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O JJILIA,

TUU

Caramut

Cobadin

SILISTRA

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Vas4 IANGAUA

C A DR H A T ER

BAIARG1C

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ibrei'ter cerfumpft öer (JIuB ju r fogenannten Salta, öem oogelretcfjftEn lanóiftrid) (Europas. Stur tu tuemgeu ©otnmermonaten fütjrea trocfene EDege hinüber nac^ Sejjarabten. ^ie r flößt bie rufffdje (Steppe burd)1 Seffarabfen über bte öonau uor unb fenbet ffjre letjten 5(ustöufer tu bte Dobrubf^a. öte Bergrüden ber norbtidjen öobrubfdja fangen mit tfjren

^o'ben bis ju 450 m noc^ bte geringen Regenmengen auf unb tragen' Eüätber, metfl ntebrtge €td)enroätber. Bte £)od)ftäd)en ber ETlttte bes übrigen Banbes ftnb baum= unb ftrauddofe ©teppe. EDetträümtg öffnet ftd) bte Canbfdjaft.

Rur feiten fangt ftd) ber B ltd an ntebrtgen öorfetn. öauernb flteßenbe (Jlfiffe unb Bädte gibt es ntd)t. Das ©runbtoaffer liegt im Salfgeftetn feljr lie f unb tft nur in ben RMben erreidjbar. ^rudjtbare ioßerbe bedt mehrere Rteter bid ben Boben, im ©üben bis ju einer ETlädjtigfeit oon 80 Rleter.

'Eöenn ber EDeijen geerntet i'ft unb unter, freiem £)immel in riefigen ©djobern geftapeft liegt, beijerrfdjen ©onne unb ©taub bie ©teppe. Die ©ommerßiße borrt ben Boben ju ©taub. Reine Beroegung gefdueißt non ERenfd), ©ier ober ^afjrjeug, bie nidjt oom ioßftaub uerfolgt roirb. Der ©dyritt oor bie ©ür roedt ben ©taub.

Rber ber Dieljßerbe lagert eine bidjte ©taubroolfe. Die Räber mafjlen in fnodjeU tiefem ©taub. 3rber ftarfere Eöinb treibt ©taubroanbe nor fid) Ijer unb ben ©taub burd) alle ©palten unb Rißen in bie £jau;fer. 3ebet "Plaßregen oeraanbelt bie gelber in ©ümpfe, mad)t bie ©traßen ungangbar. Das EDaffer' reißt tiefe, fteiU toanbige Riffe in ben ibßboben unb fü llt bie Bad)(äufe fü r tuenige ©tunben. Da=

nad) ift bas ia n b troden tnie uorfjer. €inige ©age unb bas frifd)e ©rün ber Eöeiben uerfärbt fid) tnieber jum ftumpfen Braun unb ©rau ber fommerlidjen ©teppe.

Das ift bie ©teppe, beren ©timmung man nie oergeffen fann. EDenn am Rbenb im Dunftring bes ^o rijo n ts bie ©onne als riefige branbrote ©djeibe untergegangen ift unb bie Dämmerung über bie ©benen einfällt m it einem nad) bem Reißen ©ag angeneljm füßlen Eöinb, nimmt bie ©teppe feben gefangen. Don fernen Dörfern ßort man ffunbebellen, ©on überall ßer flingen bie flöten ber ^irten, rufen unb antroorten einanber. Der ©ternenßimmel inirb immer flarer unb tiefer. ©Eferbe gießen norbei, beren ©eftalt man faum ausmadjen fann, non benen man nur bas marine hitmen fjort. Das ift bie ©timmung biefer ©anbfdjaft oßne ©traud) unb Baum, ber man ftd) nidjt entjießen fann, bie aud) all ißren Berooßnern irgenbrote ißren ©tempel aufgebrüdt ßat.

©rft in ber ßeüte bulgarifdjen ©übbobrubifdja, im Ifogenannten ©abrilater, ftellt fid) ber Baum mieber im ©anbfdjaftsbilb ein unb roirb je roeiter nad) ©üben um fo ßaufiger. Die ^ladjfüfte ber norblidjen Dobrubfdja roanbelt fid) ifdjon in ber ERitte ju r ©teilfüfte. Dort gibt es nod) roie in Beffarabien bie fladjen, roeit in bas £anb etngreifenben ©imane, Ranbfeen roie unfer Rurifcßes ^a ff, jebem Derfeßr feinblid).

E)ier bte ©teilfüfte, bie ßin unb roieber guten Raturßäfen ©Elatj bietet roie ©onftanßa, Balde ober ERangalia.

^roiefpältig rote bte ©anbftßaft ßat ftd) ber Dobrubfdja aueß bie ©efdjidjte gegeigt.

Eöo bie Donauftraße aus ETtitteleuropa auf bas EReer unb auf ben alten Dolferroeg floßt, ber aus ben fübrufftfeßen ©teppengebieten in ben Baifan unb über Ronftan=

tinopel nad) Rletnaften füßrt, mußte fid) geopolitifdjes ©cßtdfal beifonbers fraftig erroeifen. Die ©efd)id)te läßt ©teppengebiete immer erft fpät gur Ruße fommen, maeßt fie gu ©djauplatgen oon Rriegen unb ^eergügen. Elber tßre Randgebiete aber geßt bte roedjfeloollfte ©efeßießte. ©o roirft bie Rngießungsfraft ber Dobrubfdja ifelbft über bas breite ERünbungsbelta ber Balta ßinroeg auf bte Dölfer ber füb=

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tuffifcfjen ©teppen. öie ©tragen aus öem ©üAen, ccm Baifan un6 oom Bofpotus tceröen f)ler etngefangen. tüle ln einem €ngpag ftaut fld) jmilfdjen Donau unö

©dtroargem £Reer óer gefcf)i(f)tli(f)e ©trom; fliegt in giftorifdjem Äfjgtljmus aus

6en ©teppen in öen Baifanraum un6 aus öem Baifan na<^ ©ööruglanö, immer öurd) öen Cngpag Dobruöfdja. Un öen 3eiten öer Beruhigung madjt öas JfUeer ifeinen €influg als Derfefjrsmeg geltenö, öer fid) t>on öen ^afen aus neues £jinter=

lanö erf^liegt. 3n öer neueften 'jjtit road)ft ihm uon Cag gu €ag in fteigenöer Beöeutung öer Donauroeg entgegen. Der unterfte 2lnrainerftaat öer Donau, Äu=

mänien, mug in feinem berechtigten Drang gum JHeer öle Dobruöfdja als feinen natürlichen „^o rriö o r" betradjten. ©o ftogen in öiefem engen Ölaum öie Śrafte uom Baifan u'nö uon Sleinajten, uom ©<htöargen ftteer unö oon ©üöruglanö, non Rumänien unö hinter ihm uon allen Donauftaaten gufammen, mirfen miteinanöer unö gegeneinanöer unö fudjen hier ihren Ausgleich. £anöfd)aft unö läge beftimmen öas gerichtliche ©<hi(ffnl öer Dobruölfcha.

5lls öie fleinafiatifchen ©riechen mit ihren Kolonien au^ öie länöer um öas

©dtmarge JTleer für ihren ^anöel erfd)loffen, legte JfRilet in öer Dobruöfcha feine fjafenftaöte an: ©omis, öas heutige Conftantga, CaQatis (JTlangalia) unö Diongfo=

polis (Balcic). ilm öiefe 3eit beroo'bnten öas lanöinnere thrafifche unö iffytfjifche

©tamme, öie hier ihre ©eiöegebiete hatten, © ft fteht man in öer flachen ©teppe uor fleinen ^ügeln, Hügelgräbern öer ©fgthengeit. Jftod) im oorigen 3ahr muröe in einem folchen ©rab ein gut gearbeitetes Hafenfreug aus Bronge gefunöen. HaH Öem ©oöe öllexanöers öes ©rogen erfagte fflfageöonien für furge 3eit öie Dobruöfcha als norölichfte prooing. € rft 46 nach ®i)r - unterroarf Born auf öen

©puren griedufcher Äolonifation öie Dobruöfcha unö fügte fie als Droning Moesia«

in f e r io r feinem tDeltreiH ein, griff felbft über öie Donau nach Beffarabten über.

Ö\om erfannte öen ftrategifchen tDert öiefes lanöftriches unö befteöelte ihn relatio öidjt. 2lus allen ©eilen öes Weltreiches rouröen Soloniften herangegogen. €nt=

laffene ©olöaten erhielten hier $reilanö. Das gange la n ö übergog fid) mit romi=

fdjen ©ieölungen, öeren ©puren öie ©türme öer folgenöen 3ahrhuaöerte nicht t>er=

roifchen fonnten. öberall trifft man in öer Dobruöfcha auf öie ©runömauern römifcher ©utshöfe. Ruinen non ©empeln unö ^Imphitheatern machfen aus öer

©teppe. ©hermen unö ©rüber finö über öas la n ö uerftreut. Wer aber bei 5löam=

cliffi roefflid) ©onftantga öie alte römifche jieftung T r o p a e u m befucht, fteht ftaunenÖ uor öen Buinen einer romifhen ©taöt, tuie er fle in öiefer Einlage unö ©tgaltuags^

guftanö auch in Wefteuropa feiten finöet. ©etualtig finö heute nod) auf öem nahen Hügel öie ©rümmer öer ©iegesifäule öes ©rafan, öie er nach öem ©ieg über öie Dafcr errichten lieg. Wer ift nicht beeinörucft uon öen Ruinen öer Heftung H is t r ia am limaneingang noröllid) ©onftantga, öer Wahl öes Dfatges unö öer Einlage öer

’ ©ieölung! öluf öem Warftplatg in ©onftantga fteht öas Denfmal ©oiös, öer hiee=

her uom i^aifer Öluguftus uerbannt tuuröe. Hiee fhrieb er feine öerfe roller Heiin=

tneh nach Otalien. ©r gab öie erfte ©gjKöetunfl öer Dobruöfchafteppe, öeren „fahle

©efilöe ohne Baum unö ©fraud)" er uertnünfhte.

© hon früh fünöet fid) in öer Dobruöfcha öie Dolfertoanöerung an. ©eit öem

3. 3a!brb. uerfuhen immer mieöer Dolfsftämme aus öen füöruffifhen ©teppen öurd) Öen ©ngpag. nah ©üöen gu bringen. Sarpen, Baftarnen, ©armaten fallen in öas la n ö ein unö beörängen öie romifhe Herrfhsft. 5ln öer Dolfertoanöerung gerbricht öie politifhe ^ ra ft öes ©üöens, öielfen DaB fu r Me ©ichergeit öes Wittel=

meerreiches in Befitg gu halten. Die jungen Doffer aus öen ©teppen öurchbrehen

5ie ©tauung. p t über 1 0 0 0 3al)« erroeifen fid) óie Kräfte aus beru Horben ais 5ie ftarferen uub beftimmen bie ©eif^id)te ber Dsbrubfdja. On immer neuen tDellen fluten fie burd) ben ©ngpajj unb uernidjten bie romifdje Befieblung bes lanbes.

ifiur bie ^afenftabte bulten fid) unb roerben fpater genuefifdje ©tu^punfte für ben

©djmargmeerfianbel.

2IIs erfte gogen bie ilDeftgoten bur^ bas Canb nad) ©üben. 5tuf ibren (Jüßen folgten ©eile ber ^unnen. ilm 500 überfdjritten flaroifdje ©tämme bie öonau unb nahmen bie öobrubifd)a in Befiig. ©ie leiteten eine furge 3flt ber Befieblung ein. 2IIs 679 ®on Horben f)Et Bulgaren bas la n b eroberten, fonnten fie fid) nid)t lange als f)errenfd)id)t halten unb oerfd)molgen halb mit ben unterroorfenen ©Ia=

men. Dolfsftamm auf Dolfsftamm brängte burd) ben (Engpaß nad) ©üben unb feber gerftorte, mas ber oorige gefdjaffen hatte. STtabfaren, Buffen, petfdjencgen folgten einanber. Bic Hlongolen brängten im 13. 3ahir(h- bie Kumanen aus ©üb=

rußlanb in ben ©ngpaß. ©ie finb bie leßten, bie ber Hberbrucf ber fübruffifdjen

©benen gur töanberung groang. B is gur ©ürfengeit ftelltcn fie bie oorherrfdjenbe Beuolferung unb brachten ber öobrublfcha mieber eine^eit ber Blüte. Om 14.3ahr‘h.

grünbete ber Kumanenlfürft Dobrotic ein eigenes ©ftbulgarifd)es Beid). Had) ihm foli bas £anb feinen Hamen erhalten haben.

©chon mit bem €nbe bes 3ahrhunberts machten fid) bie Kräfte unb Hlädjtc bes

©übens mieber in ber Bobrubfdja ge'ltenb. 1394 eroberten bie ©ürfen non ben

©chmargmeerhäfen unb oon ©üben her bas £anb. Bie Bobrubfdja rourbe ber erfte Sfnfatgpunft für bie türfifchen ©robetungsgüge bonauaufroärts bis nach HfitteU europa hinein, bis an bie ©ore IDiens; für bie Busbehnung ber türfifchen £jerr=

ifchaft über Beffarabien bis in bie fübruffifd)en ©teppengebiete. €s fcheint, als ob bie ©ürfen bie oorgefunbene Beoolferung ber Bobrubfcha oerfagt ober mitgefd)leppt hatten. 3U® $eftigung ihrer ^erofchaft fiebelten fie ©ürfen aus Kleinafien in ber Bobrubfdja an, gogen halbnomabifche ©ataren heran, fpater ©agaufen unb bul=

garifdje Bauern. Bie ©ippomaner, ruffifdje ©eftierer, fanben in ben ©ümpfen ber Balta unb in ber norblidjen Bobrubfdja 3uflud)t oor ben Verfolgungen burd) bie ruffifdje Kirche.

3e ftärfer ber norblidje, ruffifdje Hadjbar mürbe, je mehr er in ben ©teppen=

gebieten am ©^morgen Hfeer ^uß faßte, um Jo groingenber mürbe bie 2lusein=

anberfeßung m it ihm über bie Banbgebiete. $ür bie langroierigen rupfch=türfifd)en Kriege oom 18. 3aheh* ab ftelften bie ©teppengebiete ber Bobrubfcha ben natur=

gegebenen ©djauplaß. Bas lanb, bas über 300 3ahre ^riebensgeit erfahren hatte, mürbe über ein 3ahrhunbert Kampfplaß für bie rupfch'türfifdje Busei'nanber=

feßung. Bie Borfer mürben oerroüftet, bas £anb entoolfert. ^elmuth non Hfoltfe, ber als H filitärinftrufteur in türfifchen Bienften 1836/37 bie Bobrubfdja bereifte, fchäßte bie Beuolferung in „biefer Hfüfte" auf 2 0 .0 0 0 Hfenfdjen. ©ataren aus ber Krim, ©fdjerfeffen aus ben ©teppengebieten mußten bie Beuolferung ber Bobrubfcha mieber auffüllen. Bod) geigte es fid), roie fdjmer es ift, halbnomabifche Hfenifdjen an fefte ©ohnfiße unb erft recht an bäuerliche Arbeit gu geroohnen. ©ie blieben eine ©anbplage bis gum ©nbe ber türfifchen 3^1©

1878 fiel nach &rr leßten rupfd)=türfifchen 5luseinanberfeßung im ^rieben uon

©an ©tefano bie Bobrubfcha oßne bas ©abrilater an Bußlanb. Om ©aufd) gegen ben füblichften ©eil Beffarabiens, ber nach bem Krimfrieg rumanifd) geroorben mar, mürbe bie Bobrubfcha rumänifd). Ber junge rumanifdje ©taat gemann gmar nicht bie freie Bonaumünbung, aber feinen 3u9ang gum Hfeer — über ein ©ebiet,

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m óem nur rin oerfd)rotn6en6 geringer £eil 6er Beoölferung in 5en [et5ten 3nf)ten öer tü rfif^e n 3eit non rumanifdjer €inn)an6erung geftettt rourbe. ©o tuuröe es Doróringlidje Aufgabe öes rumänifdjen ©taates, öiefes la n ó 6urd) rumänifdje StnfieMung aud) uölfiifd) für fid) gu erobern. Die ©fdjerfeffen roanberten mit 6em Deriuft öer türfifd^en ^errfdjaft ab, mete ©ürfen folgten, ^tuf öen IDüftungen öer

©fdjerfeffenöorfer unö früherer ©teöiungen oöer in neuen Dörfern rouröen ruma=

nifd)e fioloniften angefieöelt. Das rumänifdje Bauerntum mit feinem &nöerrekf)=

tum, nor aüem aber mit feiner ©enügfamfeit, fonnte genügenö ©ieöier ftetten.

2tber neben öen Bumänen gog öas faum beftebelte ia n ö nod) anöere öolfer an.

Buffen, Deutfdje, Dtaliener, ffnaöfaren unö Albaner fudjten Bauernfteflen. Die Beoolferung roud)8 öurd) öie ftarte €inroanöerung unö öen großen &nberretd)tum aller Soloniften fdynell an.

Dm groeiten Balfanfrieg 1913 ermeiterte Bumanten öurd) -öen Bufarefter ^rieöen fein ©ebiet nod) um öie ©üö:öobrubfd)a, in öer es normet eine ffeine oolfifdje Btinöerbeit befaß. Der beginnenöe ÜMtfrieg nert)möerte eine nerftarfte Befieö=

lung. B lit feinen Betnfionsanfprüdjen megen öer ©üööobruöfdja [teilte fid) Bul=

garten auf öie ©eite öer ffRittelmädjte. tDieöer touröe öie Dobruöfdja Sriegsfdiau^- pla^. Die 2lrmee Blacfenfens eroberte im © inter 1916/17 aud) mit bulgarifdjen Kontingenten öas ganjc £anö. Der ©onöerfrieöe öer BTittelmäc^te mit Bumanien ifprad) Bulgarien in Bufareft am 7. Btai 1 9 1 8 öie gange Dobruöfd)a gu. Die Bedjnung für öen Busgang öes Krieges muröe Bulgarien im D iftat non Heuvllg am 27. Honember 1919 oe11 ber €ntente oorgelegt. Bis Bunöesgenoffe Deutfd)>

lanös nerlor es -öie eben getnonnene Dobruöfd)a einfd)ließlid) öes Caörilater, öer

@üööobruöfd)a, roieöer an Bumanien.

Dn öen folgenöen 3nf)ren ner;fud)te Bumanien öie nod) offen fteljenöe Bufgabe

311 lofen, -öas Caörilater aud) oolfifd) -gu -ölurdjörmgen. 3u öiefem ^tned amröen in!

öiefem ©ebiet, in öem neben Bulgaren, Cürfen, Cataren, öie Bumänen nur als oerfdytnmöenö geringe Bttnöerf)e-it lebten, über 30°/o öes bulgarifcfyen ©tunöbefi^es oßne feöe Büdfldd enteignet, ©ogar ein Ceil öer Bauern tnuröe öaöurd) gur Bus^

tnanöerung gegmungen. Buf öem frei tneröenöen £anö fieöelte öer rumäntfd)e

©taat finageöo=Bumänen an. Dn ö>er langen 3eit, in öer öas Bumänentum öanf feines ©eburtenreidjtums fämtlidje Ba^baroolfer oon Bußlanö bis Bulgarien untermanöerte, bntten fid) öiefe non Blageöonien bis nad) Blbanien nieöergelaffen.

Da fie aber mef)r bbnölerifd) als bäuerlid) eingeftellt roaren, mußte fid) öiefe Kolo=

nifation meßr oöer roeniger als öerfud) m it untauglichen „B litteln" herausftellen.

Bur öie Bumänen aus öem Bitreich, 'öem Begat, tonnten als geeignete Kolonifa=

toren angefprochen roeröen. Bach öer Bücfgabe öer ©üö-öobruöfdja an Bulgarien finö öiefe rumanifchen ©ieöier faft ausnahm-slos mit öen ausgiehenöen rumänifchen Cruppen roieöer abgeroanö'ert. Bach öem ©eltfrieg fetgte auch eine oerftärfte Bus=

roanöerung öer mohammeöanifdjen Beoölterung öer Dobruöfcha, befonöers öer Cürfen ein, öie 1936 öurch einen rumämfd)=türtifchen Bmfieölungsoertrag in fefte Bahnen gelenft rouröe. Dafür rouröen überall auf ©runö öer Bgrarreform oon

1 9 1 9, öie öen Befitg über 1 0 0 ha enteignete, rumänifdje Bauern auf öen neugeifcfjaf^

fenen Bauernftellen angefetgt.

Don öer erften Blüte als romifche 'Prooing über -öas ©djlachtfelö öer öolter=

roanöerung gum groeiten Bufftieg als oftbulgarifd)es Beid), über öen Kriegsfd)au=

platg öer ruffifch=türfifd)en Kriege gum ©chronrgmeer^Korriöor Bumäniens: Das ift öer gefchichtlid)e ÖDeg einer Canöfchaft, -öer ihr als ©dncffal aus ihrer Cage aufgegeben rouröe. Bomaöifche 3eltöorfer, bäuerliche Befte-ölung, 3erft örung unö

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Derttmjiung; Äolomfation un6' CntoSIferung; ^irtenljüttEn, Bauern5orfer unö fengenöe ^eiterftämme öer <5teppe; neue Solonfation, ümfieölung un6 5lusroan=

Gerung: öobruiif^a, £<ht6 6er eroigen ünrufje. W -t Dölfer bis gut Sttitte 6er Cürfengeit ftnö aus 6er öobruöfdja oerfdjrounöen. 5In6 6od) bietet biejes £an6

in 6er breiten Dolfcrmifc^gone 3roiJd)eneurDpas ncm 8 altifcf)en bis gum ©djtoargen iTteer beute nc<b 6ie buntefte DoIfernielfaÜ 6ar. €iner Äarte r»ür6en óie färben fehlen, alle Dolfer fidjtbar gu nm(ben. fXur in 6er <5fr66Dbru6f<ba [te ilt 6ie bul=

garifcbe Benoiferung eine uorberrif^enbe STtebrbeit. ©onft roüröe öas £an6 ijletf neben $kcf aufroeifen. iHebr nod): €s gibt in 6er Dobruöfdia nur feiten nolfilfd) reine Dörfer. Drei, nier, oft fünf uerfcbiebene Dölfer beroobnen eine eingige

©teölung.

Die Tataren pub beute 6ie äiteften Deroobner. ©ie burcbgogen nod) als Homaben 6as £anó. DI)re Slusroanöerung bat in ben lebten 3abren faum nadjgelaffen. Die leigte rumanifdie ffäblung non 1930 gibt i'bre 3abl mit 22.000 = 2 ,7 % fü r bie gefamte Dobrubf^a an.

Die 3abl ber Cürfen fft bereits um über 50°/o gurüdgegangen unb verringert ficb Jabr für 3abr meiter bur<b Olusroanberung. Die Eingabe von 1930 von 150.000

©eeien = 18,5°/o 6er <BeifamfbeDÖiferung bürfte beute fdjcn überbolt fein.

Die ©agaufen, jener feltfame no<b nidjt völlig erforfdjte Dolbsftamm türfifdjer

©pra^e, diriftlidjer Äonfeffivn unb mongvlifcber Tfaffe, finb ivie in Beffarabien audj bier vertreten (7500 = 0,9 %). ©ürfen unb ©agaufen fiebeln gur ijauptifacbe in ber mittleren unb füblidjen DDbrubfdja.

Die Buffen 6er Dobrubfdja finb meift £ippotvaner, bie ^riegsbienft unb ©ebet für ben 3aren ablebnten. ©ie leben in ber nörbii<ben Dobrubfdja (27.000 = 3,4%).

Buffer in ber ©übbobruibfdja fiebeln im Horben audj bie meiften Bulgaren. STtvt ibrem unermüblidjen ^leiff buben fie aber überall in ber Dobrubfdja Brbeitspläige als ijanbrverfet gefunben, vor allem als ©artner. Dur<b tedjnf(b gut ausge=

flügelte Bervdfferungsanlagen verfteben fie es, ifjte „f?rautgarten", bas finb ©e=

müfegarten, in bie ©teppenöbe gu gaubern unb beliefern mit djren gefudjten

©rgeugniffen ©tabte unb Dörfer. IDegen ber politifdjen Färbung ber ©rgebniffe fann bie rumänifdje Öolfsgdblung fü r bie bulgarifdje Bevölferung nur als bebingt ridjtig angefeben iverben. ©rombem gibt fie für bie gefamte Dobrubfdja nodj 185.000 = 22,8% an. 3n ber ©übbobrubfdja finb bie Bulgaren m it 143.000 köpfen = 37 % 6ie ftärffte Dolfsgruppe. Bulgarien fdja^t bie bulgarif(ben Be=

roobner ber ©übbobrublfdja auf 160.000 = 42,3% . (Daneben nodj 2 6% ©ürfen unb ©ataren.) Die Bulgaren ber Hlittel= unb Horbbobrubfdja finb beute gu einem grogen ©eil mit abgervanbert.

Die Deutfcben ber Dobrubfdja ftellten mit 13.000 ©eelen nur eine geringe Dolfs=

gruppe bar, bie aber in iljrer rvirtfdjaftfidjen pionierleiftung alle anberen üöifer übertrifft. On ber ©übbobrubfcba leben 500 Deutfdje.

Bn 3abl no<b geringer finb bie Otaliener, bie befonbers in ©ataloi in ber nörb=

lidjen Dobrubfdja als Bauern auf "Padjtlanb leben unb na<b Blbanien umgefiebelt tverben feilen (ettva 800). Heben ibnen feien no<b Blbaner unb Hiabfaren genannt.

Die Bumänen ftellen als ©taatsvolf nadj eigener 3äb:lung nur 310.000 Be=

mobner = 44°/o, alfo ni<bt einmal bie Sttelbrbeit ber Bevölferung, in ber ©üb=

bobrubfdja fogar nur 78.000 - 20°/o; bei ber leigten bulgarifdjen 3äblun;g von 1910 nur 6.000 = 2,2°/o. B u ^ bie Bumönen finb ivie alle bisher genannten Dolfer bauptfödjlidj Bauern, ©ie fteben beute ebenfalls an ber ©piige ber ftabtiifdjen Be=

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Dßtfemng, roenn fie aud) nid)t überaü - idic im rioröen - öie ü'bifolute STleljrljEit erreidjen.

@cf)Dn früf), I^jon gut 6er genuefjfdjen i^epublif traten in 6en ©tobten fpanfdje un6 itaüemfdje 3u6en auf, 6ie 6en ^anbel an fid) riffen un6 aue^ bis not furgem nod) 6en gefamten ©roßijanbel, befonbers iie ^iusfnfjr in Rumäniens grekiem ^afen, Conftantga, in ber iäanb ijatten. ©elbft im i)anbel mit öeutfdjlanb fonnten lange bie jübifdjen €xporteure nid)t umgangen roerben. Oijnen gefeiten fid) als mörbfge Äonfurrenten bie geriffenften Sauifleute bes ©üboftens unb bes Orients, Armenier unb ©reedjen.

1837 fdjäfgte STIoItie bie ©efamtbeuölferung ber Dobrubfdja auf 2 0 .0 0 0 STtenfdjen, aber fdjsn 1863 bered)nete Discocid) bie ©eelengaljl mit 169.500. ©ie Ijat bann um bie 3af)rf)unbertroenbe 2 6 0 . 0 0 0 erreidjt unb betrug nad) einer 3al^Iung im 3flf)r2 1928 über 750.000.

©er nölfifdjen entfprid)t bie fsnfeffionelle üielfalt, bie manche ©emeinfdjaften, fo bie beutfdje unb bie rumönifdje nod) einmal aufteilt. Die iTtoifdjeen ber moI)am=

©er nölfifdjen entfprid)t bie fsnfeffionelle üielfalt, bie manche ©emeinfdjaften, fo bie beutfdje unb bie rumönifdje nod) einmal aufteilt. Die iTtoifdjeen ber moI)am=

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