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Deutsche Steuer Zeitung : Älteste Monatsschrift auf dem Gebiete des Steuerwesens, 1920-1921 nr 11

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Academic year: 2022

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euffcf)e 6ieucr-3citung

ß U t e f t e S J l o n a i ^ f d ^ r i f i a u f b e m ( S e b t e f e b e $ S f e u e r t o c f e n S m i t Q5 c i i a 0 e : „ © e r ß o ^ t t a b ^ u ö " *

S c h t i f i t c i i u n g : Rechtsanwalt Dr. ju r. g r it j Äoppe-SSerlitt. — Unter 9Ritwirfung oon Rechtsanwalt Dr. gürttroht-'rOtütuhett;

©et;. Suftijcat Pcofcffor Dr. tr)eilfron*<33eran; RegierungSrat Dr. ju r. et rer. pol. Äonietjfo ■ g ra n ffu rt am 9Ratn; 3afob SDtofer,

®iplom = J5aubele!tct;ixr unb beeibcter 93üchem»ifor, g ta n ffu « am 9Ratn; Rcd;tsanwalt‘profcffor Dr. jur. 9theinftrom, <Pozent an bcr i)anbct0l;oct;i'cbule iöitiiubcn} l33eigeorbneten öugo'3liot)bc-3cblcttborf-<23erlitt; Rechtsanwalt Dr. 91. Rofenborff-'Berltn.

— £erauSgegeben non 9 i. R itte r, gcridptUc^ oereibigter Sadmerftänöiger in Steuetangelegenheiten für bie ©erichte beB ßanbgerichtS*

beziifs unb für baB Obcrlanbeigeridü grantfurt a. cDi. ju g ra n ffu rt a. 90t.

93 e r l a g unb © e f ch ä f t $ ft e U e: 3nbuftrieöerlag Spaetl; & ßinbe.

gachbuchhanbtung für Steuerütcratur, 93erltn C.2, Ä'bnigftr. 52.

gernfprechcr: ßlmt 3entrum 5179. — <poftfcbedfonto R r. 18541 cPoftfd;edamt 93crün NW. 7.

R e ju g s p r e tO : Ricrteljährlich 7.— R tf. birett oom Verlag unter Äreujbanb ober Durcp lebe RuchhanOlung. — Gtnzelne Äefte loften 2.80 91«.

91 n j e i g e n p r e t i : © ie 4 gefpalfette mm-3eiie 1.— 9JU., bei RMeber- Rötungen R abatt: Seitenpreife nach ia r if .

Sitte 3ufTriften motte man an ben Vertag ridtten.

S a ^rg a n g IX.

SDiitte Februar 1921.

S t u m m e r 11

3nbalt0»erjetebni0: gragen beB fteuerrecbtUcben Unterrichte* an ben Unioerfitäten. Ron © r. fiubroig Rlalbecier, a. o. R ro f. in ber jur. g a tu ltä t ber Unioeifuät B erlin. — ®tc Grmiitlung öeB ©etcpaftegewinnS unb bie 3uläfjigfett oon Slbfcpreibungen beim ©ewerbebetrieb im Ginfommen»

fteuergefet;. Ron Qberregierungerat ©c. Grter, Rubolftabt — Gintommeupeuer aus ber »tngaoe felbftgezeicbneter Kriegsanleihen jum Rennwert Ron Dr. jur. et rer. pol. Äontet)to, RegierungSrat, g ra n ffu rt a. R t. — „Grneuerungsfonbs" unb „©eltreberefonto" in ber Redp- fpreebmig bee ReicbefinanzbojS. berichtet oon Reicbsfinanzrat Ktoff, Rliincben. — RJobnungsfteuern bei Reid;B unb ber ©emeinDen. Ron

©eh- 3 u fti;ra t R r o f © r. öeilfron, Rerlin. — ©ie '21njat>lungen auf bie Umfahfteuer unb i^re Rerzinfung. Ron ©eh- Reg.-Rat Rtinifterial- rat ® r. Ropib. — ©ie Cujusfteuevpflidp oon Reparaturen. R on Rechtsanwalt ® r. Gart Redjer, R erlin. — Uber bie Slbmäljung ber Ümfab- fteuer bei ber RreiStattulution. Ron ®c. Gbuarb GnbeU, Rertin. — ®as ©efep gegen bie Kapitalflucht oom 24. ©ejember 1920. Ron RedpBatiwalt ® r. Koeppel, Rerlin. — ©ie einpweilige Reranlagung jum Reid;enotopfer. Ron Rechtsanwalt ® r. Koppe, R erlin. — Streitfragen auB bem Reid)Bnotopfergefeb. Ron ginanzrat Rblaggec, Gicbftatt. — ©ie bilanzmäßige Rehanblung beB ReicbenotopferB bei Rttiengefellfdfaften unb ©ejetlfchaften m it befepräntter Haftung. Ron RantfpnbituS © r. o. Rlertpern, R erlin. — ©ie Eingabe „feibft- gejeidmeter" Kriegsanleihe. — ©er fteuerrecptlicbe GinfommenBbegriff unb bie Ginfommensbefteuerung ber nid;tred;tSfähigen Rerfonen- oereinigungen (Offene »anbelBgefellfcpaft, Spnbitat, Konfortium, Klub ufw.). Ron ® r. granz Sbirfcpwalb, Rechtsanwalt unb R otar in Rerlin. — 3um Steueiprobletn oer ©. m. b. &>. Ron Qlffeffor Dr. jur. et Dr. oec. pubi. G. ¡Je- ©olbfcpmibt, R ta in j RUindjen. — S traflofigteit ber ocrfudjten fahrläffigen Steuerhtnterjiehung. Ron Reg.erungSrat 2llbred;t, Rurgbovf (iöann.). — SluS ber Red»t*

fpred;ung bes Rreu]gifd;en OberoerwaltungögerichiS. Rtitgeieitt oon OberoevwaltungBgerichtSrat ©eh- R a t ® r. Rape, R erlin. — Quittungen über eingejaijlte Kapitalertragfteuer. Ron G. Qßichmann, R erlin. — Sluo ber Rechtfpveihung beS Reichßftnanjhofs ju r Hmiapfteuer.

Ron Reichefinan^rat ® r. Kloh, Rtünclten. — Gtlaffe. — Kleine ßieuernachrichten. — Rüd;er unb ¿ettf^rtften. — ©prechfaal. — Sonberbeilage

„ © e r to h n a b ju g ": Bohnfteuer patt Steuerabzug. / Rerhältnis bes Steuerabzugs zur Abtretung ober Rfänbung ber ßohnforberung. Ron Rechteanwalt ® r Sdjappad;, R erlin. / ©er Lohnabzug oom Sonntageoerbienft. Ron Rechteanroalt © r. o. Karger, Rerlin. / ©er Steuer»

abzug ber Zoanblunge- unb RrooifionSieifenben. / Kleine Rachrtd;ten über bett Eohnabzug.

fragen beö fteuerrec^tlid)en Unterrichte an ben Hniberfitäten.

iio n Pr. ß u b r o i f l SÜBal bedet , a. o. ^itofejfot in ber jur. g aiultä t ber Unioerfität Rerlin.

3n öfterrcid) waren Rorlefunaen über ginans* unb Steuer*

recht oon 4 Semeftennochenftunben neben ben Rorlefunflen über 5 inanäioirtjd)aft längft eittßefiü)rt, als an ben reidjsbeutfdjeu Unioerfitäten nod) immer nur ganz »ereinzelt einmal ein sjirioat»

bo3cnt gelegentlich eine ein* ober zroeiftünbige Rorlefung über Sinanz* unb Steuerredjt anfünbigte. Pas Schmergeuiicht bes Unterrichts lag hier alfo in ben Rorlefungen über ginanzwiffen*

fdjaft. 3m ©egenfah iü biefer Übung höbe ich int Sommerhalbjahr 1915 an ber Berliner Unioerfität erftmalig eine große Bor*

lefuttg oon 4 Semeftermodjenitunben gehalten unb bamit gtnanz»

unb Steuerredjt an ben reidjsbeutfchen Unioerfitäten als felb*

ftänbige Pisziplin eingeführt. Bei bem Stanbe unferer Unioer*

fitätsoerfaffung bebeutete ba3 ein geioiffes Sßagnis, übet beffen Ergebnis ich Anfang 191.7 (ginatizardjio 34, 155 ff.) im ülnfchluß an eine Parlegung ber ©rünbe, aus benen ich 3tnanz* unb Steuerrecht als juriftifche Pisziplin für nottoenbig holte, be*

richtet habe. Balb banach mußte ich infolge Übernahme einer Äriegstätigfeit biefe fteuerrcchtlichen Borlefungen einfteüen, um fte fofort rnieber aufzunehmen, Jobalb ich erft toieber §err meiner 3eit mar. Per Erfolg betoeift bie Richtigteit meiner oon allem Anfang an oertretenen Ülnficht, baß biefe Borlefungen oon ben Stubiercnben als unbebittgt notroenbig empfunben

»erben: obwohl in Bteußen ginanz* unb Steuerrecht fein ^ßtii*

fungsfach tft unb ber Stubent erfahrungsgemäß im allgemeinen j nur folche Borlefungen belegt unb befudjt, bie er für fein Ejamen brauiht, hot fid) meine Borlefung ausgezeid)net eingeführt. 3<ti

| höbe fogar bie erfreuliche Beobachtung gemadji, baß fid; bas gntereffe n t^ t bloß auf ein Belegen ber Borlefung befchränft, j um [ich über biefen Slusweis im 3lbgangszeugnis fpäter oiel*

j leidjt ben Ü bertritt in bie ginanzoerwaltung mögliih zu machen:

t währenb in B erlin gegen Semefterenbe in ben juriftifchen Bor*

1 tefungen bie ipörfäle ftarf zu oeröben pflegen, hot fid) bei biefer Borlefung ber Befud) relatio gut behouptet.

©etegentlich ber Rcichsfinanzreform bes 3a^res 1919

| hot bie Reidfsfinanzoerwaltung meine golgerung aufge*

j

griffen, baß gmanz* unb Steuerreiht an wenigftens ben

! größeren Unioerfitäten zu lefen fei, unb ßot einen baljingehen«

ben Sßunfd) an bie Unterrichtsoerwaltungen bet ßänber ge*

richtet, ©ine ganze älnzaljt oon ftubentifchen Bertretungen ber oerf^iebenften Unioerfitäten hat in ber gotge bie ßinriihtung eines fteuerrechtlichen Unterridjts an ben Unioerfitäten gefor»

bert, fid) alfo bem 2Eunfd)e ber IReichsfinanzoerwaltung an*

gefdjloffen. Piefem BSunfche ift alterbings oon ben Unterrichts*

oermaltungen ber ßänber nur in bcfchränftem Umfange ent*

fprocfien worben. Eine eigentlid;e tprofeffur für ginanz* unb Steuerredjt ift bisher nur in Pübingen gefchaffeit worben. Pie preitßtfd>e Unterrichtsoermaltung insbefonbere hot ft<h barauf befchränft, bei ben gafultäten auf bie ©inridjtung folget Bor*

tefungen zu bringen unb ben wenigen im afabemif^en Stach*

wuchs oorljanbenen (ob allen, ift m ir nicht befannt) ginanztedjt*

; lern bahingehenbe ßehraufträge zu erteilen, gufolgebeffen fieht l*

(2)

es mit bem ttnioerfitätsüttterricßt in unterem S'ttdje nod) nid)t aUgu gläitgeitb aus. Sorneit icß aus ben m ir ju r Berfiigung flehenden Bürlefungsoeraeidpiffen erleben tonnte, ift für bas laufende Semiefter, abgefeßen oon meiner Borlefung in Berlin, nirgenbs eine oierftünbige Borlefung angetiinbigt. 2ßir fittben angefünbigt in Bonn: 2 Stunden „Steuerrecßt“ ; Breslau:

3 Stunben „Beid)&fteuerred)t“ ; g ra n ffu rt: 2 Stunben „Deuifdjes ginana* unb Steuerrecßt“ ; ©öttingen: 2 Stunben „Steuer*

cedjt unb Steuergefeßgebung“ ; Hamburg: 2 Stunben „Bus*

gewählte Sehren bes Steuer redjts“ ; Deibelberg: 1 Stunbe „g i*

nana* unb Steuerredjt“ ; Äiet: 2 Stunben „Beicßsfinan3red)t“ ; Btüncßen: 2 Stunben „Beicßsfinanareißt“ ; fü n fte r : 1 Stunbe

„Die neuen Beicßsfteuern“ unb 1 Stunbe „Steuerredjtlidje Be*

fpredpttg.“ Das ift alles. ÜJtan oermißt die großen Uuioerfi*

täten fieipaig, Äöln utib Dalle, roo unfere SJlaterie bisher über*

ßaupt nid)t oertreten ift; im lebten Semefter war basfelbe ber g alt audj ttod) in Bonn, in g ranffurt, in Hamburg, in ftiel.

Dübingen, bas roie mir hörten, einen fpcgiellen gadjoertreter hat, geigt für beibe Semefter feine fteuerrerijtlicßen Borlefungen an.

©benfo oermiffe icß bie Bnfünbigung iieuerrecßtlicßet Borlefungen in Biarburg, mo wie in Jlöln ein Spegialift für Steuerrecßt oor*

hanben ift.

Befriedigend ift biefe feitßerige Bertretung bes gacßcs burdjaus nicht. Oßne baß bamit ben betr. Doaenten gu nuße getreten au merben braucht, mirb man ber Bnftcßt feilt tonnen, baß in giuei Stunben nur eine triuppe (Einführung unb gerabe bas Bilernotwenbigfte gegeben werden tann, unb baß eine Stunbe gleid) gang unaureidjenb ift. Btan bebente allein, baß es eine für ben Studierenden braudjbare finangrecijilidje ßite*

ratur bisher nod) >fo gut mie nicht gibt, über bie weiteren Bus*

füßrungen durch einen ^inmeis auf Literatur erfeßt merben tonnten; ein SUieiterarbeiteu bes Stubierenben auf ber ©ruub*

läge bes in einer bloßen (Einführung (gebotenen ift fo bis auf weiteres nod) nid)i möglid). iidiau mirb fd)ou aus biefem

©runde auf bie Dauer molji faunt oon oierftünbigen Bor*

lefungen Bbftanb nehmen tonnen, mie fie itt Öftcrreid) (trotjbem dort fdpn etmas ßireratur oorßanben mar) ftets iiblid) maren und mie ich fie in B erlin oon altem Bnfang an eingeführt habe;

fcßon 1917 tonnte id) jagen, daß felbft biefe oier Stunben nod]

inapp genug bemeffen feien — unb mie hat inawifcßen bie Steuergefeßgebung gearbeitet!

Damit ergibt fid) allerbiitgs eine große Sdjmierigfeit, und biefe mag maßt aud) bei der heutigen ©efialtung des £eßr=

planes beftimmenb mitgemirft haben, gcß meine da itid)t, baß ber Student teine 3eit hätte, eine oierftünbige Borlefung ju befud)en; eöenfomenig meine id), baß es nicht möglich fei, eine foldje oierftünbige Borlefung an geeigneter Stelle in ben iießrplan etnaufd)ieben. Die in ßfterreid) unb oon m ir gemadjten (Er*

fahrungen beweifen ba ja bas ©egenteil, daß nämlich beides möglid) ift. ÜHedjnet ja bod) auch ber oon ber red)ts= und ftaats*

miffenfchaftlichen g a fu ltä t in §alle ausgehende „Statgeber für ben Stubierenben der ¡Jiedjtswiffenfdjaft“ (B r. 2 ber „Dodjfcßul*

hefte“ ) m it „etma 3 Stunden“ für ginana* unb Steuerred)t, alfo mit ber Botmenbigfeit unb Btöglicßfeit ber ©infdjicbung einer größeren Borlefung. Bun läßt bas Borlefungsoeraeichnis ausgerechnet berfelben |>allenfer g a fu ltä t bisher noch jede fteuerred)tlicße Borlefung oermiffen; bas beutet darauf, baß die Scßwierigfeit eben auf anderem ffiebiet liegen muß.

©s feßlt nämlich einmal feither an einer genügenden Sin*

gafjl oon Bßeoretiiern, die fid) m it unfern SJtaterie befaffen unb bemgemäß in erfter ßinie als Doaeuten für unfer gaeß in grage lornmen. lln b bas hängt mieber m it einer ameiten Sd)mierig=

feit gufammen, die ißrett ©rund hat in unferer heutigen Uni*

oerfitätsoerfaffung unb in ber Stellungnahme ber llnterridjts*

oermaltungen aur grage bes fteuerred>tlid)en llnterrid)ts an ben Unioerfitäten.

Sßir erfennen b i e f e Sdjmierigfeit fofort, wenn toir feßen, baß in Bonn, g ra n ffu rt und Äiel bie fteuerrecßtlidjen Bor*

lefungen oon ordentlichen Sßrofcfforen gehalten merben, bie in erfter ßinie für bie eiamenswicßtigen öffentlicßredjtlicßen Bor*

lefungen ba find, ilnfere llnioerfitätsberfaffung fehnt bislang ja feine anderen juriftifcßen Ordinarien. Die golge ift, baß bie Beit btefer Drbinarien jür ißre erfte unb eigentlid)e Slufgabe be=

reits feßr ftarf, menn nid)t gana in Slnfprud) genommen ift;

man mirb allen Befpeft baoor haben dürfen, menn fie denn ttoeß eine ameiftünbige Jteuerrecßtlicße Borlefung möglid) machen. Diefe

©rmaguitg getgt, baß eine Berbreiterung bes fteuerredjtlicßen llnterrtdjts er|t bann möglid) fein mirb, menn für fteuerred)tlid)e Borlefungen größere B üttel als feitßer aur Berfügung fteßen, über bie Doaenten mit fpeaielletn ßel)rauftrag für ginana* unb Steuerreißt berufen merben fönnen, in. a. 3B.( bie bem Doaenten eine ausgiebigere ober oormiegenbe Befdjäftiguitg m it unferem

©egenftanb ermöglidjen. Bber bagu reicht bie (Erteilung oon ßeßraufträgen an die im a£abemtfd)en Badjmucßs oorßandenen gtnangredjUer nid)t aus — fo banfensmert biefe Verteilung oon Seßrauftragen an fiel) aueß ift. Denn bas erfte ©rforbernts ift bod) moßl, menn anders eine ausgiebigere Befißäftigung mit unferem ©egenftanb erfolgen foll, baß die ©jiftena des Doaenten einigermaßen fid)ergeftellt mirb; der Doaent muß oon feiner B illigten loäufagen aueß leben fönnen. Die ßeßraufträge find aber jo gering dotiert, baß bas im allgemeinen auiß beim beften SßiUen nid)t möglich ift — es fei denn, baß man ben Sdjrner*

puuft feiner mirtjcl)aftlid)cn ©jeiftena anbersmo ßat, alfo menn man entweder fta p ita lift ift ober menn etma, mie in ©öttingen, ber Borfteßer des ginangamts als Doaent für Steuerrecßt an ber Unioerfttät m irft. Das find aber Slusnahmefälle. Die Begel mirb boeß moßl fein, baß der mit bem ßeßrauftrag be*

badjte ifkioatboaent ober außeretatsmäßige außerorbentliiße Sßrofeffor ineßr Oiber meniger auf ben (Ertrag feiner ßeßrtätig*

feit und auf die Hoffnung angemiefen ift, bermaleinft eine etats*

mäßige ordentliche iförofeffur gu erlangen. Solange aber ber .Dogent für Steuerredjt fogufagen nur itanbibat für oorßanbenc Ordinariate ift, mirb feine fteuerred)tlid)e ßeßrtätigteit für ißn nur au leid)! tebiglid) ein oorübergeßenber Botbeßelf fein. Uber*

Dies mirb er aus ©rünben feines afabemijeßett gortfommens ge*

nötigt, fieß nießt allau ftarf m it Steuerredjt unb fteuerred)tlid>en Borlefungen au engagieren, ©r muß bas Sdfmergemicßt feiner Bätigfcit auf Disaiptinen oerlegen, für bie etatsmäßige Stellen üorßattben find, auf daß er m it der Btöglicßfeit einer Berufung als orbentlidjer ifkofeffor unb darüber ber ©rlangung oollen Bed)ts in einer g a tu ltä t reeßnen fann. ©s räcßt fid) eben, menn nießt redjtgcitig für eine Bertretung unferes ©ebiets burd) Drbi*

rtarien geforgt mirb; die Befd)äftigung m it ginana* und Steuerrecßt mirb au einem Übel, bas man, menn irgend möglich, au oermeiben fud)t. Deute fteßt es nod) immer fo, baß eine oormiegenbe Beidjaftigung m it ginana* unb Steuerredjt nur an leießt eine Disqualifikation bedeutet, menn es fieß um bie Be*

feßung freigemorbener iprofeffuren ßanbelt; erftaunlicß ift es ja weiter nießt, menn die gafultäten bei ißren Borfdjlägcn gut Befeßuitg der Ordinariate in erfter Oinie darauf feßen, baß die Disgipliu gemaßrt bleibt, für bie bie Stette feineraeit gefeßaffen morden ift. Btan geßt moßl faum mit der Bnnaßme feßl, baß ßier ber Dnnptgrunb dafür au fueßen ift, mesßalb fi^ bisßer im afabemifeßen Bacßmucßs fo menig Borliebe für unfere Btaterie gegeigt ßat. g ft es bod) nur an ßut a« oerfteßen, menn fogar oorhanbencs unb bureß einen Steßrauftrag gefördertes gntereffe fieß fdjließlid) mutlos abmenbet unb reumütig gu ben fogenannteit Dauptfädjern aurücffeßrt; es ift nießt jedermanns Sacße, in feinen Borlefungen Sntereffe bei ben Dörern au ermeefen und bann nid)t in ber £age gu feilt, über biefes einmal gemeefte gntereffe Sdjule gu madjett. Scßule tnaeßen fann man nämtieß nur bann, menn man ©influß auf Promotion unb Sp&ilitation ßat. B is iprioatboaent unb ©£traorbinarius ßat matt biefen

©influß aber nid)t; man ßat ßöcßftens bie ©ßre, ben gntereffen*

ten Bßemata ooraufdjlagen unb die Sntereffenten bann an die allein auftänbigen Drbinarien rneiter gu empfeßlen — mobei man oielleidjt fogar die ©rfaßrung madjen fann, daß ein Dr*

binarius für finanaredjtlidje Dottorarbeiten überhaupt fein gn*

tereffe ßat ober aus pcrföttlicßcn ©rünben bie gerabe oon dem betr. Doaenten oorgcfcßlagene Brbeit autüimeift, fo baß der gntereffent, ber feine Brbeit umfonft gemadjt ßat, bei feinem

(3)

281 Dtentor mit Decht Bittere fttage führt. können aber bie meni« | ftert im afabemifchen Dachwucljs nor|anbenert finangre^tli^en | Spefliatiften feine Schute machen nnb BleiBen bie SIusRdjten

j

für einen finanpedjtliifjen Spejiatiften fo hoffnungslos wie feit«. I her, bann Beftc^t bie ffiefahr, bah nach tüte oor toenig ßiebfiaber ft cf) mit unfercr SDateric Befaffen werben unb infotgebeffen nicht genug Dachwuchs oortjanben fein wirb, bcr eine ausreichenbe Vertretung bcr Diaterie ait beit Unioerfitäten möntich machen fönnte. SVettn ba etwas anbers werben fofl, wirb alfo gar nichts anberes übrig Bleiben, als bah man öffentlichrechtliche ober prioatrcchtliche Drbinariate m it fpesieftem ßchtauftrag für Bft=

nanü= unb Steuerrecht fchafft.

3<h weif;. bah ber Verwirftichung btefer Bfoige.tiebung jmei gewaltige Hinberniffc entgegenftehen. Das erfte heifjt Ebbe in ! ber Staatsfaffe. Das ¿weite liegt in bcr oft gehörten Stuffaffuno, ; bah bas Softem bes juriftifchen Itninerfitätsunterrichts eine folrhc Spe^ialificrung nicht ocrtraoe; fdjaffe man erft einmal ; Drbinariate für eine fpesielle SDaterie, bann folgten anbere Balb nach, unb bie Hnioerfität werbe borühet aus einer Stätte umfaffenber miffenfcfjaftiichet Slusbitbung eine Bfachfcfjute, bie für bte Vrajcis abrirfjtc; es heihe beshaib hier gan,; Befoubers principiis obstare. Über bie erfte btefer beiben fragen werben ftcfj bie fVtnanptinifter bahin fcfftüffig 511 machen haben, ob ber Dtebraufwanb für brei Bis oier Drbinariate mit fgezieltem Sehrauftrag für Binare;« unb Steuerrecht — es banbeit fich ja nur um bie gröberen Unioerfitäten — fchwerer wiegt als bas fachliche ^ntereffe an einer Stusgeftaftung bes fteuerrechtlidfen Unterrichts; oielleicht hat ba auch ber Veichsfinanpninifter ein gewichtiges SFort m itptcbcn, nachbent ja bas Schwergewicht ber Steuerorganifation in bas Deic!) oeriegt worben ift. SPas bie

¿weite ftrage anlangt, fo wolie man nicht bas Äinb mit bem Vabe ausfchütten; eine Verbeiterung bes Unterrichts ift noch feine Degrabatiott ber Unioerfität 511 einer Dreffuranftatt für bie Bwecfe nur ber V raris. Cs wirb ba boch oor altem auf bie Verföntichfeiten anfommen, bie ben Unterricht erteilen; finb bas mirfticf) SPiffenfcbaftfer. bann leibet ber wiffenfchafttiche Betrieb feine Dot. Dian hat auherbem fdfon p fpesiaiifteren angefangen; ich barf hier an bie früher fo wichtige Vorlegung über Sanbwirtfchaftsrccht erinnern, ferner an bie neugefihaffe«

neu Sehrftühte für 9IrBeitsrecht, ßOloniatrecbt u. bot. 3T?ie ich 39V. 1917 Dr. 7 gezeigt habe, wirb eine Verallgemeinerung btefer Stnfnhe P einer Spegatirtcrung auch bes iuriftifchen Unterrichts auf bie Dauer nicht p bermeiben fein. 9Vas icb ba«

mats ausführen burfte, gitt mut. mut. heute in nerftärftem 9Jiaffe; bie B ulunft tmferer Brofuttäten fteht auf bem Spiet, wenn fte nicht über eine fotche Speiinfifierung ftärferen 9ln«

fchfuh an bas ßeben gewinnen. Damit ift noch nicttt oefagt, bah ein öbes Spe^iatiftentum beronge;ücbtet werben fntf; es fann fich nur barurn hanbetn, baft 9tutoritäten m it umfnffenbem Vticf für fteincre Sebrgebiete bcftettt werben fotfen. So wie w ir heute fcbon prioatrechtliche ober öffenttichrechtficbe Drbinurien mit fpeiiettem fiebrauftraa für Strafrecht, Hanbetsrecbt. Vrojeh«

recht ufw. haben, fottcn fünftig auch etatsmäfcige Stetten mit fpegeltem ßebrauftraa für nerfchicbene Spefliatgebiete, barunter auch für Brinau;« unb Steuerrecht, gefchnffcn werben. Unb bet ber 9Vi<btigfeit ber DJfaterie wirb weiter 311 forbern fein, bah biefe neuen Drbinariett auch SDitgtieb ber Vrüfungsfommiffion ftnb. Es mu h heilte einfacb oerfangt werben, bah ber anoebenbe praftifcbe fsuxift ein aewiffes Dfinbeftmah oon fteuerrechttichen

ffenntniffen attsgtweifen hat.

Das Biet bes Unioerfitntsunterirhts im Brinan;« unb Steuerrecht nuth ein boppettes fein. Einmal hanbett es fich barurn, ben fiinftiaen f^uriftcn unb insbeh Steuerboamten fo p fchuten. bah er nicht mehr brnn erft^n haften ¿ufätfigen Ei«fftih bes Sehens unb etwaigen Eigenwiltigfeiten ber ihn ausbitben«

ben V ro ftife r preisoegeben ift. fonbern bah er Reh fefbft fein U rteil Bitbe ober wenigftcns fritifch bettfen lerne. Bit einer Schulung Brauchen w ir aber oor attem geeignete ßehrfröfte;

beshaib’ muh bie ¿weite Stufgabe bes Unioerfitötsunterrichts barin Beftehen. bah bas ^ntereffe anoehenber fiinfttoer Do=

jenten für unfet gewccft wirb. Slach Beiben Dichtungen

genügt es aber nicht, bah Voriefungen gehalten werben; h in jw fotnmen muh noch eine wiffenfchaftliche Durcharbeitung bes oor=

hanbenen Dechtsftoffes. Dur wenn fcf)on bie Unioerfität Ee=

tegenheit unb SInleitung p wiffenfchoftticher 33e= unb Durch’

arbeitung bes f5inan^ unb Steuerrechts Bietet, werben fünftig bte in ben Vortefungeit gegebenen SInregungen nicht mehr unter ben Bifctj bes Sehens falten; fic fönnen fich bann p wiffenfchaft=

lieber Detaitarbeit nerbichten, über bie allein ber fteuerrecht=

liehen V ra ris unb Dechtfprechung bie feither oermihte Unter«

ftiifpng burch bie Dheorie p r Verfügung geftettt werben fann.

Unb bariiber wirb cs bann auch getingen, bas einmal geweefte

^ntereffe fo p ffeigern, bah angehenbe fünftige Dozenten bgs feitherige V orurteil gegen unfere Dfaterie überwinben; es werben nicht mehr wie feither 3 ufalte bariiber entfeheiben, ob eine wiffenfehaftiiehe Vefthäftigttng m it ttnferer SJfaterie erfolgt.

Die oorhanbenen Dheoretifer bes ^ itta n ^ unb Steuerrechts haben bte Vfögtichfeit, ihr SViffen, unb können fo p oerwerten, bah fte auch wirtlich auf bie Schaffung unb ©eftattung eines

wiffenfchafttichen Dadjtnuchfes hio= «ob einwirfen fönnen.

$ter liegt heute noch ein unoeheures f^etb ooftfommen hra^.

Sßie ich oben ¿eigte, werben heute entweher iiherhauot feine fteuerrechttichen lihttngen abgehatten ober beftenfatts Äotloguten.

B;ch w itt im nächften Semefter — für bas Iaufenbe habe ich aus

©riinben bes fiehtpfans ber Bfafuttät baoott SIhftanb nehmen müffen — einen Verfuch mit wiffenfchafttichen Übungen machen;

bie Vejeichnung „Seminar“ fteht m ir bafiir nicht ¿ur Ver«

ftigung, ba biefe ben Drbinariett oorbehatten ift. fSier fehe ich alterbinos mefenttich fchwarser. als gelegentlich ber Einrichtung meiner Voricftmgen oor 5 Jaüren. Dicht als ob ich fürchtete, bah mich bie Deilttehorer im Stiche taffen würben. Dach biefer Dichtung barf ich fogor fchr hoffnunosoott fein; jahtretche aus meinem 5hörerfreis an mich gerichtete Stnfraoen fagen mir, bah in iiörerfretfen bireft ein Vebürfnts nach fotcTien Übungen ift.

!sch befürchte oielntehr ein Scheitern meines Vetfucbes über bas l e b t e n g e e i g n e t e r ß e b r m i 11 e f. Dah unfere finan?«

rechtliche ßiteratur noch gan^ in ben Stnfängen fteht. fällt babei wieberum nicht altpfehr ins ©emiebt; wobt aber, bah bem Stubierenben noch nicht einmat biefe Stnfänoe einer ßiteratur p r Verfügung fiebert. Unfere Vihtiothefen, fpegiett bie Seminar«

bibtiothefen, leiben an chroniichem ffietbmanget, über ben bie SXnfthaffung ber fittanpedfttichen ßiteratur p fu r j fommt. 3 ™ teüten Semefter 3. V. haben meine fiörer hei m ir bariiber fttagc geführt, bah fie auf bör Seminarbihtiothef neue fteuerrecfjtlidhe ßiteratur überhaupt nicht fänben, fa es fei nicht einmat eineSIus«

gäbe her neuen Steuergefehe oorhanben. SBi e f o t l ich ba m i f f e n f c b a f t i t d j e Ü b u n g e n l e i t e n , w e n n b e r T e i l n e h m e r b u^ <h b a s 3 ® h t e n j e b w e b e r ß c t p « u n b H i l f s m i t t e l fi ch n i c h t o o r h e r e t t e n f a n n ? D fit ber Vefprechmng oon ein paar praftifchen gälten ift es nicht getan; w i f f e n f c h a f t t i c h e Übungen müffen tm Vorher*

gruttbe ftehen; bettn nur fo fann ein geeignetes ftunbament gelegt werben, auf bas ber fpätere V ra ftife r unb SViffenfäiaft*

ter bann aufhauen fann. Dah w ir feither eine fteuerrechttiche fiite ra tn r noch fo gut wie nicht hohen, hot fa m it feinen Haupt«

orunb barin, boh os an fotchen wiffenfchafttichen Übungen bisher oefehff h°t. Die 3VfPr echung unb Vearheitung proftifcher ftfälte fommt erft in ¿weiter ßinie; biefe Schute für bie V ro ris fann fich erft auf eine geeignete fachgemähe theoretifdje Durchbringung bes Dechtsftoffs aufbanen.

Diefe Erwäaunoen fegen ben ©ebanfen nahe, oh fich oieijt Stbbiifc baburch Waffen loht, bah ein S e m i n a r o b e r J n « ft i t u t f ü r B f i n a n * « u n b S t e u e r r e c h t einoeriebtet wirb, bas in einer genüoenb ausoeftatteten Vräfen^bibeiothef bie erfotberficben ßehr« unb Hilfsm ittel p r Verfügung hält unb auch m it ausreicheoben ©"tbmittetn ausoeftattet ift, um biete Vibtiothef ftets auf ber Höbe p hatten. SVeiterhin mimten hei bem heutigen Staube ber finansrecbtiWen ßiteratur D iitte f p t Verfügung geftettt werben, bie eine Drucfiegung ber im Eemi«

nar gefertiaten gröberen Sirb^iten etmö'rficben, foweit fte Reh für biefe Drucftepung eianen. So aut für bte anoehenben Do+ionat«

öfonomen in ben ftaatswiffenfchafttichen Seminaren f^inan;»'

(4)

p o litif in biefet JBeife ju bearbeiten möglich gemad)t roorben ift, fo gut ein frimlnatiftifches Snftitut, ein Seminar für Sirenen*

recht u. bgt. eingerichtet merben ionnte — ebenfo gut unb mit noef) oiel mehr 9le(f)t roirb bie ©inridjtung eines Seminars ober Jnftituts für Rinati3* unb Steuerrecht geforbert merben bürfen, mie es non einer gaitsen Slnjaf)! meiner Hörer mir gegenüber bereits geforbert roorben ift. Dafj ein fotdjes J n ftitu t nid)t blüh ein tfyeoretiffijes, fonbern auch cirt eminent prattifches Bebürf«

nis ift, jeigen Anfragen, bie non bdjötblicfyen Stetten an mict) gerichtet morben finb, ob id) nicht biefc ober jene fteuerrcc^ttictjc 5 rage in meinem Seminar1) bearbeiten taffen föntte, bie bort gro^e Sdjroierigfeiten madje unb für bie bort roeber geeignete Bearbeiter notf) geniigenb Beit ju r Verfügung ftiinben. Reh fann m ir auct) fet)i mot)! oorftetten, bafj in einem fotzen Seminar ober J n ftitu t ber ©efet;gebuirgsarbeit mistige Unterftü|ung geteiftet merben tonnte; ich bente ba etroa baran, bah im Stabium ber Borbereitung ober Beratung eines ©efeheittrourfs auftaudjenbe 3röetfelsfragen jmects Klärung ju r Drotuffion ober ju r Bearbeitung gefielt! merben tonnten, rooburd) fict) recht mot)! manche Unftimmigfeiten in bem gu ertaffenben ©efefc oet*

meiben liehen, bie anbernfatts ber ^ r a jis recht gtohe Sdjroietig«

feiten machen. Dtefe testete ©rmägung beutet sugietdj barauf, bah bas Snftitut nicf)t nur m it «Rechtsfragen, fonbern auct) mit rei>tspotitifdfen Rtagen ju befaffen fein möchte, unb baf? man besbatb ein foidjes J n ftitu t ober Seminar non norni)erein aueb unbebenflid) als ein fotetjes für ftinanpedjt unb g in a n jp o titif bejeiebnen fönnte.

Sei) bin m ir fia t barüber, bah bie Berroirttict)ung biefet Folgerung nod) meit unmabrfcbeinticber ift als bic ber Schaffung non Drbinariaten; benn ein fotebes Seminar 3U unterbatten unb einsuridjten foftet eine immerbin nicht gan3 unbeträchtliche Summe. «Run haben bie Rinans« unb Hnterricbtsocrroattungen ber ßänber bereits f e i n e n « P f e n n i g für ben Ausbau bes finanjrecbtticben Unterrichts übrig gehabt, als bie Steuer*

organifation noch ßanbesfadje mar, ber ©ffeft eines folcfjen Aufroanbs alfo unmittelbar ben fianbesfinanjen zugute gefom«

men märe. Heute tommt ber ©ffeft in erfter fiinic bem «Reiche jugute unb nur inbireft ben ßänbern; fchon aus biefem ffiritnbe ift es 3U oerfteben, menn bie ©rroärmung in ben Rinans* unb tinterrid)tsnermattungen ber ßänber für bie feitberigen tptäne ber «Reichsfinansoerroaltung nicht a ttp grob u>ar üanÜ fehmeigen non bem ftef) hier ganj befonbers ftarf bemerfbar madjenben «Reffortpartifutarismus unb perföntidjer Animofrtät.

Da mirb meiner heutigen ^otgejiebung in ben, ja p=

näcbft pftänbigen, ßänbern nach menfcbticber Borausfidjt abfo*

tute ©teidjgültigteit entgegengebract)t merben — genau fo, mie man non meinen Bortefungen unb meinen früheren Ausfüfj*

rangen feinertei B 0Ü3 genommen bat.

«Benn atfo überhaupt mit einer Bermirftichung meinet 9t 11*

regung gerechnet merben fott, mühte fie moht fchon — ba ich an

«Eßunbet nicht glaube — non ber «Reichsfinansoerroaltung auf*

gegriffen merben; unb biefc roirb fich non oornbetein bamit oertraut machen müffen, baf? bie blohe tufterung bahingehenber

») Da ich ein folcheä, mie cm§ bem obigen Dejt tjcrborgeR gar nicht haben fann, haben biefe amtlichen StetTen meine Stapajität genau fo überfebäkt, mie ba§ biejenigen tun, bie — ich erfehe ba§ au§

jahtreichen an mich getaugenben Anfragen unb ©efucfjen — ba meinen, id) hätte in puncto Unterri<ht§üer)oaitng ober BeicRfinaiiibertunl"

tung irgenb ettoaS 31t fagen. S h hin nichts at§ a. 0. Brofeffor, unb al§ folher habe id) noch nicht einmal in ber Bertnaltung meinet Unibet*

fität ettoa§ p fagen. «Bit ber 3ieich§finanä»ettoaltung habe ich überhaupt nichts ju tun; biefe hat mich einjig im Sommer 1919 bei ben Beratungen über bie AuSbitbung ber fünftigen BeidjSfteuerbeamten pgepgen, metche Dätigteit mit ber ©rftattung meiner ©utaditen heenbet loar.

Welche ahfülut paffiüe Botte ich fptele, erfieht man am heften barauS, ba| ih bei ben StuSbitbungSfurfen für Stenerbeamte, bie im »origen

«¡Sinter abgehalten luurben, überhaupt nidft äugeäogen loorben bin.

Bon einem ©inftith auf bie Steuergefehgebnng ober auf bie Befefeung oon Stetten ift gleich überhaupt feine Bebe; ich hohe mich auch nie um ettoaS ®erartige§ bemüht, fonbern ftetS bie BJenfchen unb bie

®inge an mich heranlommen taffen.

2Bünfd)e uorausfid)tlid) erfolglos bleiben mirb. Sie mürbe alfo mof)I ober übet B üttel bereitftetten müffen, um etroas berartiges 3u ermöglichen. 2)abei mürbe man 3roedmähig erft ein eitriges berartiges Seminar ober 3 nfütut einrichten, ©s handelt fid) ba ja 3unächft nur mm einen Berfud), fo mie ich 1915 oerfudjs*

roeife grofee fteuerrechttiche Bortefungen eingefüljtt hohe, ©ine fotche Befdjtänfung empfiehlt fid) auch um besroilten, meit bei ber ©inrichtung oon mehreren Seminaren le ih t bie in 2trt. 16 Sat) 2 ÜRBerf. unb §§ 12 9tbf. 3, 24 2tbf. 3 BBbgD. ihre Stühe finbenbe Bcnbens einer Äonferoierung territorialer Ungleich5 heilen in ber Ausführung ber «Reichsfteuergefehe geforbert merben fönnte. ©in einiges ^ u ftitu t bagegen fann nnbcfdjabet oöltiger ßehrfreiheit mä|igenb unb ausgfeichenb mirfen. §aben fich erft einmal bie Berhältniffe in Seutfchlanb fonfolibicrt, ift bie heutige ttbergnngsseit m it iljren potitifhen Äinberfranf*

heiten iibermunben, finb erft Bernuuft unb Staatsgefxnnnng miebergefehrt, bann fann man unbebenflid) bie ©rrichtung and) nod) roeiterer ^nftitute in A ngriff nehmen, falls ber oon mir oorgefdjfagene Berfud) fo gelingt, bah er 3ur Bachahmung reist.

Bu meinem Bebauern muß ich bie oorftehenben fad)tid)en Erörterungen mit -einer perföntidjen Bem-erfuttg fdjtichen. Gs hanbett fih hier um ein ^Problem, bas ich oor 5 Sohren burd) einen prattifd)en Berfud) in ben ßreis ber auf bie ©eftattung unferes juriftifchcn Unioerfttätsunterrid)ts abftettenben fragen hineingetragen hohe. SOßas ich heute oortrage, finb tebigtidj Folgerungen, bie fich ergeben, uachbem mein bamatiger Berfud) gegtiidt ift unb fid) insroifcheu herausgeftettt hot, baf) id) ba*

mals ein eminent praftifd>es tprobtem burch bie Bat 31t Iöfen

— mit Erfolg — mich unterfangen höbe. 3)amit merben meine heutigen ¿ariegungen noch uicht 311 Forberungen, bic ich erhöbe unb insbef. etroa aus perfönlidjen Sutereffen heraus erhöbe,

©s fommt m ir nid)t 31t, Forberungcn 3« erheben. Sd) tonn unb rollt, mie 1917, nur bic tprobtemftettung aufscigen. Dieetroaige praftifd)e ^otgesiehung übertaffc ich ouef) heute in ooltem Um*

fange ben mafigebeuben potitifct>en unb Berroattungsftetten.

Unb bah mit ben aufgemorfenen fragen auch per*

föntid) oerbuitben bin, liegt nun einmal barin begrünbet, bah gerabe id) bas Brobtem aufpemorfen unb burd) bic l a t 3U töfen oerfucht hohe. ¿>urd) biefe Berhinbung merben meine Dartegun*

gen nod) nicht, mie — ich fpredje ba aus Erfahrung — fo mancher ehrenroerte 3eitgenoffe annehmen roirb, ju r Berfotgung perföntid)er 3iete, etma ber ©rfattgung eines Drbinariats unb eines Seminars, ©s ift unb tnuh »<ir gans einerlei fein, oh rtnb roeidje SBirfutrg.en in Anfehung meinet tperfon fid) etroa an meine heutigen Darlegungen fniipfen fönnen. 3 ^ fjobe gons genau fo mie heute rein aus fachtidjen Bfotioen oor 5 Jahren gehanbett, als ich gons oon m ir aus, auf eigene «Rechnung unb Gefahr, ben fteuettedplidjen Unterridjt an ber Berliner Uni*

oerfitat eingcrid)tet höbe — trohbem ich bamit redinen muhte, barüber bei ber Befehung ber oorhanbenen Drbinariatc ins Hintertreffen 3U fommen. 9Benn ich perfönlid)c Jntereffen hotte oerfotgen motten, fo hätte es, ba ich nun leibet einmal fein ftapitatift bin, mot)t näher gelegen, menn ich oretjr noch einem

«Ruf gcfdjictt hätte, als gcrabeaus 31t gehen unb im Sinne bes oon m ir aus fadjlidjcn ©rünben für notmenbig eradjteten Aus«

baues bes ftcuetted)tlid)cn Unterrichts 31t mirfen. Unb roer in unferer Unioerfitätsgefchid)te Bcfcheib rneih, bem ift fa moht nicht unbetannt, bah aud) meine heutigen Darlegungen fehr teid)t gegen mich ausfehtagen fönnen; es ift fchon manchem fo gegangen, bah er eine «Bfaterie an ferner Unioerfität neu cingefiihrt - - unb es bann erlebt hat, bah ein Anberer bie für bas oon ihm eingeführte ftad) gefchaffene tprofeffur erhielt. Dbmoht ich atfo mit ber 9Rögtid)feit rechnen muh, l>nh im Ratte eines Aufgreifcne meiner «4?täne burch Bci^sfinansoerroattung ober Unterrid)ts*

oermaltung leicht ein «Anberer bie perfönlidjen Rriid)te meiner fad)tid)en Bemühungen ernten fann, fteltc id) meine ©rmägungeu 3ur öffentlid)en Erörterung. Die Rolgerung mag bet ßefer felbft Sichen; ich fann ihn nur um ©ntfehutbigung bitten, bah ich ih«

! mit biefen perfönlichen Dingen betäftigen muhte, meit man im

! heutigen Deutfchtanb nur 3« gerne über ben noch immer oor«

hanbenen Jbeatismus hinroegficht unb fid) nicht mehr oor-

(5)

38;i (teilen tann, baß jernamb oijne jierjönlif^e ijintergebanfen ein fadjlidjes Problem bei öffentlidjteit unterbreitet. Berfönlicße [Retlamc ju treiben, ift nicht meine Sache, mie m ir jeber be*

[tätigen mirb, ber mich näher fennt; mahl aber meine ich, baß nur halbe 9lrbeit fdjaffen, leicht fdjlimmer ift als gar nichts tun.

© ie ßrrmiiliung beö ©efcf)äftSgett>inn3 unb bie 3uläfftgfeit Don ^Ibfcfyreiimrtgen beim ©emerbe--

betrieb im ©infoinmenfieuergefe^.

Bon Dbertcgierungsrat Dr. © t l e r , SRubolftabt.

Das ©intommenfteuergefeß unterfdjeibet im § 33 jroifdjen

©emcrbetreibcnben, mcld)e ¡rjanbclsbiidjer nadj ben Borfdjriften bes ¡rjanbelsgefeßbucijs führen (§ 33 9lbf. 2 ©intSt©.) unb ©e*

merbetreibcnben, auf rneldje bies nicht ju trifft. Beibe ft-ällen fallen in ber folgenden Darftellung gefonbert beßanbelt metben.

L 3>cr ©efrijäftsgciuünt bet nidjtbuchfUijrcttben Äaufteute*).

1. SBäßrenb ber ffiefdjäftsgeminn ber budjfüljrenben ftauf*

leute in ber 9ßei[e ermittelt mirb, baß ber Stanb bes ge f am t e n Betriebsocrmögensam 9lnfaitge unb am ©nbe bes ©efdjäftsjabrs miteinanber ocrglidjen mirb (f. unten), fittbet hei ber fteftftellung bes ©efdjäftsgemiitns ntrfjt budjfüljrenber Äauflcute jmar auch fine

©egenübcrftellung, aber nicht eine ©egenübcrftellung bes ge*

f a m t e n Betriebsoermögens, cfonbern nur aon g c ro i f f e n S e i l e n bes Betriebsoermögens ftatt. ÜRadj § 33 9lbJ. 1 Saß 2

©intSt©. ift ber ©efdjäftsgeminn „burch Bergteidj ber Betriebs*

einnahmcn unb ber Betriebsausgaben unter Beriidfidjtigunq bes llnterfcßiebo in bem Stanbe unb Sßerte ber ©rjeugniffe, SBaren unb Borräte bes Betriebs fomie bes bemeglichen Slnlagefapitals am Sdjluffe bes ffiefdjäftsjaljrs gegenüber bem Stanbe unb 9Berte am Slnfang bcsfelben feftjuftellen." ©ine Bcroertung bes Be*

triebsoermögens j u o e r f d j i c b e n e n 3 « i t p u n t t e n lammt barnach nur Ijittfidjtlid) ber „©rjeugniffe, ÜBaren unb Borräte bes Betriebs fomie bes bemeglichen 9lnlagetapitals“ in ffaage. ©ia fid) hierbei ergebettber ilntcrfdjieb mirb bei ber geftftellung bes

©efchäftsgeminns in ber SBeife berüdfichtigt, baß ber SBert ber

©rjeugniffe, Sßaren unb Borräte bes Betriebs fomie bes beroeg*

ließen 9lnlagetapitals am ütnfange bes ©efehäftsjahrs beit Be*

triebsausgaben, ihr SBert am ©nbe bes ©efdjäftsialjrs ben Be­

triebseinnahmen Ijinjugeredjnct mirb.

© i n e $ e ft ft e 11 u n g bes © e f c h ä f t s g e m i n n s e r * f o l g t f o n a d) n i dj t mi e b e i b e n b u d j f ü h r e n b c n Ä a u f l e u t e n b u r d j © r m i t t l u n g b e s B e t r i e b s * o e r m ö g e n s a m E i n f a n g u n b am © n b e b e s ©e * f d j ä f t s f a h r s , f o n b e r n b u r c h B e r g l e i d j ber mäh5 renb bes ©efdjäftsjabrs erjielten Betriebseinnahmen unb ber mäßrenb bes gleichen ¿«itraums aufgeroanbten Betriebsausgaben.

©ine B i l a n j a u f f t e t l u n g im technifchen Sinne finbet nicht ftatt. Sdjon aus biefen ©riinben tann § 139 9lbf. 2 91D.

bei nidjt budjfüljrenben Äaufleuten feine Slnmenbung finben.

9BoßI aber finbet eine p a r t i e l l e B e r m ö g e n s a u f ft c l * t u n g h 'n fi^ Iid ) bes oi»cn angegebenen le ile s bes Betriebs*

oermögetts ftatt. ©s ift feftjuftellen a) ber i l m f a n g ber ©r*

jeugniffe, 9Baren unb Borräte bes Betriebs, fomie bes beroeglidjen 9lnlagetapitals, b) ber 9ß e r t biefer ©egenftänbe am Anfang unb am ©nbe bes ©efchäftsfahrs. Slls b e m e g l i d j e s 91 n I a g e * f a p i t a l roerben hierbei, mie bie Begründung jum ©ntmurfc bes ©infommenfteuergefeßes feftftcllt, alle bauernb bem Betriebe gemibmeten ©egenftänbe, mie Bctriebsgerätfdjaftcn, Diere, Rechte unb bgl., als © r j e u g n i f f e , 9B a r c n u n b B e t r ä t e alle Bortäte an ÜRotjftoffen, §albfabrifaten unb Jßaren ju gelten haben, ffirunbftücfe unb ©ebäube unb ebenfo SfBarenforbetungen finb in biefe Sluffteltung nicht m it aufjunebmen. [Dtaßgebenb ift ber g e nt e Ln e 33 e r t f§ 33 9lbf. 1 Saß 4 in Berb. m it § 32 9lbf. 2 Saß 1 ©infStffi.). Der Steuerpflichtige ift jebodj berechtigt, ftatt bes gemeinen Sßertes ben 9 l n f d j a f f u n g s * ober $ e t *

*) Die folgcnbcn Sliigfüijrttnflcn tocrbeit fttingemäß auch auf bie

©rmittlmiß beö ©ctricbdgehiinu^ ber ?ctnbtoirte ju iibcrtvaflcti fein.

f t e l l u n g s p r e i s anjufeßen, fomeit ein foldjer gegeben ift unb biefer hinter bem gemeinen Sßerte jurüdbleibt (§ 33 2lbf. 1 Saß 4 in Berb. m it § 32 2lbf. 2 Saß 2 ©infSt®.). tiefes [Recht fteljt bem Steuerpflidjtigen hinfichtlich febes e i n j e l n e n Ber*

mögensftüdes ju ; es fleht ihm anbererfeits nidit für bie ©egen*

ftänbe ju , beten objeftioer 33ert ben Stnfchaffungs* ober §et=

ftellungspreis nidjt erreicht. 9Radjt ber Steuerpflichtige oon bem [Rechte ber ©inftetlung bes 9lnfdjaffungs* ober ijerfteilungspreifes ffiebrauch, fo fann er 9lbfchreibungen nicht oornehmen (©oers, Die Befteuerung bes gemerbtidjen ©infommens, [RSt[R., 3afirg. 2, S. 8). Grreicht ber objeftioe 33crt am Schluffe eines ©efdjäfts*

fahres ben Slnfchaffungspreis n i^ t, fo ift ber Steuerpflichtige einerfeits berechtigt, anbererfeits oerpflichtet, ben objeftioen 2Bert einjufeßen. $ a t ber Steuerpflichtige für ben Sdjluß eines

©eidjäftsjahres ben 2lnfdjaffungs* ober ikrfteliungspreis in 3nfaß gebracht, fo muß leßterer auch als 5D3ert bes betreffenben

©egenftanbes am Slnfang bes folgenben ©efchäftsjahres in Slnfaß gebracht toerben (§ 33 2lb[. 1 Saß 4 in Berb. mit § 32 9lbf. 2 Saß 3 ©intSt©.).

2. Bon befonbeter Bebeutung ift mie bei buchfiihrenben fo au^

bei nidjt budjführenben Äaufleuten bie Oftage nach 3 uläffigfeit oon Slbfchrcibungcn. Bereits bie oben befprodjene Borfcfjrift bes

§ 33 2lbf. 1 Saß 2 © inlSt© . lann in ihrer 33irlung ber Borttaljme oon 2lbfhreibungen gleichlommcn, infofern als ber ÜBetiuntetfdjieb ber bafelbft angegebenen ©egenftänbe am Slnfang unb am ©nbe bes ©efchäftsfahrs ju beriidfidjtigen ift unb ^ierburch gteidjjeitig eine im Öaufe bes ©efchäftsjahres eingetretene ©ntmertung jum Slusbrud gebradjt mirb. Daneben aber ift bie 3 u l ä f f i g ! e i t o o n S l b f d j r e i b u n g e n im § 1 3 9lbf. 1 [Rr. lb ©intSt©.

ausbrüdlih feftgelegt. 3adj biefer Borfchrift finb oom ©efamt*

betrage ber ©intiinfte, fomeit im ©intommenfteuergefeß n i^ ts anberes oorgefdjrieben ift, in 9lbjug ju bringen bie jährlichen ben Berljältniffen entfpredjenben 9lbf^reibungen für SBertminberung oon ©ebäuben, oon Be* unb ©ntmäfferuugs* unb fifchereiroirt*

fdjaftlichen 9lnlagen, oon XRafdjinen unb oon bemeglichem Be*

triebsinoentare, fomeit nicht bie Soften für bie ©rfaßbefefjaffung als SBerbungstoften in 9lbjug gebracht merben. $ ier bebarf ju*

nächft bie f^rage nach bem Berßättnis biefer Borfcßrift ju § 33 2lbf. 1 Saß 2 © inlSt© . ber Klärung, nämlich in ber [Richtung, ob auf „9Rafdjinen unb bemegliches Betriebsinoentar“ tt a dj § 13 S lbf. l [ R r . l b © i n l S t ® . abgefchrieben merben barf, ober ob ÜRafdjinen unb bemegliches Betriebsinoentar unter ben im § 3 3 91 b f. 1 S a ß 2 © i n l S t ® . aufgeftellten Begriff „bes bemeg*

lidjcit 9lnlagetapitnls" fallen. Die grage mirb im leßteren Sinne ju entf^eiben fein; benn bie Borfdjriften bes § 13 ©inlSt®.

gelten nur, „fomeit nid)t etmas anberes oorgefeßrieben ift“ . Die Borfcßrift bes § 33 aber ßat als lex specialis ben Borrang oor berfenigen bes § 13. Damit ift nießt gejagt, baß § 13 9lbf. 1 [Rr. lb, fomeit er oon ÜRafdjinen unb bemeglichem Betriebsinoentar ßan*

beit, gegenftanbslos ift. 9lbfdjreibungcn auf SRafchinen unb be*

mögliches 93etriebsinoentar n a dj § 13 merben immer bann juläfftg fein, toenn nidjt ber ©efehäftsgeminn aus ©emerbebetrieb feftjuftellen ift, alfo beifpielsmeife ßinfichtlich Schreibmafdjincn unb Biiroinoentar oon fRedjtsanmölten, bie nadj bem ©in*

lommenfteuergefeße nidjt als ©eroerbetreibenbe gelten unb auf bie baßer auch ber § 33 © inlS t® . leine 9lnroenbung leibet.

Scheibet fonaeß § 13 9tbf. 1 [Rr. lb © inlS t® . ßinfidjilicß ber I bort aufgefüßrten [Ofaidjinen unb bes bemeglidjen Betriebsinoen*

| tars aus, fo finb hei ber ©rm ittlung bes ©efchäftsgeminns nießt budjfüßrenber ftaufleute — roenn oon ben 9lbfdjreibungen auf Be* unb ©ntmäfferungs* unb fifchereimirtfchaftlichen 9lnlagen ab*

gefeßett mirb — nur 9lbfcfjreibungcn für 9Bertminberung oon

© e b ä u b e n juläffig. 9lnbers als bei budjfüljrenben Äaufleuten finbet eine b i l a n j m ä ß i g e B e m e r t u n g ber ©runbftüde unb ©ebäube nid)t ftatt. Das unbemegtidje 9lnlagelapital mirb, mie ©oers, Die Befteuerung bes gemerbiidjmt ©tnfommens, [RSt[R., 3aßrg. 2, S. 8 es ausbrüdt, m it feinem 2Berte überhaupt nidjt in bie Berechnung eingefeßt. Droßbem muß aud) ßier eine

©egcnüberftellung bes 9Bertes ju Beginn unb am ©nbe bes ©e=

fcßäftsjahrs ftattfinben; benn nur auf biefe SBeife tann bie im i £aufe be» ©efchäftsfahrs eingetretene 9 C e r t m i n b a r u n g

! feftgefteltt merben.

(6)

Um feftpftellen, ob unb toeid>er Betrag auf ©ebäube — auf ben ©runb unb Boben als foldjen bürfen, abgeieben oon bem befonberen ft-aHe bes § 1B Slbf. 1 Str. 1 c ©infSt©. Slbfchreibungen nicht oorgenommen werben (Stint? a. a. D. Slnm. 32, SJtirre, ©in*

fomntenfteuergefei? § 13 Slnm. 14, ©oers, a. a. D.) —- abgefdjrieben werben barf, ift bei g e m e i n e SBert (Berfaufswert) bes ©e=

bäubes*) am Slnfang unb am ©nbe bes ©efdjäftsjahrs einanber gegeniibeiäuftellen. ©ine SBertminberung liegt bann niefjt oor, menn trot? bei 9fbnut?ung infolge bei Äonjunfturoerhältniffe bei obfeftioe Berfaufsroert bes ©ebäubes geftiegen ift (Stritt? a. a. D.

Slnm. 22; a. St. SJfirre, a. a. D. Stnm. 17). Damit wirb freilidj fü i bie Berhältniffc bei ©egemoatt bie 3uläffigfeit bet Slbfdjrei*

bungen auf ©ebäube im toefentlidjen ausgefchloffen.

Der ©runbfat?, baf? bie o b j e f t i o e n SBerte bei bei ©nt*

'jebetbung iibet bie $ölje bei pläffigen Stbfcbreibung einanbet gegenübetjufteUen finb, erfährt eine ©infdjränfung unb jamt in bet Stiftung, baf? bann nidjt oom objeftioen SBert abgefebtiebett roeiben batf, menn biefet ben S l n f d j a f f u n g s p r e i s über*

fteigt; bann t r it t let?tercr an feine Stelle. Das ift jw ar im ©efet?

nirgenbs ausaefproeben, insbefonberc fann es nicht aus § 139 Stbf. 2 31D. gefolgert werben (f. unten), ©s ergibt fiel) aber aus bei Sachlage, oor allem aus bem 3 m e cf unb bei mirtfcfyaftlirffcn Bebeutung bes § 13 Stbf. 1 Str. l b ©intSt®. (§ 4 91D.). SBenn ein gewerblichen 3ioecfen bienenbes ©ebäube p Beginn bes ©e=

fcbäftsjaljrs 100 000 di, am ©nbe bes ©efdjäftsjabrs infolge bei burcf) bie ©ntmertung bes Selbes berbeigefübrten allgemeinen Breisfteigerung 140 000 J l mert ift, am ©nbe bes näcbften ©e=

fcbäftsfabrs aber nur 90 000 di, fo fann im elften Sah10 feine Slbfcbreibung, im folaenben 3abr° nur eine fotcEje oon 10 000 J l (100 000 M — 90 000 d i), nid)! eine foldje oon 50 000 di (140 000 d l — 90 000 d i) bewirft merben. Denn es märe ttrt=

gerecht unb mürbe rneber ben 3 weden bes ©infommenfteuer*

gefet?es noch bei mirtfd)aftli<ben Sachlage entfpreeben, menn bei ber jjeftfteltung ber SBertminberung oon bem objettioen SBerte oon 140 000 d i ausgegangen mürbe, obwohl' ber ben Slnfdjaf*

fangspreis überfteigenbe Betrag oon 40 000 J l im c r ft e n ©e=

ftbäftsjabre nicht p r Steuer berangejogen morben ift. SEbfcbrei*

bungen biirfcn baber bädjftens 00111 Slnfcbaffuncs* ober $erftel=

lungsmert, nicht oon einem biefen überfteigenben 3 °itmert oorgenommen merben (ogl. Straf? a. a. D. Stnm. 24).

©ine weitere Slusnctbme oon bem ©runbfat?, baf; bie o b * j e f t i u e n SB e r t e miteinanber ja oergleichen finb, tann in bem ffjafl eintreten, baf? ein ©ebäube im £ a u f c eines ©e*

fchäftsfabrs ermorben worben ift. Sann ift bem objettioen SBert am ©nbe bes ©efcbäftsjabrs ber St n f dj a f f u n g s tu e r t gegen*

iiberpftelten, ber nicht unbebingt mit bem objettioen SBerte über*

einjuftimmen braucht, 3 ft baber ein ©ebäube p einem bett objeftioen SBert überfteigenben Betrag angefauft morben ober ift ein ©ebäube m it u n o e r b ä l t n i s m ö f ? i g hob011 Baufoften, bie über ben objeftioen Sßert biuausgeben, bemcftcllt umrben, fo fann ber Unterfdjie'bsbetrag jroifeben Slnfcbnffungs* ober $er*

ftellungspreis unb objeftioem Sßert am ©nbe bes ©efcbäftsjabrs abgetrieben merben.

Sinb fonach im allgemeinen nur obfeftioe SBerte, gegebenen*

falls Stnfhaffungsmerte unb objettioe SBerte ju Dergleichen, fo folgt baraus boef) nicht unbebingt bie ttnjuläffigfeit, bie 21b*

fchreibungen nach § u n b e r t t e i l e n b e s S l n f c b n f f u n g s « p r e i f e s p bemeffen. 3 >u ©egenteil mirb biefe SJtetbobe, menn nicht außergewöhnliche Berhältniffe oorliegen, im allgemeinen b a p führen, bie objeftioen Sßertminberungen in einer ben tat*

fachlichen Berbältniffen entfpredjenften Sßeife p m Stusbrucf p bringen. Diele SJietbobe oerfagt allerbings bann, menn trot? Slb*

*) Stesuerrecfitlid) gelten bie 501 afcb i n e n , auch bann Wenn fie w e f e n t l i e h e B e f t a n b t e i l e eine§ ©runbftncfä ftrtb, nicht als Xeii be§ ©ebäubeS. ®ie§ folgt m. ©. auS § 154 Stbf. 2 ?(D. ®iefe Borfchrift feht jtoat ooranS, ba| ein © r u n b f t ü c f p bewerten ift.

Bei ber 3rage ber juläffigen Slbfchreibungen auf ein © e b ä u b e hanbelt e§ fich bagegen um bie $rage ber © e b ä ub e beioertung.

l i ’rohbeni wirb § 154 Slbf. S1D. finngemäff anjuloenben fein: SDiafcbuien gelten baber, auch Wenn fie'Wefentlicbe Seftanbteile eines ©mtnbftitdg finb, nicht al§ Seil beS ©runbftücfS unb nüd) Weniger als Seil beS

©ebäubeS, fonbern als b e w e g l i c h e s Slnlagefapital im Sinne oon 9 38 Slbf. 1 Sah 2 © infS t©

tiugang infolge ber allgemeinen Äonjunfturlage ber ohjeftioe Sßert ber ©ebäube geftiegen ift. 3 n biefem ift eine 3Ib=

febreibung, mie oben bereits ausgefübrt, unjaläffig.

Sic Slbfhreibungen bürfen fo lange 3 abrc ffirtburd) fori*

gefegt merben, bis ber abjufchrcibenbe ©egenftanb roertlos gemorben ift. 3 ft auf einen ©egenftanb im fiaufe ber 3 °bte fooiel abgefebrieben morben, -ba^ ber ©efamtbetrag ber Slbfcbrei*

bungen ben Slnfcbaffungspreis erreicht, fo ift ber Steuerpflichtige nicht gebinbert, meitere Slbfcbreiibungen im Böhmen ber inner*

halb bes mafjgebienben 3 ab°es tatfächlich eingetretenen Sßert*

minberung ju bemirfen; benn gu oergleichen finb ftets unbefchabet ber oben ermähnten Slusnabme bie objeftioen Berfaufsmerte am Slnfang unb am ©nbe bes ©efcbäftsjabrs. 3 h ber Stnfcbaf*

fungspreis bereits ootl abgefdjrieben, ber abgefchriebene ©egen*

ftanb aber noch nicht mertlos, fo ftetlt fich nachträglich h®taile- bah bie Slbfdjreibungen in ben Borjahren p h°th toaren; bies fann jmar Stnlaf? p Sleuoeranlagungen für biefe Sabre geben, nicht fonn es aber baju führen, Slbfchreibungen für bas laufenbe 3abr p oerfagett. Sagegen bürfen nur Slbfchreibungen oorge*

nommen merben, burch bie bie in bem b e t r e f f e n b e n 3 ° h t e eingetretene SBertminberung p m Slusbrucf gebradjt merben foll.

lln ju lä ffig ift es baber, Slbfdjreibungen p bemirfen, burd) bie bie bereits in f r ü h e r e n 3 °hre11 cingetretenen Sßertntinberungen mit enthalten finb. 3 « einem folcben Salle ift bie bis p m Slnfang bes maf?gebcnbcn 3ab*es eingetretene SBertminberung nicht ju beriieffiebttgen, einerlei, ob fie in ben früheren Sah111'11 ja einer,Slbfdjrcibung geführt hat ober nicht.

SBorauf bie SBertminberung p rü cfp fiib re n ift, ift gleidj*

gültig. 3 115hefonbere berechtigt nicht nur bie burch 91 b n u t? u n g eingetretene SBertminberung p einer Slbfdjreibung, fonbern auch SBertcinbufrcn, bie in anberen ffirünben, insbefonberc in ber Ä o n j u n f t u r ihre Urfadjc haben.

Sic ©rm ittlung bes objeftioen ©ebänbemerts mirb infofern Sdjroierigfeiten begegnen, als h«tbei eine mirtfdjaftlidje ©inheit

— ©runb unb Boben unb bie auf ihm errichteten ©ebäube — auseinanbergeriffen mierben muf?. Brot?bem bürfen, ba Slbfdjret*

bungen auf ben ©runb unb Boben nicht p lä fftg ftrtb (f. o.), nur bie SBertminberunpen ber © e b ä u b e berücffichtigt merben. Ilm ben objeftioen SBert, ber auf bie ©ebäube entfällt, feftpftelten, mirb oon bem objeftioen SBerte bes ©runbftücfs ein*

fdjliefiiidj bes ©ebäubes auspgehen unb banadj anteilig bie SBertminberung bes ©ebäubes feftpftellen fein. Sient ein

©ebäube, was insbefoitbere bei nicht bucbfiifitenben Saufleuten oorfommen mirb, fomohl gewerblichen als SBohnpieden, fo ift es juläffig, entmeber bie SBertminberung, bie auf bas g e f a m i e

©ebäube entfällt, auf bas ffitunbbefU?einiommcn p oerrechnen, ober aber bie ©efamtabfebreibung teils auf bas ©runbbefit?dTt=

fommen, teils auf bas ©titfommcn aus ©emerbebetrieb in an*

genteffencr Berteilung p bemirfen. Beibes führt jum gleichen

©rgebnis.

91 b f ch r ie i b u n g e tt a u f b a s © e f a m t u tt t e r n e h 5 m e n fom'men bei nicht buchfiihrettben Saufleuten nidjt in f?rage, ba nadj § 13 Slbf. 1 Sir. lb ©infStffi. Slbfchreibungen nicht auf alle Slftioroerte bes bem Betriebe bienenben Bermöoens, fonbern nur auf beftimmt bejeidjnete ©egenftänbe juläffig finb.

3. kleinere ©emerbetreibenbe, bie feine faufmänntfehe Buch*

führung befitjen, müfjten ftreng genommen bei ber ^cftftelfnng thres ©efdjäftag'minus fämtlidje auf?enftchenbc ftorbermtgen bc=

riicffichtigen (§ 36 Sat? 1 ©infStffi.). Dies mürbe für oiele Heinere ffiemerbetreibenbe eine grof?e Befchmerung, menn nidii Unmögtichfeit bebeuten. Die ffiinfommenfteuerpra^is hat baljcr bereits bisher teilweife nachgelaffcn, baf? foldje Steuerpflichtige, hei beiten angenommen merben barf, baf? bie $öhe ber Sluf?en*

ftänbe am Slnfang unb am ©nbe bes ©efdjäftsjahrs fich im mefent*

liehen gleich bleibt, ihre Slitftenftänbe nicht anpgeben brauchen, fonbern fidj barauf befchränfeit fönnen, bie t a t f ä c h l i d j o e r * e i n n a h u i t e n B e t r ä g e p oerfteuern (ogl.-©rler*Äoppe,

©infommenitettcrgeicti, 3. SÜufl., § 36). Diefe B ra jis mirb man unbebenfltd) aud) auf bas Beidjsemtonunenfteuergcfiet? anmeitben bürfen.

SBerben aber bie Sluf?enftänbe berüdfidjtigt, fo finb im Stal)inen bes § 36 Sat? 2 ©infSt®. 9lbfe<?ungen auf fte juläffig,

(7)

nämlich bann, wenn bet Eingang bet gorbetuitgett j x u e i f e l « i) a f t geworden iff. llnfidjere gorbetungen bürfen in be m SJt a ß e abgefdjrfcbcn werben, in bent bet Eingang bet gotberung gefüljrbet erfctjeini. Eine o o 1 i e 2lbfdjteibung bei gotberung iann nur erfolgen, roenn bie Sortierung Qi5 wertlos au betrauten ift (a. 9L Struß § 36 2lnm. 2, wonadj audj Sorberungen, beten Eingang aweifelljaft ift, in notier §öbe außer Slnfaß ju bleiben haben). SBerben bie g o t^ u n g e n nadjttäglidj einbringlidj, fo ift ber abgefdjriebene Setrag ben Einnahmen bes Kalenberjaljts ßinauauredjnen, in bem bie. Sorberungen einbringlidj roerben.

4. Sei ber oorfteßenben Darftellung finb bie Sorfd)rifteft bes

§ 139.91D. nidjt berüdfidjtigt luotben. Dies rechtfertigt fid) aus folgettbcn ©rünben:

Stach § 139 9Ibf. 1 2ID. ift bei ber Semertung non Setmögen, bas einem Unternehmen gemibmet ift, in ber Siegel oon ber 93or«

ausfeßung ausjugehen, baß bas Unternehmen bei ber 33eräuße«

rung nidjt aufgetöft, fonbern meitergefühtt toirb. Sie 9lnwenb=

baricit biefer Sorfchrift fc^t ooraus, daß f ä m 11 i dj e Ser«

mögensroerte, bie einem Unternehmen gemibmet .finb, e i n « h e i t l i d ) au bewerten finb (ogt. auch § 137 9lbf. 2 2iD.).

Eine foiche e i n h e i 1 1 i dj e Semertung ber ©efamtaftioa finbet Inbeffen bei nicht budjfüßrenben Kaufkuten nicht ftatt. 9lus bem gleichen ®runbe ift aber aud) § 139 2lbf. 29ID. unanwenbbar.

2Bie fich aus ben Schlußworten biefer Sorfchrift ergibt, ift ihr Datbcftanb nur bann gegeben, wenn eine „Silanarrufftellung“

oorgenommen wirb. Silanjen ftellen aber nur budjfüßrenbe Kaufleute auf. Slbgefehen himnon gilt § 139 3lbf. 2 91D. nur, wenn nicht im Einlommenfteuergefeß etwas aibroeidjenbes not«

gefdjtieben ift (§ 1 Slbf. 3 910.). Dies ift ber galt, infofern als

§§ 33, 32 EinfSt® . fiir eine Steihe oon ©ejrfjäftsattioen befonbere Seroertungsregeln gufftellt. - (Schluß folgt.)

ßhtfommenffeuer au$ ber Eingabe fclbft- Qeseic^neter ^riegsfanleii>en jum

i.

San Dr. ]ur. et rer. pol. K o n i e ß t o , Stegierungsrat, grantfu rt a. SJt.

3n ber !ganuarnummer ber Deutfcßen Stcuer*3eitung unter»

aicht f>err Stegierungsrat ipetjer bas in Slusfidjt genommene gcrm ular fiir bie Einiommenfteuerertlarung einer Iritifdjen Se«

fpredjung. 3u V 5 „fonftige Einnahmen“ heißt cs: Es ift ijinau*

jufegen: a) wieoiel Kriegsanleihe haben Sie aum Stennroert in Zahlung gegeben, bie Sie au einem Stotopferlursroert oon 77,50 SJtnrl berechnet haben? Stennroert . . . . Stotopfermert . . . .“

Der Unterfcßieb ift Eintommen.“ hiernach betrachtet alfo tperjer ben Siorteil, ber fid) aus ber Eingabe an 3dßlungs S tatt oon felbftgeaeidjneten Kriegsanleihen aum Stennroert gegenüber ber Stcidjsnotopferberoertung ergibt, als fteuerpflidjtiges Eintommen.

2)tir fcfjeint biefe SÄuffaffung fehl au gehen.

1. Ein ©eroinn aus einem Scräußerungsgefchäft bürfte nidjt in Setradjt tornmen; benn bie in § 43 StStD©. oorgefehene 91n»

«ahme an 3at)lungs S ta tt birgt in fich tein Seräußerungs«

gefdjäft. Den fetbftgcaeicfjnctien Kriegsanleihen mirb oielmefjt burch § 43 bie K raft eines öffentlidjredjtlidjen 3ahlungsmittels ju r ^Begleichung einet beftimmten Steuerfdjulb an ben gisius beigelegt. Sfftan taten audj fagen: „Stuf ber einen Seite ftefjt eine Sdjulb bes Steidjes an ben Sefitjer ber Kriegsanleihe, beren Ser»

faufsmert wegen bet fdjledjten ginanalage bes Steidjes nur einen

® e rt oon 77,50 hatte; auf ber anberen Seite fteljt eine bem Stennroert ber Kriegsanleihe enifpredjenbe Sdjulb bes Kriegs*

snlciljebeftßers an bas Steidj. SBcnn leßteres nun fid) als Sdjulb»

net ber burdj bie Kriegsanlcihrttiide oerbrieften Seträge bereit ertlärt, feine Sdjulb in Sfominalhöljc ooraeitig baburdj au tilgen, baß anbererfeits ber Kricgsanlcihebefißer gleichfalls ooraeitig feine Steuerfdjulb burdj Stuf gäbe feines gotberungsrecfjtes aus ber Slnleifje an bas Steidj begleicht, fo liegt barin ein im beiber*

feitigen gnlereffe, oor altem in bem bes Steidjes, bem an einer befdjleunigten Entrichtung bes Steidjsnotopfers fehr oiel gelegen mar, getroffener Silgungsmobus, ber fich tedjtlich allenfalls bem

Segriff ber Slufredjnung ober eines Sergleidjes über bie Tilgung gegenfeitiger Sdjulben nähern tonnte, m it einem Seräußerungs«

gefdjäft aber im Sinne bes bürgerlichen Stedjts baro. bes Ein*

lommenfteuergefeßes nidjts gemein hat. Saß gegenüber bem

©ermögensfianbe am 31. Deaember 1919 fid) audj fubjeltio tein

©eroinn aus ber Eingabe an 3ahlungs S tatt ergibt, werben bie Slusfüljrungen au 2 am8eu-

2. Sie Einfommenfteuerpflicht läßt fidj auch aus bem roeiteren begriff ber „fonftigen Einnahmen“ (§ 5 StESt©.) nicht begrün«

ben. Slllerbings mirb mit Slnsnahme ber in § 12 StESt®. auf«

geführten gälte nah bem neuen Einfommenfteuerbegriff ber Sdjanafdjen Sljeoric alles bas als fteuerpflidjtiges Eintom«

men angefefjen, was eine ißermögensoermehrung barftellt. ©eßt man oom 31. 2)eaember 1919 aus, inbem man einerfeits äunädjft bie felbftgeaeidjneten Kriegsanleihen für biefen Sag m it 77,50 beroertet unb demgegenüber in Verfolg bes § 81 ber St9ID. bas Steidjsnotopfcr als Sdjulb gegeniiberftellt, fo mirb man bei nicht näherer ^Betrachtung 3U bem Ergebnis gelangen tonnen, baß jemanb, ber 100 000 dt Sieidjsnotopfer mit 77,50 J t felbftgieaeidj«

neter Kriegsanleihen gejohlt hat, fein Stcrrnögen jum Saljres*

fdjluß 1920 in biefer $infidjt an unb für fid) um 22 500 J t oer«

beffert hat. SJtan mürbe babei feboch eines überfeßen, nämlidj baß am 31. Seaembcr 1919 augleidj mit ber Steidjsnotopfetfdjuib audj ein burdj § 43 StStD©. begrünbeter älnfprucß gegen bas Steidj beftanb, bie felbftgegeichneten Kriegsanleihen bis 31. Se*

aetnber 1920 aum Stominalroerte an Saßlungs S ta tt hingeben a«

bürfen, woraus fidj ein Skrroenbungswert ber felbftgeaeidjneten Kriegsanleihe nidjt m it 77,50, fonbern mit 100% für 31. Se«

aember 1919 fubjettio bereits ergeben hatte. Sie ißerroirt«

lidjung biefes Slnfpruches im gaßte 1920 ober 1921 tann aber eine a3etmögensDermeijtung unb damit ein fteuerpflidjtiges Ein*

tommen nicht aeitigen, weil auf ber anberen Seite bet 2lnfprud) bureß bie erfolgte Eingabe an 3ai)lungs S tatt am gahresfehtuffe 1920 beam. 1921 als SÖermögensbeftanbteil roieber aus«

gefdjieben mar.

3. Slbgefehen non biefen rechtlichen ©eftdjtspuntten moffjte ich nodj barauf htnmeifen, baß in ber SBegrünbung au ber in

§ 43 StStD©. enthaltenen 3 ahlungserleidjterung gejagt mirb:

„Surdj biefe aöeftimmung mirb bie Ehrenpflicht eingelöft, bie bas Steidj feinerjeit bei aiufnaßme ber Kriegsanleihen ben 3 mdjnetn gegenüber übernommen hat“ . Es mürbe (ogl. § 4 S121D.) bem 3mecf unb ber roirtfdjaftlichen Sebeutung bes § 43 miber»

fpredjen, wollte man nun biefer, auf einer Ehrenpflicht bes Steidjes beruljenben 33ergünftigung auf bem Umwege über bie Einfommenfteuer eine Einfdjräntung suteil roerben taffen, bie gegebenenfalls bis au 60% betragen lann.

4. IBei fonfeguenter Durchführung ber ipeperfchen 2luf«

faffung müßte im ¿inbld auf § 41 StStD©. nodj ber weitere 3u*

faß ins gortnular aufgenommen roerben, baß auch bie bei 33or«

ausaaßlungen gemährten iöergünftigungen oon 8 bam. 4% fteuer*

pflichtiges Einfommen feien.

Stncß allebem mirb man woßl nicht annehmen bürfen, baß bas Steidjsfinanaminifterium fich bie tperjerfebe aiuffaffung au eigen machen mirb. Sollte bies troßbem oon Seiten bes gisius gefdjehen, fo mirb biefe grage, im Stedjtsmitteloerfahrert aum Slustrag gebracht werben müffen.

II.

* o n ©eß. Stegierungsrat K u b n ,

SJtintfierialrat im Steidjsfinanaminifterium, Serien.

3 u ben oorfteßenben Slusfüßrungen ift au bemerlen:

3u 1. Der § 43 StD®. beftimmt meber, baß bie felbftgeaeidj«

neten Kriegsanleihen als öffentlidjtedjtlidje 3 ahlungsmittel auf bie Stotopfcrfdjulb in 3aßlung genommen werben fo'llen, noch enthält er eine aöorfdjrift bariiber, baß es fidj bei ber 9Innaßme oon Kriegsanleihen auf bas Steidjsnotopfcr um einen befonberen.

Dilgungsmobus, eine Slufredjnung ober einen 93ergleidj übet bie Dilgung gegenfeitiger Sdjulben ßanbele. Er oerpflidjtet oiel«

mehr ben gisius, felbftgeaeidjnete Kriegsanleihen aum Stennroert auf bas Steidjsnotopfer an 3 a h l u n g s S t a t t n n 3 u n e | = men. Das in ber 21nnaljme ber Kriegsanleihen auf bas Steidjs«

notopfer beftehenbe 3ted;tsgefdjäft foll alfo nacfj bem beftimmten 2

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