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Der Bildungsgang óer Paftoren; óie ©róination

Dtß ßüanößltfdfßn Paftcrcn 6ßt! ^ßfocmatione^it tm ^ßfdjncc 0c()leftsn

3. Der Bildungsgang óer Paftoren; óie ©róination

Heber óie ©infübrung óer Beformation im fierjogtume ©efd)en fehlen uns nähere Eingaben, © idjer ift, óafj ge im 3ubre 1545 fcbon in oollem ©ange roar.

Die erften in óen ©Meilen genannten eoangelifdjen P riefter finó 1545 ©jambor

^ ffrjy g fi pan Offr^gcgin unó auf Baumgarten11)/ óem Hamen nach ein Hóliger, unó 1547 óer Defan óes ^ierjogtums ©efcben 3Dbaun12), óer ficb na<b öer alten

8) 3- © d) i cf f u 8, nerooermebretc ©cblefifcbe ©bronka, ©eipjig 1625, © eil 4, © . 124.

8) J u r pungau foil 6er Hammels in einer befonóeren Slrbelt geführt roeróen.

10) £D. S u b n, Die óeutfcbe Befieólung ©berfdjleflens, In: ©djaffen unó ©cbauen, 39. 10, n r. 4— 5, © .1 7 .

” ) ©. 23 l e r m a n n, ©cfcbfcbtc óes Droteftantlamus In ©>eftertef^lf^»©cbleftcn.,

© . 17.

12) 21. P e t e r , ©cfcblcbtc óer © taót ©efcben, ©efcben 1S88, © , 113.

239

■Srt nut m it 6 cm Ootnumen nennt. Dicllctiftt i)an6 clt ca fid) t)icr um f t ü I) c t c f a t f) o I f f d) c © c i ft I i c; ófe 6 en ilebetgang gut neuen £et)rc mitmodjten.

iSon(t miffen m ir über 6iefe ältefte 6 d)id)t et»angelffd)et Paftoten nid)t8 . öoo Auftreten eines öefana, 6 er etroa unferem heutigen ©uperintenöenten entfpric^t, bezeugt, öog 6 ie ßirdje óea £an6 es f^ o n in óiefer organifiert mar.

Seim Ausbau 6 ea i^ir^enroefena geigte fid) natürüd) gunä^ft ein fühlbarer P r i e f t e r m o n g e f , nid)t nur im Cefdjner £onöe, fonöern allgemein in Śeutfd)ian6. £ s mar nidjt m ö g ii^, alle P farren m it orbnungsgemäfj aus=

gebilöeten © e iftii^e n gu beferen. 5ingei)5tige anberer Serufe roanbten fid) 6 em neuen ©tanbe gu. Üm STlilbräudjen gu fteuern, routbe an ber Ü 3 i t t e n = b e r g c r ifn tae rfität öie €inrid)tung ber © r b i n a t i o n getroffen. Pie ai©

P farre r in ^iuafidjt genommenen łTldnner mürben oon ber Patronataftelle, ber bie Befe^ung 5er fiird jc guftanb (in ben öörfern bes Pefdjner ©d)Ief?en ber

©tunbfyert, in ben ©täbten im allgemeinen ber SHagiftrat), m it einem

€mpfe^Iungsfd)reiben nad) löittenberg gefanbt unb ijcitten fid) ^ier einet Prüfung ii)rer Śenntniffe unb if)rer ^edjtgläubigfeit gu untergiefjen. 5iu 3 allen Peilen Öeutfd)lanb8 ftrbmten fie in ber ijauptftabt bes lutfjerifdjen Proteftantism us gu=

fammen. Jluc^ aus bem Pefc^ner £anbe ift eine betrö^tlidje unter ifjnen.

2lber lUittcnberg lag meft ab unb nfdjt feber P rü flin g fonntc bie ?leifc bortf)in erfdjroingen. ©o mürben m it bem gunefjmenben Ausbau bes eoangeli=

fdjen ifirdjenmefeng aud) ö rtli^ e ©rbinationafteüen gefdgaffen. Pine foldje rid)tete ber Piaftenl)ergog ijnebrid) M. oon £iegni^ unb S tieg bei bem 1542 ge»

jfdjaffenen fto n fifto ń u m in S r i c g ein. ©ein £anb mar in biefer bas leigte fd)lefifd)e P erritorium m it ooll burdjgebilbeter eoangelif^et ^irdjenorganifation nadj bem ©üboften gu. ©o rourbe Brieg gang natürlid) ber geiftlidje ö o ro rt fü r ©berfdjlcfien, an ben man fid) in ^ronfelsfällen um iftat roanbte unb na^i bem bie ©rbinanben if)ren 3ug nahmen1*). Pas ging fo bie gegen 1575. Dn biefer 3 eit mußte ber ^ * 3 0 9 do" S tieg, gegroungen oon fa tfjo lif^ e r ©eite (mof)f durd) ben 1574 ina 2lmt gelangten Sffd)of Ü la rtin ©erftmann, m it bem in

©djleflen eine fd)drfere fatl)oHfd)c Sid)tung einfeßte), bie ©rbination frembet

© e iftli^ c r einftellen14). 2ln bie ©teile oon Srieg trat fpüter £ f e g n i ig, in bem bis gum 'tlusbrud) bes breißigfäljrigen Krieges P e f^ne r © e iftli^e orbinierl mürben.

©egenüber ber © rbination in Brieg ober £iegniig galt natürlid) bie in Wittenberg roeiterijin als bie pornefjmere unb roertoollere. ©elegentlic^ roirb es in einem ©mpfeljlungsfdjreiben an ben Brieger i)ergog gang freimütig aus=

gefprod^en, baß ber fombibat gu arm fei, um nad) Wittenberg gu reifen, unb fid) barum m it Brieg begnügen müffe. Dm allgemeinen ift es fo, baß bie ©täbte, gumal bie bebeutenberen unter ifynen, ißre P fa rre r in Wittenberg orbinieten laffen, bie PSrfer faft ausnahmslos bei ben fd)lefifd>en ^onßftorien. $ ür ©ft=

f<hleften finb in ben erhaltenen Detgeidjniffen insgefamt 15 Wittenberger unb 23 fd)lefifd)e ©rbinationen angeführt. Don ben erfteren entfallen 13 auf bie

©täbte unb nur 2 auf bie P orfer (Pungau unb Pobrau), oon ben lefgteren umgekehrt nur fünf auf bie ©tabte unb 18 auf bie Pörfer. Un ber ©tabt Pefcßen, bem ©itge bes meltlichen unb geiftfidjen türchenregiments, fteht fieben

ls) 51. © f a I f f y, J u r ©efchidite ber eoangelifcbcn Sirchenoerfaffung in © efterrei^, in : Dahrbud) ber ©efenfd)aft fü r bie ©efd)id)te bes Proteftantism us in ©efterrei^»

1897, © . 148.

14) öas ?ann aus einer © teile bes töittenberger © rbiniertenbu^es (W 111, 68) gefd)lDffen toerben. ©eorg Bernbarb © ilb e rt aus iiebentoeróe rourbe oon ber © tabt Ślufterlit) gum P aftor berufen unb nad) Brieg gur © rbination gefanbt. „P o rt tonnte fie n id jt gef<hel)en roegen ber 51broefenbett bes dürften, ber oon ben Papiften fd)roer angetlagt rourbe unb es roeiterljin nid)t roagt, £eute gu orbinieten, bie md)t feiner Q e rrf^ a ft unter=

iteben." © ilb e rt rourbe bann 1575 in PMttenberg orbfniert.

240

tüfttenberger ©römotionen nur eine £iegm^er gegenüber. Be: 6 en Heineren

©taöten B ie litj, ^reiftabt, Triebe?, ©berberg, ©fotfdjau unb ©(^tuargroaffer ^nb uns gu roenig Daten überliefert, um für febe ein uon ben ^ifüE igfeiten ber

©uellen unabijängiges D erijaitnis auffteßen gu fönnen, im gangen aber galten fid) tüittenberger unb fd)Iefifd)e ©rbinationen ungefäßr bie tDagf<^ate. Bei ben Dörfern bagegen fommen auf bie groei ©ittenberger ©rbinationen 18 Brieger unb liegnitger.

^ü r bie ©rbination mar n i^ t unbebingt ein ooEftanbiges ©tubium erfor=

berli<^. Hamentlid) in ber erften maren es oftmals bie alten © d) u I = le b r e r unb © t a b t f d) r e i b e r, als bie eingigen Dertreter ber OnteEigeng=

fd)id)t, bie ßd) nun auf ben © farrerberuf umfteEtcn. ©o rourbe fd)on 1553 in

©ittenberg © a ttl)ia s Bid)ter aus Bernftabt orbiniert, „©dmtmeifter unb ©tabt=

fdjreiber gu B ielib, babin berufen gum ©riefteram t (W I, 1432). 1563 rourbe fabian ^offm ann aus ^reiftabt, ber bei einigen itbeligen bobm if^er unb beutf(ber

©cbreiber geroefen mar, orbiniert (W II, 335). <£r mar nad) feiner beutf^en €in=

tragung im ©rbiniertenbucbe nid)t einmal bes £ateinifd)en funbig. Dm barauf rourbe ©aut ©ober, früher Kantor in ©olnifdj^Heuftabt ©. © . unb burd:

ein b<Ef>es 3<E)r le b re r in ^riebef, oon ber Bürgerfcbaft biefer © tabt als

© fa rre r berufen (W II, 3 9 6 ).

5Iber a u ^ £eute aus bem Öotfe, bie feine bßbere ©cbulbitbung genoßen batten, fugten im ©farterberufe 5Iufnabme. Dn mand)en 3ögen mögen bie bamaligen Derbältniffe jenen entfprodjcn haben, rote fie beute in ber 5Infangsgeit junger beutfd)=ei)angelif(ber ©pradjinfetn berrfdjen, roo au<b in (Ermangelung richtiger ©eiftlidjer aEerbanb ©rfa^teute, „©feubopfarrer", £ebrer, felbft Bauern bas 2Im t oerroalten. ©obalb bas eoangelif^e i?ird)enroefen einigermagen ge=

feftigt roar, fudjte man natürlich biefen (Erfdjeinungen entgegengutreten. 211s 1572 ber Bieliber © tagiftrat ben £aureng ©chloffer, einen geborenen Bielitger unb bis babin Kantor ber ©tabt, in Brieg gur ©rbination empfahl, ba beeilte er Ed) gu oerEdjern, bag jener m djt.gu ben „oerbö<htigen" unb gering gu ad)ten=

ben ©erfonen ober Ejanbroerfsleuten gehöre, bie bisroeilen nad) bem ©riefter=

amte trachten unb fid) augerbalb ihres eigentli^en Berufes barein gu begeben unterfteben (ogl. bie Beilage).

2lm auffchlubreichften in biefer £)infid)t aber ift ein © ^ r e i b e n b e s

^ e r g o g s © e o r g o o n B r i e g an £)ergog ©engel oon ©efdjen oom 1571t6). (Er beftätigt ben (Empfang eines Briefes, in bem um ©rbination bes

© e o r g © d ) r e p n e r gebeten roirb, unb fahrt ungefähr fo rt: ftu n ift es geroifj an bem, baß © i r (Euer liebben nad) Dermogen unb fooiel uns immer gebühren miß, gu bienen gemißt ßnb. ©ooiel aber ben gegenroärtigen Briefgeiger (©<breyner) b etrifft, fann ©urer B itte nicht ftattgetan roerben, roie gerne m ir es aud) anbers hätten feben rooßen. Denn unfere hlegu oerorbneten <EheDt° 9 en pflegen nid)t aßein bie £ef)re ber ©rbinanben gu betrachten, fonbern auch ß)r früher geführtes leben unb ©anbei, © ie benn aud) m it gegenroärtigem

©d)teyner gegeben ift. Da benn ben Eferren ©heelosen glaubroürbig oor=

fommen ift (berichtet rourbe), bafj ber ©chreyner hiebeoor nid)t aßein einen Sramerbanbel gehabt, fonbern auch ein ©djenfe geroefen, unb ein folches ©efen geführt, barob anbere nicht roenig geärgert. Unb roenn er, ber feiner ©tubien roenig geroartet, gum minifterio (geiftlichen 2 lm t) gugelaßen roürbe, roürbe es nid)t aßein unferen ©halogen unb (Ejcaminatoribus gur Befd)roerung ihret ©e=

roi'Een gereid)en, fonbern auch Hnferer felbfteigenen i5ürftlid)en ©erfon, in bereu la n b e foldjes gefdjeben, gu Hadjteil unb Derfleinerung. Deswegen rourbe er aud) bamals m it gutem © lim p f aßhier abgeroiefen, in ber © einung, bag er bie

©rbination aßhier nidjt fud)en foße, aber nießt, roie er €uer liebben berichtet, 1B) Sreslauer © taatsardjio, Bep. 13, X aa, H r. 50.

241

öag er nad) einem nerfioffenen Diertel|at)re roieöerfommen foHte. öag er nun gum anberen iTTaie nidjt in bas €xamen genommen rourbe, bafür fjaBen bie

€xaminatores auger ber angegeigten (eben ermähnten) auef) nod) eine anber er=

bebtidje ürfad)e: baß fie leiber unb m it ©djmergen nun gum öfteren erfahren, baß foldje £eute, bie in ber 3 ugenb n i^ t ftubiert unb ihre funbamenta boctrinae cßriftianae nid)t roohl gelernt, roenn fie oorteilhaftiger tüeife (um materiellen Öorteils roiHen) enbiid) gum heiüsen minifterium fommen, baß fie ißren Strd^en übel norfteßn unb oon ber ieß re m it großem 5tergernus tei(ht abfallen. öer=

roegen m ir in unfere Cheologen roeiter gu bringen Bebenfen gehabt unb oer=

hoffen, (Euer liebben roerben itn s gu biefem JTtale freunbti<hft entf«J)ufbigt hatten unb iln fe r m i t f o l c h e n u n g e f ^ i d t e n B e r f o n e n f e r n e r o e r = f d) o n e n. Denn roenn (Euer £iebben fünften gute leu te , fo in ber 3ugenb fleißig ftubiert unb fid> djriftiid) unb unuerroeislid) (untabelhaft) oerhaiten haben, gu uns feßiefen mürben, roollen © i t €ud) gerne gu Dienften fein."

Dabei roaren bie 5lnforberungen an bie ©rbinanben geroiß nießt übet=

mäßig. 3 m allgemeinen roar natürlid) bas lateinifcße prüfungsfpradje. ©enn aber ein i^anbibat es nießt beßerrfd)te, rourbe er aueß i n f e i n e r © u 11 e r = f p r a < ß e g e p r ü f t . Daburcß erfaßten m ir gelegentlich unmittelbar etroas über bie Dolfsgugeßorigfeit ber ©aftoren. 6 o rourben in Brieg 1566 3ahannes lo m n iß fy (rooßl aus lo m n iß im Begirfe Bofenberg), 1567 ©eorg Hebielfa, 1568 Bbraßam ^ie lin ffi aus ©itfeßen (bei Sreugbutg) unb 1571 3oßannes

© ie fo ta aus ©arbubiß „in boßmifd^er ©prad>e" geprüft. Daraus ift fteilicß nießt gu fd)ließen, baß biefe le u te ©fdjeeßen, fonbern nur, baß fie ©lauen roaren, namentlich, roenn fie aus ausgefproeßen potnifeßen (Bebieten flammten. Denn bas ©fcßed)ifd)e roar bamats in gang ©d)lefien bie allgemeine flaoifcße ©cßrift=

fpraeße, bas ©olnifcße ßatte ßd) ßier nod) nießt über bie Bolle einer © u n b a rt hinaus erßoben. 3 n bem Im pfeßlungsbrief für ^ ie lin ffi bittet ^ergog (Sriebncß Äaßmir, er möge orbniert roerben, roenn er auf bie geteilten fragen „leiblid) gu antroorten roiffe, obrooßl er ber lateinifcßen ©pra<ße unroiffenb unb noeß

feßr jung fei10). ,

©elbft in ©ittenberg rourben übrigens ©rufungen in flamfcßen ©praeßen uorgenommen. 1 5 6 2 roirb oermerft, baß groei geborene ©enben, troßbem fie feßr jung roaren, auf feiner Bfabemie ftubiert hatten unb nur fcßlecßt ent=

fpradjen, bennoeß gut © rbination gugelaffen rourben, ba © angel an bes © enbi- f^e n funbigen ©aftoren beftanb (W II, 187). (Ebenfo rourbe 1563 la u re n tiu s 3 ubex, obroohl er roenig mußte, aus Bfangel an polnifcßen ©rebigern fü r bas D orf (Ellgotß bei Bernftabt orbiniert (W II, 346). D i e 3 u g e ß o r i g f e i t gu e i n e r f p t a c ß l i c ß e n © i n b e r ß e i t m a r a l f o i n b e r b a m a l i g e n 3 e i t g e r a b e g u e i n © r u n b g u b e f o n b e r e r ifl a cß f i d) t b e i b e n

© r ü f u n g e n ! 1 5 6 0 befteilte ber Breslauer © tabtrat einen ©ölen als

©rebiger für bie bureßreifenben polnifcßen ifaufleute (W II, 1 0 ). Blies bas finb Beroeife bafür, b i s g u r o e l ( ß e m © r a b e i n b e r B e f o r m a t i o n s = g e i t b i e ^ ü r f o r g e f ü r f p r a ^ l i c ß e © i n b e r ß e i t e n i n b e n b e u t f e ß e n S i r d) e n g i n g .

3 n ©ftfcßlefien roar ber ^eitabfeßnitt, in bem nießt üoU ausgebübete © fa rre r ins Bm t gelangten, furg. € r umfaßte nur bie Bltersfcßicßt, roel^e bie Befor=

mation nod) fclbft fu t)of)cront eiltet ö as näcf)ftß $ßfd)lcd)tr bas feßon in einem euangelifcßen (Elternßaufe aufgeroad)fen roar, befdjritt bereits ben ©eg bes planmäßigen ©heologie=©tubiums. lfm 1570 fam es in ben

©täbten ©ftfdßefiens gur Bm tsroirffam feit, etroas fpäter aud) in ben Dörfern.

Das ©eßtetben ©eorgs uon Brieg an ©engel oon ©efeßen non 1571 beutet feßon ben Ifmfd^roung in ben Bilbungsoerßältniffen unb in ben geftellten Bn=

forberungen an.

“ ) S i e r m a n n, © . 4p.

242

Öen © runöunterridjf genoffen 6ie ©djüter natödicf) fn ifjrer ifeim at, an öen

<5 t a 6 t f ^ u l e n oon €efd)en, B ie li^, ^ m fta ö t ufto. öfefe ftanöen auf jiemh'cf) l)o{)er ©tufe, geraöe öurd) 6fe Deformation mar ifjre €ntroicfiung geföröert toor6 en. Ón Bielit? roirfte um 1585 Stanislaus ^offm ann als D eftor, öen 6 er 1598 in tth'ttenberg oröinierte Sljomas iflifolaióes in feinem -tcbenslaufe als feinen £ebrer namentüd) anfübrt (W III, 541), mas nad) öem óamaligen Braune nur bei bebeutenben ipäbagogen gu gefd)ef)en pflegte. Üielfad) roaren bie Sd)ul=

leiter felbft Sfjeologen. S o in Sefdjen non 1564 bis 15Ó9 Petrus Cratanber ober £el)mann aus Beesfau in ber niebertaufil3, früfjer Stubent ber n)itten=

berger D f ab emie unb nad) 1569 D ifa r in ©tai} (W II, 935). (Er bolte a u ^ feinen £anbsmann Öalentin Scultetus aus Beesfau als ie b re r an bie Sefdjner Schule nad), unb 1572 ging aud) biefer als P aftor nad) ©Iai3 (W II, 1163).

Pie g t n e i t e S t u f e bes Bilbungstneges führte in bie beutfd)en Stabte nieberfdjlefiens unb ber Subetenlänber, nad) Heiffe, Brieg, Croppau unb Uglau, nor allem aber nad) B r e s l a u , bas ben größten D u f genoß unb für bie meiften Stubenten bes Cefdjner £anbes bie Dolle bes © y m n a f i a l o r t e s fpielte.

D is £ ) o d ) f d ) u l f t a b t fam in erfter £inie P r a g in Betradjt, als bie i)aupt=

(tabt ber bobmifdjen £anber, bann t ö i t t e n b e r g . Srafau tnirb nur bei einem einzigen ber in fPittcnberg orbinierten Stjeologen aus bem Cefcßner £anbe ge=

nannt. Dud) ^ ra n ffu rt an ber ©ber tnurbe befud)t, aber nor allem fü r bie boßeren tneltlid)en Stubiengtneige. Pas Stubium an ben beutfdgen Pninerfitdten fdnif eine neue fefte geiftige Üerbinbung ber Sprad^infeln m it bem Ptutterlanbe.

Befonbers gerne tnanbten fid) natürlid), bamals tnie beute, p a ft o r e n = f ö b tt e bem Stubium ju . Dm 1565 tnurbe in ©berberg Sregor Salßer aus Bieliß P fa rre r. S ein Sobn Dtatbaus Salßer ftubierte in Heutitfcbein unb Breslau, tnurbe bann £ebrer in ber 3ips unb fonntc 1572 bie Semeinbe feines Paters übernehmen (W II, 1244). D is 1601 Panib 3c’bannibes aus Sfotfdbau als P fa rre r für Parfdjotnib (tneftlidj fleutitfdjein) orbiniert tnurbe, ba fonnte er in feinem £ebenslauf m it Stolg anfübren, baß fein Pater biefe P fa rre begrünbet unb „nom papiftifdgen Dberglauben befreit" bobe (W III a, 75).

Dbitunter entftanben richtige p a ft o r e n f a m i 11 e n. Dm 1 6 1 0 tnar

©eorg p r a g e n u s in PoInifd)=©ftrau P farre r. 1 6 0 8 tnurbe 3oad)im Prager, offenbar fein Sobn, als Piafon (P ifa r) fü r bie gleidje Semeinbe orbiniert (iL II, 2 0 ). Sin anberer Sobn bürftc 3ob<:n'm £S Pragenus getnefen fein, ber 1627 bis 1654 in Pogtoisbau, ^aslacb unb HieberPMubotniß P fa rre r tnar unb nod) bis 1664 als p ra b ifa n t in ©berfud)au tnirfte. D is foldje Präbifanten tnerben außerbem noih genannt DIexanber, ber Sobn bes 3Dbonnes, unb Bernbarb Pragenus17). 1 6 2 8 tnirften ot'er Paftoren bes Hamens D t o l l e n b a , gebürtige Bteltßer: Sonftantin in Dtiebgna, £eopolb in ^reugborf, D la rfin in Berun (aÖe brei © rte im Greife pieß ), unb ein nierter in © rlau ntn. Sefdien.

DHes bas finb Betneife fü r bie S n t ft e b u n g e i n e s p a ft o r e n = ft a n b e s m i t g e f i d) e r t e r S r a b i t i o n, unb bamit fü r bie innere Sr=

ftarfung unb $ e ft i g u n g b e s p r o t e ft a n t i s m u s. Piefe äußert fid) in gleid)er iPeife in ber großen Dngaßl oon Paftoren, bie aus bem Sefcbner £anbe beroorgingen (ogl. barüber unten). Dber aucb eine Deibe bebeutenber Dergte, Decbtsantoälte, Beamter bot bas £anb nun aufgutoeifen18). 3n B ieliß befteßt ein fletnerer Äreis oon Picbtern, ber bas Perfdjnorfelte unb Sefünftelte ber bumaniftifd)en Pidjtung fetter 'jjeü getreulich mitmad)t unb Perbinbung m it ben Sleichgeßnnten in ben toeftlid)en £änbern bölt. Pas gange Äulturbilb ©ft=

fd)lefiens toirb ein anberes, reicheres, als früher.

17) S t c r m a n n, © . 1

89-18) £. 3- 6 <f> e r f <b n * £ !ftad)rid)ten oon © djriftfteüern unb Sünftlern aus bem H ef^ncr Sürftentfium, Sefcfien 1810, prodjasfa.

243

€m Berods öer le b e n sfra ft 6es 'Proteftantismus ftnö aud) öie 3a^[refd)en n e u e n ^ i r d j e n b a u t e n . @fe folgen 6er roirtfd)aftlid)en Ćntrofdlung un6 6em Ausbau 6ee £nn6es un6 glt'ebern fid) 6emnad) fn 6ie bei'öen 6ruppen 6er D o r ft a 6 t = unö 6er © e b i r g s f i r d) e n (ogl. 6ie Bartel).

Die Deformation bringt, mitbebingt 6urd) 6as neue (Emftromen beutf^er Äuiturformen, einen r o i r t f ^ a f t l i d ) e n 5 t u f f d ) r o u n g 6 e r © t ä b t e ; fic roerben aus Dderbürgerftäbten gu ^anbroerferftäbten, befonbere Bcbeutung gcroinnt bas 5Iuffommen ber ©ud^madjerei. D ings um bie oon ben braubered)- tigten Dodbürgern beroobntcn ©tabtferne biiben fid) neue öorftäbte, in benen bie ©eroerbetreibenben fiebeln. 3n biefen roerben nun bie neuen &rd)en gebaut, nid)t ais JTtittelpunfte neuer Pfarrfprengel, fonbern meift als Begräbnisfirdjen:

in ber ^reiftäbter ©beroorftabt fd)on 1569 bie D tartinsfirdje, in ©efdjen 1585 in

^oig unb 1 5 9 4 in ©tein bie D reifaltigfeitsfirdje, unb in ber Bieliiger ©ber=

norftabt 1ÓOS g le i^fa lls eine D reifaltigfeitsfirdte.

On ber gleid;en 3 ei i beginnt aber aud) bie S o I o n i f a t i 0 n ö e r B e s f i b e n. ©ie oerftarft gunädjft bie alten Dörfer am ©ebirgsranbe burd) Ausbauten unb Heufieblungen unb ermöglid)t f)ier bie ©rünbung neuer felbftänbiger

^ird)fpiele. 1547 roirb bie Sird)e oon Äam i^ bei B ie li^ erbaut unb 1549 in

"Pungau bei ©efd)en ein eigener eoangelifdjer P fa rre r eingefetgt. ffUit bem üor=

bringen ber Lanbnafjme in bie ©ebirgstöier entfteben and) in biefen neue eoan=

geiifdje Dtittelpunfte, roenn aud) erft nur in ber ©eftalt oon Filialen ober

^apetten: 1563 in © utty, 1576 in Diebef, 1587 in B iftri^ , unb gleichfalls in ber groeiten i)äifte bes 16. ober am Beginne bes 17. 3af)rbunbertB in Jftierobgim unb iT)eid)fel/ foroie im anfd)Iiegenben ©treifen ©aiigiens in P o tn ^rtife tsb o rf unb iPoIfsborf=K)iIforoice. Dagu fommen in ber ©bene ©berfudjau (1592) unb pogroisbau (oor 1 6 0 9 ). Don einer Deifje biefer Bauten ift ausbröcflid) begeugt, baß bie Bauerngemeinben fie aus eigener Ś ra ft fdmfen. Dteift finb es bie üifitationsberid)te ber folgenben fatfjolifdien 'Seit1'1) (1679 unb 1 6 8 8 ), roeidje bie

©rbauung burd) bie Proteftanten bcroeifen. Dtögtid) ift eine foldje außerbem nod) bei einer Deibc anberer Sirenen, beren altefte ©rroabnung aus ber proteftan=

tifdjen 3eit ftammt: ^cmiarff 1585, ^ n o fn if 1636, ©rnsborf 1644, Dtaigborf 1648 unb anbese?0V

Die eoangeiifdje Sird)bautätigfeit tr itt erft ins red)te £id)t, roenn man m it ißr ben ftarfen D ü c f g a n g n a d ) D u r c b f ü ß r u n g b e r © e g e n = r e f o r m a t i o n oergieießt, bas ^erabjfinfen gabireießer Pfarrh'rcßen gu Filialen (matres adiunctae), bie HidDbefefgung anberer, ben Derfafi bes ©cßulroefens, bas Dcrfiegen bes ßeinupßen priefternadfjroudgfes, ber bie ftarfc ^erangießung oon

^remben nötig maeßt ufro. IDäßrenb bie Śofonifation bes ©ebirges unb bie Der=

bießtung ber ©iebfungen in ber ©bene gerabe im 17. unb 18. 3aßt-'ßunbert ftarffte ^ortfeßritte maeßten, ftoefte ber Ausbau ber Mrcßenorganifation burd) anbertßatb 3aßrßunberte, bis gu ben Deformen 3ofßfs bem Dergicid)e roirb Har, roie fta rf ber eoangelifcße ©fauben im Onnern 6 er Dlenfcßen lebte, unb roie feßr bie ©egenreformation m it ©croalt oon außen ßereingetragen roar.

Den t ö e n b e p u n f t b i i b e t b a s 3 a ß r I 6 l 0 , in bem ber p ia fte m ßergog Dbam IBengel gum Satßoligismus übertrat, © oßl rourben bie ©tabt-- Hrd)en enbgültig erft 1 6 2 8 , bic DorfHrcßen 1654 eingegogen, aber bie freie ©nt=

faltung bes proteftantifeßen Cebens roar fdjon früßer geßemmt. Die ©rbination 18) i3eröffentlid)t oon J . 3 u n g n i fg „Difitationebericßtc ber DiBgeJe B reslau", Drcßiöiafonat ©ppeln, ©. 1.

20) 3- £ o n b g i n, K o ścio ły drewniane na Śląsku Cieszyńskim , ©efeßen 1932, an oerfeßiebenen ©teilen.

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etmngeltfdiei: Paftoren aus 6em Pefdjner ©eB.iete enóet m £iegm ^ 1612, tn n)itten=

berg 1618 fur immer, ^ ü r eine gerofffe ^eitfpanne retd)te 6er Ijei'mifdje Pnefter=

nad)tt»ud)s nod) aus. 5lber als 1654 6 ie l e b t e n P a ft o r e n a u s i f j r e n R e m t e r n o e r t r i e b e n r o u r ö e n , betraf óiefes ©dpcffat roof)l mefft Perfonen in fdjon üorgefdjn'ttenem Filter.

P u r ^ 6 as festere ©refgms tuuröe öie lä g e 6 er et>angeHfd)eit ©eiftfid)en, foroett fte ftd) uberfjaupt im £ an 6e behaupteten unó nid)t als €?cufanten in 6ie

$rem6 e sogen, oon ©runö auf geänbert. 3tus redjtlid) 0 6 er 6od) guminóeft tat=

fädjlid) anerfannten P fa rre rn rouröen fie 311 red)tIofen, uon 6 er ©taatsgeroatt oerfolgten „ p r d 6 i f a n t e n ” , öie nur im ö u n fe l 6 er ifladjt, in geheimen fammenfünften auf 6 en fPalöroiefcn 6 er Besfiöen,- ihr ü m t uerrid)ten fonnten.

Ungebahnt rouröe öiefe ©ntroicflung f<hon 1 6 2 8 , als eine Beihe uon Sird)en, namentlich ©täöten, eingejogen rouröe. © 0 roirö non 6 em lebten P fa rre r Don ©chroarjroaffer, ©abriel tüifocfi, 6 er nach ferner 5lbfet3ung Ü ifar in pieg rouröe, berid)tet, öaß er fich non hier aus heimlid) 3U Slmtshanölungen nach

©djroarjroaffer einfd)li^. öabei fanö er auch &en © 06 in 6 en flu te n 6 er an=

gefchrooUenen Ü3eid)fel21).

Pad) 1654 fehrten öie beiöen aus Bieli'h ftammenöen Paftoren r»on ^eingen=

öorf unö i^amih, Hefitius unö Ifleugebauer, in ihre Daterftaöt jurücf, roo fie in

öorf unö i^amih, Hefitius unö Ifleugebauer, in ihre Daterftaöt jurücf, roo fie in

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