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Die Bautechnik, Jg. 17, Heft 53/54

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DIE BAUTECHNIK

17. Jahrgang BERLIN, 15. Dezember 1939 Heft 53/54

A lle Rechte vo rbehalten.

Baustelleneinrichtungen grófier Massivbriicken.

Von Reg.-Baumeister H an s R ie tli, Stuttgart.

(Nach einem Yortrage auf der B etontagung in W ien 1939.) V on dem reibungslosen Zusam m enspiel aller Krafte hangt das

wirtschaftiiche Ergebnis einer B austeileneinrichtung w esentlich ab, des- haib sind zu dereń Entw urf um fangreiche und langjahrige Erfahrungen notw endig. Um ein Beispiel zu nennen:

Es hatte keinen Sinn, zur B ew aitigung von wenigen H undert Kubik- metern Beton einen grofien Siło m it selbsttatiger Abmefi- oder Wiege- vorrichtung fiir die verschiedenen Korngiofien aufzubauen, auch w enn man eine solche vorr3tig hat, wie es um gekehrt ebenso unvernunftig ware, bei M engen von Tausenden von K ubikm etern etwa die Behaiter so anzuordnen, dafi Kies und Sand ganz oder teiiweise von H and entladen werden miissen. G rundsatzlich ist es allerdings lichtig, dafi eine zu grofizugige Einrichtung das wirtschaftiiche Ergebnis w eit w eniger schmaiert ais eine zu arm liche. D enn bei zu reichlichem Gerateeinsatz hat man, kaufm annlsch gesehen, in der Bewertung der Miet- und Abschreibungs- satze mancherlei MOglichkeiten, wahrend bei zu kleinem Einsatz standig unproduktive Lohnstunden anfalien, abgesehen von der Gefahr iibler Zw angslagen, in die man bei A usfall eines Gerats kom m t, w enn keine A usgleichsm óglichkelt besteht.

W elches sind nun die H auptaufgaben, die beim Entw urf einer Bau- stelleneinrichtung z u Iósen sin d ? Zunachst sind zu unterscheiden:

1. Transportfragen; 2. Verarbeitungsfragen. Das K apitel „Transport" ware dann wieder zu unterteilen in die beiden U ntergruppen: a) Befórderung der Massenguter (Kies, Sand, Z em ent, Steine, Stahl, Holz) von den G ew innungsorten z u den Zw ischenlagern auf der Baustelle, ferner der Gerate un d Betriebstoffe von den W erkhófen zum Einsatzort un d b) Be­

fórderung der Baustoffe innerhalb der Baustelle von den Zwischenlagern zur Verwendungsstelle.

Beim A bschnitt a bieten sich naturgemafi zahlreiche MOglichkeiten, je nach den órtlichen Verh31tnissen und den Befórderungswegen, die in der U m g eb un g des Bauwerks zur Verfiigung stehen. D ie einfachste LOsung ergibt sicb, w enn ein leistungsfShiger Bahnhof der Reichsbahn in der Nahe liegt. Diese M óglichkeit w ird sich allerdings nur seiten bieten, w eil bel der Trassierung des G rundnetzes der RAB bekanntlich vorwiegend G egenden erschlossen werden, die von den iibrigen Verkehrsm itteln bisher w enig beruhrt worden sind, w obei etwaigen óelan d eu n eb e nh e ite n keineswegs ausgewichen w ird und gerade aus solchen Geiandeuneben- heiten sich fiir den Briickenbauer die dankbarsten Aufgaben ergeben.

Die Folgę davon ist aber, dafi die meisten grofien Bauwerke ziem lich w eit ab von leistungsfahigen Verkehrsm itteln gebaut werden miissen.

W enn m an aber einen grOfieren Bahnhof in der N3he hat, so wird man ihn natiirlich ais U m schlagplatz fur die Massenguter unm ittelbar benutzen.

In manchen F311en w ird sich dabei noch der Bau eines vollspurigen oder feldbahnm afilgen Anschlufigleiscs lohnen.

Diese M Oglichkeiten wurden z. B. beim Entw urf zu einer 360 m langen S t e i n b o g e n b r i i c k e untersucht. D ie nachste grofiere Stadt ist in einer Entfernung von rd. 4 km vom Bahnhof zur Baustelle, in der aber ein HOhenrucken m it etwa 80 m verlorener Steigung liegt. Der nachste Bahn­

hof uberhaupt liegt in 1,5 km Entfernung. Der G edanke lag nun sehr n ahe , von dem ganz kleinen naheren Bahnhof aus ein vollspuriges Anschlufigleis bis zur Baustelle zu le ge n , was trassierungstechnisch ohne weiteres mOglich gewesen ware. Trotzdem wurde dieser W eg nicht gew S hlt, sondern Beifuhr aller Massenguter vom entfernteren Bahnhof her m it Lastkraftwagen und sogar noch ein teilw eiser U m bau der G leisanlagen dieses Bahnhofs in Kauf genom m en, w eil durch den Bau des Anschlufigleises m it den zugehOrigen Sicherungsanlagen viel Zeit verlorengegangen w3re und w e il die Belfuhrkosten dadurch nicht m erklich billlger gekom m en waren. In einem andern Falle, wobei es sich allerdings nicht um eine Masslv-, sondern um eine Stahlbrucke handelte, hat sich der Bau eines iiber 8 km langen Anschlufigleises aus- gezeichnet gelohnt, obgleich dies rd. 1/„ M ili. R M gekostet hat. Z um Bau w urden alte Schienen un d alte Holzschw ellen verw endet, die nachher gunstig verkauft werden konnten. Der Schotter des Bahn- kOrpers wurde zum grOfieren Teil zum Einbetten der statt G raben aus- gefuhrten Sickerrohre zu beiden Seiten der Fahrbahn verw endet, zum kleineren Teil wurde er an die benachbarten DOrfer verkauft und zur Befestigung der neuen Feldw egram pen benutzt. Der besondere Y ortell

dieses Gleises ergab sich neben der M óglichkeit, Konstruktionsteile m it einem Stiickgewicht bis zu 35 t leicht heranzuschaffen, aus dem U m ­ stande, dafi es auf iiber 5 km Lange auf das Planum des spateren Mittel- streifens der A utobahn gelegt werden konnte. Es diente dann gleich- zeitig zum Befórdern der grofien M engen von Kies, Sand und Z em en t zum Betonieren der beiden Fahrbahndecken.

Ebenso gunstig wie das Vorhandensein eines guten Bahnhofs w irkt sich eine Wasserstrafie m it Schiffsverkehr aus. O b von der Umschlag- stelle ab noch ein Anschlufigleis oder die Befórderung m it Lastzugcn zweckm afiig ist, hangt von vielen N ebenum standen ab.

Das G egenstiick nach der ungiinstigen Seite bietet sich bei Brucken, die an stellen Hangen im G ebirge gebaut werden miissen, w ie z. B. beim Albaufstieg am Drackensteiner H ang oder in dem w ild zerfressenen M uschelkalkbergland zwischen Kocher und Jagst im nordóstlichen W iirttem berg. W e n n uberhaupt Strafien vorhanden sind, dann liegen sie im T algrunde, oder sie haben sehr viele K urven, durch die Last- ziige m it Anhangern kaum hindurchzubringen sind. W enn die H angę so steil oder ung iinstlg geform t sind, dafi keine Zufahrtstrafie zur Briicke gebaut werden kann, dann benutzt man ais H ilfsm ittel gern Bremsberge oder S eilbahnen, dereń Leistungsfahigkeit wegen ihrer langsamen Be- wegungen naturgem afi aber sehr begrenzt ist. D ie einzige M óglichkeit, grOfiere Massen wirtschaftlich zu befórdern, besteht dann darin, auf dem Trassenweg G leise zu legen, die m an g leichzeitig fur die Erd- und Fels- bew egungen und fiir die K unstbauten benutzen mufi. U ber die Frage, ob m an fiir diese G leisanlagen, die wie ublich 6 bis 7 % N eigung haben, 90er oder besser 6 0 e r S p u r n im m t, lafit sich streiten. Selbstverstand!ich haben beide Spurweiten ihre Vor- un d Nachteile. Im allgem einen w ird bei bedeutenden Bauw erken oder kurzeń Ausfiihrungsfristen das schwerere Gerat m ehr V orteile bieten.

Zw lschen diesen beiden G renzfailen gibt es nun dank dem Formen- reichtum der deutschen Landschaft vielerlei MOglichkeiten. Interessant Ist z. B. die K om bination, die bei einer D onaubriicke gew ahit wurde.

Kies und Sand wurden dort aus einem besonders angelegten Baggersee in der N ahe der Baustelle auf dem linken D onauufer gew onnen.

Fiir Z em ent, Stahl, H o lz und alle Gerate wurde ein A nschlufigleis auf dem rechten D onauufer vom nachsten Bahnhof her gebaut. Bei einer 936 m langen Eisenbetonbriicke standen zw ei etwa je gleich w eit ent- fernte Bahnhofe zur V erfiigung, die aber beide nicht lelstungsfahig waren un d aufierdem zu zw e i verschiedenen un b edeutenden Stichbahnlinien gehórten. Deshalb w urden Kies und Sand nur m it Lastziigen unm ittelbar von den G ew innungsstellen am Flufi beigefiihrt, S ta h l, H o lz und Gerate vom einen Bahnhof und Zem ent vom andern Bahnhof, sonst ware es uberhaupt nicht m óglieh gewesen, die lange Brucke in der verfiigbaren kurzeń Bauzeit fertlg zu beko m m e n. V o n den Betriebstoffen lassen sich K ohle, Treib- un d Schm ieróle leicht beschaffen, nicht so ein- fach ist dagegen oft die Versorgung m it Wasser und clektrischem Strom.

Beim Wasser kónnte ab und zu noch manches besser gem acht werden.

W enn ein Flufilauf oder Sec in der Nahe ist, so Ist die Entnahm e einfach, aber oft w ird an der Grófie der Zw ischenbehaiter oder an der Leistungs- f3higkeit der P um p en gespart, so dafi im H ochsom m er leicht Betriebs- unterbrechungen entstehen. Ferner wird auf das Speisewasser der Loko- m otiven zu w enig Sorgfalt verw endet. G rundliches A usfiltern mechanischer Verunreinigungen un d besonders E nthartung kalkhaltig en Wassers sollten selbstverstandllch sein, w eil sie fur die sachgemafie Pflege und Erhaltung der M aschinen unerlafllich sind. W e n n nicht geniigend Wasser in der N ahe ist, m ufi eben eine Leitung gebaut werden, die aber von A nfang an frost- sicher gefilhrt werden sollte. Bei giinstigem Grundwasserstande kann auch m it Hilfe von Rohr- oder Senkbrunnen das nOtige Wasser beschafft werden.

Anders liegt der Fali beim elektrischen Strom ; denn diesen kann man auch auf der Baustelle erzeugen, w enn die sonstige Beschaffung schwierig Ist. Die Entscheidung daiuber ist eine reine Rechenaufgabe fiir den K alkulator. W enn Frem dstrom aus einem N etz bezogen w ird, so ist in der Regel der Zwischentransformator z u schwach bem essen. W ie falsch diese verm eintliche Sparsam keit ist, b eko m m t m an durch óftere Betriebs- stOrungen zu spuren, besonders w enn durch Ausfall von P um pen ab und zu eine Baugrube in die Gefahr gerat, zu ersaufen.

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T urm drehkrane, K abelkrane, Giefi- tiirm e, B etonpum pen. Diese ver- schledenen Gerate sind um so empflnd- ilcher, und ihre V orhaitung ist um so teurer, je vielseitiger ihre Verwendungs- m óglichkeit ist. F órderung auf orts- festen A nlagen ist im m er billiger im Betriebe ais auf bew eglichen, weil keine unnfltzen W ege entstehen und der A ufw and fflr Einrichtung und A b ­ bau sich auf die ganze Fórdermasse um lcgt. M an strebt deshalb im m er an, einen m óglichst grofien Tell des Fórderweges auf festen Strecken zu- rflckzulcgen und nur am Ende ein m óglichst kurzes Stflck bew egllch zu halten.

Zunachst seien noch einige Ge- danken flber Verarbeitungsfragen aus­

gefuhrt, besonders im Zusam m enhang m it der in der Baulndustrie noch mehr ais bisher anzustrebenden Rationalisie- rung der Arbeitsvorgange. Bei Massiv- brflcken kom m en im wesentlichen Beton oder Eisenbeton einerseits, Naturstein anderseits in Frage. Die V e rw e nd ung von N aturstein ist im m er m ehr im Z unehm en begrlffen. Es g ib t aber an sich keine reine Naturstein- brflcke, auch w enn die G e w ólb e echt aus Q uadern gem auert werden, sondern man braucht daneben im m er noch eine M enge Stam pfbeton. Der Bedarf an N aturstelnen fflr die vielerlel Bauvor- haben ist viel grófier ais die Liefer- m óglichkeit, w eil es an Arbeitskraften fehit, um die reichen S teinvorkom m en unseres Yaterlandes verstarkt Lauszu-

® G reifer

© 5i!oan!age

© MischmosMnen

® Zemenfschuppen

® S teinlager

® WerksfaH

© M agozin

® Rundeisenhger

@ U o/z/ager

@ Maschinenhaus

® Kippg/eis

® B etonierbriicke

© Transportbriicke

B riickenachse

Schnilt a . - i

S c h n itte -f r r i i i i ^ T z r s i z ! ■

Schnitt c-ćL Bei der Baustoffbefórderung innerhalb der Baustelle hangen Art und

M enge der Gerate von den órtllchen Verhaltnisscn ab. Trotz der ver- schiedenen V erhaitnisse sind aber die Aufgaben im m e r dieselben, und sie kónnen dargestellt werden ais:

Langenfórderung, also z. B. Transport von Kies und Sand von den Bunkern zur M ischmaschlne. W enn der W eg kurz ist, n im m t man dazu am besten Fórderbander, w eil sie selbsttatig arbeiten; ist er lang, ko m m en nur ortsfeste G leisanlagen in Betracht. Dann Flachen- fórderung, z. B. Einbringen des Fundam entbetons; sow eit ais irgend m óglich w ird m an feste G leise verw enden, zur V erteilung Betonrinnen oder Trichterrohre. Drittens Raum fórderung, z. B. des Betons oder der Steine fflr P feiler, G e w ólb e und O berbau. Ais Gerate dafiir stehen zur Verfflgung Derrickkrane, einfache Krane auf G leisen oder Raupen,

beuten. M an w ird deshalb in den nachsten Jahren dazu kom m en miissen, z. B. die G ew ólb e m ehr aus K linkern oder Betonkunststeinen zu mauern.

Bei flachen Bogen, wie z. B. an einer Flufibrucke m it rd. 65 m grófiter Spannw eite und einem Pfeilverhaitnis etwa 1 :9 , ist die Beschaffung der grofien G ew ólb e ąuade r aus M uschelkalk ohne Stiche un d grobe Poren schwierig, wenn sie ungestofien auf die ganze G ew ólbedicke durchgehcn sollen. Der Ausweg, die Steine zu unterteilen, macht den Nachteil, dafi die M auerwerksfestigkeitcn vlel kleiner ais die reinen Steindruckfestig- keiten sind, um so fiihlbarer. Nach Versuchen an der Materialprufungs- anstalt Stuttgart kónnen die in den am tlichen Bestim m ungen verlangten Sicherheiten fflr die Beanspruchungen so groBer G ew ólb e nur bei grófiter Sorgfalt in der Verm auerungstechnik erreicht werden. Bei den viel haufiger Yorkom m enden steilen Bogen m it kleineren Spannw eiten (Yiaduktform en)

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15. D ezem ber 1939 R I e t l i , Baustelleneinrichtungen grófier Massivbrucken 651

/46ste//o/e/s 60cm S our

Abmsser^

liegen die Verhaitnlsse einfacher. Der Platzbedarf und der GerSteaufwand sind fiir eine Steinbrflcke vlel grófier ais fiir eine Betonbriicke, un d es ist falsch, dabei irgendw o sparen zu w o llen. D ie Steinlagerpiatze werden oft zu klein gew ahlt, so dafi die vielen Brocken zu hoch aufeinander- geschichtet werden miissen. A uch miissen alle Steilen dieser Lagerpiatze m it mechanischen H ebezeugen bestrichen werden kónnen, d am it nicht kostbare Arbeitskrafte m it dem H erum w alzen der schweren Stucke ver- geudet werden. Dasselbe g ilt fiir die Steilen, an denen die Steine versetzt werden.

Bei der Verarbeitung von Beton un d Eisenbeton lassen sich auf ver- schiedene W eise Arbeitskrafte einsparen, z .B . durch Kies- und Sandbunker m it selbsttatigen Zugabevorrichtungen an den A usiaufen. An einem Tunnel haben wir zum ersten M ałe einen Schnellm ischer fiir durch­

laufenden Betrieb, und es ist gelungen, durch entsprechende Regelung der Zufiihrungsschieber an den Fórderschnecken genau die gleiche Stetigkeit der Z usam m ensetzung des Betons zu erreichen wie bel den iiblichen M ischm aschinen m it Einzelfiillungen. Die A nlage leistet 90 m 3 Frischbeton tagllch, doch gibt es auch eine grófiere Ausfuhrung.

ersetzen. Bei Bogenbriicken ergeben sich an einzelnen P unkten gewisse Schwierigkeiten, die sich aber iiberw inden lassen; jedenfalls ist das Ver- fahren noch entw icklungsfahig. Dagegen sind die Versuche, bei den Lehr- gerusten H o lz zu sparen, iiber schwache Ansatze bisher nicht hinaus- gekom m en, und das wird darum die H auptaufgabe der nachsten Zeit sein.

V o n der statischen Seite her ist nichts zu w o llen, denn die heute zulassigen Spannungen der H olzkonstruktionen sind im H inblick auf die unsicheren Anforderungen an die G iiteklassen schon an der oberen Grenze. Auch von der organisatorischen Seite her lafit sich nichts erreichen, denn dafi m an bestrebt ist, die LehrgerOste durch U m setzen un d seitllches Ver- schieben m óglichst oft zu verw enden, ist schon alt. W enn man wirklich fiihlbare Einsparungen erzielen w ill, dann mufi man dazu ubergehen, die G erustteile, deren HOhe und Breite in gewissen G renzen w illkiirllch gew ahlt werden kann, aus fertigen Stahlteilen zu bauen, die ohne merk- liche A b n utzu ng im m e r w ieder verw endet werden kónnen, genau wie das der Stahlbriickenbau m it seinen M ontagetiirm en von jeher schon gem acht hat. Das sind also z. B. bei Betonbogenbriicken alle Unter- geriiste un d dann vor allem alle Fahrgeriiste neben dem Bauw erk her,

Fiir die Befórderung des Betons von der M ischm aschine zur Einbaustelle eignen sich B etonpum pen sehr gut, allerdings ist dabei besonders bei mageren M ischungsverhaltnissen ein hoher Sandgehalt nótlg, der ent­

sprechend geringe Druckfestigkeiten zur Folgę hat. Im m erhin wurde z. B.

an einem andern Tunnel Stam pfbeton aus M uschelkalkschotter und Rhein- sand m it 230 kg Z em ent und 40 kg Trafi/m3 bei 5 5 % S andanteil auf eine Lange von 200 m bei 10 m H óhenzuw achs ohne Schwierigkeiten gepum pt, un d zwar m it einer klelnen A nlage von nur 150 m m Rohrdurchmesser.

D ie Schichtleistung beim P um pen lafit sich leicht auf etwa 150 m 3 bringen.

Das Verdichten von Beton solite nur m it Oberfiachen- und Innenriittlern geschehen. D ie dafiir entwickelten G erate haben ihre K inderkrankheiten langst verloren und einen hohen Stand von V o llko m m e nh eit erreicht.

Z ur Zeit kann man zwar nicht bellebig viele Gerate kaufen, auch w enn man noch so gerne móchte, aber diese K nappheit wird viel schneller und leichter behoben sein ais die an menschlicher Arbeitskraft, und des­

halb mufi beim Entwerfen von neuen Baustelleneinrichtungen noch vlel mehr ais bisher danach getrachtet werden, auch die einfachsten Arbeits- vorgange sow eit ais m óglich durch M aschineneinsatz zu beschleunlgen und zu erlelchtern.

Noch eine andere Frage ist in letzter Zeit brennend gew orden, nam lich die Beschaffung von H olz. D en grófiten H olzverbrauch ergeben die Eisenbetonbriicken m it ihren Lehrgerusten un d dem hohen Schalungs- anteil. Zur Ersparnis von Schalholz sind m utige und hoffnungsvoi!e Bestrebungen schon seit Jahren im G ange, es durch Stahlblechteile zu

insbesondere die schweren Geriiste fiir die m it Recht so beliebten Turm- drehkrane un d ebenso alle Fahrgeriiste fiir den Erdtranspott. O b sich am besten die Betongrofiflrmen ein Lager von solchen Stahlgeriislteilen anlegen, oder ob sich Sonderfirm en dafiir bild en , oder ob die Stahlbau- firmen einen V erieih solcher Geriiste einfuhren oder die Auftraggeber der óffentlichen H and, das sind Nebenfragen. Aber um die entscheidende Erkenntnis ko m m en wir nicht he rum , dafi dank dem Vierjahresplan unsere Eisenversorgung standig besser wird und ebenso die Erzeugung unserer M aschinenfabriken, wahrend w ir das W achstum unserer W aider kurzfristig ja nicht beschleunigen kónnen.

Es wird auf lange Zeit hlnaus nicht mehr m óglich sein, z. B. fiir eine mittelgroBe Talbriicke, die in einem Jahr gebaut werden ka n n , 2000 m 3 H o lz elnzusetzen, von denen schon bei einm aliger V erw endung mindestens 500 m 3 verlorengehen, w enn zu seiner Beschaffung etliche H ektar W ald abgehauen werden mfissen, die 50 bis 80 Jahre brauchen, um wieder nach- zuwachsen. M afinahm en, den Holzverbrauch einzuschranken, sind z. B.

auch: einseitiges H obeln und grundliches E inóle n der Schalbretter, sorg- faltiges Abkratzen und vorsichtiges A usnageln nach dem Ausschalen, Schal- tafeln m óglichst beisam m en lassen, sie beim Ausschalen nicht mehrere Meter hoch berabstiirzen lassen, w e il sie sonst zersplittern (sie kónnen iiber geneigte H ólzer herabgezogen w erden), D ielen an den Stirnseiten m it gew ellten Blechstreifen zusam m en h alten , alle H ólzer beim Lagern nach Langen ordnen, gegen aufsteigende Feuchtigkeit durch unterbetonierte Rlppen schutzen, oben gegen Regen abdecken.

S

A ufezzt/zo/tsruuzne

Z em ent-und ffzuram entsc/zuppen

§

IV asc/i-um /frdcJ<enrouzz!

S a n i/a /jra u m fro cke n ra u n z

© tY asser/zefza/ter

® /o rzn /sc/ze r

® B e/onnzżsr/zer 73501

@ B etonm ischer 7501 M o fu r Z u scfz/o ffs/o ffe

© d re ife rg e ru s f

® /o rs i/o

§

fn //a cfe kra n fu r S fe/ne B rucke fu rfu rzzzcfre fzkra n

jU fo /irg e ru s f fu r TurrrzzfreM razz f/oB u a sse

tV e rk s ta /f O/sc/zuppezz B runnen S cłim /ede

® ftapaim

® Kaffeekur/ie

@ Btzu/ziiro

® Sfew/trger

© furm/fretzkrongfezj

® ffut/er/zotfezz/ager

® Krezssdpe

@ tfofzptat/

@ fra fo j/o t/o n B ockA rarz

\ f

B ru cken - Bauw erA

A bb. 2

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E i n i g e B e i s p i e l e v o n g r o S e n B a u s t e l l e n e i n r i c h t u n g e n mógen die vorstehenden D arlegungen erlSutern.

Das erste Beispiel bezieht sich zwar nicht auf eine MassWbriicke, sondern auf eine zur Zeit im Bau befindliche H S n g e b r u c k e iiber einen Strom, aber die zu bew Sltigenden Betonmassen lur die Pfeiler- fundam ente und die A nkerklótze der Tragkabel waren so grofi, und die dazu verfugbare Z eit war so kurz, daB eine erstklassige Einrichtung dafiir aufgebaut w urde, die besondere Beachtung verdlent.

A bb. 1 zeigt die E inrichtung auf dem linken Stromufer. D ie Fiachen-.

einteilung war elndeutig gegeben durch das Ufer m it einer StraBe auf der BOschung einerseits und einer zwetgleislgen H a up tb a hn lin ie ander- seits. Fur den Senkkasten des Uferpfeilers wurde zunachst eine kiinstliche H alblnsel hlnter einer S pundw and zwischen zw ei durch Fangdam m e er- hOhten Buhnen geschGttet. Das Schuttgut wurde aus Schw im m baggern unm ittelbar vom Strom aus elngefiillt. A uf der Bahnseite wurden zwei VollspurgleIse gezogen, auf denen Kies, S and, Zem ent und Natursteine anrollten. D ie Betonieranlage ist m it neuzeitlichen Hochlelstungsgeraten, selbsttatigen W iegevorrichtungen fiir die yerschiedenen KorngrOflen, Gurt- fOrderbandern usw. ausgestattet. Der Beton fiir den Pfeilersenkkasten und den Pfeiler selbst w ird uber eine FOrderbriicke angefahren; der fiir den W iderlagerklotz w ird von einem besonderen G leis auf eine Betonlerbrucke in Form eines Portalkrans iib ernom m e n, m it dem die ganze Grundfiache dleses Klotzes bestrlchen werden kann. Ein ahnliches Gerat bedient den Steinlagerpiatz.

Einen schwlerigen Fali der Anfuhrverhaltnisse zeigt eine 500 m lange Brucke iiber ein anderes Tal (Abb. 3, 4 u. 5). Die Talsohle ist nur etwa 70 m breit. Die H angę sind teilw eise recht steli. AuBer einigen Holz- abfuhrwegen war keine StraBe in der Nahe. Deshalb wurde der etwa 500 m von der Baustelle entfernt liegende B ahnhof ausgebaut. Die geologischen Verhaltnisse waren auch ungiinstig, so daB die F undam ente der drei Talpfeiler m it eisernen S pundw anden gegriindet werden muBten. Die verfugbare B auzeit fiir den U nterbau und die erste Fahrbahnhalfte betrug nur 15 M onate, fur die andere Haifte der Fahrbahn noch weitere 8 Monate.

In d ie s e rZ e it mufiten 30000 m 3 A ushub, 7 0 0 0 0 m 3 Statnpfbeton, 18000 m 2 Steinverkleidung und 9500 m 3 Naturstelnmauerwerk fiir die G ew ólb e be­

w altigt werden. Solche Leistungen lassen sich nur m it elncr vorziigIich auf- einander abgestim m ten grofizugigen Einrichtung vollbringen. Fiir die belden Anschlufigleise auf dcm Bahnhof war das G eland e an sich nicht geeignet. Es mufite zuerst der vorhandene Bahneinschnitt vergrófiert werden, wodurch eine 7 m hohe BOschung entstand, die auf den Schnitten dargestellt ist. Fiir die Steine wurde ein Portalkran von 32 m Spannw eite aufgebaut, fur die Zuschlagstoffe ein Dam pfkran m it 15 m A usladung.

Steinlager sowie Sand- u n d Kiesbunker liegen auf gleicher H óhe oben auf der BOschung. Zem ent und T huram ent wurden von H an d ausgeladen und zunachst in einen Zem entschuppen neben dem A usladegleis ver- bracht. Zwischen den belden Ausladegleisen wurde fiir den U m schlag von Geraten, Ersatztellen und sonstigen Sliickgiitern eine besondere Lade- strafie eingebaut, um den sonstigen Umschlagverkehr nicht zu behindern.

Die Betonanlage wurde sehr geschlckt an den nórdllchen steilen H ang gebaut u n d da- A bb. 3. durch der Bau von besonderen

Geriisten und Ram pen verm leden.

Zwischen dem Zem entschuppen neben der Briicke, dem Kiessilo und den M ischm aschinen w urden wegen der G eiandćschw ierigkeiten dann Fórder- bander angeordnet. Die Fórderbahn fiihrt vom H ang aus iiber die Silos weg. D ie Z ugabc der Zuschlagstoffe geschieht nach G ew icht. Die Zement- In erstaunlich kurzer Zeit wurde

die Talbriicke des nachsten Belsplels ausgefiihrt (A bb. 2). Das machtige B au­

werk w urde in vier Lose aufgeteilt.

Fiir alle vier A bschnitte wurden von der O B R vollspurige Anschlufigleise vom nachsten Bahnhof aus gebaut.

Die A b b lld u n g zeigt den grófiten der vler A bschnitte. Die Zuschlagstoffe w urden m it einem Greiferkran entladen, Zem ent und Thurament von Hand.

Fur das Entladen der Steine wurde ein 3-t-Kran eingesetzt. Fiir das Bemessen der Zuschlagstoffe wurden selbsttatige W aagen yerwendet. Die Fórderung innerhalb der Baustellengleise geschah selbstverstandlich nicht im Handbetrieb, sondern m it D iesellokom otW cn. Dank der giinstigen G eiandeverhaltnisse konnten die Fahrbahnen der Turm-

D a m p fk ra n

Z u A bb. 3.

A bb. 4.

A bb. 5.

drehkrane unm ittelbar auf den Talboden gelegt werden, Fahrgeriiste waren nur uber den Flufi nótig. In dem hier gezelgten A bschnitt waren auf dem G elande unm ittelbar zw ei Turmdrehkrane eingesetzt, e in d ritte rlie fa u f einem Gerust in H óhe des linken Talhanges oberhalb der Relchsbahnlinie.

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A b b. 8.

Im Gegensatze zu der rd. 40 m hohen Brucke des vorhcrlgen Belspiels zeigt A bb. 6 die zwar etwa 400 m lange, aber nur rd. 10 m hohe Brucke uber ein flaches, ebenes Tal. Fiir dle B eiluhr der Stoffe stand hier das verl3ngerte G leis einer K ieinbahn zur V erfugung. Auch die sonstige A nordnung, insbesondere der Lagerpiatze, begegnete keinen

diesen Aufzfigen geschieht uber ein etwa 3 m hohes Bodengeriist. Das Geriist war notw endig, w e il das G elande durch die Reichsbahn-Hauptglelse, das Anschlufigleis, durch den Flufi, den M Chlgraben und durch eine Strafie sehr zerschnitten ist. Die Fórderung des Betons vom A ufzugturm auf den Pfeiler und das Yersetzen der Verblendsteine geschieht auf einer

® AnschluBgleis

® Bodengirust

<Ę) Schrlgm/żug

@ hohes Oeriist

® Mischmaschinen

® Sementschuppen sScke werden hier durch ein in dem Boden der Rutsche eingelassenes

Sageblatt selbsttatig aufgeschnitten. Sclbstverstandlich mufi der Zem ent dann zunachst durch ein Sieb fallen, das die Paplerreste zuriickhalt.

So wurde es m óglich, ais Hóchstleistung in zwei Schichten bis zu 350 m 3 Beton herauszubringen. Die Steine w urden in Kasten anbefórdert und auf einem zw eiten Lagerplatz an der Baustelle selbst noch e inm al gelagert.

Von ihm aus kónnen die H ubgerate die Steine unm ittelbar entnehm en.

Schwierigkelten, so konnten m it nur vler kurzeń, niederen G erusten auf beiden Langsseiten der Brucke Gleise fur Turmdrehkrane angelegt werden.

Aufierdem stand am einen Briickenende noch eine StraBe zur V erfugung;

so w urden in der N ahe der beiden Briickenenden getrennte Kies- und Sand- lagerpiatze eingerichtet. Die M ischm aschine stand etwa in Brilckenm itte. — Ein glanzendes Beispiel dafiir, daB auch ohne Turmdrehkrane hohe Briickenpfeiler rationell hochgefiihrt werden kónnen, ist das folgende Bauwerk. D ie G esam tanordnung der E inrichtung war durch un- giinstige Platzverhaitn!sse behindert, w eil nur ein schmaler, langer Streifen quer zur Brtickenachse zwischen dem Fliifichen einerseits und dem M tihlgraben anderseits zur Verfugung stand (Abb. 7 u. 8).

Langssc/mirr

Z u A bb. 6.

Ais Hub- und FórdergerSte wurden vier Turmdrehkrane aufgestellt, von denen drei auf hohen Gertisten iaufen. Der gróBte lauft auf einem zu diesem Zweck geschtltteten 6 m hohen Damm im Tal. Er hat 36 m H óhe und bei 25 m A uslad un g 2 t Tragkraft. D ie H óhenunterschiede zwischen D am m und Geriist einerseits und den Gerusten unter sich anderseits werden, soweit erforderlich, durch besondere A ufziige ilberw unden. Die Lehrgeriiste, die auf dem Reifiboden im Talgrunde abgebunden wurden, kam en auf einem klcinen G leis bis In den Bereich des einen Turm- drehkrans, der sie hochhob. Das Bauwasser wurde aus dem Bach ln einen Hochbehaiter auf den N ordhang g epum pt. —

In diese Flachę w urden zw ei vo!l- spurige Anschlufi- gleise hereingefdhrt.

D ie Betonzuschlag- stoffe wurden m it Greifern in dle Silos befórdert. Fiir das U m laden und Stapeln der Steine standen zw ei Turmdrehkrane zur Verfiigung. Z um Entladen der ankom m enden Stein-Giiterwagen war ein fahrbarer Portal- kran, der iiber die Reichsbahngleise und die Fórdergleise hinwegreichte, aufgebaut. Dagegen muBten die Pfeiler ohne Turmdrehkrane hochgefiihrt werden, w eil solche erst seit Januar 1939 zur V erfugung stehen und deshalb nur zum Bau der G ew ólb e und des U berbaues benutzt werden kónnen. Die gew ahlte Konstruktion erfullte ihre A ufgabe gut (Abb. 9).

An den einzelnen Pfeilern w urden an der Schmalseite D oppelaufziige vorgesehen, die Steine und Beton hochfórdern. D ie untere Zufahrt zu

\Reili boden . jlim m em erkstatt (jfiHohlager ((g)Verblendsteine (13) Min*er (ty Stein tog er (tf) Sond und Hies

Z u A b b. 6.'

(6)

654 R i e t l l , Baustellenelnrlchtungen grófier Massivbrflcken D IE BAU T EC H N IK Fachschrlft f. d. ges. B aulngenlcurw esen

|---Ą30---

X » 7

y | § g z i 5 j ~ r 7

uber dem Pfeiler aufgesetzten elnfachen eisernen Briickenkonstruktlon, A uf dieser Seite wurden auch die Einrlchtungen fur eine zw eite Betonler- auf der die M uldenkipper befórdert werden und ein H andkran zum Ver- anlage der drel Endoffnungen auf der einen Hangseite unabhangig von setzen der Steine ISuft. Diese Brucke ist auf fertigen Betonsteinen ge- der iibrigen Einrichtung aufgebaut. D ie H auptkranbahn lief in diesem lagert, sie w ird entsprechend dem Baufortschritt m it Spindeln hoch- Fali nicht seitlich neben der Brucke her, sondern zwischen den beiden gew unden und auf Betonformsteine gesetzt. Da die Pfeiler sehr hoch G ew ólben. Dles war hier móglieh, w eil sie einen geniigend breiten sind (bis zum Bogenanfang rd. 40 m), wurde an Stelle des iiblichen lichten Zwischenraum haben. Fiir die beiden Endoffnungen der anderen Standgerflstes ein besonderes Pfeilerschutzgerflst konstruiert, das ais Seite wurden ebenfalls Fahrgeriiste gebaut, an diesem H an g jedoch zu Schutz fiir die M aurer und ais Arbeitsbiihne fiir die B ehandlung der beiden Seiten der Brucke. Die gesam ten Baustoffe w urden iiber zwei Steinfiachen gebraucht wird. Das Gerust besteht aus zw ei leichten Anschlufiglelse beigefahren (Abb. 10 u. 11). —

eisernen Briicken, die an den Langsseiten der Pfeiler entlang laufen und An einer Autobahnstrecke liegt eines der bedeutendsten Elsen- auf der einen Schmalseite an den bereits genannten A ufzugtiirm en betonbauwerke der bisherigen RAB, iiber dereń Baustelleneinrichtung und auf der anderen Schm alseite an starken C-Eisen befestlgt sind. in Erganzung einer friiheren VerOffentlichung noch folgendes m itgeteilt

L ón g ssch n itt

Diese C-Elsen werden, entsprechend dem Fortschritt der M auerarbeit, in gewissen A bschnitten nach oben um gesetzt. Der Vorteil dieses Scliutz- gerilstes besteht darin, daB es gegenflber den sonstigen Klettergerusten b illlg ist und dafi w enig Anker in den Pfeiler eingelassen werden miissen.

Aufierdem kann es belieblg hinauf- und heruntergelassen werden. D ie hier angew endete L ósung ist sehr geistreich un d kann ais ein Muster- beispiel dafflr dienen, wie man an G erflstholz sparen kann.

Der AushubfiberschuB muBte auf die H óhe des einen Widerlagers hinaufbefórdert werden. Dles geschah, w ie flbllch, m it einem Schrag- aufzug auf dieser Hangseite. A is Lehrgerflste fflr die G ew ólb e sind in den nlederen Endoffnungen norm ale Standgerflste vorgesehen. In den anderen Ó ffnungen werden zum Teil holzerne, zum Tell eiserne Segment- binder verwendet, die auf auskragenden Konsoltragern sitzen. Fur die Herstellung der elgentlichen Bogen sowie des Oberbaues stehen dann drei grofie Turm drehkrane zur V erfugung, die aber noch besonders um 5 m erhoht w erden mufiten, Zw ei dieser Krane laufen auf einer Seite der Brucke, der dritte gegenflber. Dadurch wird erreicht, dafi die be­

sonders hohen Krane nur etwa bis zur Briickenachse auszuladen brauchen, w odurch die Fahrgeriiste fflr die Krane verhaltnlsm afiig niedrig gehalten werden kónnen. Dles war hier besonders w ichtig, w e il diese Krane sehr ho he Raddrflcke haben. An den beiden Bergseiten der Brucke sind Portalkrane m it elnseitigen Fórdergleisen innerhalb des Portals vor- gesehen. —

Besonders grofizflgige Steinlagerplatze wurden beim Bau der folgenden Briicke angelegt (Abb. 10). Der Talgrund begflnstigte diese E in ­ richtung un d machte auch fflr die elf Inneren Bogen den Bau von besonderen Fahrgerflsten fflr die Turmdrehkrane flberflussig. Die Slloanlage fflr die Betonzuschlagstoffe und die M ischm aschinen konnte in nachster Nahe der Briicke m itten im Talgrund aufgebaut werden, Iinks und rechts davon die Steinlagerplatze, nur die G ew ólbesteine fur sechs Bogen w urden am H ang auf der anderen Seite der Brflcke gelagert.

(J)Verblendsteine ©Pumpe * * (jhM agtHinu.h, (pG em lbeslew efirS logen © Moniuchaftsriiutn @ S i/o

Q ) » - Q ) Po/iere ® lem enfschi

($)S teinlagerplati ( f ) M ogaiin @ Kronbahn ($)Ver6lendsteine @ Mischonloge ® G e riist

A bb. 11.

@ Kreissage lem ent

< )S )/liig.H cli Ę i FahrgerustffirB etcn

@ PeiRboden @ 'Kies u. Sand

(7)

Jahrg a ng 17 H eft 53/54

15. D ezem ber 1939 R i e t l l , Baustelleneinrichtungen grofier Massivbriicken

655

Belfahren der W erksteine und der iibrigen Baustoffe wurde ein be- sonderes Anschlufigleis gebaut, von diesem w urden sie m it Greifbagger und Turmdrehkranen auf die Lagerplatze geschafft. A uch hier wurden wegen der groBen Stelnm engen die dafflr nOtigen Lagerplatze groBziigig angelegt und m it sehr ieistungsfahigen FOrdergeraten ausgestattet. Im Talgrunde liefen zwei grofie Turmdrehkrane auf einem ganz niederen Fahrgerust, das wegen zweier vorhandener W asseriaufe notw endig wurde.

Der fertig gemischte Beton wurde unter die Ausleger der Turmdrehkrane hergefahren, ebenso die Steine. Fur das eine W iderlager und den werden mogę. D ie fiir die E inrichtung bestim m enden Faktoren waren

einm al die Gelandebeschaffenheit, auf der linken Flufi-Seite ganz flach m it W aldbestanden und auf der rechten nach einer schmalen Terrasse, auf der die zw eigleisige H auptbahn auf einem Hochwasserdam m entlang lauft, eine sehr steil ansteigende BOschung. Eine weitere Besonderheit war die Beschaffung der Betonzuschlagstoffe durch die U nternehm ung selbst aus einer zu diesem Zweck besonders angelegten Klesgrube etwas oberhalb der Baustelle. W egen der sehr gefahr- lichen Hochwasser mufiten alle Anlagen auf Pfahle gebaut werden.

© Turmkron

® A af zug

® farm kran 7

® Turm /trans

® Zement

® Sand Kies S p litt

® lager fa r die GewSIt/esteine

® Schichtensteine

® G reifbagger

® S i/o

® Beton m aschine

® M Srtel m aschine

© M agazin

® W erkstolt

® Reitboden

® H otzm schim n

® Pumpenhaas

@ Trafo

® M annschofthutter

® Buro

® R A B Buro

© Bachfassung

® AnschluRgleis A b b . 1 2 .

A m rechten Ufer wurde vom nachsten Bahnhof her ein Anschlufigleis bis an die Brucke gefiihrt. Sonst hatten auf dieser Seite nur noch die Fiachen fur ungebogenes und gebogenes Eisen sowie fflr die Biegemaschine Platz. A lle anderen Elnrichtungen waren auf dem linken Ufer in nachster Nahe der zweitenBrflckenOffnung aufgebaut. Die ganzen Verhaitnisse waren im iibrigen verhaitnism afiig einfach. Aus diesem un d auch aus noch weiteren Beisplelen fflr Elsenbetonbrflcken geht im m er wieder sehr an- schaullch hervor, wie einfach die Einrichtungen fflr Elsenbetonbrflcken sich gestalten lassen gegeniiber solchen fflr Natursteinbrucken. —

W ieder sehr langgezogene G leisanlagen fflr die B edienung der Stein- lagerplatze waren notig beim nachsten Belsplel (Abb. 12). Fflr das

ersten Bogen dieser Seite wurde noch eine besondere Fahrbahn fflr einen dritten Turmdrehkran m it einem ent­

sprechenden Gerflst aufg e baut, der hier laufende Kran konnte Steine und Beton von den im Tal liegenden For- dergleisen flbernehm en. Ein welterer Turmdrehkran lief auf einem kurzeń Stlchgleis quer zur Briickenachse in der ersten Ó ffn u ng , solange diese noch nicht zugewOlbt war. Aufier­

dem war am ersten Zwischenpfeiler dieser Seite noch ein besonderer A ufzugturm montiert. Die B eton­

zuschlagstoffe w urden fflr diesen Teil m it Lastwagen un m ittelb ar zur Baustelle gebracht. Fflr den Bau von Pfeiler 4 und Bogen V wurden jedoch Steine und Beton von dem im Tal befindlichen Kran auf das Fahrgerflst des oben laufenden Kranes heraufgehoben. —

A ufierordentlich gunstige Lage- rungsverhaltnisse bot das G elande an dem folgenden Bauw erk (A bb. 13).

Ein A nschlufigleis, das eine Reihe von A bzw eigungen erhielt, brachte alle Baustoffe in die unm ittelbare Nahe der Brflcke. Fflr den Bau waren zw ei K ranbahnen und auf der gegenflberliegenden Bruckenselte zw ei anelnanderllegende A ufzugtflrm e yorhanden. Die Steinlagerpiatze waren terrassenfOrmig an den beiden Talhangen angeordnet, die Misch- anlage fur den Beton sowie die Lager­

platze fflr die Betonzuschlagstoffe und den Zem ent lagen gflnstlger- weise etwa in der M itte der Brflcke im Talgrunde, ebenso Fiachen fflr H o lz und den Reifiboden. Fur die G efolgschaft wurde in unm ittelbarer Nahe der Brflcke ein besonderes W ohnlager eingerichtet. —

Ein besonders grofies Bauwerk ist die 936 m lange E is e n b e t o n - b a lk e n b r f l c k e des nachsten Beispiels. Das Bauwerk wurde in etwa gleichen Abschnitten an drei Firm en yergeben, dereń jede ihre eigene E inrichtung brachte (Abb. 14). A lle Baustoffe mufiten m it Lastzflgen auf die Baustelle gebracht werden. D ie A n o rd n un g der Einrichtungen war bei den drei Firm en entsprechend den yerschiedenen Órtlichen Bedingungen yerschieden, auch die Fórdergerate wurden den Ver- haitnissen angepafit. So wurde der Beton Im obersten Abschnitt m it

(8)

® lement/dgerschuppen. Gerate

@ Betoamaschine. żtuf/ug Q)Kontine

ętybsen/ogerptaU (S jla u fste g (fjSoubum (frMagazin

@ lementsilo. Betonmischmoschine (fyKiessito

<$> Wohntot/er

@ Sou/turo

f

lemen/iogersehuppen Betonmoschine u. Kiessito

© Merkstatte. Mogaiin

<lS)Kontine

@ [isentagerp/att

@ Spannturm

<lf, tetonmaschine ty) Kiessito

Hochbeha!ter\

BruckeE

Transformato/

n Sicherheits-bprengstoff

Zwischenlaaerplatz f iir Aushuomaferiat

6 5 6 R i e t l i , Baustelleneinrichtungen groBer Massivbrucken Fachschrift f. d. ges. Baulngenleurw esen

Bauwerke der RAB. D ie sehr steilen Talhange boten der Bau- stellenelnrichtung naturgemafi Schwierigkeiten, weil die Lagerpiatze nur eine geringe Breite haben konnten und dafiir eine grofie Langen- entw icklung notw endlg machten. Trotzdem ist die Einrichtung verhaitnis-

maBig einfach m óglich gewesen; in ublicher W eise wurde ein Fahr- geriist fur zwei grofie Turmdrehkrane quer iiber den mittleren Teii des Tales gebaut. Fiir die Seitenóffnungen standen noch zw ei hóher liegende Hanggeriiste zur Verfugung. Der fertig gem ischte Beton wurde in einem

© Technisches Buro

© Kaufmdnnisches Buro i Sanitotsraum

© Podien f iir Steine austegen

© S/eintager

© Abgebundenes Holz

© Reiiiboden

® Langhoh

© Magazin

@ Polierbude

® Gr. S p litt

® r S plitt

® Sand

® Zement

® Mischanlage

® Lagerptatz fu r abgeb- Holz

© Reiiiboden / /

® Lagerplatz f iir Langholz einer Standsellbahn bis auf die Hóhe

der Fahrbahn am W iderlager herauf- gezogen und von dort uber die Schalung verfahren. D ie Standseilbahn war ohne- hin in diesem A bschnitt vorhanden, w eil dieselbe Firm a auch die an die Brucke anschliefiende Bergstrecke m it ihrer ge- staffelten Fiihrung in Auftrag hatte. An dieser Bergstrecke befinden sich Stutz- und F utterm auern, die zum Teii sehr hoch und H underte von M etern lang sind. Im mittleren A bschnitt war der P latz so beschrankt, dafi der Eisenbiege- platz und der Reifiboden jenseits der Briicke auf der Talseite angeordnet werden m ufiten. D ie Betonmassen fiir diesen A bschnitt wurden gepum pt. Im unteren Drittel stand zwischen der Strafie und der Brucke reichlich Platz zur V erfiigung. Der Beton w urde hier m it einem Turm auf die H óhe der Fahr­

bahn geschatft und dann der Lange nach uber ein besonderes Geriist zur Ver- wendungsstelle gefahren. A uf dem B ilde sind auch noch die drei W ohnlager fiir die Belegschaft angedeutet. —

Eines der ersten grófieren Bauwerke der RAB ist die folgende Eisenbeton- bogenbrucke. Kies und Sand konnten auch hier aus einem Baggersee in der Nahe bezogen werden (Abb. 15). Die Silos w urden am rechten Flufiufer ent- jang einer besonders angelegten Ram pę in Richtung der Bruckenachse angeordnet, was ihr Fiillen sehr erleichtert hat. A uf

der anderen Seite der Silos lief ein G um m lfórderband entlang und brachte die abgemessencn Zuschlagstoffe zu der M ischm aschine, hinter der un ­ m ittelbar der A ufzugturm stand, der den fertigen Beton auf die Fahrbrucke ho b , die tiber den FluB bis ans andere

W iderlager tiihrte. A uf dieser Baustelle sind fast keine G leisanlagen notw endig gewesen, w eil alle Baustoffe m it Last­

w agen belgefahren w urden. Die ganze E inrichtung ist sehr einfach, klar und ubersichtllch. H ier w ie auch bei der vorigen Briicke konnte ohne Turmdreh- kran ausgekom m en werden.

D ie folgende Brucke der A bb. 16 m it ihrem 138 m weit gespannten Eisen- betonbogen bei 26 m P feilhóhe ist eines der kuhnsten und eindrucksvollsten

Steinlogerplatz Podien fu r Steine austegen Z A u f zuge

Kranbahn Gefolgschaftslager Pumpstation

duellfassungfiir TrMy/asser

A bb. 13.

. 13.

Zu Abb. 13.

Z u Abb

@Ste/ntoger

® IranspcrtsaW;

@ Wotintoger zSiBoubiiro O.B.R.

A bb. 14.

(9)

p i i i i u y s

cJ a h r g a n g l7 H e ft53 /5 4

15. Dezem ber 1939 R i e t l i , Baustelleneinrichtungen groBer M assivbriicken

Langsschnitt

776,00

B a u s te lle n e in ric łitu n g

Reiilboden

Rundeiseniager und Biegeeinrichtung Kompressor

R undeisen H ohiager

® Baustoffprijfroum

C13) P o lie r

<A B oubiiro, B auleitung

© E isenscbneider

© Biegem aschine

S chnitt a -b

(J) Hochbehóiter W Bandsage (J) Abort (>) Magaiin

( 3 ) U nternehm er B o u biiro (§ ) A ufzug

© fó rd e rb a n d ($ ) K iestoger

® Zem entwaage (w lem entschuppen

@ U m kteide-u. Trockenraum

Langsschnitt

J93. 1385 ,392,997

f *26,0357K

*309,77

Q) ttangerust Q) Trofo Hocłisponnu, 0) Turmdrehkran

© Zementschuppen

© Mischmaschme (£> Aufzugsturm 0 /Jrbeifsbrucke Q) Boi/buro Q) dufzugsr/inde

t

Werkstoff tfannschatf

f

Scńrógaufzug Kre/ssaęe Bandsage

© Fdume fur/lrbeder

® Mo/z/ager und fie ifi boden w Sisenschne/der

@ B/egemaschine

® f/sen fager und Biegp/a/z

O uerschnitt

23,90

Turm auf die H óhe des Fahrgeriistes gebracht und dort bis unter die Turmdrehkrane her- gefahren. A uf der gegenilberliegenden Brucken- selte befand sich ein SchrSgaufzug fflr die Ab- befórderung des Aushubiiberschusses. Die gesamten Eisenbetonmassen w urden hier wie

auch b ei dem nachsten Beispiel m it elektrischen Tauchriittlern verdichtet.

Der Erfolg (tadellose Sichtfiachen ohne Poren und Nester und gleich­

zeitig sehr gute Druckfestigkeiten) bei kleinem Aufw ande an Zemen- teuren war iiberzeugend. —

A hnliche Platzverhaltnisse waren bei der Bogenreihe des nachsten Beispiels gegeben, aber die Z ufuhrm óglichkeiten waren an ihr dadurch

2

(10)

658

R l e t l i , Baustelleneinrichtungen groBer Massivbrficken D IE BAU TECH NIK Fachschrlft f. d. ges. B aulngenleurw esen

gflnstig, daB In verschiedener HOhe fahrbare W aldw ege vor- handen waren, von denen zw ei fflr die A nfuhr der Baustoffe benutzt w urden. Im T algrunde waren zw ei ReiBbóden und die Eisenlager- und Biegeplatze so­

wie M agazln und W erkstatt an­

geordnet. D le Betonzuscblagstoffe w urden auf dem am seitlichen H ang liegenden W ald w e g bei- gefahren. Die Silos w urden sehr geschickt unter A usnutzung der V erhaitnisse am H a n g so gebaut, daB sie voń oben vollgekippt werden konnten, die Auslauf- schnauzen gaben Kies un d Sand in M uldenkipper, die auf einem Gleisstrang im Talgrunde zu den M ischm aschinen fuhren. V on dort w urde der fertige Beton auf eine groBe Kranbrucke gehoben, auf der zw ei Turmdrehkrane sechs von den sieben Bogenoffnungen

bedienen konnten. Eine besonders /|

hubsche A nordnung wurde fflr das

A usladen der Zem entsacke getroffen; der Zem entschuppen stand unten im Tal, von dem H angw eg aus w urden die Sacke auf eine blechbeschlagene Rutsche gelegt. D ie G eschw indigkeit der abrutschenden Sacke konnte

© Boufuhrer

© Baubiiro

© Arbeiterunterkunft

© Kronfiihrer

© Magazin

@ Werkstatt

® Wassermsorgung

@ Brunnen

Kronbohn Mischer,Zapfsteiie

Rutsche Betanzuschtagstoffe ReiBboden Eisenobiage Eisenbiegepiotz Eiseniagerpiatz Hoiztogerptatz

durch eine sehr einfache Brem svorrlchtung im Schuppen so geregelt werden, dafi jede gewiinschte Stelle im Zem entschuppen erreicht wurde.

Fflr Bogen 1 auf der Sud-Seite und die anschliefienden frei stehenden Stfltz-

® Maschineniurm

© Turm dr et kr on 1

© ' ■ » ' / ;

® Pendeiturm

© Portatkran mit Kutze

© tau/sctienengerust fur Oemag-Katze

© ' ' ' ' ' Ptottwagen

© Aufzug

© Bremberg

@ YSindwerk

® Betornnisctier 7501 und 12501

@ Transportbriicke

® Portatkran

® Sctnitzdach

® Eiektr. Niederspannung

w ande bis zum W ider­

lager hier und auch auf der Nord-Seite wurde noch ein drltter Turm- drehkran elngesetzt, der auf einem besonderen Fahrgerflst weiter oben am H ang lief, das von der Sud- spater nach der Nord-Seite versetzt wurde (A bb. 17). —

Der nun folgende 360 m lange un d rund 40 m hohe B u n t s a n d - s t e i n v i a d u k t ist fast so grofi wie die vorher- gehende Brucke und deshalb zum Verglelch der Einrichtungen beson­

ders geeignet (Abb. 18).

Z u seinem Bau sind auBer einem 400 m weit gespannten Kabelkran, der quer zur Brflcken- achse fahrbar ist, noch vier Turmdrehkrane m it

© StraBenunterfuhrung

@ Eisenbahnunterfuhrung

@ tktmiede

@ Baubiiro

® Enttadebunker

© Steintager

@ Kteine Steine

@ Zementschuppen

® Materiaihatte

® Magazin

@ l/nterkunftstoger

© Wohnhaus A bb. 18.

® Oberes fahrseit

© Unteres • ’

(11)

Ja h rg a n g 17 H eft 53/54

15. D e zcm bcr 1939 R i e t l i , Baustelleneinrichtungen groBer Massivbrficken

la g e rp (a tz fu r H olz

Q)Kronbahn ' ODBremsterg Q)Kiessi!o

® lim m er-u. Logerp/ah

S teinbruch

(DKronM/m

Q )lu fa h r/

© Lagerp/ah

S c h n itt A -A

D ie Trichter m flnden in kleine Loren, die auf einem schrSgen Holzgerflst bis oben auf die Hauptsilos gefahren werden. U nm ittelbar daneben liegt die M ischanlage m it dem A ufzugturm . Vor der M ischanlage lauft ein G lels quer unter der Briicke hindurch, das es gestattet, m it den Mulden- klppern v o ll frlschem Beton unm ittelbar auf die Hauptfórderbrflcke, die quer flber das m lttlere Tal fflhrt, zu fahren. Besonders ungunstig waren die Platzverhaitnlsse fflr die A nlage der Stelnlager. D ie schmale, ebene Flachę zwischen der B ahnbóschung und Strafie reichte bei w eitem nicht aus, so daB noch weitere Lagerplatze an drei anderen Stellen an dem westlichen Talhang eingerichtet werden m ufiten. So werden die Steine teilw eise von den T urm drehkranen unm ittelbar hochgehoben; die Steine des am tiefsten gelegenen Platzes werden in einem A ufzugturm auf die grofie Fórderbrflcke gehoben. —

D ie groBen Schwierlgkeiten der E inrlchtung an steilen H angen sind besonders aus folgendem Lageplan ersichtlich (Abb. 19), in dem zwei aufelnanderfolgende Brflcken eingezeichnet sind. Fflr die eine (A) war es mOglich, die Baustoffe flber eine besonders gebaute HangstraBe an die Brucke heranzubringen, bei der andern (B) gelang das nicht. Deshalb w urden die Kiessilos u n m ittelb ar an der im Talgrunde liegenden ZufahrtstraBe angeordnet und flber einen Brem sberg zur Brflcke hinauf- geschafft. —

Einzelheiten fflr die grofie B o g e n b r f l c k e an einer Im Bau be- find lich en Geblrgsstrecke zeigt A b b. 20. A uch hier ist eine Zufahrt­

straBe zur Baustelle mOglich gew esen, der Brem sberg dient nur zum Wegschaffen des Aushubflberschusses nach einem geeijgneten Auffflllplatz. Die Silos fflr die Zuschlagstoffe sind so angeordnet, daB

Die Versorgung einer ganzen Baustelle vom Trassenweg aus ist notw endig an einer kleineren Brflcke im Z uge derselben Strecke (Abb. 21).

D ie Silos sind hier oberhalb des Fahrgerflstes fflr die Turmdrehkrane ln eine stelle Runse des Felshanges hinelngebaut, auch das Fahrgerflst liegt auf der Bergseite der Brflcke, w eil es dadurch viel nlederer gehalten werden kann. Der Bremsberg dient wieder zur A bfuhr des A ushub­

flberschusses. —

Zw ei Elnrlchtungen besonderer A rt, die sich nicht auf Masslv- brflcken bezlehen, sind die zweier T unnel. D ie Besonderheit der Ein- richtung fflr den zw eiróhrigen ersten R A B - T u n n e l besteht darin, daB alle Baustoffe nur auf der RelchsstraBe hergefahren werden konnten, die oben flber den hOchsten P u n k t des Berges auf dem Tunnel wegfflhrt. D ie Portale der beiden Rchren auf der Sfldseite liegen nicht auf derselben H ohe u n d auch nicht in einer Ebene. Die D am m e un m ittelb ar vor den Sfldportalen wurden aus dem Vollausbruch- material erst Im Laufe des T unnelbaues geschflttet, so dafi fflr die ganze A nlage der Einrlchtung nur der nOrdliche Voreinschnitt, in dem die Portale etwa in einer Ebene un d auch fast auf derselben H ohe liegen, in

(12)

D IE B AU TEC H NIK Fachschrlft f. d. ges. B auingenieurw esen

R i e t l i , Baustelleneinrichtungen groBer M assivbriicken

Ansicht

0 K rongeriist

@ Bremsberg

© CHeise f iir Erdschiittung

Ouerschnitt

A bb. 21. Lageplan,

Bandstrafle: Ldngsschnitt Frage kam . D ie Kies- und Sandsilos

w urden so an den H ang gelegt, dafi die Lastenziige oben entlang- fahren konnten. Auch lagen die KlinkervorrSte u n d die Natursteine auf der HOhe der Strafie. V om Haupt- silo oben am Berg fiihrte zu dcm tm nordlichen Voretnschnitt aufgebauten V erarbeitungssilo, der eine selbst- tatige D osierungsvorrichtung besafi, etn fast 200 m langes Fórderband iiber den H ang hlnab. M ischm aschinen, B etonpum pe un d Zem entschuppen schlossen sich an. D ie zahlreichen G leise waren fiir den um fangreichen Zugverkehr notw endig. Z ur Forderung der Klinker- und Natursteine sowie der Zem cntsacke wurde ein zwei- gleisiger Schr3gaufzug g eb aut, der unm ittelbar Anschlufi an die Gleise im ndrdllchen V oreinschnltt hatte (A bb. 22). Das H olz fiir die Tunnel- zim m e ru n g dagegen w urde iiber eine alte steile Strafie nach der Sudseite hinabgeschafft un d von dieser Seite durch die Firststollen eingebracht.

In den beiden ROhren zusam m en waren w ahrend der Hauptbauzeit gleichzeitig fiinf Angriffstellen in Arbeit, m it je zw ei V ollausbruchzonen u n d allen iibrigen Zw ischenstadien.

Der Beton fiir die W ide rlag e r •wurde g e p u m p t, um den Zugverkehr zu vereinfachen. —

Forderband

Lagep/an

loMraRe_

Tl ' l l l l l r!Tp t lurKippe

J)Lokschuppen u. W erkstott

0 Kantine Ib yentilatpren 1$) M aim cbnflstwrocken

f i ) Sito fu r Sand u. Kies (6 ) K tinker u. Steinlager 'X ) Porto/kran

@ Windenhai/s fiir Schrdgaufiug

Einfacher liegen die Verhaltnisse bei dem einrOhrigen anderen T unnel, der aber dafiir m it rd. 650 m die doppeltc Lange gegen­

iiber dem crsteren aufweist. H ier wurde m it Riicksicht auf einen ungehinderten Fahrbetrieb der Sohlstoilen gleich zw eigleisig angelegt,

was sich sehr bewahrt. Die Ausbruchmassen werden hier nur nach der Nordseite herausbefórdert u n d , soweit sie aus Fels bestehen, in einer besonderen A ufbereitungsanlage zu Betonschotter und Sand verarbeitet, der aber nicht fiir den Beton am Tunnel selber, sondern fiir die frflher

(13)

Ja h rg a n g 17 Heft 53/54

15. D ezem ber 1939 R i e t l i , Baustelleneinrichtungen grofier Massivbrficken

661

© Mannscboftshiitten

© Aufsicht

© Biiro

© Biiro diritJ.B.

© Sanitatsbarocke

© Kontine

® fithrradschuppen

® Aborte

© Werkstatt

@ [lektroscbweilier

@ Mascbinenmeis/er

© Magazin

t

Reiiiboden Kompressorenhaus

@ Windkesse!

© Gradierwerk

@ [Mtromagazin

@ Trons/br.rc/mnhaus

@ Sandtrcckcnbude A bb. 23.

Bohrerschmiede Lampenbude Scharbade Sprengstoffmogazin Kapse/bude Belotimascbine, Regu/us"

Zementbude Mbrie/misckr

) Heizung ) Ze.mentplattenfobrik ) iho/ierer ) Kiesbunker ) AufbereHungsan/age ) Sciwttersilo ) Kldrbecken 1,2,3.

) Pumpstation ) Konferenzborocke

erwahnten Briicken an der Hangstrecke yerw endet w ird. Der Stampf- beton fiir die W iderlager des Tunnels wird aus Neckarkles un d -sand hergestellt, der iiber die bereits fertige A utobahn zu den Lager- platzen am Siidportal gefahren wird. Hier sind auch die Werkstatten, H oizlagerpiatze, K linkerlagerpiatze und M aschlnenanlagen (Abb. 23).

W ie eingangs berichtet, wird der Beton hier m it einer stetig arbeitenden Schnellm ischeranlage zubereitet.

Z um Schlufi mOchte ich allen, die m ir durch Oberlassung von U nter­

lagen die Z usam m enstellung interessanter Beispiele ermOgiicht haben, yerblndllchst danken.

Alle Rechte v o rb e halte n.

Die Verbesserung der Vorflut in der unteren Oder

nach dem Gesetz vom 4. August 1904.

VI. Erwerb des Grund und Bodens sowie der Fischereien, ihre Verwertung und Nutzung. *)

Von Oberreglerungs- und -baurat i. R. O s tm a n n in Berlin.

A. Allgemeines.

D ie einschneidende U m gestaltung des Odertals unterhalb Hohensaaten bedlngte eine starkę Inanspruchnahm e von G rund und B o de n , der zu Bauw erken, Deichen und zur Anlage neuer oder zur Erweiterung vor- handener W asserziige erforderlich wurde. D azu yerlangten die Bau- m afinahm en auch yielfach die V e rfiillun g oder Verflachung yorhandener Wasserlaufe oder die A ufh ó h un g niedrig gelegener Landereien, .wenn diese G ebietstelle zu fruchtbaren und nutzbrlngenden W iesen um gestaltet werden sollten. D abei unterlag es von vorherein naturlich keinem Zw eifel, dafi die G elandeteile, die fur neue Flufiarm e (Durchstiche, Abbaggerungen, Begradigungen usw.) gebraucht w urden, ebenso wie die fiir die Kunst- bauten (W ehre, Schleusen, Slele, D elchliicken) erworben werden m ufiten;

Anders lagen die Verhaltnisse m it dem nur m lttelbar zum Bau erforder- lichen G elande, das waren die G rundfiachen, die fur die Deiche gebraucht w urden, ferner die, die zwischen Deichen und Strom ais „V o rla n d “ liegen- blleben, sowie die fiir die A u fh ó h u n g erforderlichen W lesenfiachen. Hier konnten Zweifel bestehen, ob es erforderlich war, den G rundeigentiim ern ihr E igentum zugunsten des Ausbaues zu entziehen, oder ob der Zweck des Ausbaues m it H ilfe von dinglichen Belastungen ausreichend gesichert werden konnte.

Ebenso hatten die einschneidenden Baum aflnahm en und grundlegende G estaltung der Lage und der Tiefe der Wasserlaufe weitreichende, im voraus auch nicht annahernd zu iibersehende Ver3nderungen In den Fischereiberechtigungen zur Folgę, die sich zunachst ais StOrungen des Betriebes, welterhin ais Schadlgungen des Ertrages, da vor allem durch die Deichanlagen den W anderfischen der Z ugang zu den Polderarm en erschwert w urde, bem erkbar machen m ufiten. U m fangreiche Kiagen und w eitgehende Anspruche der zahlreichen Fischereiberechtigten waren som it zu erwarten. Das stellte sich schon bei den ersten V erhandlungen heraus, wo die beteiligten Fischer yielfach Forderungen stellten, die den Wert ihrer Fischereien um ein Mehrfaches iibertrafen und die infolgedessen die ln den Kostenberechnungen veranschlagten Betrage w eit uberstlegen. Es mufiten daher zugleich M afinahm en getroffen werden, die diese Anspruche auf das berechtigte Mafi zuriickfiihrten, ohne dafi die Staatsbauverw altung in Ihren A nordnungen un d M afinahm en beschrankt und der Erfolg des Ausbaues g em indert oder gar gefahrdet wurde. Diese Erfahrungen und Erw agungen fGhrten zu dem G edanken, die sam tlichen Fischereigerechtsamen im Ausbaugebiet in grofizugiger W eise anzukaufen un d sie dann in ihrer yeranderten Form durch den Staat weiter verwerten zu lassen. Dies um

*) SchluB aus Bautechn. 1939, Heft 26/27.

so mehr, ais die Fischereiberechtigten w o hl fur je d e Beschrankung und alle Eingriffe in ihre Gerechtsamen reichliche Entschadigungen ver!angten, sich aber ganzlich ablehnend verhlelten gegen die F órderung der Staats- b auverw altung, sich die neuzuschaffenden Wasserfiachen und Stromarme in geeigneter W eise auf etwaige Schaden anrechnen zu lassen.

B. Grunderwerb.

a) G r u n d s a t z e fiir d ie B e s c h a f f u n g .

Im ersten Entw urf vom 26. Septem ber 1899, der der Denkschrift zum Oderregulierungsgesetz vom 4. A ugust 1904 zugrunde gelegt war, war vorgesehen, die fiir die Deiche und Vorl3nder erforderlichen G rundfiachen ihren Eigentiim ern zu belassen und diese lediglich durch eine Ent- schadigung fiir die dingliche Belastung zur D u ld u n g der Deichanlagen sowie zur Verpflichtung, die Vorl3nder in ihrer HOhenlage zu erhalten, zu veranlassen. Dafiir sollte ihnen die N utzung der Deichflachen auf ihren G rundstiicken verbleiben. Im Laufe der V erhandlungen ergaben sich aber insofern Verw icklungen, ais der Deichverband fflrchtete, bel der D eichunterhaltung In Schwierigkeiten m it den Anliegern zu geraten, w enn diese infoige von D eichlnstandsetzungsarbeiten die Deiche auf ihren Grundstiicken nicht regelm afiig nutzen kOnnten, und dafi anderseits die D eichunterhaltung nicht ordnungsgem afi durchgefuhrt werden konne, w enn jeder A nlieger das auf seinem G run d und Boden liegende Delchstiick nach seinem B eliebcn landwirtschaftlich behandle. Denn nach Auffassung des Deichverbandes werde es den einzelnen Beteiligten wahrscheinlich tnehr darauf ankom m en, mOglichst hohe Ertr3ge aus den Deichflachen zu erzielen, anstatt den DeichkOrper in erster Linie ais Schutz fiir die hlnter ihm liegenden Polder anzusehen. Auch die beteiligten Grundbesltzer selbst konnten sich m it einer dinglichen Belastung ihrer Flachę zugunsten des Deichschutzes nicht befreunden und yerlangten klare Verhaltnlsse, wie sie nur durch den Erwerb der Fiachen geschaffen werden konnten.

So wurde schliefilich die A nordnung dahin getroffen, dafi die fiir die Deiche erforderlichen Fiachen zu Lasten des Baufonds erworben wurden m it der M afigabe, dafi sie spater an den D eichverband iibergehen sollten, un d dafi dieser auch die N utzun g der Deiche iibernehm en sollte. Aus dem selben G runde, w elł man eben nicht sicher war, dafi einzeine Be- teiligte die Vorl3nder gleichm afiig in der fiir die V orflut erforderlichen Weise behandeln w urden, w eil insbesondere auch yielfach die z u hohen Rehnen abgegraben und die V orlandflachen gewissen Beschrankungen zugunsten des Deichverbandes unterworfen werden m ufiten, wurden auch die Vorl3nder von den G rundeigentiim ern m it erworben. D agegen wurde der Antrag des D eichyerbandes, ihm auch diese V oriander spater unent-

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