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t;araftere nur in ibrer SRicbtung nach äugen barfiellt, anjiatt baS innere Seelenleben unb feine dntwicfelung bureb

Verarbeitung ber begegnenben Scbicffale unb Situationen anfebaulieb ju machen — ifl biefe SBabrbeit, welche wir biet antreffen, oon feiner äßebeutung, mtnbefienS oon fei*

net poetifeben. 35ie poetifebe SBabrbeit gtünbet ficb auf bie Notbwenfcigfeit fittlicbet ©rfebeinungen, niebt auf baS witflicb £>agewefene, unb nut infofern bie SEBirflicbfeit in ihrem caufalen

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ufammenl;ange mit ben ewigen ©efegen ber SSkltanorbnung gezeigt wirb, alfo eine 5Belt=2lnfcbauung offenbart, wirb fte etbifcb unb fünfllerifcb bebeutenb. N u t baS Schone ifi wahr, unb nur ba§ SBabre — fcbönl 2Bie fännen. baljer bem angejeigten SBetfe feinen anbern SBertfj jugefieben, als, inbem w tt eS ber UnterbaltungS * Secture überweifen, welche anfpruc^SloS nur an äßefriebigung äugen»

bticflicben SefebungerS benft. 35iefen 3wecf wirb eS aber um fo leichter unb fieberet erfüllen, als bet S to ff, ben eS be*

arbeitet, t>on allgemeinem Sntereffe, unb bie liebfle Unter-' Haltung bet ©efellfchaft ohnehin bie ifi, — Sfanbdlcben aufjufpüren unb bie SJiebifance in

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tthem ju erhalten.

3Dod) hätte jebenfallS ber SSerf. größere Ächtfamfeit auf - 221

-*) 1. 83b.: ©ein einzig Ätnb. 2, tt. 3. 5Sb.: SottdjenS ©lu<*

«ni> (Stifte.

ben © til üewenben follen, rodlet mit unverzeihlicher 9tad)lägigfeit behanbelt ifi. <S§ tyettfät überall eine oll«

jugroge Plattheit beg tfugbmcEg, unb bie ©emeinpld^e wachfen ßinem boeb gor ju fc^r übet ben Äopf. SBie eg feicr gefc^ieht, fann man wohl im ©ehlafrocf unb in ®e=

feHfchaft genaue« Scannten frechen, barf ftd> aber nies malg in gebilbeter ©efellfdjaft fo ganjU'c^ ge^cn taffen.

9?. 33 ü r f n e r.

S t r unter 9io,

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genannte Sloman, $u ben bejien

2

Ber<

fen £äringö ge^otenb, fällt in ben furjen Seitraum jw ü f#en SBeihnacbten unb^ bem ^eiligen 25reifßntggfefte. 25ie

$anblung geht hauptfächlicb in gwei «Raufern einer großen

©tabt »or unb hält bag Sntereffe ber üerfchiebenartigen Situationen unb (S&araftete btg jum ©bluffe in ungewöhn*

Ifcber ©pannung.

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>och ifi bag SBerf weniger JKoman, alg eine tieffinnige, geifiüoüe 33efprecbung ber gegenwärtig gen focialen SBerhälthiffe unb Sufiänbe, wobei ber löetf.

mit feiner Sronie, frifc^em SBifc unb fite re r Saune bie

©chattenfeton ber Seit geigelt, biY gern überall fteft breit machenbe Süge an ben Pranger jiellt unb ber Sßahrheit ihr »otleS SRec&t »erfchafft. 25a auc^ bie

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>arftellung eine wohlgerunbete, fttfefee, blühenbe, — wenn gleich etwag breite, — ifi: fo lägt ftch annehmen, bag baö SBerf oon allen gebilbeten Seferflafien mit gleichem Sntereffe aufgenommen worben, bag eg noch lange alg unterhaltenbe, wie alg be*

lehrenbe Sectüre jum grommen unfeyer materialiftifchen Seit bienen wirb.

9lo. 3 enthält in feiner erften 2fttfjcilung fleine 9?oöel=

letten, fämmtlich obne 33ebeutung, gleich ben Keinen

3

Wit-

tTeilungen ber

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.

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lbth., welche „Polemif^eö", unb ber

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t«n,

welche „beutfehe Sbanfong" oorführt, welche legtere jeboch nicht ohne Sntereffe finb. 25er£itel: „S3unte Äartenbilbet" beu=

tet ben SBerth beg (Sanken an; e§ finb Silber, wie man fie auf öffentlichem SWarfte feilgeboten ftnbet, grell, von fchreienben garben, für ben grogen Raufen, ber ba lie ft ohne ju lefen, mit ber Sectüre fpielt wie mit .Karten, wel*

che ihm bie Sangemeile vertreiben, fobalb er nichtg beffereS ju thun weig. Uebvigeng ifi ber © til galant unb häufig pifant, eine Nachahmung beg franjöftfchen. S n bem 2tuf*

fafce ,,©ti;lijiifcheg" fagt er © . 2 7 2 : „25er © tp l ift bag

Äleib beg ©ebanfeng. ®?an weiß, baß ein fd)lechteg Äleib felbji ben fchonfien Äoriper üerunjialtet; eg tijut mit beg=

halb letb, wenn geijireiche ßeute fo wenig «Sorgfalt auf ihren © ty l oerwenben. Sch liebe bie frangoftfdje Literatur,

»e il fie SEoilette macht, unb nf^jt wie bie beutle im Ne»

glige feerumlauft.“ SBenn man biefe 33eachtung bem 23erf.

jum 23erbienji anrechnen fann, fo ifi eg bag einzige, bag ihm gebührt; nur verfliegt eg wie ©eifenblafen, betü(fft(J>=

tiget man, baß ju einem folgen S tile aticf> ©eifi, — esprit, gehöre.

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Bo biefer nur erborgt, nicht angeboren ifi, ba jerrinnt auch jeneö in ein Nichtg, wag ber Snfealt be§

ganjen 33uche§ iji.

No. 4 enthält brei (Strahlungen, welche «on bem Sa*

lentc ifereö SBerfafferg jeugen, bodfj aud) beutlich genug ju etfennen geben, e§ gebreche betnfelben noch gar fehr ber innern gei|iigen 25urd)bilbung, um höhere tfnftritcbe macben gu fönnen, alg wir fte ben Sageg » NoöeUijien jugefieben fönnen. £>ie «rjie Nacht: „Nach ber ©cblacijt bet '.ilrcoS!"

iji «ine ©rjdhlung au§ ben neuejien SEageg > (Sreignijfen, wahrenb bie jweite „©chwebengeijier", fowie bie britte, „bie Verlobung", ©eenen auö bet großen SBelt »orführenb,

«llgemeinet Senbenj ftnb unb bem jungen SDitfjter ©elegen*

feeit gaben, feiner frifchen (Sinbilbunggfraft gemäß mit ben

»on ihm geliebten gatben ber Melancholie malen, als feien biefe © fijje n ber SBirflichfeit beg Sebeng entlehnt.

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.

No. 5 iji, wie fchon ber 2te SEitel anbeutet, ein „wun*

berbaveg", wunberlicheg Such, in welchem eg an lieber»

rafdjungen mancherlei

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£rt nicht fehlt; benn fchon bet erfie Sitel iji eine folcbe, ba bet Jpelb beg ©tüdeg, ober üiels mehr nut fein Name © . 112, et felbji © .1 1 6 , bag erfie 9 M jum 33orfcheine fommt unb unter feinem „<£nbe"

nicht, wie man üermuthen bürfte, fein Sebengenbe, feine JtufEnüpfung am ©algen ober bergl., fonbetn feine Um»

wanblung in einen frieblichen ©utgbeft'ker (»erjieht ftch: ei»

nen ©rafen) ju eerjiehen ifi. $?an bleibt fonach fortwah*

tenb in ©pannung, wie bie erflen 116 ©eiten mit ben lebten 34 in 3ufammenhang fommen werben, jumal gleich Xnfangg ein ©iebjlahl erzählt wirb; aber üergebeng!

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Bet

oott folchen Spannungen unb Uebetrafchungen fein greunb ifi, (mIle fich <m ben

2

ten Sitel unb bemgemdß, wirb er einige „wunberbare" 9?etfefcenen eineg ÄaufmannSbicnerS

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mit augenblitflicher a3crtiebun<?, lange« Trennung unb enb«

liefern 2Bieberfeijen, eine Sdaoerei nebjt SSerliebung ber gaoorite in einen Sclaüen, eben ben gelben be§ 93ucbe§, alfo ein Stüc? £>beron, einen Scbiffbrucb nebft einet 9Jo*

binfonabe unb enblicb eine

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?ä'ubergefcbicbte, etwa in bem

©tile eines ungeübten Äaufmannglebrburfcben ftnben. 2Bir haben inbefj bie ßrfabruug gemacht, bag S3iele, fogat auö ben gebilbeten (?!) ©tauben, begleichen febr gern unb mit au

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fcbliet

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lid?em Sntereffe lefen, obgleich fte fidj>

fefor ungern bei folget Sectüre überrafdjen laffen unb, wenn eö gefebiebt, biefelbe für bie ibrer Äatnmerjungfer k

.

auSgeben

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webe alfo einer ßeibbibliotbef, bie folc^e JJfdubergefcbicbten nicht in geboriger SÖJenge beft'fet! Siefen

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£nfialten allein fonnen w ir oorliegenbeö S3u<b anjufebaffen empfehlen- $ . Sft.

Schließlich tbeilen w ir noeb bie Sitel einiger Schriften m it, welcbe unS beren SSetfaffer, naebbem fte biefelben febon früher ber Preffe übergeben, nunmehr in Sammlungen oon neuem ju genußreicher ßectüre barbieten. Unter biefen ftnb allerbingS feine »on ber SSebeutung, bag fie unS in bet biet üorgefül;rten Bereinigung einen anbauernben ©enujj gewähren fonnen. S ie beiben Berfaffet werben nur oon ben für gewöhnliche Unterhaltung empfänglichen unb einjig ihr Stacbbafcbenben ein SBillfommen jugerufen erhalten.

S ie angebeuteten Schriften ftnb:

1. © p i n b l e t ’ ö fämmtliche 2Berfe. 54. 55. SSanb. <§ntf)ä(t:

«Rofetten. I. I I . 2£ucb u. b.

2

.: SKofetten. ftgählungen unb

«Rooeüen. 2 S3be. ©tuttgarb, ©djweijcrbart 1838. 282 u.

381 © .

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.

2.

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. © p i n b l e r S SBerfe. SBoblfeile

2

Iuggabe.

1

—4 . 23b.

2Cud) u. b . S . : SerSube. Seutfd)c3©ittengemälbeaugber 1. Hälfte beS 15. Sahrh- 1— 4. Sb . Stuttgart, .£>allberger 1838. 227. 244. 280. 230 S . 5 — 7.95b. 2tuch u. b. S , : äBinterfpenben. (Srjäblungen u. Slooellen. 1.2. S5b. S e t SSafiarb. ©ne beutle ©efehiebte a. b. Beitalter Äaifer 9Ju*

bolpbbe§3toetten. 1. SSb. S a f. 1839. 152 .1 6 5 .2 3 4 © .

8

.

3

. (ürjäblungen unb Stooellen oon ßarl o.

3

ßach§mann.

9

. S

3

b.

1

. Die SBermanblungen.

2

. Sie £eyenprobe.

3. S e t Sefeffene. ‘«uch u. b. S . : _@rj. u. 9?oo. oon sc.

9leue $olge. 3. 33b. fieipjig, 1838. 403 <©.

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