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StiaffatJjctt.

Berietet »on S B . Dr. g r i e b r i d j © o t b f d j m i t II, SRündjen.

1. § 230 © t © B . ; § 913 B B D .; §§ 45, 46 ®ewD. ® i e a l l g e m e i n e n © o r g f a t t s p f l i c ß t e n ei nes gewer bl i chen Unt er » neßmenS f i n b ü b e r t r a g b a r . ® e r U n t e r n e h m e r i f t j ebodj j u r f o r g f ä i t i g e n SluS maßt u n b z u r ü b er wa d j u n g » e r p f l i r t e t . f ) 28er bie Berantmortung für bie Einhaltung ber Unfatioer«

ßütungSborfdjriften im äRüßlenbetriebe ber Slngekl. hatte, ob biefe ober ih r ©telloertreter, ift nicht »on entfdjeibenber Bebeutung. ®enn bie Unfalt»erhütungS»orfd)riftett regeln nur bie Bflitßten ber BIß«

glieber ber BerufSgenoJfenfcßaft gegenüber ber ©enoffenfcßaft m it § in - Blidt auf feeren mirtfcßaftlichen 3uwck ber ©idjerung gegen Sn»

anfprudjnaßme m it EntjcßäbtgungSanfprüdjen unb können baßer Beräußerer habe bie „©ubftanz" beS 2'aufdjgrunbftückS erhalten, fo beroeift gerabe bet SluSbruck „©ubftanz", baß bem Beräußerer eben keine fiüffigen SKittel juftoffen, au? benen er fidh wegen bet

»orgelegten SlblöfungSfumme hätte erholen können.

®ie 3ifpr. beS hödjften ®erichteS ift bet ber Auslegung beS Be»

ÖriffeSi „ fü r Becfjnung beä ©rwerberS" bereits Weiter als fämtliche Kom­

mentatoren ber 92o». gegangen. SOiügel , ber ben Begriff am wciteften faßte, hebt bieS m it aiedjt herö.or (QSB. 1929,856). Sluf ben ©eftaltungS- willen beS ©rwerberS als alleiniges Kriterium hat baS SR®, bisher nid)t abgeftellt. ®ieS Würbe ich auch fü r bebenklid) halten. ®er fog.

©eftaltungSwitle ift ein anfechtbarer Begriff. ©S ift jn bejweifeln, ob ber S ille beS Säufers Wirklich bahin ging, ein ©runbßück hhhothekenfrei ju „geftalten", ober ob eS fid) nicht »ietmehr für ihn _ lefaiglidj barnm hanbelte, baS ®runbftück ju einem beftimmten greife ä» erwerben. 3»» Befeitigung nicht übernommener §hpo«

theken war ber Beräußerer ja nach § 439 2lbf. 2 B ® B . ohne Xoev tereS »erpflichtet. Qnfolgebeffen bebarf eS bei ber Auslegung beS

§ 14 9?o». außer bem ©eftaltungSWunfdhe einer weiteren ©infdjrän«

kung, bie in bem Begriff ber Slblöfung m i t S R i t t e l n beS Er­

werbers ju fuchen ift. SIR an mag biefen Begriff m it bem SR®, im Weiteften ©inne »erftehen. Senn aber ber Beräußerer bie SRittel p t Slblöfung ber §ht>othek burdj Beräußerung feines SKobiliar«

befi^eS flüffig gemacht unb ein ©runbftüdi in Saufd) genommen hat, baS er nicht 5ur fjiuanäierung ber STblofungSfumme m it hhßotheken belaßen wollte, fo kann man beim beften S itten nicht fagen, baß bie Slblöfung m it SKitteln beS ©rwerberS erfolgt fei, w ill man biefen Begriff nicht in baS gerabe ©egenteil beffen »erkefjren, WaS er nach bem normalen Sprachgebrauch befagt.

®aS fR®. hält eS nicht für erforberiidj, baß bie SRittel §ur Slb­

löfung ber §t)pothek »on bem Erwerber Rammen, Wenn ber Kauf­

preis m it Sftückfidjt auf bie geforberte Befeitigung ber ¿hpothek burd) ben Beräußerer höher Bemeffen worben iß, waS BeifpielSWeife bann ber fja tl fein fotl, wenn ber Erwerber bie feßr beträchtlichen SöfdjungSkoßen übernommen hat (SR®, »• 16. ffebr. 1929: Slufw- Kart. § 14 SRo». Katt. jRr. 17). Sluch biefe Slbgrenjung ift bebenk»

[Surißifcße Socßenfchrift Wohl für bie Begrünbung fahrlaffigen BerhaltenS in tatföc^Iic^cr Be­

ziehung herangegogen werben, aber nicht maßgebenb fein für bie ftrafrechtlidje Berantworttichkeit (Bat)Ob£®©t. 12, 73 ff.).

Belanglos ift eS aud), wer in »orí. galle Stöger ber burcß bie ©ewD. auferlegten befonberen BfHehten gewefen ift (§§ 45, 46, 15 t Slbf. 1 ®ewD.). ®enn bie Berleßung biefer Pflichten begrünbet gleidjfalls nicht eine Berantworttichkeit nach bem ©t@B., fonbern nur eine fold^e na¿h ben ©trafbeftimmungen ber ®ewD.

Entfdjeibenb finb »ietmehr bie allgemeinen ©orgfattS-, Sei»

tungS- unb SluffiditSpflichten, bie fidj aus jebem ©ewerbebetriebe ergeben unb bie jurn gnhalt haben, baß berjenige, ber einen ®e*

Werbebetrieb auSübt, fein fteteS Augenmerk barauf ju richten hat, bie Einrichtungen beS Betriebs unb ben Betrieb fetbft berart fidjer ju ge»

ftatten unb fidjer ju erhalten, baß fie nidjt zu ©djabigungen S ritte r führen können.

®ie 2tr t biefer BfHthten feßtießt nießt aus, baß fie einem

©telloertreter übertragen werben. Sie finb nicht „unentlaftbar".

®ie Singekl. hatte fie bem fR. übertragen. ®enn bañad) War biefer m it ber Seitung beS ganzen 3RüI)lenbetriebeS Betraut, erftreckte fidj feine Seitung auf altes, was ber SRühlenbetrieb in technifcßer Beziehung mit fidj brachte unb umfaßte namentlich auch bie ©orge bafür, baß nicht bloß baS Sßehtgefdjäft feinen gortgang nahm, fonbern baß »or altem auch bie BetriebSeinridjtungen in orbnungSgemaßent 3 uftanbe gehalten unb bie UnfaII»erI)ütungS»orfchtiften Beobachtet würben.

®ie SRüge beS ©t?l., fR. fei nidjt in »ollem Umfange Betriebsleiter gewefen, fein SßflidjtenkreiS habe fid) m it bem Untetnehmerpftidjten»

kreis ber Ülngekt. nießt gebeét, eS fei ißm nießt aufgetragen ge­

wefen, für bie Einrichtungen beS Betriebs unb beren Unterhaltung ZU forgen, ift bemgemäß unzutreffend

®as SR®, ßat für fotdje gälte ber Übertragung ber Bezeidjneten Bflichten eine nach ben Umftänben beS EinzclfatlS fieß bemeffeube fRecßtSpflicht beS SluftraggeberS z»t Berßinberung ftrafbarer §anb»

tung beS Beauftragten anerkannt, bie fid) als B flid jt

zur

faltigen üluSwaßt unb als 5ßflicl)t zu einet naeß ben gegebenen Berßältniffen möglichen unb erforbertießen Beauffidjtigung beS Be­

auftragten unb Überwachung ber Arbeiten beS Betriebes barftellt (SR®.: 3 S . 1928, 2323n ). StlS SWöglicßkeit in biefem ©inne ift inSbef. bie SRögtidjkeit ber Sahrneßmung »on DrbnungSWibrig»

keiten, bie z» einem Unfälle füßren können, anzufeßen, unb fie ift oßne Weiteres als erwiefen z» eraeßten, wenn feftfteßt, baß ber Stuf»

traggeber bie örbnungSWibrigkeiten tatfädßicß: waßrgenommen ßat unb fid) ber batauS broßenben ®efaßr bewußt gewefen ift; bann befiehl für ißn auch unter alten Umftänben feie BfUcßt, für bie 2tb»

ßelluttg ber ÖrbnungSWibrigkeiten unb bamit für bie Befeitigung ber ®efaßr zu forgen; z»m minbeften muß er ßier bem Beauf­

tragten bie erforberiidjen SlnWeifungen erteilen (fR®. a. a. ö.).

®aß bie Stngekt. bei ber ÜluSWaßt unb Stufftellung beS fR.

bie BerkeßrSforgfalt unb -aufmerkfamkeit walten ließ, ift zutreffenb auSgefüßrt. Bezüglich ber BeauffidjtigungS» unb ÜberwachungSpflicßt ift feftgeßettt, baß bie Stngekl. »on bem tedjnifdjen fKüßlen» * § l i ^ , ba bem Erwerber ex post gefeßen eine SillenSridjtung unter- ßelit wirb, bie ißm im allgemeinen fern lag. ®enn regelmäßig Zaßlt beer ^Erwerbet nißjtS für bie VIbtöfung ber §t)potßek, fonbern er legt für baS ©runbßüdt ben fßrefS an, ben eS ißm Wert iß.

Senn baS K@. feßon ben § 14 fRo». attwenben Wollte, fo hätte eS auch argumentieren können, Bei einem Saufdj»ertrag ßanble eS fid) um »erredjnete ©runfeftückSkaufpreife unb bie »erreeßneten

©runfeftückSkaufpreife feien im Einblick auf bie beiben lastenfrei ZU übertragenben ®aufchgrnnbftücke ßößer bemeffen Worben. ®iefe Begrünbung Ware m. E. nießt küßner gewefen als bie Slnnaßme, bie Slblöfung ber §t)potßek fei, m it SRitteln beS Erwerbers erfolgt.

Stber aneß m it biefer Begrünbung Würbe m. ©. ber SluSlegung beS

§ 14 ®eWalt angetan.

fRSl. Dr. © m R B o e f e b e d k , grankfnrta.SO?.

3 « 1. ®aS obige Urteil »erbient »otte 3 ufttmmung. Es Be»

ßanbelt gragen, bie nießt nur ftrafredjtlidj, fonbern aud) zibilrecßtiidj praktifcß bebeutfam finb, ba ber fRückgriff ber BerufSgeitoffenfcßaR gegen ben BetrieBSunterneßmer gern. § 903 jRBD. eine gaßrlaffigkeit im ftrafred)tlicßert ©inne zur BorauSfeßung ßat. SltterbingS haftet ber Unternehmer ber ®enoffenfcßaft oßne ftrafgeridjtlicße geftftellung (Slbf. 4). Riad) § 913 SRBD. ift ber Unternehmer berechtigt, bie Sßflidjten, bie ißm in Slnfeßung ber Beobachtung ber UnfaHberßütungS»

»orfeßriften obliegen, woßl einem B e t r i e b s l e i t e r , jeboch nteßt anberen Stngeftellten zu übertragen. fRacß anerkannten fRedjtSgrunb»

faßen befreit fieß aber bamit ber Unternehmer nießt »on jeber Ber»

antwortung. gßm öerbteibt in jebem gälte bie Berpflicßtung zur gehörigen Beaufficßtigung atter ßteßmen, ¡,eren ^y jre et ^ ^ StuSübung feines ®ewerbeS bebient, fowie beS ©ewerbebetriebS felbft (SR®©t. 24, 295; 50, 10). Unter welchen Umftänben bie Ber»

antwortung beS Unternehmers eintritt, rießtet fieß nad) ber Sage beS einzelnen gatleS. Bebeutfam kann hierbei fein, ob ber Unternehmer faeßkunbig ift ober nießt, wie groß fein Betrieb ift, ob er an ber BetriebSßette woßnt ober nießt ufw. (Dl®. 102, 327).

®aS Urteil ßeßt zunäcßft m it Becßt feft, baß bie angeklagte

Siecijtlprecfjung

58. gafjrg. 1929 ¡geft 43j

9ied)tj>recijuttg 3021

Betriebe gar nichts verfteljt, bag fie von beut in SBirktidjkeit Be»

ftehenben gefä^rlidjen guftanbe ber «mühle..etnridjtung rttc£)t§ raubte, bag auch keine BetriebSkontrolle gu einer fie barauf aufmerkfam ntahenben Beanftanbung geführt Ijatte, enblid^ bag fie fich fjinfiht»

lid) ber ©idjetfjeit beS Betriebs gang auf 9 t vertagen rnufte uttb konnte, ©s kann iljr baljer audj eine faifriaffige Beilegung ber Be»

aufiidjtigungS* unb ÜberwahungSpflidjt nid)t gut Saft gelegt »erben.

Sie Beanffidjtigung unb Überwachung beS 3i. unb beS Betriebs » a r unter ben gegebenen Umftanben für fie webet möglich nodj er»

forberlidO-(BatjDbS©., @tr@en., Urt. o. 8. gebt. 1929, KevKeg. I K r. 916/28.)

*

2» §§ 185, 240 @ t © B . S i e 2I u 3 f d ) r e i 6 u n g ei ner g o r b e r u n g gunt B e r i a u f i f t ni cht i n j ebem g ä l t e unb u n t e r a l l e n Umf t ä n b e n ei ne B e l e i b i g u n g beS © h u t b n e r S , bereit S l n br o l j u ng ei ne N ö t i g u n g en t g a l t , f )

SEßenn ein ©laubiger, ber eS m it einem böswilligen ober fäu»

migen ©hulbner gu tun f)at, von bem er auf beut gemö^niiidderti SBege BefrieMgung nicht erlangen kann, feine gorberung in ber Wahren Slbfiht gum »erkauf auSfcfjreibt, hierfür einen Abnehmer gu finben unb burc| ©etoinnung beS SaufgreifeS gang ober wenigftenS teitroeife gu feinem ©utijaben gu gelangen^ fo übt er nur fein »echt aus, unb in feinem Borgeljert kann kein Singriff auf bie ©hre feines ©djulbnerS, ber StuSbruk einer ©eringfhägung nicht er»

Blickt »erben. g ft ober bie SluSfd)reibung ber gorberung, bie bem

©laubiger Bekannt ift, nicht geeignet, buüdj einen »erkauf ber gorbe»

rung gu bereu Slbftogung unb Bertoertung gu führen, unb ift fie bagu auch gor nicht beftimmt, fotl fie ■ bielmehr nur bagu bienen, an bem ©djulbner ©djikane gu üben nnb ihn in ber Öffentlichkeit Blogguftetten, fo Bebeutet fie eine ÄunbgeBintff ber «Kigachtung unb

ber ©hrenkränkmtg; Bon wirklicher Berfotgung eines KedjtS kann bann keine Siebe fein. Sem ©laubiger kann in biefetn gälte auch ber ©chujj beS § 1 9 3 © t© B . nicht sugeBilligt »erben, »e il er gar nicht Berechtigte Qntereffen »ahrnehmen, oielmehr in SimntniS beffen, bag ihn bie SluSfcgreibung nicht gu bem vorgeblich er»

ftrebten ©rfolge führen kann, ben ©hulbner nur in ben Stugen feiner SKitmenfdjen getabfegen w ill. SaS Urteil fteltt feft, bag ber

©hulbner SB. nicht böswillig, aber zahlungsunfähig nnb in fch»er»

fter »irtfchaftlicher BebtangniS »a r unb bah besijalb bet Stngekl. nte»

mat§ einen Säufer für feine gorberung hatte finben können. ©S fteltt aber auch WO Bag bem Stngekl. bieS »ohl bekannt »ar.

SB enn es barauS bie golgerung sieht, bah es bem Stngekl. nicht um eine »ermertung feiner gorberung, fonbetn nur barunt gu tun »ar, feinen ©hulbner, wenn er nicht gafjte, blogguftetten, fo lägt fich gegen bie Berechtigung biefer Sinnahme nichts einwenben.

SieS um fo Weniger, als ber Slngekl. bie oon ihm verfolgte Slb»

ficilt felbft in ber ffSoftkarte m it ben S orten kla r unb unoerkenn»

bar auSgefgrochen hat, SB. folle fofort galten, wenn er bie SluS»

idjteibung unb bamit feine öffentliche Blogftettung vermeiben »olle.

Stätte fomit bie Von bem Slngekl. angebrohte SluSfdjreibung im gälte ihrer SluSführnng objektiv unb fubjektiv ein ftrafbareS

»ergehen ber Beleibigung begrünbet, fo ift ber Satbeftanb eines Ber»

gefjenS nach §§ 2 4 0,43 © t© B . gegeben.

(BatjObS©., StrSen., Urt. V. 11. 3 u u i 1929, KevKeg. 1 K r. 368/29.)

*

3. §§ 327, 367 ff. © t © B . ; § 192 K B D . 3 u m B e g r i f f e :

©chäger ei u n b K a u f ¿anbei . f )

S ie ©efegeSmaterialien geben über bie grage, »aS unter

„©cßlagereien ober 9iaufi;ünbe!n" gu vergehen ift, keinen aus»

reidjenben Stuffdjlug, (vgl. SPrDB©.: Keger 13, 385). S ie Be*

Unternehmerin bie ih r obliegenben fßflidjten einem Betriebsleiter über»

tragen hatte. Kidfjt jebe im ©efhäftsoerkeljr als „Betriebsleiter" be»

geihnete iperfon ift als ein foldjer i. ©. beS § 913 K B D . angufeljen.

©ntfcfjeibenb ift, ab bem betreffenben Bertreter beS ©ewerbetreibenben bie f e t b f t ä n b i g e Seitung beS Betriebes übertaffen ift (vgl. K © © t.

49,121; ferner baS Urteil beS D £®. K oftok, abgebr. in „S ie Berufs*

genaffenfdjaft" 1926,102 ff.), ©ine foldje fetbftänbige ©tettnng I;at ber Betriebsleiter K . im voxtiegenben gatte gehabt. SBeiter ift aber bem BapDbS®. auch barin beignpflidjten, bai eine fahrläffige Ber»

tegung ber BeauffichtigungS* unb iiberwaäjungSpflicIjt nicht in grage kommt, ba bie Stngekl. Von bem tedjnifhen «Küljlenbetriebe nidjtS Verftanb nnb fich gang auf ihren Betriebsleiter vertagen muffte. ;

KSt. Dr. g r a n j © e t i g f o h n , Berlin.

3 u 2. 9la<h bem projeffnaten Slnfbau ber fRevifion beS geltenben SiechtS ift bas Bev®. an bie geftftetlung beS 3nft@er. über bie grage, ob eine ffunbgebung als Beleibigung ju erachten ift, gebunbeit, ba biefe ©ntfch- rine „wefentlich tatfädjlidje ift, weil nicht nur In h a lt unb Sragtoeite ber Sbunbgebung ju ermitteln, fon»

bem jugleiih bie begleitenben Umftänbe unb bie _ einfchlagenben konkreten Berhättniffe ju berücltficEi'tigen finb unb in tatfäcljiicher SBürbigung alter biefer SJlomente feftjuftelten ift, ob bie betreffenbe fflunbgebung fich als Beleibigung eines anberen barftettt" (9i©©t.

3, 434 f.). S ie Sätigkeit beS Beo®, ift mithin auf bie «Nachprüfung befdhränkt, ob bie ©rwägungen beS 3nft®er. einen BechtSirrtum, inSbef. eine Berkennung beS .SRedjtSbegriffS ber Beleibigung, ent»

hatten (3i©©t. a. a. O.). S a bie neuere 9tfpr. beS 91®. in juneh*

menbent 'Bfahe auh Berftöhe gegen bie allgemein gültigen Kegeln beS SenkenS, ber ©rfahrnng unb ber SluSlegitng als KedjtSirrtümer anerkennt (vgl. 9i®@t. 61, 153; « M a n n h e i m , Beiträge jurSehre Von ber 9tevifion uf»., @. 122), ift auch bie KevifionSriige ber in fich »iberfpruchSBolten SlnStegung Bon ©ebankenängernngen guläffig.

Ob eine beftimmte tugernng ober §anbtnng objektiv eine ben Satbeftanb ber Beleibigung erfüllenbe fnnbgebung ber «UUgachtung enthält (§ 185 © t® B .) — über bie nur bebingte gutäffigkeit ber Unterfcheibung groifclicrt objektivem unb fubjektioem Satbeftanbe innerhalb beS Begriffs ber Beleibigung vgl. 9l@©t. 18, 144; 41, 51 — , lägt fich nicht aus bem betreffenben äugeren finnfättigen Ber»

hatten beS SäterS allein entfd)eiben, Vielmehr finb hierbei auch bie begleitenben Umftänbe, inSbef. bie Betrachtungsweife ber Beteiligten, äit benen auch ber Stbreffat einet tugernng gehört, unb ber vom Säter verfolgte Qweck — Sat im »eiteren © inn — m it ju berück»

fid)tigen. ©ine Sunbgebung, bie Von bem SBitlen beljerrf^it ift, bie

©eringfehägung eines anbeten biefem ober S ritten gegenüber sum SluSbruck ju bringen, fteltt fich als Beleibigung bar, »enn auch bie tugernng ober ¡ganblmtg felbft, fü r fich betrachtet, keinen ehr»

oerlegenben In h a lt hat (vgl. 5ft©©t 1, 390; 3, 434; 18, 144;

41, 51). OB eine öffentlidie üRitteitung beS gahattS, bag jemanb bie ihm gegen eine anbere ffSerfon juftegenbe gorberung verkaufen wolle, beleibigenb ift ober nicht, ift «ar unter Berütkfidjtigung beS m it ber Bekanntmachung verfolgten 3»eckeS nnb ber Umftänbe, unter benen bie SluSfdjteibung erfolgt, ju entfeheiben.

Sie ©r»ägung beS BapObS©., ans ber Satfachc, bag ber

©djutbner jahlnngSunfahig »ar unb ber Slngekl. bieS »ugte, fei ju folgern, bag ber Slngekl. nicht feine gorberung verwerten, fon»

bem ben ©djulbner blogftellen wollte, erfdjeint n i^ t fhlüffig.

Sie «Kögtichkeit, bag ber Slngekl. bie gorberung in ÄenntniS unb unter Berfch»eigung il)ter SBertlofigkeit verkaufen »ollte, »o»

burh er fich allerbingS beS Betruges b j». beS BetrugSoerfnchS fdjutbig gemacht hätte, ift nicht auSjufchliegen. ©eht man aber ein»

mal bavon aus, bag ber Slngekl. burch bie SluSfchreibnng ber gorberung nicht eine »irtfchafttiche Berwertung feines Slnfpru^S erreichen, fonbetn ben ©djutbner blogftellen »ollte, fo ift in ber öffentlichen Bekanntgabe ber BerkaufSabfidjt eine ehroertegenbe Sunbgebung ju erblidfeen. Siefetbe Beurteilung mügte m. ffi. auch in bem gälte «plag greifen, bag ber ©täubiger burd) bie unter Kam»

haftraachung beS ©djutbnerS erfolgenbe SluSf^reibnng ernfUi^ einen Slbnet)mer finben »ollte. S a nämlich bie öffentliche Bekannt»

gäbe ber Berfon beS ©djutbnerS für ben »irtfchaftlidjen 3 wek ber SluSfchreibnng — bie ©rwekung beS öffentlichen gntereffeS am ©r»etb ber gorberung — butdjauS entbehrlich ift, rang bie an einen unbegrenzten BerfonenkretS gerichtete SKitteiiung, bag ^ ber m it Kamen nnb Sibteffe genau bejeichnete ©chntbner feine fälligen Berbinbiidjkeiten nicht erfüllt haöe, ftetS als eine, auch im Be»

»ugtfein beS beleibigenben ©harakterS ber Slugeruttg erfolgte ®unb»

gebung ber SKigadjtung, minbeftenS in ber Begehungsform beS dolus eventualis, eradjtet »erben. Siefetben Umftänbe, aus benen ber objektiv beteibigenbe ©harakter ber Beröffenttichung ju fol»

gern ift, führen in votliegmbent gälte ju r Berfagung beS Kecht»

fettigungSgrunbeS beS § 193 © t© B . SBenn ber ©täubiger burch bie öffentliche SluSfchreibnng ber gorberung nicht ein »irtfchaftlidjeS 3iel, fonbetn nur bie Befriebigung feiner Kadjfudjt unb bie Blog»

ftellung beS ©djutbnerS erftrebt, ift eben ber 3 w ek feines SunS nicht bie SBaljmehmung beredjtigter Qntereffen. S ie grage, ob ber Säter jn r äBahrnehmung berechtigter Qntereffen gern. § 193 ©t©B.

hanbett, ift aber allein nah bem 3wek ber tugernng ju ent»

fheiben, unb gerabe aus bet Benugung ber ^teffe ift häufte &ie Slbfiht ber Beleibigung ju folgern (K ® S t. 59, 416; gSB, 1926, 1185; 1928, 2094 unb Sinnt, von Sl IS Berg).

Sag ber Satbeftanb einer Kötigung i. ©. beS § 240 © t© B . nicht erfüllt ift, »enn ber Slngekl. fich wegen ber angebrogten Beteibi»

gung m it K eht auf ben ©d)ug beS § 193 © t© B . Berufen batf, er»

gibt fih barauS, bag im gälte beS § 240 © t® B . beS pfghifche b i t t e t ber KötigungShanblung ein f t r a f b a r e S Berbrehen ober Beruhen fein mug (vgl. K ® tS t.37, 104). St©K. Dr. U n g e r , Berlin.

Su 3. K iit Keht fegt baS BapDbS®. ben Begriff ber

©cljlagerei unb beS KauftjanbelS i. S. beS § 192 K B D . nicht bem gleidjiautenben B egriff ber §§ 327 unb 367 K r. 10 © t® B. gleich- Ser legislatorifcfie ©runb, ber ju ben befonberen © traf*

beftimmungen fü r Britebiden jw ifh e n » ehE SWei Bvrfonen ge»

führt hat, t r if ft fü r bie Beftimmung beS § 192 ßiff- 2 K B D . nicht gu. Sie K B D . w ill ben ¿Irankenkaffen baS Kecgt geben, ihren Blitgliebern bas trankengelb gu verjagen, Wenn bie Berlegung n i c p t o h n e e i ge . n e ä B e r f h u i i , en erlitten ift. SieS t r if ft aber bei einer Berlegung, bie anläglidj einer Brügelei gwifdjen nur jw ei B erf°nen entftanben ift, nicht weniger gu, als Bei einer fotdjen, bie f ih ber Berlegte bei einer B ü g e le t gwifdjen mehr als g»ei Berfonen gugegogen hat.

K K . Dr. S l r t h u r B r a n b t , Berlin.

3022

0 m i)t]iite ö jK tti3 [gurtßifdjc SSo^enic^nft

ftimmung foll erfidjtticp bem Schüße ber Sfrankenkaffe gegen gn»

ßnfpruhnapme auf ©eroäpntng bon Ärankettgelb in ben Mer auf*

geführten befonberen gäben bienen. (Sie ift baper entfprecpenb biefem groeeke unb ber §ier Dom ©efeßgeber berfolgten Slb*

fidjt auSgulegen, roüprenb anbeten gefe|ltc£)en »eßimmungcn über

„Schlägereien", benen anbere groeeke unb anbere at&fidjten beS

©efeßgeberS gugruube liegen, eine Bebeutung nicpt gukommt.

®emgemäß barf eine „Schlägerei" ober ein „Kaufpanbel" i. S.

be§ § 192 SRB0. nicht erft bann angenommen merben, loenn mehr al® gmei SjSerfonen bei ben Vorgängen beteiligt roaren, mie bie§

nach ber in Schrifttum unb Kfpr. herrfhenben SKetnung für ben Begriff „Schlägerei" i. S. beS § 227 St®B. unb nah ber gmar im Schrifttum, nicht aber auch in ber Kfpr. überroiegenb Der»

tretenen Stnficpt auch für ben gleichen SluSbrnck i. S. beS § 367 Kr. 10 @t©B. bedangt mirb (ügl. piergu ß p g S? o m m., 3. Slufl., Slntn.2 gu § 227, 2lnm. X 2 gu § 367 ©t®».; g t a n k , 17.Slufl., Slum.I gu § 227, Slran.XI gu § 367 6t@B.; b. O l S p a u f e n , 11. Slufl., Slnm.3 gu § 227, Slnm. 10aa gu § 367 St©».; ferner bie bort angeführten Entfcp.). Bietmehr genügt eS für bie Sin*

naljme einer „Schlägerei" ober eines „KaufpanbelS" i. S. beS

§ 192 KBO., menn fid) bie Borgänge auch nur gmifhen gmei B e ­ tonen abgefpielt hoben, ©ine gegenteilige Slnfhauung ift auch bem Schrifttum unb ber Kfpr. gu § 192 KB0. unb feinem Borbilb, bem § 6 a beS früheren ®rankBerf©., fomie gu § 1279 81B0., in bem ebenfalls bie „Sdjlägereien ober Kaufpänbel" angeführt finb, nicht mit Sicherheit gu entnehmen (bgt. 3 i e g e r * § e n l e , 8. Slufl., Slnm. 10, unb Ka f p * S K e i n e l , 2. Slufl., Slnm. 6, je gu

§ 6 a SbrankBerf©.; KBerfSliiomnt. gur KB0., Slnm. 4 gu § 192 unb Slnm. 8 gu § 1279; § a n o t o , KB0., 7. Slufl-, Slnm. 6 gu

§ 192, unb 4. Slufl., Slnm. 12 gu § 1279 K B 0 .; Dieger 13, 385;

14, Beil., 82; 16, 392; ErgBb. 1, 299; K BerfSlKahr. ß .u .S t.]

1894, 131; StrbBerforg. 1908, 371). SlllerbingS fegt jebod) ber b e g riff „@cplägerei", „Kaufpattbel" i. S. beS § 192 K B 0 ., toaS Jtacf) © h rifttu m unb K fpr. nicht gtueifelpaft ift, ßets eine roecpfel*

feitige roibetrehtltcpe Tätigkeit Oon minbeftenS gmei ißerfonen, ein bei jebem Beteiligten miberrehtlihe®, feinbfeiigeS ©egenübertreten fluS Slttlaß eines Streites ober SlngriffS OorauS.

(BapObß©., StrSen., Urt. b. 22. SKärg 1928, KebKeg. I I Sb. 65/28.)

*

4

.

§ 14 SKüng®. b. 1. g u n i 1909; B u n b K B e l . b.

23. g u n i 1910; S t g i n S K i n B e f . b. 26. g a n . 1922 u n b b.

27. ® eg. 1928; § 15 SKüng©. b. 30. Slug. 1924. ® ie B e l. b.

23. g u n i 1910 if t cr f t ab 1. S l p r i t 1929 außer Si r a f t get ret en.

SKarf en i. S. b i e f e r Bel . f i n b n u r f oi d) e, bi e aus u n e b l e m SKet al l p e r g e ß e t l t f i n b ; SKebat l l en f i n b ni cht b l oß ® e n ! » u n b @ h a u m ü n g e n , f o n b e r n f h l e h t h i n S Ä ü n g e n - o b e r © e g e n » f t änbe auS SKet al l i n ber g o r n t bon SKüttgen, bi e n id ) t f ü r ben © e l b o e r l e h r b e f t i m m t f i n b . g ü r ben B e g r i f f be§

®et beS i f t es be b e u t u n g S l o S , ob es i m Kei dj e f u r ä f ü p i g i f t ob e r roeldjen Sur S eS i n ® e u t f d ) t a n b hat.

Kacp § 1 Slbf. 1 ber auf ®runb beS § 14 Slbf. 1 K r. 2 ,SKüng®.

b. 1. g u n i 1909 (K@Bl. 507) ertaffeuen Bek. b. SßunbeSrateS b.

23. g u n i 1910 türfen „SKebatffen unb SKarken (Keklante-, Kabatt-, Spiel-, ©peife* unb fonftige SBertmarken)" nidjt „bie Singabe eines

®elbmerte3 enthalten". ®iefe B o rfh rift hat burd) bie auf einem B efhl.

®elbmerte3 enthalten". ®iefe B o rfh rift hat burd) bie auf einem B efhl.

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