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Die Zukunft, 3. August, Jahrg. XV, Bd. 60, Nr 44.

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Sechstaukekgew VonGan-, Insec, Orte Halm .............189

DerZwiqu vonJst-den ........«...............191

Uachdruck veebotew

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Erscheint jedenSonnabend.

Preis vierteljährlich5Mark, hiecinzelne Nummer 50Pf.

Berlin.

Verlag der Zukunft

Wilhelmstraße3a.

«1907.

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Berlin, den 3.Kugukt 1907.

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Orient und Occident.

Provinz Tscho-sen.

Eswei Schnecken,einerotheundeineblaue,bilden mitihrenMäntelndas

« WappenvonKorea.AlsderJapanervon Europäerhochmuthnochmon-

keyund Makakegenanntund wie eingelber,menschenäbnlicherAffebehan- deltwurde,wiesermitspitzerPfote schonaufdiesechzehnStreifen,dievon

demrothenBallaufseinerKriegsflaggeausgehen,undsprach,wenn erdesHö- rersficherwangrinsend:»DerSonnenstrahl läuft schnelleralsdieSchnecke.«

Jst schnellergelaufen.JmJahr 1852,alsinKorea diefranzösischenMis- sionare,dieaufdemLandwegin dieHalbinsel eingedrungenwaren undein paarGemeinden gegründethatten, sichgegendenwachsendenChristenhaß wasfnen mußten,gabderamerikanischeKommodorePerrydenFremdendie Möglichkeit,inJapan Handelzu treiben. SiebenJahre danach entstandan derBuchtvonTokio dieEuropäerkolonieYokohama.1868: Ausstandund KampfgegendasShogunat.1872: ersteEisenbahn (Tokio--Yokohama).

1875: aufheimischerWerftgleitetdasersteDampfschiffvomStapel.1890:

EröffnungdeserstenjapanischenParlaments.1899: Anerkennung desFrem- denrechteszufreiemHandelim altenZipangu. Jn diesenvierzigJahrenwar dieSchneckenichtvorwärtsgekommen.Vergebenshatte1866einfranzösi- sches,1871einamerikanischesGeschwaderversucht,dasLand derMorgen- stilledemVerkehrzuöffnen;esbliebgesperrt,ungastlichundmußte,wieseit einemVierteljahrtausend,ausseinenwinzigenEinkünftendemMandschus kaisernochTribut zahlen.DieJapaner hattendie breiteZunge,diesichzwi- schen-demGelben und demJapanischenMeer ausAsiensSchlund vorstreclt, ansichgerissen,das Landaber,derNothgehorchend,wiedergeräumtund1876

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seineUnabhängigkeitin einemVertrag anerkannt,derihnendreiHäfenöffnete und dasRechtgab,im««koreanischenGebietKonsulnzuernennen.Langsamfolg- tendengelbendieweißenPioniere;umsJahr1890durftendieFremden sichin Tschimulpo,Fu-sanund Wön-sanniederlassen. Vorherwars inSöul,der Hauptstadt,zwischendenAnhängernChinasundJapanszuStraßenkämpfen gekommen,derenFolgeein neuesAufflackerndesFremdenhasseswar. China undJapan-von andererSeiteschienderMorgenstilleStörungnichtzudrohen.

Dafingman,nochunterAlexander demeeiten, inRußlandzu merkenan, daßWladiwoftokdieHerrschaftüberOstasiennichtvölligsichere.Die See- feftung hießzwar dieKönigindesOstens; doch ihr Kronrechtwarallzueng begrenzt.KeineisfkeierHasen;und mit demReichscentrumnur durcheinen SchienenstrangvongefährlicherLängezu verbinden. Wennman die Liau- Halbinseloder garFu-san habenkönnte! UeberKorealießendieJapaner,die denRussenSachalin abgetretenhatten,abernichtmitsichreden.Siesollten denWesten nebstderJnselQuelpart bekommen,wenn siedemZarenreichden Osteneinräumten.DiesesKondominium behagteihnennicht.UmdieRufsen abzuschrecken,bestrittensieplötzlichlautChinasOberhoheitrechtaufKorea, ließen,ohneKriegserklärung,einchinesischesSchiff durcheinenTorpedozer- störenundruhten nicht,bissie,nach sechsMonaten, Port ArthurundWei- Hai-WeibesetztunddenSohn desHimmels niedergerungenhatten.JmFrie- denvonShimonoseki wird,am siebenzehntenApril 1895,dieUnabhängig- leitKoreasvonbeidenMächtenfeierlichanerkannt. Diese Unabhängigkeitist, wiedienochwichtigereSicherheitderchinesischenHauptstadt, gefährdet,wenn dieJapaner Liautung behalten: sosprechendie Vertreter Rußlands, Frank- reichsnndDeutschlands;undzwingenJapan,seineTrnppenvomLiauzurück- zuziehen.JnWittesAuftraggehtRothftein,derDirektorderpetersburgerJn- ternationalen Bank, nach ParisundschließtdieAnleihe ab,derenErtrag ChinazurRückzahlungderKriegskostenbraucht. JmNovember1895erhält JapandreißigMillionen Taels und räumtLiautungdenChinesen.

JstwenigstensKoreanun demMikadosicher?Jm nächstenLenz,als NikolaiAlexan drowicschdieMützedesMonomachosaufs-Köpfchensetzenwill, sindLi-Hung-TschangundMarschall5glamagatainRußland.DerChinese wirdgut,derJapanerschlechtbehandelt(ganzwiebeiuns).Li-Hui1g-Tschang schließtmitLobanow einenVertrag,derdenRussenerlaubt,imKriegsfall PortArthurund dieBuchtvonKiautschoualsFlottenstützpunktezubenutzen.

UndgiebtWitte,demnochallmächtigenFinanzminister,väterlichweiseLehre.

,,BautEureBahnnur bisWladiwostokundhütetEuch,in den Südenzu

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Orient nndOccident. 157

gehen;sonstbekommtJhrmitdenJapanernzuthun,die(wirhabensersah- ren)höchstgefährlicheKerlesind.Wir machenEuchjedemöglicheKonzession.

Jhr dürftdenEisenstrangvonNertshinscdirekt überTsitsikarnachWladi- wostoklegen.Dannisterum fastsechshundertKilometerkürzeralsnachEurer Trace.DaJhrdenBahnbesitzsichernmüßt,erlaubenwirauch,daßJhr auf denStationen FußvolkundReitereinquartirt. Mehrkönnen wirnichtthun.

Nur:wagtnicht,bisShen gkingoder garnochweitersüdwärtsvorzudringen!

DiesenRathgebeichDir,SergejJuliewitsch,als meinemjüngstenFreund nichtnur inunseremInteresse(wirwollen unsliebermitEuchalsmitJapan abfinden),sondernausSorgeumEureZukunft-«Yamagatawirdkaum be- achtet.BeimEmpfang fragtihnderZar,obersichin derUniformnichtbeengt fühle;undverletztmitdieserFrage,dieandieBehaglichkeitdes Kimono er- innernsoll,denAsiatenstolz.anwischenwarsinKorea unruhig geworden.Die Japanerhattensichmitihrer Reformarbeitsobreitgemacht,daßdieKoreaner (diegrößer,schwerfålliger,denNordchinesenähnlichersind)siealsdenTodseind ihresSchneckenhausfriedenshaßtenundderMing-Parteizujauchzten,die,unter derLeitungderKönigin,denVersuchmachte,dasJapaneijochabzuschütteln.

EinenfruchtlosenVersuch:amachtenOktober wurdedieKöniginvonjapani- schenVerschwörernandenHaarenausihremZimmergeschleiftundgrausamge- mordet. SeitdemwarderschwacheKönigbis zurWillenlosigkeiteingeschüchtert undunterschriebblind,wasder Tennoihm vorlegenließ. Jm Gehäusaber wüthetederHaßgegen dasReichdesSonnenaufgangesweiter.Korea wollte seineMorgenruhebewahren;wollte die Sonnenicht nochhöhersteigensehen- Hatte RußlandsStundegeschlagen?Da untenwaram Ende eineinträgliches Protektoratzufischen.AmzehntenFebruar1896landenzweihundertrufsifche SeesoldateninTschimulpo,marschirennachSöulundbesetzennachtsRußlands GesandtschafthausDasbewirkt einenPutsch,derdiejapanischenPalastwäch- terbeschäftigt:undKönigLi-HsihatZeit, sichunterdenSchutzderRussenzu flüchten.EinepolitischeKomoediebeginnt.DergekrönteSchützlingdesZaren unterzeichnetErlasse,dereneinzigerZweckist,dievomMikadoihm abgepreßten VerordnungenwiederaufzuhebenKoreaist selig:dieJapanerhabenesvon denChinesen,dieRufsenvondenJapanernbesreit.ProtektoratPDer alte Li- Hung-TschanghatnichtzutaubenOhrengesprochen;soschmackhaftderKuchen scheint:denJapanernmöchteman sichdeshalb dochnichtverfeinden. Fürst LobanowbittetYamagatazusich,stellt ihmvor, wiestarkRußlandinSöul gewordenist,undempfiehlteineSozietät,derenBedingungenam vorletzten Junitagunterzeichnetwerden.Nocheinmalwird dieUnabhängigkeitderHalb-

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inselanerkannt.Für ihreRuhe werdenbeideMächtegemeinsamsorgen.Eisen- bahnbautenund andereModernisirungarbeitenwerden unterBeidevertheilt·

WederRußlandnochJapan darfinKoreakünftigmehralstausendSoldaten haben. DiegenügenzumSchutzderKolonieund ihrer Gesandtschast.Alsodoch einKondominium. Freilichnichtdas 1894vondenRussen erstrebte;immer- hinein demgelbenVolkrechtunbequemes.Wozu,fragtengrollendindenja- panischenStraßendieHemin,wozuhatdieNation dieLastdesKriegesgegen China aufsichgenommen, daihrnunnichteinmalKoreagehört?Mitden Chinesenwar leichterfertigzu werdenalsmit denRussen.

Vielleichter:baldsollteauchderMikadoesmerken. Dasostasiatische Schicksalsjahr1897brachan. Diepetersburger Kamarilla,dieleise schon daranarbeitete,denlleinaNikavon demlästigenVormundSergejJulitsch zutrennen, ließden altenLi einengutenMann seinundrieth,amGelben Meereinentzunächstnochnichtplumpen) Vorstoßzu wagen. Einerrussischen Militärmission,gegenderenAnwesenheitinSöulJapan protestirt,folgtder (nochunberühmte)HerrAlexejew,deralsAgentRußlandsdenKönigberathen soll.Die MännervonNippon wüthen;müsseneinstweilenaber weiter nord- wärtsblicken.AmfünfzehntenNovember 1897besetzendeutscheMarine- truppenKiautschou.Jm DezemberwirdvonPekingausdenRussengestattet, sichfürdenWinterin PortArthurhäuslichniederzulassen.AmsechstenMärz 1898wirdDeutschlands,amfünfzehntenMärzRußlands,amviertenApril Englands,amelften April Frankreichs Pachtvertrag mitChina persekt.Je- derbekommteinenBissen(dieVereinigtenStaaten sind kluggenug, keinen zuwollen);nur Japangehtleer aus.JetztkannRußland,dasaufderLiau- Halbinselsicherzusitzenglaubt,demMikado eineGenugthuunggeben.Wer PortArthurhat,brauchtnichthastignachKoreazugreifen.Dasentgehtihm auf die Dauer ja dochnicht.Reculer pour mjeuxsauter: die Moslowiter habensstetsbesserverstandenalsRichelieusLandsleute.Die BaroneNishi undRosenunterhandelnundsind nacheinemWeilchenüber eineKonvention einig, diedasKaiserreichKorea(Li-.HsihatimOktober 1897 den Namen ge- ändert undsichzumKaiservonTaikwan ernannt) für unantastbarerklärt.

RußlandziehtseineMilitärmissionzurück,schicktJewgenijJwanowitschAlexe- jewvonSöulnachPort Arthurundverpflichtetsich,jedeEinmischungin die koreanischenVerhältnissefortanzu meiden.DieselbePflichtnimmt Japan auf sich;istaberentschlossen,sienichtzuerfüllen.Dieunbequemezweijährige Episodeistjaabgethan,RußlandinSöul durchseinenRückzugarg blamirtund fürdieJapanerdieBahn frei.Sieüberschwemmen das Land derMorgenstille

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undnistensichüberallein,woeineGewinnmöglichkeitwinkt. Sie kaufen den Amerikanern dieEisenbahnstreckeSöul-Tschimulpoab undlegeneinenStrang nachFu:san. InderHauptstadt halten sie sichselbstSoldaten undPolizei, organisireneineneigenenPost-,Telegraphen-undTelephondienstundzeigen, inihrerjapanischenCity,denträgenKoreanern,wasbei rationeller Wirth- schaftausdem Land werdenkönnte,daseinst,unterderWang-Dynastie,Herz undHirn Ostasienswar.Zeigenihnenallzudeutlichaberauch,wiegeringsie dieFaulenzerschätzen.WerdemEroberernichtgehorcht,handeltOhrfeigenein;

unddemJapaner,der einenkoreanischenMannprügelt,ausbeutet,schindet, darfkeinHaar gekrümmtwerden«,,WirhabendenSohndesHimmelsbesiegt und denWeißenZarenzumRücknggezwungen: damußdiesesGesindeluns dochwohl ohneGemurrpariren!«JapanfühltesichalsHerrn,warsabernoch nichtunddurfte schondeshalbdie Koreaner nichtreizen·Dieversuchtennoch einmalnun, desJoches ledigzu werden«DerKaiserbat dieGroßmächte,die Halbinsel,dieeinesTages sonstzumZankapfelzwischenzweistarkenStaaten werdenkönn e,fürneutralesGebietzuerklären.JapanlehntedasGesuchnatür- lchab.Auffälligerwar,daßauchRußlanddieZustimmungversagte.DieEx- pansion nachKoreawaralsonichtaufgegeben:nuraufgeschobenDerBoxerkcieg botdieGelegenheit,russischeGarnisonenindieMandschureizulegen.Darüber durfteNiemandstaunen; ohnegesicherteEtapenstraßewarderVormarschbis andenAufstandsherdjanichtmöglich.InTokioverstandman dieAbsicht;

wußtemannun,daßKoreaerstin einemneuen Krieg,einemgegenRußlandzu führenden,erobertwerden müsse.DieMandschureigaltals verloren.Wurde nichtfrühvorgebeugt,dannholtendieweißenTeufelauchnochdasMorgenland.

DieJapanerfroreninihrerEinsamkeit. AmdreißigstenJanuar1902wurde der anglo-japanischeVertrag geschlossen.DiesesDatumwirdnichtvergessenwer- den.Zum erstenMalehattenWeißesichgegenWeißeGelben verbündet. Die VorbereitungzumKriegegegenRußlandhatteinzweiErdtheilenbegonnen.

DerHauptgegenstanddiesesKriegeswarKorea.Mit demVerlustder MandschureihätteGroßundKleininJapan sichabgesunden.Hatteesschon;

ließdieZeitungenTagvorTagzeternunddachte:AusChinaweichendie Mos- kowiternicht mehr.AberKorea mußimLichtkreisdersechzehnStrahlenblei- ben. UndderKurzsichtigstemerktjetztdoch,daßRußlanddieHalbinselfürsich will. Wolltees?Witte (mitdemKuropatkinundLamsdorffgingen)kam gegenPlehwe nichtmehr auf.WenneranLi-Hung-TschangsWarnwort er- innerte, rümpfteWjatscheslawKonstantinowitschdieNase. »SolleinChi- neseunsetwalehren,woRußlandsZukunftist?«Wenn Wittesagte,die mili-

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tärischeBesetzungderMandschureiseiunnützlich,PortArthur für dasZaren- reichauf absehbareZeitohne Werth,antwortete imKronrathPlehwe,wer dieersteStufeeinerTreppebetretenhabe, müsseweiterschreiten,weilernei- dischenBlickensonstfurchtsamscheine.WennWitterieth,denganzenKom- plexderinOstasienstreitigenFragenden Diplomatenzuzuweisen,dieauchdas HeikelsteraschundohneLärmerledigenwürden,schriePlehwemitrothem Kopf:,,DurchseineBayonnettes,nichtdurchDiplomatenkünste,istRußland geworden,wasesift!«DieseSprachegefieldemschüchternenNikolai,derlängst unterWittes herrifchemWefenlitt.Endlich Einer,derdemallgewaltigenTa- tarensprosfenfurchtlosentgegentratlFürdasUebrigesorgtendieBezobrazow, Alexejewå Co.Darfman dieHoffnungderRassen,diesichin der Mand- schureiangesiedelthaben,soschmählichenttäuschen?Dummgenug,daßwir nicht1896schon,als derKönigbeiunseremGesandtenSchutzgesuchthatte, Koreaunterden FittichdesPalaeologenaarsnahmen.Woraufwollenwirnun nochwarten? MitdemYalualsstrategischerGrenze ist nichtsanzufangen- Wirbrauchen mindestensdenNordenderHalbinsel;und einenfestenRiegel habenwirvorunserem Haus erst,wenn desZaten Machtbisandie Korea- Straße reicht.Sosprechendie Soldaten. DieKolonistenwerdensodichtbeim Sonnenbanner nichtheimisch,desLebensnichtfroh.UnddiehitzigsteTrei- berei kommtausderSchaar derLieferantenundSpekulanten. JnderMand- schureiundinLiautungwarenRiesensumrnenverdientworden.PortArthur europäisirtundbefestigt,Dalny gebaut,in Nord und Süd Städteerweitert undStationen angelegt.DerJmportvon Maschinen, Bahn-und Bauma- terialaller ArtbrachteungeheureProsite.Man konnteGesellschaftengrün- den,neue Papiereemittirenund,mitderHilfe gefälligrrTshinowniks,den Staatan allen EckenundEndenbetrügen.DochderSegen ließallmählichschon nach.DienöthigenMaschinen,Wagons,Lokomotiven,Schienen warengelie- fert,die Stationen gebaut.Nochwurdeverdient;aber derGoldstrom fingzu versickernan.Wenn derGossudarseinemWeltreichKoreaangliedert,kehren unsdiepaktolischenTagenocheinmalzurück.JndemrückständigenKaiserreich TaikivanwärevielzuthuantCisen,Kohle,Kupfer,Bauholz,fogarSilberund Goldzufinden.DietransmandschurischeBahn müßteman in einemSüd- strangsofortbisnach Fu-san verlängern.NeueHafenanlagenwärennöthig- DiekoreanischenStädtemüßtenfürmoderne Menschenbewohnbar gemacht werden.EinHeidengeldwäre dauntennochzuverdienen.Wardiepetersburger Kamarilla andemGeschäftdirekt odernur mittelbarbetheiligt2JnderYalui wald-Gesellschafthatte sieSitzund Stimme DieKonzefsiondieserGesellschaft

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Orient undOccident. 161

war 1896,alsKönigLi-HsibeiRußlands Gesandtenhauste,erworben,sechs Jahrelangaber kaumausgenütztworden.AlsKuropatkininJapangewesen, AlexejewzumStatthalterimFernenOsten ernanntundMukden wiedervon rusfischenTruppenbesetztwar,glaubteman,dasGeschäftriskiren zu können.

DieGesellschaft,der einGünzburgpräsidirte,ließanderYalumündungdas linkeUferabholzenundihreArbeitervoneinerKosakensotnieschützen.Auf koreanischemBoden! Ungefährsohatteesin derMandschureijaauchan-

gefangen.Daswarzu viel.War derbündigeBeweis,daßdieBärentatzenach Korealangte.DieUnabhängigkeitundUnantastbarkeitdesKaiserreicheswar immer wieder«proklamirtworden. Jetzt-wollteesNußland. Schonkommt über NewYorkdieMeldung, daßdreisibirischeFüsilierregimentervonPort Arthurnach demYalumarschiren.JnTokioistdas Parlamentaufgelöstwor- den,weil es dasMinisteriuminschroffenSätzensträflicherVersäumnißaus demGebiet internationaler Politikgeziehenhat. Einstimmigaberfordern, inVolksversammlungenundin derPresse,alleParteien, dieRegirung solle denrussischenUmtriebeneinraschesEndebereiten. BeimNeujahrsempfang derDiplomatensagt Nikolai,erseiüberzeugt,daßimFernenOsten Friede bleiben werde.DreiWochendanachwird dierussischeFlottevondenJapanern überfallenundSchiffsgeschützeerklären demHerrnallerReussendenKrieg.

KoreahatkeineWahl. Aus OyamasBefehlwird dieHalbinselvon

japanischenTruppen besetztundderKaisergezwungen,mitdemTennoein Bündnißzuschließen.(DieseMajestät,dieChinesisches,Russisches,Japani- schesunterschreibenmußundnie desHerzensWunschfolgendars,wäre ein FressenfüreinenSwiftoderLaboulaye.) HeimlichschickendieRussophilen aus SöuldieBotschaftnachPetersburg: »Wirkönnennicht anders; gingees nachunseremWillen,dannföchteKoreasJugendunterEurenFahnenSehr schlau,denktderPalastklüngelzdieRussenmüssenjasiegenundhabenstattder LeistungnunwenigstensdasBekenntnißgutenWillensSie siegennicht.Wider dieErwartung derSachverständigsten;trotzdemWitteselbst,derungnädigent- lassenistunddemMilitärtshinseinesVaterlandes einenDenkzettelwünscht, das Wort Skobelewswiederholt: »SchondieZahlunsererMützenschlägtsie!«

DerGroße,hatte fastJedergewöhnt,wird überKurzoderLangmit demKlei-

nenfertig.Werhiergroß,werklein zunennensei,wardnichtbedacht.3wischen demKriegsschauplatzundderrussischenBasisliegenneuntausendKilometer undfürdenNachschubvonMenschenundGeräthistnur einEisenstrangzur Verfügung«Japan kämpftinbekanntemGelände undsteht,ein Volkvonfünf- zigMillionenin derEinheitdesGlaubensundWollenserwachsenerMenschen,

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seit JahrundTagzumSprungbereit. VomYalugehtsandenLiau,denHun, deuSchazvonPortArthurnachPortsmouthVorherschon mußderKaiservon KoreaseinenNamenwiederuntereinenneuenVertragsetzen.Sichverpflichten, alleihmvonJapan empfohlenenMännerimDiplomatendienstundin der FinanzverwaltunganzustellenundohneihrenRathkeinenirgendwiewichtigen Schrittzuthun. Endlich ists erreicht;istdieBeute-heimgebracht,nachderdie WikingervonNipponseitJahrhundertcngetrachtethatten.Annexion?Unnü- thig;macht auchzu viel Lärm. EinjapanischerProkonsul, derprunklosinSöul thi ont, findetwohlstillereMittelzurEroberungderHalbinsel,diein derSpra- che des Mikadolandes Tscho-senheißt.Vor demKrieg hattedieKonservative ParteiinTokiogefordert,Rußland müsseein Stück des aus derChinesenmasse erworbenenGebietes abtreten und»alle aufKoreaund in derMandschurei strei- tigenFragenso ordnen, daßdauernderFriedegesichertsei«.Mehr,alsdieses Ultimatum heischte,war nungewonnen: Koreanochnichtdejure, dochde factozurjapanischenProvinz(oderKolonie)geworden.WasLi-HungTschang

neunJahre vorherprophezeithatte,warnunEreigniß.»DieSüdbahnwürdet Jhrnur fürdieJapanerbauen.KwangtungkönntJhr nichthaltenundKo- reaist für Euchnochwenigeralsfürunszuhaben.WasalsowolltJhram Gelben Meer?WennJhrklugseid,gehtJhrnichtüber diegeweihtenGrab- stättenderMandschuherrscherhinaus.«DerStatthaltervonTschilikannte dieNachbarngenauundwußtejedennach seinemWertheinzuschätzen.

DerMann,der inShimonosekimitihm verhandelt hatte, herrschtseit zweiJahrennun in Söul:Hirobumtho.Japans stärksterStaatsmann. Der kennt dieWelt;hatEuropa bereist,war(mit Jwakura Tomomi,demBesie- ger desShogunates)in AmerikaundwirdvonseinemKaiserstets aufden Platzgestellt,der dieseinsteHirnarbeitverlangt.AlsGrafhaterseinen Lands- leutenFormosaunddieFischerinselnerworben unddenWegnachKoreage- öffnet.Li undJto: zweiMännervonGenierang saßeninShimonosekiam

Konferenztisch;aufdieWaffengängedieserMeisterzurückzublicken,istheute nocheinGenuß (denJedersichdurchdie Lecture derHistoryot· the Peace Negotiaiions between ChinaandJapanverschaffenkann).Damals hat Jto,demLischließlichdaschinesischeMinisterpräsidiumanbot,dieschwerste Diplomatenprobebestanden. Jetztsoller, alsMarquis,das Können desOr- ganisatorsnocheinmalbewähren.Erhat JapandaspassendeKleidgewirkt undfindet gewißauchdasStaatsgewand,das demLeib Koreas wieangewach- sensitzt.Skrupelplagen ihn nicht.MithärtererHandwardkaumirgendwo jemalsein Land erobert.DerStatthalterdesTennosmußwissen,wasauf

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Orient undOccident· 163

derHalbinselgeschieht.Koreaner,dieverdächtigt(nichtetwaüberführt)waren, vomBahnmaterialeinEisenstückgestohlenzuhaben, wurden, ohne Verhör undRichterspruch,aneinraschgezimmertesKreuzgeheftetund dientenjapa- nischenSchützenalsZielscheibe.AnderefaultenamGalgen,weilsieeinem Festungwerkzunah gekommenwaren. JstsoblindwüthendeGrausamkeitun- entbehrlich?Dem nur, der dieUnterworfenenzurVerzweiflungtreiben und ihrenAusstandsversuchdannmitFeuerundSchwertniederzwingenwill.Jto, dersechsundsechzigjährigeSamurai,derSohnkriegerischenAdels,verachtetdas Volk,dasniefür seineFreiheitzufechtengewagt,immerauf fremdeHilfege- hoffthatund,wenndieHoffnungenttäuschtwar,geduldiginneueKnechtschaft gekrochenist.SolldasReichdesSonnenaufgangesandieErziehungdieser trägenTagediebeJahrzehntevergeuden?Nein.Washier wimmelt, taugt nurzumHelotendienst;mußdieFaustdes Herrnübersichfühlen.Wermurrt, hatdenKopfverwirkt Wer demWinkstummgehorcht,wirdbaldmerken, wiegutdiestraferuchtdemLande bekommt. Keinweißerunderst rechtkein gelberStammhaßtdenJapaner sowie das VolkvonKorea: deshalb mußdie- semVolkschnelldasRückgratgebrochen,mußesbehandeltwerdenwie in der wildenJugendbritischerKolonialgeschichtediebrauneunddieschwarzeMensch- heit.EuropaundAmerika könntendieseMethodeveraltetundanstößigfin- den?ThörichteSorge.AlleeuropäischenGroßmächtesindfroh,wennsieuns nichtzustörenbrauchen.DieVereinigtenStaaten haben hundert Gründe, dieAuseinandersetzungimStillenOzeannichtzubeschleunigen.Wählenwir

nur unsereStunde richtig,dann redetunsNiemand drein.Unddie Stunde wardschlaugewähltDerkalifornischeBlusf,derdieGefahreinesPhilippinens kriegesnäherzeigte,alsselbstSchwarzsehersie geglaubthatten.Franko-japa- nischeVerständigungPräliminarvertragmitRußland.Nunraschein paar GräuelbilderimStilderältestenKakemonos. »DerKaiservonKorea,der verpflichtetist,vorjederVerhandlungmitfremdenMächtenJapansRath einzuholen,hat sicherdreistet,hinterdem RückendesGeneralstatthaltersDe- legirtenachdemHaagzuschicken,die derFriedenskonferenzKoreasElend schildernsollen.«(DerGeneralstatthalter hatdieGenesisdiesesPlanes sicher gesehen,hätteihn,davomHaagnichtszufürchtenwar,inruhigerenTagen höchstensspöttischbelächelt,erkanntejetztinihmaberdenbrauchbarstenVor- wand.) »EinMann,dem daseinfachstePflichtgefühlfehlt, ist unseresVer- trauens unwürdigunddarfnichtlängerdieKronetragen.«DerSchattenkaiser betheuert,erhabevonderMission nichtsgewußt,seinNameaufdemKreditiv seigefälschtunderanFügsamkeitvonkeinemMenschenkindauf derbewohn-

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164 DieZukunft.

tenErde zuübertreffenEinerlei.Erhat, seiterimRussenhausUnterschlupf suchte,dieJapaneroftgenuggeärgert.Jetzt istdiebesteGelegenheit,ihnlos- zuwerden.ErmußdemThronentsagenund denPalast räumen,in demnun seinSohn Kaiser spielendarf.Derweiß,wasdieungehorsameMajestätzu erwarten hat,undwirdsichhüten,demgebietendenSamuraijeauchnureine mürrischeMienezuzeigen.Daß siesichaufdieDepeschencensurverstehen,ha- ben dieJapaner nicht erstimmandschurischenKrieg bewiesen.Da der briti- scheBundesgenosseihnengerngefälligwäre,könntensiedenDrahtwegsperren oder demErdkreismelden,inKoreaherrschefriedlichsteRuhe.Siewollens nicht.LassenAlarmtelegrammedurch;verfassensieamEndegarselbst.Stra- ßenunruhen,·Adelsverfchwörung,Fremdenhaß,GährungimHeer.Werdie- sertäglicherneuten Botschaftglaubt,muß annehmen,dieKoreaner,die kein Uebelbishermit Gewaltabzuwehren suchten,seienplötzlichzumtrotzigsten VolkOstasiens geworden.Undwird dannauchbegreifen,daß MarquisJto sichzuheftigererRepressionentschließenund derSuzerainmachtfestereGrund- lagenschaffenmuß,alsseinmilderSinn nochimFrühling für nöthighielt.

Fujmus Troes: auchdieseUeberwundenenkönntensovonsichsprechen;

könnten,wienachdemFallderheiligenFeste PriamsVolk,stöhnen:Una salus victisnullam sperare salutem! Das würde zu derbesonderenArt ihresWesensabernichtstimmen.DieKoreaner sindnüchterneLeute; siewer- densichduckenundwarten,bisbesseresWetterwird. Wasvermöchtensiegegen Japan? ZehngegenfünfzigMillionen? Miteiner verlotterten Milizgegen dasHeer,das überLeichenwällehinwegjubelndzumSiegeilt?Mitftäm- migen,schwerbeweglichenBauernsöhnengegen dieflinkenKerlchen,die den Feindanspringen,ihn würgen,mitflacherHandihmdenArmknochenbrechen odermitscharferKralledieAugenausdrücken? DerWohlstand derHalbinsel wirdsichraschheben,wennersteinpaarMillionen Japanereingewandertsind.

»Nochwird derfruchtbareBodennachdenältestenMethodenbearbeitet. (Nur aufdenAnbau desGingseng,dersichereralsBrown-S(äquardsSperminund andereZaubersäftedieGenitalkraftwiederherstellenundstärkensoll, istem- sigerEifer verwandtworden.)Die Verwaltungwarerbärmlich,die Beamten- schaftkorrumpirt,derReichshaushaltinärgererUnordnungals dertürkischein denschlimmstenZeiten.KeinGedankeanMeliorationen,intensiveWirthschaft undverständigenBergwerksbetriebDieJapanerwerdenEisenbahnenbauen, dieGold-undKupfer minenmodernisiren,denViehbestandmehren,denErtrag derReis-,Korn- und Bohnenernte steigern, Jndustriestättenschaffenund Tscho-senverwalten wie eine andereProvinzdesStrahlenreiches.GuterBo-

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