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Ostsee-Handel : Wirtschaftszeitschrift für der Wirtschaftsgebiet des Gaues Pommern und der Ostsee und Südostländer. Jg. 7, 1927 Nr. 3

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Academic year: 2022

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(1)

£ > f t f e e - $ a t i o e l

'Wirtschaftszeitung fü r die Gstseeländer, das Stettiner Wirtschaftsgebiet und sein Jfintertand

AOTIJCI 1 S ORGAN »ER INDUSTRIE« UND HANDELSKAMMER ZU STETTIN

Mitteilungen der Reichsnachrichtenstelle für Außenhandel in Stettin Mitteilungen des Deutsch-Finnländischen Vereins e. V. zu Stettin

H e ra u s g e b e r P A U L B O L T Z E , S y n d ik u s d e r I n d u s tr ie - u n d H a n d e ls k a m m e r zu S te ttin

H a u p ts c h riftle ite r u n d v e r a n tw o rtlic h f ü r d ie B e ric h te ü b e r das A u sla n d W . v. B u l m e r i n c q , S te ttin ; v e r a n tw o r tlic h f ü r d ie B e ric h te ü b e r d a s - I n la n d u n d f ü r d e n A n z e ig e n te il Dr. E. B a r t z , S te ttin .

--- B ez u g sp reis v ie rte ljä h rlic h 2,50 G o ld m a rk . — A n z e ig e n p re is lt. T a r i f .---—

V erlag: B a ltisc h e r V erlag G. m . b. H., S te ttin . D ru c k : F is c h e r & S c h m id t, S te ttin . S c h riftle itu n g u n d In s e r a te n - A n n a h m e : S te ttin , B örse. E in g a n g S ch u h stra ß e F e r n s p r e c h e r Nr. 8220 bis 8224 Die Z e itsc h rift e rs c h e in t a m 1. u n d 15. je d e n M onats. Z a h lu n g e n a u f d a s P o s ts c h e c k k o n to d es B a ltisc h e n

V erlages G. m . b. H., S te ttin Nr. 10464. B a n k v e rb in d u n g : W m . S ch lu to w , S te ttin .

G eschäftsstelle in H e ls in g fo rs : A k a d e m isk a B o k h a n d e ln , A le x a n d e rsg a ta n 7. K o n to in H e lsin g fo rs: K an sa llis O sake P a n k k i, A le x a n d e rs g a ta n 40/42.

Nr. 3 Stettin, 1, Februar 1927 7. Jahrg.

Stettin das Zentrum des Luftverkehrs nadi Norden und Nordosten.

Von H. v. R e p p e r t ; Direktor der Luftverkehr Pom m ern G . m . b . H . In Zusammenarbeit des Reichsverkehrsministe­

riums mit der Deutschen L uft-H ansa A.-G. ist der I-uftverkehrsplan für das Flugjahr 1927/28 au fg e­

stellt worden. In ihm sind die Linien festgelegt, die niit alleiniger Beihilfe des Reiches von der „Luft- H ansa“ direkt beflogen werden und die sich als internationale Verbindungen darstellen. Hierzu kommen im innerdeutschen V erkehr diejenigen Strecken., welche durch die regionalen Gesellschaf­

ten eingerichtet werden und deren Betrieb dann ebenfalls die ,,L u ft-H an sa“ übernimmt. Zu diesen Werden in Preußen Beihilfen vom Preußischen M i­

nisterium für H andel und Gewerbe gewährt, Zusatz - betrüge durch die ,, Luft -H a n sa “ aus einer hierfür bestimmten Summe des Reichsverkehrsministeriumjs gegeben und endlich die Kosten in der H auptsache durch die beteiligten Provinzen und Städte gedeckt.

Die vom Reich unterhaltenen internationalen Linien nehmen in der H auptsache an den Grenzen ihren Ausgangspunkt und nur wenige sind durch Deutschland hindurchgeführt. Von Interesse für uns sind naturgem äß alle die Ostsee berührenden

Verbindungen. W ir stehen grundsätzlich auf dem Standpunkt, d a ß alle die Ostsee nach Norden und Osten überquerenden Strecken über Stettin geführt werden m üßten. Ein Blick auf die beiliegende Karte zeigt, daß Stettin im Zuge sämtlicher nach Norden und N ordosten gerichteten Linien zur Verbindung Deutschlands mit den skandinavischen Ländern als U ebergangsstelle vom Land- zum Seeflugzeug an günstigster Stelle liegt. In klarer Erkenntnis dieser Tatsache wurde denn auch ein großzügiger Ausbau des Stettiner Flughafens am Dam m schen See in die W ege geleitet, des ersten Flughaf ens, der S ta rt- und Landegelegenheit für Land- und Seeflugzeuge in Verbundenheit zeigt. D er U ebergang von einer Flugzeugart zur anderen kann ohne jede Störung und Zeitverlust an Ort und Stelle unmittelbar e r ­ folgen. Die Wichtigkeit und der W ert dieser A n ­ lage wird dadurch dargetan, d a ß die Baukosten nicht rein örtlich von der Stadt Stettin und der Provinz aufgebracht werden, sondern daß hierbei auch in erheblichem M aße Preußen und das Reich beteiligt sind.

Allianz Konzern

P rä m ie n e in n a h m e . 133 131 392 R.-M. K a p it a l u n d R e s e r v e n der vereinigten G esellschaften im Jah re 1925 .

Allianz L e b e n s v e rs ic h e ru n g s b a n k A.-G.

128 00 0 00 0 R.-M.

29 % V e r s ic h e r t e n d iv id e n d e V e rsic h e ru n g sb e s ta n d E n d e 1926 . . . . . ...m e h r a ls 500 0 00 000 R.-M.

Allianz V ersicherungs-A ktien-G esellschaft in Berlin

B a d i S C h e Pferdeversichergs.-A nstalt A -G. in K arlsruhe i.B ., H e r m e s K reditversicherungs-B ank Akt.-G esellsch. in Berlin.

B r a n d en b U rg erS p ieg elg la s-V ersich erg s.-A-G inB erlin,

Kraft

V ers.-A.-G. des A utom obilclubs v. Deutschi, i Berlin, G l O b l l S V ersicherungs-A ktien-G esellschaft in H am burg, U n i o n Allgem eine Deutsche H agel-V ers.-G es. in W eim ar,

V e r s i c h e r u n g s z w e i g e ;

F euer ♦ T ra n s p o rt ♦ Haftpflicht ♦ Unfall ♦ E in b ru ch d ieb stah l ♦ B e ra u b u n g * M aschinenbruch W a sse rleitu n g s-S ch a d e n ♦ V aloren * Schmucksachen in P riv a tb e sitz ♦ R e is e g e p ä c k ♦ Aufruhr Kaution ♦ Auto (Unfall, Haftpflicht, Kasko) » L eben » A u s s te u e r * Invalidität

u n d S te r b e k a s s e ♦ H agel • P f e r d e u n d Vieh R enten * P e n s io n

* Glas

Kredit

Spar-

(2)

2 O S T S E E - H A N D E L N ummer 3 Auf G rund dieser T atsachen hätte m an a n ­

nehm en müssen, d aß nun auch a l l e Linien, die mit Reichssubvention nach N orden und Nordosten durchgeführt werden, über Stettin gelegt werden.

D em ist nicht so. E ine sehr wichtige internationale V erbindung, nämlich die Strecke K o p en h ag e n — B erlin—D resd en —P r a g —Wien, führt, wie die a n ­ liegende K arte zeigt, über Lübeck. Dieser Luftweg ist zweifellos der A nfang der zukünftigen großen N o rd - Süd - V erbindung Skandinavien — Balkan — Kleinasien. Dieser zukünftige G roßverkehrsw eg b e ­ findet sich also dem nach schon im Ausbau und es ist nicht erkennbar, welche G ründe dazu führen, ihn über Lübeck unter U m g eh u n g von Stettin zu legen. Besonders beachtenswert ist hierbei, d a ß wohl eine V erbindung Stettin—K openhagen—Oslo mit Anschluß von Berlin vorgesehen ist, aber nur für 3 Sommermonate, w ährend K openhagen—L ü ­ beck—Berlin ganzjährig, d. h. auch den W inter 1927/1928 hindurch geflogen werden soll. Zudem zeigt ein Blick auf die Karte, d a ß parallel hierzu noch eine V erbindung K openhagen—H a m b u rg e in ­ gerichtet wird, die in dem Luftwege H a m b u rg — Berlin ihre Fortsetzung findet. E s ist natürlich, daß für die W ahl dieser Linienführung besondere V e r­

anlassungen Vorgelegen haben müssen, und es e r ­ übrigt sich wohl darauf hinzuweisen, daß das Reich auch die Interessen des Flughafens Stettin, an dem es ja erheblich beteiligt ist, sicher berücksichtigen wird. E s darf ab er nicht unerwähnt bleiben, d aß jetzt noch im Luftverkehr öfter Linien in der Weise geführt werden, d aß Städte einbezogen werden, die hohe Zuschüsse Zusagen, um Luftverkehrslinien

® STETTIN

im Flugverkehr 1927

o

L e ip z ig

S tettin -läppen haejen- Oslo

o o m l S j u n i Z ? ■ J5.S c p f .2 7

* 3777on a (c.

W ien -

Berli n-Lü becl^-J^o pciihog e n Malmö

vom t T /ip ril 2? fS J7pnL 28 - f2 TTionate.

zu erhalten, auch wenn es einen Umweg bedeuten sollte. Dieses hat sicher Berechtigung bei inner­

deutschen V erbindungen. Bei den internationalen Strecken jedoch m üßte derartige R ücksichtnahm e unter allen U m ständen unterbleiben.

Wie bekanntgew orden ist, soll in T ravem ünde bei Lübeck ein See- und Landflughafen nach groß- angelegtem Plan erbaut werden. E s machen sich Bestrebungen bem erkbar, in diesem H afen sä m t­

liche Flugzeuglinien, insbesondere auch sämtliche die Ostsee überquerenden Strecken zu vereinigen.

E s würden sodann die jetzt im Ausbau der Groß- strecken folgerichtig über Stettin führenden Linien auch nach L übeck-Travem ünde verlegt werden. E s erweckt den Anschein, als wenn die Linienführung 'Malmö;—'K openhagen—L übeck—B erlin—D re sd e n — Wien schon den A nfang zur Verwirklichung dieser Bestrebungen darstellt. D er neue Flughafen T ra v e ­ m ünde hat eine D aseinsberechtigung für die nach W esten führenden Ozeanlinien, von denen zunächst wohl die Strecken über die Nordsee ausgebaut werden. U nbeschadet der Richtigkeit dieses G e ­ dankens kann man jedoch die Konzentration nicht so weit treiben, d aß die gerade Linienführung nach N orden und Nordosten, die unfehlbar auf Stettin verweist, auf den U m weg über Lübeck abgelenkt wird. H ierm it würden auch die Anschlüsse für den gesam ten Osten des Deutschen Reiches, der in erster Linie wirtschaftliche Interessen nach N orden und N ordosten hat, unmöglich gem acht werden.

E s m uß gefordert werden, d a ß die Verbindung K openhagen—Berlin über Stettin gelegt werde. Sie bildet, wie schon erwähnt, den Grundstock der großen Nord-Südlinien Skandinavien—Deutschland

—Balkan. Im weiteren Ausbau käm e nach N orden die V erlängerung nach Oslo hinzu. D er Anschluß des nördlichen Schwedens und Finnlands sowie der R andstaaten ist wie im Schiffsverkehr nu;r über Stettin zu erreichen, w ährend der Anschluß N ordw est-D eutschlands durch die bestehende V e r­

bindung H a m b u rg —Berlin gegeben wäre.

Schlesien würde durch seine V erbindungen mit P ra g bzw. Wien auf dem W ege nach Süden und durch B reslau—Stettin in der N ordrichtung a n g e ­ schlossen werden, Danzig und K önigsberg durch die bestehende V erbindung mit Stettin. Alle diese Anschlüsse g ro ß er W irtschaftsgebiete sind nur bei der Streckenführung über Stettin möglich. N ur auf diesem W ege ist auch ein organischer Ausbau dieser Luftverbindung, die zu den wichtigsten der Z u ­ kunft gehört, möglich.

Zum Schlüsse sei dann noch erwähnt, d a ß der Luftweg Berlin—L übeck—K openhagen um 62 K i­

lometer weiter ist als Berlin—Stettin—Kopenhagen, ein Um stand, der bei den ohnehin beschränkten Mitteln auch nicht au ß er acht gelassen werden dürfte.

C e s e n S i e d e n

O s l s e c ^ H a t t d d

(3)

1. F eb ru ar 1927 O S T S E E - H A N D E L 3

Die Wetterwarte Stettin.

Von R. T ü r s t i g , Leiter der W etterw arte Stettin.

Die E n d e v o r i g e n J a h r e s e r f o l g t e V e r l e g u n g d e r W e t t e r w a r t e v o n S w i n e - m ü n d e n a c h S t e t t i n bedeutet einen nam haften Gewinn für die Ausgestaltung der wetterdienstlichen Bestrebungen in Deutschland. — Diese vollzog sich von A nfang an einerseits in enger A npassung der mit den E rgebnissen wissenschaftlicher F orschung wachsenden Leistungsfähigkeit der praktischen M e ­ teorologie an das immer ausgedehntere Gebiete und immer weitere Berufskreise ergreifende und zu­

gleich in immer mannigfaltigere Sonderinteressen sich verzweigende Bedürfnis nach wetterkundlicher Beratung —, andererseits durch Angliederung der hierfür erforderlichen neuen E inrichtungen und T ä ­ tigkeiten an die zu einer gegebenen Zeit schon v o r­

handenen meteorologischen Anstalten. Im m er erst wenn die E rkenntnis sich Bahn gebrochen hatte, daß das Bestehende den Erfordernissen der jewei­

ligen Gegenwart nicht m ehr gerecht werden könne, ward Neues gestaltet.

Dieser G ang der Entwickelung spiegelt sich in der fortschreitenden D e z e n t r a l i s a t i o n des W e t­

terdienstes; im Januar 1878 — drei Jahre nach ihrer ründung '— begann die Deutsche Seewarte ihre täglichen W etterkarten herauszugeben; dieselben rächten anfangs eine einheitliche W ettervorhersage Ur ganz D eutschland —, vom Januar 1883 ab je eine für Ost-, Nordwest- und Süddeutschland. I n ­ d i s c h e n wuchs mit der wetterkundlichen E rfah- nUn£ die Einsicht in die Besonderheiten verschiede-

^ er Gebiete und brach der E rkenntnis Bahn, daß, die g0ri. e i n e r verantwortlichen Stelle zu versorgenden ezirke räumlich eingeschränkt und die en tsp rech en - en. Zentralstellen verm ehrt werden m üßten. Dies unrte 1906 zur E n tsteh u n g des „O e f f e n t l i c h e n e t t e r d i e n s t e s “ , der 1925 ganz D eutschland

W o-

^ ez^r ^’en und H auptstellen um faßte und v o r­

legend landwirtschaftlichen und binnenländischen Be er?ssen g a l t ; von den norddeutschen unter diesen A?nken wurde die Mehrzahl im R ahm en der sog.

s a t ° r d ‘d e U t S C h [en W e t t e r d i e n s t - O r g a n i - n - 10 n vom preußischen Landwirtschaftsmi- ri;r iftnurn verwaltet — auch wo dieselben einer

^gr1 Preuß ischen Anstalt — wie z. B. in Llamburg

^•'e^ch gegründeten Deutschen Seewarte —

^ g e g lie d e r t sind.

fe n fl^ nter ^ en ostdeutschen Bezirken dieses Oef- die p W etterdienstes von 1906 finden wir nun H-int !°.V i?2011 Schlesien und O stpreußen von ihren sorrrf.S, Breslau bezw. K önigsberg aus ver- Beyivi- lngf gen war Pom m ern kein selbständiger ken ur

j

50!11 H auptstelle Berlin des die Mar- den i 611 Teil M ecklenburgs um fassen- aucli

f Zn

Vr S v^ rsa ^ den Oeffentliehen W etterdienst

uc^ für die Provinz P o m m e r n .

s e i Qder anc^eren Seite verblieb der D e u t -

*n ’s Au e e w a r t e mit den bei ihrer G ründung nendon

öa

f , ten internationalen und erdum span.

^ntlichpr, aben auch nach E inrichtung des Oef- die

k

! t et!e rd ienstes die Verpflichtung: . . . deutschen il- W itterungserscheinungen an den Erieichu , ' ? 1 zu f e i e r n und zur Sicherung uind t«n“ rs f r i ■ Schiffahrtsverkehrs 2u verwer- c es ezüglichen R eichsgesetzes); dem gem äß

wurde von ihr der gesam te S t u r m w a r n u n g s ­ d i e n s t f ü r d i e N o r d - u n d O s t s e e versehen und zwar zunächst in vollem U m fange von der Zentrale in H a m b u rg aus.

Diese von Berlin und H a m b u rg versorgten Land- und Seegebiete waren noch so groß, d aß mit dem Aufblühen von Landwirtschaft, Industrie, H andel und Seefahrt die Notwendigkeit der D e ­ zentralisierung des W etterdienstes früher oder später in die E rscheinung getreten wäre. D en tatsächlich entscheidenden A nstoß zu einer beschleunigten E n t ­ wickelung in diesem Sinne gaben a b er — e p o ch e­

m achend —- K r i e g u n d L u f t f a h r t .

Auf keines von beiden waren die bestehenden wetterdienstlichen E inrichtungen zugeschnitten; die treibende Kraft, die jetzt vom Reichsheer und von der Kriegsm arine kam, sprengte den engen R ahm en, ab er Richtung und Ziel erhielt sie doch erst durch die gestaltende Einsicht der daraus her vor g e g a n g e ­ nen V ertreter der wissenschaftlichen und p r a k ­ tischen Meteorologie. N eben den H eeres Wetterdienst trat der M arine-Luftfahr-W etterdienst, neben die Feldw etterw arten die Seewetterwarten: 1915 — W il­

helmshaven, 1916 — Kiel, 1917 (Dezember) — Swinemünde, 1918 (F rü h jah r) — Danzig.

Mit dieser N eugestaltung konnte die E n t ­ w i c k e l u n g d e s W e t t e r d i e n s t e s i m B i n ­ n e n l a n d e in den W irren und finanziellen Schwie­

rigkeiten der Nachkriegszeit nicht Schritt halten;

so kam es, d a ß die W e t t e r w a r t e S w i n e • m ü n d e seit 1921 in stets steigendem U m fange f ü r S t e t t i n u n d g a n z P o m m e r n dem v o rh an d e ­ nen Bedürfnis nach V erbreitung von W e t t e r - n a c h r i c h t e n entsprochen und seit 1924 auch den imnier zunehmende Arbeit beanspruchendien F l u g s k h e r u u n g s d i e n s t versehen hat.

D aim t war auch für die M i t t l e r e O s t s e e ein organisatorischer E rfolg angebahnt, der etwa gleichzeitig für den deutschen N ordosten und die ö s t l i c h e O s t s e e verwirklicht w urde: die p o ­ litischen Ereignisse hatten die V e r l e g u n g d e r W e t t e r w a r t e D a n z i g n a c h K ö n i g s b e r g notwendig gemacht, wo im R ahm en der O rg a n i­

sation von 1906 — wie oben erw ähnt — bereits eine Dienststelle des Oeffentlichen W etterdienstes b e ­ stand. Am 1. Juli 1920 wurde diese nun im E i n ­ vernehmen mit dem preußischen L andw irtschafts- ministerium allgemein d e r W e t t e r w a r t e K ö ­ n i g s b e r g d e r D e u t s c h e n S e e w a r t e a n ­ g l i e d e r t , die seitdem den gesam ten W etterdienst für O stpreußen und die westpreußische Küste ein ­ schließlich des Sturmwarnungs- und des F lugsiche­

rungsdienstes versieht.

E s ist bemerkenswert, d aß — wie für die Grün, dung, so wieder — f ü r d i e V e r l e g u n g d e r W e t t e r w a r t e die E n t w i c k e l u n g d e r L u f t f a h r t a u s s c h l a g g e b e n d g e w o r d e n ist. Allzu schwierig gestaltete sich die telefonische F lu g b eratu n g wie sie von Swinemünde aus d u rc h g e ­ führt wurde. Das Ja h r 1925 brachte — wie den I n ­ teressenten an der W etterberatung bekannt ist — verschiedene provisorische E inrichtungen: Das

P r e u ß i s c h e M e t e o r o l o g i s c h e I n s t i t u t ,

dem die H auptstelle Berlin des Oeffentlichen W e t­

(4)

4 O S T S E E - H A N D E L N ummer 3 terdienstes angegliedert ist, richtete eine N e b e n ­

s t e l l e i n S t e t t i n e i n ; der dorthin entsandte Meteorologe ließ sich jedoch an der H auptstelle auf die D auer nur schwer entbehren. F erner wurde ein Teil des Personales der W etterw arte Swinemünde nach Stettin verlegt; ab er der M a n g e l a n e i n ­ h e i t l i c h e r L e i t u n g m achte sich fühlbar und da an drei örtlich getrennten Stellen, — in Swine- m ünde und an den beiden Stettiner Flughäfen — gleichzeitig gearbeitet werden m ußte, so war D o p ­ p e l a r b e i t u n v e r m e i d l i c h .

Alles dies führte zu einer neuen, von allen B e ­ teiligten mit Befriedigung aufgenom m enen U e b e r ­ e i n i g u n f t z w i s c h e n d e n f ü r d i e F r a g e m a ß g e b e n d e n m e t e o r o l o g i s c h e n A n ­ s t a l t e n , d e m P r e u ß i s c h e n I n s t i t u t u n d d e r D e u t s c h e n S e e w a r t e , welche dabei vor Allem die für die W etterberatung Pom m erns erreich ­ baren Vorteile in ’s Auge fa ß te n ; diese U eberein- kunft ist inzwischen von den übergeordneten M i­

nisterien, dem preußischen für Landwirtschaft und dem Reichsverkehrsministerium, genehmigt und in verstreuten Pressenotizen erwähnt worden, die in ­ haltlich von einander abweichen und einer ergänzen­

den Klarstellung b e d ü r f e n :

Die W e t t e r w a r t e S w i n e m ü n d e der D eutschen Seewarte wurde n o c h i m M o n a t D e ­ z e m b e r unter gleichzeitiger Versetzung ihres Leiters und ihres Gesam tpersonales v o n S w i n e ­ m ü n d e n a c h S t e t t i n v e r l e g t . Mi t d e m 1.

Januar 1927 ist die Provinz Pom m ern somit zu einem selbständigen, dem Preußischen Ministerium für Landwirtschaft, D om änen und Forsten u n ter­

stehenden W etterdienstbezirk innerhalb der N o r d ­ deutschen W etterdienst-O rganisation erhoben w or­

den, mit dem Sitz der W etterdienststelle in Stettin, wo dieselbe der W etterwarte Stettin der Deutschen Seewarte in der gleichen Weise angegliedert wird, wie die W etterdienststelle Königsberg bereits seit Jahren der dortigen W etterwarte der D eutschen S ee­

warte. Die mit der V erlegung von Swinemünde en t­

standene W e t t e r w a r t e S t e t t i n übernim m t so­

mit fortan den gesam ten W e t t e r d i e n s t f ü r d i e P r o v i n z P o m m e r n — : den der N o rd d e u t­

schen Organisation, den Sturmwarnungs- und den Flugsicherungsdienst. —

Die für denselben erforderlichen e n d g ü l t i ­ g e n R ä u m e a u f d e m F l u g p l a t z a m D a m m s e h e n S e e werden kaum vor H erbst 1927 fertiggestellt sein; doch werden dort p r o v i ­ s o r i s c h e R ä u m e i m M ä r z d. J. zur V e r­

fügung stehen; bis dahin gewährt das H ee resu n ter­

kunftsam t eine vorläufige U nterkunft auf dem F l u g p l a t z K r e k o w . Anschrift: W etterwarte Stettin, Flugplatz Krekow, Fernspr. 8935.

I n S w i n e m ü n d e b l e i b t die zum in tern a­

tionalen Beobachtungsnetz gehörige N o r m a l b e - o b a c h t u n g s - S t a t i o n bestehen, welche die Deutsche Seewarte seit m ehr als 40 Jahren dort unterhält.

BeKannfmadiimg über Auslegung eines EismeldesdiiHes.

Die von der Deutschen Seewarte als Anlage zu den N. f. S. Ausgabe N r. 47 und in den w ichtig­

sten Schiffahrtszeitpngen bereits veröffentlichten B e ­ kanntm achungen betreffend den E isn ach rich ten ­ dienst, bedürfen infolge einer nachträglichen Erwei-

weitere Folgeerscheinung der Vereisung dieser G e­

wässer war eine empfindliche Störung des W irt­

schaftslebens und eine Schädigung des V olksver­

mögens um Millionenwerte. U m eine W iederholung solcher Gefahren und Verluste nach Möglichkeit

L e t t l a n d

05)

Russland

(Übersfcht)

F inn la nd (63)

Norwegen

Dänemark ' ( 18)

A lle D ra h t- u . F u n k n a c h r ic h t e n g e s c h lü s s e lt. R ussische u. ra c /io - te le p h o n is c h e in o ffe n e r S prache.

Funk Dampfer

. und Eisbrecher

X - 600 Swinemünde

X « 600 's

_ - u _-—

. Funk llrn boot-

>■.18

Nebenstellen d. D. See w arte,

Qi enstste/ien d. Marine Zeitung, Hafen ~ und Lotsen bei? örden der wichtigsten Küstflnpläfoe und Schiffahrtsz.eitunqen.

D eutsche u. DanischeMeldij.

B e r ic h t von 240 S ta tio n e n an etw a 120 Ste/Isn

w ie l i n k s n e b e n s te h e n d

14-20 Königswusterhausen Z " 33S o \ ( 9 deutsche Stationen ) 1115 N orddeich X * 1100

( 27*d e u t s c h e S t a t i o n e n )

1130 S w in e m ü nd e X » 1100 (2f deutsche S ta tio n e n ) 0800 Sw inem ünde % » uoO

( n u r Seehafen u. H a f f )

1 J 1 5 2 3 - 5 0 S o n n t a g s n u r 2 3 5 0

terung desselben, einer Ergänzung, die Schiffahrts­

kreisen hierdurch zur Kenntnis gebracht werden.

E s wird wohl noch überall in lebendiger E r in ­ nerung sein, welchen G efahren und Verlusten die Schiffahrt im vergangenen W inter durch die im finnischen M eerbusen auftretenden starken E i s ­ m assen preisgegeben war. D er ganze M eerbusen war längere Zeit von einer ununterbrochenen E i s ­ decke bis weit in die Ostsee hinaus bedeckt. Eine

vorzubeugen, hat der Reichsverkehrsminister zu

Gunsten der Schiffahrt Mittel zur V erfügung g e ­

stellt, um eine erhebliche V erbesserung des Eisnach-

richtendienstes durchzuführen. U nterstützt wurde

dieses U nternehm en durch weitgehendes E n tg e g e n ­

kom m en der Marineleitung. Dam it aber die für die

V erbesserung des Eisnachrichtendienstes aufgewen-

deten sehr erheblichen Geldsummen nicht v e rg eb ­

lich verausgabt werden möchten, ist die Mitarbeit

(5)

1. F eb ru ar 1927 O S T S E E - H A N D E L und A usrüstung der Schiffe mit R adioem pfangs­

und Sendegerät unbedingt erforderlich. In den nachstehenden Ausführungen, dem der nachstehende Plan beigefügt ist, soll eine D arstellung gegeben werden über die zum Abschluß gebrachte E rw eite ­ rung des Eismeldedienstes im R ahm en des ganzen Organisationsplanes.

W enn die Eisverhältnisse sich so gestalten, d aß es eines außerordentlichen Schutzes der Schiffahrt bedarf, wird die Stationierung eines E ism eld e­

schiffes vor der M ündung des finnischen M eer­

busens in die Ostsee erfolgen. Das Gebiet, in dem sich dieses Schiff möglichst halten sollte, liegt in ­ nerhalb der ungefähren Verbindungslinien folgen­

der Punkte:

59°0’ N

2100’ O 59035’

7 7

2100’

7 7

59°35’

7 7

2300’

7 7

59020’

7 7

2300’

7 7

59°20’

7 7

2200’

7 7

59°0’

7 7

21030’

7 7

5900’

7 7 r —

2100’

> 7

Das Eismeldeschiff sammelt alle erreichbaren Meldungen von Landstationen, E isbrechern und Schiffen und gibt denselben auf A nfrage Auskunft über die ihm bekannten Eis- und Schiffahrtsverhält­

nisse. Ferner übermittelt das Eismeldeschiff um 10.00 und 19.00 über die Marinefunkstelle Pillau einen Sammelbericht an die Deutsche Seewarte, in wel­

chem alle Eism eldungen zusammengestellt sind, die von der Seewarte selbst nicht aufgenom m en werden

Dänisdie Eisen« und

Die „D änische H an d elsru n d sch au “ schreibt:

Die Tätigkeit der dänischen Eisen- und M e­

tallindustrie wurde im Jah re 1925 teils durch einen

^

Monate dauernden Arbeiterkonflikt beeinflußt, teils durch die Schwierigkeiten, die dem schnellen Aufstieg der dänischen Krone, ungefähr zu Pari, lm Laufe des H erbstes folgen m ußten. Diese a u ß e r ­ gewöhnlichen Verhältnisse sind bei der Beurteilung der Uebersicht über den U m fang der Leistungen, über welche weiter unten berichtet wird, und die ai,f statistischer Grundlage beruhen, in Betracht zu ziehen.

M aschinenfabriken und E isengießereien.

Der W ert der hergestellten Maschinen — e in ­ schließlich der aus den Schiffswerften h erv o rg e­

gangenen — betrug im Jah re 1925 etwa 82 Mil­

lionen K r o n e n ; hierzu kom m en noch ausgeführte chmiede- und W iederherstellungsarbeiten im G e­

sam tbeträge von 15 Mill. Kr. E s wurden Maschinen W erte von mehr als 28 Mill. Kr. ausgeführt, u - a. Schiffs-, Boots- und Petroleummotoren, elek ­ tis c h e Maschinen und Dynamos, Dam pfmaschinen, raftmaschinen für W ind und W asser, M eierei- Maschinen, Kühlanlagen sowie Maschinen für Me- - und Holzbearbeitung, Nahrungsm ittelindustrie, ein-, Kalk- und Tonarbeiten.

r H erstellung von Dam pfm aschinen, Moto- n und anderen Kraftmaschinen hat einen W ert SrK'wtWa ^ Mül- K r.; ferner wurden auf den Pf / erften Dieselmotoren von insgesam t 65 200 erdestärken im W erte von 15,1 Mill. Kr., sowie

können. Auch Swinemünde nimmt Schiffsmeldun­

gen auf und leitet sie auf dem D rahtw ege der S e e­

warte zu. Alle M eldungen über in See treibendes Eis werden den amtlichen Eisberichten der S ee­

warte angehängt. F erner verbreitet die Seewarte R adiote’.ephonische Eisberichte im Klartext über den H am b u rg er und K önigsberger Rundfunksender, so ­ wie über den Wolffsender. Diese Berichte enthalten eine Uebersicht über die Schiffahrtsverhältnisse JalLer deutschen und außerdeutschen Stationen. Die S e n ­ dungen der N o rag und O rag sind für die R u n d fu n k ­ teilnehmer, die an Eisnachrichten interessiert sind, ferner die im R ahm en des H ochseerundfunks über den W olffsender verbreiteten Eisberichte für in See befindliche Schiffe bestimmt. Somit können Schiffe, sofern diese über R adioem pfangsapparate verfügen, auf See N achrichten aufnehm en und auch auf Gruyid der von ihnen aufgefangenen W etterberichte einen Ueberblick über die Verschiebungen des Eises g e ­ winnen. D as Auslegen eines Eismeldeschiffes hat für die Schiffahrt noch den besonderen Vorteil, d a ß die Schiffe zu jeder Zeit und in vielen Fällen sogar sogar unmittelbar vor dem Eintritt in die Eisgebiete Auskunft vom Eismeldeschiff erhalten können. D a ­ durch wird den Schiffen die Möglichkeit gegeben, eine passende W ahl der Route zu treffen, m anchen Gefahren aus dem W ege zu gehen und rascher ihr Reiseziel zu erreichen.- Sehr wichtig ist es auch, d aß vom Eismeldeschiff aus auch S trom beobachtun­

gen und auch m ittelbar Beobachtungen über die Trift des Eises angestellt und den Schiffen ü b e r ­

mittelt werden können. D.

Metallindustrie 1926 .

8 D ieselm otorenanlagen zum E inbau in Schiffen von insgesamt 20 000 PS. ge b a u t; weiter ist noch die H erstellung landwirtschaftlicher Maschinen, u. a.

D reschm aschinen, Strohpressen und M ahlgängen zum W erte von etwa 8,4 Mill. Kr. zu erw ähnen;

des weiteren Maschinen und Anlagen verschiedener Art sowie W erkzeugm aschinen zum W erte von etwa 33,3 Mill. Kr. und die H erstellung von E le k tro ­ motoren, Transform atoren, Dynam os usw., deren W ert sich auf etwa 12 Mill. Kr. belief.

Die Eisengießerei-Erzeugnisse für B auguß wie Zimmeröfen, K üchenherde, Dampf- und WarnV- wasserkessel, Heizkörper, F enster u. a. betrugen 13,429 T o n n e n ; für Guß zu H aushaltungsgeräten wie Spülkummen, Töpfe, Pfannen, Gasöfen und Gasherde, Bügeleisen u. a. 1866 T o n n en ; an G u ß ­ eisen für U nternehm er, wie Pumpen, G egenstände für K loakanlagen wurden 3964 T onnen h e rg e ste llt;

ferner kann noch genannt werden Gußeisen für Schiffsbedarf, landwirtschaftliche Maschinen und M aschinenguß, was zusammen 18157 T onnen b e ­ trug, und endlich die Leistung in den Gießereien der Schiffswerften, die sich auf 18 000 T onnen belief.

Eisenwarenfabriken u. a.

D er Produktionswrert dieser Industrien belief

sich im Jah re 1925, ausschließlich der ausgeführten

W iederherstellungsarbeiten, auf 12,6 Mill. Kr. E s

wurden hergestellt Pflüge, E ggen, Rübenhacken,

W agenfedern und Achsen, Sattelzeug- und B a u ­

beschlag, Bolzen, Schrauben, Muttern, Hufeisen und

Hufeisennägel, Geldschränke, eiserne Betten, Spa-

(6)

6 O S T S E E - H A N D E L N um m er 3 ten, Schaufeln, Mistgabeln, Forken, Rechen,

H acken, Beile, H äm m er, Feilen, Sägeblätter, T isc h ­ messer und andere Messer, Riemenverbinder, A uto ­ maten, W agen u. a.

Pflüge, Spaten, Schaufeln, Mistgabeln, Forken, Rechen und Beile kam en zur Ausfuhr.

Kabelfabriken, Drahtfabriken und Walzwerke.

D er G esam tum schlag dieser Industrien belief sich im Jah re 1925 auf 26,1 Mill. Kr. E s wurden 3956 T onnen Kabel, wovon 726 T onnen ausgeführt wurden, und 872 T onnen übersponnener L eitungs­

draht, von welchem 79 T onnen ins Ausland gingen, hergestellt. Diese Fabrikationen hatten einen W ert von 12 Mill. Kr.

An D rah t und D rahterzeugnissen wurden u. a.

5669 T onnen E isen und Stahldraht, 6945 T onnen D rahtstifte und Klammern, 1696 T onnen Stachel­

draht, 895 T onnen N ägel und Schrauben und 705 T onnen D rahtgeflecht zum W erte von

71/2

Mill. Kr.

hergestellt; hierdurch kamien etwa 800 000 Kr. durch' Ausfuhr ein.

Die W alzwerkindustrie stellte zum Verkauf 3549 T onnen und für eigenen Bedarf 1753 T onnen W alzwerkerzeugnisse her.

Blechwarenfabriken.

Erzeugnisse der Blechwarenindustrie w aren:

Eim er, Blechbüchsen, W aren für Haushaltungs\- bedarf, sowohl emaillierte, lackierte, galvanisierte, und aus W eißblech hergestellte, ferner Gasmesser und Flaschenkapseln zum W erte von 19,3 Mill. Kr.

E s wurden 232 T onnen M ilchtransporteimer nach vielen L ändern ausgeführt.

D er W ert hiervon betrug etwa eine halbe M il­

lion Kr.

M etallwarenfabriken.

Die E rzeugung von M etallguß und Metall waren hatte im Jah re 1925 einen Gesamtwert von 8,7

Mill. Kr. Die wichtigsten der hergestellten Artikel waren elektrische Lam pen und Zubehör sowie A r ­ m aturen ; im übrigen ab er um faßte die Produktion u. a. H aushaltungsgegenstände, Galanteriewaren, Bau-, Geschäfts- und Schiffsausrüstungen, Fahrrad- Zubehör, Metallschilder und rohen M etallguß zum Verkauf.

Schiffbau-Anstalten.

In überwiegendem Grade sind es Motorschiffe, welche die dänischen Schiffbau-Anstalten im Jahre 1925 herstellten; zwei Drittel dieser N eubauten w u r­

den für ausländische Reedereien ausgeführt. Im Ganzen wurden 16 Dieselmotorschiffe mit einem R aum gehalt von 36 048 R eg.-T onnen N etto und 12 Dampfschiffe mit einem R aum gehalt von 9528 R eg.-T onnen N etto gebaut. <

D er gesam te Produktionswert belief sich auf 84,1 Mill. Kr., davon N eubauten 46,9 Mill. Kr., Schiffsreparaturen 18,1 Mill. Kr., und M aschinen­

fabrikation u. a. 19,1 Mill. Kr. An N eubauten w ur­

den an das Ausland Schiffe zum W erte von 30 Mill.

Kr. abgeliefert.

Gold- und Silberwarenfabriken sow ie V ersilberungs­

anstalten.

Diese Industrie stellte 277 kg Goldwaren zum W erte von 1,2 Mill. Kr., 35,705 kg Silberwaren zum W erte von 8,3 Mill. Kr., 60,800 kg Zinnwaren zum W erte von 1,6 Mill. Kr. sowie etwa 150 000 kg Alfenidewaren zum W erte von 5,4 Mill. Kr. her.

E s wurden 2831 kg Silberwaren, die etwa V

2

Mill. Kr. kosteten, sowie vergoldete und versil­

berte W aren zum Gesamtwert von 1,7 Mill. Kr.

ausgeführt; darunter waren für 1,5 Mill. Kr. T isc h ­ geschirr und H aushaltungsgegenstände.

Die landwirfsdiattlidie Kapazität Lettlands.

Von P e r c y M e y e r - R i g a . Das historische Alt-Livland, die heutigen R e p u ­

bliken und Lettland und E stland umfassend, war ein K ornausfuhrland par excellence; es war die b e ­ kannte ,,K ornkam m er Schwedens“ . H eute , liegen die Dinge ganz an d ers: nach einwandfreien sta a ts­

statistischen A ngaben hat Lettland jetzt eine R o g ­ g e n e r n t e von nicht m ehr als 1,5 Millionen Quintal zu verzeichnen, gegen 3,1 Mill. im H erb st 1925; der D urchschnittsertrag pro ha ist von 11,88 Quint, in 1925, was an sich schon als ungenügende E rn te galt, auf 6,17 Quint, in 1926 zurückgegangen. N u r v e r­

hältnism äßig günstiger steht es mit der letzten W e i z e n e r n t e von 0,33 Mill. Quint, gegenüber 0,34 Mill. Quint, in 1925, als freilich die W eizen­

anbaufläche wesentlich ausgedehnter war. D aher auch ein Zurückgehen des D urchschnittsertrages von 14,22 auf 10,79 Quint, von je 1 ha. Lettland:

hat im vorigen Jah r 48 000 T onnen Weizen und 73 000 T onnen R oggen für rund 36 Mill. Lat e i n - f ü h r e n müssen. Diesmal wird der Im port von Brotgetreide, der übrigens schon angefangen hat, augenscheinlich noch g rößeren U m fang annehm en, zum Teil auch derjenige von Futterkorn. Die quali­

tative Bewertung der E rnteergebnisse steht noch aus, aber besonders günstig kann auch sie nicht

ausfallen. Die L e i n s a a t l i e f e r u n g e n fallen in diesem R ahm en ins Gewicht, diejenigen von K l e e - u n d G r a s s a a t e n weniger. W eitaus günstiger entwickelt sich die T i e r w i r t s c h a f t , n a m e n t­

lich die Ausfuhr von B u t t e r u n d B a c o n , wovon die erstere hauptsächlich nach D e u t s c h l a n d , das letztere ganz vorwiegend nach E ngland geht.

Bereits haben die lettländischen Butterlieferungen diejenigen Estlands, das seinerzeit hierin vorbild­

lich auftrat, wesentlich überflügelt. Ihr W ert stieg in Lettland von 9,27 Mill. Lat in 1923 auf 14,03 in 1924, 30,26 in 1925 und 37 Mill. in 1926. Aber dieser Wirtschaftszweig allein kann das gesam te A usfuhr­

bild nicht so weit verschieben, d a ß es im Ganzen günstig und aktiv wäre.

Die F l a c h s s a i s o n , um auf den einstweilen

noch wichtigsten agrarwirtschaftlichen Ausfuhrzweig

zu kommen, hat diesmal spät begonnen. E s hat den

Anschein, als wollte R u ß l a n d d e n M a r k t i m

O s t e n b e h e r r s c h e n , denn es hat schon vor

einiger Zeit die Gelegenheit w ahrgenom m en, einen

Großteil seiner in den Ostseehäfen lagernden, auf

rund 20000 T onnen zu schätzenden R estbestände

1925 er E rn te zu verkaufen. D am it hat das A u ß e n ­

handelskom m issariat jedenfalls dem Anfang der

(7)

1. F e b ru ar 1927 O S T S E E - H A N D E L 7 Flachssaison seinen Stempel aufgedrückt. Die

Preise sind nun weiter beträchtlich gesunken, und es spricht nach Lage der D inge vieles dafür, d a ß sie noch weiter zurückgehen werden. D abei hat man einen U eberfluß an Flachs heuriger E rn te in dieser Saison nicht zu erwarten. Abgesehen von L i t a u e n , das allem Anscheine nach über m ehr Exportflachs verfügt als im vorigen Jahr, hat der ganze N ordosten Europas, namentlich Lettland und E s t l a n d , diesmal nur eine m äßige Flachsernte zu verzeichnen bei einem zunehmenden R ohstoff­

bedarf der eigenen Textilindustrie. Von einer U eberproduktion kann ab er auch deshalb nicht die Rede sein, weil R u ß l a n d , dem es vielleicht g e ­ lingen wird etwa 170 000 T onnen Flachs zu e r ­ fassen, davon nur 50—55 000 T onnen — neuer F aserernte — für den E xport erübrigen wird, d a die R ohstoffanforderungen der rätestaatlichen G ro ß in ­ dustrie alles übrige absorbieren werden. Die auf den Abschluß eines 1 e t t l ä n d i s c h - r ä t e s t a a t ­ l i c h e n F l a c h s k a r t e l l s hinzielenden V e rh a n d ­ lungen ziehen sich noch immer hin. E s ist aber nicht ausgeschlossen, d a ß dem nächst ein V o r a b - k o m m e n gelingt, dem eine P r e i s n o r m i e r u n g zugrundeliegen soll. Wieweit ein solches w irkungs­

voll sein könnte, steht noch dahin, denn es ist mit dem M i t b e w e r b d e r b e n a c h b a r t e n

Ulanen im

Myro. W enn auch abgeschlossene statistische Wahlen für das ganze letzte K alenderjahr noch nicht vorlieg,en, so ist doch aus den bisherigen M onats- berichten unc{ cjen W ahrnehm ungen der letzten Zeit

^nt ziemlicher Gewißheit anzunehmen, daß der a u s ­ wärtige H andel Litauens im Jah re 1926 gegenüber ,25 zurückgegangen ist, sowohl was den E xport tlls auch den Im port betrifft. Die turbulenten poli­

tischen Ereignisse vor wenigen W ochen, die auch clas heutige Kowno und das ganze Land immer noch nachhaltig beeinflussen, sind natürlich nicht geeignet, das W irtschaftsleben zu fördern. Am sicht­

barsten tritt die schwere Lage in Kowno, Schaulen und Memel zutage, wo die I n d u s t r i e , m ag sie auch noch gering entwickelt sein, stilliegt oder mit J^usnahmen einiger weniger Betriebe nur noch die Kurzarbeit kennt. D as typische A grarland kannte Dls vor kurzem nicht die A r b e i t s l o s i g k e i t , nun liegt sie aber vor und sie erstreckt sich teil­

weise auch schon auf das flache Land, besonders nachdem der negativste Ausfuhrzweig, der Export von Arbeitskräften, immer m ehr eingeengt wird.

. n der E rkenntnis der eigenen unzulänglichen Kräfte ist man in Litauen mit der B o d e n a u f t e i l u n g } oi sichtiger zu W erke gegangen, als beispielsweise in den anderen baltischen Staaten. Litauen hat g e ­ genwärtig nicht viel m ehr als 25 000 Neusiedlungen, ie zu einem Großteil kaum lebensfähig sind. U m . as ländische Proletariat nicht noch zu vermehren,

^ „ o e s c h lo s s e n worden, in diesem Jah r Güter unter

•-y ha nicht anzurühren, sondern nur eine Anzahl o eher von 200 ha aufzuteilen, dabei aber den J u n g ­ e n t$n nach Möglichkeit günstige K reditbedingun­

gen e^nzuräumen, besonders wenn es gelingen sollte,

^le sehnlichst erw arteten ausländischen A n l e i h e n ü erh ab en .

F e r r \ p wird, um überhaupt die Lage der Land-

F l a c h s l ä n d e r E s t l a n d , L i t a u e n u n d P o ­ l e n zu rechnen, die ein Flachsm onopol bei sich nicht kennen, jedoch ansehnliche Faserm engen dem W eltm arkt anzubieten haben, wobei in E stlan d die hohe Qualität, in Litauen und Polen die W a re n ­ m enge ins Gewicht fällt.

Ganz Osteuropa steht jetzt im Zeichen einer a k u t e n F l a c h s w i r t s c h a f t s k r i s e , die ih re r­

seits nur einen Teil der hier chronisch gewordenen A grarkrise bildet. D abei ist die Landwirtschaft in diesen Ländern das R ückgrat des gesam ten W irt­

schaftslebens. D ringend bedarf die Landwirtschaft der O ststaaten einer wirksameren Förderung, als sie bisher bei den vorhandenen beschränkten Mitteln bewirkt werden konnte. D as Problem der A u s ­ l ä n d s a n l e i h e n ist daher hier wieder T a g e s g e ­ spräch. E stlan d hat alle Aussicht in den nächsten Wochen ein D arlehen zu erhalten. Auch die anderen baltischen Staaten sind auf ein solches angewiesen, um ihr Agrarwesen direkt oder indirekt zu heben und dam it ihre landwirtschaftliche Kapazität, die m ehr und m ehr der Tierwirtschaft den Vorzug gibt, weiter zu entwickeln. Die hier noch im W erden b e ­ griffene landwirtschaftliche, somit auch volkswirt­

schaftliche U m stellung ist von einer Bedeutsamkeit, die nicht übersehen werden sollte.

neuen fahr.

Wirtschaft zu heben, beabsichtigt, die L a n d w i r t ­ s c h a f t s k a m m e r zu Kowno, die bisher nicht viel m ehr als ein Scheindasein fristete, mit g r ö ­ ßeren Rechten auszustatten. D er privaten In itia­

tive 'soll m ehr Spielraum geboten werden und d ie ’ W ahlen will man so regeln, d a ß in der H auptsache Landwirte und Genossenschaftler in die K am m er gelangen. Man will sich dabei an d e u t s c h e B e i - s p i e l e halten und die Landw irtschaftskam m er nach dem Modus der deutschen Vorbilder aus- bauen. Sobald die U m stellung vollzogen ist, würde der Landw irtschaftskam m er ein Teil der Arbeiten des Landw irtschaftsdepartem ents ü bertragen w e r­

den. Die K am m er soll bis zu einem bestim m ten G rade auch zum Spitzenverbande der bereits b e ­ stehenden landwirtschaftlichen Organisation werden und überhaupt das gesam te A grarwesen des L a n ­ des zu entwickeln haben. Wieweit sie diesem ziem­

lich weit gesteckten Ziele sich zu nähern im stande sein wird, ist abzuwarten. Die einstweilen noch so e x t e n s i v e n A g r a r m e t h o d e n haben bei einem diesmal besonders reichlichen Flachsertrag zu einer Getreidem ißernte geführt, jedenfalls was Brotkorn, besonders Roggen, betrifft.

Alles hängt für Litauen nun davon ab, wann die, wie es heißt, auf eine w i r t s c h a f t l i c h e U n i o n h i n z i e l e n d e n V e r h a n d l u n g e n m i t D e u t s c h l a n d auf genom m en und wie sie v e r­

laufen werden, denn ein wirtschaftlicher Anschluß

Litauens nach Osten hin ist gegenw ärtig kaum

diskutabel, würde auch nach Lage d er D inge wenig

versprechen. Die Beziehungen Kownos zu Berlin

sind gegenw ärtig aus politischen Gründen nicht die

besten. D as aber kann sich ändern, wenn man in

Kowno zu einer besseren Einsicht kommt, und es

spricht jetzt schon m anches dafür, d a ß diese E r ­

kenntnis in Litauen langsam wach wird.

(8)

8 O S T S E E - H A N D E L N umm er 3

Wirtschaftliche Nachrichten

Schweden.

Zur Lage der schwedischen Maschinenindustrie im Jahre 1926. W ie aus d e n A n tw o rte n au f eine von „ S v e n s k E x p o r t “ bei d e n f ü h r e n d e n P e rs ö n lic h k e ite n d e r w ic h tig s te n s c h w e ­ d is c h e n M as c h in e n fa b rik e n v o r g e n o m m e n e n U m f r a g e erhellt, h at die s c h w ed isch e M as c h in e n in d u strie im g r o ß e n u n d g a n zen im v e r g a n g e n e n J a h r e g a n z g ü n s tig a b g e s ch lo ssen , o b ­ w o h l d ie K o n k u r r e n z a u f d e n A u s la n d s m ä r k te n k a u m w e ­ n ig e r sc h a rf g e w o r d e n ist. D iese K o n k u r r e n z w ird je tz t w e n ig e r d u r c h P r e is d r u c k als d u r c h G e w ä h r u n g re c h t g ü n ­ s tig e r K r e d itb e d in g u n g e n b e m e r k b a r . — D ie W e r k z e u g m a ­ s c h in e n in d u strie h at im v e r g a n g e n e n J a h r mit b e s o n d e r s g r o ß e n S c h w ie rig k e ite n zu k ä m p f e n g e h a b t, u n d d e r W e g ­ fall des ru ssisc h en M a r k te s in fo lge d e r V e r w e ig e r u n g von L izen zen im n o r m a le n U m f a n g e h at d e m E x p o r t g e s c h ä f t s c h w e r e n A b b r u c h g etan . D ie B e s c h r ä n k u n g d e r einzelnen W e r k z e u g m a s c h i n e n f a b r ik e n anstelle d e r f r ü h e r e n V ie lse itig ­ k eit h at die K o n k u r r e n z f ä h ig k e it d ie s e r B ra n c h e b e d e u te n d g e s te ig e rt. T r o t z d e m ist a b e r d e r A b sa tz a u c h a u f d e n ü b rig e n alten E x p o r t m ä r k t e n u n b e f r ie d ie g e n d g e b lie b e n . — D ie S e p a r a to r in d u s tr ie h a t die sch o n 1925 b e m e r k b a r e B e s ­ s e r u n g f o r ts e tz e n k ö n n en , u n d d ie A u sfu h r d e r e rs te n elf M o n a te von 1926 w eist ein M e h r von ru n d zw ei Mill. K r.

auf. — D a s se lb e d a r f von d e r E r z e u g u n g u n d d e m A b sa tz la n d w irts c h a ftlic h e r M asch inen g e s a g t w e r d e n — zum g r o ß e n Teil d a n k d e r g ü n s tig e n E r n te e r g e b n is s e . — D ie s c h w e ­ d is c h e K u g e lla g e rin d u s trie w a r voll b e s c h ä ftig t un d die E r ­ zeu g n isse d ie s e r G r u p p e v e rm o c h te n u n g e a c h te t u n g ü n s tig e r K o n ju n k tu r e n auf v e rs c h ie d e n e n w ic h tig e n M ä r k te n ihre A usfuhr g e g e n ü b e r d e m V o r ja h r e u m 23,8 P r o z e n t zu s te i­

g ern . — l n Benzin- u n d R o h o e l m o to r e n h a t sich d as G e ­ sch äft la n g s a m g e h o b e n , w e n n au ch die P re is e von d e r A u s ­ la n d s k o n k u r r e n z s e h r g e d r ü c k t w o r d e n sind. T r o t z d e r sc h a rfe n d e u ts c h e n K o n k u r r e n z h at sich d e r A b sa tz n ach F r a n k r e ic h v e r g r ö ß e r t. — A uch d e r E x p o r t an G a s a k k u ­ m u la to re n w a r 1926 g e g e n ü b e r 1925 w ie d e r g r ö ß e r . — D ie s c h w e d is c h e W e r f tin d u s tr ie d a r f im g r o ß e n u n d g a n z e n mit d e m J a h r e 1926 zu frie d e n sein. — D ie E le k tr o in d u s tr ie h at in d e n ersten elf M o n a te n d e s B e ric h ts ja h re s im W e r t e von 24,4 Mill. K r. e x p o r tie r t g e g e n 18,4 Mill. K r. im g le ic h e n Z e itr a u m 1925. G r ö ß e r e L ie f e r u n g e n e rfo lg te n an d ie E n d e 1926 in B etrieb g e s e tz te n V o lc h o w - W e r k e in R u ß la n d . D ie A u sfu h r a n S ta u b s a u g e r n h a t g a n z a u ß e r o r d e n tlic h z u g e n o m ­ men. D ie T e le p h o n in d u s tr ie b e k a m 1926 A u fträ g e in G e ­ s a m th ö h e von 20 Mill. Kr., w o v o n 16,3 au f d a s A u slan d u n d 3,7 Mill. Kr. au f S c h w e d e n entfielen. Im L au fe d es J a h r e s sind B es te llu n g e n im B e tr a g e von 14 Mill .Kr. a u s g e f ü h r t w o rd e n , u n d A n fan g 1927 la g ein A u f tr a g s b e s ta n d von 20 Mill. K r. v o r o d e r d o p p e lt so viel als 1924.

Ruhige Stimmung auf dem nordischen Holzmarkt im neuenjahre. W ie d ie sc h w e d is c h e F a c h z e its c h rift „ S v e n s k T r ä v a r u tid n i n g “ in ih r e r le tzte n U e b e r s ic h t ü b e r d e n H o l z ­ m a r k t b eton t, sind die b e id e n ers te n W o c h e n dieses J a h r e s in b e z u g au f V e r k ä u f e re c h t ru h ig verlaufen. In d e r ersten J a n u a r h ä l f te m a c h te sich d a s H a u p tin te r e s s e g e lte n d seitens d e s F e s tla n d e s u n d z w a r b e s o n d e r s B elgien, H o lla n d u n d D e u ts c h la n d . F r a n k r e ic h u n d S p a n ie n sind n u n m e h r z w a r au ch w ie d e r in d en V o r d e r g r u n d g e tre te n , d o c h d as E r g e b n i s d e r G e sch äfte ist v o rläufig n o c h g a n z u n b e d e u te n d . D e r e n g ­ lische M a r k t ist g e g e n w ä r t ig g a n z still in E r w a r t u n g r u s ­ sischer A n g e b o te . — D ie V e r k ä u f e von S c h w e d e n e rreich ten a m 15. J a n u a r ru n d 325 000 S ta n d a r d s u n d d ie finnischen

e tw a 650 000 S ta n d a rd s .

Der schwedische Streichholztrust sichert sich Bolivia durch eine Anleihe. W ie aus S to c k h o lm g e m e ld e t w ird , v e r ­ h a n d e lt die L e itu n g von S v e n s k a T ä n d s tic k s a k tie b o la g e t g e g e n w ä r t ig mit d e r R e g i e r u n g von Bolivia w e g e n d e r E r ­ ric h tu n g eines v o llstän d ig e n S tre ic h h o lz m o n o p o ls . Als E n t ­ g e lt fü r die K o n zessio n h a t d e r s c h w e d is c h e S tre ic h h o lz - tru s t d e r bolivianischen R e g i e r u n g eine A nleihe im B e tr a g e von 400 000 L strs a n g e b o te n .

2,78 Mill. Kr. W echselproteste in Schweden im Jahre 1926. Z u fo lg e „S y d sv . D a g b l . “ sind im v e r g a n g e n e n J a h r e in g a n z S c h w e d e n 5108 W ec h se l im G e s a m tb e tr a g e von 2,78 Mill .Kr. zu m P r o te s t g e la n g t g e g e n 5395 im G e s a m t - b e t r a g e von 2,84 Mill .Kr. im J a h r e 1925.

Einstellung einer weiteren Saßnitzfähre zur Bewältigung der Heringstransporte. In fo lg e d e r a u ß e r g e w ö h n lic h u m f a n g ­ reichen H e r in g s f ä n g e , die in d e n le tzte n T a g e n in G o te n b u r g

a n g e k o m m e n sind, hat die s c h w ed isch e E i s e n b a h n v e r w a l­

tu n g au f d e r S tr e c k e G o te n b u r g — T r e l le b o r g täglich zwei b e s o n d e r e H e r in g s tr a n s p o r tz ü g e ein leg en m ü ssen. V e r g a n ­ g e n e n S o n n a b e n d sind nicht w e n ig e r als h u n d e r t W a g g o n s von G o te n b u r g a b g e r o llt w o rd e n . D ie b eid en zu r V e rfü g u n g s te h e n d e n F ä h r e n reich en nicht au s diese vielen W a g g o n s o h n e V e r s p ä tu n g zu b e w ältig en , u n d m an h at sich d a h e r g e n ö tig t g ese h e n , eine d ritte F ä h r e v e r k e h r e n zu lassen.

Auf d ie s e W eise k ö n n en je tzt täglich e tw a n e u n z ig W a g ­ g o n s mit H e r in g e n n ach D e u ts c h la n d ü b e r f ü h r t w e rd e n .

N orw egen.

Herabsetzung des norwegischen Goldzollzuschlages.

W ie au s Oslo g e m e ld e t w ird, ist d e r n o r w e g is c h e G o ld z o llz u ­ sch lag a m 10. J a n u a r von 30 auf 20 P r o z e n t h e r a b g e s e t z t w o rd en .

Bevorstehende 25 prozentige Lohnherabsetzung in Nor­

w egen. W ie aus Oslo g e m e ld e t w ird, w e r d e n die A r b e it­

g e b e r d e r n o r w e g is c h e n G rub en -, Led er-, E ise n - u n d T e x t il­

in d u strie g eleg en tlich d e r N eu a u fs te llu n g d e r L o h n ta rife eine L o h n m in d e r u n g u m 25 P r o z e n t d u r c h z u d r ü c k e n v ersuchen.

N a c h ein em V o rsc h läg e von ,,A f te n p o s te n “ sollen d ie n eu en A b k o m m e n d a n n bis J a h r e s e n d e g elten.

Aussperrung in der norwegischen Eisenindustrie. W ie aus Oslo g e m e ld e t w ird, sind die zw isch en d e n A r b e itg e b e r n u n d A rb e ite rn d e r n o r w e g is c h e n E ise n in d u s trie g e fü h rte n V e r h a n d lu n g e n g e s c h e ite r t u n d die für d e n 1. F e b r u a r a n g e ­ d r o h te A u s s p e r r u n g sch ein t n u n m e h r u n a b w e n d b a r zu sein.

D e r R e ic h s sc h ie d s m a n n b e m ü h t sich v o rläu fig n o ch eifrig d a r u m , eine E in ig u n g zu erzielen. V on d e m d r o h e n d e n L o h n ­ k a m p f w e r d e n e tw a 12 000 A rb e ite r b e tro ffe n sein, von d e ­ n e n allerd in g s je tz t schon u n g e f ä h r die H ä lfte o h n e B e s c h ä f ­ tig u n g ist.

Anhaltender Preisfall in Norwegen. W ie „ H a n d e ls - tid n in g “ aus O slo erfäh rt, ist die am tlich fe stg este llte H a u p t ­ p re is in d e x z iffe r a m 15. J a n u a r au f 174 festg este llt w o rd e n , w as eine S e n k u n g um z eh n E in h e ite n b e d eu tet.

Dänemark.

Geplanter Zusammenschluß in der dänischen Eisen­

industrie. N a c h einem P r iv a tb e r ic h t an H a n d e ls tid n in g b e ­ m ü h e n sich fü h r e n d e P ersö n lic h k e ite n d e r d än isc h e n I n ­ d u s trie a n g e r e g t d u r c h d as g ü n s tig e E r g e b n i s d e r K o n z e n ­ tration in d e r Sprit- u nd H e fe in d u s trie je tz t d a ru m , a u ch in d e r E ise n in d u s trie einen Z u s a m m e n s c h lu ß z u s ta n d e zu b r i n ­ gen, u m d a d u r c h die K o n k u r r e n z f ä h ig k e it zu v e r g r ö ß e r n . In d e r je n ig e n G r u p p e d e r E ise n in d u s trie , w elch e sich mit d e r H e r s te llu n g von la n d w irts c h a ftlic h e n M asch in en b e ­ sch äftig t, ist b e re its eine g e w isse Z u s a m m e n a r b e it d e r v e r ­ sch ied e n en F a b r ik e n in d e r W eise d u r c h g e f ü h r t w o rd e n , d a ß die einzelnen U n te r n e h m u n g e n n u r ih re b e s o n d e r e n S p e z ia li­

täten hersteilen.

Die dänische Schuh- und T ext lindustrie fordert ener­

gisch Zollschutz. W ie „ H a n d e l s t id n in g e n “ aus K o p e n h a g e n erfä h rt, hat d e r d ä n isch e I n d u s tr ie r a t e rk lä rt, er w e r d e dieser T a g e bei d e r R e g i e r u n g ein G esu ch u m S ch u tzzö lle fü r die S ch uh - u n d T ex tilin d u strie, die g e g e n w ä r t ig von allen I n ­ d u s trie n D ä n e m a r k s u n te r d en g r ö ß te n S c h w ie rig k e ite n zu k ä m p f e n h ab en , einreichen. M an re c h n e t d am it, d a ß die R e g i e r u n g d as G esu ch b ew illig en w e rd e .

Außerordentliche Notlage der dänischen Textilindustrie.

N a c h einem P riv a tb e ric h t aus K o p e n h a g e n an „ H a n d e ls tid - n in g e n “ b e r e ite t die d ä n isch e In d u s trie ein n e u e s Gesuch an d ie R e g i e r u n g vor, in d e m d r in g e n d u m H ilfe fü r die a m sch lech test g estellten In d u s tr ie z w e ig e g e b e te n w ird. D er S ta a ts m in iste r h at die e r n s th a f te E r w ä g u n g d e r L a g e zuge- sich ert ‘u n d will sich d e n S ch u tz d e r T e x tilin d u s trie b e s o n ­ d e r s a n g e le g e n sein lassen. D iese I n d u s tr ie ist a m h ä rte ste n b e tro ffe n u n d h at la n g e u n te r b e s o n d e r s sc h w ie rig e n U m s tä n ­ d e n g e a rb e ite t. In d e n le tzte n M o n a te n ist a b e r eine w eitere V e rs c h le c h te ru n g d e r L a g e e in g etreten . D e r Beschäftigungs-, g r a d , d e r a m 1. D e z e m b e r vor. J . n o c h 63 P r o z e n t b e t r'ä & t

ist a m 1. J a n u a r auf 55 P r o z e n t z u r ü c k g e g a n g e n , und' von den 112 F a b r ik e n in D ä n e m a r k a r b e ite n g e g e n w ä r t i g nui' n och 28. S elbst d a v o n sind je d o c h n u r 10 n o r m a l b e s c h ä f ­ tigt. D ie Sch u ld an d ie se m Z u s ta n d e ist die A u s l a n d s k o n ­ k u r r e n z im Z u s a m m e n h a n g mit d e r d u rc h die R ü c k k e h r der K ro n e zu r G o ld p a ritä t e n ts ta n d e n e n D eflation.

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