Die Baunormung : Mitteilungen des Normenausschusses der Deutschen Industrie, Jg. 4, Nr. 11

4. Jahrgang

DIE BAUNORMUNG

Mitteilungen des Normenausschusses der Deutschen Industrie

Schriftleiter: R e g ie r u n g sb a u m e iste r K a r l S a n d e r , B erlin N W 7, Friedrich-Ebert-Str. 2 7

23. Oktober 1925 Nr. 11

I N H A L T :

Sitzungsberichte des Schamotte-Ausschusses Normblattentwürfe. Prüfverfahren für feuerfeste Baustoffe:

A . Unterausschuß für F o r m g e b u n g ...57 D IN E I06l Allgemeines, Begriffsbestimmung, Probenahme . . 5&

B. Unterausschuß für P r ü fv e rfa h re n ... 57 D IN E I0Ó2 Chemische A n a l y s e ...5¿

Normung der Abflußrohre in Rußland D IN E 1063 Feuerfestigkeitsbestimmungen nach Segerkegeln . 5£

Vergleich mit den entsprechenden D in o rm e n ...60 DIN E 1064 Erweichung bei hohen Temperaturen unter Druck 5 i

Sitzungsberichte des S cham otte-A usschu sses A. Unterausschuß für Formgebung

S itzu n g in B erlin am 24. Septem ber 1925

D e r O b m an n , R e g .- R a t D r. H e ch t, b r a c h te zu n ä c h st zu r K e n n tn is V o rsch lä g e fü r den N o rm a lste in u n d d ie in versch ied en en In d u strie g ru p p e n g e b rä u ch lic h e n F o rm e n fü r W ölb - u n d K e ilste in e , fe r n e r einen N o rm u n g sv o rsc h la g d es H e rrn Seile fü r K e ilstein e , b ezo g en a u f d ie G ru n d form 2 5 3 -12 3 -72 m m . W e ite r h a tte H e rr P ro f. D r. T e rrc s ü b e r eine F irm en sitzu n g d er G as- und K o k so fe n - In d u strie , die a m 7. A u g u s t in H a n n o v e r s ta ttfa n d , b e ric h te t. D iese h a tt e sich leid er n ich t a llz u z u v e rs ic h tlic h zu d en N o rm u n g sfra g en g e s te llt u n d v o r a llem eine Ä n d e ru n g des in d er G as- u n d K o k so fe n ­ in d u strie ü b lich e n R e ich sfo rm a te s v o n 2 5 0 -1 2 3 -6 5 m m a b g e le h n t.

Seh r u m fa n g re ich e V o rsch lä g e la g en v o n Plerrn D ir. D r. K a ss e l fü r Stein form en d er E isen- u nd S ta h lin d u str ie vor.

D ie A u ssp ra c h e b e g a n n m it d er B eh a n d lu n g des V o rsch lag s S eile fü r W ölb - u nd K e ilstein e . H e rr Seile b e g rü n d e te ern eu t, w esh alb d ie F e u e ru n g sb a u er einen e tw a s größ eren a ls den ü b lich e n Z icgcl- n o rm alstein g e b ra u ch te n . D ie V e r tre te r der feu erfe sten In d u s trie , in sb eson dere I-Ierr D r. M iehr, en tg e g n eten a b e r w ied eru m , d a ß der V e rb ra u c h an S tein en fü r F eu eru n g s- u nd K e sse lb a u v e r h ä ltn is ­ m ä ß ig zu g e rin g w ä re , u m n a ch dessen E rfo rd ern issen den G ru n d ­ stein fe s ts e tz e n zu k ö n n e n . D a r a u f g a b P le rr D r. H irsch eine Ü b e r­

sic h t d er versch ied en en F o rm e n , die b ish er im G eb iete des N o rm a l­

stein es m itg e te ilt w o rd en sind , u nd z e ig te , d a ß die g rö ß te U n sich er­

h e it noch ü b e r d ie N o tw e n d ig k e it d e r G ru n d form 250 • 120 • 65 bestehe.

E r e rb a t d ie W ü n sch e d e r ein zeln en G ru p p en , d a m it d a n ach eine end­

g ü ltig e E n tsc h e id u n g g e tro ffe n w erd en k ön n e

H e rr D ir. D r. K a s s e l b e n an n te d a zu die F o rm en 250-120-00, 2 5 0 -1 2 5 -6 5 u n d den sch o n frü h e r a n g en om m en en k lein eren S te in 2 3 0 -1 1 5 -6 5 m m . D ie M cta ilh ü tte n in d u s trie ste llt n a ch M itte ilu n g des H errn B lu m e k ein e b eson deren F ord eru n g en . H e rr Seile h ie lt an seinem V o rsch la g fe s t u nd fü r die G as- und K o k so fe n -In d u s trie la g d as b e stim m te V e rla n g e n n ach e in e r G run d form 250 123 "65 m m v o r .

D a m it diese versch ied en en W ü n sch e v e r e in t w ü rd e n , sch lu g H e rr D r. H irsch v o r, als G ru n d form d en N o rm a lste in m it 250 m m L ä n g e , ein er B r e ite v o n 120 bis 12 5 m m , um a u c h G as- u nd K o k s ­ ofen b au zu b e frie d ig e n , u nd einer D ic k e v o n 05 m m zu w ä h le n . D a z u so llte a ls N e b e n fo rm d er S te in d er F e u e ru n g sb a u g ru p p e u n d d er k le in e re rh ein isch e S te in treten .

H e rr D r. L a n g e v o m V erein D e u ts c h e r E ise n h ü tte n le u te stim m te fü r d ie B r e ite 120, H e rr D r. K a ss e l e m p fa h l a u ch diesen V e r m ittlu n g s­

v o rs ch la g , geg eb en en falls m it ein er B r e ite v o n 123, u n d H e rr D r. M iehr e m p fah l 122. S ch ließ lic h e in ig te m an sich a b e r a u f A n re g u n g des H e rrn D r. K a ss e l a u f d a s a lte R e ich sfo rm a t a ls G ru n d form , also die M aße 2 5 0 ’ 1 2 0 ‘ 65, u n d neben diesem H a u p tfo rm a t sollen a ls S on d er­

form en d u rch den N o rm en au ssch u ß em p fohlen w erd en :

a) D e r N o rm alste m fü r G as- u n d K o k so fe n b a u 250 • 1 2 3 - 65 m m b) D e r N o rm a lste in fü r V e rb an d sm a u e rw erk n ach A r t des

F e u e ru n g sb a u es 253 "123 '7 2 m m

c) D e r k lein ere N o rm alstem der E isen in d u strie 230 - 1 1 5 -6 5 m m . N u n m e h r w a r a u c h das V o rg e h en b e z ü g lic h d er K e il- u nd W ö lb ­ ste in e k la r. H e rr S eile w u rd e g e b eten , zu diesen v ie r G run d form en d ie rech n u n g sg em ä ß zu erm itte ln d e n K e il- u n d W ö lb ste in e zu sam m en -, zu ste lle n .

D ie B esp re ch u n g des V o rsch la g es fü r d ie N o rm u n g d er K u p o l­

ofen stein e m u ß te in fo lg e A b w esen h eit d es B e r ic h te rsta tte rs z u r ü c k ­ g e se tz t w erd en .

D a n n b e sp rach H e rr D r. K a ss e l die v o n ihm e in g ereich ten V o r­

sch läg e b e tre ffe n d N o rm u n g d er feu erfe sten E rzeu gn isse fü r die E ise n ­ in d u strie, fü r d a s so g en an n te V e rsch le iß m a te ria l; fü r H o ch öfen u nd C o w p er h a t er b ish e r k ein e G ru n d form en a u fg e ste ilt. E r b eto n te , d a ß d e r w e ite re F o r tg a n g d ieser N o rm u n g sversu ch e von d e r A u f­

n ah m e b e i d er E is e n in d u s trie a b h ä n g e. W en n diese a ls H a u p t ­ a b n eh m erin d er feu erfe sten In d u s trie n ich t en erg isch an d e r L ö su n g m ita r b e ite t, seien a lle B em ü h u n g en v o n v o rn h erein z u r U n fr u c h t­

b a rk e it v e r u rte ilt.

H e rr D r. L a n g e als S p rech er d er E ise n in d u strie sa g te e in ­ geh en d ste P rü fu n g en zu, bisher w a r noch k ein e M ö g lich k eit dazu gew esen , erin n erte a b e r d a ra n , daß ä lte re V e rsu c h e z u r N o rm u n g v o n S to p fe n usw. schon v erg e b lic h g e w e se n w ären . G elegen tlich d er n äch sten H a u p tv e rsa m m lu n g d es V e re in s D e u tsch e r E is e n h ü tte n ­ leu te soll das E rg e b n is d er P rü fu n g besp roch en w erd en .

D ie B e rich te au s den S on d ergru p p en , d ie von d en b e ste llte n V e rtre te rn gegeben w u rd en , lieferten n och kein a b sch ließ en d es B ild . Z u m eist sind die B em ü h u n g en ü b er v o rb ereiten d e E rm ittlu n g e n noch n ich t hinausgekom m en.

F ü r die G as- u nd K o k so fe n in d u strie ü b e rn im m t H e rr D ir.

S ch allen b erg die O b m an n sch a ft d er U n te rg ru p p e an S telle d es H errn P ro f. T erres.

E in neuer S itzu n g ste rm in w u rd e n ich t fe s tg e s e tz t. E s soll erst a b g e w a rte t w erd en , zu w elch en B esch lü ssen die E ise n in d u strie k o m m t und d a n ach w ird v ie lle ic h t in V e rb in d u n g m it irg en d ein er an d eren T a g u n g eine ern eu te Z u sa m m e n k u n ft v e ra b re d e t w erden.

F ü r die w e itere B e a rb e itu n g der sich ergeben den N o rm e n b lä tte r w u rd e ein R e d a k tio n sau ssch u ß , besteh en d a u s den H erren D r. B lu m e , D r. H irsch , D r. L a n g e , D r. M ieh r u nd R e g .-B a u m . S an der, g e w ä h lt.

H irsch.

B. Unterausschuß für Prüfverfahren

Sitzu n g in B erlin am 25. Septem ber 1925

D e r V o rsitze n d e , H e rr R e g .- R a t D r. H e ch t, b e g rü ß te d ie a u ß e r­

o rd e n tlic h za h lreich e V e rsam m lu n g und v e r la s z u n ä c h st die v o r ­ liegen d en E in g ä n g e . E s w a re n B em erk u n g e n zu m A b n u tz u n g s­

versu ch , eine Z u sc h rift der D eu tsch en K e ra m isch en G esellsch a ft ü ber die U m b en e n n u n g d er S eg erk eg el u nd zw e i S ch reib en ü b e r den D r u c k ­ erw eich u n g sv ersu ch ein g eg an gen , in deren einem sich H e rr P ro f.

D r. E n d ell g egen die T em p eratu rm essu n g d u rch se itlich es A n visieren g e w a n d t h a tte . A lsd a n n b e ric h te te d er V o rsitze n d e , d a ß d er u n ter F ü h ru n g des H errn D r. In g . S ch u lz stehend e S on d erau ssch u ß b e re its v ie r N o rm e n b lä tte r im E n tw u r f fe r tig g e s te llt u nd d a d u rch eine v o ll­

k om m en e U n te rla g e fü r die B esp re ch u n g d er P u n k te 2 b is 5 der T a g e so rd n u n g g e sch affe n h abe. H e rr D r. M iehr und H e rr D r. K n u th h a tte n N o rm en b la ttv o rsc h lä g e fü r d ie P ro b en a h m e einerseits, die ch em isch e A n a ly s e an d ererseits v o rb e re ite t. V o n H errn D r. H irsch w a r ein v o rlä u fig e s N o rm en b la tt fü r F e u e rfestig k e itsb e stim m u n g en tw o rfe n w o rd en u nd v o n H errn D r. S ch u lz das v o rlä u fig e N o rm en ­ b la t t fü r den D ru ck e rw eich u n g sv e rsu ch .

D iese V o rsch lä g e h a tte d er S on d eraussch u ß a m V o r ta g e ein ­ geh en d b e ra te n , d ie d a n a c h en tstan d e n en F assu n g en w u rd en d er V o llv e rsa m m lu n g v o rg e le g t u n d z u n ä c h st d u rch die u rsp rü n g lich en V e rfa sse r b e g rü n d e t.

D ie A u ssp rach e in d er V o llv e rsa m m lu n g erg a b n u r gerin g e A b ä n d e ru n g en , zu m g rö ß te n T e il b e tr a f sie eine W ied erh o lu n g der G rün d e, die zu einzeln en V o rsch läg en g e fü h rt h a tte n .

D ie a u f G ru n d d er a llgem ein en B esp ra ch u n g sch ließ lich e n t­

stan d en e F o rm d er N o rm en b lä tter w ird dem B e r ic h t a n g efü g t.

D ie se r ist in fo lged essen a u f die H a u p tp u n k te d er A u ssp rach e b e sch rä n k t.

Zu dem v o n H errn D r. M ieh r v e rtre te n e n V o rs ch la g fü r die P rob en a h m e w ie s H e rr D r. S ch u lz d a ra u f h in , d aß b ei d er e n d ­ g ü ltig e n A u sg a b e d er N o rm e n b lä tte r a u ch a n g eg eb en w erd en m üsse, w elch en Sinn u n d I n h a lt d er B e g r iff feu erfe ste B a u sto ffe h ab e. D a s kön n e z w e c k m ä ß ig a b e r erst in einem sp ä teren Z e itp u n k t gesch eh en , w en n feststeh e, w e lch e P rü fu n g sa rte n in sg esam t g en o rm t w erd en . D ie V e rsa m m lu n g stim m te z u , d a ß die B e g riffse rk lä ru n g zu n ä ch st z u rü c k g e s te llt w ird .

Ü b e r d a s v o rlä u fig e N o rm e n b la tt fü r die ch em isch e A n a ly s e fe u e r fe ste r E rzeu gn isse, in dem einerseits die V o rb e re itu n g d er U n ter- su ch u n g sp ro b e b e h an d e lt u nd an d ererseits a n g eg eb en ist, w e lch e S to ffe b e i den ein zeln en E rzeu gn issen e rm itte lt w erd en sollen, b e ­ ric h te te H e rr D r. S tep han.

In diesem E n tw u r f w a r z u n ä c h st e n th a lte n , daß eine 100-g- D u rclisch n ittsp ro b e a u f A n a ly se n fe in h e it zu b rin g en w äre. D iese M enge b ezeich n ete H e rr P ro f. D r. R ie k e a ls zu hoch. U m eine V er-

En tw ur f: Ein sp ru ch sfr ist bis 1. Ja nu ar 19 26 .

5 8 M ITTEILUNGEN D ES NORMEN-A USSCHUSSES D ER D EUTSCH EN IN DU STRIE.

N o c h n ic h t e n d g ü lt ig Prüfverfahren für feuerfeste Baustoffe A llg e m e in e s , B e g r iffs b e s tim m u n g , P r o b e n a h m e

D I N

E n tw u r f 1 E 1061

A l l g e m e i n e s . D i e f ü r d ie U n t e r s u c h u n g b e s t im m t e n G e r ä t e u n d P r ü f u n g s m i t t e l s in d a u f ih r e n o r d n u n g s m ä ß i ­ g e n Z u s t a n d u n d d ie R i c h t i g k e i t i h r e r a n z e ig e n d e n T e i le in Z e i t a b s c h n i t t e n , d ie d e r A r t u n d d e r H ä u f i g k e i t d e r B e n u t z u n g a n g e p a ß t s in d , z u p r ü fe n .

B e i D u r c h f ü h r u n g g e m e i n s c h a f t l i c h e r V e r s u c h e k a n n e in e s o lc h e P r ü f u n g v o r E i n t r i t t in d e n V e r s u c h v e r l a n g t w e r d e n . Ü b e r d ie F o r m d e r P r ü f u n g i m e in z e ln e n h a t e in e E i n i g u n g v o n F a l l z u F a l l z u e r f o lg e n .

B e g r i f f s b e s t i m m u n g . ( B e g r i f f s b e s t i m m u n g b e t r . d ie A r t d e r S t o f f e , a u f d ie s ic h d ie B e s t i m m u n g e n b e ­ z ie h e n ; ih r e A b f a s s u n g i s t n o c h z u r ü c k g e s t e l l t .)

P r o b e e n t n a h m e . D i e P r o b e e n t n a h m e f ü r d ie W e r k s u n t e r s u c h u n g i s t d e m e i n z e l n e n W e r k ü b e r la s s e n . B e i g e m e i n s c h a f t li c h e n u n d S c h ie d s u n t e r s u c h u n g e n i s t v o n N o r m a l- u n d F o r m s t e i n e n a u f j e 10 0 0 S t ü c k e i n S t e in u n t e r B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r v e r s c h ie d e n e n S t e i n s t a p e l z u r P r ü f u n g z u e n t n e h m e n , a u s e i n e r L i e f e r u n g s o lle n a b e r m in d e s t e n s 3 S t e i n e g e n o m m e n w e r d e n . Ü b e r d ie w e i t e r e D u r c h f ü h r u n g d e r P r o b e n a h m e , in s b e s o n d e r e d ie A u s w a h l d e r z u u n t e r s u c h e n d e n S t e in e h a b e n s ic h d ie b e t e i l i g t e n S t e l l e n v o r d e r P r o b e n a h m e z u e in ig e n r).

D i e g e m e in s a m e n t n o m m e n e n S t e i n e w e r d e n j e d e r f ü r s ic h g e d r i t t e l t u n d d ie z u s a m m e n g e h ö r ig e n S t ü c k e m i t g l e i c h e r B e z e i c h n u n g v e r s e h e n . D i e P a r t e i e n e r ­ h a l t e n j e e in D r i t t e l j e d e n S t e in e s z u r U n t e r s u c h u n g . D ie l e t z t e n D r i t t e l a l l e r S t e in e w e r d e n u n t e r A u f s i c h t d e r P a r t e i e n v e r p a c k t , v e r s i e g e l t u n d , w e n n a u f G r u n d d e r U n t e r s u c h u n g s e r g e b n is s e k e in e E i n i g u n g e r f o l g t , a n e in a ls u n p a r t e i i s c h a n e r k a n n t e s F a c h l a b o r a t o r i u m z u r U n t e r ­ s u c h u n g g e s a n d t , d e s s e n F e s t s t e l l u n g e n m a ß g e b e n d sin d .

E r l ä u t e r u n g e n :

1) E s w ir d e m p f o h l e n b e i d e r A u s w a h l d e r S t e in e so z u v e r f a h r e n , d a ß v o r E n t n a h m e d ie L a g e d e r z u w ä h le n d e n S t e i n e n a c h S c h i c h t u n d R e i h e im e in z e ln e n

S t a p e l v e r e i n b a r t w ir d .

E i n e V e r m i n d e r u n g d e r Z a h l d e r P r o b e s t e i n e k a n n in s b e s o n d e r e b e i s e h r g r o ß e n L i e f e r u n g e n v e r e i n b a r t w e r d e n .

W i r d e in e S t e i n l i e f e r u n g n a c h v e r s c h ie d e n e n P r iif- a r t e n u n t e r s u c h t , so s o lle n d ie P r o b e n f ü r d ie s e s o w e i t a ls m ö g lic h d e n g le ic h e n S t e in e n e n t n o m m e n w e r d e n . 2 3. O k t o b e r 1 9 2 5

N o c h n ic h t e n d g ü lt ig Prüfverfahren für feuerfeste Baustoffe

C h e m is c h e A n a ly s e

D I N

E n t w u r f 1 E 1062

V o r b e r e i t u n g d e r U n t e r s u c h u n g s p r o b e . Z u r G e w in n u n g d e r P r o b e f ü r d ie A n a l y s e w i r d v o n j e d e m n a c h D I N 1 0 6 1 e n t n o m m e n e n S t e in e t w a e in Z e h n t e l d e s u r ­ s p r ü n g lic h e n S t e i n g e w i c h t e s — m in d e s t e n s a b e r 200 u n d h ö c h s t e n s 1000 g — a u f e in e K o r n g r ö ß e v o n e t w a 1 m m u n t e r V e r m e i d u n g v o n V e r l u s t e n z e r k l e i n e r t . D i e A u ß e n ­ h a u t d e r S t e in e , d ie d u r c h e i n g e b r a n n t e B e im e n g u n g e n v o n S a n d u n d d g l. v e r u n r e i n i g t s e in k a n n , i s t z u e n t ­ f e r n e n . B e i g r ö ß e r e n S t e i n e n h a t d ie E n t n a h m e d e r P r o b e g l e i c h m ä ß i g ü b e r d ie g e s a m t e B r u c h f l ä c h e z u e r f o lg e n .

D a s s o g e w o n n e n e P r o b e g u t a l l e r S t e i n e o d e r e in e r z u v e r e i n b a r e n d e n A n z a h l w i r d v e r e i n i g t , g r ü n d li c h g e ­ m i s c h t u n d d u r c h m e h r f a c h e s V i e r t e l n e in e D u r c h s c h n i t t s ­ p r o b e v o n 300 g g e z o g e n , d ie b is z u m r e s t lo s e n D u r c h g a n g d u r c h e in 9 0 0 -M a s c b e n s ie b z e r r i e b e n w i r d . N a c h E n t ­ f e r n u n g e t w a i g e r E is e n t e i l c h e n a u s d e m P r o b e g u t m i t t e l s e in e s S t a b m a g n e t e n w ir d e s d u r c h m e h r fa c h e s V i e r ­ t e l n a u f e in e M e n g e v o n e t w a 20 g g e b r a c h t , d ie z u e in e m u n f ü h l b a r f e i n e n P u l v e r z e r r ie b e n w i r d . D ie s e m b e i 1 0 5 ° b i s 1 1 0 ° b is z u r G e w i c h t s k o n s t a n z g e t r o c k n e t e n P u l v e r w i r d d ie P r o b e f ü r d ie c h e m is c h e A n a l y s e e n t ­ n o m m e n .

C h e m i s c h e A n a l y s e . S ie e r s t r e c k t s i c h a u f f o lg e n d e B e s t i m m u n g e n :

in S c h a m o t t e s t e i n e n : G l ü h v e r l u s t , S i 0 2, A 120 3, F e203 ( a u f W u n s c h T i O a)

in S i l i k a s t e i n e n : G l ü h v e r l u s t , S i 0 2, A 120 3, F e20 3, C a O in M a g n e s i t s t e i n e n : G l ü h v e r l u s t , S i 0 2, A 120 3, F e20 3,

C a O , M g O .

D i e A n g a b e n e r f o lg e n in G e w i c h t s p r o z e n t e n d e r b e i 1 0 5 b is 1 1 0 ° g e t r o c k n e t e n P r o b e .

N o r m e n f ü r d ie A n a l y s e n v e r f a h r e n w e r d e n v o r ­ l ä u f i g n i c h t a u f g e s t e l l t .

2 3 . O k t o b e r 1 9 2 5

ringerung ohne B eein träch tig u n g d er R ic h tig k e it des D u rc h sc h n itts zu erzielen, em p fah l H e rr G ram er die E in sch altu n g eines Siebes.

D er Sonderausschuß h a tte d a ra n au ch z u n äch st g ed ach t, w ollte a b e r versuchen, Siebe völlig zu verm eiden. D ie A ussprache ergab jedoch, d aß sich das p ra k tisc h n ic h t erm öglichen lassen w ird , u n d so w urde n ach dem V orschlag des H e rrn D r. H irsch die V orkörnung d u rch einen N äherungsw ert, etw a 1 m m , bezeichnet, fü r die D u rch ­ sc h n ittsp ro b e eine Siebung üb er d as 900-M aschensieb angenom m en und die Menge d er A nalysenprobe a u f 20 g festgesetzt. In R ü ck sich t a u f verschiedene W ünsche w urde au ch eine R einigung m itte ls Stab- m ag n eten eingeschaltet. H e rr P rof. R ieke em pfahl, die B estim m ung der T itan säu re b in d en d zu m achen, m an entschied sich jedoch fü r die vom Sonderausschuß vorgeschlagene F o rm „ a u f W unsch T i0 2" . V er­

schiedene T eilnehm er sprachen sich d a fü r aus, d aß auch d ie A nalysen- Y erfahren g en o rm t w erden sollten, u n d deshalb w urde in die A n­

m erkung „N o rm en fü r die A n alysenverfahren selbst w erden n ic h t a u fg estellt“ au f A nregung des H errn P rof. Rieke das W o rt „ v o r­

läufig" eingeschaltet.

Zum P u n k t 4 d er T agesordnung v erlas H e rr D r. H irsch das vorläufige N o rm en b latt fü r die F euerfestigkeitsbestim m ung.

I n diesem w a r bezüglich d er E rh itzu n g szeit ein U nterschied zw ischen den niederen u n d höheren Segerkegeln gem acht. A ußerdem w ar in den E rlä u te ru n g e n die A usführung von m eh reren B rennproben

als Zw ang vorgeschrieben. N ach V orschlag des H e rrn P rof. R icke w urde d ie T em p eratu rsteig eru n g einheitlich festgelegt, so d aß fü r säm tlich e K egel eine B ran d zeit v on n ic h t w eniger als 5 u nd n ich t m eh r als 10’ gelten sollte. H e r r P ro f. R iek e bezeiclinete au ß erd em d ie V o rsch rift, d aß m eh rere B re n n m u ste r vorhegen sollten, a ls unnötig.

D em gegenüber w ies H e rr D r. H irsch d a ra u f h in , d aß diese N o rm en ­ v o rsch riften fü r S treitfälle gelten u nd es in solchen n ic h t angängig sei, sich m it d en B eobachtungsergebnissen zu begnügen, sondern auch P rü fm u ste r fü r verschiedene Segerkegelstufen vorliegen m ü ßten. M an e in ig te sich d ah in , d e r A nw eisung die F o rm ein er E m pfehlung zu geben.

D as N o rm e n b la tt f ü r den D ruckerw eichungsversuch e rlä u te rte H e rr D r. Schulz. D er S onderausschuß h a tte sich d a fü r entschieden, a n d er geringeren G röße der P rü fk ö rp er, n äm lich 35,7 m m D u rc h ­ messer, festzu h alten , ebenso a n d en B edingungen, die schon frü h e r fü r die m aschinelle E in ric h tu n g angenom m en w orden w aren. D a ­ gegen sollte b ei d er T em p eratu rm essu n g n ic h t ein einziges V erfahren vorgeschrieben, sondern In n en - un d A ußenm essung w ahlw eise zu­

lässig sein.

H e rr P rof. R ieke fra g te n ach U n terlag en ü b e r d as verschiedene V erh alten d e r P rü fk ö rp e r m it 50 u n d 35,7 m m D urchm esser, ebenso n ach etw aigen A bw eichungen, w elche die d rei T em p eratu rm essu n g s­

a rte n ergeben. E r d e u te te w e iterh in a n , daß die A ngabe „B eginn des A bsinkens" fü r den A n fan g sp u n k t zu M ißverständnissen V eran­

lassung geben kö n n te. H e rr D r. Schulz a n tw o rte te , daß m an auf G rund d er V erhältnisse gezw ungen w ar, säm tlich e drei T e m p e ra tu r­

m e ß a rte n au fzu n eh m en u nd die etw aigen U nterschiede erst noch g enau versuchsm äßig festgelegt w erden m üssen. Z unächst h ä tte m an sich d a m it zu begnügen, daß ü b e rh a u p t eine einheitliche V orschrift geschaffen w erden k o n n te u n d fü r den vollen V ergleich m it a n d e re n

P rü fu n g en die M eßart angegeben w ird.

H e rr D r. H irsch b e ric h te te ü b er V ergleichsversuche zwischen

A ußen- u n d Innenm essung, die keineswegs fü r eine Ü berlegenheit

d e r Innenm essung sprechen u n d diese bei d ickeren K ö rp ern sogar

als ungenau erscheinen lassen, da d er T em peraturausgleich v on außen

nach in n en erst n ach u n d n ach erfolgt. D ie P rü fk ö rp erg rö ß e m uß

D ER B A U IN G E N IE U R

1925 IIE F T 28/29. MITTEILUNGEN DES NORM EN-AUSSCHUSSES D ER DEUTSCH EN IN DU STRIE. 5 9

N o c h n ic h t e n d g ü lt ig

Prüfverfahren für feuerfeste Baustoffe F e u e r fe s tig k e it s b e s t im m u n g e n

n a c h S e g e r k e g e ln

D I N

E n tw u r f 1 E 1063

1. D i e F e u e r f e s t i g k e i t w ir d a ls K e g e l s c h m e l z p u n k t im V e r g l e i c h m it S e g e r k e g e ln e r m i t t e l t .

2. D i e P r ü f l i n g e s o lle n in G e s t a l t u n d G r ö ß e d e n S e g e r k e g e ln e n t s p r e c h e n .

3. D i e P r ü f k ö r p e r w e r d e n z u s a m m e n m i t S e g e r ­ k e g e ln in e in e m e le k t r is c h e n K o h le g r i e s - W i d e r s t a n d s ­ o f e n m i t e in e m H e i z r o h r v o n m in d e s t e n s 6 c m l i c h t e r W e i t e e r h i t z t , b is v ö l l i g e s Z u s a m m e n s in k e n o d e r U m ­ b ie g e n d e s P r ü f k ö r p e r s e in g e t r e t e n is t.

N a c h E r r e i c h u n g v o n S . K . 20 s o ll d ie w e i t e r e S c h a l­

t u n g d e s O f e n s so e r f o lg e n , d a ß d e r A n s t i e g v o n e in e m z u m n ä c h s t f o lg e n d e n K e g e l m in d e s t e n s 5 u n d h ö c h s t e n s 10 M in u t e n d a u e r t .

4. D i e F e u e r f e s t i g k e i t e n t s p r i c h t d e m S e g e r k e g e l, d e s s e n Z u s t a n d d e m d e s P r ü f k ö r p e r s a m m e is te n g le i c h t .

E r l ä u t e r n n g e n :

Z u 2. D ie H e r s t e llu n g d e r P r ü f li n g e d u r c h F o r m e n v o n v o r z e r k l e i n e r t e r M a s s e i s t u n s t a t t h a f t , d a d a d u r c h e in n ie d e r e r K e g e l s c h m e l z p u n k t e r h a lt e n w ir d .

Z u 3. D e r P r ü f u n g s o f e n h a t in d e r R e g e l e in H e i z ­ r o h r v o n 50 c m H ö h e . D i e E r h i t z u n g s z o n e m u ß v ö llig g l e i c h m ä ß i g s e in .

D i e P r ü f k ö r p e r u n d S e g e r k e g e l w e r d e n s ä m t lic h in g le i c h e m A b s t a n d v o m H e i z r o h r a u f e in e P l a t t e a u f g e s e t z t , m i t d e r s ie k e in e le i c h t e r s c h m e lz e n d e n V e r b in d u n g e n u s w . b ild e n .

N e b e n d e m e le k t r is c h e n K o h le g r ie s o f e n k a n n d e r D e v i l l e - O f e n n o c h v e r g le ic h s w e is e b e n u t z t w e r d e n .

Z u 4. E s e m p f i e h l t s ic h , f ü r e in e s ic h e r e B e u r t e i l u n g m e h r e r e B e s t i m m u n g e n a u s z u f ü h r e n , n i c h t n u r e in e m i t d e m im V e r h a l t e n a m n ä c h s t e n s t e h e n d e n S e g e r k e g e l, s o n d e r n m in d e s t e n s a u c h n o c h s o lc h e b e i d e m d a r u n t e r u n d d a r ü b e r lie g e n d e n S e g e r k e g e ln .

D i e S c h m e l z m u s t e r m ü s s e n n a c h d e m V e r s u c h e r ­ k e n n e n la s s e n , d a ß d ie E r h i t z u n g a u f d e r g a n z e n H ö h e d e r P r o b e g l e i c h m ä ß i g w a r . E s d a r f w e d e r e in s e it ig e E r h i t z u n g n o c h V o r e i l c n d e r S p i t z e o d e r d e r U n t e r l a g e e i n g e t r e t e n s e in . W e r d e n d e r a r t i g e f a ls c h e M u s t e r e r ­ h a l t e n , s o s in d s ie a u s z u s c h e id e n .

2 3 . O k t o b e r 19 2 5

au ch in einem b estim m ten V erh ältn is zum O fendurchm esser stehen.

G rößere P rü fk ö rp e r veranlassen n ach dem E rw eichungsende h in F eh ler d u rch Stauchungserscheinungen. Die kleineren vorgeschlagenen P rü fk ö rp e r b ieten diesbezüglich n ich t n u r V orteile, sondern sind v o r allem notw endig, w eil sie die A bw eichungen zw ischen den drei T e m p e ra tu rm e ß a rte n w esentlich m ildern. H e rr D r. H irsch erw äh n te d an n w eiter, daß die T em peraturm essung n ach Steger infolge V er­

w endung eines auf d er O berfläche des P rüfk ö rp ers befindlichen Kolile- p lä ttc h e n s g a r keine eigentliche Innenm essung darstelle u n d e n t­

w ickelte, d aß ab so lu te T em p eratu rw erte g ar n ic h t e rs tre b t w erden k ö n n ten , also die relativ en genügen m ü ßten. D urch V ergleichs­

versuche a n verschiedenen Stellen, die d as gleiche P rü fm aterial er­

h a lte n , w ären die T em p eratu ran g ab en d er drei M eßarten au fein an d er ab zu stim m en . N ach d e r je tz t erfolgten allgem einen A nnahm e eines E n d p u n k te s d er E rw eichung, w ofür die T e m p e ra tu r te fü r das A b­

sin k en u m 20 m m gew ählt w orden ist, kom m e dem A nfan g sp u n k t allein eine geringere B edeutung zu und sei am w ich tig sten der T em p eratu rb ereich , die D ifferenz der beiden T em p eratu rw ertc, in der e r n ach seinen A rbeiten, w obei er allerdings als E n d p u n k t die T em ­ p e ra tu r des schnellen A bsinkens w ählte, eine A rt N a tu rk o n s ta n te sieht.

H e rr D r. M iehr erw id erte h ierau f au f die schriftlichen A us­

füh ru n g en , die H e rr P rof. E ndell a n den N orm enausschuß g erich tet h a t. E r s p ra c h fü r die T em p eratu rm essu n g m it seitlichem A n ­ v isieren u n d b e ric h te te im einzelnen üb er seine V ersuchsanord­

nung u n d seine V ersuchsergebnisse, die sich auf im ganzen 2000 Erw eichungsversuche, v on denen 1300 m it d er Prüfm aschine des T o n in d u strie-L ab o rato riu m s ausgeführt sind, stü tzen . A uf alle

N o c h n i c h t e n d g ü lt ig

Prüfverfahren für feuerfeste Baustoffe E r w e ic h u n g bei h o h en T e m p e r a tu r e n

u n t e r B e la s tu n g

D I N

E n tw u r f 1 E 1064

1. A l s P r ü f k ö r p e r s in d z u v e r w e n d e n Z y l i n d e r v o n 3 5 ,7 m m D u r c h m e s s e r u n d 50 m m H ö h e , d ie d e m z u p r ü fe n d e n S t e in d u r c h S c h n e id e n , S c h le if e n , o d e r A u s ­ b o h r e n e n t n o m m e n w e r d e n . D i e b e id e n D r u c k f l ä c h e n d e r . P r o b e n m ü s s e n p la n p a r a l l c l s e in u n d s in d s o r g f ä l t i g z u

g l ä t t e n .

2. D i e e l e k t r i s c h g e h e i z t e n Ö f e n m ü s s e n H e iz r o h r e v o n m in d e s t e n s 9 5 m m l i c h t e m D u r c h m e s s e r b e s i t z e n ; d ie Z o n e g le i c h m ä ß i g e r h ö c h s t e r E r h i t z u n g s o ll m in ­ d e s t e n s 120 m m l a n g s e in .

3. D i e m a s c h in e lle E i n r i c h t u n g s o ll f o lg e n d e n F o r d e ­ r u n g e n g e n ü g e n :

a) D e r D r u c k s o ll s e n k r e c h t e r f o lg e n u n d d u r c h K o h l e - s t c m p e l ü b e r t r a g e n w e r d e n .

b) D i e A u f z e i c h n u n g s o ll in e in e m r e c h t w i n k e l i g e n K o ­ o r d i n a t e n s y s t e m e r f o lg e n .

c) D ie K ö r p e r s o lle n m in d e s t e n s u m 20 m m z u s a m m e n ­ g e d r ü c k t w e r d e n k ö n n e n .

4. D e r D r u c k s o ll b e t r a g e n : 1 k g / c m2 f ü r S ilik a s t e in e , 2 k g / c m2 f ü r S c h a m o t t e s t e i n e .

5. D i e T e m p e r a t u r m e s s u n g s o ll m i t d e m o p t is c h e n P y r o m e t e r n a c h H o l b o r n - K u r l b a u m e r f o lg e n , u n d z w a r n a c h e in e r d e r d r e i f o lg e n d e n A r t e n :

a) d u r c h d ie B o h r u n g d e s K o h le s t e m p e ls h i n d u r c h a u f e in e m z w is c h e n K o h l e s t e m p e l u n d P r o b e e in g e s c h a l t e t e n

K o h l e p l ä t t c h e n ,

b ) d u r c h A n v i s i e r e n d e r M a n t e lf lä c h e d e s P r o b e k ö r p e r s v o n d e r o b e r e n O f e n ö f f n u n g a u s ,

c) d u r c h A n v i s i e r e n d e r M a n t e lf lä c h e d e s P r o b e k ö r ­ p e r s d u r c h e in h o r i z o n t a l in d e n O fe n e i n g e f ü h r t e s R o h r v o n h ö c h s t e n s 20 m m l i c h t e r W e i t e , d a s d u r c h e in t o t a l - r e f l e k t i e r e n d e s P r i s m a l u f t d i c h t a b g e s c h lo s s e n is t.

D i e A r t , w ie g e m e s s e n w u r d e , i s t b e i d e r M it t e ilu n g d e s E r g e b n is s e s a n z u g e b e n .

6. D i e T e m p e r a t u r s t e i g e r u n g s o ll 5 b is 10 ° in d e r M in u t e b e t r a g e n .

7 . A l s E r g e b n i s s e d e s V e r s u c h e s s in d a n z u g e b e n : a) D i e T e m p e r a t u r f ü r d e n B e g i n n d e s A b s i n k e n s (ta) b) d ie T e m p e r a t u r f ü r d a s A b s i n k e n u m 20 m m (te) c) d e r W e r t t e — t a a l s T e m p e r a t u r b e r e i c h f ü r d e n E r w e i c h u n g s v o r g a n g .

E r l ä u t e r u n g e n :

E s w ir d d a r a u f h i n g e w i e s e n , d a ß D r u c k e r w e i c h u n g s ­ m a s c h in e n n i c h t g e e i g n e t s in d , u m d a s W ä r m e a u s d e h n u n g s ­ v e r h a l t e n v o n f e u e r fe s t e n S t e in e n z u m e s s e n .

Ü b e r d a s Ü b e r s e t z u n g s v e r h ä l t n i s d e r Z e i g e r ü b e r ­ t r a g u n g a n d e r M a s c h in e w i r d n i c h t s f e s t g e le g t .

Z u 7. A l s „ B e g i n n d e s A b s i n k e n s “ g i l t d e r P u n k t d e r K u r v e , w o d ie s e v o n d e r h o r iz o n t a le n T a n g e n t e n a c h u n t e n a b b i e g t . F a l l s in fo lg e v o r z e i t i g e n Z u s a m m e n ­ b r e c h e n s d e s P r ü f k ö r p e r s d a s A b s i n k e n b is 20 m m n i c h t v e r f o l g t w e r d e n k a n n , t r i t t a n d ie S t e l l e v o n t e d ie T e m p e r a t u r t b f ü r d e n Z u s a m m e n b r u c h ( s e n k r e c h t e r o d e r n a h e z u s e n k r e c h t e r A b f a l l d e r K u r v e ) .

E s e m p f i e h l t s ic h , in d e r W i e d e r g a b e d e r E r g e b n is s e a u c h e in e n V e r m e r k ü b e r d a s A u s s e h e n d e s P r ü f k ö r p e r s n a c h b e e n d i g t e m V e r s u c h z u m a c h e n (o b R i s s e , A b ­ s p l i t t e r u n g e n e in g e t r e t e n s in d , u s w .).

23. O k to b e r 1925

Ein spr uc hsfr ist bis 1. J anu ar 19 26 .

6 0 MITTEILUNGEN D E S NORM EN-AUSSCHUSSES D E R D EUTSCH EN IN DU STRIE. D ER B A U IN G EN IE U R 1925 H E F T 28/29.

Fälle ist ein P rü fk ö rp er v on 50 m m D urchm esser zu groß. W enn den kleineren P rü fk ö rp ern vorgew orfen w ird, d aß sie leich t ab ru tsch en , so ist diese T a tsa c h e einzig u nd allein d u rch falsches E in setzen od er schiefen D ru ck zu erklären. E benso wie b ereits H e rr D r. H irsch wies H e rr D r. M iehr d a ra u f hin, daß dem E n d p u n k t eine viel w esent­

lichere B edeutung zu k o m m t als dem A n fangspunkt. Ob au ch der von H e rrn P rof. Kieke vorgcschlagenc K ich tu n g sän d eru n g sp u n k t a u s­

zuw erten ist, lä ß t H e rr D r. M iehr d ah in g estellt. H e rr D r. S tep h an m ach te d a ra u f aufm erksam , daß die A usw ertung des v on H errn P rof. K ieke vorgeschlagenen P u n k te s den E rw eichungsversuch in Z usam m enhang b rin g t m it d e r A usdehnungsm essung, w as in dem N o rm en b latt von vo rn h erein abgelehnt w urde.

Zu den P u n k te n 6 u n d 7 d e r T agesordnung betreffen d die B e­

stim m u n g des spezifischen G ew ichts u nd die E rm itte lu n g d e r R au m ­ u nd L äng en än d eru n g d u rch E rh itz e n k o n n te n noch keine V ersuchs­

ergebnisse vorgclegt w erden. E s w urde beschlossen, diese P u n k te u n d die anschließenden F rag en dem U nterau ssch u ß , d er die vier ersten N o rm e n b lä tte r b e a rb e ite t h a t, zu r w eiteren D urchforschung zu überw eisen. H e rr D r. Schulz n ah m diesen W unsch d e r V ersam m lung entgegen, e rb a t a b e r vor allem allgem eine U n terstü tzu n g .

Beim P u n k t 8 „A ufstellung des V ersuchsprogram m es fü r die P rü fu n g au f A b n u tzb ark ei t ” w urde beschlossen, diese P rü fu n g sa rt endgültig au s dem N orm enprogram m zu streichen.

Zu d er F rag e d er „U m b en en n u n g d er Segerkegel" verlas H e rr R cg .-R at D r. H ech t das S chreiben d e r D eutschen K eram isch en Gesellschaft, die sich u n b ed in g t gegen die U m benennung d er Segerkegel au ssp rich t. D ie H erren D r. K n u th , D r. S tep h an u n d D r. M iehr tr a te n nachdrücklich fü r die v on ihnen vorgeschlagene B enennungsänderung ein, w ährend sich H e rr P rof. K ieke dagegen w a n d te , w eil die M ehr­

zahl d er Segerkegelverbraucher keine an d ere B enennung w ünsche, eine solche Schw ierigkeiten bei d e r H erstellu n g d er Segerkegel bedinge und V erw irrung in d er L ite ra tu r stifte n d ü rfte . H e rr D r. H irsch griff v e rm itte ln d e in ; er erw äh n te, daß auch d er feuerfeste B und sich noch n ic h t endgültig entschieden h abe u nd wies einen Ausweg, indem d u rc h S onderbezeichnung d er V erpackung den W ünschen aller G ruppen R echnung g etrag en w erden könnte.

Zum Schluß w urde ein R ed ak tio n sau ssch u ß fü r die fe rtig ­ g estellten N o rm e n b lä tte r g ew äh lt. D ie V ersam m lung b estim m te fü r diesen die H erren D r. Schulz, D r. M iehr, D r. H irsch un d Reg.- B a u m str. Sander.

E in U n terausschuß fü r die chem ische A nalyse w urde z u n ä c h st n ich t gew ählt. H e rr D r. H irsch schlug v o r, d aß alle an aly tisch a rb eiten d en H erren ih re A nalysenverfahren H e rrn D r. S tep h an ein- senden sollten, d a m it w enigstens v o rb ereiten d eine Sam m lung des M aterials erfolge. H e rr D r. S tep h an e rk lä rte sich b ereit, die v er­

gleichende D u rch arb eitu n g zu übernehm en.

Als T erm in fü r die n ä c h ste Sitzung w urde die Zeit zw ischen dem 1. un d 15. M ärz 1926 in A ussicht genom m en. H irsch.

Normung der Abflußrohre in Rußland

V e r g l e i c h m i t d e n e n t s p r e c h e n d e n D in o r m e n

Von d er russischen Sow jet-R epublik sind eine R eih e v on 20 N o rm b lä tte rn ü b e r A bflußrohre a u sg earb eitet u n d im A pril d. J. d er Ö ffentlichkeit übergeben w orden. Vorweg sei gesagt, d aß die russischen A bflußrohr-N orm en im großen u n d ganzen auf den d eu tsch en N orm en D IN 364, 539, 540— 545 basieren u n d ü b e ra ll die M öglichkeit einer A usw echselbarkeit zw ischen den entsp rech en d en deutschen u nd russischen N o rm en gegeben is t. D ie lic h te n D urchm esser b e i den g era­

den R oh ren stu fen sich m it A usnahm e des D urchm essers vo n 75 m m wie bei den D inorm en w ie f o lg t:

50, 75, 100, 123, 150 u n d 200 m m .

Als B aulänge d e r g erad en R o h re ist bei den russischen N orm en lediglich 2000 m m festgelegt, w äh ren d b ei den D in o rm en B au ­ längen von 250, 500, 750, 1000, 1250, 1500 u n d 2000 m m zu G runde gelegt sind, u m das bei V erw endung v o n R o h ren m it n u r e i n e r B au ­ länge v on 2000 m m u nverm eidlich sich ergebende A bkreuzen zu v e r­

m eiden. D ie M uffentiefe ist auf allen B lä tte rn 5 m m tiefer als auf den D in o rm en festgelegt. D ie A usbildung des M uffenhalses w eicht vo n d er des N D I in seiner F o rm un d A bm essung ab . W äh ren d die deu tsch e N orm beim M uffenhals v o n einer genau festgelegten K rü m m u n g in den K onus übergeht, sieht die russische A nordnung v on einer Ü ber- gang sk rü m m u n g ab , so daß sich d er K onus u n m itte lb a r aus d e r G eraden en tw ick elt. D iese A bw eichungen g e sta tte n jedoch d u rc h a u s das A uswechseln v on russischen u n d d eu tsch en A bflußrohren. D ie in d er T abelle au fg efü h rten 6 geraden A bflußrohre sin d a u f einem E rg ä n ­ zu n g sb la tt m a ß stä b lic h d arg estellt. A uf einem d ritte n B la tt sind a u ß er den G ew ichten fü r d as ganze R o h r m it Muffe auch die G ew ichte fü r die Muffe allein — g erechnet fü r den ü b er den R o h rau ß en d u rch m esser des R o h res h in au srag en d en M uffenteil — au fg estellt. B ei den A b flu ß - bogen sind die lich ten D urchm esser gleichfalls wie bei den D inorm en g e stu ft m it A usnahm e des D urchm essers von 75, der a n S telle des auf d en d eu tsch en N orm en festgelegten D urchm esser v on 70 m m tr i t t . D er 150 bzw . 165° B ogen is t in d er russischen A b flußrohrnorm enreihe n ic h t aufgenom m en, dagegen sind 2 F o rm en fü r die B ogen v o n 30°

bzw. 150° aufgenom m en. B em erkt sei, daß die K rüm m ungshalbm esser u n d die Längen d e r B ogenrohre ziem lich sta rk von d en D inorm en abw eichen.

Von den A bfluß-S -S tücken sind in der Serie d e r russischen A bflußrohre n u r zwei G rößen v e rtre te n , u n d zw ar m it den Achs- abw eichungen v on 75 u nd 150 m m gegenüber den deutschen N orm en m it den A chsabw eichungen v on 65, 130 u nd 200 m m . D ie R eihe d er A bflußübergängc ste llt im H in b lick auf die entsp rech en d en D inorm en d u rch A ufnahm e d er G rößen 50 . 125, 50 . 150, 75 . 150, 100 . 200 u n d 125 . 200 eine E rw eite ru n g d ar. A ußerdem ist in R u ß la n d neben d er auch Dei u n s ü blichen F o rm m it einer M uffe ein A bflußübergang m it zwei Muffen genorm t w orden. A bflußübergangsbogen sind von dem russischen N orm enausschuß n ic h t genorm t. D ie russischen N orm en f ü r schräge T- u n d K reuzstücke m it 4 5 0 W inkel entsprechen etw a den deu tsch en N orm en. D aneben besteh en a b e r in R u ß la n d noch N o r­

m en fü r schräge T- u n d K reu zstü ck e m it 60° W inkel u n d g erade T- u n d K reuzstücke, die alle die gleiche S tufung d er D urchm esser­

g rößen aufw eisen. F o rm stü ck e, w ie Ü berschiebm uffcn, D oppel­

m uffen, B -A nschlüsse (A nschluß von Steinzeug a n Gußeisen) und E n d stö p sel sind ebenfalls in das russische N orm ensam m elw erk cin- g ereiht. Sie entsprechen gleichfalls den deu tsch en N orm en, jedoch ist gegenüber den deu tsch en N orm en b ei den D oppelm uffen eine gewisse M aterialverschw endung zu beobachten. D ie N orm en fü r den E n d ­ stöpsel sehen z u r besseren H an d h a b u n g eine B ü g elanordnung im Stöpselboden v o r u nd w eichen insofern von d er deutschen A usbildung ab. D er im deutschen N orm ensam m elw erk m it aufgenom m ene A nschluß f ü r G ußeisen a n Steinzeug feh lt in der russischen N orm en­

reihe. D ie russischen N orm en fü r R einigungsrohre w eichen in ih re r F o rm gebung u n d A bm essung b e trä c h tlic h vo n denen d e r d eu tsch en ab , basieren jedoch au f d er gleichen S tufung. E in in D eu tsch lan d k au m gebräuchliches gerades R o h r m it Abzweig fü r G asrohranschluß m it Gewinde is t fü r die D u rch m esser v on 50, 75 u n d xoo m m a u ß e r­

dem als N orm festgelegt w orden. D ie notw endigen E rlä u te ru n g e n zu allen den v o rh e r g e n an n te n R o h ren sind in einem B e ib la tt zusam m en­

g efaßt, das die R eihe d er 20 A b flu ß ro h r-N o rm b lätter des russischen

A usschusses abschließt. G a m p e .

Neu ersch ien en e Normblätter

T e c h n is c h e V o r s c h r ifte n für B a u le is tu n g e n DIN aufgestellt vom R eichsverdingungsausschuß

1962 I. E rd a rb o itcn ... 10 Pf.

1963 II. M a u r e r a r b e ite n ... 20 99

1961 Iln . l*utz- und Stückarbeiten . . . 10 1965 Ilb. Estrich- und Fliescnarbeiten . 10 1966 III. A sphalt-, D ichtungs- (Isolie-

rungs-) A r b e it e n ... 20 yy

1967 IV. Beton- und Eisenbetonarbeiten 10 yy

1968 V. Steinm etz-(Steinliauer-) Arbeiten 10 1969 VI. Zimmerarbeiten . . . . 20 y y

1970 VII. Eisenbauw erke, Schm iede- und

Kunstsclimiedearbeitcn . . . 10 yy

1971 VIII. D a c h d e c k e r a r b e ite n ... 20 yy

1972 IX . Klempner- (Spengler-, F lasch ­

ner-, Blechner-) Arbeiten . . 10 yy

1973 X. Tischler- (Schreiner-) Arbeiten 10 yy

1971 XI. Schlosser- (B eschlag-) Arbeiten 10 yy

1975 X II. Glaserarbeiten . 7 ... 10 yy

1976 XIII. Maler- und Anstreicherarbeiten 20 yy

1977 XIV. Klcbcarbeitcn (Tapete, Linoleum u s w . ) ... .... 10 yy

197S XV. Ofen- und Ilcrdarbeiten . . . 10 yy

1979 XVI. Z entrallieizungs-, W arm wasscr- bereitungs-, K ühl- und L üf­

tungsanlagen ... 10 99

1980 XVII. Be- und Entwässerungsanlagen und Gasleitungen (innerhalb

der Grundstücke) ... 20 99

19S1 XVIII. Elektrische Anlagen (Stark- u.

Schwachstrom anlagcn) . . . 10 99

1982 X IX . B litz sc h u tz a n la g e n ... 10 99

1983 X X . Brunnenarbeiten ... 10 yy

1981 X X I. Steinsetzer-(Pflasterer-) Arbeiten 10 yy

1985 X X II. Gärtnerische Anlagen . . . . 10 Übersichtsblatt

DIN 1962 bis 1985 Vorwort und Übersicht . 10 99

P r e i s e r m ä ß i g u n g

Bei A bnahm e von 6— 10 Stück einer S orte 10 0/ /O

,, 11— 20 ... 20 %

,, ,,

„ 21— 100 „ „ „ 30 %

,, ,,

„ 101— 200 „ „ „ 35 %

,,

,, 200 u. m eh r ,, ,, „ 40 0/ .'O D er v o llstän d ig e S atz k o ste t 1,85 M

D ie N o rm b lä tte r sind zu beziehen durch B e u t h -V e r la g G m b H , B e r lin S W 19

B e u th str. S.