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ein fvöi)Ud)ee (5eläd)ter.

2111

'

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:efe

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Tienfdjen in

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er ©tube |i'nö für eine

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eit g(dd) großen Ambern, offen unb ofiiTe ©d)eu. Unb es ift eigen, toie in all öem

©rubei um mein BiI

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man troi? ber gleidjen ©pracze, tro^ der g le ite n Steibung bie nadjfommen ber Soioniften Ijerauefermt: ii)re Beilegungen finb ruhiger, oer=

laltener, if)re füorte «nb ©aije ibebadjter. Jttandjmal fteigt fogar aus einzelnen ii)rer IBorte tmb ©efpracfje ein gemiffer © toij auf: J a , ja , bie $rau I)at eben non to eit i)erfommen muffen, um unfere Äoloniften gu 3eid)nen . . . .

Sec ffunge.

Dn ftrafiienber ^eiie evmadft ein neuer ^o^fom m etm orgen. lü ir finb ftüi) auf, beim t)eute roollen mir fort.

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fber bas eigenartige ©cfiidffal ber unter=

gegangenen ©ieblung i)ält uns uod) immer gefangen, lägt uns md>t fo balb los.

Hub bei ber bllorgenmafdie am fl einen Bad;, ber fid; fjinter bem śja u je burd) tauglänjenbe IBiefen fd)längelt, toirb besljalb beftimmt, bag toir toenigftens nod;

b is gum

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lbenb bleiben, erft mit ber finfenben ©onne toeifettoanbern toollen.

©o finb toir jum legten JHale auf bem tOege ju unferen neuen §reunben.

Bei bem fteilen ^ang, fnapp an ber Brucfe, fommt uns mit oielem £ ärm unb ©e=

fd;rei eine ^oljfugre entgegen, brei hefige ©tämme geben bem mageren ipferbcgen fcgtoere 2lrbeit. ^ludjenb ftemmt fid) ber ©orale in bie 3ügel unb gegen bie plante bes btoffes, bas immer toieber nad) red;ts ausbrecgen mill unb bie fd)male

§agrbagn gu oerlaffen brogt.

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toei jüngere Burfdjen finb bei ben ©tämmen unb

^interräbern bemüjjt, ©rbnung 311 galten unb 31t bremfen. IDie mir ben be=

garrlidien Sam pf gmtfcgen ^ugrm ann unb 'Pferb ftaunenb betradjten, ruft er uns erflärenb ju : „©0 ein © oral, fo ein oeoflucgter! Derfauft er mir biefes Cuber oon einem Pferb. Don einem Äacuffel ift es, fagrelang gat es bort ge­

arbeitet unb fegt mill es immer nur im Greife gegen, nie gerabeaus! ©er

© auner, ber!" ©rog ber gefägrlicgen ©igenfcgaft m irft biefes Sarujfelpferb unenb- li ^ fomifd;, mie cs ba feine fd;roere £aft ben fcgmaten unb fteilen ^agrmeg ginab gemogngeitsgemäg im Greife gerumjufdjleppen oerfucgt . . .

Don ben lärmenben „tfüü!" unb „£}ott", ben fcgreienben $ u m fe n angelocft, erfdjeint unfere Bäuerin oor ber © talltür, ftid;t bie Bfiftgabel in ben Dünger- gaufen, roifcgt fid; bie t)änbe in ber b trb eitsfd ^rje ab unb ginft auf uns 311. „Ja, ja , fo ein oerbregter ©aul ift genau fo mie ein iTtenfcg, ber fid; roas Derrücftes in ben Sopf gefegt gat!" begrügt fie uns fd;on oon meitem um unm ittelbar banad;

bittenb fortjufagren: „Bleibt bocg nod; bei uns! fP ir fonnen ©ud) fügren, 311m

©elb ba oben na ta fcgneiffacg!13)" Ogr ^erg fcgeint bereit, uns alle Beicgtümer ber ©egenb 311 geigen, nur bamit mir nod; bableiben. IDie fie uns nod; immer unfdjlüffig gu fegen oermeint, mirb fie energifcg: „üommt!" Dann binbet ge rafd) igr Śopftud) fcft: „ € r foil es eud; geigen, ber ^am pel, er gat fold;es ©elb gefun- ben!" ©ie gofft, bag bas uns bod; loden mirb, fcgeint aber gu fürd;ten, bag mir igr nid;t glauben. „ Ja, ja, es ift fo, fommt nur!"

Balb fteigt fie oor uns bie fteile lUicfe bergan, mit igrem eingebunbenen franfen §ug gegt bas n u r tangfam. ©ben am fjang ftegen oereingelte Jü tten , roortlos unb ein roenig aufgeregt oerfegroinbet fie in einer berfelben. 2lber balb fegrt fie fopffcgüttelnb unb oerärgert gurüd: „Der Dummfopf! ^ a t es gegabt, aber fo einer aus ber © tabt, ber gat es igm um ein paar ©rofegen abgefdjmägt.

2lber ber ba nebenan, ber gat and; folcges ©elb gefunben!" © ie '3 ei g t.a u f, ein fleines, fauberes B lodgaus am fonnigen ^ang. „Sjeij,

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ógef, fornm!" ruft fie oon meitem einem jungen ifRenfdjen gu, ber oor ber ^ ü tte im ©rafe godt unb feine

©enfe bengelt.

£angfam legt er ©enfe unb fjam m et beifeite, fegaut rugig auf uns iläger»

fommenbe. Dann ftegt er mortlos unb bebäegtig auf, fommt uns ranf unb grog 13) 2tuf ber © cgneife.

entgegen. (Etroae fft in ferner Haltung un

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Bewegung, 6as einen oufblicfen laßt iinö gtcingt, i^n fcJjärfet als fonft einen Gremien anjufe^en. Hnó öann fteijt oor uns ein Butfd)e mit langem, [djmalen B efi^t, btenber un6 blauäugiger als id>

je einen fai). ©dmetl raunt uns bie Bäuerin gu: „©eine JTlutter mar bie ©od)=

ter com itblaraften ¥ d % l" uni» oerliert Jid) bann unbekümmert um [eine ©egen=

m art ein roenig im ©rinnern: „3a, ja, bie mar eine ©rofje, fo fdjlanf wie eine

©anne. ilnb bie £>aare, bie bie geijabt bat- $rau, wenn iljr <bie gefeijen battet, roie ein ßornfelb Ijaben bie im ©Dnnenfd>ein geglänzt. 3a, ja, ein ©efid)t roar fie mit ifjm!”

Slnbemeglid) bat ber Burfdje ben lebten © orten ber Bäuerin gugebort, nur flüdjtig uns mit feinen Bliden abgefdja^t. Run w artet er oerbatten bacauf, w as man oon ibm mill, ©ifrig rebet bie Bäuerin auf ibn ein, nur fetten ftellt er eine

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toifd>enfrage. Dann roenbet er fid) fragenb an u n s: „©oldjes ©elb roüraf^t Ob^

gu fefjen?" unb als mir bejaben, roenbet er ficb fdjon bem Raufe gu: „

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a, gmei

© tüde bat bet Üater gefunben, im ffimmer binter bem Reil:gen liegen frei"

Rad) einer © eile bringt er bie ©fingen, © it baden uns im ©tafe niebet, betradjten bie papierbfinnen ©ilberftfide. ©ine ©finge ift aus bem

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ai)re

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, bie anbere oon

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Ó, bet'be ( geigen ©igismunb I. oon ©ölen, © ir entgiffern langfam bie Dnfdjrift um bas bärtige Rönigsbitb mit ber fdjiefen Rrone. ©l)c»

ffirdjtig unb neugierig nimmt aud) bie B äuerin bie ©finge in bie Ranb, fcbaut fid) bie Bilbfeite an. „Ratte er fie nidjt gerabe auffeigen können, bie Rrone", m urrt fie bann mtfjbüligenb unb ©rbnung brifcbenb, „roarum, roenn er fcfion eine aufbat, fo fd)ief? Oft ein Sonig unb kann fiR nid)t mal eine Rtone gerabe auffetgen!"

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bet ber

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ria

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a glaubt fie gleid) belebten gu muffen: „Die bat et nidjt f^ief auf»

gefeigt. © a n fagt oon biefem tfönig, bag er einmal gepflügt bat am $etb. Der gnedjt mill bie ©ferbe antreiben, knallt mit ber ©eitfdje unb ba ftbgt ber ©flug an bie S r one, bat fie aufgeadert. Daoon aber ift fie fo ein bigdjen oerbogen!"

Die Brofigkin bat ibm gugebort, aber i'bre Ranbe fpielen oerträum t m it ben

©fingen unb iijre ©ebanken geben um bas ©elbifinben. „3a, ja", finniert fie, „es lagt einem © e n f^ e n keine Bube. Ommer roieber mfiffen bie Deute bier fu^en geljen, aber fie finben meift nur ein ober gmei © tö d . © a n mfigte _ balt ben Ramen miffen, bann konnte man fdjon alles finben!" „

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a, bamit es einem fo er»

gebt, roie bem ©olbaten" ladjelt ber 3unge oor fid) bin- ,,©ie mar bas?" frage idj ibn, um ifjn gum Beben gu bringen. „Bdj, fo fagen es balt bie Deute”, meint er entfdjulbigenb; „©in ©olbat foil es gemefen fein, ber mar Ijier auf Urlaub.

Ommer, roenn er bie ©djfen bütete, bat er gegraben unb gefudjt. ©inmal im

© alb, bei fo einem befonberen Baum, ba bat er mirklid) an ber ©urgel ein ©e=

fag mit ©eib gefunben. Daoon bat er fid) nur ein bigel genommen, bas übrige roieber bort oergraben, für fpafer. ©r mugfe Ijalt roieber gum © ilita r gurfid, bat bort lange gebient, © ie er gurfidfommt, ift ber ©alb abgebolgt, er bat bie

©teile nidjt mebr finben können, fja^if Kilometer oon ber ©renge foil es ge»

roefen fein, fagen bie Deute."

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a, fa" n id t bie Bäuerin. Diefe ©efdji^te bat ibr meljr gefallen, als bie oorljergebenbe. Da ift für fie nicbt nur eine © abrbeit babinter, fonbern aud) eine leife Roffnung, unb barum beginnt fie roieber laut gu benfen: „© an mfigte nur bie richtige ©relle finben, bort brinnen ift fo ein ©tein, ein behauener, roenn man an ben anftögt unb ign finbet, bann bat man bas gange ©elb!"

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eigt aber roirb es bem Burfdjen roo'bl fdjon ein roenig gu oiel. ©eine Bugen giegen fid) gu»

fammen, roerben fpottifdj unb kügl. ©r fallt rafR ber Bäuerin ins © ort, reigt fie m it einer knappen ©rgäglung aus igren fdjonften ©raumen: „Rat man es bann roirklidj? ©inmal ift ja aucg einer gekommen, fo ein ^iffek'11)! ©r gat einen

© tod gehabt, gat gefagt, er braudjt bamit nur neunmal fdjlagen, gleid) roirb er

“ ) © fiffifu s .

Me ©telle fycibcn. Dunn ift er tjincnisgegcingen mit le u te n , 6ic es ttjm geglaubt baben. i>at auf 6 k €r6e gefc^lagen: bud), bu<b, bud) . . neunmal. Ütber mas mar? Hix, n u t geflepft Ijats!" . . .

iDir roambern mie6er gum £)aus unferes iX^t'rfee gurud1, aber nkfif mebr allein, 6er Butldje gebt mit. Od; babe ibn gefragt, ob er fid; jeidjnen kiffen mürbe unö er bat nur furg geantmortet: „ Ja, marum ni<bt? töenn es nur eine ©tunbe bauert, fann icb eud) ftill fi^en, mebr nicbt. ö a n n muft id; roieber gu meiner Arbeit!" ilnb ba fein ganges ©efid;t eine Mare linienfübcung geigt, fi<b lei<bt einprdgt, fo roirb mobt bie ©tunbe nellauf genügen . . . .

£lnb bann finb mir roieber in ber ©tube, fn'e gange fam ilie um mid; berum, feber ©trid; roirb uerfolgt, alles ift gefpannt, roie „er" auf bem ^eidjenpapkt ausfeben roirb. (Fr aber fi^t non allen, .bie i<b basber t y z i in biefem ff immer geidmete, am unberübrteften ba. Od; )ud)z i'bn gu beroegen, vo n feinem le b e n unb ben alten SblDniften gu ergablen, aber et roill nid;t fo red)t. blb unb gu berichtet er in ein paar fnappen, bürten ©ätgen, bag er fd)on beim iU ilitar gebient, fd;on in ber ©fabt roar, ö k alte Solonie bort unten im Ifunbstal, ad; ja, feine iTtutter bat mand;mal baoon ergablt •— aber er roirb nid;t fo redjt roavm babei.

€ r fd;aut nid;t in bie Üetgangenbeit gurüd', füblt nid;fs befonbereo baran, bag er mütterlid;erfeits non ben Soloniften abftammt. <Db er etroas beutfd; fann?

„Hein, aud; bie bRuttcr bat ni<bt mebr oiel gerougt, n u r ein p aar IDorte! € s ift aber fd;abe, benn eine frembe ©iprad;e foil man immer fennen, bas ift gut in ber Föelt!" öiefer fnappe ©ab tut uns innerlid; roeb, aber er ift ber (Fnbpunft einer €ntroi<flung unb fenngeidjnet fd;arf bk britte Generation biefer Soloniften unb insbefonberc il;n felbft. IDas bem alten Brofig fold;es ^eimroeb oerurfad)te, bag er baran alle bie J a fy u ro t feinem ©terben litt, bas ift für bkfen jungen lTlenfd;en nur mebr eine frembe ©pradte. iDas bie alte Brofigmufter innerlid;

groang, bie leigten Bcfte ibrer (Frinnerungen berausjufram en, bas ift für {f;n, im

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e<bfel ber ©efd;led;ter reftlos v)erfd;üttet, oerfunfen.

flnb bennod): roie er fo bafiigt, ein bigcben bevb unb nerfd;loffen, ba ift etroas in feinem itkfen, nid)t nur in feinem Gefidjte, feiner fjd tu n g , bas irgenb=

roie an eia beutfd;es Bauemantlitg erinnert unb mir oertraut fdjeint. — IDo mag es nur gerocfen fein, roo id; trog aller frem be ben gleichen l)aucb oerfpürt, al;n=

liebes gefühlt habe? iüo mir trog einer anbersgearteten ©egenroart eine beutfdje öergangenbeit enfgegengbfeudjtet bat unb mid; fd;roefterlid; gefangennabm? Od>

mug, roäbrenb ber Bleiftift über bas B apier gleitet, angeftrengt nadjbenfen, mug mich nod) beffen erinnern! Hub roäbrenb id) fo gutiefft id) mid; bineinbordje, ift es in ber ©tube ftill geroorben. Od; habe nun

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eit unb fluige, nach fenem Gleid)=

flang gu fud;en, ben id; irgenbrok fpüre unb bod) nicht faffen fann. £0o roar es rttir, roo unb roann? ü n b fegt, fegt bämmert es mir auf: bamats in ben legten Sriegsfabren als id; in k rafau für einige ffeit Builerei ftubiertc. Ö am als, als id; erftmalig inmitten einer polnifdfen Itmroelt roeilte, fern oon babeim unb bet m ir pertrauten fnutterfpradje.

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s mid; einmal bas beige Ijeimroef; paefte, bie brennenbe ©ebufudjt nach beutfd;en © orten unb beutfd>en ©enfdjen. ©a roar id; im blbenbbämmern tobtraurig unb mutkrfeelenallem burd; bie

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lltftabt ge=

roanbert. ilnb bann, bei ben Gudjballen, in ber STlarienfirdje, ba roar id; plog=

lid; roieber ein ©tücfdjen babeim geroefen, oertraut unb geborgen burd; bie ©prache ber Bauten einer bcutfdjen Dergangenbeit. B ort, oor bem mächtigen ifauptaltar bes Öeit ©tog, ba batte id) beutlich gefpürf, roie einen aud; aus totem fjolg heraus bie ferne ffeimat imb bas eigene Öolf gtügen fonnen, rok man in ihnen ficb felbft roieberfinbet.

©eltfam, roiefo ich gerabe bei bem jk'ebnen biefes Burfd;en fo ftarf an beutfehe

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rt erinnert roerben mugte? Dielleicbt besroegen, roeil bei il;m äugere Geftalt unb innere ©efinnung im ©iberfprud;e gu einanber fteben? Bi eil cid; t bes=

halb, roeil bei ihm ber Derluft bes beutfegen Dolfsfums ein enbgültiger geworben

iff iiixi man an öas ntinmef)i' Detlonene am f(^äi'fffen erinnert m irt. 0óei: pief=

Icid)t and) fresmegcn, roetf in feinem -ilntlil], 6an id) nun £inie urn lin te nnd)=

jeidme, irgen6 efmas in ik r mintage pIo(3lid) abb rid) t mrt ein anöeres, mid) frenrt nnmuteubes ©ein afjncn fa0t. 6 o true sum Seifpiei ijart neben óem ^cll=

ften Blau -6er Gingen ein frtffnm itonifd)er, fa faff g rauf a met ffug 6 er

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ltigenlli

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er liegt, ©ber mic 6ie ©djinalbeit bee Sopfce non ber breiten ©uerlinie bee B um bee )al) g effort m irt . . .

ö e r B äuerin iff bae lange ©djweigen in ber ©tube ein roentg ainfjeimtid).

geroorben. ©ie iff lang'fam unb leife ijinfer mid) gcfreien, fd)aut mir über bie

©dmitern unb fiel)t, mte id) faff gebanfenloe an feinem Biunbe fierumjeidrne, immer roieber .btefefben ©tridje. ,,

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fd) ^rau, fein großer Bbunb gefällt eud) mol)!

nidjt?

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a/ )ai rsen Ijat er and) non feinem Dater. lüenn ber

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Ute bas Blau! au|=

reißt, ba mod)te man gleidi meinen, man fällt ßinein!” ilnb bann menbet fie fid) ein roenig enboft an ben Butfdjen: „©ißt ba unb fannft bas Blau! baum auf=

friegen. Baff bod) gefeßen, baß bie $rau gern non ben alten feiten ßört! Beim (Jebernfcßleißen ober menn fie fonft im iBinter mit ben jungen Btäbdjen gufammen»

tommen, ba meiß er fd)on genug s« ergaßlen, ber Serl!" „ 3 a \ läd)e{t ber 3unge-unb feine Bugen sminfern bem Bauern gu, „im IBinter, am Bbenb, ba ßat cs fdjon feinen

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roecf nom „© trafdjaf"16) gu ergäßlcn. ö ie Bbäbl ßaben bann fo eine Bngft, traun fid) nidvt allein nad) ^aufe 311 geßen unb laffen fid) bann gern im ©unfein begleiten!”

3eßt, ba ts gefagt worben ift, baß er aud) mancbes weiß, füßlt er fid) bei feinem (Bßrgeig gepacbt unb beginnt wirflid) eine Beiße non <

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efd)id)ten gu icr=

gäßten. Bber wenugleid) er aud) orbeuttidjere ©äße form t als all bie anberen, flar unb oßne Bbweicßuugen ergäßlt, merft man bennod) jeber feiner ©efd)id)ten an, baß er beriet meßt gum ©paß ergäßlt, nidjt boran glaubt. € r beridßtef nie oon ©elbfterlebtem unb ift biefen Dingen gegenüber ruel fritifd)er eingeftellt. Bud>

feßt bleibt er gurinfßaltenb, uns ©tabtmenfdjen etwas fremb, irgenbroie bebadjt,.

fid) nid)t btoßguftellen. ©0 nergeßt bie ©tunbe, bie er fid) fclbft non feiner B rbeit beurlaubt ßat. ©anad) perabfcßiebet er fid) ebenfo gelaffen unb oerßalten, wie er uns begrüßte. Slnb roäßrenb er weggeßt, urteilt ißm bie Bäuerin nad):

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a, §t<M, er ift ein feßr fleißiger Burfd), immer bei ber Brbeit, unb w as er mad)t, bas ift orbentlid) gemad)t. B ber er ift ein bißl ftolg, nid)t fo wie bie Bt.rfdjen im Dorf. € r fdjreit unb lärm t nidjt m it ißnen an ben ©onntag=

abenben, fißt and) wenig im iB irtsßnus. 3a, ja, er ift ßalt meßr für fid}

unb für feine Brbeif. ifaben ©ie bas ifaus bei bem angefdjaut, ijrait? ©0 wie e s außen ift, fo ift es aud) brinncn, bort tonnte man am ^ußboben effen,

$rau, fo rein ift es bort!"

*

Bun, ba ber leßte ©ag im ißunbstal perronnen war, gießen wir burd) bie Dämmerung endgültig ßeimwärts. © terne erwadjen oben am iß immer, Berge unb IBälbtr rerfinfen im IBanbern. —

© tärter als wir es fe gebad)t, ßatte ber Bbfdjteb an unfete fjetgen ge=

griffen. £ a u t weinenb ßatte bie Bäuerin mid) an fid) gebrüdt, wieberßolt ge=

beten: „itommen fie wieber! Sommcn fie beftimmt wieber!" ßatte mir bas

©efid)t leife unb fdjcu geftreidietf unb gum Bbfd)ieb ein Äreugjeidjen über meine

© tirn gemadjt. ©ute unb ©cßmerg lagen auf ißrem fonft Jo ßarten, abgearbei=

teten ©efidjt . . .

B nbers bet Bauer, ©feif unb ftumm war er bageftanben, er, ber uns fo nie! icrgäßlt ßatte. B ur in feinem ©efid)t ßat es mantßmal gegudt.

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aft unbeßolfen ßat er mid) bann gebeten, ißm nod) einmal bie Bilber gu geigen. Stnb

151 0 efpcnft.

»äfyteri'i» id) fu ifjm © tu d für ©tücf oorlegte, f)at er in ©eönufen grnicft: „ Ja, ja, üas I)attc 6er gottfefige Dater erleben feilen; immer I)at er auf Jo etroas geroartet . .

ü n ü barm f)at uns if)re ©öte unb ^ürforge faft befd)ämt. € in madjtigea

© tü d bunflen Bauernbrotes tjatten fie uns forgfam abgefdynitten, ein ©ddd;en getrodneter ©d)roamme, eine (Jlafdje felbftgemad)ten ^im beerfaftes urab anbere Dinge iljres fargen le b e n s gum B'litnefimen bereitet. Unb jo roie fie oorljer febe 6 ab e roortreid) abgelefynt, fo roollten fie aud) fetjt feine ©ef^enfe, nur roieberfommea feilten mir . . .

©dfroeigereb roanberten roir burd; bie Had^f unb bie ©tille. 2lb unb ju fd)roang aus bem Dunfel ein fäljes, Reiferes ^unbgeflaff l)od). 6 0 aljnten roir

©oralenfjiitten am ^ange, in benen fein It'djf mefjr ieudjtete, alles fd)on fdilief. . . fDoljltuenb roar nad) ber p i l e ber (Erlebniffe, nad) all bem (Erfdjauten, bas

©d)roeigen unb bie Ciufamfeit ber Had)!, lin s felbft uberlaffen, fonnen roir nun bem tieferen ©inn ber eerronnenen ©age nadjfpüren, ofjne eon ben roedjfelnben Bitbern einer burdjroanberten ©egenb abgelenft gu roerben. H ur bie fem ale

© trage unter unferen p g e n , ©terne über uns unb Derfonnengeit im ©emüt, fo roanberten roir bagin. h in te r uns aber bleibt eerfunfenes Deutfcgtum. H ur eine roingige tüalbarbeiterfolonie, oergangen im tÓedjfel breier ©efd)!le(^ter.

Unb bennod) ein © tüd ©ragif, ein © ^ id fa l mit tferjblut g e trie b e n . t)ier gatten roir greifbar gu fpüren befommen, roas es geigt, aus einer grogen unb fiegeren

©emeinfdjaft gerausgeriffen in einem fremben Öolf fid) felbft übertaffen gu fein, unb in biefem gu oerfidern. ©elbft gier, roo es feine berougte unb geroollte ©nt»

nationalifierung gegeben gatte, roo alles aus einfad)em 3roang bes tägli<gen ©e=

bens oor fieg gegangen roar, gatte es ffergeletb unb ^eimroeg genug gegeben.

ü n b roägrenb roir burd) bas bange unb fd)roere Dunfel einer Besfibennacgt unferer tgeimat unb ber ©eborgengeit eigenen D otfstum s entgegengogen, fpürten roir bie tfärte unb ©roge bes eben ©liebten: roas gier auf nur roenige STtenftgen unb eine fnappe

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^ltfp<:iiine gufarnmengeballt auffegeint, bas ging im gangen ®ften, an eielen ©teilen unb ©rten, in oieten ^ergen unb ©cgidfalen un=

erbittlid) unb unaufgorlid) oor gd), überall ba, roo D eutf^e in frembem ÖoIfs=

tum Debensmoglicgfeiten gu finben fuegten.

ßerbert prange, Döbau t. ©.

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