbe biefer auffattenben £batfad)c offen bar^

jukgen, ift ber 3wcd bcS nacfifolgenben aftcnmäfngcit bis ins ©njelne aus geführten 23erid)tcS über bie „SntwitfelungSgefdncbtc'' «nferer ©d)ulc.

D ie l)öl)ere t iid jt c r f d ju l e uott & l) o n t in bet* JBeit uont 19. J u l i 1820 b is ju n t 2. J a n u a r 1840.

8 1. Situ filtcftctt Sofalc unter SÜreftioit tum fSorfutoSfi unb 33urntann.

9lnt 16. $uü bes $al)reS 1820 [teilte ber bantalige ©pmnafial * Sirettor Dr. SSroljnt (über beffen einftugreid)e Stfjätigleit im ftäbtifeften @d;ultbefen bereits unfer „©rfter ^abrcSberidjt," fiir 1858, 2lnbeutungen gegeben bat) tbabrfdfeittlid) in golge boraufgegangener 2Scfprcd;itug mit bem Dberbürgermeiffer Stteltien beit „Antrag an ©in 2Bobllöblid)eS 9)?agiftratS = ßollegium: bem bon ©elbigem bor längerer 3eit be*

reits auSgefprod)etten ©ntfdjluffe gemäf? eine ©dfule für £öd)ter aus bett böseren ©tän*

ben ju 3D?id;aeti beS gebauten ^aljreS gu eröffnen, ©r habe eine finberlofe SBitttoe aus ®anjig, Si bor obi uS, lernten gelernt, weld)e alle ©igenfdOaften in fiep bereinige, bie gorberungen au bie 35orftel;eriu einer belferen fDtabdfenfdfule fein fönnteti." ®tefe

/

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nun fctylug er »or „mit ben etatmäßig als ^nilfSgelber für bie genannte @rf>ute beftimmten 450 Ditlr. Unterftii^nng als 93orfteherin ber neu ju griinbenben Slnftalt einjufe^en unb

#

teuere bem ©irectorate ber übrigen ftäbtifdfen (Stuten unterjuorbnen."

©iefen Slntrag erhielt ber ©tabtratt? o. ©d;manenfelb jur ^Begutachtung, auf beffen günftigeS Referat hin bereits in ber ©igung tnmt 19. ^ Illt 1820 befchloffen mürbe:

©em SBorfchlag bes ^crrn ©irector iBrohm ju tt>irb bie grau gr ie be r ic a ßi b or oo i uS jur SSorfteherin ber SJläbcbenfchule für Sitbung ber ©öchter aus ben höhnen ©tänbett gewählt unb foll berfetben baö <5tatS * Quantum ber 300 fRttr.

tfjeilS ju ihrer SReife hierher, theitS jur Slnfchaffung eines guten ^orte^ianoS, eines (ElaoierS unb ber erforbertidjen S£ifd?e unb S3än£c auSgejaljlt werben.

2lm 10. aiuguft erftärte bie gewählte SBorfteljerin oon ©aujig ans bie Sinnahme ber SBaljl unb fjiblt am 18. October hiefelbft eine 23efpred)ung mit ber ©djulbcputation, ju golge bereu ber ißr&biger SSorfowsfi erfriert warb, bie ©irection ber ©djule ju übernehmen, ©ie SanbrathSämter oon ©horn «nb 3>nowraclaw, fotuie bie ©omänen*

ämter ju SBrjejiufc, Unislam :c. erhielten Nachricht bou ber (Sröffuung ber neuen Slnftalt, bie als „©ödjter * Schule £?ö^ever 23i(bung" bejeidjnet unb juerft in bem Jpaufc bcS

©eifenftebers © a eng er 9?ro. 414 Slttftabt (©chülerftrajje) untergebracht mürbe. ©aS

©djulgetb betrug „1 Ditlr. monatlich für bie Sinber unter 10 fahren, für bie ©ödjter über 10 Qafjr l 1/* $Htlr.; baS .jpoljgelb 1 9ttlr. jährlich." ©er Unterricht begann am 1. Ulobcmbcr 1820. 3» ber erften Slaffe fanbeu fich 9, in ber jweiten 13, in ber britten 5, jufammen 27 Schülerinnen, ©iefe 3 ahl »ermehrte fiel; im Saufe beS 2Bin*

terS um 21, wie bie 4 monatlichen „SUufterungstabellen" beS ißrebigerS S3orfomSfi befunben. Sefcterer nahm fich ber jungen Slnftalt mit oollftem, allfeitig anerfanntem ßifer an unb fdjieit baS ©ebenen berfelben ju feiner liebften Slufgabe gemad)t ju haben, als biefe erfreuliche Süirffamfeit plo^lich Su einem frühen Slbfchluf: lam.

©iefer ißrebiger nämlid; lebte mit bem ©uperintenbenten unb $rciS*©d)ulins fpicienten Senior (Sifenljauer, ber jugleid) mit ihm Pfarrer ber Slttft. ©emeinbe mar, nach feiner e'9enett Eingabe in beflagenswerthen Sliifjoerhältniffen. SllS (§ifenh«uer ba=

her bie iDlufterung ber neuen ©öchterfd;ule oornehmen wollte, berroehrte iljnt bieS ber

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(j

Zotige Dirigent mit bem 23emerfen: „bafe im beften $a(le au« einem beiberfeitigeu £\i fammentveffen in ber 2lnftalt nur ein ebenfo zerrütteter Schulzuftanb l;errorgehcn tönne, alb 23eiber feit 0 fahren gemeinfdjaftlich geführtes $ird;enomt baren eine ^rcbe gebe.“

Stuf bie 23efd>merbe beb Sreib«Sd;ul«3nfpeltorb liefe bie Regierung burd; beu Jtfagiftrat beu 33orftet;evn ber Dcchterfdutle einen 23ermeib erteilen. 23orfombli berjidttete bebhalb am 21

.

ftebruar 1821 trofj mel;rfad)er freuublid;er 2 lbmal;nung beb fDfagiftratb auf fein 2lmt unb legte cb am 31. Sßarj mit bem Sd;luffe beb SBintercurfub nieber.

gelgeubeu Oagb reeibirte ber Superintenbent bie Sdjnle unb unterzog fiel; aud; in

7 ?otge ber 23itten ber 2?orfteI;erin, auf ©rfucfeen beb 2>iagiftratb, ber Oberauffidft, mä(;=

renb bie ©hmnafiallel;rer, Oberlehrer 23ermann, Dircctor S d ; i r m e r unb l)r.

(jjjüljncfetb, bie bisher ecu 23orfomfi ertl;eilten ?el;rftunben übernahmen. 2lufeer benfelben uuterrid;teten, neben ber „grau ^nfpcctor“ Siberociub, noch bie „ 3 iing*

frau“ IDJarcnbfa, ber Zeichenlehrer 2ieufd;eller unb ©efangleljrer O rt mann.

Den ltnterrid;tbptau felbft haken mir bereitb im „Grften ^ahrebberi^t" (1858) mitge«

theilt. Scl;rbüd)er maren für bie I. 2 lblheilung Srummacher'b f^eftbiic^lein, 1 . Dhül;

Florian’b 93?il£;elm Dell; 3)feibinger'b franjcfifdte unb S p l i t t e g a r b ’b bcutfd;e Sprach»

lehre; Sauuabidrb Heine Sdjulgecgraphie; Scpcziiibfi’b polnifdje ©rammatif; — aufeer«

bem nod; für bie 11. 2 (btl;eilu!ig: Ächlraufd;, ©efd;id;ten unb Sehren :c. — in ber britten 2 l 6 theilung blefe biefe 3: Stephani’b (Slementarbnd;; Sijfer’b ©efchidften unb @r*

Zahlungen; Djiembinbti’b pelnifd;eb Sefcbud;. 2ln Sehrzeit mürben für bie ganze Sd;u£e 9 3 ahre, 3 für jebe 21 btf;cilung, gerechnet.

3 m jmeiten ©emeftev ftieg bie Sd;ü(erzaf;l auf 89, reit beueu 7 zu üliichaeli 1821 bie Slnftalt rerliefeen. 3 n fcer §öl;e reu 70—90 erhielt fid; ber 23efud; fortan für längere Zeit; ber 23eftanb beb Unternehmenb mar mithin bei einem Durchfcfenitt ron 1200 9?tlr. jährlicher ßinnaljme, ungered;net bie ftäbtifchcn Z llf<hüffe, rollfommeu geficfjert. 2lm 15. 1822 erflärte bebbalb ber źDfagiftrat bie Sd;ule für eine felbftänbige ißriratanftalt unb rcrmeigerte bab (Sintreiben ber rüdftänbigen Sdfulgeleev burd; bie ftäbtifchcn ßpecutorcu, mäbrenb er hoch jugleid; beu ucuermablteu Directer ber fämmtlichen ftäbtifd;en Schulen, ißrofeffor 23ormanu, zum 9Jiit«®irigenten ber £öd;«

terfd;ule ernannte. (Sb marcu nämlich uadiciuanber folgenbe 4 Stabt * Schulen ge«

grüubet merben:

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7

2 lm 31. October 1817 tie Änaben» 33 ürgerfd)ule;

3lm 3. 2luguft 181(5 bie sDi'äb<hen *33iirgerfchule;

2 im 15. ($nni 1820 je eine (Slementarfchule für Knaben unb für äHäbcfyeii.

Sieben biefen 2 luftalten befielt nun bie ftäbtifd)c bösere £öchtcrfd)ule fortmäljrenb ihren fchmanfenben ßharafter im unflaren 'Dcitteljuftanbe jmifdjen öffentlicher unb fßri&at*

Slnftalt. ©er üDtagiftrat berief j. 33. am 22. Januar 1822 ben Sßrebigei- ber St.

©eorgengemeinbe v3cabromgfi „jum £el)rer an biefer Schulanftalt mit 12 wöchentlichen Ifefjrftunben unb einer ©ratification ben 180 9?tlr. jährlich, burch eine förmlich aug*

geftellte 33erfic^evung0fchvift." SHärj 1823 hatte ferner ber SO?agiftrat ber 23orfte»

herin bie übermäßige Sligahl ben 15 greifdjülerinnen gugemiefen. 2 luf ihre begfallfige 23efd;merbe mürbe für 2 berfelben bag Schulgelb aug ber 2llmofenhaltnng erlegt unb

„$ur fouftigen (Sntfchäbigung ber Schule" bie ßieferung bon 4 Schichten (pclj (am 25.

September) gemährt. Siußerbem bezahlte ber fDiagiftrat bie DJfietlje unb alle Unterhalt tunggJoften für Sotal mie Utenfilien ber Schule. 3lm 7. (Juli 1823 b;ei§t er (entere fogar augbriicflid; „eine beftätigte ftäbtifd)e Sdjulanftalt" in bem ©ecret, burch meldjcg an einen ^Sribatmaun hiefelbft ein „33ermeig" in betreff feineg 23erhältniffeg jur Schule ertheilt mürbe. $n ben nächftfolgenben fahren übermieg ber STfagiftrat audr „halbe greifchiilerinnen" (für 15 Sgr. monatli^eö Jponorar unb 15 Sgr. jäljrlidjeg Ajmljgelb) ohne SEeitereg ber SSorfteherin nach feinem eigenen (Srmcffen, obmohl biefelbe fortmäh 5

renb fich bitterlich über bie berminberte grequetij befchmerte, meld;e 1825 nur nod; 50 Schülerinnen betrug. @g blühten nämlid; neben biefer halbftabtifdjen bielregierten 2lnftalt noch jahlveiche fßribatfdjulen für ©öchter mohthabenber gamilien, mie 5 . 33. bie bon gräulein $ube, gväitfein Si ebergborf f unb fpäter bie bon gräulein (5har = totte 33oigt, beiläufig ber erften Schülerin ber ftäbtifdjen höheren SEöchterfchule, unb bon anberen ©amen gegriinbete Unternehmungen.

^njmifcheu that ber fOfagiftrat felbft einen neuen Schritt, um bie (Siboro*

biug’ fdje 2 lnftalt factifch für eine ßommunalfchule $u erflären.

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8

8 2. 3»» f e i t e n öeitttetfjeten &ofnl unter ® iiectiou bon B o r m a n n , Wi tte, 0 d ) in n e r uttb tu felOftäitbigcr SSertoaltung burd) bie

jBorfte^eiitt.

2 lm 9. ^anuai 1820 berfügte ber neue ©tabtrath unb ©hnbicub O l o f f , bafi ber ©cbulen * ©irector 58 cr mann unb ber ©tabt = 58aumeifiter 58 ant id ein beffereb üefal für bic ftabtifd;e p^ere £cd?terfc$ule aubfinbig tnadjen feilten, Weldjeb (lnic ber Dberbürgermeiftcr SOi c 11 i e u ber Verfügung ^ingufetjt, inbem er ben genannten ÜHättnern bie ©ache „ganj befonberb an bab (perj.legt") jnm ©d;ulgebaube „für ewige

3 eit" brauchbar bleiben tonnte, „weit SBeränbcruugett in bent Sofal für fotche öffentliche

©dhuten nicht gaffen."

9iad;bem nun bie ermähnten beiben ^Beamten unb bie ©diulecrfteber, Kaufmann

3 - yJt. ©chwarh unb ‘.Dealer 3 acbbt), berfchtebene Raufer befid&tigt unb fid> fchliefi*

lief» für bab Orunbftücf beb ©iftiHateurb 3 01111 e ^ Dlro. 59 2lttftabt (23abergaffe) eut=

fd;iebett hatten, würbe baffelbe für 125 2:1)5'. jührlid) ant 5. 3 nni 1826 gemiethet unb ju SÖiichaeli bejogett.

©er Pfarrer Dr. ® iite übernahm jur felben 3eit, wegen ber (Srfrautuug unb beb halb barauf erfolgten £iufd;eibenb beb bisherigen ©tabtfchulbirectorb Tormann, unentgeltlich bie interimiftifd;e Leitung ber höheren STöc^terfdjute, wie bie ber übrigen ftäbtifd^en Unterridjtbanftaltcn. ©er fßrebiger 'Dtabromßfi fühlte fid> burd) bie|e 2Baht ber ftäbtifd>en $3eherben bericht, bertlagte biefelben bei ber ^Regierung unb muffte na* höchft unerquicflidjen 58erhanbtungen, am i. 3anuar 1825, bon feinen Munitionen alb Lehrer ber ©dfule entbunben werben. Äurje 3^1 nachher trat aud) l)r. ©iite bab ©irectorat au ben fprofeffor ©chinner ab, welcher fofort weitgreifenbe ‘.Reform»

plätte für bab SRäbchenfchulroefen ber ©tabt entwarf, ©auach feilte noch eine befou»

berc äRäbdj>en*Mreifchule eingerichtet, bie bisherige ©öchterfchute aber mit beit anberett

2)iäbchen=Unterrichtbauftalten jn einem ©anjen bereinigt unb einem eigenen IRector (wie

bie ßnaben-23ürgerfchnle) uutergeorbnet werben. ®ic Mrau (Sihorobiub war hienach

alb bloße Lehrerin, mit 330 ®htr- ©ehalt, einjufefcen unb ihre bisherige ©ienftmobnung

betn $Räbcben = ©d)ul » 9 iector $u übergeben, ©iefe fßlätte würben im Saufe ber

tiächften 3«h'‘e bielfach erörtert, gegen önbe 1829 jebcch bötlig aufgegeben.

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9

Dem ungeachtet fam Bei biefen Sßerhanblungett 9)laucheS juv (Sprache, maS Gr*

toähnung berbient unb jum Dheit nicht ohne geigen für bie höhere Döchterfdjute blieb-

@o ergab bamalS j. SB. bie SBolfSjähtung, baß bie Ginmohnermenge feit 1815 bon 7000 auf 10,000 ©eelett, ebenfo baher auch bie grequenj ber ftäbtifdjen ©chulen bebeutenb ge*

ftiegen; baj? ber SBefuch ber Döchterfchule aber im 23erhältnifj ju ber SSermehrung ber Ginteehnerjaht nicht nur nicht bermefjrt, fonbent fegar cerringevt mar. 9luS biefen unb anberen ©riiuben begannen bei biefer ©elegenhcit 3 um erften SDiale ftd) teife Siebenten gegen bie SBirffamfeit ber grau GiborobiuS unb ,3meifel an ber 9?ed;tmä^igfeit beS ihr bem Oberbürgermeifter SDietfien ermirften .^jiilfSjnfchufjeS ju regen. GS mar bieS ber Slnfang jener SSejationeit, benen bie Sßorfteherin über 15 3al;re h^bnreh auSgefeht blieb. 3hre fchrifttichen ©chulberichte hatten feit 1825 ganj aufgehört. Grft jefjt gab fie mieber eine Ueberficht beS SectionSpfancS unb SehrercoltegiumS. SefjtereS jaljlte banach im SBinter bon 1829 ju 30 fofgenbe 2)1 itglieber: Spfarrer Dr. ©üte, ©tymnafiallehrer Dr. Sßaul, Slürgerfchullehrer b. 91 omiefi, Gantor ©ubau, 3ei<hentchrer 9?cufĄ etter unb gräulein Gl ara © d;u1 3 - — gum erften 9Jlat erfolgte aitd; am 10. SDlärg 1830 eine Prüfung ber ©d/ule ber bem gefammteit 3Dcagiftrat unb ber ©c^>utbeputation. — 2lm 30. SKarj mürbe bie SBorftel/erin fetbft bon ber Söuigl. Regierung 31 t einer nach*

traulichen Prüfung bor bem ©thufrathe © r o l p nach SWarienmerber berufen, ©ie be*

ftanb biefctbc am 11. Sluguft „nicht itt bem ©rabe, bajj ihr baS .geugnijj ber unbebing*

ten Dualificatien jur Leitung einer höhnen UuterrichtSanffalt ertheitt unb ber längere

©enujj ber Zulage aus iiera ftäbtifchen ©chufoermögen gerechtfertigt merben fonnte."

Se^tere feilte ihr baher bom 1. Januar 1831 ab entjogen merben. Die entfehteffene grau erftärtc jebod;: „baff fie bie obmaltenben Sßerhältniffe nicht bon ber 9frt finbe, um ber im SSibcrfpruche bamit bon ber königlichen ^Regierung getroffenen SSerfügung ohne SBeitereS fich fügen ju muffen; fonbent ba§ fie bagegen beim königlichen SDlinifterium reutonftriren merbe unb bon ber Sonfcquenj GineS £>oc!)ebel. 2>lagiftratS unb bollenbS bon SBJohfbeffelben ©crcchtigteitsliebe fich gemijj einer fräftigen Untcrftüijung berfehett bürfc." 2 Iber biefe Hoffnung erfüllte fich nicht fofort. Sßielmehr eröffnete ber ©tabt*

rath $ u h n in Sßertrctung beS berftorbenen ObcrbürgermeifterS ber SBittftellerin: „baf;

bie ©chulfaffe fein ©efb habe, um ihr bie bisherigen monatlichen ©ehaltSjufchüffe aus*

jujahlen unb baff bie grau GiborobiuS nunmehr beftimmt $u erflären habe, ob fie

ihre bisherige Dienftmchnuug auf eigene Soften behalten ober abgeben molle, morauf

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tanu ber SDiagiftrat anberteeit t«rüber berfügen teerte." ^ n t eff eit »erwanbte ficf>

©irector © f i r m e r in einer ausführlichen ©enlfchrift tom 1. ©e$ember 1830 für tie Grrf;altung ter höheren £öd;terf(hule, »erlangte aber nur 200 9ftlr. Unterftfifenng unb bas nötige Srennhol$, um fie bann als rein fläbtifdje ©d;ule fortjuführen. S ir lernten bei biefer ©elegenf;eit einen Siticf in ben bie^crigen §auSl;alt ber ©d^ule tl;un, für teeld;en miß feine fd;riftlid;en Duellen teeiter ju (Gebote fteljn. ©irector Schirmer ferlägt nämlich bas ©djulgelb auf 600 9tt(r. jä^vfid) an unb teiff mit tiefem unb bem

3 ufd;uf bon 200 Dttlr. folgenbe Ausgaben beden:

1) SohnungSmietf;e für 125 üfttr.;

2) ©e^alt ber 1. unb 2. Sefjreriit je 150 91tlv. nebft freier Sohmtng;

3) „für bie löeforgung tes Unterrichts burd; 8 ef;rer in ähnlicher 21rt teie bisher 250 Dttlr.;"

4) für Reinigung, £)eijutig unb Utenfiticn 25 Sltlr.

$ebe Sehreritt feilte 26 toöd;entlid;e Sectienen ertfjeitenj taS ü&erfd;iefenbe ©d;ul*

gelb ju auf erorbentlichen ^Remunerationen für beite »erteaubt, bei etteaigen 2 lusfä£Ien int ©tat aber »on ber jüngeren Seljrerin bie SSerfurjung ihrer @iunal;me „auf gleiche 2lrt" getragen teerten, ©iector Schirmer toitl foteie fein Vorgänger Bor mann hödjftcuS 6 ©tunben teöchentlid; gegen berl;ältnifmäfige 23ergütigung übernehmen, ©ollte nun bie grau

© i bor o r i us (fjeift es teeiter) bie Stellung als erfte Sehreritt ab(el;nen, fo teäre gräulein 3ube, S3orfteherin einer iJJrioatanftalt, gur Hinnahme biefeS 21mtcS bereit unb ihre bisherige ©efjülfin fönnte als gteeite 8 el;rerin angeftcllt teerten: „teeburd; bann beibe Slnftalteu in Sine bereinigt teürbeu. lltnnöglid; aber bürfe nod; länger bie ß i = borobiuS’ fd;e Slnftalt jugleich eine ißribatfd;ule unb and; eine öffentliche fein."

Allein ganj unerwartet entfdjieb baS iOfinifterium ber geiftlicheu tc. 2 lngelegett=

heiten ant 10. Qanuar 1831: „bie grau SiborobiuS folie bie ©irectiott fortführen, jeboch bei ©träfe ber GoncefjtoitS * (intjiehung fid; fernerhin ihrer ©d;ulbigfeit für bie

©chule gehörig annel;men;" ber $reis»Schul = ^nfhector (Sifenljauer übernahm bie

©pejialaufficht unb ber SDiagiftrat erlief eine Söefanntmachung, baf bie höhere ©öchter*

fchule nicht aufgelöft werbe.

(11)

§ 3. ®ie ®d)ult‘ unter .O&erlcitimg fccö ©uperitttenbenten

©ifenfjauer.

2)Jit frifdjem 2)hitlje begann grau Snfpector ßiborobiuS bie il;r nunmehr officteü geftattete Selbftbertoaltung ber burd; ben Sötogiftrat fortbauernb fubbentionirten 2lnftalt. Sie bcrfud;te burd; 23egrünbttng einer 4. ober reinen 93orbereitmig8flaffe mit einem Sdjulgclb bon nur 10 Sgr. monatlich; bcSgleichen burd; Iperabfefcung beS Schul»

getbeö ber 3. klaffe auf 15 S gr.; fotoie burd; SCnftctfuug einer neuen 8 el;rcrin, grau*

lein 33 oie aus 35aujig, if;rer Schule nad; Kräften aufjul;elfcit. ®en intermiftifd;en Bürger*

meifter 2lintSratl; ^ßoplatoSfi erfaßte fie am 25. gebruar 1832, „fid; burd; 2Iugett*

fd;eiit bom gortbliiljeu if;rer 2lnftalt 311 überjeugen." ©iefer fotoie ber St;nbienS O l o ff u. a. 9J?agiftratSmitglieber fprad;en fid; im 2(llgemeinen günftig aus. ©er

„®emeinbe*91atb" bagegett Ijatte fd;on am 20. ©ejentber 1831 fid; jtoeifelhaft über bie gortfiibrung beS bisherigen unflarett 23erI;ältniffeS biefer „öffentlichen ’ißrioatanftalt"

geäußert, uud ungeachtet (ober gerabe toegen?) beS günftigen Ausfalls jener SJiagiftratS*

9?ebifion touchS bie (Erbitterung ber 23ürgcrfcl;aft gegen bie (Schule; eine Stimmung, bie fid; merftoiirbigertoeife bereits tu ber erfteit 3 eit, toie oben angebeutet, burch atlerljanb ißrioataugriffe bcmcrflid) gemacht hatte.

21 m 6 . Quni 1832 erließ ber ©emcinberatb eine feltfant ftilifirte 23efd;loerbe an ben üftagiftrat, toorin folgende Uebelftättbe gerügt toitrbcn:

„1) ®ie je. GiborobinS bejiel;t £>olj bon ber Stabt unb Ajtoljgelb bon ben Schülerinnen, ba bod; ber £>err ©irector 23rol;m ^tol^gelb fetbft jtoar erhebt, aber auch bie 21 nfhaffung felbft beforgt.

2) ®ie GtatS=^rüfungS * Gomniiffion hat il;r ©el;alt als eine iprioatleljrerin geftrid;en unb bod; jaljlt fie feine SerbiS* unb Sommunalabgabeu."

Unglüdlid;er SBcifc erlofch um biefelbe 3eit ber 91cietl;Scontract mit beut £jauS*

befitjer gonncd. ©a fid; hieraus ein neuer 21ngriffSpunft für beit ©emeinberatl; ge*

toinncn ließ, berief ber Stabtratl; 01 o ff bie Schulbeputation $ur fchleunigcn Seratljung über baS Sd;idfat ber 12 ^aljre lang bott Seiten brS ÜRagiftratS gefristeten 2lnftalt.

©ie SBerfatnmlung befchloß, ben 3)iietl;Scontract auf 2 3al;re ju prolongiren unb einen

Sd;utbicner anjuftellen. ©ent gemäß antwortete ber SRagiftrat beut ©emeinberathe

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fuvj: „feie grau GiborobiuS gepöre jur Slaffe ber öffentlichen Server, unb ipre Sdjulc fei pöperen Orts fceftätigt als etatsmäßige Slnftalt." Oiefe Slntmort rief eine momöglid) noep fettfamer ftitifirte ßrmiberung perbor, in melcper certangt mürbe: „ber Siagiftrat mode bie fepon fo oft ermähnten Anträge bieferpalb in SluSfüprung bringen, bamit bie «Stabt nid)t mepr nötpig pätte eine unnüpe SluSgabe bon etma 600 Octlr.

jäprtid) perjugeben, bann ipre Seffallung fönne nad) ber Detenten unmaßgeblicher Ueberjeugung, mann fie ipr ßparnen nicht beftanben, (ebenfalls aufgehoben merbeit.“

Oer SDTagiftrat gab je^t menigftenS infomeit nach, baff ber 93orftet;eriu bie ßin^iepung des .gmhgelbeS unterfagt mürbe; moraitf biefelbc aber nad;mieS, baff ihr auSbrüdlicp bor 10 $apren (am 25. September 1822; f. b. S. 7) bie fo eben bcanftanbete Se»

fugtiiß bom Siagiftratc felbft cingeräumt morben fei. OeSpalb entfdjieb ber SJagiftrat;

„bie Sache fönne auf fiep beruhen“ (7. September 1882). Slber ber ©emeinberatp beruhigte fiep niept, fonbern fragte unter bein 11 . October an: „ob feine Ginfcpritte auf beit Antrag bom 5. $ u li megen ber :c. ßibcrodi uS gefdmpeu? 2Bir (peißt eS bropenb) machen noep micberpolt gütlid;e Serfucpe, inbem mir es für unfere (ßflicpt palten, bie Stängel im StabtpauSpalt 51 t heben. Oer SWagiftrat melle uuS biefeS gefäfligft ber königlichen Oiegierung 31 m ^Begutachtung borftellen.“ (sic) (jnbeffen palf tiefe (ebenfalls fepr beut»

lid)e Spracpe uicptS; ber Siagiftrat ließ 2'llleS beim Sitten, japlte bie bcrfd;iebeuften fleiuen 21 uSgaben für Unterhaltung ber Scpulc naep mie bor unb ftiipte fiep überall auf bie angebtid) günftigeu Urtpeife bcS Superintendenten. 3 um SSeften ber Stabt»

gemeinbe mürbe bie Söorfteperin nur augepalten, eine Stnjapl greifcpülerinnen jäprlid;

naep Seftiiumung beS SOiagiftratS aufjnnepmett; mäprenb für meprere andere arme Släbcpen ber graufnbereiit baS Scpulgelb (im botlen Setrage?) entrichten mußte.

hierorts mürben befanutlicp in jenen 3>apreu Crft die naep ber Stäbteorbnuug erforderlichen Qnftitute eingeführt. Sobald biefe UebergangSjeit beendigt mar, erneuten fiel; bie Singriffe gegen bie Scpule der grau ßiborodiuS.

Scan mieS im ißublifnm auf bie frühere, ftarfbefuepte Siäbcpenfd;ule beS Söpnten

Apaoelfa (f. 1 . Qahreöb.) pin, ju meliper fogar biete Oödjter bornepmer polnifd;er gamitien

gefommett maren. Sian tadelte überhaupt ben unnüpeu Slufmanb einer Scpule für pöpere

meiblicpe Silbung u. f. m. 53Sürger Unterzeichneten folgende Petition au bie neueingerichtete

Serfammtung ber Stabtberorbneteu: „baß fomopl bie grofje Siirger»Oodjter»Scpule,

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mie aud? bie 'Sürgevtod)tem(5tementarfd/ufe ber Sttt* unb fReuftabt jufammen berbunben unb au 8 fännnttid;eu ©deuten nuv eine eviid;tet unb aus 4 Ätaffen gebitbet merbe, fo?

mie bic 33ürger*$naben*©cbute in ber iReuftabt unb bajj biefe £cd)ter=©d;nte unter Seitung be 8 ©cbuf*!X>irector$ ber 9?euftäbtifc^eit ©ebufe fteben, aud) ferner feine xtnge*

prüfte ofjue Spanten abgefegte fßrtoatfe^rer unb Sebrerinett ftattfinben fotlen." hierauf berfangten am 17. ÜRarj 183G bie ©tabtoerorbneten cnergifd; eine Prüfung ber fiäbti=

fcfjen ©djufberbäüniffe im Stttgemeinen burd; bie ©djutceputaticn. ©er SRagiftrat ber*

ftanb biefe ntifbe Söcnbttng recht mobt unb mieS einfad; auf ben eben (§. 2 ) ernannten 3.Riuiftcriaf*(Srfa§ in betreff ber grau (EiborobiuS §in, fomie auf bie borjüglicben Se^rfräftc ber ©ebufe, bie Pfarrer Dr. ©üte unb Dr. SSoigt, bie tfebrer b. {Remicfi,

©i cmf fen unb ©ubau „mefdje mobf jeher Stnftaft miinfcbenSmertb fein dürften; fomie aud; bie äRabame SiborobiuS ©anf berbiene, baff fie inSbefoubere foldze SRänner an ifjre 21 uftaft ju feffefit unb if;r beren tätige unb erfolgreiche Sljeifnaljme ju erfjaf=

ten miffe." 3 U betreff ber übrigen ©d;uteu mürbe gar nid;t 8 gefagt. ©ie @tabt=

bererbneten erneuerten bafjer ibvett Sfntrag unb baten, 8 eigens baju gewählte SRit*

gfieber ihres SeltegiumS in bic ©ebufbeputation aufjuuefjmeu. 2 lud) bic 53 ißeteuten famen am 28. Stprif mieberum bei ber SSerfammfung ein unb {'tagten: „(58 ifi und rätt)feff;aft. unb unerftärbar, baß mir bon unferen SRitbürgern, benen mir bie fßertretung be 8 ©tabtmof;t 8 anbertraut, nidjt mit einer Stutmort unb gehöriger {Refufution auf un*

fere ßingabe beehrt merben jc ." ©a trojj atfebem ber SOZagiftrat uncrfcbiitterlicb btieb, manbteu ficb bic 53 au bie {Regierung; allein ber SRagiftrat ftettte festerer bic ©ebuf*

ber^äftniffe a (8 durchaus günftig bar unb bat, bie Querulanten „$ur 9inf;e ju bermeifen."

hierauf appeflirten bie ©tabtoerorbneten fefbft au bie „höbe 2 fufficbt 8 bebörde," metebe jebod; bem bamatigen fßorfteber g. (5. ißrome entgegnete: „bafś ber SÜRinifteriaKgr*

faß einfeitig nid)t aufgehoben merben unb in eher eine © t a b t * nod; 23ejirf8*93e*

börbe bie grau Si borodiuS ibreS Gommunaf = $ütf 8 * 3 uf(tyutt e8 berauben fönne.“

Unterbef; aber forberte bie {Regierung jugfeid; bom iöfagiftrat eine boftftänbige Ueberficbt ber inneren unb äußeren SSerbättniffe ber ©öebterfebute, mcrauS mir fofgenbe 9?otijeu mittbeiten :

„ 1 ) Sie 3 a^t ber greifteften ift unbeftimmt; gegenmärtig jabfeu 8 ilRäbdjen gar

fein, unb 2 b^fbeö ©dbutgefb; 3 greifebuterinnen bat 8 ^au (5iborodiu8

nach ibvev SBißfiibr anjunebmen.

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2 ) 2 tußevorbeuttid;c SRebtficnen t/ält bie Sdfulbeputaticn alljäfyrtid; uttb brav baS 9?efuttat bcrfelbcn burd;auS befriebigeub.

3) Sie SOJitteitung bev 2lnftalt neben ber Sberaufficfd bcs Senior Gifenljatter fabelt gegenwärtig bie beiten 3ßrebiger Dr. ©iil e unb Dr. 23oigt."

Sie Sönigl. Regierung beruhigte ftdt bei biefett 2(uöeinanber|e^ungen, aber bie

@tabtberorbneten*23erfammlung nid;t. ($n mehreren ttad; cinanber gefaßten uitb immer fdfärfer auSgebrücfteit 23efd>liiffeit unterfagten fie bie weitere 2luSjaT;lung beS „©eljalts"

an bie grau GtboroßiuS beut 1. Januar 1837 ab, ba „fie tebiglid; burd; eine ein*

feitige Verfügung beS SDtagiftratS bont 19. f^uli 1820 unb ganj ot;nc ,3ujief;ung unb

©enefymigung beS bamatigen ©emeinberatl)S angeftellt fei." Ser bü?agiflrat ließ beit Stabtcerorbucten am 3. Sejember, alle SßermittelungSDcrfcfyläge ablelmeub, bie 23efd;wcrbe bei ber Oiegierung frei „falls biefe abermalige 23elcl;iung SBeblbiefelben uidjt überzeugen feilte." @el;r wiirbig lautete bie Slntwort hierauf, welche am 15. Sejember entlief;

beut langen .gmiefpalt ber beiben ftäbtifdjen 23e!)örben ein Gnbe mad;te. Sie Stabt*

cerorbneteu befeuerten uäntlid), baß fie eine fyifere Sodjterff ule burd;att 8 wüttfd;ten.

Oiur folie bicfelbe if;ren priüaten Gljarafter aufgeben unb „ju einer allgemeinen ftäbti*

fd)en Sdjul= 2 lnftalt erhoben werben. Sann würben fie, wenn es erforberlid), felbft att einer befferen Sotaticu es nid;t fehlen taffen." 9?unmel;r etiblid; begann ber Slnfang beS GnbcS, b. t;. bie Oieilfe ber jdjnjäljrigen llntert;anblnngen wegen OiiidtrittS ber bisherigen ©djmtborftcljerin.

$ 4. ®cr erfte ijcmcittfdjaftlidfe Jöerfud; t'cr ftäbtifdjcit SSehörbett

3 »r Sffeorganifattou ber Iföfjcreu £öd)tevfdjule.

Obgleich ber OJiagiftrat am 23, Sejember 1836 bie „unbegriinbete Slcufferung"

etwas heftig juriidwieS, als t;ätte er „eine auffallettbe ©teichgültigfeit für baS mora*

tifche 2Bot;t ber Gommutte an ben Sag gelegt:" fo fühlte er fid; bed; beranlafjt, Gin*

mal aud; feiuerfeitS borjugeljen uttb fragte bie tc. GiboroßiuS, unter wcld;ett 23e*

bittgitngen fie bott Oftern beS näd;ftfofgenben galfres a& ü?re Stelle aufgeben wolle.

Gbettfo geftattete er ben 3utritt sott 6 Stabtberorbneteu jur Sdjulbeputation; aber bie

©tabtoerorbneten erflärten jetjt, baji $eber ben ihnen ganj nad; belieben ben 23era5

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tfjungen bet Deputation wegen Umgeftattung beö SOiäbc^enfc^ntuaefenö muffe beiwohnen tönnen, uub baj? beit einer fßenfion an bie :c. Si bor obi uS (nämfid) 250 9ittr. fahr*

{ich batte biefcfbe bedangt) gar nid;t bic 9tcbe feilt bürfe, ba „fie fein ©ef;aU (f. b. ©.

14), fottbern febigfid) einen , 3 ufcbujj für bie ©dritte empfange."

Sfm erften 30iarg erlief nun bie burd; fo biete D^eitnefjmer auö bem Greife ber ©tabtberorbneten fef;r jafjlreicb geworbene SSerfamtnlung ber ©d;ufbeputation ein fcOarfeö 2Xnfcf>reit*en an bie 23orftef;eriu, worin fie getcbeft würbe, baff „fie feit mel)re=

reit ^afjren bcn Se^rpfan nicht eingereidft" (NB. an bie ^Regierung war beridjtet, baff bie ©djufbeputation jährlich rebibire); ferner würben ifjr bie Sefcbwerbett bcö ^f5u61i' fttmS wegen ©tunben*2?erfäumen$, Mangel au S(uffid;t wafjrenb ber ©anburbeiten jc . mitgetljeift; cubficp auch bemerffid; gemalt, baff fie unbebingt fid; ber 2 luffid;t be§

©irecter ©c hi rmer ju unterwerfen fjabe. ©ieS Slnfcbreiben genügte jebod; beit S3er=

tretern ber 33ürgerfd;aft fcineswegö; fie berfangten ben genauen CStat ber ülnftaft unb boffftänbige Ginreibung berfetben unter bie übrigen 4 ©tabtfdfufen. ©er Gtat gab in jiemfidb ungeorbneter Raffung fofgenbc 2 tuffd;(üffe: 1 . 2 litśflnk nu ©oitorarcit:

Dr. ©üte 100 9?ttr.; Dr. 23oigt ? ; b. 91 o toi d l 60 9?tfr.; Dr. $ a u t 36 9Wr.;

Santor gifd)er 24 9?tfr.; ©i emf f en 48 unb ©ubau 18 91tfr. ferner grau Segebaumeifter Goefer 12 91tfr.; gräuleiti © f o p n i f 150 9ittr. unb freie ©tatiou;

grüufein ©üte 12 9itfr.; aujjerbem auch einzelne anbere ©amen; biefe fcfjeinen jebod) mehr ans ©efättigfeit afö beS (ganj nnbeftimmten) ©onorarö halber ber SSorftefferiu ge=

Rolfen ju haben; ja wie bergfeicben bei ißribadfKäbihettfdjufen häufig borf'emmt, fogar bei unferer öffentlichen Slnftaft feiber noch fef)r oft nötf;ig war. (f. I;. b. Slnljang.)

2. (Stnimfjtne (im ©ommer 1837):

I. 17 ©cbüferittnen ä 1 9itfr. 15 ©gr.; babou aber 3 frei unb 4 jufammen nur 21/* 9?tfr. jatyfenb, im ©anjen 18 9it(r. monatlich;

II . 24 ä 1 9ttfr.; babon aber 8 frei unb 2 jufammeit nur 15 ©gr. jafjfenb, im ©attjen 1472 9ctfr. monatlich;

III . 11 ä 15 ©gr., babon aber 4 frei, atfo 372 9 ?tfr.

SOtonattiche ©efammteinnabme bon affen 52 ©djüferinnen nur 36 9itfr.; toäfjrenb bie

monatliche ©efammtauSgabe für 212 Seetionen beS SDfonatS, ungerechnet 100, welche bie

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SSorftefjeriu ertl;eilte, folgte für fonftige Rebenfoften ftd; uad; bev unflarcn Angabe auf etma 40 Rtlr. belief.

^nmietoeit biefe Angaben alle auf ©enauigfeit Anfprud; machen fönnen, ift fdjrner 31 t entfd?eiben; ba 3 . 53. bei ben 312 eben aufgefül;rten Unterrid;tSftunbeu beS SJionatS auf bie Sodfe etma 78 fornmen, toäljrenb in bcm gugleidO eingereidjien 8 el;rplan für jebe klaffe 32, jufammen alfo 90 möchentlidje Öectionen aufgejä^lt merbcn; ol;ne baß Kombinationen außer bei ben 4 ©efangftunben irgenb Grmäl;nung fänben. —

^ebenfalls flagte nun grau K i b o r o t i u S , i^rer ^ufammenftellńng nad; an*

fd;eittenb mit 9fed;t, baß fie oon ben 300 Rtlr. 3ufd;nß l;öd;ftenS 80— 100 für fidf felbft übrig behielte. Aber feltfam genug toollte fie bennod; non billigen Gntfd;äbigungS»An*

geboten nichts toiffen, fonbern il;re bisherige (Stellung behalten; titbem fie nur bat, bie alten Schulgclfc*Sähc beftehen jn laffen. 3 mn Schluß certoieS fie mit edlem 9fecf>t auf bie SRagiftratS* Acten, bie ihrer Amtsführung in ber ©hat eicht Kitten begrünbeten 23ormurf ju machen erlauben uitb beenbigte ihren „fd;merjlid)en" 33ermattungSbericht mit ben Sorten: „baß enblid) bie I;iefigc ©öd;terfd;ule ber 53eauffid;tiguug eon Seiten beS

§errn ©irector Schirmer, fomeit fie überhaupt berfelbcn fid) ju erfreuen hat, niemals entzogen toorben ift, toirb ber $err ©irector Schirmer feiner Pflicht, feinem ©emiffett unb ber Sattheit gegenüber — getoiß am heften beftätigen fönnen unb müffen."

©irector Schirmer mar jebod; felbft com Riagifirate, nad; einer crfolglofen Sitjung ber Scpulbeputation, jutn Referenten in biefer Angelegenheit ernannt unb cer*

langte nad; mehrfachen Anstellungen, bie beiläufig ber Oberleitung beS ftäbtifeben ShulmefenS überhaupt 31 « Saft fielen, baß

1) für granjofifch unb ©eutfd; in ben beiben oberen Staffen nur je 4 Stunben cermanbt mürben; (bantals maren in I.: granjöf. ©rammatif 2 , Seetüre 2, Koneerfation 2 Stunben; ©eutfe^e Sprache 2, öecfiire 1, Sfipthologie 1 Stunbe; in II: granjöf. Sprachübungen 1, ©rammatif 2, Seciiire 2 unb für ©eutfd; im ©attjen 3 Stunben angefefct.)

2) ©aS Sd;ulgetb folie auf 15, 25 unb 35 Sgr. com 1. October 1837 ab

normirt merben.

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Ser SKagiftrat genehmigte biefe 23eftimmungen ohne SBcitereS. 2tber bie Stabloerorbneteu fceljarrfen feft bei ihren früheren 33efd;tüffen unb erftärten auf baS SSeftimmtefte, bap fie jebe 3 ah ^un3 öbn ^ufdjüffen, metd)e feit Jahresanfang geteiftet fei ober noch geteiftet merben foüte, ats ©eficit anfehen mürben. Jhvett energifdjen

‘ißroteft fügten fie auf ben 23efchtup bom 24. October 1834, melier feit 3 fahren unangefochten geblieben, alfo gemip rechtSfraftig gemorben fei, ferner auf §§ 170 unb 183 a ber Stübteorbnung, enblicf; auf bie beSfaüfige 9iegierungS=35erfügung unb ben

„ÜKinifteriatbericht an Se. SDtajeftät ben $önig megen ber Sompeteng*)." ©er Sftagiftrat legte biefen ^ßroteft einfach gu ben Sitten, meit „in biefer Sache fchon genug gefchrieben unb jebe Setehrung fruchttos geblieben fei," mit Sejugnahme auf baS 9tefcript bom 31. Januar 1835. (o. $amph Sinnaten S. 19. p. 154.)

Sine Anfrage ber SämmereUSaffe betreffs ber nicht anSbrücfiich genehmigten Sertängcrung beS äftiethSbertragS mit :c. J o ne cf mürbe ebenfalls am 13. «September bom 2 >?agiftrate ad acta gelegt unb ber Vertrag ftiüfd)meigenb meitcr beftätigt.

©ie Sorfteherin bat überbieS nochmals ben SDtagiftrat „im Vertrauen auf SBohtbeffetben SBahrljeit unb ©erechtigfeitstiebe," ben ©erüdjten bon ihrer beabfieptigten Sibbantung gumiber um meiteren Schuß in ihrem Stmte.

Somit bertief biefer erfte SieorganifationSberfud) ohne Srgebnif?. 97ur mürbe

©irector Schirmer um „energifepe Stbftetiung ber hänget im Seprptan :c." erfucht.

Sr hatte aber fdhon fein neuerbingS cingereid^teS ©utadjteu über bie Sortagen ber Schutborfteherin pro 1838 mit ber triftigen Semerfung gefchtoffen, bafj „feine Serbeffe*

rung ber inneren Serfaffung gu hoffen fei, fo tauge bie jefeige öufjere fortbeftepe, . . . meit bie Sßorfteperin gmar bie <Recpte unb SSortpeite einer ißribatunternepmerin, aber nicht bie ©efapr berfetben theite.“ ©ieS fcheint ber 90?agiftrat aud; cingefepen unb beshatb an einer griinbtiepen Reform bergmeifett gu haben, ©ic Stabtberorbneten aber hatten bamais ihre boCte Stufmerffamfeit einer meitgreifeuben Umgeftattnng beS gefamm*

ten ftäbttfepen SermattnngSmefenS gugemanbt. So tonnte bie Sorfteh'erin auch baS gmeite ^ahrgehnt ihrer Sßirffamfeit in Sporn °hne Weitere Anfechtung oottenbeu. Slurg bor Abtauf beffetben nahm fie ats erfte Öeprerin ein Fräulein © i i n t h e r aus ©angig an, beren ©pätigfeit ber Schute einen erneuten Auffchmung bereiten foüte.

* ) ®ie§ tuar ein Staat^ufcfmji jum Sfabttjaubljalt fü r ücrfifjicbettc oom S taate ber S ta b t abgenom-

meue ©efiitlc. _________________

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II. aöfcönitt

D ie p lje e e t ö d jt e r f t lju le m t f p n t in Der 3 e it m i I t e u j a p 1840 b\s i l l t d j a c i t s 1860.

V '/v/'/V'/W/'/'^vyy

§ 1. £>crgefclirf)er 9?eformt»erf«dE) mtb ettbltcfier Sftüdftritt t>cr Otgljerigcn 23orftefierfn.

2(m 2. 3 anitav 1840 erfcbieit ber jweite gebrudte 23erid;t über bie f;öljere Sod;*

terfdjule. SBir l;aben ben §auptinl;alt beffeiben bereits in unferem „(Srften 3 aI;reS*

33erid}te" mitgetljeilt unb bemerfen Ijier nur, baß bie ©unft ber 23ebölferung [id; ber neuaufblüljenben SInftalt Dort jefjt ab aitgenfd;einlid; in e rstem 2)?afie juwanbte.

Sie ?eljrfräfte getbamien nämlid; fortan eine größere ©tätigfeit; ja mehrere berfetbeu finb feit jener «cd; bis ju biefent Slugenblid bei ber ©djule befd;äftigt, unb alle oI;ne 2IuSnaf;me Wibmeteu il;r eine Slufmevlfanifeit unb einen liebebollen Pflichteifer, wobon in ben früheren ^al;ren nur bereinjcltc ©puren ju finben finb. (Demgemäß 4;ob fid; and; ber ©d;ulbefud; bebeutenb. Ilinr boriibergeI;enbeu 91ad;tt;eil braute ber

2 Bed;feI ber erften ?ef;rerin, ba feit 1842 ff. an ©telle bou gröulein ©ünt lj er anfangs bie beibeit Samen gräulein 23ertl;a Söormann nnb ©b ri n g, fpäter gräuleht Sljeone S o r m eintraten. Süufjerbem bitbeten barnats baS 8 eI;rereoIIegium Dr. ©iite, Dr. P a u l , b. üftowidi, ©i emf f en, g ifd;e r, halb barauf and; ber Prebiger ber ©t.

®eorgcn=®emeinbe ©rbrnann, ber in Surjein 9?ad;foIger ber grau SiborobiuS imPor=

fteljeramte werben foUte; ferner ber ©pmnafiall. S K iille r unb ber 23iirgerfd;uII. f rafft.

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2tud) £>err I t e b r i d unb gräutein b. SafugpiiSfa traten in jener 3 eit ihre met)r*

jährige Sirffamfeit bei feer ©d)ute an. 23on Setjrerinnen finbcn fid) u. a. bie Manien früherer ©d)üterinnen ber 2tnftatt: 20?a t ^ i t b e S i t t i c h , 3>°i?anua . Sapmann;

außerbeut graut, b. p o r t u g a l , grau b. Dtübinger u. a. ©iefe große 3 at)l bon tüchtigen öe^rfräften ermöglichte ber Sorftetjerin ben erneuerten Serfud) jur Einrichtung einer bierteu Stoffe, inbem fie bortäufig nur bie mittelfte ber befteljenben 3 Staffen in 2@oetuS mit gteid)em

©djulgetb, aber berfchiebenen Setjrftufen, gertegte. ®icS mar jebocl; ber tefete 5J3erfud;

einer gebci^tid;eren 2(mtSbermattung, ben bie bisherige ©d)utborfteherin machen fottte.

©ie rief, un er märtet, fetbft ben alten ©treit über bie ©tettnng if;rer Stnftatt hevbor unb gab fo bcm neuen Sürgermeifter S ör n e r , ber fie fchon einmal gur Stbgabe eines bott*

ftänbiger als früher gefaßten Sel)rptanS angehatten hatte, nunmehr ben ermünfdjten Slntaß, bie jfteorganifation ber obcrften meibtiihen SitbungSanftalt © h ° r n S ebenfo mie bie ber anbern in burdigreifenber Seife gn unternehmen.

©d)on mieberhott mar nämlich in ben fahren 1841 unb 1842 bon ©eiten ber

©tabtberorbneten berSunfch auSgefprodmn, bie ftäbtifdjen Käufer, bie nur geringen 3inS brächten, gu größeren Sofaten für bie cingetnen ©djuten auSgubauen; melche meiftenS bis bahin atterhanb gemietete hädjft bürftige Diäumtid^feiten inne gehabt hatten, liefen Seftrebungen, bie befonberS bom ©tabtrath ‘Jiofenom unterftü^t maren, bediel) ber neugemähtte Sürgermeifter ftärleren 9iad;bntcf, inbem er fie auf ben Sau eines großen für atte ftäbtifchen ©chuten inSgefammt auSreidjenben ©chutgebäubeS t;intenfte. Se*

fannttid) ift biefer Stan fpäter bahin beraubert morben, baß gmei ©ebäube eingerichtet mürben, eines für fämmttid;e 9Jläbd)cnfd)uten, unb ein anbereS, gang neues, für atte SnabenuuterridjtSanftalten, gu betten nachher and; bas ©hmnafium tmtgufam.

9(tS nun bie Serathungeu hierüber im ©choße ber ftäbtifdjen SermattungS*

(Settegien bereits tangere 3eit gebauert hatten, fant bie grau S i b o r ob i u S mit ber Sitte um Sütnfchaffung berfchiebener Sehrmittet, Serbefferung ber Sofatien u. f. m. gerabe recht, um bie grage über ihre fonberbare ©tettuug im ftäbtifd;en §auSt)att aufs 9?eue lebhaft angitregen. ®a gu gleicher 3 eit ber oft mieberljotte ©treit über bie etatsmäßige

3 at;t bon greifchütevinnen, bie ber SDfagiftrat ihr gugumeifett hätte, taut mürbe; uttb grau Siborobius bei biefer ©etegenheit nad) oft bemät)rter ißrapis im ©egenfafee gu ihrer eben ermähnten Sitte fehr beftimmt erftärte, baß fie Sehrertöchter nid)t ohne Sei*

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tereS an unb für fich a(S „außer bern (Stat ftehenbe" greifc^ütertnnen aufzunehmeu brauche, „tuet! ihre SInftatt eine pribate nicht öffentliche fei:" ba mar biefe Steußerung eben bev mißfommene Stntaß, ber bisherigen 23orfteherin einfach ben Somntunaljufchuß ju entgehen; ober aber fie jn penfioniren unb ihre Schule neueingerichtet „unter unmittelbarer

©irection eines Siteraten" ben anberen rein ftäbtifchen 33itbungSanftatten ansureihen. ©iefe Sttternatibe mürbe ber grau furj bor bem Schluffe beS Jahres 1844 gefteßt. Sie faßte fich aber fchnefl unb ließ jubßrberft burd) Unterfchrift beS gefammten Sehrercoße*

giums bte mangelhaften 3 uftänbe beS Sofats unb aßer Utenfitien ber Schute befcheini*

gen, um fo nur nach biefer Seite hin bortäufig gefiebert 51 t fein, ©ann bat fie um eine ißenpon bou 400 Oittr. ©er SOtagiffrat nannte bieS „eine ebenfo unbegrünbete ats ungebührliche ^Jrätenfion" unb fchtug beit Stabtberorbneten 150—200 Oittr. als „gan$

gngemeffen" bor; b. h- halbfobiet, ats bie grau bor 20 Jatjren h^tte erlangen fönnen, ba man ihr bie Steße ber erften Sehreriu mit 800 ßittr. unb freier Sotjnung anbot.

Sie fühlte fich baher nach 25 jähriger Stmtsführung „!u rj bor ihrem Jubiläum" fehr enttäufcht unb forberte „menigftenS" 800 Otttr. mornit fie „aus Siebe junt Stieben" fich begnügen tooßte. ©er SDfagiftrat brach bie 23erhanbtungen ab unb befdjtoß eine befort=

bere ftäbtifetje höhere ©öchterfdjute mit SBenutjuug beS SofatS unb aßer bisher gebrauch 5

ten Utenfitien einjurichten.

233ir haben im „Srften Jahresberichte" fß>on bie bezüglichen Eingaben gebracht unb erinnern atfo hier nur barmt, baß bie Slngetegenfjeit fich fehr i '1 bie Sänge jog;

meStjalb bie SJorfteßerin neue Hoffnung fhöpfte — unb mit aßer ßtuße am 5. ©ejember 1845 einen neuen Sehrßtan ihrer „ftäbtifchen ©öhterfchute für höhere SBitbung" über*

reichte, ben testen aus ihrer ©irection. Seiber hotte fie, nach bemfelben ju fhtießen, bie faum berfuchte 4. Stoffe mieberaufgegeben. (Er|i und) 113al)fftt füllte ötefe uotlj- rocitöige (Ergänzung rntftljaft imrdjgrfüljrt tueröeit. ffteue Sehrerinnen maren bie grau*

tein Siebig unb gelbfetter.

Jnjtoifchen mar bem SKagiftrat eine fehr ausführliche ©enffchrift ber Stabtoer 5

orbneten überreicht morben, bie auf bas ©rünbtichfte nach aßen Setten hin baS SSer*

hattniß ber tßorfteherin jur Sommune erörterte unb ju bem Grrgebniß fam, baß

1) bie 3 ahfau 9 beS 3 uf$ uff e8 Bon Opern ab aufhören müffe — ■

(21)

21

2) bagegen aber aus VitligfeitSgrünben ber grau GiborobiuS eine 2trt Gnt*

fHäbigung ton jährlich 150 9?ttr. anjubieten unb — fattS fie bamit nicht jufrieben — ber 9?ed;tsmeg offen ju taffen fei.

Uebrigen’S mottten bie ©tabtoerorbneten auch nod) etmaS mehr als G00 9?ttr. gemähren, teofern nur baS ©djutgelb erniebrigt unb ben ©ödjtern ärmerer Bürger auch ber $utritt jur ©c^uie freigeftettt mürbe. ©ie Gintheitung ber lederen in 3 Pfaffen genüge (!), ba höchftenS auf 100—120 ©Hüterinnen §u regnen fei; „n u r im g a l t eine. Ätaf fe mehr als 40 © H ü t e r i n n e n j ä ^ t t , f o t t eine neue eingerichtet merben."

^ebenfalls aber fei ein befonberer ©irector ohne jegtidOeS Nebenamt anjuftetten; unb biefer nid;t ber jefeigen ftabtifdjen, nod; oiet meniger ber $reiS*©Hut*-3nfpection; fbn=

bcrn tcbigüd) ber bireften SluffiHt ber höheren Vetjörben beS OtegierungSbegirfS unb ber Vrobinj unterjuorbnen.*) gür bie SBahrung ber Gommunatintereffen fette eine befonbere

©d;ut*Gommiffion, beftefeenb aus einem ViagiftratSmitgtiebe, metHeS ber allgemeinen

©Hutbefeutation nicht angehöre, unb aus jmei ©tabtoerorbneten ober Vürgeut, jur fpejietten Vermattung,,Stufficht unb Ginmirfuug auf bie neue Stnftatt, gebitbet merben.

©iefe Gommiffion fette über ihre ©efdjäftsführitug unb bie .guftänbe ber ©Hute t;at 6 * jährig fpejietten üieHenfHaftSberiHt ju erftatten haben unb ber Gontrotte ber ©tabt*

berorbneten unterliegen „mie jebe anbere." ©en ©irector fomie bie ebenfalls ju fiyirenbe erfte Sefererin berufe ber äKagiftrat nach bortjeriger ©enehmigung ber ©tabtoerorbneten. — (©ieS mar ber t'ritifd;e ißuuft, an m et Hem feernad; bie Ginigfeit ber beiben Vetjörben jerfict.) — ©er Gtat mürbe auf 1922 Sittr. feftgefefet, mobon ber ©irector 700 Ofttr.

bei freier SBohnung, bie erfte 8 et;rerin 350 OJttr., fünf §ütfstehrer jufammen 400 9xttr., ber OieligionStehrer 72 fRttr. erhalten foltten. ©aS ©d;utgetb mürbe auf

1272 , 2272 unb 40 ©gr. ermäßigt; folglich ber $ammereijufd)ujj auf 900 Olttr. er*

höht, ©ie ©Hulftunben fottten im ©ommer oon 8—12 unb bon 2—4 Ufjv mie fouft, im Sßinter jebod) nur bon 9—12 unb bon 2—4 Utjr bauern.

©ies unb manche noch ffeejiettere fünfte beS ÜehrfetanS, ber ©iSciptin unb ber ©Hutgetbbefreiungen umfaßte bie 4 Vogen ftarfe ©enffdjrift, auf uicläjc tuir mic-

* ) §ierau$ ergiebt fid), wie e id roeiter »or 15 3«[;rcii bie 9Bitnfcf)e gingen, alb in Sßirflicfjfcit bi?

jefef erreicht ift.

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öerljolt Ijiitjuiücifcit uns gekungcn füllen, öit fo rnandjc öaritt tioit örn Vertretern nuferer Stabt uor 15 3aljreu aitsgcfprodjene trefflirije Winke nnb Celjren uodj immer nidjt ßcljcrjignng gefunken haben.

21 m 16. nnb 23. Januar beriet!) bie ©djmlbepntation biefe Einträge nnb bereits am 27. erbtet ber SBörgevmeifter bie ©elanntmadjung betreffs ber ÜMbung jur neu*

creirten ©teile eines ‘ÄDirectorS ber höheren Söchterfchule. gugleid) erfudjte er bte

©tabtoevorbneten, con ihrem Intrage auf ©rünbuttg eines „@ytva=©tatuts" für bte

©d)ule abjufeljeti, ba felbige „feber ©erbefferung im ©erlauf ber 3 e't nad) Grfaljntttg unb 2 Biffenfd)aft mcglid)ft sugänglid) fein foöe." Sie ©tabtoerorbneteu genehmigten bieß 2 lfleS am 5. gebruar. 3 um 24. beftcltte ber ©ürgermeifter nad) £>erfommen baß SRagiftratScoflcgium „ju r SBaI;I eines SirectorS" aus ber anfehnlidjett 3 aht ber 25e*

merber. Slber am 19. berief ber @tabt»erorbnetem©orfteher @. SBeefe fc^tteunigft eine auferorbentIid;e ©erfammlung, ba fid) „baß @eriid)t" verbreitet hatte, ber Sfiagiftrat trefle fd)ott am 20. mähten. Siefe ©erfammlung hob ihren ©efdjdujj ccm 5. ffebruar mieber auf unb geigte biefen ©Jiberruf fofort in 3 berfdjiebcnen ©chriftftiicfen ber (gjrecutivbehörbe au.

©rnnb git biefem ©erfahren mar ber SBortlaut in ber oben citirteu Senffdjrift:

„ber 9)tagifirat beruft bie tc. Sehrer nad) berhergängiger ©ettehmigttng burd) bie

©tabtberorbneten." öffenbar ift bie ©erufung, bejiehttngsmeis ©enehmigung erft mög*

lieh, menn bie SBal)! überhaupt ftattgefunben hat- SIflein bie ©ertreter ber ©iirgerfd;aft behaupteten, ber iOtagiftrat habe „nur ein ©orfd)Iagß= unb fein 2 öaf)Ired)t."

21 el)nlid) lauteten bie anberen ©d)eingrünbe jur Slufhebuug eines 14 Sage alten ©efdjlnffeS. Ser ?Ö2agiftrat antmortete in gemäßigtem Sone: „eS ift nicht uufere

©djutb, menn burd) öffentliche 3 ufagen unb beninächftige 3 urü<f nähme bie Slutorität ber

©ehörben leibet." 3 ut möglichftett 2IuSgIeid)ung ber nicht genau beftimmten Sifferenjett

mürbe jugleid) ben ©tabtoerorbneten bie ßanbibatenlifte überreicht unb um Slttgabc beffen

gebeten, maß biefelben gegen einen ober ben anberen gu erinnern hätten; 5 maren bom

SDiagiftrate als bie ©orsügtichften aitSgejeidjnet, ba eine mirftiche SBahl (aut 24.) nicht

hatte ftattfinben fönnen.

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2 3

SDiittcn in biefe Seratljungen ijinein fiel eine Stnfrage bev ^Regierung Betreffs ber mibergefefdid) ungemefbet gebliebenen Slbfidft auf Scgrünbitng einer neuen Sdjufanftaft.

Sa erflarten bie Stabtberorbneten, bießeidjt aus Furcht bor nod) meiter gefjenber Sebor*

munbung, am 26. gebruar: „ba]) fie gegen ben ÜJiagiftrat gar fein SDUfftrauen fegten, bielmeljr ben ^Dirigenten fefbft gerabe am liebften als SOiitglieb ber Spegialcommiffion für bie höhere ÜTccfyterfdjute bem ÜHagiftrate gemälflt felfu mürben. Sie Silbung bie=

fer ßommiffion überhaupt aber fönnten fie f'eineSfaßS umgeben taffen, fonbern mellten l i e ber t;i5f;eren, n e t h i g e n f a f l s S i t t e r ^ ö f t e n O r t s bie (Genehmigung berfelben fomie if/reS alleinigen SeftätigungSrechteS in Setreff ber Sirectorftelle git eętraljiren fudfen. Sie Fnftnuation übrigens, als litte „eine ^Befangenheit in Souberanfidften"

ftattgelfabt, miefen fie mit ber Sarnung gurüd „ber ‘Diagiftrat möge ihnen feine ‘Jiath*

fdßäge, bie au S.iSciplinar= 9 )?af 3 regefn ftreiften, ertf;eilen." Sie Sefreiung ber Schute bem ®reis * Fnfpef'ter erfannten fie aflerbingS jeljt and; afs ißuforifd) „ba ber Super*

intenbent bed? jebergeit als SpegiafcommiffariuS ben ber fjöljern Sefjörbe gebraust merben fönnte."

hierauf ging beim bie 2 Baf;f am 5. üRärg im fDJagiftrate bor fid;, bfieb aber un*

entfliehen, ba 2 ßanbibaten gfeidjoief (Stimmen erhielten unb ber Siirgermeifter bon feinem

@ntf<heibungSred)te nicEjt ©ebraud; machen moßte, fonbern bie enbgüttige Seoorjugung beS einen bon Leiben Semerbern ben Stabtoerorbueten iiberliej?.

J

Siefe jebod) fürsteten noch immer benfefbeit „ÜiepotiSmuS, ber fid; bei Sin*

ridßuug ber ß i b o r o b i u s ’fc^en Schule gegeigt." Sie beftanben barauf, (nadfbem ihnen bie Specialcommiffieu, baS Sptraftatut unb fchßefjfid; auch baS factifd;e SBahfredft be*

miHigt mar) „baff ihnen, mod;te ber SRogiftrat es moljf ober iibef aufnehmen, ifjr placet pvingipieß gemährt bliebe. SibrigenfaflS moßten fie baS gange ißrojeft bor ber §anb fiftiren unb bemgemajj jebe ©elbbemißigung gur Sinrichtung ber Slnftaft aus Sommtt*

nafmittefu bis auf SeitercS bermeigern. Um bie Srfangung ber höheren, nötljigenfafls f)öd;ften (Genehmigung beS placet mürben fie fefbft bemüht fein. ^ngmifdfcu fofle für Fortführung ber (2i 6 or obi uS’fd^cn Schüfe geforgt merben." SefjtereS mar für ben beborftelfenben Sommer aßerbingS felfr münfchenSmerth, ba uuterbep baS SBinter*Se*

mefter berftrichen mar. Sie Frau Si bor obi us aber hatte am 7. 3anuar erffärt, baff

fie gum 1 . Slprif cutfthicben guriieftrete unb n u r 240 Oftfr. ißenfion geforbert; „ba ihr

(24)

2 4

ber 3 ul’d)ufi mit Umgebung ber Seftimmung ber t;oct)fteu Staatsbehörde, nämtid) ber SBerfügung beS Sönigtidjen łjoljen OJlinifterii Bom 10. Januar 1832 entjogen roerbe, unb fie nad) §. 159 unb 161 ber Stäbteorbnung 2tnfprucb auf 2/s beS bisherigen ©e*

fammtjuf^uffed auS ftćibtifdfen OMittetu babę." Sefcteren gab fie für bie Berfloffenett 26 $abre f° an: 300 SRttr. baar, 44 Otttr. an $oI^, 125 Olttr. für $auSmietbe, 12 Otttr. iBcbienuitg, 6 Otttr. ©runbfteuer, 13 Otttr. für anbermeitc 2luStagen: jufammen 500 fRttr.! 2ttS ber grau (SiboroBittS nun unerloartet bie 33itte jufam, iljre SInftatt u od) (Sin Semefter (ang fortjufü^reu, ertoicberte fie Bod neubefeftigten SOiut^eö; ,,Qid) bin bereit unb ÜBittenS, mein Stmt uidjt nur bis 311 m 1. Dctober, fonbern aud) fe*

lange fortjufe^en, ats es meine Sräfte unb ©efunbljeit nur irgenb ertaubt." — 3 U*

gteicf? appellirte fie an bie Regierung, meiner ber SMagiftrat ebenfalls bie SOfipt/ettigfeiteu ber Beibett Stabtbefjörben 3 ur Sd)tid)tung übermiefett Batte.

Die f)ot;e Stufficfytsbetjörbe toieS

1) bie öittftetlerin ab unb auf beit ^Rechtsweg t)in, unb oertaugte

2) bie beiben 53etjörbett ber (Stabt Stjorn fottten ficB erft einigen, et;e bie Oiegierung über ihren S t r e i t entfdjeiben fönne.

Der ORagiftrat bat nun bie StabtBerorbneten, nod)inatS bie Sad)e 31 t emägett unb ?e|terc faxten beim and; am 30. 3uti fotgenbe 03efd;(üffe:

1) bie Sd)itte fott Bon SRidjaeti ab in ftäbtifd;e tßermattung Böttig übergehn;

2) aus ber SRitte ber tjier augeftetlten 8 ef)rer unb ißrebigcr fott (Sinem baS Directorat auf (Sitt Qatjr für ein ©etjatt Bon 100 Otttr. gegen eine jährliche KünbiguitgSfrift gegeben »erben;

3) bicfer tteugetoät)tte Director fott mit ber Spesiatcommiffiou (Bürgerineifter Körner, StabtBerorbneten = 23orftet)er ®. SBeefe unb Stabtoerorbneter tfanbratlj B. 33effer) uttBergügtid) atteS ÜRotfjtKnbige Berantaffen.

ißorgefdjtageit jum Dirigenten tmtrbe ^rebiger (Srbutanu.

2ltn 29. ütuguft 1846 tünbigte enbticfy ber dRagiftrat befinitio ber grau (Sibo=

roBiuS, bie ifjr Stmt taut itRagiftratSbefdjtujj Born 19. $uti 1820 ermatten Batte. 2lm

16. October fchtojj fie für immer itjre Söirtfamfeit atS Setjrerin, nadjbem fie fid; gütest

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mit 150 iRttr. ißenfien begnügt unb nod; 20 SRtlr. ©ntfd;äbigung f ü r bie Uten*

f it i en erl angt Ijatte, bie itjr bor 26 ^atjren auf ©tabtfoften angefd;afft maren.

Unter btefen mürbe übrigens baS „gortebiano" gar nidjt metjr unb baS „©tabier" im fHtedjteften 3 uftanbe gefunben; erft nad) 13 Qafyren fottte bie ©Hute ein neues

^nftrument erhalten!

§ 2. (Directorat fees ^rcfciger @r fernem«.

2 tm 18. Sluguft Ijatte ficfy ©rbmann mit ber obeuermätjnten ©otmniffion über bie miHtigfien fünfte ber neuen ©djutorbnung geeinigt. @r fetbft erlieft 150 Stttr.

^Remuneration ats ©irector unb 10 ©gr. für jebe ©tunbe UntcrriHtS=Sntfd)äbigung;

ferner bie erfte Sefjrerin 200 Otttr. unb freie SBotjnung; jeber £>iitfsteljrer 10 , V/z unb 5 ©gr. ©ratification pro ©tunbe. 3 'm ©angen maren mödjenttid) in ben 3 Staffen 90 Sectionen, mobon bie erfte Seljrerin attein 20 jit geben Ijatte. ©ie Soften beliefen fidj baitadO 2ltteS in Stttem auf 1290 SRttr. ®a nun bie ©innatjme bom ©djutgctb nur 760 SRttr. jätjrtidj betrug (bei 6 , 8 , 16 9ittr. bon burcfjfdfmittlicf; 20, 30, 25 ©Hüterinnen)*, fo tear ein 3 ufHuf3 öcn 630 9ittr. nöttjig; b. Ij. faft hoppelt fo biet, atS unter ber SßorfteljerfHaft bon grau ©iborobins. ©ie ©tabtberorbneten aber bemittigten fogar einen Gomraunatgufd;tag bon 800 9ittr. jätjrtidj gum ©tat ber reorganifirtcn ülnftatt (am 27. Sluguft).

©ie SRamen ber (meift beibeljattenen) Setjrer finb fdjon im „©rften ^atjreS*

beriet" genannt. ütujjer ©irector Grbmamt unb gräutein Sie big maren es bie

§erren ©onfeutiuS, SRiitter, 9łeuf<§, ® r a f f t , b. ÜRomiifi, Uebr id, © i e mf f e n unb gräutein b. SatugpuSta.

2tm 2. 9iobember geigte ber SBürgermeiftcr mit aufrichtiger greube ber 9iegie*

rung an: „baß es enbtidj gelungen, bie ©djutanftatt in angemeffener gorrn einguricpten unb gu botireu. Sßortäuftg fei bie ©inridjtung nur probiforifdj auf ein £;aljr getroffen, um in biefer 3^it notp ©rfatjrungen gu fammeln unb für tßeränberungen unb 33erbeffe*

rungen freie £>anb gn taffen. ©Htiefjticp fjd 6 e es angemeffen gefcfjienen, biefe neuorga*

nifirte ©d;ute bon ber ^nfpection beS ftäbtifcpen ©d^utinfpeciorS, gumat beffen ©efd;äfte

für bie übrigen ©djuten grojj genug feien, gu epimiren." — ©ie ^Regierung berfprad)

(26)

26

(in iljrer Stntmort Dom 28. Januar 1847) „ber neuorganifirten I;öljereit SERäbHenfHute eine fHöne IBtütBe" unb errett bon (Srbmann fortbauernb günftige SBeriHte. DanaH mar „bad SeBrerperfonal loBendmürbig, bod) teiber jn groß für eine 3 ffaffige Sfnftalt.

(Befonberd aitdgejeiHnet erfdt;ien gräutein Siebig, bie Bei ber aümä^ic^en (SinfüBrung einer ber Schute früher ganj fremben Didciptin ben Dirigenten mit (Srnft nnb 2Mb e u n te rs te " n. f. m. — (ReueingefüBrt maren als .gnHtmittet 5?faffen= unb Drbnungd*

Biicfier, Senfuren u. bgl, ferner SRorgengeBet unb 3Boc^enfd;tit9; — and; eine ©Hüter»

(BiBtiotBef mar geftiftet.

Die (Regierung münfHte ba^er mieberBott am 20. SRärj bem SRagiftrate „©tüd

3 U ber einfid;tSüo!Ien nnb tptigen Leitung beö (ßvebiger (Srbmann;" »erlangte jebod) 2lnfteltung bon meljr „fifirten" Settern unb SeBrerinnen.

Sltfein bie ftäbtifHen (BcBörben Befd/toffen bad (ßrobiforium uod; ein $aBr fortbauern 31 t taffen. Der (ReHnungdaBfHtuß ber ff affe fyatte nämtid; 1712% (Rttr.

StudgaBen gegen Btod 8 OOV 3 (Rttr. @d;nt= unb £)ot$getb»(SinnaBme Bei 97 ©Hüterinnen aufgefü^rt. OBgteicf» nun Sanbratf; b. 53 eff er atd S 3 erid;terftatter ber ©peciatcommiffion in feinem (Referat an bie ©tabtberorbneten BerborBoB, baß auH grau GüBorobiud im Durd;fHnitt 499% (Rttr. jä^rtid; ermatten unb bie ©Hute bied erfie ^atjr sat;treiHe einmalige StudgaBen ge^aBt, fotgtiH im ©runbe, naH feiner ©HlußreHnung, nur 133 (Rttr. mef;r atd früher gefoftet Bütte: fo tonnten fiH bie ftäbtifHen SSertreter bennod}

itiHt entfließen, bem (ßorfHtage ber ßommiffion unb bem Sunfdfe ber (Regierung naH»

geBenb £errn S r a f f t atd erften Seljrer ju fifiren; fomie ein Beffered ©Huttofat ein»

juridften. Söeibe SünfHe finb Befanntlid) erft naH mehrjährigen fortgefepten SBemüBun»

gen erfüttt morben.

2tußer biefer unb cHutiHen (SnttäufHungen Batte, mie ed fHeint, (Srbmann Bei feinem fHmierigen Slmte nod; manHe anbere UnanneBmtiHfeit ju berminben: j. ( 8 . Singriffe Beiber SotatBtätter auf bie ©Hute, in metHen bie alten (BegeBrungen ber oben gefHitberten SBortfüßrer einer altgemeinen ganj unterfHiebtofen ftäbtifHen SRäbHenfH1^

berfaffnng fiH in jiemtiH berBer Seife gegen bie (Reuerungen ber testen ^atjre ber»

tantBarten.

Die 53eBBrben Bemittigten mögtiHft biete (Befreiungen bom ©djutgetb, um bie

Slnftatt naH Kräften gemeinnüBig su maHen. 216er man BetraHtete fie bod; im

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^ublifuum meiftenö al8 eine tłjeure 3 i er^ f f an3c unb rechnete ihr forttoährenb bie angeblich großen Unt er haltungSfoften nach, ju toelchen nod? bie ißenfion bev früheren SSorfte^erirt gejagt tourbe.

©8 begann bal?er ba8 gtoeite 3al?r bev 6 r b m a u u ’ fd?en Amtsführung nidjt eben mit fo allfeitig fronen Au8fid?ten, tote ba8 erfte angetreten unb glüdlid? ju ©nbe gebraut toar. Vielleicht mag e8 jum STf^eit hieraus jn entfchulbigen fein, bajj bev fonft fo Harblidenbe Sliann fid? mit unbegreiflicher (Schärfe gegen ba8 ^eitfame — nur bem berbtenbeten Auge einfeitiger ©piritualiftcn anftöfjige — Sftäbchentuvnen erftärte, at8 er bom Vürgermeifter jum gintritt in ben ftäbtifc^en ©uraratl? eingetaben tourbe. $n»

beffen blühte bie Slnfiatt im Innern jufeljenbS auf. Allgemeines Vertrauen ber Sehren»

ben unb Sernenben, — toie auch aller Angehörigen ber Se^teren — ju bem neuen

©irector hob unb ermuthigte biefen. 9?icht minber befriebigenb für ihn toaren bie jährlichen DtebifionSberichte, toelche fich bon jefct ab regelmäßig in ben burd? ©rbrnann angelegten ©chulaften bemerft finbeu. Gittjelne ©chülerinnen, bie nad) ihrem Abgänge bon ber ©djule fich bem Sehrfach toibmeten, gaben audj außerhalb mtferer ©tabt erfreu*

licheS geugnijj bon bem trefflichen ©eifte ber Anftalt. ©üblich in Vejug auf ©etbbev*

hättniffe fonnte ber ©irigent mit 9fecht auf ba8 bebeutenb ermäßigte ©chulgetb huttoei*

fett, als „tooburdh ber 33ürgerfd;aft noch immerhin ©rfparniffe bi8 jur ^elje bon jährlich 30372 9?tlr. ertoüchfen." ©och benu^te biefe ©rmäfjigung fchon bamat8 toie auch i eht nur ein berhältnijjmäfjig Heiner £heil ber 93iirgerfchaft, ba gerabe au8 ber bemittelten Älaffe Viele ba8 noch billigere unb in mancher Vejiel?ung minber ftrenggefchloffenc ^3ri*

batfchultoefen ber feften unb nibeßirenben Orbnung einer öffentlichen Anftalt borjogett.

§ 3. Sircctorat Oott Sftcufd) itttb Sttarfull fct§ junt ©ittjug tit neue (3.) Sofal.

Unermartet fd;lo|j mit bem 3ahre 1849 bie Vertoaltung be8 ©irectoramteS burd? ©rbmann, ba er am 1. Januar 1350 ju einem anbertoeiten SÖirfungöfreife bon unferem Orte fd?ieb.

53eveit8 im October borher toar bie ©hejialcotnmiffion beauftragt, Vorfrage iur Bieberbefefcung ber ©irectovftelle ju treffen, ©och begann ber leibige 9iangftreit

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