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Stahl und Eisen, Jg. 50, Heft 17

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STAHL UND EISEN

Z E I T S C H R I F T F Ü R D A S D E U T S C H E E I S E N H Ü T T E N W E S E N

H erausgegeben vom Verein deutscher Eisenhütten leute G eleitet von Dr.-Ing. Dr. mont. E. h. O . P e t e r s e n

unter verantw ortlicher Mitarbeit von D r.J.W . Reichert und Dr. M. Schlenker für den wirtschaftlichen Teil

HEFT 1 7 24. A P R I L 1930 50. J A H R G A N G

Hauptversammlung des Vereins deutscher Eisenhüttenleute

am 17. und 18. Mai 1930 in D ü sseld o rf.

Tagesordnung:

Sonnabend, den 17. Mai 1930

A. G ru p p en sitzu n g en

1. Gruppe: 9.30 Uhr, 2. Gruppe: 9.30 Uhr,

S t ä d t is c h e T o n h a lle ( E i n g a n g S c h a d o w s t r a ß e ) . S t ä d t is c h e T o n h a lle ( E in g a n g S c h a d o w s t r a ß e ) .

Vorsitz: Generaldirektor iEr.eJng. Fritz Springorum. Vorsitz: Professor $t.*Qng. Paul Goerens.

W ertu n g u n d E r f o r s c h u n g d e r R o h s t o f f e u n d S c h lii s s e l e r z e u g n i s s e P r ü f u n g u n d A n w e n d u n g v o n R o s t s c h u t z m it t e l n i n d er G r o ß - fü r die E is e n h ü t t e n i n d u s t r ie . Vortrag von Betriebsdirektor in d u s t r ie . VortragvonDr. phil. OttoMauermann, Düsseldorf.

2r.»51nq. Alfons Wagner, Völklingen. „ , . . . , „ , „ , . ,

, .. . . U e b e r d ie m e c h a m s c h e n E ig e n s c h a f t e n k u p f e r le g ie r t e r S t a h le u n t e r W a r m e w e r tig k e it, W a r m e - u n d G a s f lu ß d ie p h y s i k a l is c h e n b e s o n d e r e r B e r ü c k s ic h t i g u n g d e r W ä r m e b e h a n d lu n g . Vortrag

G ru n d la g en m e t a l lu r g is c h e r V e r f a h r e n . Vortrag von Abteilungs- von Xr.-Tng. Franz Ne hl, Mülheim (Ruhr), direktor Xt.=3n9- Hugo Bansen, Rheinhausen.

D ie B e u r t e ilu n g d e r R e a k t io n s m ö g l ic h k e it e n b e i d er S t a h l e r z e u g u n g Ue^er A n l a ß h ä r t u n g k u p f e r le g ie r t e n S t a h le s . \ ortrag von

m it H ilfe p h y s i k a l is c h - c h e m is c h e r V o r s t e ll u n g e n . Vortrag von Ur' P h lL * erner Koster’ r)ortmund- 2lt.*3ng. Hermann Sehenek, Essen.

B. V ollsitzu n g

15 Uhr, S t a d t t h e a t e r ( E in g a n g H indenburgw all).

Vorsitz: Generaldirektor Dr. A. Vogler.

E is e n f o r s c h u n g i n d e n V e r e i n ig t e n S t a a t e n v o n N o r d a m e r ik a . Vortrag von Professor Dr. phil. Friedrich Körber, Düsseldorf.

D ie Q u a lit ä t s f r a g e i n d e r n o r d a m e r i k a n is c h e n E is e n in d u s t r ie . Vortrag von Professor $r.*Srtg. E. H. Schulz, Dortmund.

C. B eg rü ß u n g sa b en d

20.30 Uhr, in den u n te r e n Sälen der S tä d tisc h e n Tonhalle (E in g a n g S c h a d o w s tr a ß e ).

(Es kann nur Gelegenheit zur Einnahme von Getränken und kleinen Erfrischungen gegeben werden.)

Sonntag, den 18. Mai 1930

D. H auptsitzung

12 Uhr, S t a d t t h e a t e r (E in g a n g Hindenburgwall).

Vorsitz: Generaldirektor Dr. A. Vogler.

1. Eröffnung durch den Vorsitzenden. 5. D e r g e i s t i g e W ie d e r a u f b a u , s e in e N o t w e n d ig k e it f ü r V o lk u n d

9 i n . n , T . , , . T. . . . . W ir t s c h a f t . Vortrag vonDr. Richard Benz, Heidelberg.

2. Abrechnung für das Jahr 1929, Entlastung der Kassenfuhrung. ß Eindrücke von einer S t u d ie n r e is e in N o r d a m e r ik a u n d J a p a n .

3. Wahlen zum Vorstande. Bericht von $r.»3hg. Otto Petersen, Düsseldorf.

, t-, 7. Schlußwort des Vorsitzenden.

4- Ehrung' 8. Verschiedenes.

T r e f f p u n k t v o r d er H a u p t s i t z u n g : S t ä d t is c h e T o n h a lle ( E in g a n g S c h a d o w s t r a ß e ) .

(Gelegenheit zur Einnahme eines Frühstücks usw. wird gegeben.) E. G e m e i n s a m e s M ittagessen

e t w a 15.15 Uhr, im K aisersaal der S tä d tis c h e n Tonhalle.

Anmeldungen zum Mittagessen, die in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt werden, müssen spätestens am 7. Mai der Geschäftsstelle vorhegen. Die A n m e ld u n g e n sind verbindlich; nicht in Anspruch genommene Gedecke müssen also bezahlt werden.

Belegung der Tischplätze erfolgt durch die Geschäftsstelle; Wünsche auf zusammenhängende Tischplätze werden nach Möglichkeit berücksichtigt. Ausgabe der Tischkarten erfolgt Sonnabend, den 17. Mai, von 18 Uhr an und Sonntag, den 18. Mai, von 9.30 Uhr an in der Städtischen Tonhalle. Ueber die 5 Minuten nach Beginn des Essens nicht abgeholten Karten wird die Geschäftsstelle bei Bedarf anderweitig verfügen. Bezahlung erfolgt bei Tisch. Das trockene Gedeck kostet 4 JIM.

66 17.M 537

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538 Stahl und Eisen. Technischen Geist in die Einkaufsabteilungen! 50. Jah rg . N r. 17.

T ech n isch en G eist in die Einkaufsabteilungen!

Von S r .^ n g . B e r t o ld B u x b a u m in Berlin-Charlottenburg.

[Bericht Nr. 40 des Ausschusses für Betriebswirtschaft des Vereins deutscher Eisenhüttenleute1).!

( Rationalisierungsplan des Einkaufs. Aufgaben, Stellung und Bedeutung des Einkaufs im Rahmen der Unternehmung. Ver­

hältnis zwischen Lieferer und Beliefertem. Die technisch-sachlichen Arbeiten des Einkaufs. Durchführung des Arbeitsplans.)

D

ie folgenden Ausführungen2)gründen sich auf Mißstände, Beobachtungen, Arbeiten und Erfolge in der Bear­

beitungsindustrie, nicht im Eisenhüttenwesen. Sie treffen für lohnschwere Erzeugnisse zu. Wie w eit eine Ueber- tragung auf die Industrien der Halbzeuge, der „Tonnen­

waren“ möglich ist, bleibt der Beurteilung der Fachleute dieser Gebiete überlassen. Wie bei allen Umgestaltungen aber, die einen „neuen Geist“ zum Ziele haben, so dürften auch hier Uebertragungsmöglichkeiten der einen oder anderen Art vorliegen: zum mindesten solche geistiger Art, insofern, als man auch im Eisenhüttenwesen darangehen kann, sich folgende sechs Fragen vorzulegen:

1. Ist eine Neuordnung des Einkaufswesens notwendig?

2. Gibt es in den Betrieben noch bisher vernachlässigte wirkungsgradliche Aufgaben zu lösen?

3. Sind die Einkaufsabteilungen heute zu ihrer Lösung ge­

eignet ?

4. Können sie dazu geeignet gemacht werden ?

5. Sind sie dazu besser geeignet als andere Abteilungen ? 6. Werden ihre üblichen Einkaufsarbeiten darunter leiden

oder gewinnen?

Bei der Umwandlung der in den Betrieben eingehenden Waren in verkaufsfähige Leistung (z. B. Waren gleicher oder höherer Ordnung), bei der Umwandlung des Anlage- und Be­

triebskapitals in Erzeugnisse oder bei der Umwandlung der erzeugenden Leistung in bares Geld wirken folgende sieben Einflüsse m it: E r z e u g n is , M e n s c h , S t o f f , t e c h ­ n is c h e s B e t r ie b s v e r f a h r e n , O r g a n i s a t i o n , K a p i t a l , S t a n d o r t . Sie sind seit Jahrzehnten unter die Lupe der K ritik genommen worden. Jede Stelle der Betriebe wurde wirkungsgradlich zergliedert und um gestaltet, aber zum mindesten wurden die Verfahren dafür entwickelt. Nur e in e Abteilung ist dabei stiefm ütterlich behandelt worden.

Man hat sie vergessen, oder der Rationalisierung nicht für zugänglich gehalten — die E in k a u f s a b t e il u n g !

Diese Vernachlässigung ist aus zwei Gründen erstaunlich:

Erstens fließen Jahr für Jahr durch die Hand der E in ­ kaufsstellen privater und öffentlicher Unternehmungen und Verwaltungen ungeheure Werte. Jede wahre Verbesserung an dieser lebenswichtigen Stelle muß sich also vielfältig be­

zahlt machen.

Zweitens lassen sich die Erfahrungen derartig wichtiger Umwandlungsstellen (hier: Geld in Ware) sicherlich noch anderweitig nutzbringend verwerten als gerade an ihrem Entstehungsort.

Bedenklich im Sinne der Rationalisierung ist, daß mit dem E in k a u f gleichzeitig das fertige B e t r i e b s m i t t e l ver­

nachlässigt wurde, vor allem die Maschinen, die Werkzeuge und die Werksgeräte. Wie komm t das? Aus dem ein­

') Vorgetragen in der Gemeinschaftssitzung am 29. November 1929 zu Düsseldorf. -— Sonderabdrucke sind vom Verlag Stahl­

eisen m. b. H., Düsseldorf, Postschließfach 664, zu beziehen.

2) Diejenigen, die sich über den Stoff näher unterrichten wollen, werden hingewiesen auf das einschlägige Buch des Vortragenden, das im VDI-Verlag, G. m. b. H., Berlin NW 7, erscheinen wird.

fachen Grunde, w eil alle technischen und wirtschaftlichen Arbeiten ja nicht ein Ziel an sich haben, sondern nur das ver­

hältnismäßige Ziel des Gedeihens einer Privatw irtschaft oder einer Volkswirtschaft. Da nun das B etriebsm ittel F er­

tigungsgegenstand großer Industrien darstellt, so ging die R ationalisierung im m er etwas vorsichtig m it ihm um und überließ es in der Hauptsache dem einzelnen H ersteller oder dessen Verbänden. Maßnormung geht noch 'an, aber bei Erörterungen über Gütefragen werden die betroffenen H er­

steller empfindlich, besonders die Hersteller von F ertig­

waren, denn je verwickelter der Fertigungsvorgang, um so größer und um so kostspieliger ist der Entschluß zu durch­

greifenden Aenderungen. Dabei kom m t aber der Verbraucher zu kurz, denn der H ersteller der B etriebsm ittel arbeitet an der Verbesserung seiner Erzeugnisse gewöhnlich in dem Tempo, das sich aus der Energie und der Stärke s e in e r Wettbewerber ergibt. Der Verbraucher arbeitet aber wieder innerhalb eines ganz anderen W ettbewerbskreises und braucht infolgedessen ein anderes und fast stets ein schnelleres Tempo. Er muß deshalb selbst für s e i n e Bedürfnisse sorgen und den Lieferer t r e ib e n .

A . D e r P la n d er R a t io n a lis ie r u n g d e r B e t r ie b s m it t e l.

Unter der Rationalisierung der Betriebsm ittel sind fünf Stufen oder Teilarbeiten zu verstehen:

1. K lä r u n g d er t e c h n o l o g i s c h e n E i g e n s c h a f t e n d er B e t r i e b s m i t t e l

(nach Ursachen und Wirkungen).

Gewöhnlich stößt man auf die optim istische A nsicht, daß die E igenschaften der Betriebsm ittel feststehen, daß nur einerlei Meinung der Fachleute über ihre Arbeitsweise und ihre beste Anwendung besteht. D as is t durchaus nicht der Fall; nicht einm al bei den bekanntesten W erkzeugen wie Drehstählen, Gewindebohrern oder Spiralbohrern, noch weniger bei gewachsenen Naturerzeugnissen wie Riemen, Hanfseilen oder Borstenwaren. An Stelle klarer Erkenntnis spricht in zahllosen Fällen Gewohnheit und Gefühl m it, und nicht nur in Nebenfragen, sondern auch in Grundsätzlichem.

Man kann ja auch nicht gleichzeitig Sonderfachmann für die verschiedensten Werkzeuge, Maschinen und Werkgeräte sein; bildet doch die völlige Beherrschung eines Einzelge­

bietes der Art eine volle Lebensarbeit.

2. T y p i s i e r u n g d e r v o n d e n V e r b r a u c h e r n b e n ö t i g t e n A r t e n u n d F o r m e n d e r B e t r i e b s m i t t e l .

Soweit es sich dabei um Maße handelt, kann man diese Typisierung als Normung bezeichnen. Tatsächlich ge­

hören die vorliegenden Werkzeugnormen des Deutschen Nonnen-Ausschusses (DNA) hierher, aber diese bilden heute noch einen nur kleinen Teil der gesam ten Betriebsmittel eines M etallbearbeitungswerkes, und es kann noch viele Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis die DNA-Norm ung so weit vorgeschritten ist, daß alles festliegt. Der H auptteil muß also gegebenenfalls als private vorläufige Einrichtung geschaffen werden, und das ist denn auch bereits geschehen.

(3)

24. April 1930. Technischen Geist in die Einkaufsabteilungen! Stahl und Eisen. 539 Als V o r t e ile einer derartigen Arbeit sind für den V e r ­

b r a u c h e r folgende zu verbuchen:

Weniger festgelegtes K apital.

Weniger Lagerraum, Lagergestelle, Lagerangestellte, einfachere Lagerbuchführung.

Weniger umfangreiche Bücher oder K arteien, dadurch raschere Eintragung.

Zeitersparnis bei der Bestandsaufnahme.

Raschere Belieferung der Fabriken.

Die Gefahr, daß durch Aenderung der Erzeugnisse oder durch Auftreten neuer Werkzeugsorten Lagerbestände un­

gängig werden, ist geringer.

Billigere Preise infolge großer Mengenbezüge.

Raschere Unterrichtung der Betriebsstellen in den kleiner gewordenen W erks-Warenverzeichnissen und -Preislisten.

Einfachere kaufmännische B estelltätigkeit.

Weniger Sonderbestellungen.

Man kann die G esam theit der Ersparnisse von H aupt­

lager, W erkstattlager und Betriebslager durch Typenver- ringerung nach beschriebener Art und Um fang auf etwa 30 % als guten Durchschnitt schätzen. H ierin sind die un­

mittelbaren geldlichen und verw altungsm äßigen, nicht aber die eigentlichen Fertigungsersparnisse enthalten, die darin bestehen, daß den Betrieben nach A rt, Abmessungen und

Qualität nur b e s t e Waren geliefert werden.

Für den L ie f e r e r sind die Vorteile der Typisierung die bekannten Vorteile jeder Normung: billigere Herstellung weniger Sorten in größeren Mengen. D iese Ersparnisse sind herstellerisch und lagertechnisch, vielfach auch durch bil­

ligeren Einkauf des Rohstoffes zu erreichen.

3. G ü t e g r a d .

Während der Verbraucher durch seine Bestellung dem Hersteller sagt, was er an typisierten W erkzeugen oder ähnlichem haben w ill, gibt er m it seinen Gütevorschriften an, w ie er beliefert werden w ill. Er darf hierbei keine übertriebenen sachlichen Forderungen stellen, die für seine Fertigung vielleicht nicht notwendig sind, oder deren Erfüllung einen verhältnism äßig großen Geldaufwand für ihn und für seinen Lieferer erfordern würde. Er muß v iel­

mehr unter voller Berücksichtigung der praktischen Ver­

hältnisse dem Lieferer eine Mindestgrenze angeben, die bei Lieferung nicht unterschritten werden darf, wenn er — der Verbraucher — ungestört erzeugen w ill. H ierbei kann für jedes Betriebsm ittel eine Einordnung in Klassen vorge­

nommen werden, dahingehend, daß eine M ittelklasse, eine obere und eine niedere K lasse festgelegt werden. Ein Werk­

zeug der Mittelklasse kann bei begrenztem Fertigungsum ­ fang und Instandsetzungsarbeiten (d. h. bei üblicher Bean­

spruchung) noch vollkom m en ausreichen, nicht aber bei fließender Fertigung, wo unter allen U m ständen Sicherheit gegen Betriebsunterbrechungen geboten werden muß, und wo der Stillstand einer einzigen A rbeitsstelle eine ganze Werkstatt oder einen W andertisch lahm legen kann.

Gütevorschriften für manche B etriebsm ittel gib t es bereits, so bei Behörden und Großfirmen, und seit kurzem auch einige durch G em einschaftsarbeit gewonnene. Aber es ist erst wenig vorhanden, und das W enige ist nur zum Teil hieb- und stichfest. Gütevorschriften der Hersteller haben nur selten für den Verbraucher vollen W ert. D ie Gütevor­

schriften der Verbraucher gewährleisten folgende V o r t e il e im Geschäftsverkehr: Ausschaltung von Streitigkeiten zwischen Käufer und Verkäufer, zwischen Beschaffungs­

stellen und verbrauchenden B etrieben, zw ischen zu­

sammengefaßter Beschaffungsstelle und den einzelnen E in­

kaufsabteilungen, und Ausschaltung von Beweggründen persönlicher Art im Beschaffungsverkehr zugunsten sach­

licher Gesichtspunkte. Dem H ersteller geben sie die Mög­

lichkeit, die Erfahrungen der Verbraucher kennenzulernen, und im weiteren Sinne — über die Vorteile einer einzelnen Klasse hinaus — wahren sie das Wohl der ganzen Industrie und der Gesamtheit.

4. A b n a h m e v o r s c h r i f t e n .

Während die Gütevorschriften dem Lieferer als Vorlage dienen, bleiben die Abnahmevorschriften in den Händen der Verbraucher, und zwar ihrer Abnahmestellen. Sie beziehen sich auf die besondere Einrichtung mechanischer und per­

sönlicher Art, die zur Verfügung steht. Sie enthalten An­

gaben über die Einrichtungen, das Regelwerk, die M ittel­

werte, Eichwerte usw. Diese wirklichen Unterlagen des Ab­

nahmevorganges sind zwar für Rohstoffe und Halberzeug­

nisse zum Teil vorhanden (m etallurgische Einrichtung, Festigkeitsprüfm aschinen usw.), sie fehlen aber noch zum größten Teil für Fertigerzeugnisse, Maschinen, Werkzeuge, Werksgeräte. Hier ist noch sehr viel Arbeit zu leisten, denn ohne richtige Abnahmevorschriften bleiben die Güte­

vorschriften m eist wirkungslos.

An sich ist die N otw endigkeit der Abnahme durch den Käufer ein um so größeres Armutszeugnis für den Hersteller, je sorgfältiger sie erfolgen muß. E ine einwandfreie Ausgangs­

kontrolle müßte jede Eingangskontrolle ersparen. Aber so w eit sind wir leider noch nicht.

5. G e b r a u c h s v o r s c h r if t e n fü r d ie H a n d h a b u n g e i n s c h l i e ß l i c h A u f a r b e it u n g s V o r s c h r if t e n . Gerade diese sind das tägliche Brot des Betriebes, sie liegen aber noch zum größten Teil in der Hand des einzelnen Mannes, während sie doch zum geistigen Gut des U nter­

nehmens gehören sollten, so wie das z. B. in den U nter­

nehmungen der chemischen und Nahrungsmittelindustrien der F a ll ist. D ie gesam ten Verluste, die durch unrichtige Anwendung der B etriebsm ittel (auch solcher niederer Art) entstehen, sind ungeheuerlich groß und um so größer, je weniger die Betriebsverfahren m echanisiert sind.

Einen Teil dieser Vorschriften bilden U nfallschutz­

anweisungen, die in das Arbeitsgebiet der besonders dafür eingesetzten Stellen fallen, die aber doch — nach amerika­

nischem Beispiel — nur H and in Hand m it den R ationali­

sierungsarbeiten aufgebaut werden dürfen.

D iese fünf Stufen der Rationalisierung der B etriebsm ittel in der M etallindustrie sind heute, wie gesagt, viel unent­

wickelter, als wir uns gewöhnlich eingestehen. D ie Ergeb­

nisse der Forschung der letzten Jahrzehnte komm en nur Einzelgebieten und mehr der K onstruktion, also der H er­

stellung, zugute als der Anwendung.

D iese B etrachtung des E in k a u fs g e g e n s ta n d e s war notwendig für die w eiteren Ausführungen. D enn sie stellen den Plan dar, nach dem die Beschaffungsstellen fachlich arbeiten müssen.

B . D e r in d u s t r i e ll e E in k a u f .

1. D ie A u f g a b e n d e s E in k a u f s .

W ie sieht es nun heute in den industriellen Einkaufsab­

teilungen aus? Zur Beantw ortung dieser Frage m üßte eigentlich die Technik des Geschäftsverkehrs zw ischen E in ­ kaufsstellen und Lieferern einerseits, zwischen E inkaufsstel­

len, Lager, Konstruktionsbüro, Selbstkosten-Vorrechnung und Betrieb anderseits geschildert werden, also die geschäft­

lich-rechtlichen Lieferbedingungen, das Anfrage-, B estell-, Lager-, Versand-, Rechnungswesen und alles w as dam it zu­

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540 S tahl un d Eisen. Technischen Geist in die Einkaufsabteilungen! 50. Ja h rg . N r. 17.

sammenhängt.j Vor allem aber auch die Preisgebarung der Hersteller und Verbraucher. Aber das alles würde zu sehr in Einzelheiten führen und vom Gegenstand dieser Ausfüh­

rungen ablenken3).

2. D ie S t e l lu n g d er E i n k a u f s a b t e i l u n g im U n t e r ­ n e h m e n .

Es ist noch nicht lange her, daß die Einkaufsstellen der Betriebe und der Betriebsgruppen vom eigenen Hause als notwendiges Uebel betrachtet wurden, und das ist vielfach auch heute noch der Fall. Wenn man einkauft, ist man Ver­

braucher, und der Lebenszweck keines Unternehmens ist es, Verbraucher zu sein, sondern jedes w ill Werte schaffen, Geld -schaffen, verkaufen, einnehmen. Der Einkauf ist im eng­

stirnigen Sinne eine sogenannte „Unkostenabteilung“ , also im Sinne des unbedingten Handelsmannes, der die Ware — ohne Wertsteigerung und möglichst unbesehen — umschlägt, der nichts anderes kann und schätzt als billig einkaufen und teuer verkaufen.

Der Einkauf soll für alle möglichen Sünden der Werk­

statt den Kopf herhalten. Er ist der Prügeljunge und macht es niemandem recht. Er ist der Puffer zwischen Betrieb und Lieferer. Er nimmt nicht Teil an den beiden in die Augen fallenden und gut bezahlten Tätigkeiten des Unternehmens:

der Umwandlung von verhältnismäßig billigen Rohstoffen in hochwertige verkäufliche Ware und der Umwandlung der verkäuflichen Ware in bares Geld. Dies sind die beiden großen Umwandlungen zwischen der Soll- und der Haben- Seite der Unternehmen, die beide unmittelbar produktiver Art sind und als solche sofort in die Augen springen, auch ohne daß man sich erst geistig m it ihnen befassen muß.

Die Einkaufsabteilung ist in diesem Sinne unproduktiver, sie m u ß ausgeben, und ihr Können besteht darin, diese Aus­

gaben auf das unumgängliche Mindestmaß zu drücken. Sie w ill sich durch Bargeldersparnisse in gewissem Sinne nutzbringend machen. Die Einkaufsstelle war deshalb be­

greiflicherweise stets bestrebt, ihre Daseinsberechtigung — außer natürlich schneller Lieferung — täglich von neuem durch unmittelbare Geldersparnis zu belegen. Dabei reizt, daß die einzelnen Ersparnisse im Einkauf klipp und klar in Mark und Pfennig auf der Hand liegen, während die der W erkstatt, außer der unmittelbaren Lohnersparnis, erst nachgewiesen werden müssen, was m eist schwer und lang­

wierig und vielfach nicht eindeutig ist. Der „Produktions­

wert“ eines Betriebes oder eines seiner Teile ist ja meist eine sehr schwer zu bestimm ende Zahl, die der Verwaltungskauf­

mann höchst selten kennt, und die doch eigentlich lebens­

wichtiger ist als Buchwert, Versicherungswert und Steuer­

wert des Sachbestandes.

3. W a s d ie E i n k a u f s a b t e i l u n g f r ü h e r w ar — u n d o f t h e u t e n o c h is t .

Der Industrie-Einkäufer alten Schlages bedenkt nicht, daß die Beschaffung von Betriebsm itteln etwas grundsätzlich anderes darstellt als der Einkauf von reinen Handelsartikeln.

Betriebsm ittel sind z e u g e n d e W e r t e , d. h. sie sind für die Industriebetriebe dasselbe wie Zuchtvieh und Saatkorn für die Landwirtschaft, sie müssen also m it Liebe, vollem Ver­

ständnis und W eitblick eingekauft werden. Fehler bei ihrer Beschaffung pflanzen sich „wie eine ewige Krankheit fort“.

Für diese gestrigen Einkäufer ist das bare Geld und seine unmittelbare sichtbare Ersparnis das wirtschaftlich allein Wesentliche, das Betriebsm ittel dagegen etwas, wom it sich die W erkstatt zurechtfinden muß, und die menschliche Ar­

3) Im übrigen siehe Veröffentlichung Nr. 39 des Reichs- kuratoriums für Wirtschaftlichkeit: Einkauf und Lagerwesen.

(Leipzig: G. A. Glöckner 1929.)

beitskraft ein D ing, das sie nichts angeht. Ihre Einfluß­

sphäre reicht nur so w eit in die Güte und die Selbstkosten des eigenen Betriebserzeugnisses hinein, als sie den Anteil der Inventarkosten am A nlagekapital und der Werkstoff­

kosten am Betriebskapital zu senken bestrebt sind. Auf die Frage der Löhne, des Fertigungsausschusses, der Be­

triebsstörungen durch zerbrochene Werkzeuge oder zu Bruch gefahrene Maschinen, auf die w ichtige Frage der Rührigkeit der W erkstätten, der Ersatzw erte, die in guten, reichlich stark bemessenen und vielseitigen Maschinen stecken, und die plötzlich auftauchenden Bedarf störungsfrei zu be­

w ältigen gestatten, nehmen sie keinen Einfluß. D iese Dinge sind ja auch verwickelt, und alles, was Betriebserfahrung, Betriebswissenschaft, Betriebsorganisation heißt, läuft m it ihnen zusammen. W ie sollte der Einkäufer diese beherrschen ? Dies erwarten, hieße U nbilliges und Unm ögliches fordern.

4. D e r G e b r a u c h s w e r t d e r W a r e n .

Der Einkäufer der alten Schule kannte nur die W irt­

schaftlichkeit e r s t e n G r a d e s , die fordert: W eniger Geld ausgeben bei der Beschaffung. Denn w ie der am erikanische Einkäufer gleicher Denkart sagt: „Goods w ell bought are half sold.“ Aber das gilt eben nur für W arengeschäfte! D ie W irtschaftlichkeit z w e it e n G r a d e s , die einen höheren Begriff darstellt als die Barersparnis und die dem Fabriken­

einkauf ihren Stem pel aufprägen soll, sieht im G e b r a u c h s ­ w e r t der Betriebsm ittel den allein maßgebenden Wert.

DieserGebrauchswert setzt sich zusammen a u s: Beschaffungs­

preis, Produktionskraft und Schutz gegen Störungen, Ersatz­

wert und Geschwindigkeit des Veraltens nach Maßgabe des Standes der Technik und aus Aufarbeitungskosten und Ver­

kaufswert des Betriebsm ittels nach seiner Veraltung. Er ist selbstverständlich auch abhängig von Art und Um fang der vorliegenden Fertigung.

A bb. 1 zeigt als Beispiel, daß ein preislich teurerer Bohrer (Nr. 1) unter Berücksichtigung der W erkzeugbeschaffungs­

kosten, der Bohrkosten, der Schleifkosten und der R est­

kosten bei kleinen Lochmengen oder Bohrtiefen teurer zu sein pflegt als ein billigerer Bohrer. Bei einer bestim m ten

Arbeitsmenge tr itt aber ein W endepunkt ein — im vor­

liegenden Beispiel bei 32 m — ,u n d nunmehr erw eist sich der teurere Bohrer als billiger im Gebrauch. Er ist um so vor­

teilhafter, je größer die gesam te A rbeitsleistung ist, und bei 250 m Gesamtbohrtiefe (wobei er verbraucht ist) beträgt seine w irtschaftliche Ueberlegenheit fast 17 %. D as Verhält­

nis kann je nach A rbeitsart und A rbeitsm enge noch be­

deutend günstiger für den teuren Bohrer werden.

5. D e r B e t r i e b s l e i t e r a ls E in k ä u f e r . Der andere Hemmschuh des E i n k a u f s heißt: Seine Ver­

gewaltigung durch den Betriebsfachm ann. Gewiß ist der Be­

triebsleiter für seine Produktion und den Gewinn seiner Ab­

teilung verantw ortlich; daß man es ihm aber überläßt, ohne B oh rtie fe in m

Abbildung 1. Vergleich zwischen billigem und teuerem Bohrer.

(5)

24. A pril 1930. Technischen Geist in die Einkaufsahteilunqen! Stahl un d Eisen. .541 genaueste Kenntnis des Marktes und der Geschäftstechnik

seine Betriebsmittel nach Belieben auszusuchen, würde fast der Erlaubnis gleichkom m en, daß er auch Grundstücke kauft und Gebäude aufführen läßt. Natürlich soll der B e­

triebsmann vor jeder Neubeschaffung teurer Geräte ein­

gehend befragt werden, und nichts darf über seinen Kopf hinweg geschehen. Aber man muß auch prüfen, ob er die vorhandenen alten Geräte bis zum Letzten ausgenutzt hat;

denn wir wissen, daß sich in den m eisten (fast allen) M etall­

betrieben durch eine wirklich wirtschaftliche, bis ins kleinste gehende Betriebswirtschaft noch Ersparnisse gegenüber dem heutigen Zustand m achen lassen, die oft ganz erstaunlich hoch sind.

6. M a n g e ln d e S a c h k e n n t n i s u n d ih r e S c h ä d e n . Mit der Trennung der Einkaufsstelle vom Ort des sach­

verständigen Verbrauchs begann das Uebel. H ier liegt eine Zwiespältigkeit vor, die überbrückt werden muß. D er H and­

werker, der sein eigenes Handwerkszeug kauft, is t der für die gute Beschaffenheit m ißtrauischste Einkäufer — der E in­

kaufsbeamte, der keine Verantwortung für die gesam te Lebensdauer der eingekauften Gegenstände zu tragen hat, ein Widerspruch in sich. D enn es ist ein Unding, wenn jemand oder eine D ienststelle eine T ätigkeit ausübt, ohne die Verantwortung dafür voll zu tragen. Mit vollem Recht trägt der Kassierer sowohl die Verantwortung für die zahlen­

mäßige Höhe seiner Einnahm en und Bestände, als auch für die Echtheit und Vollw ertigkeit seiner Zahlungsm ittel. Ge­

nau so hat dem Einkauf die Verantwortung für den gesamten Zeitraum zwischen dem Eintreffen der gekauften W are auf dem Fabrikgrundstück und seinem Verlassen als F ertig­

erzeugnis, Span, Schrott oder Inventarverkaufsgegenstand zuzufallen. Es ist allgem einer Brauch, daß der Kaufmann durch seine hochentw ickelten Buchungs- und Kontroll- systeme den baren Pfennig [verfolgt, bis er seine U m ­ wandlung in Ware — in diesem F alle also in Betriebs­

mittel — vollzogen hat. In diesem Augenblick scheidet er verwaltungstechnisch aus, und seine w eitere Kontrolle ist Sache der Persönlichkeit, des Betriebsmannes. Das k a n n gut gehen, tu t’s häufig auch. Aber ist denn das verwaltungs­

technisch richtig gedacht ? Der Betriebsleiter wird zwar auf Ausbringung und Gewinn, aber auf W irkungsgrad nicht ent­

fernt so scharf kontrolliert, w ie die Geldwirtschaft das tu t.

Warum ist eigentlich das bare Geld mehr w ert als das zeugende Betriebsm ittel ? H ier is t eine Lücke in der Organi­

sation. Schlimm ist ja, daß Betriebsleiter und Meister durch die Jagd nach Einhalten der Lieferfristen so voll in Anspruch genommen sind, daß sie m eist gar keine Zeit haben, in die letzten Einzelheiten hineinzusteigen, und viele gehen auch nicht mit sehenden Augen zwischen ihren Maschinen umher.

Der Betriebsleiter soll m it dem ihm anvertrauten K apital auf möglichst großen Jahresgewinn w irtschaften, die Verant­

wortung aber für die Güte der eingekauften Betriebsm ittel kann er, wenn er sich seiner H auptarbeit vo ll w idm et, nicht mehr tragen. D as geht nun schon gar nicht mehr, wenn mehrere oder viele Betriebsleiter eines Großbetriebes ge­

trennt voneinander wirken. Im m er w ieder sieht man, daß Betriebsleiter, auch solche m it großer Erfahrung und Klug­

heit, sich durch Neuerungen blenden lassen, die schon lange Zeit auf dem Markt sind, die ihr Nachbarbetrieb schon als unbrauchbar erprobt hat, die ihnen aber vorher noch nicht so mundgerecht vom Verkäufer vorgetragen wurden — und immer wieder werden dadurch Kinderkrankheiten durch­

gemacht, die dem Unternehm en Geld kosten. D er Einkäufer muß damit rechnen, d a ß 'e r auf viele die W erkstatt an­

gehende Fragen so viele verschiedene Antworten erhält, als

er Stellen anfragt, Antworten, die häufig nicht nur der W ert­

größe nach voneinander abweichen, sondern sich geradezu widersprechen. D a bleibt nur e in s: Eigenes sachverständiges U rteil b ild en !

C. D e r L ie fe r e r .

Es würde an dieser Stelle zu w eit führen, wenn die Mängel der Bauart und Ausführung von Betriebsm itteln aller Art hier ausführlich erörtert werden sollten. Grundsätzliche Mängel und all die „tausend K leinigkeiten“ , w ie sie uns im Betriebe und also auch im Einkauf das Leben schwer machen, und wie sie zum Teil auf fehlerhafte Rohstoffe oder falsche Auswahl solcher, auf Minderwertigkeit im Entwurf, auf schlechte Ausführung oder leichtfertige Untersuchung und Kontrolle zurückzuführen sind. Es müßten die ganzen ungeheuren Gebiete der Arbeitsmaschinen, der Werkzeuge und Werksgeräte behandelt werden und nicht nur die Stahl- und E isengeräte, sondern auch die Schmier- und Kühlm ittel, die Riemen und Seile, die Borstenwaren und Textilien, die Schleifstoffe usw.

Einen Teil der Schuld an diesen Mißständen trägt die m angelhafte Z u s a m m e n a r b e it d er H e r s t e l l e r m i t d en V e r b r a u c h e r n .

Sie fehlt trotz aller schönen W orte, die mehrfach zu diesem Gegenstand gesprochen wurden, leider noch in dem notwendigen Umfange. Gerade bei uns wird der Verbraucher

— sehr im Gegensatz zu Amerika trotz der auch dort noch bestehenden Mängel — nur selten als H elfer aufgesucht und abgehorcht, die W erkstätten der Kundschaft nicht als ein ungeheures Prüffeld willkommen geheißen und ausgenutzt, das die Betriebsm ittel einem ganz anderen Trommelfeuer aussetzt als der eigene Versuchsraum (falls der überhaupt vorhanden ist), sondern man glaubt sachverständiger zu sein als jeder Kunde. D ieser falsche Stolz kostet unserer Industrie v iel Geld.

Es gibt ganz wenige Hersteller von Werkzeugmaschinen, die von sich aus die Kunden von Zeit zu Zeit nach der B e­

währung der gelieferten Maschinen oder Werkzeuge fragen und aus den Antworten großen Nutzen ziehen. Gewiß gibt es manchen w ichtigen Verbraucher, der auf solche Fragen nicht eingeht, aber das zeigt doch nur, daß die Einstellung auf einen sachlichen Austauschverkehr allseitig noch zu wünschen übrig läßt. D ie F älle einer kühlen Empfangsbe­

stätigung von Verbrauchervorschlägen sind häufig, die einer unberechtigten Zurückweisung nicht selten. Auch mancher Vertreter weiß ein Lied davon zu singen, daß sein Stam m ­ haus von wiederholten Verbesserungsvorschlägen gar nicht so sehr entzückt ist.

D . D e r V e r k a u f .

So liegen die V erhältnisse in der F e r t i g u n g der B e­

triebsm ittel. W ie is t es nun m it dem V e r t r ie b ? (Rein vom Standpunkt der Verbraucher betrachtet!)

1. D e r V e r t r e t e r .

Wenn der Einkauf so organisiert ist und so vor sich geht, wie zu wünschen ist, um ein Optimum des W irkungs­

grades zu erreichen, so weiß er durch die Werbeschriften der Lieferer, durch Veröffentlichungen, Ausstellungen, Besuche in den Lieferwerken und Aussprachen m it den Herstellern über alle Neuerungen Bescheid und kann sich auf schrift­

lichen Geschäftsverkehr beschränken. Für besonders w ich­

tige technische Informationen kann ein Sachverständiger, zur Ueberwindung toter Punkte bei Preisverhandlungen oder Beanstandungen ein Unterhändler zur Verfügung stehen. D am it Schluß! Erinnerungswerbung braucht eine solche Einkaufsabteilung nicht, und die üblichen „Vertreter­

besuche“ erst recht nicht. D ie sind für die Einkäufer der

(6)

542 S ta h l u n d E isen . Technischen Geist in die E i n k a u fsabteilungen! 50. J a h r g . N r. 17.

alten Sehule da oder für Kleinbetriebe, oder für die H inter­

wäldler, die weder Messen besuchen noch Fachschriften sehen.

Gewiß kann es für das größte und bestorganisierte Ver­

braucherwerk vorteilhaft sein, wenn ein geschickter Ver­

treter in schwebenden Streitfragen einen Ausgleich schafft, wozu er natürlich Vollmachten haben muß und nicht nur den Briefträger ersetzen darf. Aber im übrigen nutzen die meisten Vertreterbesuche allenfalls dem Lieferanten, nicht aber dem Verbraucher der Betriebsm ittel. Der Einkäufer von heute will kein Suggestionsmedium — so gut der Wirkungs­

grad des durch Suggestion arbeitenden Verkäufers auch sein mag — , er wünscht zu w is s e n sta tt zu g la u b e n ,

„überzeugt“ und „beraten“ zu werden und nicht „überredet“

oder „erinnert“. Dann werden die Verkäufer keine Ver­

anlassung mehr haben, darüber zu klagen, daß sie von der Geschäftsleitung nicht vorgelassen und von kleinen Ange­

stellten „abgefertigt“ werden.

2. V e r s a c h lic h u n g .

Die Einkaufsabteilung muß versachlicht werden, und dazu muß sie sich m it t e c h n is c h e m G e is t füllen. Der Einkäufer soll nicht Dinge einkaufen, zu denen er keine Be­

ziehungen hat, und nicht Beanstandungen weitergeben, die er nicht versteht, sondern er soll die D inge b e h e r r s c h e n , mit denen er zu tun hat, und er soll diese D inge auf ihrem ganzen Lebenswege von Fabriktor zu Fabriktor im Auge behalten. Einkäufen heißt: N icht nur beschaffen, sondern die bezahlten Dinge verfolgen, bis sie wieder das Werk in irgendeiner Form verlassen: als Rückgabe oder als w eiter­

verkaufte brauchbare Maschine oder als Schrott. D ie Be­

schaffungsstelle der Gegenwart hat einen B e t r i e b s m i t t e l - S a m m e lp u n k t darzustellen, der alles geistig verarbeiten muß, was auf den Gebieten der Bau- und W erkstoffe, der Maschinen, der Werkzeuge und der Werksgeräte draußen und drinnen vor sich geht, und die nicht nur für die B e­

schaffung, sondern auch für die Anwendung, die Instand­

haltung und die Aufarbeitung der Betriebsm ittel letzte fach­

männische Instanz bildet. Für alle ihre Arbeiten braucht sie Sonderfachleute: für Maschinen, für Werkzeuge, für Kohle, Stahl, Guß usw.

Der Einkauf muß die beste Vereinigung von Sonder­

fachleuten und Praxis und Regelwerk, von Handwerk und Wissenschaft bilden. Er muß dazu in die Organisation der Fertigung hineingearbeitet, in das eigentliche Leben der Fabrik eingeschaltet werden. Und er muß rührig sein ! Die Einkaufsabteilung muß eine geschlossene kaufmännisch­

technische Einheit darstellen. Wenn sie aber so eingerichtet ist, dann fallen ihr von selbst auch Aufgaben der Betriebs­

rationalisierung zu. Gerade in großen Betrieben ist die E in­

kaufsabteilung hierfür die einzig richtige Stelle, die stets am besten weiß, was draußen vor sich geht, und für die W irk­

sam keit ihrer Maßnahmen spricht, daß hier zur vorschrei­

benden Gewalt (die aus Gemeinschaftsarbeit erwächst) auch die ausübende tritt. Hier wird nicht nur „empfohlen“ , sondern das eine beschafft und das andere nicht.

3. Z u s a m m e n fa s s u n g .

Um die Vorteile eines zusammengefaßten Einkaufs in Großbetrieben gehen die Ansichten noch stark auseinander.

Es würde zu w eit führen, diese schwierige Aufgabe hier ein­

gehend behandeln zu wollen. Der Amerikaner W. N. Mitchell sagt in seinem Buche „Purchasing“ : „Ist die Macht der E in ­ kaufsstelle nicht in einem Punkte vereinigt und jede Ab­

teilung kauft selber, so ist jeder Versuch, den Gesamtwir­

kungsgrad zu bestim m en, völlig aussichtslos. Wenn die Macht unterteilt ist, so kann sich jeder vor seiner Verant­

wortung drücken und die Schuld auf einen anderen ab­

wälzen !“

Daß die Vorteile eines zusam mengefaßten Einkaufs bei falscher Handhabung (besonders bei Behörden) durch große Nachteile aufgewogen werden können, ist bekannt, jedoch sind Mängel bei der Ausführung kein Beweis gegen die grundsätzliche Güte eines derartigen Verfahrens. F est steht, daß die letzten Möglichkeiten der R ationalisierung nur durch einen zusammengefaßten Einkauf ausgeschöpft werden können und daß umgekehrt die Zusammenfassung eine w eit­

gehende Rationalisierung — vor allem die Festlegung ein­

deutiger Güteklassen der Waren — verlangt.

E . D ie t e c h n is c h - s a c h lic h e n A r b e it e n d es E in k a u f s .

Diese zerfallen in drei Gruppen: die eigentlichen m it dem Einkauf unm ittelbar zusammenhängenden Arbeiten, die Kontrolle der an die W erkstätten gelieferten Betriebsm ittel, Informationsdienst.

Eine ausführliche Darstellung dieser Arbeiten verbietet sich durch den engen Rahmen der vorliegenden Abhandlung, und es soll deshalb versucht werden, eine gedrängte Skizze an Hand von Abbildungen zu geben.

1. A n g e b o t e .

Hier handelt es sich um die P r ü f u n g d e s B e d a r f s s o w ie d e r A n f r a g e n d er W e r k s t ä t t e n und die der eingehenden A n g e b o t e . Für die Anfragen werden zweck­

mäßig feste Formen ausgearbeitet, soweit ohne solche lücken­

hafte Fassungen an der Tagesordnung sind. Abb. 2 zeigt — als Beispiel — eine solche feste Form für die Anfragen auf Schleifscheiben. Es wäre vorteilhaft, wenn die Industrie sich, auf solche Formen einigen würde, für die verschiedenen Maschinentypen, für besondere Schneidwerkzeuge für Kreis­

sägen, für Werksgeräte wie Riemen usw.

Als Unterlagen für die Anfragen sind B e z u g s q u e ll e n - V e r z e ic h n is s e , nicht in der üblichen Form , sondern m it genauen Angaben über Güte und die ganze Art des U nter­

nehmens, seine Verwandtschaft m it anderen, die Güte­

klassen seiner Erzeugnisse usw. auszuarbeiten und auf dem laufenden zu halten. Solche Verzeichnisse sind heute w ich­

tiger als vor dem Kriege, da das Maschinenhandelsgeschäft bekanntlich zurückgegangen und dem unm ittelbaren Ver­

kehr zwischen Verbraucher und H ersteller gewichen ist.

W eiter ist erforderlich eine Sammlung und Beurteilung aller von den Betrieben einlaufenden B e a n s t a n d u n g e n , gut geordnete und auf dem laufenden gehaltene W a r e n v e r - z e i c h n i s s e , W e r b e s c h r i f t e n - u n d B il d s a m m l u n g e n nebst w ichtigen S c h r if t t u m s a u s z ü g e n , am besten ge­

ordnet nach üblichen Bauarten und kennzeichnenden N e u ­ e r s c h e in u n g e n . Gerade diese letzten, die sich in zahl­

reichen fein unterteilten Fachmappen finden sollten, können einen w ichtigen Teil des technischen I n f o r m a t i o n s ­ d ie n s t e s übernehmen. Sobald Bedarf an einem Hoch­

leistungswerkzeug oder einer solchen Maschine auftritt, geht die Mappe an den betreffenden Betriebsleiter und unter­

richtet ihn über alles, was es auf diesem Sondergebiet an Bestem gibt. Sehr w ichtig sind übersichtliche Zusammen­

stellungen der B e a r b e i t u n g s - u n d L e i s t u n g s e i n z e l ­ h e it e n der wichtigsten Maschinen gleicher Bauart.

D ie A n g e b o t e erfordern Prüfung und gegebenenfalls Verhandlungen m it den Lieferern. Zur Erleichterung des Vergleiches sind hier Formen zu finden, die kurz und über­

sichtlich alles bringen, was man bei der Prüfung eines An­

gebotes braucht. (Entsprechende Arbeiten sind erfreulicher­

weise beim Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung im Gange.) D ie W e i t e r l e i t u n g der Angebote in die Betriebe

(7)

24. April 1930. Technischen Geist in die Einkaufsabteilungen! Stahl un d Eisen. 543 Abbildung 2.

Kennzeichnung der bestellten Schleifscheiben.

Von (Fabrik) B la tt 1

B earbeiter An W HA

K e n n z e i c h n u n g d e r b e s t e l l t e n S c h l e i f s c h e i b e n . Zu B estellu n g

v o m ...

B la tt 1 is t bei jed er S ch leifsch eib en b estellu n g von der Fabrik genau auszufüllen u nd m it d er B estellu n g an W H A zu schicken.

Fragen 1 bis 8 sin d u n b ed in g t, 9 b is 11 n ach M öglichkeit zu b ean t­

worten.

B la tt 2 is t m it a u sg e fü lltem B estellv erm erk an den B etrieb zu geben 1. A nzahl?

2. A bm essungen?

B ei S onderform scheiben:

M aßskizze 1

D urchm esser, Stärk e,L och d urch ­ messer.

3. Art und Form der zu sch lei­

fenden W erkstü ck e?

a) W erkstoff?

geh ä rtet oder u n g e h ä rtet?

b) V orbearbeitung und Zu­

stand ?

c) B ei R und- u nd In n en sch liff:

Maße ? d) Bei F la ch sc h liff: M aßskizze!

(Zutreffendes unterstreichen.)

F läch en g la tt oder u n terteilt, mehrere W erkstücke n eb en ein ­ ander, K a n ten , N ä h te , A nsätze, N u ten ?

e) Bei Scharf sch liff: A rt der W erkzeuge?

4. Art der S ch leifm aschine?

(Zutreffendes unterstreichen.)

S ch leifbock, W erkzeug-, R und-, F lä ch en -, In n en -, U n iv ersa l­

oder S ond erschleifm asch in e ? F a b rik a t ? T yp ? Z ustand ? 5. Wie wird g esch liffen ?

(Zutreffendes u n terstreichen.)

N a ß ? T rocken?

6. An w elcher S eite der Scheibe wird geschliffen ?

(Zutreffendes unterstreichen.)

U m f ang ? S tirn fläche ?

7. Sauberkeit des S ch liffes?

(Zutreffendes unterstreichen.)

Grob, m ittelfein , fein, poliert, h och glan z ?

8. W elche K ornart. B indung, Körnung und H ä r te und w elches E rzeugnis w urden bisher b en u tzt, b zw . w elche Scheiben haben sich für die A rbeit g u t u nd w elche n ich t bew ährt?

E tik e tt der Sch eib e au f die R ückseite aufkleben!

M öglichst B ru ch stü ck e b e­

währter Scheibe beifü gen ! 9. U m drehungszahl der S ch leif­

scheibe:

a) I s t d ie M aschine für m eh ­ rere U m la u f zahlen ein g e­

rich tet und fü r w elche ? 10. U m fangsgesch w in digk eit des

W erkstückes (bei R un d - und Inn enschleifen).

11. Vorschub des W erkstückes oder der Sch leifscheib e und Spantiefe (bei F lä ch en - und R und- oder In n en sch leifm a ­ schinen).

erfolgt in wichtigen Fällen persönlich, aber meistens schrift­

lich mit Erläuterung und übersichtlicher Zusammenstellung.

Zum B e s t e l l V o r g a n g sei bem erkt: Wenn mehrere gleich gute Angebote vorliegen, so wird die Einkaufsabteilung selbstverständlich dem Betriebsm anne, der m it dem B e­

schaffungsgegenstand zu arbeiten hat, die Auswahl über­

lassen. Sprechen aber sachliche Gründe für ein bestim m tes Erzeugnis, so ist es Sache des Ansehens und der Ge­

schicklichkeit der E inkaufsabteilung, ihren W illen durch­

zusetzen und dam it auch die Verantwortung dafür zu übernehmen.

2. L ie f e r b e d i n g u n g e n .

Der Bestellung und häufig schon der Anfrage liegen Vor­

schriften für die Lieferung zugrunde, die sich in g e s c h ä f t ­ l i c h - r e c h t l i c h e und t e c h n i s c h e , d. h. die eigentlichen Gütevorschriften, scheiden.

D ie geschäftlich-rechtlichen Lieferbedingungen zerfallen in solche für das Angebot und in solche für die Bestellung.

Die technischen Gütevorschriften sind Mantelvorschriften für eine ganze Art von Maschinen, beispielsweise für W erk­

zeugmaschinen, und einzelne für die Gruppen dieser Ma­

schinen oder W erkzeuge.

Man soll diese verschiedenen Arten scharf voneinander trennen, beispielsweise nichts von dem, was die Form des Lieferungsvorganges betrifft, in die technischen Vorschriften hineinschieben. Man sollte auch nichts die Abnahme An­

gehendes m it den Gütevorschriften verm engen, denn nur die Gütevorschriften gelangen in die Hände des Lieferers.

Gütevorschriften für W erkzeuge sind eingeteilt nach Werkstoff einschließlich Härte, Genauigkeit, Einstellung, Stem pel, Verpackung usw. D ie Mantelvorschriften für W erk­

zeugmaschinen und die einzelnen Artenvorschriften ent­

halten Angaben über Arbeitsweise, Geschwindigkeit, Be­

dienung, Genauigkeit, Getriebe, Sicherungen, Schmierung, Kühlung, Normen, Unfallschutz usw. Alle diese stellen dem neuesten Stande der Technik angepaßte Vorschriften für den Konstrukteur und die ausführende W erkstatt dar. Sie sind aus Beanstandungen entstanden und stellen gewissermaßen Beanstandungen m it um gekehrtem Vorzeichen dar.

Daß bei allen B estellungen die D I - N o r m e n zu wahren sind, daß die E inkaufsabteilung sich gewissermaßen als Hüterin der Normen zu betrachten hat, ist selbstverständlich.

3. T e c h n is c h e N e u e r u n g e n .

D ie Verfolgung, Beschaffung, Erprobung und Verteilung von aussichtsreichen Neuerungen stellt eine w ichtige Auf-

Abbildung 3. Untersuchungsplan für Maschinen.

Bilanzmäßiger Vergleich von Werkzeugmaschinen.

K o sten a n teile: M aßgebende E in flü sse:

K osten für’ S tü ck M aschine

A B 0

1. B esondere W erkstoff­

kosten des W erk­

stü c k es (so w e it wie durch die besondere E igenart der Ma­

sch in e b ed in gt) 2. A bschreibung und

V erzinsung von Ma­

sch in e u. M aschinell­

w erkzeug 3. U nterh a ltu n g sk o sten

a) der M aschine

b) des A ntriebes c) des M aschinen-

Werkzeuges

4. Platzk osten 5. L öhne

ti. K raftkosten a) leer b) g esa m t 7. Fertigu n gsau sschu ß

A nschaffungspreis

L ebensdauer

D auerh aftigk eit gegen B ruch

D auerh aftigk eit gegen A bn u tzu n g

Verbrauch an R iem en, Oel, F e tt usw.

D a u e rh a ftig k eit gegen B ruch

D a u erh a ftig k eit gegen A bn u tzu n g

S tü c k zeit oder Stückzahl B ed ienu n g g elern t oder

an gelernt

Sum m e V ergleich szah len der G estehu n gsk osten : 8. B esondere E in flü sse,

die außerhalb der K ostenrechnung steh en (V ielse itig k eit, B ed ienu n gssich erh eit)

V ergleichszahlen für den G ebrauchsw ert:

(8)

544 S ta h l u n d E ise n . Technischen Geist in die Einkaufsabteilungen! 50. Ja h rg . N r. 17.

Abbildung 4. Abnahmeprüfung von Werkzeugmaschinen.

A b n a h m e k o n t r o l l e v o n W e r k z e u g m a s c h i n e n A-cr« (N a ch Maßgabe der „G ütevorschriften für W erkzeug- W H A

AiLLr i m asch in en “ der W H A . VYX1A

N ach erfolgter endgültiger A ufstellu ng der M aschinen)_________

B est.N r. D at.

W H A Nr. D at.

Lieferdatum Garantie bis

Modell u. H auptm aße

Preis RM.

Gew. kg.

Gew. kg (lt.O fferte)

lt. N a ch ­ prüfung

M asch.-Art

H ersteller F abr./A bt.

In v .-N r.

1. u. 2. I s t die M aschine grundsätzlich g u t und n eu zeitlich?

(In welchen P u n k ten n ich t? )

3. a) Lager richtig ausgefüh rt? ...

Wird andere L agerung vorgesch lagen ?

(B ron zebu ch sen , R ingschm ierlager, K u gel-R ollenlager usw .)

b) S ch littenführung genügend groß und gesch ü tzt?

(Spanabstreifer, Oelfilz o. ä.)

c) Lauf erschütterungsfrei ? Bew egungen stoßfrei ? (U rsachen von E rschütterungen und S tößen?)

d) Z ugesagte L eistu n g eingehalten ? W arum n ich t?

(S ch n itt- und B edienu n gszeiten, S tück- und Span leistu ngen, Ge­

n auigkeit der W erkstücke, K raftbedarf u nter L ast und Leerlauf)

e) E rw ärm ung der Lager und G etriebe n ich t überm äßig?

4. a) b) G eschw indigkeiten und V orschübe dem V erw endungsbereich entsprechend ?

W elche wären erw ü n scht?

(Sprun g n ich t über 1,58)

c) Schnellgänge v o rh a n d en ? W elche? Ausreichend bzw . er w ü n sc h t?

d) A ntriebsrad-L aufrichtung gek en n zeich net?

e) B rem se vorh an den? W ünschensw ert?

f) G eschw indigkeits- und V orschubtabellen vorhanden?

(G ew ind etafeln : Zoll und m etrisch)

5. a) b) B edienungsgriffe handlich, B ew egungen sinnfällig, n o tfa lls gek en n zeich net ?

5. c) A n steilsp in d eln m etr. S teig u n g ?

(T eilringe gen ügend groß, d eu tlic h gerissen) d) In n en teile zu gän glich?

(A usbau für R eparaturen, R ein igu n g der T rieb teile, S ch m ierungs­

und K ühlungsorgane)

6. Z ulässige M aßabw eichungen n ich t ü bersch ritten ? ...

(P rüfb u ch Prof. Schlesinger)

7. a) V erschieberäder g eh ä rtet? (H o ch to u rig e Zahnräder g esch liffen ? )

b) K u p plungen u nd R iem en sch eiben zieh en sich er durch?

c) K eilw ellen m a ssiv ? (4- bis 6fach, geschliffen)

8. a) Sicherungen für G etriebe und B ew egu n gen v o rh an den?

(V erriegelung, E ndauslösu ng)

b) Schrauben und M uttern, wo n ö tig , gesichert?

9. Z entral-G ruppen-E inzelschm ierung ? S tellen n o tfa lls gek en n ­ zeich n et ?

(L ager- und Zahnräderölung g etre n n t, selb stsc h ließ en d e Oeler — keine H elm öler, öld ich te Lager, Oelfänger, R iem en ö lg esch ü tzt)

10. a) K ü h lflü ssigk eitsm en ge au sreichend?

(T ropfgefäß, R äder-, K ap sel-, K olben-, F lü g el-, E lek tr o -P u m p e ) b) A uffangrinnen und -sch alen ausreichend ?

(S am m elb eh älter, S pänesieb, K lärbecken) 11. E in sch lägige D IN b erü ck sich tig t?

12. B eförderu ngsm öglich keit b erü ck sich tig t ? ...

(O esen, A ussparungen)

13. a) bis c) Schutzvorrich tun gen g e n ü g e n ? U ntersch rift Stören n ich t? ... A btlg. B ts.

(Zahnräder eingekap selt, R iem en sch u tz)

14. A ntrieb?

(A usführlicheB eschreibung, P aß flächen für M otor, R itzel aus ,,N o v o - t e x t “ , über 10 P S beiderseits gelagert usw .)

15. H erstellu n gs-N r. vorh an den? G ew äh rleistu ngssch ild v o rh a n d e n ?

B ed ienu n gsvorsch rift vorh an den? Z eichnungen vorh an den?

16. B esondere V orzüge oder N a c h te ile?

D atum U ntersch rift

(A ufn ah m eb eam ter) U n tersch rift

M asch.-K arte a n gelegt? (B etrieb sleiter)

gäbe der Einkaufsabteilung dar. E ine planmäßige Sichtung des W esentlichen vom Unwesentlichen, eine genaue Kenntnis aller vorliegenden Untersuchungen ist dazu Vorbedingung.

In manchen Fällen kann die Erprobung unmittelbar in den Beschaffungsstellen erfolgen, m eist aber müssen die Betriebe herangezogen werden.

Der Erprobungsplan muß von der Zentralstelle geliefert werden. Geschieht das nicht, so erhält man nur selten E r­

gebnisse, die ein W erturteil und einen Vergleich zulassen.

Alle Untersuchungen von Betriebsm itteln müssen sich auf den Gebrauchswert zuspitzen, also den eigentlichen wahren Wert, und jeder Untersuchungsplan muß Bilanzcharakter tragen.

Abb. 3 zeigt den Untersuchungsplan für W erkzeug­

maschinen, der zwei Voraussetzungen hat. D ie verglichenen Maschinen gelten für den gleichen Zweck, und sie haben die gleiche Genauigkeit. Ist das nicht der F all, so ändern sich die Wertzahlen, und der Vergleich ist verwickelter, da er sich aus einer Reihe verschiedenartiger W erte ergeben muß.

Untersuchungspläne für W erkzeuge sind ähnlich.

Zur völligen Beurteilung der Gebrauchswerte hat die Einkaufsabteilung natürlich noch die Gleichmäßigkeit der einzelnen Lieferungen, die Zuverlässigkeit des Lieferers, die Lieferzeiten usw., gefühlsmäßig m it in Rechnung zu stellen.

4. G ü t e k o n t r o l l e g e l i e f e r t e r W a r e n . Es würde zu w eit führen, Einzelheiten über die Abnahme­

prüfung der gelieferten W aren,'die Regelwerke und Vorrich­

tungen dazu zu bringen. Nur die M aschinenabnahme sei er­

w ähnt: Auf Abb. 4 ist ein Abnahmeschein für W erkzeug­

maschinen dargestellt. D ie Maschinen werden vorteilhaft durch Beam te der verbrauchenden Fabrik abgenommen, gegebenenfalls (in wichtigen Fällen und bei kleinen Werken) in Anwesenheit eines technischen Beam ten der Einkaufsstelle.

K o n t r o l l e d er B e w ä h r u n g u n d B e h a n d lu n g der B e t r i e b s m i t t e l .

Mit der Eingangskontrolle allein ist es nicht getan. Zu den technischen Arbeiten ¡des ¡Einkaufs gehört die Kontrolle während des eigentlichen Betriebes. Abb. 5 zeigt, in welcher

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