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Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Marienwerder für das Jahr, 1892.03.30 nr 13

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Academic year: 2022

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(1)

S t i n t s * S t a t t

ber flftnifllithen fRegierung tu SRarientmber, Nro. 13,

SRarienwetber, ben 30. SDiärg

1892,

unter

$>ie Stummer 5 bei @efefc = Sammlung enthalt Str. 9510 ben AHerhßchflen ©rlafj, betreffenb anbei*

toeite Abgtenjung bet @ifenbahn!®iriCiionSbejirfe ©rfurt Unb Serün. Som IG. T O rj 1892; unter

Sir. 9511 bie Setfügung beS guft^SRittifiecS, betreffenb bie Anlegung beS @runbbud)3 für einen £t)etl ber Sejirfe ber AmtSgeri<hte Slanfenheim, ®üren, ©upen,

©emünb, Suafirdjen, Reinsberg, ©rfelenj, ©eilenfirdjen, Süiich, SRontjoie, Sonn, ©itorf, ÄßnigSwinter, Sthein»

f>ad), SSalbbroel, ©ummerSbach, SBieljl, Äleoe, Slöeinberg, SRapen, SRünftermatfelb, ©od)em, Abenau, SReifenhrim, Zimmern, SBipperfürth, Sinölar, SenSberg, Daeniirdjen, StljcpM, ©ceoenbroicp, Stali.igen, SRettmann, ©erreiätjeim, Slüjjelborf, ©Iberfelö, Sennep, ©anct Sßenbel, Ottweiler,

$ho!ep, Sßltlinge« unb Sebadj. Som 16. Sitars 1892;

Unb unter

3lr- 9512 bie Verfügung be« 3uflis»9JitntfterS, betreffenb bie Anlegung beS ©runbbudhS für einen ®h?il beä SejtrJg be8 Amtsgerichts Storihetm. Som 16. SJtärj 1892.

®ie Stummer 15 beS Steid)S * ©efefcblattS enthält Unter

Str. 2002 bie Selanntmaöhung, betreffenb bieSe»

i^äfttgung uon Arbeiterinnen unb jugenblid&en Arbeitern in ©ichotienfabrifen. 17. SDlätj 1892; unbunter

Str. 2003 bie Sefanntmachung, betreffenb bieSe»

fäaftigung jugenblidier Arbeiter auf ©teinfohlenberg»

Werfen. Som 17. 3Jlürj 1892.

©erorbuungfn tmfc &$efattttigsta$trageti Sie* S £e ttital»® e 6 ö*i>eii«

* ) iöcfatmtwadjuug.

®ie biesjahrige Aufnahme oon 3ö9ftn9{tt *n

«oangeiif^en £ehrerinnen=StlbungS»Anftalten *u ®topffig f t t t f i b tU *’er et^ en '^ Ifte beS SJtonatS Auguft

Anfang Auguft erfolgen. Sie^Reibungen für bfcfeAn»

flalt finb ebenfalls an ben ©eminarbireftor 2Jtolbetin in ®ropffig ju richten.

Auf befonbereS portofreie« ©cf neben werbe« Ab»

brüefe ber 91acf>ri<btm unb SejÜmmungen über bie SDropffig’er Anftalteu oon ber ©eminarbireftion über»

fanbt.

Serlin, ben 11. SRärj 1892.

®er SJtinifter ber geiftlieben, Unterrid)t2» unb 3Jlebi}inaI=Angeiegenheiten.

3 e b li|.

Stadfriibten unb Seftim m ungen über

b ie & ß n ig ü d je n £ e h re rin n e n » S iib u n g 8»Anftalten ju ® ro p fftg bei 3 eifc.

A. Stabhrichten.

SDie eoangelifchen ©rsiehungS» unb SilbungS»An»

flalten ju ©ropffig uerbanfen ihre ©rünbung bern ner»

ewigtengürftenDtto S ic to r pou 6chßnburg»3Bafben=

bürg ®urchlaudjt. Sei feinem warmen gntereffe für gßrberung chrifilid)en ScbenS unb für SilbuttgSpccie überhaupt, lichtete er fein Auge auch auf ba§ ©ebiet ber tpeiblicben ©rjiehung unb Unterwerfung unb erfannte batb, wie auf berufenen nodh Staum ju weiterer pflege unb gßrberung oovhanben fei, inSbefonbere aber in ber natürlichen Anlage beS SßeibeS eine Sefäjjigung für er»

siehli^e ®häUgfeit gefunben werbe, bie, entiprechenö auSgebilbet, ber gamilie unb' ©chule unb burch biefe bem ©anjen ju einem großen ©egen fiereichen fßnnte.

3ur nädtften Ausführung bicfeS ©ebanfenS befdflojj er, ju ®ropfftg ein S ehrerinnen »Sem inar ju gtünben.

®er gletfen SDropifig, ber mit feinem ©«¡hloffe ben üJtittelpunft eines größeren ©üterfomplefeS beS Kaufes

©^önburg bilbet, liegt 9 Kilometer non 3 « ^ im Sfa5 gietungSbejirf SRerfeburg, tßronir.5 ©aöhfen, in ber 3tähe beS lieblidhen ©Ifterthaks, non ben frudjtbaren Sor»

bergen beS S^ütinget SBalbeä umgeben;_ber D rt erfreut

®ie SDlelbunge« fowohl für baS ©ouoernanten» bergen beS ^purmger asaioca umgeoen; oer sjrr errrem Suftitut wie für bas Sehretinnen»Seminar finb biSium-fich ber günftigßen ©efunbheitSnerhftltniffe unb neretmgt 15. 3Uai b. 3«. unter ©eathtung ber in ben nadhßehenbimit ber länblichen ©tiUe ben Anfchluh an bie nahe ahgebrueften iRadhridhten unb Seftimmungen über bie'gelegenen ©ifenbafpten ju 3 ci^ 2M&enfeiS unb Aaums gebauten Anwälten enthaltenen Aufnahme*Seflimmungen |bürg. @r befi^t auch eine Sefegraphenftation unb eine an ben Setter ber Anftalten, Seminarbireftor SDtoIbclm' täglich sweimaltge ißoßocrblnbung mit 3«th-

in ®ropffig, einjufenben.

j

1 ®er oon bem gürften feftgefefite 3 ® ^ beS ©e=

®er Eintritt in bie mit ben 8threrinnen=SiIbung8= minarS ift, auf bem ©runbe beS gßttUche« aßorteS nath Stnflalten nerbunbene ©rsiehungS»Anßalt für enangelifche bem eoangelifdjen Sefenntnlffe Seherinnen für ben ®ienft Wlübchen (ipenfionat) foll in ber Siegel ¿u Qßern ober an ©lementar» unb Sürgetfchulen auSjubilben, wobei

Ausgegeben in ÜRarienwerber am 31. 3Rärj 1892.

(2)

Hidjt auSgefdjloffett fein foße, baß bie in ihm t)orgc=

bilöeten Seherinnen nach ihrem StaStriitc auch in (ßrioai*

»et^ältniffert für chtiitlidje ©rzielpng unb Untermcifung ifjätig mären. ©er Unterricht beS ©eminarS faßte fich auf aße für obigen Jwecf erfotberlichen Kenntniffe unb gertigfeitcn erfinden, ben Unterricht in bet franjofifcben Sprache unb in |>anbarbeiten mit etngefcbloffen.

Stacbbem aUe inneren unb äußeren ©intidjiungen getroffen umren unb zwar mit einer greigebigfeit, baß auch Unbemittelten ber Befucb bet Slnftalt ermöglicht mürbe, übergab ber gürft am 11. SJlai 1852 bie S t i f t u n g bem ißreußifcben Staate.

©aS Seminar mürbe unter bie unmittelbare Sei*

tung unb Berroaltung beS SJUnifteriumS ber geistlichen pp.

Slngelegenheiten gefteßt. Stm 1. Df ¡ober 1852 mürbe bie Slnftalt in feierlicher Süeife eröffnet unb gleichzeitig mit ißr eine non Sinbern aus ben ©emeinbeit ©ropffig unb .gaffel befugte zweiflaffige ©lementar*s.fltäbcbenicbufe, welche im Jahre 1884 ju einer breiflajfigeu erroeitert woiben ift. SDie Jafjl ber ©eminariftinnen betrug 20 uns foßten biefe ben 1. ©oetus bilben, ba ber KurfuS auf 2 Jahre feftgefteßt mar. ©aS Sehrperfonat be*

fianb aus bem ©ireftor, einem ©eminarlehrer unb einer

©eminarleherin.

Stach ben gegebenen ©runbfäfeen gestaltete [ich bie Slnfialt in freier ©igenthümlicljfett ju folget ©enug*

tljuung beS fütßltchen ©tifterS, baß berfelbe fich jur

©cünbung einer neuen ähnlichen, aber roeiterführenben Slnftalt entfchloß. @r errichtete bem ©eminargebäube gegenüber ein ©ouoernanten* J n f i i t u t unb einißen*

f iona t f ür eoangelifche ©öchter höherer©tänbe, bie beibe im §erbfte 1855 eröffnet mürben.

©em ©ouoernanten * Jnftitut mar bie befonbere Slufgabe gefteßt, für ben, höheren Sehrerinnenberuf ge*

eignete eoartgelifche Jungfrauen junächft in cöriftlicher SBalnheit unb im chriftlichen Seben fo p begtünbeit, baß fie befäßigt mürben, bie ihnen fpäter anpueitrauen=

ben Kinbcr im chriftlichen ©lauben unb in ber <htifi*

liehen Siebe §u ergehen, ©obann foßten fie theoretißh unb praftifdj mit einer guten unb einfachen Unterrichts*

unb ©rphungSmethobe befannt gemacht merben, in roelcher letzteren Beziehung fie in bem mit bem ©ou*

oernanten*Jnftiiule oerbunbenen ©öchter=Benfionat bie uöthige praftifche Slnleitung erhalten mürben, ©in be*

fonberes ©emicht foßte auf bie SluSbilbung in ber fran*

piifchen unb in ber engtifd&en Sprache, foroie in ber ßßufif gelegt meiben. ©er Unterricht in ©eßhichte, in Sittetatur unb in fonfiigen jur aßgemeinen Bilbung gehörigen ©egenftänben foßte feine ooße Beriretung unter PorpgSroeifer Berüdficbiigung ber Jmede «leiblicher Bll*

bung finbeu, weshalb jebe Beiflaclmng ju oermeiben unb bie nothroettbige Bettiefung beS ©emiithSlebenS ju er*

fielen fei.

gür baS ißenftonat galt es, eine aßgemeine ijö^ere weibliche Bilbung p erftreben, unb babei nach beut SBtßen beS fürftlichen ©tifterS, wie im ©eminar unb

©ouoernanten* jn fiitu t, eine enifeßieben eoangelifch*<hriß5 lic^e ßtichtung p ocrfolgen. SHefe Bilbung foßte bei

aßer |jo<h<i<htMiß unb Aneignung beS ©Uten in bent gremben bo<h in ihrem innerften SBefert eine heutige bleiben unb bie ©rabition beS ebien beutfdjen grauen*

(haraflevS beroahrett, mie berfelbe IebenSfräfttg unb opfer»

fähig an garnüie, Baterlanb unb Kirche fich in ber

©efchiehie bemiefen. Betbe Slbtbeilunpen ber Stiftung, baS ®ouoernanten*gnfiitut unb baS ßSenfionat, mürben unter ben ©ireftor beS ©eminarS gefteßt unb mürbe baburch eine ©in heit angebahnt, bie für baS ©ebeihen beS lomplijirten Organismus non großer Bebeutung mar.

gugleich mürbe baS Sehretiofleguun entfprechenb per*

größert, unb mürben namentlich auch für ben Unterricht unb bie Konoerfation in ber franpfifchen unb in ber englifchen Sprache Stationaßehrerinnen berufen, fo baß fich baS Koßegium mit ber ©utnlcl)terin unb ber $ülfS=

iehterin in ber SJtufif auf 14 beläuft.

JJtit ber eingeßenbüen ©heünahme begleitete ber Stifter ber Slnftalten beten meitcre ©ntroicfelung unb fuchtc nach aßen ©eiten hin Zu ergänzen unb zu Reifen, too im Saufe ber Jeit SMngei fich ^erauifteQten. SJtit (einem ©obe, am 16. gebruar 1859, ging bie uofle Berroaltuwg ber ©ropffig’er Slnftalten in bie tQän'oe bei ÜJiinifterS ber geiftltchen pp. Slngelegenheiten übet.

B. Beftimmungen.

®ie unter-ber unmittelbaren äufficht unb Seitung beS SJtinifterS ber geiftlichen, Unterrichts* unb SUlebijinal*

Slngelegenheiten ftehenben Königlichen Sehrerinnen*Bil*

bungS*Slnßalten zu ©repfitg umfaßen:

a. baS Sehrerinnen=©emütar unb b. baS ©ouoernanten*Juftitut.

©rftereS btlbet in z®eijährigem KurfuS Seljretin*

nen für BoifSfchuien, legtereS in breijähtigem KurfuS Sehierinnen für mittlere unb höhere Sßäbchenßhulen unb

©tzieherinnen für gamtUen aus.

§ 1. Beibe Slnftalten nehmen eoangclifehe Be*

merberinnen aus ber ganzen Sltonarchie auf.

§ 2. ©ie ftatutenmäßige Jahl ber Jöglinge beS

©eminarS beträgt 42, bie ber Jöglinge beS ©ouoer*

nanten*JnftitutS 50; entfprechenb ber ©auer beS KurfuS finb elftere auf zwei, leitete auf brei Klaffen oertheilt.

§ 3. ©ie Aufnahme ßnoet jährlich einmal, unb jmar im SJlouat Sluguft ßatt.

§ 4. ©ie Bemetbetin muß am 1. Dftober beS JahreS, in roelchem fie aufgenommen z« werben roünfcht, baS 17. Sebenljahr noßenbet unö barf baS 24. SebenS*

jahr noch nicht überfchrilten haßen. SluSnahmen be*

bütfen bet befonberen ©enehmigung beS SJlinifterS bet geiftlichen, Unterrichts* unb SJtebizinal*Slngelegenheiten.

§ 5. ©ie Btelbung ift bis zw® 15- SÜtai jeben Jahres an ben ©iretior ber Sehrettnnen*BilbungS*iln*

ftalten zu ®ropffig zu richten.

©er Blelbung finb beizufügen:

a. bie ©eburtSurfunbe unb baS ©aufzeugniß, b. ber Schein über bie erfolgte Jntpfung unb Sieber*

Impfung,

c. baS ©efunbßeitSzeugniß, auSgefteßt non einem zur güßrung eines ©ienftfiegelS berechtigten Slrzte- SluS bemfelben muß namentlich heroorgehen, baß

(3)

73 — bie Seroerbetin nicht an Sruftfdj wache, großer Äurjfidßttgfeii, ©cßroerhörigfeit, Siei<bfu<ht ober anberen bie SluSitbung beS SeßramteS behindern*

ben ©ebredßen leibet unb in t^rer lörpeilicßen

©ntroidelung fo roeit oorgefdßhtten ift, baß fie bie Slnftrengungcn bet geiftigen Arbeit in bet Snftalt oßne ©efäßrbung ißrer ©efunbßeit ertragen iann, d. ein amtliches güßrungSjeugniß, möglicßft non bem

©eelforgcr ber Seroetberin auSgeftellt,

e. ber non ber Seroerbcrtn felbft perfaßte unb ge*

fdjriebene SebenSlauf, auS welkem ißr SilbungS*

gang erficßtlidh ift,

f. bie ©rflärung beS SSaterS (ober an beffen ©teile beS Stäcßftperpflichteten,) baß er bie SJUttel jurn Unterhalte ber Seroerberin roäßrenb ber ®auer ißrcS Aufenthaltes in ber Slnftalt gemäßren roetbe, mit ber Sefcßeinigung ber DctS&eßörbe, baß er über bie baju ttöißigen SJUttel perfüge,

g. bie neueften ©chuljeugniffe unb bet StadfroeiS über bie Steife für bie Slufnaßme in bie Slnftali.

§ 6. ®er Stadßroeis über bie Steife für bie Aufnahme wirb burch Ablegung einer Prüfung geführt.

S)iefelbe iann oor einem königlichen ©djulratß,

®eminarbireftor, ÄreiSfcßuIinfpeftor, por bem 2)ireitor

°bet einem £eßter einer öffentlichen höhe^c« Unterr*dhlS=

Güftalt abgelegt roerben.

Außerbem ift ben Seroerberinnen überlaffen, [ich bnter ^Beifügung ber in § 5a bis f porgef^riebenen

®d)riftftüde, foroie ber neueften ©chuljeugniffe, jur 2lb=

' {gung Der Aufnahmeprüfung nach ®ropffig felbft $u Wenben. ®ie Prüfung roirb bort unter bem Sotfiß beö

®ire!tor8 ber 2ehrerinnen=SilbungS=Anftalten attfäßclich tm SJtonat April abgeßalten. SMe bezüglichen 3M=

langen ftnb bis jum 1. Slpril cinjureichen.

§ 7. Sie Aufnahmeprüfung ift-eine fchriftlidje üüb eine münblicße.

3n ber fcßriftUcben Prüfung haben bie Seroerbe*

tinnen für baS ©erainar unb für bas ©ouoernanten*

önftitut einen beutfd&en Auffag über einen ©egenftanb, weither in ihren ©eficßtSiteiS fällt, anjufertigen, unb einige Aufgaben aus ben bürgerlichen ^Rechnungsarten

*u löjen.

3Me Seroerberinnen für baS ©ounernantensgnftitut außerbem einen furjen ©dfriftfaß auS bem 5Deut=

tragen” 003 ^ taniöfif<he unö ' n baS ©ngllfcße ju über=

3« ber münbiidhen Prüfung haben bie Seroerbe*

rinnen für ©eminar mit Ausnahme ber AuSbil*

bungmber JRuftf biejenigen kenntniff« unb gertigleiten naa)juroet|en, roelcpe nadj ben allgemeinen Seftimmungen nom 15. Dftober 1872 in ber Aufnahmeprüfung an ben koniglidjen ©^uüehiet^Seminaren perlangt roerben.

©in Anfang im Serftänbniß ber franjßfifchen

©pradhe, im ©efang unb im klaoier- ober ©eigenfpiel ift erroünfcßt.

®ie Setoerberinnen für baS @oupernanten=3 nftitut haben baSjenige SRaß «Hgemeitter Silbung nadßjuroeifen,

welches in einer poH organifirten höheren 3Räb<heufchuie gewonnen roirb.

lieber ben ©ang ber Prüfung ift eine iurje Ser-' hanblung aufjuneßmen unb über baS ©rgebniß ber«

felben in ben einzelnen ©egenftänben ein U rte il abju»

geben.

Sei bem U rte il über bie fcßriftliche Prüfung ift jugleidß JU oermerfen, welche 3*ft auf biefelbc Perroen*

bet, unb welche ^julfSmittel bei betfelben geftattet worben finb.

Sewerbcrinnen, welche eine befonbere gertigieit im Reidßnen, in weiblichen §anbarbeiten ober im klarier*

fpiel erlangt haben, ift eS überlaffen, ben SRadhtoeiS hier5 über ihren SMbungSpapieren beijufügen.

§ 8. ®ic ©ntfcßeibung über bie Aufnahme roirb oon bem SRinifter ber geiftlichen, Unterrichts* unb 3Jle=

biäinal*lngelegetti)eite« getroffen. ®ie ©inberufuttg er«

folgt burch ben ®treitor.

®ie Singehörigen bet aufgenommenen Sewerbe*

rinnen haben fpäteftenS jroei SBodjen nacb ©mpfang ber

©inberufung bem ©ireltor anjuseigen, baß fie biefelben jur beftimmten 3 eit ber Slnftalt jufüßren roerben.

®ie ©ntfcheibung über fämmtli^e in einem gaßte eingegangenen ©efudße gilt junäcßft als abfcßließenbe

©rlebigung betfelben. gm folgenben gaßre müffen fiep baßer bie abgeroiefenen Seroerberinnen, welche bie 2Xuf- naßme no^ ferner münfeßen, rechtjeitig aufs Steue mel=

ben, bodß bebarf eS ber äblegung einer nodßmaligen Prüfung nicht, wenn baS Slufnaßme^efudß innerhalb gaßresfrift erneuert roirb.

§ 9. ®ie Slufnaßme ift junäcßft eine probeweife unb iann beSrocgen eine ©dhülerin ber Slnftalt ebenfo=

rooßl, roenn ißre Sorbereitung fi<h nicht als auSreicßcnb erroeift, als roenn ißr ©efunbßeitSjuftanb ben Slnftrens gungen ber Arbeit in ber Slnftalt nicht gemachten ift, innerhalb ber erften breiSRonatc oßne SKeitereS ents [affen roerben.

§ 10. ®aS ißenftonägelb einfthließlicß non je 15 SJtari Äranieniaffen»Seiträgen betragt für jebeS

©chuljaßr im ©etninat 255 ÜBlari, im ©ouoernantens gnftitut 390 SJtarf.

®affelbe ift monallidß im SorauS an bie©eminar=

faffe ju entrichten; oierteljäßrliche SorauSbejaßlung ift geftattet.

3eitroeife Stbroefenßeit non ber Slnftalt (Urlaub, gehen) befreit nicht non ber ^fließt ber IßenfionSs jaßlung.

gür baS ißenftonSgelb roirb Unterließt, Söoßnung, Seföftigung, Sett, Settroäfcßc, heijung, Seleuditung, foroie ärjtliche Seßanblung unb -JJtebijin in leichteren RranißeitSfällen geroäßrt.

®ie Äoften, roelcße burch ärjtlicße Seßanblung außerhalb ber Slnftalt ober burch 3ujießung eines jroeiten SJrjteS unb burch rounbärjtlicße hülfe enifteßen, ßaben bie ©riraniten felbft ju tragen.

§ 11. ®ie Slebenioften für Stieß«, ©cßretbma=

terialien, Steinigung ber Setbroäfche u. f. ro. betragen bei ©parfamfeit unb Drbnung im ©eminap 70 bis 75

(4)

B lat!, im @ouoernantett»3ufiitut 75 bis 90 SJlarl jä^rlid).

§ 12. Obwohl tic Roften auf« Etiebrigfle bemeffen finb, fo beftefit boch für befonber« hebürftige unb roürötge Söglinge beibet anftatten ein befchränfter gonb« *u Unterftühungcn, tcsldje inbeffen nicht baat auSgejaijlt, fonbern auf’ ba« ^enfionSgelb in anrechnung gebraut werben. Sofern eine (Meisterung in bet tßenfionä*

Zahlung überhaupt möglich ift, fann folche in ber Segel erft oon bet jweiten Hälfte De« erften Schuljahre« at) unb auch bann nur gewährt werben, wenn ba« Sehrer*

Megiurn ein günftig*« U rte il über gleif3,_ gortfcgtitte unb SBotjloertiaiien bei betreffenben Sögling« ge*

wonnen iiat.

©tmaigc UnterftüfeungigefuSe finb an ben Siret*

tor ber Slnftalten ju richten.

§ 13. Sie Äleibung ber Boglinge ift möglichft einfach ju halten. ©8 genügen oiet Einzüge, unb zwar:

jwei bauerhafte IffiodhentagSfleiber, ein Sonntagätleib unb ein fchwarze« Äleib für befonbere ©elegenheite.i.

gür ben Sommer empfehlen fi<h 23af<h!teiber oon nicht

*u helleT ffarbe.

Sn SSuhwerl finb bauerhafte Seberftiefel unbein Saar EJtorgenfchuhe mitjubtingen.

Sn SßäfSe finb ein Sufcenb §emben, ein Sufeenb

£anbiüSer, ein Sufcenb Strümpfe unb zwei weifje S3«tt®

beden erforberUci).

§ 14. Sie Serien bauern ju EBeihnachten unb

|U Dftern je 14 Sage, bie Sommerferien 5 3Bc>$en, bis 9JtiSaeli8ferien 8 Sage.

Befonbere BerhäUniffe ausgenommen, iönnen in ben Sommerfetien Bötclinge in ben SRnftalten nicht oer*

bleiben, wohl aber in ben anberen $erien, ohne bafj befonbere Setgütung für Belüftigung ju Ietften ift.

§ 15. Sm ©nbe eines Äurfu« gehen fämmtlidje Schülerinnen beS Seminars unb bcS ©ouoernanten*

SnfiiiutS ohne SSeitereS in ben nach ft höh««« Äurfu«

über, $at eine Schülerin bie Befähigung baju ntd)t erworben, fo erfolgt ihre ©ntlaffung oon bet anfialt.

©ine Ausnahme hieroon ift nur mit ©enehmigung be8 EJUnifter« ber geiftlid/en, Unterricht«* unb EJlebizinal*

Slngeiegenheiien §uläfftg.

§ 16. Sie abgang«#rüfungen finbert ©nbe 3uni unter bem Borftg eine« Rommiffar« be« EJUnifter« ber peinlichen, Unterricht«* unb SKebijinaUSlngelegenheiten oor ber au« bem SehretfoEegium ber Suftallen beftehen*

ßen Biüfungälomuuffion ftatt.

Sa« Seifejeugnih au« bem Seminar gewährt ben Geprüften bie Befähigung zur anfteEung al« Lehrerin*

nen an Bolfifdmlen, jur ©rtheilung be« Surn« unb

^anbatbeitSunierrichtS, ba« Eietfejengnife au« bem@ou*

Dernanten*3nftitut aufser bet oorgenannten Befähigung auch bie juc anfteEung al« Sehrerinnen an mittleren unb höh««* EJläbchenfchulen.

§ 17. Sic Bermitielung oon SteEen für bie in Sropifig auSgebilbeten 3 ö3lin0e übernimmt, wenn eS pemünfeht wirb unb foroeit al« möglich, bie Seminar»

SlreÜior..

58) S0 efatm iraad}m ?g.

Eiac&bem bie Borbereitungen zu bet ©inrichtung be« auf ©runb be« ©efe|e« oom 31. SJJlat 1891 (Et.*

® .*Bl. S. 321) einjuführenben Eteid)8f<hulbbu<h3 getroffen worben finb, machen w ir barauf aufmetffam, bafj bie Eintragungen in ba« Etei<h«f<hulbbu<h mit bem 1. a p ril b. ¿ 8. — bem Sage, an welchem gemäfj Ratierlicher Berorbnung oom 24. 3anuat b. 3$. ($•*

©,=Bl. S. 303) ba« genannte ©efefc in Rraft tritt, — beginnen Iönnen. Bon bem mit ber Bearbeitung bet EteidjSfchulbbuchangelegenbeiten beauftragten Büteau ber Unterzeichneten Berwaltung, bem Elet<bSf<hulbbu<bbüreau in Berlin S.W. Oranienflrafje Eir. 92/94, werben fchon jefct Formulare oerabfolgt unb anfragen beantwortet.

Sa« Büreau ifi roerltäglicb mit auSnahme bet lebten beiben ©efhäftStage jeben ÜDionat« oon 9 bi« 1 Uhr geöffnet, fßojtfenbungen finb ju franiiren »nb mit ber Slbreffe:

„a n bie EteidjSfchuIbenoerwaltung (Schulbbuchbüreau)

Berlin SW.

Dranienftrajje 92/94"

ZU oerfehen.

Su ben Snträgen auf ©intragung in ba« Buch unb ben ihnen beizulegenben Berzeichnifbm ber ju r Um*

wanblung in eine Bu<hf<hulb beflimmtfn ©ffeiten ftnb Formulare zu oerwenben, welche in Berlin bei bem 9tei(h«f(hulbbu(hbüteau unb außerhalb Berlin« bei fämmt*

liehen EteichSbanihaupifteEen, EteihäbanifteEen, mit Raffeneinrichtung oerfefjenen Eteich«ban!nebenfieEen unb ber EteichSbanffommanbite in Sfnfterburg, fowie bei ben*

ferngen SanbeSlaffen unentgeltlich oerabfolgt werben, welche mit 3 ahlun9 15011 EteichSfchulbbuchzinfen beauf*

tragt finb.

©leichjeitig benachrichtigen w ir bie Inhaber tott EieichSföhulboerfdhreibungen, welche oon ber neuen ©in«

ridjtung ©ebrauch machen woEen, bafj unter bem Sitel

„amtliche Elachrichten über ba« Seutfche Eieichäf^ulb*

buch" oon un« eine SufammenfteEung ber ben Be«

theiligten wiffenSwerthen Beftimmungen herau«gegeben wotben ift. Sie enthält inSbefonbere auch eine angabe bet mit Bähung ber EteichSfiulbbuchjinfen außerhalb Berlin« beauftragten SanbeSiaffen für jeben einzelnen BunbeSfiaat. Sie Schrift lann bireit oon bem Ber»

leger 3- © uttentag*Berlin, fowie bur^ jebe Buch»

hanblung für ben Breis oon 40 Bfennig ober per franco für 45 Bfennig bezogen werben.

Berlin, ben 7. EKätz 1892.

Etci<h8f<hulbenoerwaltung.

Spbow.

f^ e rs tb n n ttg e tt «ncfo üJSciaMKtnuuilitiBg««

btt tc.

3) iBcfauiitmrtdjuug.

^ierburch bringe ich bie erfolgte ©rnennung be«

Bureau^afftfienten EJtefelburg in®taubenz jum erfiett SteEoertreter be« Stanbe«beamtcn für ben Stanbe«' gmtSbejirf Äl. Runterftein, Äreife« ©raubenz, an SteEe

(5)

7S -

*>e$ Bureau*äffiftenten ©onat bafelbft p r öffentlid?cn Äenntniß.

©anjig, beit 18. SKärj 1892.

©ec Dberprätbent.

4) fBefamtttttadjmta

bie Befd&äbigung ber T elegrapheuanlagen betr effenb.

Tie 3tei<h«tetegraphenlitiien finb häufig oorfä|*

Neben ober fahrläffigen söefc^äöigungen, namentlich burch 3«rtrümmerung ber 3 folatoren mittel« ©teinwürfc pp.

“ ««gefefct. ©a bur<h biefen Unfug bie Benu|ung ber Selegraphen=än|lalten oerhinbert ober gcftört wirb, fo wirb iiierburd) auf bie burch ba« ©trafgefe|bu<h für ba« beutfdje 3teiet) feftgefefcten ©trafen megen begleichen

^efhäbignngen aufmerffam gemacht.

©leichjeitig wirb bemetft, baff bemjenigen, welcher

^te SC^äter oorfä|licher ober fahrläffiger Bcßhäbigungen Telegraptjenanlagen berart ermittelt unb p r 3tn=

Seige bringt, baß bicfelben p m (Srfa^e unb p r ©träfe 9*jogen werben iönnen, Belohnungen bi« p r ijöße oon fünfje^n ÜitarE au« bem gonb« ber 9teich2*Sßoft= unb

^eIegraphen=Berwaltung werben gejaEjit werben, ©iefe Belohnungen werben auch bann bewilligt werben, wenn bie ©thulbigen wegen jugenblicben älter« ober wegen j°nftiger perfönlidjer ©rünbe gefeglich nicht hai)en be*

fttaft ober p m ©rfa|e haben ßetangejogen werben iönnen;

beägleichen, wenn bie Befd&äbigung noch nicht wirtlich au«*

geführt, fonbern burch rechtzeitige« Sinfchreiten ber p be*

J^hnenben ißerfonen oerhinbert worben ift, ber gegen bie

^elegraphenanlage oerübte Unfug aber foweit feftfleljt, baff bie Beflrafung be« ©chulbtgen erfolgen iann.

®te bezüglichen Beftimmungen in bem ©trafgefe|*

bü<he für ba« beutfehe 9tei<h lauten:

§ 317. SBer »orfäßlich unb rechtSwibrig ben Be trieb einer jU öffentlichen 3 ®eien bienenben Telegraphen*

anlage baburch oerhinbert ober gefäijrbet, baß er ©heile Dber 3 ubehörungen berfelben befhabigt ober Beränbe*

Zungen baran oornimmt, wirb mit@efängniß oon einen

®t°nat bi« ju brei Sah«*1 bejtraft.

§ 318. SBer fahrläffigerweife burch eine ber uorbejetihneten $anblungen ben Betrieb einer juöffent»

liehen 3 ®tcfen bienenben Telegraphenanlage oerhinbert ober gefährbet, wirb m it ©efängnlß bi« ju einem 3 ahre ober mit ©elbflrafe bi« ju neunhunbert Start beftraft.

@lei<he ©träfe trifft bie p r Beauffichiigung unb Bebienung ber Telegraphenanlagen unb ihrer 3«be=

hörungen angcftcUten ^erfonen, wenn fie burch Bemach*

laffigung ber ihnen obliegenben Beichten ben Betrieb oerhinbern ober gef ähr ben.

§ 318a. Tie Borfchriften in ben §§ 317 unb 318 ftnben gleichmäßig änmenbnng auf bie Berljinbe*

tung ober ©efährbung be« Betriebe« ber ju öffentlichen 3weden bienenben Sohrpoftantagen.

Unter Telegraphenanlagen im ©inne ber §§ 317 unb 318 finb gernfpredßanlagen mitbegriffen.

®ie Bolijeibehörben bejw. Beamten werben erfucht, bei ben in ihren Bejirien ftch oorfinbenben Befchäbi flungen oon Telegrapheuanlagen jur (Ermittelung ber

fchulbtgen fßerfonen thre SUtmirtung gefätttgjl einiretett iu laffen.

©anjig, ben 6. Stärz 1892.

©er Äaiferlid&e Dber*fßoflbiteftor.

Borftehenbe Belanntmad&ung wirb hiermit p r öffentlichen itenntniß gebracht.

®ie unterteilten DrtSpoliseibehörben werben be*

auftragt, btsfelbe in ihren Bejirfen noch befonber« in üblicher SBeife p r ßevmtniß ber Bcoölferung p bringen.

BlarienWerber, ben 15. Stärz 1892.

©er Regierung«-fßräftbent.

5 ) ©er 12jährige ärbeiterfohn ©ottfrieb Ä ie ljl JU

®r. galtenau hat am 12. gebruar b. 3 «. ben Änaben 3ohann 3wei!ow«!i mit eigener Lebensgefahr oom Tobe be« (Ertrinfen« errettet. Tiefe mutige Töat wirb an*

erfennenb mit bem Bewerten p t öffentlichen Äenntniß gebracht, baß i<h bem p. Äiieljt eine Prämie oon 30 Btt.

jewlttigt habe.

Starienwerber, ben 19. Stärz 1892.

©er 9tegierung«*5ßräfibent.

6 ) ®ei>iug««geu

fü r

bie Bew erbung um a rb e ite n unb L ie fe ru n ge n .

§ 1. B e rfö n lic h e T ü c h tlg fe it unb L e itu n g « * ä h ig fe it ber Bew erber. Bei bet Bergebung oon arbeiten ober Lieferungen hat ntemanb äusftcht al«

Unternehmer angenommen p werben, ber nicht für bie tüchtige, pünftliche unb ooHflänbige äuSfühtuug berfelben

— auch in technifchet ©infic^t - bie etfotberlic&e 61<h«t' heit bietet.

§ 2. © inficht unb Bezug ber B e r in g u n g « * anferläge u. f. w. Betbtngung«ani<hläge,3ei<hnungen, Bebingungen u. f. w. finb an ben in ber ä u 8f<breibung bezeichnten ©teilen einzufthe« unb werben auf (Stinten gegen (Erftatlung ber ©elbtfoften oerabfolgt.

§ 3. g orm unb 3 n h a lt ber ängebote. ®ie Angebote finb unter Benu|ung ber etwa oorgefd&riebensn gormulate oon ben Bewerbern unterfchrteben, mit ber in ber äu«f<b«ibung geforberten Ueberfchrift oerfehen, oerfiegelt unb franfirt bi« p bem angegebenen Termine einpreichen. ®ie ängebote müffen enthalten:

a. bie auSbrüctlidje Srtlärung, baß ber Bewerber t $ ben Bebingungen, welche ber äu«f<hreibung p

©runbe gelegt finb, unterwirft;

b. bie ängabe ber geforberten greife nach Beich«*

Währung, unb jwar fowohl bie ängabe ber greife für feie (Einheiten al« auch ber ©efammtforberung;

tim m t bie ©efammtforberung mit ben <Sini)cits=

preifen nicht überein, fo füllen bie leiteten maß*

gebenb fein;

c. bie genaue Bezeichnung unb äbreffe be« Bewerber«;

d. feiten« gemeinfcbaftlicb bietenber B ctlpnen bie Srtlärung, baß fie ftch für ba« ängebot folibatifdh oerbinblich machen, unb bie Besetzung eine« jur

©efchäftsführung unb p r (Empfangnahme ber 3 #

(6)

— 7«

lungen SeooEmähtigten; IejjtereS ©rforbernifj gilt auh für bie ©ebote »on ©efeEfhaften;

e. nähere SIngaben über bie Scjeihnung ber etwa mit eingereihten groben. ®ie groben felbft müffen ebenfaÜS »or bem SietungStermine eingefanbt unb berartig bejeihnet fein, bafi fih ohne weiteres er*

fennen läfjt, ju welkem Angebot fie gehren;

f. feie etroa oorgefhriebenen Eingaben über bie Se*

jugSqueEen »on gabrifaten.

Angebote, roeldje btcfen ©orfhnften nic^t ent=

fprehen, inSbefonbere folhe, weihe bis ju ber fefigefeßten SSerminSflunbe bei ber Sehörbe nicht eingegangen ftnb, welche bejüglih beS ©egenftanbeS

»on ber ätuäicijreibung felbft abweihen, ober baS

©ebot an ©onberbebingungen fnüpfen, haben feine SluSfiht auf Serüdfihtigung. ©S foEen inbeffen folhe Angebote nicht auSgefhloffen fein, in weihen ber Sewerber erflärt, fid) nur roährenb einet fürjeren als ber in ber SluSfhteibung angegebenen fhlagSfrift an fein Slngebot gebunbeti halten ju wollen.

§4. S öirfun g beS Angebots. ®ie Seroerber bleiben »on bem (Sintreffen beS SlngebotS bei ber au8=

fchreibenben Sehörbe bis jum Slblanf ber feftgefefcten 3ufhlag8frifi bejiehungSroeife ber »on ihnen bejeid&neten fürjeren g riff (§ 3 ie|ter Slbfafc) an ihre Singebote gebunben. ®ie Seroerber unterwerfen [ich mit Slbgabe beS SlngebotS in Sejug auf alle für fie barauS ent*

fiehenben ©erbinblthfeiten ber ©erihtsbarfeit be§ DrieS, an welchem feie auSfchreibenbe Sehörbe ihten ©i§ hat unb roofelbft auch fte auf ©rforbern ®omicil nehmen müffen.

§5. ^ u la ffu n g ju m © rö ffn u n g S tcrm in . 3)en Seroerbern unb beten SeooEmähtigten fleht ber Antritt ju bem ©röffnusigStermine frei, ©ine ©cröffentlihung ber abgegebenen ©ebote ifi nicht geftattet.

§ 6, © rth e itu n g beS 3wf<^la Scg- ®«r SUs fhlag wirb oon bem auSfhteibenben Seamten ober »on ber ausfchreibenben Sehörbe ober »on einer biefer über=

georbnelen Sehörbe entroeber im ©röffnungStermtne ju bem oon bem gewählten Unternehmer initjuooEjiehenben

©rotofoE ober bur<h befonbere fh tiftlih e ÜDtittheilung ertheilt. Se&terenfans ifi berfelbe mit binbenber .ftraft erfolgt, wenn bie SenahnhUgurtg h'eroon innerhalb ber ¿nfchlagäfrift als 2)epefhe' ober Srief bem £ele=

grappen* ober ©oft=Slmt ju r Sefövberung an bie in bem Slngebot bejeihnete Slbreffe übergeben worben ift.

Grifft bie Benachrichtigung trop rehtjeitiger 2lb- fenbung erft nach bemjenigen 3 eitpunft bei bem ©m=

pfänger ein, für welchen biefer bei orbnungSmäfjiger SefÖrberung ben ©ingang eines rechtzeitig abgefenbeten SriefeS erwarten barf, fo ift ber ©empfanget an fein Slngebot nicht uteh* gebunben, falls er ohne ©erjug nah bem »crfpäteten ©intreffen ber 3ufhlagSerflärung »on feinem ©üdtritt Nachricht gegeben hat.

Stachricht an bujenigen Sewerber, welche ben 3 U:

fhlag n ih t erhalten, wirb nur bann erteilt, wenn bie»

felben bei ©Inreihung beS SlngebotS unter Beifügung

beS erforberlihen granfaturbetrageS einen beSfaEftgert Sßunfh ju etfennen gegeben haben, groben werbe«

nur bann jurüdgegeben, wenn bies in bem Slngebot«

fhreiben auSbrüdlih »erlangt wirb, unb erfolgt aisbann bie fftüdfenbung auf Soften beS betreffenben Bewerbers,

©ine Siüdgabe finbet im galle ber Sinnahme beS Sin«

gebotS n ih t fiatt; ebenfo fann im galle ber Slblehnung beffclben bie ©üdgabe in foroeit n ih t »erlangt werben, als bie ©toben bei ben Prüfungen »erbrauht ftnb.

©ingereihte ©ntwürfe werben auf Serlangeu jutüd*

gegeben.

®en Empfang beS 3ui$|lag8fhreiben8 hat ber Unternehmer umgehenb fh r iftlih ju beftätigen.

§ 7. © e rtra g S a b fh lu fj. ®er Bewerber, welcher ben 3 afhlag erhalt, ift oerpflihtet, auf ©rforeern über ben burh bie ©rlhstlung beS 3«fhlage8 ju ©tanbe ge*

fommenett ©ertrag eine fhnftUhe Urlaube ju »oEjiehen.

©ofem bie Unterfhtift beS SewerberS ber Sehörbe n ih t belannt ift, bleibt »orbehalten, eine Seglaubigung ber*

felben p »erlangen. SDic ber SluSfhreibung ju ©runbe liegenben SerbingungSanfhläge, 3eihnungen u. f. w., weihe bereits burh baS Slngebot anerlannt ftnb, hat ber Seroerber bei Slbfhlufj beS SertrageS mit ju unter*

jeihnen.

§ 8. ß a u tio n S le iftu n g . innerhalb 1 4 Sagen nah ber ©rtlHlung beS ¿ufhlageS hat ber Unternehmer bie oorgefhnebene Kaution ju befteHen, wibrigenfaHS bie Sehörbe befugt ifi, »on bem ©ertrage jurüdjutreten unb ©djabenetfah ju beanfprudjen.

§ 9. Sofien ber S luS fhreibung. 3«benbuth bie SluSfhreibung felbft entfteljenben Äofien hat ber Unternehmer n ih t beantragen.

SWarienwerber, ben 17. g u li 1885.

Äöniglihe Stegierung

31%emetttc SKertragöhcbittguttgctt fü r bte SluSführung oon R ohbauten.

§ 1. ©egenftanb beS ©ertrageS.

®en ©egenftanb beS Unternehmens bilbet bieder*

IleHung ber im ©ertrage bejeihneten Sauroerfe.

©injelnen befttmmt fih Slrt unb Umfang ber bem Unter*

nehmet obliegcnben Seiftungen nah ben ©erbtngungS*

anfhlägen, ben ^gehörigen 3 eih«ungen unb fonfligen als jum ©ertrage gehörig bejeihneten Unterlagen. SDie in ben ©erbirtgnngSanfhlägen angenommenen ©orberfäfje unterliegen jeboh benjenigen näheren geftftellungen, weihe — ohne wefentlihe Slenbcrung ber bem ©ertrage ju ©runbe gelegten Sau=@ntroürfe — bei ber SluSfüfp rung ber betreffenben Sauroerfe fih ergeben.

Ibänberungen ber Sau=6 ntwürfe anjuorbnen, bleibt bet baulntenben Sehörbe »orbehalten. Seiftungen, weihe in ben Sau*®ntwürfen n ih t »orgefehen ftnb, fönnen bem Unternehmer nur mit feiner 3 uittrcnuttig übertragen werben.

§ 2. Serchnung bet ©ergütung.

5Die bem Unternehmer jufommenbe ©ergütung roitb nah öen roirflthen Seifiungen bejw. Steferungen untet

(7)

Sügrunbelegung ber oertragßutäßtgen (Sin^citSpreife be*

lernet.

®ie ©ergüiung für Slagciohnßarbeiten etfotgt naCh ben oertragßntäßig oereinbarten ßo{jniä|en,

Siuöfdblug einer befonberen ©ergüiung für ©cbenleißungen,

©orljalien oon SBerfjeug unb ©erätljen, fftüfiungeu 2c Fnfomeit in ben ©erbingungg*anfchlägen für Sieben*

leißungen, fomie für fcaß ©orhalsen oon SSerijeug unb

®eräthen, Lüftung?« ec. ni<bt befonbire ©reißanfäße oorgefe^eu ftnb, umfaßen bie »sreinbarten ©reife unb Sagelohnßfähe jugleid? bie ©ergümng für bie jurplan*

Mäßigen .fjetßeEung fcesS ©auroerfß ge^ötenben Sieben*

felßmtgen aller S ri, inßbefonbere audb für bie .gieran*

Raffung ber ju ben Sauarbeiten erfoibcr licken SDlaterialien öUß ben auf ber ©außeße befinblidjen Sagerpläßcu nach ber ©etroenbungßfieEe am ©au, foroie bie ©ntfdjäbigung für ©orhaltuug oon ©erfjeug, ©etäißen 2c.

äiucb bie ©eßeEung ber ju ben abßecfungen,

■Ööhenmcffungen ur.b abnat)meoermeffungen erfor&erlis^en Sltbeiißfräfte unb ©erät^e liegt bem Unternehmer ob, ohne baß bemfclben eine befonbere ©utfChäbigung hierfür öercährt »irb.

§ 3. ÜRehtleiftungen gegen ben ©ertrag.

Ohne außbrücflic&e fChriftltChe SXnorbnung ober ®e*

»tehmigung beß bauleitenben ©earnten barf ber Unter*

itehmer feinetlei oom ©ertrage abroeießenbe ober im

^erbingungßgnfdjlage nicht oorgefehene arbeiten ober Sieferungen auSführen.

SMefem ©erbot jumiber einfeiiig oon bem Unter*

nehmet beroirftc Stiftungen iß ber bauleitenbe ©eamte ebenfo »ie bie bauleitenbe ©ehörbe befugt, auf beffen

®efaf>r unb ftoßen roieber befeitigen ju laßen; auCh hfll ber Unternehmer nicht nur feinerlei ©ergütung für ber*

nötige arbeiten unb Sieferungen ju beanfprudhen, fon*

betn muß auch für allen ©Cßaben auffommen, »eichet ettoa bureß biefe abroetchungen oom ©ertrage für bie

®toatäfaffe entftanben ift.

§ 4. SJlinberleißung gegen ben ©ertrag,

©leiben bie angeführten arbeiten ober Sieferungen gufolge ber oon b.r bauleitenben ©eßßrbe ober bem bau*

leitenben ©earnten getroffenen anorbnungen unter ber im ©ertrage feßoetbungenen SJlenge juriief, fo Ijat ber Unternehmer anfprud? auf ben ©rfa| beß ißm nadjweiß*

iidh h’erauß enlßanbenen roirflidben ©Cßabcnß.

Slötl)igenfaüg entfeheifeet hierüber baß ©cßiebSgericht (§ 19).

§ 5. ©eginn, Fortführung unb ©oKenbung ber arbeiten 2C., .ifonoentionalßrafe.

®et ©eginn. bie Fortführung unb ©oHenbung bet Arbeiten unb Sieferungen hot nach ben in ben befon*

beren ©ebingungen feßgefeßten ^rtften ju erfolgen.

F it übet ben ©eginn ber arbeiten 2C. in ben be*

lonberen ©ebingungen eine ©ereinbarung nicht enthalten, jo hat ber Unternehmer fpäteßenß 14 Sage nach feßrift*

Uiher aufforoerung Seitens beß bauleitenben ©earnten Utit ben arbeiten ober Sieferungen ju beginnen.

®ie arbeit ober Siefecung muß im ©erljältniß ju

ben bebungenen ©oEenbüngßfriften forlgefefct angemeffen gefßrbert »erben.

S)ie 3aßl ber ju oenoenbenbeit arbeitSfräfte unb

©erätlje, foroie bie ©orrätßc an SÖlaterialien muffen alle*

jeit ben übernommenen Seißungen enlfpredjen.

(Sine im ©ertrage bebungette Äonoentionalßrafe gilt nießt für erlaßen, wenn bie oerfpätete ©ettragß*

erfüHung gattj ober t^eilrocife ohne ©orbeßalt angenom*

men tootben ift.

(Sine tageroeife ju beredjnenbe iSonoenlionalßrafe für oerfpätete außführung oon Sauarbeiten bleibt für bie in bie 3 {it einer ©erjßgerung faEenbe« ©ormtoge unb allgemeinen Feiertage außer länfaß.

§ 6. Jpinberungen ber ©auausfüßrung.

©laubt ber Unternehmer fich in ber orbnungS*

mäßigen Fortführung ber übernommenen arbeiten burch anorbnungen ber bauleitenben ©ehßrbe ober beg bau*

leitenbm ©earnten ober burdh baß nidß gehörige F orts fchreiten ber arbeiten anberer Uniernthmet be^inberi, fo hat er bei bem bauleitenben ©earnten ober ber bau*

leitenben ©ehßrbe hieroon anjeige ju erßatten,

anbernfaEg »erben fchon »egen ber unterlaßenen anjetge feinerlei auf bie beireffenben, angeblich ^inbern- oen, Umftänbe begrünbete anfprüdhe ober@te»enbungen jugelaffen.

©ach ©efeitigung berattiger ^inberungen finb bie arbeiten ohne »eitere aufforberung ungefäumt »ieber aufjunehmen.

®er bauleitenben ©e|ßrbe bleibt oorbehalten, faßg bie beäügliibm ©efdhmetben beg Unternehmcrß für be=

gtünbet ju trauten ßttb, eine angemeffene ©erlängerung oer im ©ertrage feßgefefcten ©oEenbungSfrißen — läng*

ßenß biß ju r ®aucr ber beireffenben SltbettShinberung

— ju beroiEigeu.

Für bie bei ©intritt einer Unterbrechung ber ©au*

außführung bereitß außgeführien Seifiungen erhält ber Unternehmer bie ben oertragßmäßig bebungenen ©reifen entfpredhenoe ©ergütung. Fß für oerfchiebenroetthige Seißungen ein nadh bem ®urdhfdhnilt bemeffener ©in*

heitßpreiß oercinbart, fo iß unter ©eiüctfichitgung beß hßheren ober geringeren Söerlheß feer außgeführten Seißungen gegenüber ben noch rücfßänbigen etn oon bem oerabrebeten ®urdhf<hnittßpreife entfprechcnb abroeic^enber neuer ©inheitßpreiß für baß ©eleißete befonbetß ju er*

mitteln unb barnadh bie ju ge»äh«nbe ©ergütung ju berechnen.

äußerbem fann ber Unternehmet im F<*E einer Unterbre^ung ober gänjliChen a&ßanbnahme oor ber

©auaußführung ben ©rfah beß ihm nachtocißudh ent*

ftanbenen »irfliCben ©Chabenß beanfpruchen, »enn bie bie F°l ifel unS ßrß ©aueß h'nbernben Umftänbe entmeber oon ber bauleitenben ©ehßrbe uub beten Organen oer*

fc|ulbet ßnb, ober — infoioeit jufäEige, oon bem 3BiEen ber ©ehßrbe unabhängige Umftänbe in F^g« ßehe«, — ßch auf ©eiten ber bauleitenben ©ehßrbe jugetragen haben.

©ine ©ntfehäbigung für entgangenen ©e»inn fann in feinem Faß« beanfpruCht »erben.

(8)

5« gleichet ffieife {fl bet Unternehmer jum ©«haben*

erfajj »erpflidjtet, trenn bie betreffen ben bie gortfülirung beS SaueS hinbernben Umftätibe non ihm »erfchulbet jlnb, ober auf feinet ©eite fich zugetragen haben.

Sluf bie gegen ben Unternehmer gelienb ;u machen*

ben ©cbabenetfafcfotberungen iommen bie etwa einge*

jogenen ober »erroirften Äonrentionalflrafen in Anrech*

nung. gft bie ©chabenctfahforbernng niebtiger als bie ÄonoenHonalftrafe, fo fommt nur bie latere zur ©in*

Ziehung.

3 « ©rmangelung gütlicher Einigung entfc^eibet Über bie bejügiic^ett 2lnfpvücf)e baS ©d)ieb8gettd)t.

(§ 19).

Säuert bie Unierbrechuncj feer SauauSfüljrung länger als 6 ¡ölonate, fo fieht jeber ber betben SertragS*

Parteien ber fftücftritt oom Vertrage frei. 5Die AücttrlttS*

erllärung muh fchriftlidh unö fpäteftenS 14 Sage nach Ablauf jener 6 üötonate bcm anberen Steile jugefteßt nterben; anbernfaflS bieibt — unbefchabet bet injtoUdjen etroa enuachfenben Anfprüche auf ©<habenerfa$ ober Äon*

»entionalftrafe — ber Vertrag mit ber Atafigabe in Äraft, bafe bie in bemfelben auSbebungcne SSoHenbungSfrift um bie Sauer ber San*Unterbredhung rerläugert roirb.

§ 7. ©üte ber AtbeitSleiftuugen unb ber Ataterialien.

Sie ArbeitSleiftungen muffen ben heften Siegeln per Sedjnif unb ben befonberen Seftimmungen beS 33er- bingungS=Anfd)lageS unb beS Vertrages entfprechen.

Sei ben arbeiten bürfen nur tüchtige unb geübte Arbeiter bef^äftigt tnerben.

ArbeitSleiftungen, treidle ber bauleitenbe Searnte ben gebauten Sebingungen nicht entfprechenb ftnbet, finb fofort, unb unter AuSfchlufj ber Anrufung eines ©chiebs*

Berichts, JU befeitigen unb burd) untabelljafte zu erfefcen.

g ür hierbei entflehenbe Ser lüfte an Materialien hat öet Unternehmer bie ©taatsiaffe fdiabioS ju halten.

Arbeiter, welche nach bem Urtheile beS bauleiten*

ben Seamten untüchtig finb, muffen auf Verlangen ent*

taffen unb burch tüchtige «fegt tnerben.

Materialien, »eiche bem Anfrage, bejtn. ben be*

fonberen Sebingungen ober ben bem Settrage zu ©runbe gelegten Stoben nicht cntfpredjen, finb auf Anorbnung beS bauleitenben Seamten innerhalb einer nott i^m zu beftimmenben g rift non ber Saufteße ju entfernen.

Sehufs Uebertnadhnng ber Ausführung ber Arbeiten fleht bem bauleitenben Seamten ober ben non bemfelben ju beauftragenben Setfonen jeberjeit toä^rcnb ber ArbeitS*

ftunben ber Betritt ju ben Arbeitsplänen unb 2Beri=

flätten frei, in roddien zu bem Unternehmen gehörige arbeiten angefertigt tnerben.

§ 8. ©rfüßung ber bem Unternehmer, $anbroerfern unb Arbeitern gegenüber obliegenben Serbtnblidbleiten.

Ser Unternehmer hat ber bauleitenben Sehörbe unb bem bauleitenben Seamten über bie mit #anb*

»erlern unb Arbeitern in Setreff ber Ausführung ber Arbeit gefddoffenen Serträge jeber jeit auf ©rforöern Aus*

lunft ju ertl;eilen.

©oßte baS angemeffene gortfdireiten ber Arbeiten habunh in grage gefteßt »erben, bah ber Unternehmer

§anbroerfern ober Arbeitern gegenüber bie SetpfUdüungen aus bem Arbeitserträge nicht ober nicht pünitlich erfüllt, fo bleibt ber bauleitenben Sehörbe baS Uledjt ttorbehalten, bie oon bem Unternehmer gefihulbeten Seträge für beffen Rechnung unmittelbar an bie Serechtigten ju zahlen.

Ser Unternehmer hat bie ^icrju erforberlichen Unter*

lagen, Sohnlißen :c. ber bauleitenben Sehörbe bejro.

bem bauleitenben Seamten jur Serfügung ju fteßen.

§ 9. ©ntäiehung ber Arbeit ec.

Sie bauleitenbe Seljörbe ift befugt, bem Unter*

nehmet bie Arbeiten unb Sicherungen ganz ober theil*

roeife ju entziehen unb ben noch ntdjt »oßenbeten Sheil auf feine Äoften ausführen ju Iaffen ober felbfl für feine Rechnung auszuführen, »enn

a) feine Seiftungen untüchtig finb, ober

b) bie Arbeiten nach SKafegabe ber »erlaufenen nicht genügenb geförbert finb, ober

c) ber Unternehmer ben »on ber bauleitenben ®e*

hörbe gemäfj § 8 getroffenen Anorfenungen nicht nachfommt.

Sor ber ©ntjiehung ber Arbeiten :c. ifl ber Unternehmer ju r Sefeitigung ber oorliegenben Mängel, bej». zur Sefolgung ber getroffenen Anorbnungen unter Seroißigung einer angemeffenen g rift aufjuforbern.

Son ber »erfügten Arbeitsentziehung »irb bem Unternehmer burch eingefchriebenen Srief ©röffnung gemacht-

Auf bie Sercdmung ber für bie ausgeführten Seiftungen bem Unternehmer pfleljenben Sergütung unb neu Umfang ber Serpßichtung beffelben jum ©djaben*

erfa| finben bie Seftimmungen in § 6 gleichmähtge Anmenbung.

Siadh beenbeter Arbeit ober Sieferung wirb bem Unternehmer eine Abrechnung über bie für ihn fich er*

gebenbe gorberung unb ©chulb mitgetheüt.

AbfdilagSjahlnngen fönnen im gaße ber ArbeitS*

entjiehung bem Unternehmer nur innerhalb beSjenigen SetrageS geraäljrt »erben, welcher als fichereS ©uthaben beffelben unter Serüdfiditigung ber entftanbenen ©egen*

anfprüche ermittelt ift.

Ueber bie in golge ber Arbeitserziehung etroa ju erhebenben »ermögenSrechtlidhen Anfprüche entfeheibet in

©rmangelung gütlicher ©inigung bas ©chtebSgeri^t- (§ 19).

§ 10. DrbnungSoorfchriften.

Ser Unternehmer ober beffen Sertreter mufj fich Zufolge Aufforberung beS bauleitenben Seamten auf ber Saufteße einftnben, fo oft nach bem ©rmeffen beS Sefcteren bie zutreffenben baulichen Anorbnungen ein münblichei Senehmen auf ber Saufteße erforberlid) machen. Sie fdmmtlichen auf benfSau bef^äfiigten SeaoIImäditigtin/

©ehülfen unb Arbeiter beS Unternehmers finb bezüali<h ber SauanSführung unb ber Aufrecbterljaltung ber Drb*

nung auf bem Saupiafce ben Anorbnungen beS bau*

leitenben Seamten bezro. beffen ©tefloertretecS unter*

»orfen. 3*« Säße beS UngeljorfamS !ann ihre fofortige

©ntfernung oon ber Saufteße »erlangt »erben.

Set Unternehmer hat, wenn nicht ein Anberei

(9)

auäbrühtih uereinbart worben ift, fiic baS Unterfoutmen feiner arbeitet, infotoeit bies oo« bem bauleitenben Be*

omten für erforberlih «ragtet wirb, felbft zu forgen.

Sr mufj für feine arbeitet auf eigene Äoften an ben ihm angemiefenen Orten bie nötfjigcn ablritte ijerftetten, foroie für bereu regelmäßige Steinigung, ©eSinfeftion unb bemnäcbftige Beteiligung Sorge tragen.

g iir bie Bewachung feiner ©erüfte, SBitfjeuge,

©erät^e k , fomie feiner auf ber Baufteße lagernben Materialien Sorge ju tragen, ift lebiglih Sähe beS Unternehmers.

üJiübenufcung oon Stufungen.

®ie oon bem Unternehmer tjergefteltten Stüjlungen jinb roäi)renb ihres BefUhenS auch anberen Bauhanb*

Werfern unentgeltlich ju r Benufcung ju iiberlaffen. Slenbe»

tungen an ben Stüfiungen im gtUereffe bet bequemeren 83enu|ung Seitens ber übrigen Bauhanbcoetfer oorzu*

nehmen, ift ber Unternehmer nicht oerpfiichtet.

§ I I . ¡¡Beobachtung polizeilicher Borfhriften.

Haftung beS Unternehmers für feine angefießten rc.

güc bie Befolgung ber für Bauausführungen^*

ftehenben polijellihen SBorfchriften unb ber ettoa befon*

berS ergehmben polizeilichen «norbnungen ift ber Unter«

nehmer für ben ganzen Umfang feiner oertragSmäfjigen Entpflichtungen oera nt wörtlich- flößen, weihe ihm ba*

butch erwählen, fönnen ber Staalsfaffe gegenüber nicht in Stehnung geftellt toerben.

©er Unternehmer trägt inSbefonbere ote Beram Wortung für bie gehörige Stärfe unb fonftige Süchtig«

leit ber Stiftungen. ©iefer Berantwortung unbefchabet ift er aber auch oerpfiichtet, eine oon bem bauleltenbeu Beamten angeorftnete ©tgänjung unb Betfiaifung ber Stiftungen unoerjüglich unb auf eigene flößen ju be=

Wirfen. . „ „

gür alle anfprühe, bie wegen etner ihm felbft ober feinen Beooßmahttgten, ©ehülfen ober Arbeitern iu r Saft foßmben Betnahläffigung polizeilicher Bot*

fchrlften an bie Berwaltung erhoben toerben, t;at ber Unternehmer in jeher ^>infict»t aufzufommen.

Ueberhoupt t;aftet er in SluSführung beS Vertrage«

für alle Hanblunge« feiner Beuoßmähtigten, ©ehülfen unb arbeitet perfönlih 6 r hat inSbefonbere jeben Schaben an ißerfon ober ©igenthum zu oertreten, weihet burch ihn ober feine Organe ©ritten ober bet Staats*

faffe zngefügt toirb.

Äranfenoerficherung ber arbeitet.

©er Unternehmer ift oerpfiichtet, in ©emäßhett beS ©efebeS über bie flranfenoerficberung ber arbeitet ootn 15. 3 uni 1883 (5t.*®.*Bl. S. 73) bie Berfiherung ber oon il)m bei ber Bauausführung befc&äftigten hier«

fonen gegen .Sranfheit zu bewirten, fomett biefelbett nicht bereits" na^toeisli^ SJUtglieber einer ben gefe|li<hen Hn«

forberungen entfprehenben ftranfenfaffe finb.

äuf Verlangen ber bauleitenben Bebörbe hot er gemäß § 70 beS genannten ©efefceS gegen Beftcßung aus*

reichenber Sicherheit «ine ben Borfhriften biefeS ©efefceS entfpredjenbe Baufranfenfaffe entioeber für feine nicht bereits anbertoeitig oerficherten oerfi^erungSpfli^tigen

¡arbeitet unb angefteßfett aßein, ober mit anberen Unter*

irehmern, welchen bie auSfüßrung oon arbeiten auf

! eigene Stehnung übertragen wirb, gemeinfam z«

richten.

SSirb ihm biefe Berpflihtung nicht auferlegt, er*

richtet jeboth bie bauleitenbe Behörbe felbft eine Bau*

iranfenfajfe, fo hat er feine nicht bereits anbertoeitig oerfihetten oetfiherungSpflihtigen arbeitet unb ange*

fhßten ist biefe flaffe aufnehmen Z}1 *ßi)*n ur'b ernennt baS Statut berfelben in aßen BeftSmmungett als oer*

binblich an. $u ben Sofien ber SiehnungS» unb flaffen*

führung ber Baufranfenfaffe hat er in biefem gaße auf Bedangen ber bauleitenben Behörbe einen oon berfelben feßzufeßenben Beitrag z« Ieiften.

Unterläßt es ber Unternehmer, bie Sranfenoer*

ficherung bir oon ihm befchäftigten oerficßerungSpflihtigen ißerfonen zu beroirfen, fo ift er oerpflid&tet, aße auf*

toenbungen z’t erftatten, welche etwa her bauleitenben Behörbe binfid&tlidh ber oon ihm befchäftigten fßetfonen butch ©rfüßung ber auS bem SteihSgefffce oom 15. guni 1883 fih ergebenben Berpflihtungen ertoahfen.

gtmaige in biefem gaße oon ber Baufranfenfaffe ßatutenmäßig geleiftete Unterftüßnngen ftnb oon bem Unternehmer glethfaßS z« erpen.

©er Unternehmer erflärt lnetmü auSbtücflih bie oon ihm gefteßte Äaution auch für bie ©rfüßung ber fämmtllhen oorftehenb bezeichnten Berpßihtungen in Bcjug auf bie arbeiier*fltan!enoeifiherung haftbar.

§ 11a. Haftpflicht beS Unternehmers bei ©ingrtffen beffelben in bic Sieht« dritter,

gür Befähigungen angretiz«nber Sänbereien, ins*

befonbere burh ©ntnahme, burh auflagtrung oon ©rbe unb anberen Materialien außerhalb ber fh r iftlih bazu angemiefenen glähen, ober burh unbefugtes Betreten, ingleihen für bie folgen eigenmächtiger Berfperrungen oon Söegen ober SBafferläufen haftet auSfhlie§Uh ber Unternehmer, mögen biefe £anbtungen oon ihm ober oon feinen Beooßmähtigten, @et;tlfen ober arbeitern oorgenommen fein.

gür ben gaß einer folgen mtbertehtUh«n ü«b nah pßihtmäfeigcr Ueberjeugung ber Bermaltung bem Unternehmer zur Saft faßenben Befhäbigung erflärt fih berfelbe bamit einoerftanben, baß bie bauleitenbe Be»

hörbe auf Berlangen beS Befhäbigten burh einen nah anhötung beS Unternehmers oon ihr Zu wählenben

©ahowßänbigm auf feine Sofien ben Betrag beSSha*

ber.S ermittelt unb für feine Siedlung an ben Be«

.fhäbigten auäjaljlt, imgaße eines rehtlihen 3 ahlungS*

cßinberniffeS aber hinterlegt, fofern bie Salßnng ober Hinterlegung mit ber Maßgabe erfolgt, baß bem Unter*

nehmet bie SlücJforberung für ben gaß oorbehalten bleibt, bafe auf feine gerichtlich« Stage bem Befhäbigten bet

©rfofeanfptuh ganz ober tßeiltoeife aberfannt wer*

ben foflte.

s 12. aufmeffungen wähtenb beS Baues unb abnahme.

©er bauleitenbe Beamte ift berehtint, zu oerlattgen, bafe über aße fpäter n ih t mehr nahaumeffenben arbeiten, oon ben beiberfeitS zu bezeichnten Beauftragten mäh*

z

(10)

■- 80 - ienb bet Siuifüljnutg gegenfeitig anjuetfennenbe Rolijen geführt werben, welche bemnähß bet ©erechnung ju

©runde ju («gen fiab.

©on bcr ©ottenbuug bet arbeiten ober Sieferungen hat bet Unternehmer bent bauleitenben ©eamten burcf) eingefd&riebenen ©tief Slnjeige ju machen, worauf bet Sermin für bie abnahme mit tbunlichßer ©efdjleunigung anberaumt unb bem Unternehmer fd>ttftlic& gegen ©e*

hänbigungbfchein ober mittelji eingef^rieberten ©riefe«

befannt gegeben wirb.

lieber bte abnahme wirb in ber Siegel eine ©er*

hanblung aufgenommen; auf ©erlangen be« Unterneh5 mer« muff bie« gefchehen. Sie ©erhanblung iß oon bem Unternehmer bejw. bem für benfelben etwa ecf<it)icnes nen ©teffoertreter mit ju oottjiehen.

©on ber über bie abnahme aufgenommenen ©er*

hanblung wirb bem Unternehmer auf Verlangen be*

glaubigte abßhrifl mitgetheilt.

©rßheint in bem ju r Abnahme anberaumten Ser*

ntine gehöriger ©enachriebtigung ungeachtet webet ber Unternehmer felbft noch ein ©eoottmächtigter beffelben, fo gelten bie burch bie Organe ber bauleitenben ©e*

hörbe bewirken Aufnahmen, Rotirungen sc. als an*

erfannt.

auf bie geßßettung be« oon bem Unternehmer

©eleißeten im gatte ber ärbeitientjiehung (§ 9) finben biefe ©eßimmungen gleichmäßige änroenbwtg.

ÜJtüffen Sheifltefetungen fofort nach ihrer an*

lieferung abgenommen werben, fo bebatf e« einer befon*

beren 'Benachrichtigung be8 Unternehmer« lüerDOa nicht/

oielmeht ift e« ©adje beffelben, für feine Änwefenheit ober ©ertreiung bei ber Abnahme ©orge ju tragen.

§ 13. RechnungSaufßettung.

©ejüglich ber formellen aufftettung ber Rechnung, welche in ber gorm, SluäbrucfSweife, ©ejeichnung ber Räume unb Reihenfolge bet ©oßtionSnummcrn genau nach bem ©erdingung« * Sinfd^lage einjuridjten ift,_ hat ber Unternehmer ben oon ber bauleitenben S3ei)ßtbe, beste. bem bauleitenben Beamten geftettten äitforberungen ju entfpcedjen.

©twaige Mehrarbeiten finb in befonberer Rechnung nachjuweifen, unter beutlichem §intoei8 auf bie ßhrift«

liehen ©ereinbarungen, welche bejügüch berfelben getroffen worben finb.

Sagelohnrechnungen.

SBetben im Äufcrage be« bauleitenben Beamten

©Uten« beä Unternehmer« arbeiten im Sagelohn au8=

geführt, fo ift bie gifte ber hierbei befchäftigten arbeitet bem bauleitenben ©eamten ober beffen SSertceter behuf«

Prüfung ihrer Richtigieit täglich oorjulegen. ©twaige auäftettungen bagegen finb bma Unternehmer binnen längften« 8 Sagen mitjutheilen.

Sie Sagelohnrechnungen finb tängßen« oon 2 ju 2 33oct)en bem bauleitenben Beamten einjureichen.

§ 14. 3 ahtnngen;

Sie ©djfufoahlung erfolgt auf bie oom Unter*

nehmet einjuretchmbe Koftenrechnung aläbalb nach ool*

lenbeter Prüfung unb geftftettung berfelben.

abfchlagijahlungen werben bem Unternel)'«« »n angemeffenen griften auf antrag. nach Maßgabe be«

jeweilig ©eleifteten, bi« ju ber oon bem bauleitenben Beamten mit ©i^herheit oertretbaren §ßhe gewähtt.

©leiben bei ber Schlußabrechnung Meinung«*

oerfchiebenheiten jroif^en bem bauleitenben ©famten ober ber bauleitenben ©ehßrbe unb bem Unternehmer befielen, fo fott ßa« bem Sezieren unbeftritsen jußehenbe ®ut*

haben bemfelben gleichwohl nicht oorenthalten werben,

©erjicht auf fpätere ©eltenbmachung aller nicht auêbrücîüch uocbehaltencn Hnfp'üdje.

©or ©mpfangnahme be« oon bem bauleitenben

©eamten ober ber bauleitenben ©ehöcbe al« Reßguthaben jur auêjahlung angebotenen ©etrage« muß bet Unter*

nehmet alle anfprüepe, welche et au« bem ©ertrag«*

oerhältniß über bie behörblichetfeit« aneriannten hinaus etwa nod) ju haben oermeint, beftinunt bejeichnen unb (ich oorbetjalten, wibtigenfatt« bie ©eltenbmachung biefer anfpru^e fpäter auigefchloffen ift.

gahlenbe Kaffe.

alle 3 ahlungen erfolgen, fofern nicht in ben be*

fonberen ©ebingungen etwa« anbere« feßgefefct ift, auf ber Kaffe ber bauleitenben ©ehßrbe.

§ 15. ©emähtlelßung.

Sie in ben befonberen ©ebingungen be« ©ertrage«

oorgefehene, in ©rmangelung foldjer nach ben allgemein gefeßlichen ©orfchriften fich befiimntenbe g tiß , für bie Dem Unternehmer obliegenbe ©eroährleißung für bie ©üte ber arbeit ober btr Materialien beginnt mit bem 3 ei t 5 punite ber abnabmc Oer arbeit ober Sieferung.

Ser ©inwanb nicht rechtzeitiger anjeige oon 'Mängeln gelieferter Sßaaren ('Ätt. 347 be« ¿anbei«5 gefehbud&e«) iß nicht ßatthaft.

§ 16. ©icherheitäßettung. ©ürgen.

©ürgen haben als ©el.bftfcbulbner in ben ©ertrag mit einjutreten.

Kautionen.

Kautionen Ißnnen in baarem ©elbe ober guten 'Berthoapieren ober fixeren — gejogenen — Be^feln ooer ©pariaffenbüchern beßettt werben.

Sie ©chulbperfchreibungen, welche non bem Seut*

fchen Reiche ober non einem Seuifhen 8 unbe«ßaat<

au«geßettt ober garanürt finb, fomie bie ©lamm* unb

©tamm*©riorität«*aftien unb bie $riorität«iQbligationen berjenigen ©ifenbahnen, beren ©rwerb burh ben ©reufjt5 fhen ©tant gefehlich genehmigt iß, werben &unt ooücn Kur«werthe als Kaution angenommen. Sie übrigen bei oer Seutfchen Rei<h«bant beleihbaren ©ffeften werben Dem bafeibß beleihbaren ©ruchtheil be« Kur«werth«8 al*

Kaution angenommen.

Sie ©rgänjung einer in Berthpapieren beßettteü Kaution fann geföcbert werben, fall« in golge eine8 KurSrücEgange« ber Kuräwerth bejw. ber juläfßge ©ru<h5 theil beffelben für ben ©etrag ber Kaution nicht meh*

SecEung bietet.

©aat hinterlegte Kautionen werben nicht üerjinß- 3in«tragenben Betthpapieren finb bie Salon« unb 3 in2‘

freine, infoweit bejüglt^ ber Unteren in ben befonbet«n

(11)

SSebingungen nicht etwa« SlnbereS beRimmt wirb. Bei*

iufügen. Sie 3in£fcheine tnerben fü lange, als nicht eine ©etäufjerung bet 2öertt)papiere ju r Sedung ent*

Ranbener ©erbinblichfeiten in SJuSfic^t genommen wer«

i>en mufe, an ben gäßigMtäterminen bem Unternehmer auSgehanbigt. g ilt ben Umlaufch bet Salons, bie ©in*

löfung unb ben ©cfafc auSgelooftet 3Berlhpapiere foroie Ben @rfafc abgelaufenet ¡Bechfel hat ber Unternehmer ju forgen.

FaES ber Unternehmer in irgenb einer ©ejiehung feinen ©erbinblichteiten nicht nachfommt, fann bie ©e^

Börbe ju ihrer SchabloShallung auf bem einfachften gefefc«

lieh juläffigen 2Bege bie hinterlegten 3Berthpapiere unb

©edhfel oeräufjitn bejro. ciniatfuen.

®ie SFlücfgabe ber Kaution, foroeit biefclbe für

©erbinblichfeiten be» Unternehmers nicht in Snfpruch ju nehmen ift, etfolgt, nachbcm ber Unternehmer bie ihm obliegenben ©erpflichtungen poERänbig erfüllt hat,

«nb inforoeit bie Kaution ^ur Sicherung ber ©arantie«

uerpfluhtung bient, nadhbeni oie ©arantiejeit abgelaufen ift. 3 n ©rmangelung anberroeiter ©etabrebung gilt als bebungen, bah bie Kaution in ganjer $öhe jur Sedung ber ©arantieoerbinblichteit einjubehalten ift.

§ 17. Ueberiragbarftit beS ©ertrageS.

Ohne ©enehmigung ber bauleitenben ©ehörbe barf ber Unternehmer feine oertragSmäfjtgen ©erpflichtungen nicht auf anbere übertragen,

©erfäEt bet Unternehmer oor ©rfüEung beS ©er«

trageS in KonfurS, fo ift bie bauleitenbe ©ehörbe bc=

redhtigt, ben ©ertrag mit bem Sage ber KonfutSerÖff«

nung aufjuheben.

©ejüglich ber in biefem gnße ju gewäfpnben

©ergütung foroie bet ©eroähtung oon äbfdjlagSjahlungen ftnben bie ©eftimmungen beS § 9 Rnngemäfje ©n*

menbnng.

Für ben gaB, bah ber Unternehmer mit bem Sobe abgehen foUtc, beooc ber ©ertrag ooERänbig etfüEi ift, hat bie bauleitenbe ©ehörbe bie 2öai)t, ob fic baS ©er«

tragSoerhültnih mit ben ©eben beffelben forifefcen ober baffelhe als aufgelöR betrachten roiE.

§ 18. ©erichtSRanb.

Für bie auS biefem ©ertrage entfpringenben ¡Rechts*

ftreitigieiten |at ber Unternehmer — unbefchabet ber im § 19 oorgefeheneu 3nftänbigieit eines SdhiebSgericht«

— bei bem für ben Drt ber ©auauSfüjjrung juftänbigen

©erichte ¡Recht ju nehmen.

§ 19. SdjiebSgericht.

Strettigfeiten über bie burcB ben ©ertrag begrün«

beten Siechte unb © flirten fotoie über bie Ausführung beS ©ertrageS Rnb junäcfjR ber uertragfchliehenben ©e»

hörbe jur ©ntfcheibnng oorjulegen.

Sie ©ntfeheibung biefer ©ehörbe gilt als aner*

lannt, faES ber Unternehmer nicht binntu 4 ©Jochen Bom Sage ber 3 ufteBung öetfelbcn bet ©ehörbe anjetgt, bah « auf fchiebSri<hterlt<he ©trtfqjeibung antrage.

Sie Fortführung bet ©auarbeiten nach ÜRafjgabe ber non ber ©erroaltung getroffenen Stnorbnungen barf hletbut^ nW&t aufgehalten werben.

Stuf baS fchiebSrichtetüihe ©erfahren ftnben bie

©orfchtiften ber Seutfchen gioilprojeforOr.mig Born 80.

3anuar 1877 §§ 851 bis 872 Mnroenbung.

FaES über bie ©ilbung beS ShiebSgerichfS burdj bie befonberen ©ertragSbebingungen abroeichenbe ©or*

djrifien nicht getroffen finb, ernennen bie ©erroaltung mb ber Unternehmer je einen SchiebSrichier. Siefelben :oEen nicht gewählt werben auS ber 3 a^ ^er unmiltels bar ©etljeiligten ober berfenigen ©eamten, ju bereit ®e*

fdjaftSfreiS bie ¡Angelegenheit gehört l)at-

FaES bie ©<hiebSri<hter fich über einen gemein*

lamen ©chiebsfpruch nicht einigen fönnen, roirb baS SchiebSgericht burch einen Dbmann ergängt. Serfelbe roirb oon ben SchiebSric&teni gewählt, ober, wenn biefe ich nicht einigen fönnen, oon bem ©räfibenten berfenigen benachbarten ©rooinjialbehötbe beffelben ©erwaltungS*

jweigeS ernannt, beren Sifc bem Sifce ber oertrag*

fchliefienben ©ehörbe am nächflen belegen ift.

Ser Dbmann hat bie weiteren ©erhanblnngen ju leiten unb barüber ju befinben, ob unb inwieweit eine ©rgänjtmg ber bisherigen ©erhanblungen (©eroeis*

aufnaljmen u. f. ro.) Rattjufinben hot. ®ie ©ntfehet*

öung über ben Streitgegenftanb erfolgt bagegen nach Stimmenmehrheit.

©efichen in ©ejiehung auf Summen, über welche ju entfeheiben ift, mehr als jroei ¡Meinungen, fo wirb oie für bie gröjjte Summe abgegebene Stimme ber für bie junächft geringere abgegebenen hinjugeredmei.

Ueber bie Sragung ber floften beä fhiebsrichter*

liehen ©erfahrenS entfcBeibet baS SchiebSgeridR nach biEigetn ©tmeffen.

SBirb bet SchtebSfpruch in ben im § 867 bet

©ioilprojehorbnung bejetdjneten F “ ^en aufgehoben, fo hat bie @ntf Reibung beS StrettfaES im orbent liehen

¡Rechtswege JU erfolgen.

§ 20. KoRen unb Stempel.

©tiefe unb Sepefdhen, welche ben Slbfdhluh unb bie SKuifühtung beS ©ertrageS betreffen, werben beiber*

feits franlirt.

Sie ©ortofoften für folche©elb« unb fonfiige Sen*

bungen, weih« im auSfchliehlichftt Qintereffe beä Unter*

nehmerS erfolgen, trägt ber Sejjtere.

Sie Koften beS ©ertragSftempelS trägt ber Unter*

nehmet nach ©lahgabe bet gefehlifheo ©eftimmungen.

Sie übrigen Koften beä ©ertragSabfchluffeS faBen jebem Sheile Jur ^alfte jur SaR.

©tarienwerber, ben 17 3 u li 1885.

Königliche ¡Regierung.

©orftehenbe ©ebingungen werben hfer^ur^ rtI‘ i bem ©emerlen ju r öffentlichen Kennltiifs gebracht, baR btefelben bei aEen im bieSfeitigen ©ejrri oortommenben Staatsbauten in Snwenbung fommen unb bie Unter*

nehmet fich benfelben ju unterwerfen haöfn- SRarienwerber, ben 16. 3Rärj 1892.

Ser ¡RegiernngS«©räfibent.

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