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Themata und Dispositionen zu deutschen Aufsätzen für Gymnasialprima

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Academic year: 2021

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(1)

¿u heutigen s2lufîât)Cti

für 6}l)imiafia[piiina

1)011

Hermann Stier, (Stjmnafialbircttor.

SMgatb 1905.

Seiíitge յսա 3ii{jreëiendjt fíň'dtifífjcit ©țjmnttjtitmâ յո SBelprb а. ф.

1905. Programm 3Zv. 158.

Ջրսճ tton Suftao Älemp in Setgnrb.

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1. 2>er ^reiermiiri) in ber Cbij^et.

A. Sag einc bér beiben ßödjften ôelbcttibeale ber griedȘtfrfjen Ăeroenfage ift Dbßffcng ей ítoXótlae unb TtoXútgoTtoç. Um bieg gang gur Sarftelüing gu bringen, muß er and) naéß feiner $eiinfeßr gußaufe nod) einen feineren Sampf befteßen.

B. I. Sie (,и'Х}бгт^о(р<та ift ծ er .gyiißcpuntt ber gangen ^anblung. Sttrcß b ic gange borangeßenbe

^anblung werben го ir barauf borbereitet, fie gu erwarten unb gu forberu.

1. 3Bir feßen bag Steißen ber greier (¿cátfihtXa, «уцехМл. eęya—ю«о</х«7»к—ѵ^оіупчы), burd) bag fie fid) gegen (Setter (w. 351 f.) unb gegen Wenfdjeit bergeßen : а. gegen üßenefope; b. gegen Scícmadj;

c. gegen bie (Sitter beg Cbßffeug; d. gegen ObßffeuS felbft; e. gegen bie Scanner, ioeldjc bag 9łcdjt ißnen gegenüber bertreten.

2. 2Bir ßörett non Slnfang an, loie bag berberben iß nen geroeigfagt wirb (ß. 237 : <r<p«i mi<* *X՝i- pevoi xetpaXáç), unb feßen allerlei roarnenbe Vorgeicßett.

II. ©rgäßlung beg ¿erlauf? ber ^anbluttg. l. Sie Vorbereitung. 2. Sic SluSfüßritng mit ißrcit 3roifcßenf allen.

III. SBie roirft nun auf ung biefe Sarftcllung? 1. 3n ißrer 3bec. Ung befriebigt her Steg bcS fKedjtS über bag Unredjt, her Treue über bie Untreue.

(Sinroenbung : Wan niocßtc tooßl Viitleib entpfittben (roeSßalb?); aber fie ßaben bic§ S'djictfal berbicut.

SlKerbing? fittb flar ßerbortretenbe Unterfdjiebe bemerkbar : Slmpßhiontoä тг. 400 ff. <s. 119֊ ֊23.

412 ff. v. 244. — Slgelao? ». 321 ff. — tieiobeg <p. 144 ff. bgl. %. 310 ff. Slber audj biefe ßaben fieß boit bent frcbelßaften Treiben ißrer (getroffen nießt loggefagt. Slmpßinomog roirb noeß augbrüeffieß bon Öbßffeu?

gewarnt a. 124—50. Troß ber Vorßaltung ißreg Unrecßtg, trop ber Vorgeicßen beßarren fie babei. Ses Tßeotltjmenog SBeigfagung ocrladjcii fie alle v. 358. Sie finb gu fdjroaeß, gutmütig, uertrauenSfelig unb leichtfertig.

2. 3n wiefern befriebigt ung bie Slugfüßrung ber 9tacße in bief er Weife, wie fie gefdßießt (ßinfießtlidj ber ßanbclnbcn Sßerfonen)? а. ©bßffcit? felbft. a. Wir feßen ißn in feiner gangen ^elbengröße, gang allein mit nur 3 geifern gegenüber einer folcßen Übergaßl. Slttcß gewinnt er ben Sieg nießt Meßt : %. 147 Xim уоѵѵата աս ffilov t¡toq. SItßene gibt nießt fogleicß bollen Sieg %. 236. — ß. 'JIacß bem Sieg überßebt er fidj nießt, inbent er fid) nießt ben Sieg gufeßreibt; er berßietet Sunjfleia gtt jubeln : /. 413 xovsåe à'è poiy êdápaMe Оеют աս a/úXia igya.

b. Selemaeß. Vollenbung feiner (Snttoidlung gum Warnte unb Vergeltung ber ißtu roiberfaßrenen Wißadjtuttg unb Vebroßuttg feines Seb eng.

c. Sic beiben ծ itten. Sie Treue ber Silaben erwirbt ißtten eine földje ®ßrc, bafj fie alg ebenbürtige Sampfgenoffen mitfeeßten bei ber Veftrafung ber wegen ißrer Brebel bem Verberben geweißten xovgoi

3. Sie folgen biefer Vadje für CbßffeuS, Tclentaèß unb фепеіоре.

C. Wit biefent .ßößeptmft ift and; unmittelbar ber SIbfcßlttß ber .Çanblttng gegeben, fo baß freß bann nur ttod) ber àvayvMoitywí rmò ПцгеХоттц? unb ein furgeg Slacßfpiel (fpäterer gufaß?) aufcßließt: Äantpf gegen bie Väter ber greier, bie ißre Sößne räcßen wollen. (SupcitßeS fällt, geug unb SItßene ftiften Vcrjößuutig.

1*

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2. 5?bt)ffeu§ im ,3խր" bc§ ^oÿijoUcS.

A. Ser ©egenfaiș gmifcljett bem ©ßaratter be? Dbpffctt? tin ,,տքք)է1օք՜էրէ be? ©opljofle? ltnb ljicr, łer ©ijarafter en էք pricit jebegmal ben groeíen be? Siebter?, ber owrawç n çaniáwv.

B. I. Seg Dbtjffeitg ©baratter. a. ЗВіе warb er bigger beurteilt? ֊ b. ЗВіе geigt er fid) toirfíidj?

1. grßmmigfeit : Ser ®ßtter Slílmadjt, ber Wenftben Sf)iintadjt; bitter heilige ©феи, feine Übergebung. — 2. ©beltnut. а. ïïlitleib gegen Sliny, obwohl er beffen feinblicíje ©efinnitng fentit. - b. Volle Slnerfennung be? toten fj-eiiibc? int ©egenfaß gu SIgantciintou unb 3)?enelao?. — 3. ©eiftige ©etoanbtíjcit, ©djlagfertigťeit, Vercbfamfeit. а. Vefoiineite Vorbereitung. — b. Sipped an SlgameniitonB eblere ©igeufdjaffcit. ֊ c. ©r erleichtert — auf Soften feiner eigenen ©hre — biefein ben ÍRüdgug.

II. ©о nutzte ©opljoHc? ben ©baratter bég Dbpffeug barftelícn, eittfpredjeiib ber Slufgabe, bie Զ.

țicr ;u Щеп hat : Verföhmmg bér geinbc beB %jay, Bnertennuug feiner Verbienfte, Vewilíigung eineB ehren՛

bollen VegräbniffeB.

0. Vefriebigenber Slbfthluß ber $«"blung. SeB %jay ©hre iß wieberbergeftellt, aber DbpffeuB mar

■nidjt ttntoürbig ber Sßaffen Sldjill? ttnb betoeift bieg eben babttrď), baß er itidjt auf Soften feine? Slebenbutjlcrg, fottbern gtt beffen ©unftcn feine SBürbigfeit bcmäljrt.

3. Sie ift ber Deus ex machina in beö <Sofií)oHc§ „^ljiioftet" յո berfteijeit uiib յո (jcitríeiícii?

A. Selfing nennt be? ©opljofle? „$l)ilottef ein Weifterftiicf ber griedjifdjcn Visite. ©inmanb bagegcn : Slber Ijier Ijat bod) ©opbotle? fonfi nie — ben Deus ex machina. Sft bieg SJłittcl ber brmiiatifdien Secßnif nid)t ein Velitei? für bie llrifäfjigfeit be? Siebter?, eine äußerliche, g eto alt fame Sbfitng, inbein ber Knoten germanen toirb?

B. 9icd)tfcrtiguttg be? ©opßofle?. I. ЗВіе ift ber Deus ex machina überhaupt git üerfteßen?

1. .ßerfunft be? griedjifdjen Srania? aug bent ©pog; in biefetn greifen oft ©otter ein, fie fittb wcfentlicß mit intereffiert an ber Wenfdjeit Saten ttnb ©djiclfalen. Saljer finb fie a ud) bei Sle?d)i)liig nod) an ber ganzen Ißanblung beB SramaB beteiligt; im Prolog treten fie öfter bei ©uripibeB auf, bet ©ophotleB im „Sljay".

2. ©itttoanb. Slber bag Srama ßat anbere ©efefee al? bag ©pog. Stidjt eine ücrgaitgene Vganblung wirb hier ergäljlt, fottbern mag gefdjicljt, enttoicfelt fid) gegenwärtig bor unfern Singen. Sie ipanblung foil erflärt, begrünbet, au? bett meitfdjlidjen ©Ijarafteren uitb au? ihren Wotioen ijergeleitct toerben.

3. Saljer bie Vefdjräntiing, bic ßorag A. P. 191 formuliert: Nec deus intersit, nisi dignus rindice nodus incident, ©inn biefer SBorte, Sabol beg ©uripibeB.

II. 9tad)toeig, baß l)icr ba? ©iitgrcifen eine? ©otteg berechtigt, ja ttotmenbig ift. 1. Sa? 3tel ber

^aiiblinig muß erreicht toerben : а. Ser ©ieg be? Stecht? burd) bie ©roberung Sroja?; b. beB ißljiloftet äußere unb innere Befreiung.

2. ЗВіе monte Cbpffcit? c? erreichen? ©ein Sßlait fdjeitert а. am ©baratter beB SteoptolemoB;

b. am ©ijaratter sßljiloftet?. ֊֊ Sind) Steoptolcmo? bemüht fid) umfonft, fein SJlenfd) faun hier helfen.

3. Sa greift bor ©ott ein, ber über allem ©egeitfaß ber Wenfdjett, über allem ©treit ber par titularen Sntereffcn fleht, а. 3hm gehorcht Wlottet fofort, baB miberfpridjt nicht feiner ©hre. — b. Vielmehr gereicht

ihm gut befoitbercn ©hre ttnb ©enitglttttitg, baß jeratic? erf dj eint.

III. SBarum ift eB ^eraÖeB? 1. Ser Halbgott ift ber Vermittler gtoifdjcn ©õttern unb Wenfdjen. — 2. öerafleB ift cB wegen feine? befoitbercn Vcrljältniffe? git ąSIjiloftet unb ber Stljnlidjfeit feine? ©djicffal?.

C. Sicfer Slbfdjlitß ift befriebigenb unb oerföljttenb.

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4. SSic iff bie politii bcg Scmofííjencg 311 beurteilen ?

A. Viele große Webner finb unter Grieben unb Körnern aufgetreten; bie freie SiaafSberfaffung gab bagu Gelegenheit unb Slnlaß. (Sin großer Webner ift nur ber, ber öffentlich auftritt, ber burd) baS «Wittel ber Verebfamfeit auf feine Mitbürger mirlen, fie leiten, ihnen Жеде unb Siele im politicen geben geigen fanit.

8П8 ber größte unter ben Griechen gilt Demoftljeneâ, unter beit Körnern Gicero. Veibe haben and) alé Staatsmänner eine große Wolle gefpielt. Slber in ber Keltjeit haben viele geurteilt : als Webner toaren fie groß, nicht jugleid) als Staatsmänner. (Sice.ro hat gefdjtoanft, hat fidj haltlos unb fdjivach gegeigt, hat feine Seit nicht verftanben. DemoftljciieS Ivar ftanbljaft unb beharrlich in feiner «ßolitit, aber biefe ivar verfehlt; er hat Unmögliches augeftrebt, bie Gefdjidjtc hat ihm Unrecht gegeben.

֊II. 2ßaS ift baju յո fügen? I. Sie Sage ber Singe vor unb bei feinem Auftreten a. in Sitijén.

1. Die Stellung SltßenB ju ben anbern griedjifdjen Staaten: ёдтщіа Dlpntl). 3, 27. — ùxÿiaia xaï тадахч ей тгАмшѵ SEcnoph- Wen. VII, б, 27. Die Biljetter verftanben eS nicht, bie bamalB gebotene Gelegenheit ju benupen. — 2. Die Grunbfäße ber Verioaltuug : GubuIoS. — 3. Die Snftänbe int gnttern unb bie fittlidje Gefiiimtng ber «Bürger; gaitj im Gegenfaß jtt bem patriotifdjen Génteinfinit ber Vorfahren Ijerrfdjen GgoiSmuS, Seidjtfinn, Genußfudjt, Trägheit. — b. Die von außen broijenbe Gefahr : Vh¡liPP§ ^adjt, Sdjlauljeit, ÍBeljarrlidjícit in Verfolgung feines Siel?-

II. Die fßolitii beS DenioftljcneS. 1. DemoftljeitcS ernennt juerft bie Große ber Gefahr unb bietet alle ihm ju Gebote fteljenben «Wittel auf ju ihrer Bbtvenbung. 2. Grfolg : allmählich fiel) vorbereitenber, fdjließlid) ftegenber Umfdjlvung in Sitijén : D. an ber Spitie beS Staats, «Reform ber Verwaltung, VünbttiS mit Dljeben, Gh a ronca.

III. Venrteiíung biefcr «ßolitif а. nad) ihrem fittlidjen «Wert. 1. ЖаЗ er erftrebte, beS VaterlgnbeS

@hre unb Freiheit, .tvar ein IjoljcS Gut von Ijöchftem fittlidjen SScrt; er fudjte nicht für fidj Vorfeil, Gljre uitb «Wacht. So, ivic er ljaiibcltc, ju Ijanbeln ivar für iljn als «Wann, als Btßcner eilte fittlidje Kotivenbigfeit.

— 2. @r verfolgte fein Siel troti aller «Mißerfolge unb Sdjivierigfeitcn beharrlich, ftanbljaft, fidj felbft unb feilten ybealen treu. - 3. Kein fittlidje Drittel : feine Schmeichelei gegen baS Volt, fonberu unverhohlene

«Wahrheit; «Wadjt unb Freiheit beruht allein auf ber fittlidjen Düdjtigfcit eines Volts, auf bett ftaatsbürgcrlidjen Dugettbeit; GrfenntniS ber eigenen Sdjitlb, Kettung aus bem Verfall burd) fittlidje ЖіеЬегдеЬигІ, burd) Kftcffehr

« ju ben- großen Dugenbeu ber Slljiten. ֊ Gr glaubte itodj au bie Straft feines Volts, ba ber Grfolg fittlidj bebingt mar.

b. «politifdj beurteilt, nach bem Grfolgc. SBibcrlegung beS GinivanbS, baß, ivaS er erftrebte, gauj unerreichbar ivar (vgl. Vhofion). Der Grfolg ivar bodj nicht gering : Untfdjivimg, fittlicße Erhebung, ehren«

voller Untergang ber «yrciljeit, Sdjounng burd) ben Sieger. D. hat feine Wolitif nie bereut, baS Volt ljat Ujm ben Strang guerfannt. Vljilipp erflärte, er führe nidjt mit bett Athenern Йгісд, fonberu mit DcmoftijencS.

DaS Urteil ber Wadjivclt :

E'Ĺttsq ’¿Сф) çM/ir/v ývtojtty, ¿#iyi<xxStevSí, ei'xeç,

<>vítor’ ãv 'EXXVj voro íjQxev ’víq^ç Махедюѵ.

C. DenioftljeiieS ber größte Webner bes Altertums, vor allem groß als patriot, als fittlidjer Gh«ratter.

5. SSorin finb bie ©rieifjcn beit Moment itub worin bie Monter ben ©rieďjett überlegen gcniefen?

A. Vergil. Betreib. VI, 847—53 unb Sic. DuSc. I, 1—3 ober: BuSjugcljen ift von ber Datfadje her Sitfamntcnfaffitng ber gangen antiten Stulturlvelt int Womerreidj. Vlorauf berußt biefe Giitljeit? Stuf ber llntcriv erfüll g aller Völfer unter ein IjcrrfdjenbeS Volt unb Vcrbinbitng aller burd) eine genteinfame Kultur.

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®iefe aber i ft bebingt burái b ic SNadjt beg griecpifdjen Geifteg. So babou toir gtoci toeltbeljerrfcpenbe Böller, bie fič, ergänzen, optie fidj ben Sßlap ftreitig 31t machen. Beibe babéit bie SBeltperrfdjaft : toobitrdj uub tote?

В. I. Sie Borgüge ber (griedjen nor ben Nörnern. 1. fünfte unb SBiffeitfdjaften : 31t biefen toaren fie befähigt burd) leichte Betoeglidjtcit beg SeifteS, bie empfängliche unb probuttive Ginbilbunggtraft, ben entroidelten gorntenfinn. — a. bie rebeitben Kiitifte. a. Sidjtung. Naturgemäße, nirgenbg unb nie bon außen geftörte ©nttoideíung ber Sichtung in ber normalen $olgc ber Gattungen; fein Segen) ab stotfepen BoltS« unb Kunftbidjtung. ֊֊ 1. GpoS. 2. Sprit. 3. Srania. Յո ben Sienft ber Sßoefie treten Nlufit unb Örcpeftit.

Stuf beut gangen (gebiet ber Sicptuiig finb bie Stonier augenfdjeinlidj bie Scpüler unb Nacpapmer ber Griechen (§orat. Gpift. II, 1, 156 -58). Թրքէ bon jenen fant bie Anregung, bie Nőmer bleiben burdjtoeg bon bett ©riecpen abhängig unb haben fie auf feinem (gebiete gang erreicht; eigenartig ift bei ihnen nur bie satura.

ß. Berebf amiéit int gttfammenhang mit bent poïitifcheu Seben. Saper auch bei ben Nörnern 31t hoher Slüte gelangt, boefj fontnit and) hier bie Anregung boit beit Griechen. Son biefen bleiben bie Nőmer abhängig unb erreichen ihre Borbilber nicht gang (Gicero oerglicpen mit SemoftpeneS).

b. Sie aitg ben rebenben Künften fid; cnttoidelnben SBiffenfèpaften. a. ©efdjidjtfdjrcibung; aud) pier bag gleiche BerpäítniS ber Nőmer gu ipren Borbilbern. — ß. Npilofoppie; pier leiften bie Nőmer tocit weniger alg in Sid) tung unb Berebfamfcit unb ®cfdjid)tfd)rcibimg, fie paben feinen einzigen to ir fließen Bpilofoppen.

Nur bie praftifepe $pilofoppie toirb popularificrt. — /. Slub ere SBiffcnfdjaften: Watpematif, Slftronomie, Anfänge ber Natnrtoiffenfcpaften, Strgneifunbe u. a. nt. .flier ift bag BerpäítniS bagfelbc roic in ber Bpilofoppie.

Nur in ber NedjtSmiffenfcpaft übertreffen bie Nőmer jene ungtoetfelpaft.

c. Bilbcitbe .(fünfte : a. Bautunft; ß. Spiaftif; /. SNalerei. .'gier fiepen bie Nőmer faft burdjtoeg Weit gurüd. Gg feplt ber reine Sinn für bag Scponc; ftatt biefeg perrfdjen Sßrunffucpt, Sttpitg, Sßraplen mit bent Neid) tum. Nur in ber Baufunft leiften aitdj fie (großes innerpalb goto iff er ©rengem

Sill biefe artes et litterae laßen fiep ttadj ipretn Urfprung uub inneni SBefeit gufammenfaffen in bem Begriff ber tbcalcit Bcftrcbimgen. ßier liegt bie eigentliche ©roße ber Griechen.

2. Beperrfdjung ber realen, wirtlichen Sßelt. ©roß finb bie Griechen als Scef aprer; pier fiepen bie Nőmer tocit gttrüd. Sie fdjmadjootte Sage beS Staats oor bent Seeräubertriege. — Saper fpäter aitdj als ^anbelsuolt. Simp pier iute in beit ©etocrben erreichen bie Nönter fie niept.

II. Borgüge ber Nőmet bor beit Griecpeit auf bent ©ebiete beg politifdjen Sebeng, im Staat, Krieg, Necpt. — Sie ©rieepen paben eg nie gut politifdjen Ginpeit, and) nie gut toillengträftigen unb gielbetoußten 8u- famntenfaffimg aller Kräfte gut Grreidjung eines großen 3tel8 gebradjt; nur borüPergepenb war in ber Seit ber größten ©efapr für ipre Freiheit bie Bereinigung, an ber jebodj niept alle Stämme beteiligt waren. Senn aus ber leidjten Betoeglièpleit beS ©elftes ientfprang ber leiepte Sinn, bie llubeftänbigfeit С'ЕЩѵе? del лаТдес, — (fQÉveç T¡sQé»ovc(u), bie Ungebimbenpeit, aus ber reichen Wannigfaltigfeit ber geiftigen Begabung bas Übermaß ber inbibibueKen ^reipeitsliebe uub bie gerfplitterung ber Kräfte.

Sie Nönter bagegcit finb als Nealiftcu bag Boit beS nüdjternen, prattifepen, berecptieuben BerftanbeS, beS bepatrlicpen, gielbetoußten SBittcitS : virtus, prudentia, gravitas, constantia. Saper bie Unterorbnung aller Bcftrebungen unter einen Qtoed, bie SJtadjt beS Staats, bag Bürten für baS öffentliche Sebeit, bie Behauptung unb Slugbreitung ber föerrfdjaft. а. geftgefügte Ginpeit ber Berfaffung. ֊ b. Sichere, fachgemäße, gielberoußtc Bolitif : Divide et impera! Parcere subiectis et debellare superbos. Kauft ber Bertoattniig unb Negierung. — c. jgeereSberfaffung, friegerifepe Südjtigfcit. — d. NedjtSfinn unb NecptStoiffettfdjaft.

(7)

7

C. ©o haben bic ©riedjen geiftig (idealiter) erobert, bie Monier haben ŕatfäďjliďj (realiter) bie Soifer ihrer tperrfĄaft unterroorfen, aud) ¡ene. Selbe finb nn§ ein Borbilb, eine SJtahnung beiber Gigenfdjaften 51t bereinigen : „Minge, 3>eutfdjer, nach röntifdjer Rraft, nadj griecfjifďier Schönheit." Sie auf ber hoppelten, SBeltljerrfdjaft beiber beruljenbe (Sinfjeit beS römifchen 2ßeItreid)S mit gried)ifd)er Spradje unb Kultur roar eine Borbebingung für bie Ausbreitung bes Ghriftemums.

6. $ßie iff bie (šrmorbutifl ßâfarö ju beurteilen?

A. Sie Satfadjc ber Grmorbung; iljrc Beurteilung fogleid) nad) ber Hat : „Cum occisus dictator Caesar aliis pessimuin, aliis pulcherrimum facinus videretur“ Нас. Ann. I, 8. Matürlid) geigten fid) bamalS nod) uiroereinbare ©egenfahe; roie ifts jeßt? Rann man jebt ein unparteiifdjeS, allgemein gütiges Urteil fällen?

B. I. Gafar. 1. Sein Bcrbicnft um ben Staat, а. gelbljerr. b. Staatsmann; feine BerföhnungS«

politif. — 2. Sein 9led)t fo 31։ Ijerrfcfjen. Sie Mepublif bat fein Medft mehr, salus patriae summa lex.

Sen BcroeiS gibt ber Verlauf ber römifchen ©cfdjidjte in ben lebten 90 3ahren. Sie freie Berfaffung ift піфі mehr möglid) а. roegen beS großen Umfangs beS МеіфЗ, bas nidjt mcljr ein einfacher Mationalftaat, fonbern ein SBeltreid) getoorben roar. b. SBegeii beS Mtangels an republifanifdjen Sitgenben bei Senat unb Bolf. — 3. Gäfars аіладтіа. : er läßts im füijncn, ftolgen Selbftoertrauen an Borfiát fehlen, а. Gr ift nidjt genug auf bie eigene Sicherheit bebadjt. b. Gr fdjont nidjt genug beS BolfS ©eivohnheit; eS hängt bod) nod) an ben alten gormen; 6. giebt Anftoß burd) Sradjten itadj ber RönigStrone.

II. Sie Gäfatmörbcr. 1. Sie Betoeggrünbe ber Hat. а. GaffiuS unb anbere : felbftfüd)tige 3n- tereffen, Meib, Untuillc roegen"Surüdfehuug, aber bor fid) unb anbern gerechtfertigt burd) ben ©tauben an ' patriotifdje В flieht- — b. Brutus : tragifdje «.¡шдтісі. — 2. gehler in Ausführung ber Sat : burd) GäfarS

Grmorbung glauben fie bie Mepublif roieberhergeftellt gu haben, weil fie bie Sage beS Staats imb bie ©e=

finmtng beS BolfS burd)aus oerfennen. Saljcr a. rege subíate beres regni relictos; ¿reÀr)ç ло^і;. — b. Sie haben überhaupt gar feine Borbereftungen getroffen hivfidjtlid) bei՝ golgen ber Sat : „Acta illa res est animo virili, consiliu puerili“.

III. Hoher ift ber Grfolg gang baS Segenteil ihrer Abficht. Reine SBieberherfteííung ber Mepublif.

„3<h fürcht’, ein Schlimmerer főműit an feine Steile" (Shafefpeare, 3»liu8 Gafar III, 2). Дни ä ch ft neue Rümpfe, ärgere ©reuet; barnad) bie DJlonardjic beS AuguftuS, ber bod) in allem Gafar nid)t gleidjt'am.

C. Ergebnis. Sic Sat ift politifch roie fittlid) 311 verurteilen; fie roar nicht nur eine abfurbe Sat, fonbern eine Sat beS rudjlofen UnbanfS, ein В erbrechen, Hochverrat, ber größte Schaben für beit Staat.

7. baratter, Sdjulii unb Sdjiiffcil beg ®rntit§ narfj ©Ijafetyeiireg „3idin§ Küfiir".

A. „Et tu, Brüte“? („Kalać, téxvov;“) unb „This was а man!“ (Miami ober Btenfdj?). 3n bem

©egenfaÇ biefer Átorte liegt bas problem : roie fonnte Brutus fo hanbelit?

B. I. (Sțiaraftcr а. Möntifdje virtus verbunbeit mit honestas morum unb humanitás. 1. Boier- lanbsliebe. 2. Honestas : er ift ftreng rechtlich, ebeígefinnt, Wahrhaftig, aufrichtig, uneigennüßig; aud) bic greunbfdjaft ift ihm nicht Büttel gum giveef. — 3. Gr ift menfdjenfreimblid), liebevoll nicht nur gegen feine

©attól, fonbern and) gegen bie Steuer unb baS Bolí. — 4. Gr ift ftanbljaft, beharrlich, gebiilbig; befonnen unb guberläffig; tapfer bis gur SobeSveradjtmig. Aus 2—4 ergibt fid) : hoher genießt er baS Bertrauen aller; roas er tut, gilt als recht unb gut.

b Aber er hat auch bie gehler feiner Sugenbem а. Gr ift mehr gum Sitiben als gum Hanbelit geneigt.

— b. Gr hat 31t fehr nur in feiner eigenen 2BeIt gelebt. Sah er fehlt eS ihm an Mtenfdjenfenntnis, er

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bertemtt bie BJirflidjfcit. SlrgloS, ein unprattifdjer Sptimift unb ybealift, Pertraut er ;u feßr auf bag Stecht feiner Sdtße, auf bie Wadjt beg bcrmeintlidj (Sutén. — Slug ber einfeitigen Gntibictelung feines GßaratterS erklären fid) feine fittlicße Verirrung unb feine politicen greller.

II. Sdjulb. 1. Sie fittlid)c Berirrttttg im ft’onflift ber ißflidjteu. а. Sag Baterlanb ift ifjtn ibentifcß mit ber freien Bepublif. Siefe ift timt (Safar bebrotjt, baraitg entfteßt feine Unjuftiebenßeit unb Berftimmung, an meldje G'affiuS antnüpft. — b. Gr läßt fid) bon Gaffing, beffen politiser Sßlan ißm cigentlidj frentb ift, beeinfluffen nnb leiten, fo baß er fid) felbft untreu mirb. —c. 2ßaS ift nun biefe feine Sat Gafar gegenüber? Unbanf, Serrât, Weudjelmorb ; ein Berbredjeu, obg(eid) er burdjaug fittlid) ju Raubein glaubt.

2. ^olitifdjc ^eljler, entftanben aug ber Meaftiou feines fittlidjen BemußtfeinS. Gr ßanbelt fittïidj, nidjt politifdj; tut baßer bie Sat nut ßalb; bett erften Stßritt ßat er getan, aber ben g inerten tut er nidjt.

а. Berfcßonung beS SlntoniuS: „ßaßt ung Opferet fein, nidjt Sdjläcßter!" — b. Gr läßt bett SlntoniuS rebeu, unb'nodj baju und) tßtn. — c. g-eßler in ber ^eereSfüßrung. Obgleid) fein gelbßerr, febt er, aud) GaffiuS gegenüber ßartnäcfig in feinem Seöftbertrauen beßarrenb, ftets feine Slnfidjt burdj.

III. Sdjidfal. 1. Ser äußere Scriau՛՜, ber Begebenheiten. — 2. Sie innere Gnttoictelung in feiner Seele : Sob ber porcia. Gr ßat fein Vertrauen meßt §u feiner Sa the, gibt ficß enblidj felbft ben Sob; er mitt bie Sdjulb, oßne fie ju bereuen, füßnen.

C. SBirfung biefeB feines ScßidfalS auf ung. SeB SlntoniuS Urteil V, 5. Sragifdj ift feine Sdjitlb (xçy&ròv րթօտ unb ¿/¿agria), tragt)՜cß fein Scßictfal.

8. Söte fnfjte Äioßftoif feinen $crnf n(S Tidjter auf?

A. Gitte merfmttrbige Grfdjeinung ift ber rafdje Sluffcßmung nuferer nationalen Literatur um 1750.

Bèrfdjiebene günftige Umftänbe mitten hier jufammen; aber fein einzelner Scßriftfteller ßat fobiei baju bei»

getragen mie ^lopftod. Sie)er mar nidjt nur ein maßtet Sidjter, fonbern er ernannte audj ricßtig, meldje 9lufgabc ißttt burd) bie 3eit unb für fein Soit gcftellt mar.

B. I. %aS tat ber gelt not? Gciftige fj-rembßerrfdjaft unb Berfennung beS maßten 3BefcnS ber Ißoefie ßiclten bie Gntmidelung gitritcí. Sflabifdj aßmtc man, oßue nationales Selbftbertrauen, bag gŕrembe ttadj. Sag nationale Selbftgefüßl mußte gemecft ttitb geßobeu, baS érembe abgetan, ber nationalen Gigenart ber redjtc SluSbrmf gegeben merbett bitrdj eine edjte unb maßte Ißoefic, bereit SBefctt man ttodj garnidjt tanuté, ba man ficß barüber in unfruchtbaren Sßeorieen ftritt.

II. Siefe Slttfgabe ergriff ß’lopftod. Gr glaubte an feinen Sidjterberuf; biefer mat ißttt eine ßoßc, ßeilige Sacße, bie ißoefie eine nationale Slngelegeußeit. Sarum fixßtte er fidj als Sidjter baju berufen, eine nationale Literatur ;u fcßaffen, alle bajit Befäßigten jur Mitarbeit unb aud) bie dürften jur görberung biefer Seftrebungen aufjurufen.

1. 3BaS ift ißttt ber 8luC(f ber ißoefie? Gr mill nidjt leßreit, fonbern auf Bßantafie unb Gefiißl mirfett, rußten, ergreifen, begeiftern, bie Weitfcßcit in eine ßößere SBelt emporßebett in ber SInfdjaunng nnb im Gcfiißl beS ЗЬеаІеп unb SBertbolíen.

2. SBeldjc portit muß biefe ißoefie Ijabett? Sie.bisherigen formen genügen iß ut nidjt, fie entfprcdjcit ju menig bem ßoßett nnb füßnen Scßroitngc feiner Sicßtiiug. Saßet mäßlt er neue formen : autifc Weira, biefcit nacßgcbilbete Bergmaße, freie Bßßtßmeu. Gr fdjafft eilte martige, traftbolle, erhabene bießterifeße Spracße.

3. SBeldjen ^nßalt muß biefe Ißoefie haben? GS ift bie SB eit ber ЗЬеаІе, alles Großen, Scßöuett, Gbleit, SBertoollen. Saßet fingt er ooit ber Sdjönßeit ber Statur, Pon Ifiebe unb fjreunbfcßaft, Don bet

^reißeit, aber por allem Pom Batcrlanb unb oon Gott unb beffen 3Bert an bet Wenfcßßeit : Grlöfnng unb Befeligung. 3m „WeffiaS" fießt er feilte Lebensaufgabe.

(9)

— 9

C. Grfolg. ЙІ. íjat bicí erreicht, aber eg maren ißm burdj feine Snbibibuatifał Grenjen gezogen : ' а. Gr berfudjt fid) in alíen Gattungen, ifi aber bod) eigentlich Sßrifer. b. Gr fdjöpft gunie! au§ bem eigenen SnneriL c. Seine Sprad)e ift gu í)оф unb 311 inigcniößnlidj. Taßer ift er nie DolfStümiidj geworben, ßat aber bod) bei nielen ben Sinn für tßoefie gemedt, eine poetifdje Stimmung gefdjaffen, and) bie bajit Bc=

gabten 511 bidjterifdjer Tätigfeit angeregt.

9. 3®ointrd| ßat Д(о|)(іой ba§ nationale Sclliftüewußtfciit ծր§ beutfdjen Golfeé geweift unb [țeflnrft?

A. 2BaS heißt „nationales Selbftbetuitßffein"? Unb mariim fehlte biefeS bamalS ben Tciitfdjen?

B. Sí. íjat bag nationale Selbftbemußffciit gemedt unb geftärft I. bnrdj ШЫріпнд. 1. Díegatiö:

Slugbrud feines tiefen SdjmergeS, feines Borneé unb leibenfcßaftlidjcn Unwillens über bie Scßmad) ber gciftigcit ÍÇrcnrbhcrrfďjaft; Slppeíí an bas nationale Gßrgefüßi. 2. Bofłtib : Borßaltnng beg Golfen SBertS ber ijorßan»

benen, öertannten nationalen Guter а. Stiftungen unb Taten (bentfdjc Gcfdjidjte); b. B-äßigfcitcn : bie bciitfdje Spradjc. ֊֊֊ Tiefe Warnungen richtet er forooijt an bas gauge Bolt, als and) uamentlidj an bie dürften, bie er an ihren hohen Beruf unb ihre ernfte Berantwortlicßfeit erinnert.

II. Titrd) eigene Tat. 1. Gr beroeift burd) feine Tid)tniigeit, bafj bit beutfdje Spradjc - atidj in bisher nodj uid)t angcroanbteu rljptijmifdjen formen — fähig ift junt SliiSbrnd beS Öödjften unb Größten.

— 2. Gr fdjafft beivunberte SȘeiftermerfe unb tritt baburdj t'üijn mit ben größten Tidjterit aller Beiten unb Bölfcr in bie Sdjraiifen.

C. Grfolg. Cljiie alle Giferfudjt ^Mitarbeiter merbenb, medí er bie fcßliimmernbcn Talente unb bewirft fo einen fräftigen Sluffdjmung ber Literatur unb bamit sogleich beS nationalen SclbftbciuußtjeinS.

10. inwiefern war es eine für bie ®itlwiifeiunß ber beitffĄeit Siteratur öefonbcrö künftige Tilgung, baß 11 ad) unb neben jUoßftorf ßeffiitg auftrat?

A. æôburdj ift ber rafdjc fyortfdjritt unb Slttffdjmung ber bcutfdjen Siteratur feit 1748 bewirft?

B. I. filopftod. t. 3BaS ift an iljui neu, groß, bebeutenb unb Wir ff am? Gr ift ein maljrcr Tidjtcr, original, fclbftänbig, beutfdj, bebeutenb in florin (poetifdje Spradjc, rßljfßmifdjc formen) unb Sutjait (große, erhabene Stoffe, Sbcale).

2. Sdjranfc unb Ginfeitigfcit feines SBcfcnS. Gr ift im Grunbe nur ber Sdjöpfcr ber ^oefic ber Gmpfinbung unb beS Sergens. Seine Begabung befteßt in tiefer Snnigfcit beS GefüljIS unb hoher ßlngfraft ber Ginbilbimggfraft. Taraiig folgt : а. Gr ift Stjrifcr; mufifalifdj, nicht plaftifdj. Sind) ber „ÏÏÏcffiag" ift uießt luirflidj ein GpoS, bie Tranten finb mißlungen. b. 3m Bitgbritd ber Gmpfinbung ift er align fenti«

mentalifdj, maßlos, überfcßwettglidj. — 0. Ter ßolje Scßlmtng feiner GinbilbungSfraft ßebt ißn ßinroeg über ben Boben ber realen 3Bc(t, ber SSirflièßfeit; bent SBirflidjen eine poetifdje Geftalt gtt geben uerftcljt er nicht ßinreidjenb.

Tarans ergibt fid) : er (jat bie Baßn gebrochen, aber bas Bid nicht crrrcidjt; er ift nie oolfs»

tümlidj geworben.

3. Tic Gefäß reit einer Steigerung unb fyortfcßnng biefer Ginfeitigfcit bei feinen Badj folgern unb

Badjaljnterii. 1

II. Ta tritt nun mäßigenb, beiidjtigenb, ergängeub Seffiug ein, ber Wann beS feßarfen, fidjtenben, ' prüfenben BcrftanbeS unb beS fiaren, befohlenen Urteils. 1. S. ber Äritifer а. mäßigenb, befdjrätifcnb, begtetigenb. — b. burd) fritifdje Ginfi eßt bie Berechtigung beS nationalen SelbftgefüßiS unb bie Botmenbigfeit

"ber Befreiung bon ber geiftigen ffrembßerrfcßaft beioeifenb. ■՛ ■

2

(10)

2. S. ber ©ramatifer a. @d)t nationale Stoffe, bem totrtlidjeii Seben entnommen. — b. äSaljrtjaft totrffame Behanblung.

3. Ջ. ber Schöpfer ber beutfdjen fßrofa. — So hat ung 2. bem Siele näßer geführt, er ift gum

©eil toeiiigfteng tiolfgtiimlid) getoorben. (Sr Oollbringt bag bon ßlopftod begonnene 2ßerf itiib führt bon ber

«irùïûren, fu)toarmeiifu)en Begeiferung btnioeg jur Haren (Srfemitnig.

C. 816er filopftod, ber Jüngling, mufte borangeíjen, Scffing, ber Warnt, auf ibn folgen : erft bie Begeiferung, bann bte (Srlemttnig. Stuf bem fid) ergängenben Sufmnmeumirfen beiber beruht bte Vollenbitng unferer nationalen Literatur in Soctße unb Sdjitter.

11. 3nroiefrrn ift Seffing§ „9Жтш bon SBaniijehn" ein traîna bon „fțiejifîfdj temfjorûrem (Senilít" ։։nb botfj nodj nidjt beraítet?

A. Sdjriftftellerifdhe (Srgeugniffe, bie, ber Seitftimniung eutíprungen, tßr fiaren unb ioirffajnen Slugbrudf geben, haben meift nur eine begrenzte Geltung, fie beralten mit ber Seit. 9lid)t fo Seffittgg „Winna bon Barnhelm". Urteil ©oetßeg in „©idjtuitg unb Stiahrheit". ©ag ©rama ift and) für ung nod) ioirffam

unb lebenbig.

B. I. 1. ՅԽ8 ber ßeit entfprungen. ©er große gefd)id)tiidje tpintergruub beg fiebettjäljrigen Krieges;

grriebridjg beg (Großen fferfönlidjteit; bon il) in hängt bie (Sntfdjeibung ab, er ftellt SRecßt unb (Sßre io leb er her.

. @eiu .iteer in feinen berfdjiebenen Vertretern.

2. gür bie Seit, ©enbeng а. iß re it ß ett unb Sadjfen folien fid) berfteßen, ergangen, berhiuben. — b. ©er hiaßre geinb beg ©eutfdjen (Segenfnß beg Volfgdjarafterg) ift ber grangofe.

II. 9iodj nid)t oeraltet. 1. ©er Stoff. 9?od> gerne taffen mir ung in jene §elbengeit berfeßett. — 2. ©ie ©enbeng ift nod) jeßt berechtigt unb ihr Slugbrmf nid)t überfüffig. a. ©ie oerfdjiebenen beutfdjen Stamme, 9ïorb unb Siib. — b. ©er ßtegenfaß gegen bie graugofen. — 3. Stlaffifdje Vollenbung alg Sfunft»

toerf. a. ©ie bramatifd)e ©edjutf: 2lufbau, (Sppofition, bie bref Einheiten. — b. bie Sprache. — c. Sebengivahre ©harafterc : frifdj, naturgetreu, terűig, tüchtig unb bodj nidjt faífdj ibealifiert. — d. ©er

feine Sdjerg auf ernftem ßintergrunb ; ein fittlidjeg problem, tief erfaßt unb glitcflidj gelöft.

C. ©ag erfte flaffifd)c nationale Suftfpiel.

12. ^er фгііц in Seffiiigê „©«tillit ©aíoíti".

A. ©er berantmortunggbolle, aber auch bantbare Beruf eineg gürften. Beurteilung ber gürften.

burd) bie ©id)ter, namentlich im adjtgehnten gahrljunbert.

B. I. ßidjtfeiteii im Kßarafter beg Bringen. 1. (Sr ift gutmütig ; „ga, menti man allen helfen fömite!" 2. (Sin Sonner unb greuttb ber Йип ft, unb groar mit Sßerftänbnig. — 3. llnparteiifdj unb billig in ber Beurteilung Slppianig unb Oboarbog im Segenfaß gu Warinellig Wenfchenoeradjtuitg unb imfittlichent ißeffimigmug. — 4. Siebengtoürbigfeit; aber gerabe in biefer liegt (Übergang gu II) bag Beritcfenbe, (Sefäfjrliche, JSerfüßrerifche feines SBefeng.

II. geßler feines fittlidjcii ßßaratterg. (Sr ift tiicfjt nur gang Stimmunggmenftß, fonbern auch gang genußfüdjtiger (Sgoift. — 1. ?iitffaffuiig unb (Erfüllung feiner tperrfdjerpflidjt. а. Sßillfürlidje Saune in (Sferoährung ber Bitte ber (Sntilia Brunegdji. b. Saunifdj unb nnfelbftänbig fcßmanft er noch, ob er bie Betoilligung nid)t roieber gurücfnehmen foil. — c. ©eroiffenlofe §ärte : „(Sin ©obegurteil redßt gern!" ©argeftellt burdj ben Slott traft gu ber ©eroiffenfjaftigfeit feines fftatg (S. Mota.

2. Seben heißt ißm genießen unb groar in ftetem SBedjfel, bamit ber (Seniiß immer neue (Smpfänglidjteit ftttbc. — a. glatterßaft unb untreu gegen bie Ciräfitt Örfitta. — b. (Sang haltiog unbebadjt tut er, mag ihm

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ïoebcn in ben Sinn geíominen ifi (bet Gang in ble Якфе). — c. Sraniem jerftört er f remb eg Gli'td gun:

eignen Genuß. — d. Յոր ©rreidjung feineã 3ioedg ftnb ifjnt alíe Mittel red)t; er fdient and) bag Scrbrccheit nicht („ein fíeineg, tjeiífameg Serbredjen"). — Zaljer gary abhängig non Marinetti, gebaitfeiilog in ber Gewährung ber Solímadjt.

C. Seine Sdjitíb unb beren Strafe. Sergebeng fudjt er nadjfjer bie Sdjulb bon fid) auf Marinetti -cibguwälgen. @r muß nun ¡Richter fein, too er felbft Serbredjer ift.

13. 6iuiti)ia in Stffinßè „Gmtitn ©ülőül".

A. ®ie Sßerfon ber Mutter ift bon Seffing frei erfunben, urn bag Sdfidfal ber ©milia 311 begrfmben.

I. ßtjarafter. 1. 3hre Sdjroädje. Sie ift eitel, unbebaut, leichtfertig, Dergnügiinggfüchtig. 3)araus eiitfpringeii ihre fehler. а. 8П8 Gattin : fie fteljt nicht im rechten Seríjältnig beg Sertraucng unb beg Жег»

ftänbniffeg ju ihrem ©atten; fie bcrfteíjt feinen Slrgioohn nicht unb bertjeimlicht, um nicht gefabelt 311 »erben, ihm ben Sorfáit in ber ŠHrdjc. ֊ b. Slg Mutter : fie cnttoirft ber Tochter tin faífcheg Silb bom Safer unb h inb ert fie, mag in ber Štirdje gefdjehen, bem Sräutigam mitguteilen.

2- 3hi՝e Störte. а. Schon im ¿weiten Sitfguge offenbart fie einmal bie gange straft unb Sicherheit ber weiblichen Sittlidjfeit, inbem fie erflärt, mie bie Tochter fi ch gegen ben Srinjen hotte berhaíten főtten;

unb bieg feht fie alg felbftberftänblich boraiig, b. Mehr noch feljen mir ihre Starte nach bem Unglücf : Sattraft, Slugbauer, Mut unb Umficht. Sie entbedt ben Sian Marinettig, faßt blefem unb bem bringen ing Sefidjt führt bie Malji'heit, teilt burd) einen Slid ber Zodjter atteg mit unb überläßt bann bag weitere bent

■Safer. 3)iefe ihre Starte beruht auf ihrer Mutterliebe („bie Söwin").

II. Scbeutnng für bie ^aitblnug. 1. Sie ermöglicht an ihrem Zeil bog Unglücf ber ©milia. — 2. Sie trägt toefentlidj mit baju bei, baß Marinettig Slon fdjeitert.

C. Sie ift fdjulbig, aber auf reg Mitleibg nicht unwürbig.

14. Sarum tatet Շծօործօ ©alatti feine îadjtcr unît nid)t ben фгіп^сп?

A. Slugjugehen ift non ber Gräßlid)teit ber Sat. Sei Sioiitg iftg bitrchaug begrünbet, baß SerginluS nicht beit SegeniDir, fonbern feine eigene Zodjter tötet. Зепег ift Don ben ßittoren umgeben, btefer broht bie ftnedjtfdjaft. Mag bleibt ihm ba anberg übrig? Sud) hat er alg Safer bag lus vitae necisque. SlnberS bei Seffing. õier cntfcheibeit nicht äußere, fonbern nur innere Grünbe. Saßet bie wieberholten Monologe Dboarbog. Mir fehen iljn fchwanten int furchtbaren Scelentampfe.

B. I. ©r hätte Slnlaß genug unb auch Gelegenheit beit bringen 51t töten. Marum hanbclt er nicht fogleid)? SDer erfte Gebaute war für ihn bag 311 tun, wogu ihm Drfiua ben Solch gab. Slber er tut eg nicht. 1. ©r barf eg nicht, um nicht feine Sache mit ber ber Drfina 311 beimengen. — 2. ©r fanii eg nicht, weil ihn bég bringen Síid unb Mort gurüdßält. — 3. @r mitt eg nicht, weil er fid) bie folgen flar macht. Menn er ben bringen tötet, fo ftirbt er auf bem Schafott, unb ©milia ift fcßußlog. Seg $tingeii Sd)iilb fornnit nicht fiar an beit Zag, unb an ©milia haftet ber Serbadjt.

II. ©r tötet feine Zodjtcr nach langem SdjtDiinfen im Sturme ber furdjtbarften Seibenfchaft. 1. Gr muß eg tun, a. weil bag Schidf al feine tganb Witt; b. weil fie felbft eg Don ihm forbert; fie gmeifelt an feiner männlichen Starte unb an feiner Saterliebe. — 2. @r Witt bag Gräßliche bitrdj eine noch gräßlichere Zat überbieten, bamit bann bie gange Sache an ben Sdjitlbigen Dottftrcdt werbe.

c. Mirfung biefer Äataftrophe. Mir erroa rteii unb forbern tßadje für ©milia, hier auf ©rben սոծ int Senfeitg.

2*

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; 15. Beítfje Sebentnng íjat ßeffingë dramaturgie fur bie tënimirfehtng be§ nationaíeu beutf^cn Dramas?

A. Ser traurige 3uftanb ber beutfdjen Sdjaubüljite vor Gottfdjeb; ber falfc^c SBeg, ben Gottfdjeb

«tnfrfjlitg. Seffiitgg fiebgeßnter Stterafttrbrief itnb feine Berufung na* Jamburg.

B. ЭВіе faßt nun i'effing feine Aufgabe auf? SBag fotíte bie Dramaturgie werben nach ber որ՛

fprünglidien Slbfidjt beg Berfafferg? Hub wag ift fie geworben?

I. 1. Ճ. fließt bag nationale Selbftgefüßl gu iuerfen burd) fëinweig auf bag Borbiïb ber ßrangofen itnb ber Gngläitber. — 2. Gr geigt, baß fdjrififtcílerifdje Dätigfeit eilt wichtiger ttitb bebeutunggüolíer Beruf ift int Dienfte ber Nation.

II. Gr fitdjt bie beutfeße Literatur Hott ber geiftigen ^rembßcrrfcßaft gu befreien, iitbent et nadjweift, baß ber Don Gottfdjeb eitigefdjtagene Stieg Derfeßrt ift, baß bie wegen ihrer Slegeliitäßigfeit iinb fünftlerifdjen Bollettbttng fo ßodj gepriefeneit frangöfifdjeit Sragöbieit biefeit Stußrn nid)t Derbimen.

1. Btaßftab ber Beurteilung. Die Don bett ffrangofen felbft anerfannten Siegeln beg Slriftoteleg.

„ñeitte Station ljat bie Siegeln — meßt Derfaiint alg bie ßraitgofen". — 2. Sieg ift aitg ber GntWicfelung beg frangöfifcheit Sraniag gu üerfteßeit f. St. 4G (ber innere SBiberfprudj gWifdjen Inhalt unb gornt). Daraus folgt а. Die Dieter haben fid) mit bett Siegeln abgefituben, iiidjt fie wirf ließ beobachtet. — b. Sie haben int wef en fließe Siegeln bcobadjtet, wefentlicßc tmbeadjtet gelaffen, b. ß. bag SBefen ber (form aufgeopfert. —

®. Sie haben, um bie feßott Dorhanbenen Stilcfe gu rechtfertigen, bie Siegeln umgebeutet. — d. Gg fehlt an Slatürlitßfeit ttitb SBaßrßeit tu Gntpfinbung unb Sarftellintg. ֊ e. Daher haben fie iticßf bie Stiirfung, welche Sragöbieit haben folien.

III. Daraus ergab fidj für Ճ. bie pofitiue Aufgabe einen anbern Stieg git geigen, eine beffere Grttiib»

läge für bag bcutfdjc Drama gu fdjaffen.

1. Dßcorie. Die (Srintblage ift ber richtig ang fidj felbft interpretierte Slriftoteleg. Ջ. finbet bag eiithcitlidje Bringip aller Siegeln : „Sic fiiib alle auf bie ßödjftc Stiirfung faltoltért". Daraus ergibt fidj bie .Berechtigung, ber innere Siifammcitßaug, ber relatiue Stiert ber eiitgelnen Siegeln; ferner bag Berßältoig ber ißcoretifdjeti ftunftleßre gum fdjafteitbeit (Sente. Ճ. finbet bie richtige Sílifté gwifeßen gwet Gjtremen, ber liberfdjäßttitg (bie ffrrangofett ttitb Gottfdjeb) ttitb ber Beracßtung ber Siegeln (bie Criginalgenieg).

2. Stoffe. 1. Ջ. weift ßiit auf domestica facta, geigt bag Berßältuig beg Drantag gur Sefdjidjte.

Sßie Derfährt ber Dichter bei Dramatificritng eitteg gefcßidjflidjen Stoffes ? a. (Sr ßat große Borteile. — b. Gr behauptet feine Freiheit, iiibem er nur ben Sweeten unb Gefegen feiner ñutí ft bienftbar ift.

3. Borbiiber, а. Die Sllfeit in ihrer einfachen Größe (Ginfalt). — b. Unter beit Steueren bie ßnglänber unb Dor allen Sßafefpeare, ber wahre, originale, geniale Dichter, ber oßne ñeitntnig ber trabitio*

«eilen ñunftlehre bie Statur getreu ttitb bodj poetifd) auffaffettb ttitb barftellenb gewaltige Kämpfe unb tieibeit՛

feßaften gur SInfdjauung bringt unb barmit bie ßödjftc Stiirfung erreicht.

C. hiermit hat S. eine fidjere, anerfannte, bleibeitbc Grmtblage gewonnen für bie äftljetifdje ñritif ibenfowoßl wie für bie brainatifdje Dichtung. Ser Gr folg War bie Blüte nuferes nationalen Sraniag.

16. Sßaritm if( <Sfrnfjüurg ber redjte Շրէ für ein Denfmal bee jungen ®oet(je ? A. Straßburg wicber beutfdj! Gg ift natürlich, baß mau ber greitbe über biefe Satfadje Slugbrucf

<îcï’CH will ttitb babei gugleidj beut Bcwußtfcin, baß. eg nur geitweilig in frembem Befiti bod) uns nie gang gerieten, baß and) in ber frangofifdjett Seit ber Sufaiitntciiljaitg mit Dcutfdjlanb nicht gang gerriffen war.

SDalicr ber Gebaute beut größten beutfcfjen Dichter bort eilt Denfntal gtt feßen.

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13

B. I. Sin Sentina! beg jungen Soetße. Sdßott ftnb ißnt Scnfmöler gefegt in ffranf'furt, æeintar, Berlin, Blündjen. 9í6ev jeßt fetit titan cin Senfmal bent jungen Soetße. Senn in ei) r alg bei anbern mit ißm vergleichbaren Sidjtern tritt fdjott in bent jugenblidjen Sidjter feine eigenartige, geniale Begabung anjießenb rub toirtfam ßeroor. Safür fönntett mm in Betragt fontmen granffiirt, Seipjig unb (Strasburg, а. granffurt íjat fajon ein Soetßebenfmal. — b. Bor £etp$ig öerbient Straßburg bett Borjng. Seip^ig bat ifjm mannig«

fadje Anregung gegeben, aber in Straßburg ift eg gu einem loidjtigcn 8lbfd)Ittß, 31t einer für fein ganzes Seben maßgebenben Sntfcßeibmig gefotttmen.

II. Snioiefern toar ßier ein Bkitbepiutft in feinem Sebeit? Sr ftanb am Sdjeibetoege, benn er toar nor bie $rage geftelít, ob er fidj für bie fran^öfifdje Bilbung ober für bag ec()te, reine Sentfdjtiim entfdjciben wollte, ob er naeß Berfailleg ginge gür beutfeßen Ran;Ici ober jitrücf ing Baterlanb. SBartim entfthieb er fieß für bag Seutfcßtiim?

1. Slbneigung gegen bag frattgôfifďje 2ßefen (Spraèße, Literatur, Sßßilofopßie), bag er ßier in nädjfter Stöße fennen lernte. — 2. ílbergctoidjt beg Seutfd)tum8 in feinem Seifte, а. Sie Sßerfonen, mit betten er ucrfeßrtc. a. Sie ^ugettbfreunbe. ß. Sag ^farrßaug 51t Scfenßeim. — b. Btertfdßdßttng beg fernigen, tüchtigen, bebentettbeit beutfeßen SJtittelalterg : «. Straßburger Blünfter. ß. Söti unb ¡Jaitft. — 3. Verberg entfeßeibenber Sinflitß. 3eßt erfennt er, baß alle edjte Sßoefie original ift, feilte Sladjaßmnng, alfo national, öolfgtümlicß; ber Sicßter ßat baßer einen Beruf für fein Bolf.

C. So errichtet man bent größten beutfdjeit Sidjter gerabe in Straßburg ein Senfmai, um baiitit 51t belengett, baß er gerabe ßier, an ber Sreitjc beg beutfeßen unb frangöfifeßen æefcttg, loo er beibeg fennen lernte, a lieg frangöfifeßen SBcfeng bar unb lebig toarb, obtooßl er unter frang'öfif <h er ßerrfcßaft lebte. Blatt gibt hainit ungleich Slugbrud bem Übergctoießt unb Boring beg Seutfdjtumg Por ber big baßitt and) in Sciitfdjlanb fo ßodß gefèßäßten franjöftfdjen Bilbung.

17. äßeidje žBcbeiitiuig íjatte fúr OoetȘe fein Strtajr mit gerber in Straßburg?

A. æeranlaffung bes SufammentrcffenS, bie crfte Begegnung, ber ŽBerfeíjr gHjifdȘen beiben. SSteljr

«iS irgcnb ein mtberer íjat .öerber ռոք ben jungen (Soctijc cingetoirff. @r lyarb in eigenartiger Sßeife beffeit (Srgiețjer.

(SInbrer 8ín§gang8punft : „ՋԽ8 man ift, ba8 blieb man attbern fdjttlbig" ober „CO /.tr) åagei? <"r-

■O’çwnoç ov лсидеѵетаі“').

B. 1. SBeBíjalb bebnrfte в. eines földjeit ®rgie(jerg? SßaB fefjite ifjnt? 3n melier (Sefatjr befanb er fid)? 5)a8 geigt fein eigenes SefenntniS. 2. SBaritnt tonnte nun gerabe Serber bas bewirten, ivas iljm not tat? a. Serber mar ií)iit an SebenSerfatjrung, toiffenfdjaftiidjer SMIbitttg unb Steife bcbeutenb überlegen;

er ivar ein grünblidjcr .Renner ber Literatur, infolge eigener amtlidjer SBirffamiéit unb feiner Steifen ein SJtenfdjenteiiner. — b. gib er er ftanb it) in bodj toieber ttodj ttalje genug, um in ein näfjereS g-reunbfdjafts»

licrljältinS mit ii)m gu fomincn. Stodj toar itt ifjút felbft alles int Sterben, ttodj nidjt abgefdjloffett unb fertig;

batjer toar er aitdj gerne geneigt mitgitteilen, fein geiftigeB Sebeit gu erfdjliefjeit.

3. 2Bie ocrfttljr nun §.? 9tid)t mctljobifdj, ba er itid)t als Seljrer il)it untertoicS, fonbcrn als greitnb mit iljnt üertefirte, aitdj nidjt fdjonenb, aber ftetS anregenb. a. Stegatio ; toegräitntenb, tabcínb, fď)cltcnb, cinreißenb, oertoerfenb. ֊ b. jJJofitib : fÖrbernb, aitfbauenb, nette (Sebiete erfd)lic¡jenb, git íjöíjerer Gittfidjt anlcitenb.

4. ăSic ocrljielt fid) (S. bem gegenüber? innerer Siviefpalt; er füljit fid) angegogeit unb aitdj abgcftofjcn. Slber er übertoanb bas SBiberftreben, ba er Slbfidjt unb (Srfolg beS æerïefjrS mit ig. ernannte, lief; fid) fd)itlmciftcrn, bcmütigen itttb beitgeit, nut burd) Sg. fid) förbent git laffeit, mit Stanbljaftigfeit (æorbilb

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biefer toar tí) nt ճ>. ք etoft) unb Vertrauen. ElllerbingS íjatte feine Offenheit t í) nt gegenüber ifire Erengeir (Eöp unb gauft), unb fo beroaprte er S). gegenüber feine Selbftänbigfeit.

5. (SrgebniS, Erfolg, Eetoimt bief eß SSerfe^rS а. für ben ©baratter : Säuterung, Befreiung, Stählung.

— b. gür bie Erkenntnis : Erroeitcrung feines EefieptStreifeS, Bermeprung feiner Senntniffe. — c. gür- feine tünftlerifepe Bilbitng, Eefdjmacf unb ftimftnrteii : Berichtigung feines Urteils; bie Erkenntnis beS toabren SBefenS ber Dicptung gibt ibnt ben rechten ERaßftab. «. Blbtoenbung bon faff eben Borbilbern, namentlich non ber frangbfifepen čtunftbidjtung. — ß. Einleitung ben resten EBeg zu finben : bie toabren Borbiiber. Er lernt fdjöpfen aus ber urfprünglidjften unb reiepften Quelle biepterifeper Ślraft, ber BoïtSbiiptiing, ben ältefteii originalen Diptungen, ben bebeutenbften EReifteríoerfen aber Seiten.

C. So toirb EoetpeS bidjterifdje Einlage befreit, gur hoben Entfaltung gebrapt. 3n feinen eigenen EBerfen bereinigt er baper fortan bie Borgüge urfprüngtiper Bolf3= unb IRaturbiptung mit ben Spönpeiten bemühter, reipentroiekelter šhtnftbiptnng.

18. Sßeldje llmgeftaltittin be§ (mtyibeifdjeii Tiramos „S^igenie bei ben Sauriern" toar erfúrbcdiíj, inbent ®oet|e ein fur unê beftiebigenbeß jtunfftoert fdjaffeit monte?

A. EBielanb fjat EoetpeS Sppigenie „ein altgriepifpeS Stüct" genannt, Spiller biefelbe als

„erftaunlip ungriepifp unb ntobern" bezeichnet.

B. I. EBarum tonnte bas Drama beS EuriptbeS nipt opne ganz toefentlicpe Berânberungen bleiben?

а. Es loar für feine $eit ein gutes Bitpneitftitcf. 1. Der Berlauf ber §anblitng bietet intereffante Situationen, fpannenbe .Ronflitte unb Söfungen, rotrffamc unb oerftãnbíicpe ERotioe, nationale, niept zu pop über bas gemeine Bolfstum fip erpebenbe Eparaftere. — 2. Erunbgebante beS Dramas ift bie 3bее beS Borrepts unb ber Überlegenheit ber Eriepen gegenüber ben Barbaren.

b. EBaS tarnt unS nun pier niept befriebigen? 1. Der Verlauf ber ganzen ßanblung ift äiifjerlip, zu toenig innerlip begründet; mir fepen zu menig eine innere Enttoictelung beS 3uftanbeS beS Dreft unb tonnen eine Entfüpnung burep bie äußere Dat nipt gelten laffen. — 2. EBir fiepen niept auf bem Stanbpuntt ber nationalen Befpränftpeit unb müffen alfo bie Erunbibee jenes Dramas ablepnen. — 3. Uns befriebigt niept ber Blbfpluß ber ^anblung burep ben deus ex machina.

II. Յա Eegenfap ¡bogu roar es EoetpeS Elufgabe bas fittíipe problem ber Eittfiipnung OrejtS pftjepologifep ju löfen. Daraus ergab fiep eine ganz anbere Erunbibee, eine Beränberitng aller ERotibe, ծ es Verlaufs ber ©anblung unb ber Eparattere.

1. Die Entfüpnung DreftS gefepiept burp Sppigenic, burep bereit fittliepe Bcinpeit unb glaitbenSboIle Siebe. — 2. Diefe mußte baper ein ganz anberer Eparatter fein als bei EuripibeS; niept fie fann bie Sift erfinnen unb ben ¡Betrug ausüben, oielmepr tommt fie burep bie bon fßplabeS erfonnene Sift in fproeren, fittlipen ñ'onfíift. — 3. Die fittliepe Söfung biefeS .©onflitts ift дндіеіф ber berföpnenbe Elbfcplitß beS Eanzeii opne deus ex machina. — 4. ERit genialem Sparffinn erfannte Eoetpe bie ERögliepfeit ber Umgeftaltung beS ganzen Dramas burep Erfinbung ber Doppelbeutigteit beS DratelS unb geroann baburep gugteip bie boit»

tommene Einpeit ber ^anblung in ber fßerfon ber Зррідепіе.

C. Bluf inaitpe Borzüge unb roirtfame Scenen beS Eitripibeifpeit Dramas mußte Eoetpe bergipten.

Er bepielt bon griepifper gorm unb griepifpent Eeift bei, roas ber Erunbibee fiep fügte, unb fpuf ein ibcaleS ßunfttoerf in organiser Bereinigung bes antiten, bentfepen unb epriftiiepen EeifteS.

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19. Snroieferit i ft bit bon (Soetije crfnnbene Itmbentnng beś bem ©reft gegebenen Tratéis nidjt nur (ішфііді, fonbern апф notwenbig?

A. 38te toar еЗ möglich, bab Soetpe in feiner Зррідепіе eine gang anbere ©runbibee gur Sarftelluug.

brachte unb bod), sur Begrünbung ծ er 9lmoefenpcit ЬеЗ Զ reft in Sauris, baž ©rafei beibeliielt? (Sr löfte bieS problem burd) llinbcittiutg bed ©rafeis.

B. I. Siefe llmbeutung toar berechtigt. (S3 toirb babitrd) nicht etwas gang ^rembartigeS, toiïlfürlidj ErfunbcncS tu ben Verlauf ber .Çanblung eingetragen, fonbern bie llmbeutung ift Don born herein in einfachfter SBeife burdf SBeglaffung ЬеЗ DtamenS bet Sdjtoeftei՝ (bie EuripibeS nennt) ermöglidjtjnib formell betrachtet gang tin (Seifte ЬеЗ griedjifdjen SlltertmnS; benn ©ralelfprüdje fittb oft. boppclbeutig, unb ihr waprer Sinn toirb erft nach ber Erfüllung erfannt.

II. Sie 9lüttoenbigfeit ift fjergulciten aus ber Berfdjiebcitljeit ber ©ritttbgcbanfcn. 33ei (SuripibeS ift ЬеЗ ©reft (Sntfühnung berfnüpft mit ber Sarftelluug ber Entführung ЬеЗ ауаі/ла пютик aus Säurten nad) ©riecpeiilaitb (Wotibieruiig einer Sofalfultfage bon $alä). Er legt in biefen Stoff als ©runbibee bas höhere Stecht ber ©riechen gegenüber ben Barbaren. Siefe 3bее tanu Soetpe nicht gebrauchen, er fe&t an ihre Stelle eine gang anbere : „Sitte menfdjlicben ©ebrecpeit fühltet reine SHeiifdjlidjleit".

1. Sie Entführung beS JBiibe3 toäre unnötig, böttig gtoedloS; ©reft ift fdjon entfüpnt. — 2. Sie ift bei ©oetl)e au fid) unmöglich, als Uiigerecptigteit gegen SpoaS uub feilt Bolt, als bem Eharafter 3phigenienS toiberfprcchenb. — 3. Eine anbere Söfung bes ñ'onflitts ift nicht möglich fâtoeifampf gwifcpeii Spoas unb

©reft? Deus ex machina?) — 4. Siefe Söfuttg ift böttig befriebigenb unb berföpnenb ; benn nun ift bie fittlicpe Slufgahe in allen ipreit Begiepungen erfüllt. — S. 9tun erft, inbem Зррідепіе gang allein im 9JHttel=

punlte ber §anblung fiept, ift bie toapre Einheit ber öanblung getoaprt ober, ba fie bei EuripibeS genau genommen fehlt, erft bollfommen gewonnen.

C. Siefc llmbeutung J ift ein SOleiftergriff ©oetpeS, fepr überrafepenb wirfenb unb bod) boll=

ftönbig motibiert, formell im ©elfte ber anillen ©ratelfpradje unb inpaltlidj gang im ©elfte feines SramaS unb gugleid) bie Enttotcfelung beffen, toas im Seim, ber Einlage uadj, fdjon bei EuripibeS (Einfluß ЗрріаепіепЗ auf ©reft, erlennbar fofort nadj ber âvayvàÿimç) borpanben ift, hoch fo, baß nur eines ©oetpe genialer Sdjarfblicf es entbeden tonnte.

20. Зйеіфе Aufgabe ljut .ЭДідепіе bei ©octljc յո íôfen, unii mie gelingt iíjr bie Sôfitng berfelben?

A. Ser in einer Stette bon Berbredjeit im Santalibenpaufe forttoirtenbe ©efcplecptSfludj (bgl. Sopp.

SIntig. 598 ֊ ֊ ovâ' tfyei Xvaiv). Seititod) finbet pier eine Befreiung bon ber 9)tadjt ЬеЗ gluĄS, eine Ent«

füpnnng fiait, bei 2le3djplu3 unb bei EuripibeS im Sinne ber fittlicpen Begriffe unb Erlenntniffe ihrer gelt (bei 91. burd) bie ©ötter, bei E. burd) ЬеЗ ©reft eigene füpitenbe Sat), bei ©nettje in einer unfern fitt lieh en Ertenntniffen entfpreepenben SBeife burep ЗрЬідеиіе.

B. Зррідсиіс pat alfo pier bie 9litfgabe ber Eittfüpniing bes 9ltribenpaufe3, ber Befreiung bont forttoirfenben 3ludj, boit ber Blacpt beS ScpidfalS.

I. Entfnpitmtg ©refis. 1. SeS Dreft Seelenguftanb. a. Borbebingungeit. 1. ErfenntniS ber Scpulb unb Diene. — 2. BetenntniS als freie Sat. — 3. Bereitfcpaft bie Strafe gu erleiben. — b. Dlocp entgegenftepenbe SdjWierigteiten unb tginberniffe. 1. ©ang niebergebrüdt, innerlich gebunben burdj bas Sèpulbbewitßtfein, lamt er fiep nicht befreien burd) eigene Sat (Slntwort auf beS BplabeS Äußerung über bie füpnenbe Sat). — 2. Er glaubt niept, baß ipm bergeben werben lönne. — 3. Er wiberftrebt bent freunblidjen Sufprmb.

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2- SpíjigeníeitS ¡Befähigung baju. a. 3i)rc fittíidje 9îeint)eit. ©ie ift auSgefonbett, bent mindje entnommen, emporgehobeit jur Sßefhe eines höheren, reineren DafeinS int Dienftc ber Söttin. — b. Sie ljat fdjon im Satibe unb Volfc ber Scpthett eine fegenSreićftc SBirffamfeit ausgeübt. — c. Stus eigener (Srfafjritng glaubt fíe an bie Símbe ber Softer, an bie Vladjt beS Sitten in bet ÏRciifdjljeit itttb an ifiten Veruf jur

®ntfiii)nnng ihres $aufeS. ֊֊ d. Sie tarnt als Sdjmefter unb als reine Sungfrau Dreft eine ftarfe, aus- bauernbe, iljn im 3nnerften tief ergreifenbe, fiegenbe Siebe betoeifen. — e. Den Sieg, bie Sitffcbeibmig geluinnt fie burd) Sebet.

II. Vollenbuug bed æcrfcd burd) Oollftänbigc Ucbertutnbmtg beS Sdjicffald. Sie behauptet fid) gegenüber ber blinbeit Votmenbigfcit, ba eS fdjeint, als jtoinge fie ber alte Sind, jur ¡Rettung ilfreS VritbcrS fid) burd) £üge, betrug itttb Hubául an DljoaS ju Perfünbigett, im Štonfíift mit VßlabcS unb mit DljoaS als freie fittlidjc Sßerfönlid)fcit.

1. 3hr Stampf itttb ifire f(beinbare Vieberlagc. — 2. 3f)t Sieg burd) bie 9)ïadjt ber SVahrijeit itttb beS reinen tinblidjen Vertrauens..

C. Der ucrfiil)iteubc 9lbfd)(iiß beS Sanjett. Vergleich jmifdjeit SuriptbeS itttb Soetljc. Iphigenie an Stelle beS deus ex machina. „Vuf id) bie Sottbeit um ein SBunber an? 3ft. feine S'raff in meiner Seele Diefeu?" Die Sottljeit hat fid) in ber fittlidjeu Я raft ber reinen, ebiéit Seele offenbart.

21. 2ßie ift 31t erfiâ’ven, bnf; ЭДідепіе ht beit ^hnt bc§ фі;(пЬе5 eiiifoilligt, biefcn bann aber bod) itidjt auőfüljrcn fann?

A. Vei SuripibeS erfinbet Spbigeitie bie retienne Sift; marunt uießt bei Soetíjc? 28ir haben ihre fitt lid) e ¡Reinheit unb Roheit, ihre fcgcnSreidje SBirff amiéit in Dauris, bie Sntfühnung beS Dreft als burd) fie bermittelt fdjon fennen gelernt. Sie faitn ein Viittel, bas ihrem Gfjarafter miberfpridjt, nidjt mollen.

Dettnodj milligt fie juerft in beS VplabeS Vían ein, flicht banu nad) feinem Vat ju fjanbeítt, befenut aber enblich bent Könige bie gaitje Wahrheit.

B. I. ՃԽրսա milligt fie iit ben Vlan beS ¡Phíabe© cin? SluSjugeljen ift nicht voit botit Siel ber fjanblung, fonbern bon ihrem Seelenjuftanbe. Sie ift unfrei, ganj übermältigt bon entgegengefeßten Sefüljlcn, 3-i'cube über beS VruberS fjeilung unb furcht bor bem brohenben Sdjicffal.

I. Յո biefer 9iat= unb tßülflofigfeit fiitbet fie att VßlabeS, beffen gciftige Ucberlegcnheit fie battfbar anerfennt, .Spalt unb Stühe. IV, 1. ,,3d) muß ntidj leiten taffen mie cin Stub." — 2. 3hr Vruber muf?

gerettet, baS ¡hiten alleu brohciibc Schidfal mitfj abgcmanbt merbett. ֊ - 3. Der Vcfehl ber Sattheit muß erfüllt m erb eu. - - 4. Damit erreicht fie jugleidj bas längft erf chute 3iel ber Vüctfeíjr in ihre fíeimat.

II. Schmattfeu, Smcifel, fittlicße Vcbettfett, innerer ßmiefpalt. Յհւ՝ fommt յաս Vcmußffeitt, baß bas „finge SBort" eine Sügc ift. Dennod)-berfud)t fie nad) bent Vat beS VßkbeS ju honbein. 1. Sic muf?

unliebingt Dreft bor bem Dobe erretten. — 2. Sie fleht noch unter bent ©influí? bes flugen, rücffíchtsíos bas eine 8iei berfolgenben VßlabeS unb berntag feilte Sritnbe nicht burchmeg ju mlberlegen. — 3. Sie glaubt, mas fie tut, als Votmehr gegenüber ber rohen Semait beS DljoaS rechtfertigen ju lönnen.

III. Die äßahrheit trägt nach langem Kampfe ben Sieg babon. 1. Drei Stufen ber Steigerung.

a. 28aS fie tun foli, ift eine Sügc, ein Vetriig, aus bout fein fácil entfpringen fann. — b. ($s märe llubant gegen Dl)oaS, beut fie burd) äßoljltat verpflichtet ift. — c. @S märe 3erftöruug ihrer fdjönften unb ljeiligften .Hoffnungen, baß fie berufen fei ihr Sefdjledjt ju eutfühnen, ja Serftörung ihres Staubens an ber Softer Scred)tigfeit unb Siitc, Serftörung ihrer fittlichen Vei'föitlidjfeit, menit fie fidj ber blinbeit Votmcnbigfeit untermerfen müßte, baß bie rettenbe Dat mieber ein ßreoel märe, meint fie gejmungcit märe bas Unrecht jtt tun, bas fie als foldjeS erfennt.

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2. fRadj langent Sccienfantpfe fiegt ba? Sute. Ձ՛ու Vertrauen auf ble Säte bet Söttet unb bie

~3Radjt be? Sitten übet ba? $et* be? 9Jteufd)en entfdjïtefjt fie fid) bie ganje Ж .tértiéit $u befennen unb bie {Rettung bon bent Sbelmut unb bet Seredjtigfeit be? Síjoa? )u erbitten unb ;u crin arten.

C. 3efct bat fid) Spíjigcntcnâ fittíidjer Kíjarattcr gaty eutfaítct, obtooljí and) fie I)tubitrd)gegangen ift burd) S er |d) nib ting. 9lid)t burd) ÿtjlabe? ficgt fie, fonbern über Sßtjtabe?. Si) ter to abren Starte fid) gar iiidjt bctoitßt geriet fie in Síbbängigfeit Don iíjiit, cnipfanb, baß fie nicht fo toie er beuten unb banbein fann, al? eine Sd)toäd)c. 3n 28a[;ri)eit ift? ifjre Starte unb Stöße, baß fie nid)t einfeitig banbein faun, fonbern bie ganje fittlidje Stuf gab e erfüllt, inbent bet reine unb ftarte Staube an bie SOTadŕjt be? Sitten über ben unfittlidjen $atali?inu? fiegt. So toirb ba? SBöfe mit Sutern übertottnben. Sötttd) foltbe fittlidje Straft iuiri>

fie ba? 2Berf bet Sntfübnung gang boltbringeu.

22. SBttrnm ndîiiitc біо c tije fein Sdjattffnel „^afpj" ни b nidjt „îaffo սոս Wonie"?

A. £>ätte bag Sdjaufpicl feinen Xitel, inie to űrben wir eg nennen?

B. I. ¡Bicffcid)t „Saffo unb Slntonio". 1. Sie .ganblung baut fiel) auf bent (Segenfah Leiber auf, beibe fdjeinen gleidjc SBebeutung 511 ijabcit, her eine fobiei alg ber anbere su fein. - 2. Slntonio? Slitteil an ber .Çanblung. а. @r gibt beu Sluftofj 5« %affog Skrfdjitlbuug, unb bicfc ftcíjt in SBerfjfclroirfimg mit ber feinigen. — b. Sin iíjitt ridjtet fid) Saffo wieher auf.

II. æaritnt hoch nidjt fo, fonbern „Saffo"? 1. (%egatio). а. Xaffo fteljt im (Segenfa^ յո affen

^erfouen, gu feiner gangen Umgebung. — b. Saffo? Sdjttlb begieljt fid) nidjt nur auf Slntonio; bag ger.

würfnig mit biefent ift nur bie erfte Stufe bcrfelbeu. — c. Sticht Slntonio allein ift mitfdjulbig bei Saffo?

SBerfdjiiIbting, fonbern affe an her tganblung beteiligten tßerfonen. — 2. (¡ßofitio). Sowohl für bie fjdnbelnben perionén alé and) für ung fteljt Saffo ftetg im SJliitelpitittt heg gntereffeg. — b. Ser tgelb ber Sragöbie ift

¡Saffo, nidjt Slntonio. Saffo erfäEjrt bie /israßoXt'/ sí eviv/Jaç etç dugruxíav, nidjt Slntonio.

՜Օ. ®oetț)e ftelít in bief er Sragöbie eigene? ®rlebni§ bar : bag Stag if d) e beg Sidjterberufg.

23. 9Jlit tocldjcin 9lcd)tc Ijaf man (9aetljc8 ,,Xaffo" ctite Sragobic genannt?

A. (Sfoetlje felbft Ijat feinen „Saffo" ein Sdjaufpiel genannt. Slber wir finben t)ier affe wefentlidjen 3)?crtmale ber Sragöbie : ^ieraßoXi] ¿J eviv/Ja? âvçrvxíav, al? UrfaĄc bcrfelbeu eine tragifdjc Sd)utb tragifebe SBirfung beg Sluggangg.

B. I. Mecaßobj, nadjgewiefeu burd) Sarlegung a. bež .fjotjepuuttg feine? №d? (I, 4, поф überboten burd) II, 1 unb 2) unb feine? ß-affg. — 2. SSeranlaffung baju ift ferne Slerfdjulbung; brei Stufen biefer а. gerwürfnig mit Slntonio. — b. æerfeunung aller Sßerfonen feiner Umgebung, weil er fid) felbft unb feine Sdjulb iiid)t erfennt. — c. Sie Icibcnfd)aftlid)c SHaßlofigfeit gegenüber ber üßrinjeffin (Strafe für feine Unwal)rf)eit). — 3. Siefe ¡Berfdjuíbitng entfpringt au? feinem ^horatter t (Sinfeitigreit, enger gufammehljang feiner Sdhwädjeit mit feiner bid)terifd)cn ¡Begabung; pflege beg Salent? auf Roßen be? (ííjaratter?. — 4. SBic urteilen wir barüber? SBir érteiméit bie uit(ö?lid)e Serbinbmtg ber ¡Berfdjnlbimg mit ber ¡Berechtigung, auch bie SJlitfdjulb ber anbern Sßerfonen. - Saber ëXeo; unb tpößoc.

C. Sicfer Sdjulb entfpridjt ber Sluggang. Saffo? Scbengglüct ift jerftört, boci) bleibt ihm fein Siebterberuf. SBeil bag Stilet nidjt mit Saffo? Sobe fd)liefjt, Ijat (Goethe eg nidjt ein Srauerfpiel genannt,

¡obwohl eg eine Sragöbie ift.

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24. SSoïntrdj hiirb Antonio [djitíbig, սոծ mie fíiíjnt er feine «djitíb?

A. (Segenföße tn garateen pflegen fii) abguftoßen, finit fiel) ;it ergänzen. 3n (BoetßeS ,,taffo"

fejeit tote erft bie gegenseitige Slbftofjung folger (Sßarafiere, big fie burd) Berfcßulbung gut (SrtenntniS unb շոր Sanierung lommén.

B. I. 9lntonio§ Unredjt. 1. SBie urteilt er über taffo? @r erfennt fein Berbienft niďjt an, fonberit ift eiferfüd)tig unb itetbifd). — 2. 2Bie banbelt er bemgemäß? a. (Sr läßt taffo uitbeadjtet, leugnet bcffeit Merbicnft, lenit im (Sefpräd) fogleid) toieber ab (l, 4). — b. 3n ber ñonflittfcene (II, 3) : er banbelt nidjt gemäß feiner Überlegenheit alB guter Wenfdjenleitner, mit 2Sofjín>ofícn tiorbeugenb, leitenb, fd)onenb, bcleßreitb in ridjtiger (SrtenntniS ber ^inberniffe, fonbern er mißbraucht feine Überlegenheit, inbem er taffo I)öi)ut

unb reist.

II. Siiíjnc feiner Stßitlb. а. Urteil. ®a ber ßiirft eingreift, bat er fofort feine Raffung, Befonnen- beit, tilarbeit beb Urteils toieber; fiar unb ohne Müctßalt erfennt er feine Sdjitlb unb ift bereit fie շս fübnen.

֊ b. (Sr banbelt bemgemäß. 1. ®r iornmt taffo entgegen unb ift aufrichtig bereit ficb mit ibm auB«

juföbnen. — 2. @r fuebt ibm mit Mat unb tat շս helfen, ift and) für ihn gitrfpredjer bei SllfonS. — 3. SUS taffo gefallen ift, ftei)t er ihm ebelmittig unb treu շոր Seite unb richtet iljn toieber auf burd) teil«

nabmSöolle, շորէ fd)onenbe Beljanblung unb neiblofe Slnerfennung feines talents (ber gerabc Segeiifaß շս II, 3).

C. Sluch sintonía bat eine innere Sanierung erlebt unb ift innerlich reicher geworben. ®r ift btird) bie Sdjitlb hinburd) շոր beffern SelbfterteiintniS unb Sßertfd)ä№ig feines ©cgenfaßeS gefommeu.

25. Sßcidjcii Zuteil ijfit bie Srnfiti Seit ¡tu re an SnffoS Sdptlb?

A. „taffo" ift eine tragßbie. taffo gerftbrt fein SebenSgliicf, aber er ift nidjt allein fdjulb, mit«

fèhulbig finb alle mitljanbelnben Sßerfoncii; weniger bie Sßringeffin unb SllfonS, fie fjaubelten aus ebein Betoeggrünben, mel)r Slntonio, am meiften bie (Sräfin Seonore.

B. I. ter Beroeggruitb. 3l)r perfönlidjeS Sntereffe, ber (gewinn für fid), ben fie շս erlangen hofft, überwiegt ihr Witleib mit ber fßringeffin unb alle iljre Bebeiiteu. - 2. tie (Belegenheit fcheiul il)ŕ günftig : Baffo muß jum eignen Weit ficb entfernen. - 3. 2ßie betreibt fie nun ihre Sacße а. ber $rin;effitt, — b. Slntonio gegenüber? — 4. ՋԽՅ erreicht fie babitrd)? а. Steigerung ber Sdjitlb taffoS. tiefer bertennt feine ganse Umgebung, and) bie Brtngeffin, unb bergeljt fid) gegen biefe fo, baß er am ßofe beS ©Ա-շօցՏ SllfonS ferner nicht mehr bleiben lanu. — b. folgen ihrer tat für fie felbft. 31)r Mían ift gefdjeitert, fie Verliert ißn gang. — Silfo ftatt ber Söfung ber æertoideïung ein boHfoinntener Brud).

C. Seonore íjat biefe Strafe oerbient. Slber ta ff о ift um fo nieljr unfreS MiitleibS wiirbig, ba and) fie շււ feiner Berfdjulbitng unb շս feinem Sail mitgewirft bat, ftatt iljnt շս helfen.

26. äßeidje Seitcnintnß bt§ britten edjißcrfdjen î>rama§ ift țutreffcnbcr, „8nife TOerin"

ober „jlahdie unb Siehe"?

A. Bie Einheit ber ßanblung tommt gum SlitSbrud in ber Benennung beB tramas, taßer bient naturgemäß gewößnlid) als titel ber Marne ber ßauptperfon. Seltner Wählt ber Siebter eine ben Sinn, bie 3bee, bie tettben; ber kaltblütig furg unb beutlid) begeidpienbe Benennung.

B. I. Wit welchem Medjte wählte Sdjiller felbft guerft ben Mamen „Sitife Wícriit"? 1. ©ntfpredjenb ber teltben; bes Bramas. ®S ift ein bürgerliches trauerfpiel; Sdjiller tritt für ben mißachteten unb miß«

Baubeiten Bürgerftanb in bie Scßranfeit unb erbebt in bcffeit Mauten eine Slnfiage. — 2. Sitife ift für bas Brama .'gauptperfon, fie fteljt im Wittelpiiiitte ber §anblung unb unfreS gntereffeS als baS Opfer; um fie wirb gelämpft. ties ift nacßgutoeifeit burd) eine (BegenüberfteHung boit ßerbinanb unb Suife nach ©baralter nub Schidfal.

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a. gerbinanb. a. Sclbft a nep bergiftet burd) ben tinftttlidjen (Seift feine» StanbeS, ift er ber Sabale gugättglid); fein (glaube an bic Sleinpeit unb Zugenb einer Jungfrau pâlt uidjt ftanb. — ß. Seine Siebe ift nid)t rein, fie ift Seibenfcpaft, baffer fcplägt fie nm in ©iferfudjt unb W- — Sein Scpicffal erwecft uicpt in fo bollem Waffe unfer Witlcib tote Suifeng Scpicffal.

b. Suifeng (Sparafter unb Sdjirffal. Sie mill üerjiepten: „Жени nur ein grcoel biep mir erhalten Tann, fo i)abe id) nod) Starte bid) 311 berlieren" (HI, 4). 3m Sonflift bei ^flidjten berlegt fie in itiepts bie Sßietiit, bie Siebe 311 ib rem Bater, obmobi fie biefen an geiftiger Bilbttitg tocit überragt. Zafj fie nieijt ben Ijeroifdjcn Wut befißt fid) au8 ber (Sebunbenpeit ií)re8 Staube» 311г greipeit cmpor;ufämpfen, ift naturlid).

Зрге Sßaffibität ift aud) begrünb'et in itirer grömmigíeit, aus ber ii)r (Staube an bie Wacpt be8 ^liid)8 entfpringt. Sterbenb oergibt fie unb mad)t burd) ipr Beifpiel es möglidj, baff bartiacp and) gerbiitattb, boep niept ebenfo freiwillig panbelnb, baSfelbe tut.

3pr Sd)idfal ift int l)öd)fteu Waffe mitlcibsmürbig unb gibt jugleid) ber Zenben; ЬеЗ Zrantaê ben fd)ärfftcn Slugbrucf. SBeld) fnrd)tbare SInflage enthalten bie SBorte: „(Sitté (Sefelífdjaft räumen, too icp niept toot)I gelitten bin" (V, I)!

II. Warum fd)Ittg Sfflattb ben Xitel „Sabale tilth Siebe" nor? Xie ganse .Çanblttng bant fid) auf biefent ©egenfaßc auf. (Sr geigt fid) feljön border in beg $räfibenteii Saiifbapn, nádher in ber gegen Suifc unternommenen tpanblung. Sladjbem man eg mit attbern Witteln oergeblicp üerfiicpt pat, trägt bie Sabale ben Sieg babon, tint bod) fcpliefjlid) 31t fdjeitern. Wa3 beibe in bett Zob treibt, ift bie gerftßrte Siebe;

über im Zobe finb fie b ereint.

C. Sdjiílcr tat reept, inbem er beut bon 3fflatib borgefdilagenen Xitel bor bent Winten, ben cr felbft suerft gewählt patte, ben Borgug gab. Xie Zenben; füllte f d) on im Xitel flar unb fd)arf perliortreten.

27. SScíifjc bcrííjicheitcu Siuffnffuiißcn beS Soibatenftaiibeë unb Sűíbakníebcnö fonuntit in

„SSaflcuftcinê Satțcr" bon Sdjifler juin Víttébritrf?

A. Ди feiner gelt galt ber Solbat fobiei wie int breißigjaprigen Stiege. Xie (Sntftepung beS iyeereS 2Ballenfteiii8. Sin ber Sßerfon beS Siefritten fepen mir, wag 311m (Eintritt in bieg .ßeer locft unb reist

B. I. Xie Wbenperfonen; mit wenigen fürgén Stridjen wirb bie Slitffaffung biefer aitSgebrüdt. — 1. Zer Sroat: Beutelnft. — 2. Zer Zragoner „folgt beS (ShlcfeS Stern". — 3. Zie Slrtebufiere pabeit im (Segenfaß gu jenen fein Wohlgefallen an bief em Solbatenleben: „Zer Ziroler bient nur bem SanbeSperrn."

— Stilen biefen feplt bag folbatifcpc Selbftberouptfein.

II. tpauptperfonen. l. Zie Säger: Steigerung beg mânnlidjen SelbftbetouptfeinS ЬеЗ einzelnen.

Wann I i d) e ¡draft, toboeradjtenbe Xapferfeit (bgl. bag Beiterlicb). Zarfteííimg bon SBattenfteinS Bläneit:

„(Sin 9íeid) bon Solbåten wollt er grünben." {Çreiíjeit (b. i. ein ungebuttbeneS, ;ügellofe§ Seben auf .doften ber Bürger unb Bauern) unb (Spre. — 2. Zer SBacptmeifter. Stol;e8 Selbftgefiipl in 2Bertfd)äßitng ber militärifcpen ZiSciplitt, in %ad)apntititg ber SȘetfon 2ßalicnftein3. — 3. Stuf her pödjften Stufe ber Bilbung unb ber Sluffaffting fiept ber erftc ftüraffier. Zer llutcrfcpieb gtotfepett ipm unb bem Säger geigt fid) befonberS in ber Beurteilung ber Bürger unb Bauern; eine ntepr pumaiie (Sefinttutig, ftolgeS Selbffgefüpl opne Ber«

(leptititg biefer. Warum ift ipm ber Solbatenftanb ber pödjfte? а. Unruhiger Sinn, SBauberluft, Slbenteucrluft.

— b. Ziefer Staub entfpridjt, als eine Übunggfdjule erufter, mäiittlidper Xugenben, am weiften feinem männlichen (Spr= unb Selbftgefüpl.

III. 3m (9cgeitfaß bagit ba3 Urteil anberer über btefc Solbåten, l. Zer Bürger unb ber Bauern.

— 2. Ze8 Rapu;inerg.

C. Silfo pier ein tiefer (Segenfaß groifepen Sölbnerpeer unb frieblidjen Untertanen. Zer große քքօրէ>՛

fepritt ber Sleugeit: jeßt ift bag #eer nid)t3 anbereS al3 bog Bolf in Waffen.

3’

(20)

28. ®օրԽո in Sojtuers „áBoííeiiftehi".

A. Stad) ©ger pat fid) SBattenftein begeben, nad) b ent eg, nod) ере er eg felbft getoottt, g intímen id որ unb bent $taifer junt Brttd) gefontmen. Ser größte Seil beg §ecreg ift Don tí)nt abgefallen. 3pm ifi Buttler gefolgt, fdjeiitbar ipnt treu, in SBaprpcit aug perfünlicper Stadjfiièpt infolge tief berlepenber Sräitfung

<ntfcploffen an ipm bie Sldjt ju bottftreden. (Sorbon, ber Sommanbant bon ©ger, foli baju mittoirten.

S)iefer ift, itad) ©djitterg Grfinbiing, ein S'ugcttbfreuttb SBattenftein?. Յո пэеіфе Sage főműit bief er nun?

Же ittirb er fid) berpalten? Sbiefe forage löft ber Sidjter fо, baß er ung für (Sorbon, ber erft ¡eßt auftritt, ba itnfer Sntereffe fd)on für biele gJerfonen in ber borangegangenen .Çanbítmg ftart in 8lnfprudj genommen ift, bod) noèß lebpaft յո intereffieren weiß nub jugleicp nocp für feine bramatifdjen gtoede befonbere Vorteile getoimit.

B. I. Beteiligung an ber ^aitblttng. Srop Innern Sßiberftreben? muß (Sorbon bei Bottftrecfung ber 81 eßt an SBattenftein mittoirfen. — 1. @r ljat einen Brief erhalten; beutlid) erfennt er bie Sage her Singe, fann nidjt jtoeiféln an ber SBaprpeit ber Beridjte, ift aber tief betoegt, erfepüttert, bon Btitleib ergriffen.

Sod) fiept er, baß er fid) jur Bcrpaftung bepülflid) jit fein nidjt toeigern barf.

2. 81ber infolge beg Siege? ber Sd) Hieben bei Steuftabt toirb nun mepr bon tí) m geforbert. ©r foil bepülflid) fein bei ber ©rmorbttng. Bergeblid) ftttb alle fetite (Segenborftettungen, Buttler bleibt tut er 6 itt lid).

— Sitid) ЗИо unb Serjft) folien fatten. Sagegen pat (S. nidjtg einjttroenbeit. giber jtt gunften SBattenftein?

jnatpt er abermaig alle (Segengrünbe geltenb. Umfonft; er fiept, baß nur ein (Sott nodj btefen retten fann.

3. 3n biefer (Setoißpeit tritt er nun bor SBattenftein. Surdj Senig ängftlidje Bitten toirb ipm imberpofft bie (Selegenpeit geboten, baß er pier nod) einen Berfudj matpen fann, SBattenftein jur Utnfepr gu betoegeu.

4. Buttler fontmt mit beit SIlörberit. — а. Sange ift (S. unfdjlüffig; bie Beranttoortimg für SBattenftein? Bettung fann er nidjt übernehmen. — b. ©r berfudjt nod) toenigfteng furjen Sluffcpub ju

«rtoirfen (ogi. Ill, 1 g. ©.) — c. Sitit ploplidjent, ftipnem ©ntfcpliiß toirft er fid) Buttler entgegen, toirb aber írutal unb getoaltfam jurüdgeftoßen.

5. Stad) SBattenftein? ©rmorbttng. a. ©r bringt bie Botfdjaft: „©? finb niipt bie ©djtoeben!" — b. ©r iftg, ber bett faiferlidjen Brief an Dftabio empfängt ttitb bief em mit einem Blid beg Bortoiirfg überreidjt.

II. Gpnrnfter. (Srtntbjüge: (S. ift ftreitg redjtlidj, gerabfinnig, opne ©prgeij; uneigenniipig, fitcpt iticpt? für fid), nidjt Borteil nod) ©pre; befdjeibcti unb jufrieben in feinen engen (Srenjett, obgleidj er anbere pöper fteigen fiept. — Srett feinem Äaifer, banfbar aber and) unb treu bem gugenbfreunb, obgleich er feiner

©tutft hon iptit fid) erfreut pat. — Unbefangen, puman, jartfüplenb in feinem Urteil. Siefeg Sliitleib für SBattenftein, toäprcnb er in 3ttog intb Scrjfpg Sdiidfal bie gerechte Bergeltung erfennt. Sitit befomtetter Grtoägimg jeigt er ein hotteg, tiefgefüplteg Berftänbnig für SBattenftein? Sebenglattf, Gparafterenttoicfclung, Berfcpulbung unb ©djicffal.

III. Bebeuhutg für bie ßniedc be? Sidjtcrd. 1. fjfür bett Berianf ber ^nitbiitttg. Slugfüllung ber gtoifepenjeit big jur ©rmorbttng SBattenftein?; Borbereituug barattf, bamit, toag gefepiept, in feiner ganjen Bebeutmtg un? jum Betoußtfein gebracht toerbe. SBir bebenfeit nod) einmal, toag a lieg bafitr, toag bagegen ipridjt. So toerben mir, itibcnt bie ©ntftpeibung fdjeinbar borjogért toirb, in ©rtoartung unb (Spannung gepalten. Stacpbrüdlicp toirb ung junt Betoußtfein gebracht, baß fogar ein furjer Sluffdjub nodj Stettung gebracht patte.

2. gür bie Sarftettung ber Gparaftcrc. — а. Ser gerabfitmige, gerechte, pumane Btaitn ftept im

^egenfap յո bem ©prgeij unb ber Seibftfudjt, b. i. beit Betoeggrünbeii, bon benen Dftabio bem Slttfcpein nadj, SButtler in SBirflidjfeit unb im holtften SItaßc fid) leiten läßt. 3nbem ipm gegenüber Buttler feine Sat ju

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