um bie QSerfaffungsrefonn - Das Grossdeutsche Reich : Die österreichischen Kampfjahre 1918-193

^ lG a n t tm a r jtftifd f> e potitifcge ß inie ber R e g ie ru n g © e ip el gatte m it S Ä r Ä oer m a rjiftifc g e n Sliebertage beg f ju li 1927 (fiege 9. Slbfcgnitt) einen 9{e9ierunastuties

‘'te g babongetragen, ber in ber 5 o Ig e 3eit toeiier auggebaut mürbe. “SDar

^

ber 3 a^ re &er m a rjiftifcg e (E influg im §eer fgftematifcg aug=

gcjcgaltet morben, fo führte bie R e g ie ru n g fegt entfpreegenbe 22lag=

f r i . r V « Z berr ® e n b a rm e r ie i>ur$. S>ie b ig^er ben fo3iaibem ofrati=

mürben tt>rn an9^ ö re n b e n B eam ten ber © enbarm erie

©Sßö f i * qeäen6 b ie T J ® 5to crff ö af ten ™ g 3ufcgeiben. U n b a ig bie

ment (S ln to o rt beg « D f a e f a m l e r g f i a r t f / S t r ¡ ' t m b m % 9U = habe a u f bag ® n n ,m !n l s ? ? a r tie b ) abgeferttgt, bie © enbarm erie b e m o f r a t if f n ^ f «Regierung, niegt aber a u f bag ber <So3iai=

öemofrattfd&en g a r te t 3u goren, © in SDierteljagr fpäter berbot ber berbanb“ av " C@ben ” ^ r° t e n ^ r o n t f d m p f e r b u n b “ , ben „SIBegr=

rj: ~ y r & om m uniftifcgen P a rte i (entfprecgenb bem ^ e p u b lifa n ibegleitet non einem t)er[tortten SluSbau ber g e im n t

-b nm it f - r

1

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^{A ?} mC eeb8flW9C 8 J ' “ ni>- ® ä lr a t ™ « w n t e i t eine

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uefung ber inneren ©egenfäge ein.

b e f 7 S T U? L ! ie& CS aUf Cine todtere ^ ^ ftp r o b e anfom m en: Stuf

• J t ' b£ 928 toirb d n ^ ai i enaufmarfdf) ber § e im a tm e g r e n n U J te n e r S te u fta b t, einer §ocgburg beg 2 lu ftro m a rjig m u g , an=

® er ^ ia iii ^ m u g antm ortet a u f bie ^ e ra u g fo rb e ru n g m it ber S un9 eineS 2lufm arfcgeg beg ^ e p u b iif a n if c g e n © c g u g b u n b e g m UJiener S teuftabt am gleichen S age! 2UIe « o ra u g fe g u n g e n fü r neue oiuttge © tragenfäm pfe fegeinen gegeben, ©egenüber ber in bürgeriiegen reifen ergobenen g o rb e ru n g , bie © egeniunbgebung beg © djugbunbeg bureg ein V e rb o t 3u unterbinden, e rflä rt bie 6 < p ö .:

m ;:? e.n ^irbeitertag in W ie n e r ftteuftabt »erbieten geigt m it SlbfidEjt unb m , ; 1 el nen. n e u c n 15- S u t i berauf3ubefcbtoören!“ (<3o ftanb eS im

|03talbemofrattfcben „Slbenb“ 3u lefen.)

3 o o tt

t SZeuftabt

124 3>a§ © ro fjb e u tfc b e «Reich / ö f te r r e ic b 1918— 1938

atterbing g bcr © ^ ö . angefid^tS ber beborftehenben „K ra ftp ro b e “ nid)t fegr toohl ift, 3eigt bie hier Sage borher (am 3. O ftober 1928) ge»

ftelfte A n fra g e ifjreg “ülbgeorbneten K e n n e r im STtationalrat, ob bie R e g ie ru n g nicht 30m gtoedte einer „ in n e r e n <2lb r ü f t u n g “ ‘öerpanb»

iungen m it ben in ^ ra g e fommenben P a rte ie n aufnehmen tooHe.

((gegenüber ber SSetoaffnung ber ge im a to eh ren , bie eine bon ber Sn»

b u ftrie be3af)ite „fafchiftifcge“ ^ rib a ta rm e e fei, m üffe fid) jebod^ bie

‘2Irbeiterfdf)aft 3u r 'iö e ^ r fegen — näm lich im „^e p uM ifa n ifdE jen ©<hug»

b u n b “ .) 3>ag anbererfeitg bie R e g ie ru n g feft entfd£)ioffen ift, bie K ra ft»

probe b u rd ^ 3u f ü ^ r e n , betoeift © e ip e fg S tlntoort, bie baj)in geht, bag

^ e r^ a n b iu n g e n in bem borgefdjiagenen © in n e erft nach bem 7. O ftober in g ra g e fom m en fönnten. S>ie einbeutig a n tim a rjiftifc h e Senben3 aber fom m t in bem © ag 3um SJlugbrud:

„ ‘S ltan mug ben S e r ro r abbauen, aber niept n u r ben iBerfam m tungg»

te rro r, fonbern auch ben 5 5 e t r i e b § t e r r o r . “

“2ir§ ber in gan3 Öfterreidf) m it © p a n n u n g ertoartete unb bon biefen gefürchtete 7. O ftober angebrochen ift, befanben fi<h im A u fträ g e ber R e g ie ru n g 8 0 0 0 22t a n n b eg § e e re g u n b b e r (B e n b a r m e rie in W ie n e r ‘STeuftabt. §>ie K olonnen ber g e im a tto e h r e n marfchicren in

marfch beg roten © d ju g b u n b e g um fagt biete Saufenbe. « B tilitä r unb

^ o I i 3ei jebodf) fegieben fief) 3toifchen bie feinbtidhen P a rte ie n unb ber»

h inbern b lu tig e „<B erührungg“ punfte. © ie Smadgttmittel beg © taateg erloeifen fich fo m it atg bie © ieger beg Sageg. $>er © in n beg §eim at»

loehraufmarf<heg to irb aug ber ‘älnfprache beg geim attoehrführerg D r. © t e ib te crfid£)tlid>, in ber eg heigt:

„S>er 9 R a c b tra u fc b &eg « R ta r j i g m u g , bcr fiep in manchen priöatcn unb ftaatticben ^Betrieben Eng 31t einem S e tiriu m gefteigert bat, a u f ber einen © eite unb bie eingetretene bemütigenbe itn te rto ü rfig fe it ber bürget»

lidben ©ebiebten a u f ber anbern © eite erbeifeben eine g r ü n b l id je © e » n e f u n g g f u r .

S e n n unfere ‘K l a r s t e n haben in ben b eg an g en en fa h r e n bauptfäcblicb bon ber B ag b a ftig fe it ber übrigen 93eböHerung gelebt. S e r S a g b o n W i e n e r S t e u f t a b t fotl a u f biefem “ZDege einen « ID e n b e b u n ft bebcuten.

«Slan b ätt ung bor, bag SRuftreten gegen bie m arjiftifcbe «tOettorbnung bebeute ben « ü r g e r f r i e g , unb möchte ung a lg S rieb engftörer ftem peln.

3db frage n u n :

■SDer bat bag ‘EOort bom Ä la f f e n f a m b f , ben Ärieg ber B ürger gegen ben B ürger erfunben? ‘ZDer bat bie bemoiratifebe « e b u b lit atg Übergang

3u r S i f t a t u r beg « P r o t e t a r ia t g i>e3eid>net? «¡»er t)af fic£> bam it gebrüftet, bie S a u f t a n b c r © u r g e l beg © t a a t e g 3U batten?

S a g ift ber S B ü r g e r fr ie g in « P e r m a n e n 3 , bem enbtidb ein © n b e be = r e i t e t ioerben m uff!“

S>er S a g bou W ie n e r STeuftabt ift ohne ‘S lutbergiegen borüber»

gegangen. SHe <£ ta d ;tm itte i beg © taateg haben bie ‘ftu tje aufrecht»

11. S lb fc p ttitt 125

erhalten. © ie heintattoebren haben unangefochten ihre beaSftc^ttgte

53unbe§fan3ler © e ip e l befaßte fid^ in jener g e it m it p la n e n einer Setr els

„ S S e r fa ffu n g g r e fo r m “ . S lug bem b lu tig e n S u li 1927 batte er bie ® f » Ä

¿yolgernng ge3ogen, bajj eine © t ä r f u n g b e r S le g ie r u n g g g c to a lt audb in rechtlicher h in fid fjt bonnöten fei. © iefe © tä rfu n g h ie lt er nicht n u r gegenüber bem P a r la m e n t fü r nötig, fonbern aud) gegenüber ben 3 3 u n b e g lä n b e rn . © e r bon ber © b riftlic b = © 03ialen P a rte i felbft feiner*

3eit gefdbaffene unb in ber SBerfaffung berauferte g ö b e r a lig m u g batte ficb im £aufe ber g e it audb fü r bie cbriftlicb=fo3iaIe © ta a tg fü b ru n g alg recht lä ftig ertbiefen (3. <8 . bei ber Slbftoppung ber S lnfcblufjaftionen im Sabre 1921 — fiebe 6. Slbfdf)nitt), fo bajj © eipel nunm ehr anftrebte, lie b e r m ehr 3 e n tr a liftifd b e © ru n b fä tje im SSege einer SBerfaffungg*

refbrnt 3U bertnirilidhen.

W en ig e SBodben nadb bem Sage bon W ie n e r ^Xcuftabt, ber 3tbeifellog ein ‘X5reftige=<SrfoIg ber S legierungggeioalt geioefen ift, beutete S3unbeg*

fa n 3le r © e ip el in einer Siebe (am 12. Slobember 1928) bie STotoenbig*

tett einer Söerfaffunggreform an. U n b am 1 8 .S a n u a r 1929 e rilä rte er offentheb, bafj eine grunbtegenbe S J e r fa ffu n g g ä n b e r u n g in S ln q riff

genammen toerben müffe. a

^Ibe r noch faft ein 3 a b r (m it 3tbeimaiigem SlegierungStoedbfet) fo llte bergeben, b ig biefe g lä tte 3u r S D irflicb fe it beranreiften. gunäcbft rie f bte S ln fü n b ig u n g © eipelg erhebliche U n ru h e bei ben ^ a rla m e n tg * Parteien berbor, nicht n u r bei ber ©<pö., fonbern auch bei ben $ o a li*

uonggenoffen ber © b r i f t l i c b ^ i a l e n P a rte i, ben © rofjbeutfcben unb 1 em la n b b u n b . © ie fe U n ru b e fteigerte bie bereitg borbanbenen© d)ibierig*

cücn m ber S le g ie ru n g g fo a litio n — benn neben bem ficb im m er mehr erttefenben ©egenfab 3toifdben S luftro m a rp ig m ug unb Slegierung, q)ui3bunb unb fjeim attoebren toaren aujjerbem auch 3 io i f eben ben urgerheben P a rte ie n , ben „S legierunggparteien“ , größere SUeinungg*

cricbiebenbeiten aufgetaudbt, bie © eipelg „S3ürgerbIocf“ brüchig er*

icbcmeu lie fe n . S llg S3unbegfan3le r © eipel am 25. STobember 1928 bie irene U n i b e r f i t ä t © a i 3 b u r g unter re in fatbolifcbem S3o r3eicben er*

°Finet batte — a lg eine <ip fla n 3ftätte römifeber ©beologie unb u ltra * ontaner © e ifte g b a ltu n g — , ba toar biefe © rü n b u n g nicht n u r bon ben ' Car5l i ten, fonbern auch bom Canbbunb unb ben ©roftbeutfeben a b * S e ie b n t toorben.

Ä o a litio n s "

fcfjrp te rtg fe ite n

U n io c r jiiä t G a lä im rg

to taeitereö © bm ptom ber S pannungen in ber S le g ie ru n g g fo a litio n r tn ber Satfacbe 3U erfennen, bajj ficb bie S legierunggparteien nicht alg f f 1 n ^ o ri c^iag fü r bag S lm t beg S lunbegpräfibenten einigten, Durcb ben S lb la u f ber n u n bereitg 3toeiten Slm tgperiobe beg S3unbeg*

S u n b e s p ra fib e n t

»¡Mas

126 3>a§ © r o f j b e u t f d j e Betcb / ö f t e r r e i d j 1918— 1938 baher nicf)t angängig fei, baß bie <ShriftIicf>=<So3iaIen in bie Opposition gingen, — baß eS alfo n o to e n b ig fei, in allernächfter g e it biefe Un=

ftim m ig fe ite n auf anbere B3eife 3U bereinigen, tru g ebenfalls nicht 3u r B e ru h ig u n g bei. U n b alS n u n S e ip e l e in e n .B to n a t fpäter (am 18. g a n u a r 1929) — toie bereits auSgeführt — eine beborftehenbe B er»

faffungS änberung anfünbigte, gingen ©roßbeutfeße unb ßanbbunb offen inS gegnerifdhe £ager über. 3 m F e b ru a r fte llte n fie gemeinfam m it ber beS dßriftlicß=fo3ia[en ParteicßefS S e ip el geftanben ßaben).

B e i einer B Ö ürbigung ber p e rfö n lic ß fe it D r. 3 gna3 S e ip e lS (fieße

11. 9 l6 [d & n itt 127

auü) 8 . A b fcbn itt), beg ^ rä ia te n , “^ ro fe ffo rg ber N to ra itb e o lo g ie unb ia n g jä b rig fte n B u n b e g fa n 3ierg bcr öfterreicbifdjen N e p u b lif, fa n n nicht an ber Satfacbe oorbeigegangen toerbcn, bag er ber bebeutenbfte $ o p f u n te r ö fte rre id jS B u n b e g fa n 3lern getoefen ift, bag er 3toeifeIIog toirt®

icF)aft[icf)e nnb politifd^e (Erfolge auf3utoeifen bat, unb bag ber B e fta n b beg an fidE) ioirtfdEjafttidE) Icbengunfäbigen Öfterreic^g burdb ign in feiner geftaitet toorben ift. S a g biefe © e fta ltu n g » u n te r “^re ig g ab e beg A n fcgluffe g an bag S eutfdfe Neicb bor fid j ging, lag ebenfo in ben auge n p olitifd je n N ta d )tb e rb ä ltn iffe n begrünbet tote in ben ftaatlidfjen G e g riffe n © eipeig, ber a lg gerborragenbfter V e rtre te r beg politifcben

^ a tf) o ii3ig m u g ben (Staat m ehr a lg fatbolifcbe O rb n u ng benn a[g ööliifcge S ufam nte n fa ffu n g unb N o rm u n g anftrebte. (Bcipelg potitifd^e

$on3eption toar babei feinegtoegg aniibeutfdE), fonbern lebiglid) eigen®

ftaatlidf) öfterreidfjifd^ — in t (Sinne einer gufam m enarbeit, nidfjt aber B e re in ig u n g m it bem N eid). (© eine poiitifcben NadEjfabren S o I I f u g im b © d ju fc b n ig g enttoideiten aug feinem Sbeengut, 3U SRec^t ober 3u urecljt, bie N tig g e b u rt beg „öfterreicbifdjen N te n fd je n “ , toobon fpäter T ^ ebc j ein to irb -) öfterreidjifd)e A u g e n p o titif beg 3 af>reg 1928, bte an btefer © te ile nocf, geftreift fei, belegte in p o fitib e r ‘© e ife

© etpefe H a ltu n g 3U Seutfcblanb, a lg er gegenüber ben © übo ftp lä ne n beJ b5« © J ^ tb fa ij anffterrte: M in e £ ö fung o h n e ober g e g e n S eutfcblanb. Nacbbem ber Sagregbeginn augenpolitifcbe S pannungen m tt S t a lt e n (toegen etneg N ebebueltg betreffg © ü b tiro l) gebracht batte bte fogar 3u einer 3eittoeitigen A b b e ru fu n g beg italienifcgen © efanbten tn A k e n g e fcbrt batten, unb nad&bem ö fte r r e i* am 31 S a n u a r 1928 tu te ra l uerte N tilitä rfo n tr o IIe loggetoorben toar (b ig a u f ein in

‘SSten berbitebeneg „S tq u tb a tio n g o rg a n “ , bag (Enbe g u n i 3u rüdge3oqen müff&e n ^ rr ° ^ t Cm^ r ^ b ^ 1 7 ,3 u n i bcm ^ ö f e & unb b e r i|te n 3u T i s 9 ! 6!2’ btC ^ b rü itu n 9 Öfterreicbg fei nid&t in a lle n f ü n f t e n

„ eirtebtgenb — ftanb tm © om m er 1929 feiteng ber AÖeftmädite bie

„W e in e E n ten te “ unb öfterreicbg ©tnbe3iebung a u f ber augenpolitifcben - gegorbnung (eine N e u a ufla g e ber „S o n a u fo n fö b e ra tio n g “ pIäne aug ent y a g re 1925 fiebe 8. A b fd jn itt). S ie ablebnenbe fja ltu n g beg ofretretcfjifcFjen N u n b e g fa n 3lerg D r. © e ip e i gegenüber einer (Eingliebe®

n m g öfterreicbg in bag N Krtfcbaftggebiet ber „M e in e n (Entente“ toar u r ö 'ia ttfre icb enttäufebenb. © eipel e rilä rte fdjon am 9. £funi 1928 gegenüber ben fra n 3Öfifcben S onauraum ® N länen, bag eine S öfung unter n fd ja ltu n g S eutfcbianbg nicht in S ta g e fom m en fönne, unb hielt

¿ T i 0 ta n b i>u n ft auc^ gegenüber ber bom 20. M g 3um 22. «Juni tagen®

c y i V t f ‘Lr c fte r f o n fe r e n 3 (ber „ M e in e n (E n te n te “ ) aufrecht. S ie ba* C^ - ? i 0Ü)afei, ^ u m än ieu unb S ugoflatoien tarnen hier überein,

B ote S inbe3iebung Öfterreicbg in bag toirtfd&aftlicbe © gftem ber

^ iu fte n p o littf 1928

5Ueine G u íe n te u n b £>fterretcf)

S u fa re fte r i\o n fe re u3

128 S a g © r o ß b e u t f c b e iReicb / ö f t e r r e i d b V 1918— 1938

k le in e n (Entente, tote £jerr BenefdEj feftftellte, burdfaug notioenbig |et (ioag übrigeng einer u n fre ito illig e n A b b itte gegenüber ber fo biel ge= . fd)mäl)ten alte n ® onaum onard)ie gieicfjfam). SHefer $o nfe re n 3 ber k le in e n (Entente, bie eg übrigeng fü r noto e n b ig E>ieit, erneut jeglidfje B n fd jlu fjm ö g lid P e it ö fte rre id jg an ® eutfd)Ianb ab3ulef)nen, antw ortete B u n b e g fa n 3ler S e ip e l am 27. 3 w n i in einer ‘Rebe öor bem B a tio n a lra t.

(Er toanbte fidf) gegen eine B e te ilig u n g Öfterreidf>g an einem fü b ö ftlid fe n

„toenn ber große © ta a t, ber bag eigentliche SITitteleuroba augfütlt, bag S>cutfcE>e ‘iteicb, bet biefer ßöfung nicht habet fei“.

(3 n biefem 3ufam m enbang fei auch an eine ilußerung beS Slunbeg»

präfibenten § a in if c f ) erinnert, ber am 1 2 .Bobember 1928 erflärte, bie öfter«

reicbifdje ‘2Dirtfcf)aft fei noch im m er nicht binreicbenb faniert unb müffe beg»

halb 5lnf<f)luß an ein größeres iÖirtfcfjaftSgebiet finben, toomit in biefem g a lle bag “iReiii) gemeint toar.)

B ig B r o M fa r D r. 3 gna3 © eipel bag B u n b e g fa n 3leram t a u f (B runb feiner B ü d tr ittg e rflä r u n g bom 3. B p r il 1929 berlieff, Iferrfdjte 3unäd)ft B a tlo fig fe it im Cager ber B egierunggparteien. B ie m a n b 3eigte recfjte

£uft, bie n u n mehrere B lo ß e n anbauernbe B e g ie ru n g g frife burd) Uber»

nannte beg in ber ber3eitigen S itu a tio n redfft fdjW ierigen Bunbeg®

fa n 3leram teg 3U beenben. B m 5. B la i 1929 fa m enblidj ö fterre id fg 0 i e r 3 e ^ n t e B e g i e r u n g 3uftanbe. (Eg ^anbelte fidf) um eine aug=

gefprodEjene B erlegenbeitglöfung. B u ttb e g fa n 3le r Würbe ber cf>rift[id^>=

fo3iate (Ernft B itte r b o n © t r e e r u w iif , ber aug ben 3 n b u ftrie fre ife n fa m unb in n e rh alb ber <S^riftfid^=©03iaIen B a r ^ i bem „lib e ra le n

^ lü g e l“ a n g e p rte .

$>ie K o a litio n ift bie g le ic h e geblieben: 5>ag K a b in e tt © tre e ru w itj feilte fiel) aug 6 (E f)riftlid)=© 03ialen, 2 © rofjbeutfdten unb 1 ß anbbünbler (bem B i 3efan3le r © d ju m p ) 3ufam men. U n b tro^bem batte bie B e g ic*

ru n g g b ifb u n g fü n f B lo ß e n gebauert, ein © d fu lb e ifp ie l p a rla m e n ta ri*

„baß jeber angebenbe Ä an jfer borerft einm al neben ben ‘Aufträgen feiner eigenen P a rte i eine g ü lle non ‘JÖünfdben ber ©roßbeutfeben unb be§ Canb»

bunbeS 3U übernehmen unb bag ©treben nach © rfü llu n g biefer ‘äöünfcbe in feierficber g o rm 3U erffären b a tte . . .

. . . baß, tue tut in ben größeren Singen eine S inigitng erlieft toar, bag minbertoertige g ü lfm a tc ria l folcbcr 'iöunfcbliften einer 'iRegierunggbilbung nicht unbebingt im iDege fteben mußte, ©g banbeite ficb oielfacb um gorbe»

rungen in einer 2ln3abl unb bon foldbem Um fang, baß jeber balbtoegg er»

fabrene ‘ülbgeorbnete einfcbließlicb ber gorberunggfteller felbft fic£) barüber fla r fein mußte, baß auch bei glattem V e rla u f ber politifcben ülrbeit — unb toetebe Umftänbe lagen bor, um einen folcben V e rla u f 3« ertoarten —

tooperation, baß SHeinunggnerfchiebenheiten innerhalb ber ‘•Parteien erft auf einen gemeinfamen Stenner gebracht toerben tnüffen unb bah «in tunlichft gefiebertes fllrbeitgbrogram m 3U fchaffen i f t . . . “

® e r V o rg a n g fja t feine befonbere V e b e u tu n g ; er if t einer bon bieten.

S^ie Väiebergabe feiner © cfjilberung erfolgt an biefer © te ile lebigücf» atg V e ifp ie l fü r S e rb e n , ^ u n ftio n ie re n unb Vergehen einer © taatg»

,,fü l)ru n g “ im partam entarifdfjen © pftem . ©>ie V e g ie rm tg g e rftä rn n g ftcltte im übrigen bie toirtfchaftlidfjen (Sefidfjtgpunfte boran, forberte ben w b e ito frie b e rt ufto. © te übernommene innerpolitifdfje © itu a tio n toar toemg c r f r e i i l i d h . ^ u n b C infg, bürgerliche Q eim atoefjren unb

® ^ bu” bJ er> ftanben ft cf) ha & e rfü llt unb fdhtoer bewaffnet

^ 9 im ^ärgerlichen V e gie ru n g g la g e r felbft gab eg, toie berettg toetter oben auggeführt, red^t biete S p an n u ng e n unb V Teinunqg*

berfchtebenhetten, bie jegliche politifche unb toirtfchaftliche S in ie n fü h ru n g aufjerorbenttidh erfdhtoerten.

w C^ e! ^ en ^ tm o fp h ä re fa m natürlich: bie noch bon S e ip e l qe=

fte llte V u fga b e einer V e r f a f f u n g g r e f o r m 31t fe in e r ßöfung, 3u m a l gerate © tree ru ib ih nicht ber fta rfe V ta n n toar, bie a lle rfe itg auftauchen»

Den Im berftanbe 3u übertoinben. dagegen gelang cg ihm , 3toei toid&tige efeje | 03ia l* unb toirtfdEjaftgpolitifcher S ta tu r, bie fchon längere 3 eit

flegln ¡Regierung ^ ^ d f j, ertoarteten bon ber ‘K e g ie ru n g itttb ben “^R egierungsparteien ein b ifta to rifch e S V o rg e h e n gegen ben B a r jiS m u g n n b lebten ©nbeS beffen S lu S ro ttu n g , toährenb © tre e ru to i^ bont „le g a le n B rh a n b lu n g S to e g e “ toeber ab3Uü>eid[)en toagte noch ü b e rh a u p t abtoeidf)en to ollte . S ie g e im a t*

toehren F)cxttcit jeboct) ih re “B a c h tp o fitio u e n b e re its in ben ein3e in cn ß an beS regierungen (burdf) ih re b o rtig e n V e rtre te r) auS gebaut n n b m ären in ber Sage, bon ben ^ u n b e S lä n b e rn a u g bem “R e g ie ru n g g fu rS ‘B ib e r * fta n b entgegen3ufe^en.

B e n n a n lä ß lich eineg § e im a to e h ra u fm a rfd & e 8 in © m u n b e n am 26. B a i 1929 ber B m b e S fü b re r ber © elb ftfch uhbe rbä nbe, D r. © t e ib ie , e rflä rte :

„ . . . Bu&em bat man immer gebärt, bajj bie ‘ßolfgbertretung nicht arbeiten fonne, toeil fie fortgefe^t unter bem S e rror ber «Roten ftünbe.

2>ie § e im a tto e b re n haben biefen B toan g n n b S e r r o r g e b ro d e n , aber bte Herren iöolfgbertreter madben non ber ihnen gegebenen Freiheit te tn e n © ebrauep , toeil fie nicht färnpfen to o lle n !“ . . .

— fo toar bieg fepon eine beutlid^e ilb fa g e .

„edjiadu 3 n &er © te ie rm a rf, mo a ls § e im atm ehrführer D r. P f r ie m er in irite , St. £oren3en“ f ant cg in t © pätfom m er 3U einer Weiteren b lu tig e n ^tugeinanberfe^ung m it bem ^ lu ftro m a rriS m u g : B n 18. B t g u f t 1929 finben in © a n f't

b ü nb le r unb bie entfprecfjenbe getoaltfame “Slbtoeijr ber Q eim attoeijren fom m t eg 3u r „© chlacpt bon 6 t. £oren3en“ , bie 4 Sote, 35 ©df)toer*

»erlebte unb über 100 £eidjtberlet$te foftet. (S ie am barauffolgenben Sage burcfjgeführte B a ffe n fu dp e ber <poli3ei in ben Q uartieren beg roten ©chupbunbeS fö rb e rt nid^t n u r ©eioehre, fonbern auch B a fc h in e n * getoehre unb fogar B in e n to e rfe r unb ©efchüpe 3utage! S a g ift ber

„SBürgerfrieg in ‘^3ermanen3“ .)

^sürgerfrieg W e ite re b lu tig e ^tugeinanberfe^ungen brofjen, 3u m a l bie 6 ^ 0 . in einem A u fr u f bom 5. ©eptember 3a^Ireic^e B a ffe n a ftio n e n fü r biefen B o n a t a n fü n b ig t, toctprenb anbererfeitg bie ¿ e im ato e h re n fü r ben 29. © eptem ber hier grojje ^lufm ärfd^e um B ie n borbereiten.

33eim “R e g ie ru n g s a n tritt beg neuen R u n b e g fa n 3lerg hatte b ie „S im e g “ in Sonbon gefdjrieben (am 6. B a i 1929):

§eere auf3utöfen. ‘iBenn er bieg tann, toirb er auch bie Regierung burep eine augtoärtige Anleihe öon ernften Söerlegenheiten befreien fönnen.“

S tu n patte eg fiep nadh toenigen B o n a te n ge3eigt, bap er eg n id p t gefonnt hat. S e r latente R ü rg e ririe g öfterreiepg hatte im © egenteil noch brohenbere fo r m e n angenommen unb m it ba3u beigetragen, bag auStänbifcpe K a p ita l hinficptlich feiner 3nbeftierungen in Öfterreich 3U beunruhigen (toährenb fiep gleidh3e itig bie £age ber öfterreiepifepen

11. S l b f d j n ü t 131

‘S a u fe n im m er bcbenflidjer geftaltete, tote fid) halb heraugftetten follte).

U nb a lg fid) © t r e e r u t o ih im ©eptember 1929 nach © e n f 3u r S ö lle r * bunbgtagung begab, muffte er S H en in einem 3 ui ta n ^ gefährlicher S p an n u ng e n 3urücflaffen.

® rieggfdf)ulbfonten 3tt>ifchen Öfterreich unb ben Sadhfolgeftaaten ber Donaum onarchie gerichteten S eftrebungen fonnte er 3tt>ar nicht 3um erfolgreichen ©nbe führen. S m m erhin leitete er hier m it feinen S e * w ühungen eine © nttoicflung ein, bie fpäter fein S adhfolger (©chober) 3um S b fchlujf bringen fonnte.

S lg © treerutoih nach Säien 3urücffehrte, ftanb fein K a b in e tt — nach nicht gan3 fü n f STonaten — Por bem © t u r 3. D ie fjeim atioehrenftanben ebenfo gegen ih n toie S e ile ber eigenen <£hrtftIidf)=(So3iaIen S o rte i.

Steinunggoerfchiebenheiten m it bem Canbbunb in ber 5 rctge ber S e r*

S m barauffolgenben Sage toirb Öfterreid£)3 fü n f3ehnte ^Regierung ein britteg K a b in e tt © c h o b e r — aug ber S a ufe gehoben. £^3o Ii3Ct=*

p rä fib e nt ©chober, ber bereitg im © om m er biefeg ^a h re g burdh eine große S oiiaeiparabe in S H en feine S ebeutung a lg „fta rfe r S ta u n “ unterstrichen hat, ünrb — tote ertoartet — gerufen, um bag S m t beg

? rUnm gi ar 3 ef £ ubernei>,nen- ‘S ein K a bine tt, beffen S i 3efan3ler ber C h u ftU d h = fo 3 ta Ie S a u g o in ift, fe^t fidh aug S e rtre te rn a lle r bürgerlichen

^ a rte te n unb aug parteilofen S e rfö nlich feiten 3ufam m en. S e fa n n te JXamen tote ber ehemalige S u n b c g p rä fib e n t § a in if c h , ber © ifto rife r firo fe ffo r © r b t f unb auch ^ a r b in a l 3 n n ih e r geben ber neuen S e gie*

W dokumencie Das Grossdeutsche Reich : Die österreichischen Kampfjahre 1918-1938 (Stron 129-153)