Hudj bei 6 t. Binceng ift beutlidj gerooeben, baß petec B31aft übec
©cunb unb Boben an bem Bceslauec ©beeübeegang Decfügen Fann, ja, es ift offenFunbig, baß es fidj bei bem ©Ibing (bis 3uc Sabecne an bec ©bccbcücFe!) unb rooßl audj bei ßaroallcn um alten §amilien»
befitj Ijanbelt.
,,4J Mon. Pol. II, 15; gut Datierung J. Rg. 25.
' ” ) MGH., Ss. XVI, 0 . 187.
3enfeits Dec ©bec ift petecs Bcuber Bogusiom begütert; ec beßßt bort bie HbalbectFicd)e, bic neben bem Dom, bec BurgPirdje 3u 6 t. 2ïïartin unb geroiß aud) ber BlidjaelisFirdje ais bic älteffe Bres
lauer ßiedje gelten muß’7*); bie flbaIbertFirdje erfdjeint alfo ebenfo als ©igenPicdje bec §amilie bes peter ZDlaß, roie bas für bie îïïidjaelisïicdje urfpcünglidj anjuneljmen ift. <£s ift an3uneljmen, ba(3 petec bei bec ïeilung ber ©cunbj)eccfd)aft um ben ©berübec- gang bas redjte §lußufec unb bas 6 anbgebiet, Boguslaro aber bas linFe §lußufec ecljalten jjat.
IDidjtig ift nun, baß mit bem „6anb" offenbar ¡wei geroecblidje 6 tätten nerbunben ßnb: eine îabeene unb eine gleifdjbanP, unb baß bec Ælbingbefif} ßd) bis 3U einer roeitecen îabeene ausbeljnt, bie auf bem redjten ¿¡lußufec in bec Kälje bec BcOde liegt, p e t e r s Bef i t } Ijat al f o gemi ffe geroecblidje g un P t i o n e n inne, bie an fid) 2? e g a 1 finb. Hod) beutlidjer roicb bas, roenn mir auf ben fltacPt ßinroeifen, bec bem Bincenöftift bei feiner ©cönbung gefdjenPt roirb unb bec nun doc ben ©oren bec KIoJtecFicdje (ante atrium ecclesie) ftattfinben foil. Diefer BtacFt ift geroiß Peine ÎTeufdjopfung;
benn es ift nïdjt an3une|)men, baß bec ©berübecgang 3uc 6 eite einec bec roidjtigften Sanbesbucgen nid)t aud) mit einem BîacFt necbunben geroefen roäre. ßiec ift bas Bincen3Ploftec als îïïitecbe bes Bceslauec Beßßes bes petec IDlaft aud) ©ebe bes lïïarPtes, bec ein Jubeßoc bec gefd)enPten ©cunbfieccfdjaft ift, — ebenfo roie bas 6anbftift mit bem 6 anbgebiet unter anbecem BrücFen3oII unb §äljcced)t ecjjâlt. B3ic fejjen bie §amilie bes Petec IDlaft alfo nïdjt nue im Befiß non ©cunb- beßß am ©berübcrgang, fie ßat aud) bie älteften ßirdjen außerhalb bec Bucg-Dominfel unb ben 3«>ll/ foroic ben 2KacPt unb bamit oec- bunbene geroecblid)e Befugniffe (©abccnen, ¿jleifdjbänPe) inne: bie
§ a m i I i e bes pet ec ID I a ft ift bie a l t e ft e bePannte
©cunb* unb Î Tl acPtl j eccfdj aft oon B c e s l a u .
BJie Dccßält ßd) ba3u bie l)ec3oglid)e B u c g ? 3um älteften Beßtj bes Bincen3ftifts gefjöct aud) bie BucgPirĄe 3U 6 t. ÎKactin. 6 ie ecfdjeint nidjt unter ben 6d)enPungen bec ©cafen, fonbeen 3U Ein
gang bec ilcPunbe non 1149 untec ben ©üteen unb Kedjten, becen Beßtj bec ßec3og oerleijjt. 6 ¡e ffeßt 3ufammen mit bec Benebict- Fapelle bec Siegnitjcr Burg unb ba3u geßöcenben ©Oteen unb ©in*
Pönften, mit bem BíacPt auf bem ©Ibing unb bem in Softenblut, bec
Sabenne am ©nbe ben 23nüd?e in Bneslau mie ben Sabenne in polsnip (bei ßantp), 3U meid) lepteneu bcei ©üten geböten, foroie 3ottroip, bas Öec3og ZDiabislaro bem 6 tift im Ilmtaufcp fön bie ßälfte non Snebnip gegeben bat- paben biefe ©üten unb Re<pte pien nod) einmal roiebenpolt, roeil pe gccabe föc bie §nage bec IKantiniEincpe roieptig finb. Befonbens an bem lebten Bepptitel micb beutlicp, melden ©pa*
naEten bie ©üten unb Recpte paben, benen Bepp ß®n3og Boleslaro IV.
1149 necleitjf, opne bap pe unten ben 6 cpenEungen ben „polnifcpen
©nafen" angefüpnt pnb. ©eroip ift gottroip unfpnünglicp pen3oglicpen Bepp, aben ZDiabislaro II. pat ipn gegen ein 6tiftsgut (palb ©neb*
nip) eingetaufdjt, unb men biefes gefcpenEt pat, roinb nidjt gejagt177).
Den ßen3og übengibt bem ßloften bas AtanEtnecpt auf bem ©Ibing unb in ßoftenblut unb beftimmte ©abennen, — bespalb bnauept en niept bie ©nte felbft gefcpenEt oben bie IKänEte unb ©abennen enft bei bem Ilbengang ben ©öten an bas Stift eingenieptet 3U paben; min paben beneits ge3eigf, bap Jorootil ßoftenblut als auep ben ©lbing als SdjenEungen bes peten ZDIaft an3ufepen pnb. Damit minb aben beutlid), bap bie ZlnEunbe am Anfang Bepptitel anfüpnt, üben roelcpe ben ßen3og als 3npaben ben Regalien 3U nenfögen pat, — opne bap bamit gefagt mäne, bap biefe Regalien nidjt im Rapmen jenen ©nunb*
pennfepaften ausgeübt monben pnb, benen Bepp* unb Recptsnacp*
folgen bas Bincen5ftift roinb.
Bon biefem ©eficptspunEt aus enpalten aud) bie gefcpenEten BungEapellen 3U 6 t. ITCantin in Bneslau unb 6 t. Benebict (unb
£onen3) in £iegnip ein befonbenes ©epept. ZDin fepen pien non ben 6 fiftsbeppungen in unb um £iegnip ab unb befcpnönEen uns auf bie Bneslauen RlantinsEapelle. Den ßen3og öbengibt bem Bincen3ftift biefe BungEapelle; bie Bungen unb bamit auep benen ßinepen pnb ebenfo ein Beftanbteil bes ßen3ogsnecpts roie jene gemenblicpen §unE*
tionen, non benen foeben bie Rebe man. Aben men ift in Bneslau 3npaben biefes an pep pen3oglidjen Recptes? ZDin paben gefepen, bap ben ©benöbengang, ben ZTCanEt unb bie alten ßinepen naep allem, roas min roipen, in ben ßänben ben §amilie bes peten IDlaft pnb, — follte lebiglicp bie Bungbominfel aus ben ©nunbpennppaft penaus*
gelöft fein, roelcpe am ©benöbengang bie pen3ogli<pen Regalien aus*
übt? Bung, ßinepe unb jene ©nfepeinungen bes geroenblicpen £ebens, roeldje bie flaroifcpe 3eit fepon ausgebilbet pat, gepönen an pep 3U*
m ) 33g!. o. 6 . 76.
Jammcn; bec ßaftellan ift aud) öcßußßecc bec 23ucgEicd}e178). 21 n 5 t atf ädj l i d) ift ja pe t e c XB1 a ft 3 n ß a b e c bec B c e s l a u e c Saftei l anei . <£c ift com es17"), gchjoct alfo bec ceidjstcagenben
©djidjt an, in becen ßänben ficß bie ßofämtec mie bic pcoDin3ämtec befunben hjabcn t8°), bacuntec doc allem aud) bieSaftellanenämtec181).
Das £otenbud) non £ubin bejeidjnet petec ausbcütflid) als comes W ratislaw iensis18S), petec ift al)o 3unäd)ft einmal Saftellan non 23ces*
lau, unb als foldjec roenbet ec nun feinec (Stiftung auf bem filbing ben 23eßf} bec BucgEapelle 3U 6t.2Kactin 3u; ba bie 23ucg abec ein
£eil bes ßec3ogsced)tes ift, roicb biefe 6 djenEung erft babucd) nectits*
roicEJam, baß fie bucd) ben ßec3og felbft ausgefpcocßen roicb. ßiec in bec 23ceslauec 23ucg ßaben roic in ¿Datjcbeít ben 6 it) bes petec 2Blaft 3U fueren ,8,J.
flbec petecs ötellung ift bod) eine umfaffenbece als bie eines comes castellanus, felbft bes ßaftellans einec Bucg Don bec ZDidjtlg^
Eeit bec Bceslauec. <£s ift be3eid)nenb, baß petec in ben 3eit»
genofpfdjen «Quellen bei «Sctlieb als „ditissimus Boloniorum princeps“
(ein fefjc ceicßec §0cft bec polen), in ben 2Kagbebucgec Hnnalen als
„quidam princeps Poloniae“ (ein geroiffec §ücft Polens) be3ei<±inet roicb unb baß in biefen Hnnalen becidjtet roicb, petec ßabe in 2RagbC' bucgbieReliquien ecbeten, „ad propagandtim s u b s u o p r i n c i p a t u catholicae religionis cultum“ (um in feinem gücftentum bsro. untec feinec ßeccfdjaft ben Kult bec Eatßolifcßen Religion aus3ubceiten), unb ec ßabe bei bec «Sinßolung bec «Scheine bes ßl. 23incen3 in Bces*
lau „omnes p o t e s t a t i s suae captivos“ (alle «Sefangenen feines 2Radjtbeceidjs) fceigelaffen unb roäce bann „coadunitis terre illius primatibus“ (mit ben 3ufammengeEommenen «Scoßen jenes £anbes)
” *) S t a n i s l a u s S u t c 3 « ba, « S c u n b riß bec p o ln if d je n U e r fa ffu n g s g e fd p d jte , n a d j bec 3 . p o ln . H u f l. ü b e rfe fjt n o n I D ilije lm <£tjniftiani, 1912, S . 21 {f.; f j . § . S d j m ib , D ie 2 3 u rg b e 3 ¡crsD e cfa Jfu n g b e i ben fla u ifd je n B ö l l e r n (3 a ljc b ü c fje r f ü r f iu lf u c u n b
«Sefdjidjt« bee ß la n e n , I L § . I I , 2, 1926, 6 . 81 ff.).
" • ) M o n . P o l. I I , 16; ß a e u s l. U ., K e . 1, 3 , 4, 5 ufro.
,80) ß u f r ä e b a , S . 19 ff.
,el) Sdjmib, S . 92.
18‘) Mon. Pol. V, 620.
188) D a ß P e t e r e in e b e fe ftig fe c u r i a in b e r K ö jje b e s B in c e n 3 ft if f s jja tfe («Seünbagen, 3 . 12, 1, S . 9 2 ; g r ie b b e r g , S . 17), ift u n g la u b r o ü c b ig u n b ro ic b eeft in b e r C r o n . P e t r i ( M o n . P o l. I I I , 7 7 4 ; b a 3 U u. £ o e fd j, 3 . 65, S . 229, f ln m . 3) b e rid jte t.
85
ben iibecbcingecn bec Keliquien fclcclidi entgcgcngc3ogen18‘). Sei Sincenö non ßcafau finbet jid) petec als „quidam alti sanguinis prin- ceps et principi dignitate proximus“ (ein geroiffec §Ücft non ijoijem
©eblüt, bec §ürftenroücbe, b. Ij. bec ßec3ogsroürbe JeJjc n a l j e ) i n bec ucfpcünglidjen §affung bes Chronicon Polono-Silesiacum als
„quidam maior natu et principi proximior“ (ein Stann non j]ö{jecec
©ebuct, bem gücftencang näbeeftebenb)18') ufro. Daß petec non lpj)ec, roaljcljaft fücftlidjec ©ebuct ift, 3eigt feine ©jje mit einer roacägifdjen
§ücftentod)tec, bie nod) ba3u eine natje Secroanbte bec eeften ©e»
majjlin Boleslams III. ift18’).
2tid)t bcaudjbac finb abec in biefem 3uf<mimenl}ang bie Belege, in benen petec als dux be3eid)net roicb. 6 0 micb in beefpäten Königs»
beegee ßanbfd)cift bes Chronicon Polono-Silesiacum becidjtet, petec roäce bei einem §elb3ug in Böhmen ebcenooll aufgenommen rooeben unb „tanquam d u x “ neceljct rooeben188). BJenn bec 6 d)ceibec fagt, petec roäce roie ein ß e c3og geetjet rooeben, bann fagt ec bamit beutlidj, baß ec ißn eben füc feinen ßec3og ßält. ßecan3U3ie|)en roäce bie ßfulptuc bec ßceu3abnal)me aus bec alten Bincen3ficd)e, roo unter einec §igur PET. DV. ftebt18*), roenn bie 3nfdjciften boct nidjt roeit jünger roäcen1’0). Bielleidjt ift ßiec an ben Beinamen
„Duninus“ 3U benfen, ben petecs ©efdjledjt fpätec füßet1'1).
©s ift nun feft3uftellcn, roocauf es berußt, roenn petecs Stellung umfaffenbec als bie eines ßaftellans ift, ob auf Heicßsämtecn obec bec Staftßaltecfcßaft über eine pcooin3 obec feßließließ auf Reicßs» unb Pcooin3ämtecn (babei ift bec BusbcucE „Reicßsamt" nur mit Boc»
beßalt 3U oecroenben, ba bas polnifcßc ßec3ogtum äßnlicß bem böß*
mifdjen rooßl einen 3entcalen Hppacat ausgebilbet bat, troßbem abec
,8ł) MGH., Ss. X, 91 unb X V I, 187.
,si) Mon. Pol. II, 351.
188) Mon. Pol. III, 630 u. Script. I, 14.
m ) Die ßcc3ogin 3byslaioa ift ein« <£od)(er bes ©rofjfürften ßroatopol! II.
oon fiiero (8013er, Genealogia Piastów, 6. 210); iljr 8afer unb peters ßdjtoieget«
Daiec ©leg oon ÜJdjernigonj finb Beilecn. Bie ©coßpolnifdje itjronif nenn!
bie ©röfin TRaria „uxoris Boieslai consanguineam“ unb „amitam Wladislai“
(Mon. Pol. n , 508 unb 520).
,8S) Mon. Pol. III, 629.
,88) 0. ßeybebranb, 3- 61, <3- 255.
” °) Rnöiel, 3- 62, ß. 43, Hnm. 3; ogl. bie Bbbilbung ßdjlef. 8or3eit It.g. I, ß. 75.
,SI) griebberg, ß. 10 ff.; ogl. unfecen flbfdjniif 5.
lange einen £eil bes beutjdjen Königreichs uni) römifchen 3mperiums ausmacht).
Daß peter an ber gührung bes polnifdjen ßet3ogtums teilhat, erfennen mir befonbers beutlidj aus einer etroa 3eitgenöjfifchen
•Quelle, ßerborb fagt Don Boleslaro ID .: „Habebat autem Petrum, quendam m i l i t i a e d u c t o r e m , virum acris ingenii et fortem robore, de quo dubium utrum in armis an in consilfis maior fuerit, q u i e r a t p r a e f e c t u s a d u c e s u p e r v i r o s b e 11a t o r e s“ (®C jjatte aber ben peter, einen geroiffen ßeerfüljrer, einen 2Kann non fdjarfem «Seift unb ftarf an Kraft, non bem es ötoeifelljaft roar, ob er in ben ZBaffen ober im Kat ber größere mar, roeldjer, uon bem ßer3og über bie Rriegsmänner gefeßt mar)'” ), peter ift alfo offenßdjtlid) dux militiae, b. h- gührer bes Ijerjoglidjen ßeeres. jeugniffe bafür finben mir aud) in jüngeren Quellen. 3n ber Qroßpolnifdjen ißroni! (Bogu*
pßal), in ber freilich peter IDIaft unb fein mehrfach ermähnter
„Doppelgänger" Qraf petrus 2Kagnus fdjon unentroirrbar burdj' einanber getoorfen finb, roirb petrus ZDloffibes „quidam alti sanguinis vir, p r i n c e p s m i l i t i a e et regi dignitate proximus“ (ein TUann non boßem «Seblüt, Reidjsßeerjüßrer unb bem König an BJürbe ber nädjfte) genannt18’). Der Sitel p a 1 a t i n, ben ber dux militiae ebenfo führt, toie bie ©tattßalter größerer Keidjsteile, roirb peter nur in red)t 3roei{eltjaften Quellen gegeben, jo in ber groben gälfdjung einer angeblichen lltftmbe 23ifd)of IDalfers (1149—69) für bas 6 anb*
ftift18*) unb in ber im 16. 3aj)rj)unbert niebergefdjriebenen Cronica Petri, bie allerbings 3. <L auf ältere Unterlagen surüefgeht1” ). ßier*
her gehört roohl aud) bie Rönigsbetger öanbfdjrift bes Chronicon m) MGH., Ss. X II, 6. 776; Mon. Pol. II, 6. 74.
' ” ) Mon. Pol. II, 509.
'**) Kg. 34; ju berichtigen nad) ßdjulfe, Anfänge, 6. 37 {f., 61 ff.; bi« ©djtljeif bejmeifelt fdjon Ploebad), Piotr, 6. 122; ugl. aud) ©órta, Kwartalnik Historycz
ny X X IV , 6. 634.
m ) ßier l}«>ßt es oon Soleelaro III., baß ec Peter „pridem magnificum comitem creaverat et palatinum“ (Mon. Pol. III, 766; baju TRoebad), Piotr, 6. 121 ff.). — Der Rocznik Sędziwoja, ber bie 1360 reidjt unb im 15. 3aljr!)unbert roofjl nad) einer älteren TJorlage abgefaßt ift (Mon. Pol. II, 871 f.), nennt peter palatinus Cracovie (Mon. Pol. II, 875), geroiß in Derroedjflung mit einem fira*
lauer TBürbenfrägec, uieileidjt gerabe mit bem palatin IDIobimir non ßcaüau, bec gegen bie iafaren fiel; biefec gilt ale TJerroanbter pefere unb füljct offenbar petere Ptonogramm ale ßanbjeidjen (§riebbecg, 6. 57 f.); ©umoroefi (Historja śląska III, 438) nennt iljn fälfdjlidj Pefere inlel.
87
Polono-Silesiacum 19*), roo roieber einmal peter S31aft mit Petrus BTagnus Dermedjfelt ift uni) roo petrus 2TCagnus als „comes tocius Polonie et pallacii W ratislaviensis“ be3eid)net roirb uni) non einem
§eli>3ug peters nadj Boomen bie Hebe ift187). All biefe Belege pnb feEunbärer Ratur gegenüber ber Elaren Angabe ßerborbs. petec ift bec oberfte ¿¡elbljerr Polens, freilidj ec[t in ber 3roeiten ßälfte ber Kegierungs3eit Boleslaros H L, 6 d)iefmunb; fo tritt er noeß nidjt in ber älteften polend)roniE bes «Sallus, bie bis 1113 reießt, ßewor;
roaßrfcßeiniicß roirb <Sraf peter ber Racßfolger bes palatins 6 Ear<
bimir, ber 1117 gegen ben ßer3og empört unb bamais — oieP leießt mit entfeßeibenber ßilfe peters — untermorfen unb geblenbet roirb1”8). Die Be3eicßnung peters als 2Xeicßsfelbßetr gibt allerbings nur unoDllEommen feine Blacßtfülle als palatin bes ßer3ogsßofes roieber. Der comes palatinus am ßofe mar tatfäcßlicß bem ßet3og
„dignitate proximus“ , er roar ber oberfte ßof' unb bamit Beicßs*
beamte überhaupt, „in beffen ßänben als bes Bertreters bes §ürften bie ßofDerroaltung ruijte"‘*8a).
2Xun ift peters „Doppelgänger" <Sraf petrus Biagnus ßaftellan oon ßtufcßroiß unb (Stattßalter eines Beicßsteils, nämlidj palatinus Cujaviae199}. Die angefeßene ßtellung bes peter ZDiaft, bie Beseitig nung feines ßerrfcßaffsbereicßs als principatus, bie alte Borrangfiel»
Iung ber Breslauer Burg in G<±jlcfien, auf bie roir fogleidj 3U fpreeßen Eommen, feßließließ fein'altes (Erbgut um bie Breslauer Burg^Dom*
infei 3eigen (troß bet (Einmänbe §riebbergs)i0°) beutlictj, baß aueß fein Breslauer Saftelianenamt mit ber palatingeroalt für einen beftimmten Be3irE bes Dberlanbes nerbunben ift. Daß peter als comes Slesie be3eid)net roirb, ift allerbings äbjnlidj roie bie Be3eicßnung als comes palatinus Eein Beroeismittel; benn aueß ben (Titel bes „(Srafen Don ßtßlefien" geben ißm nur eine grobe §älfcßung bes 14.3aßrßunberfs unb bie offenbar barauf fußenbe ©anbftiffsdjconiE10’).
l" ) 4rnft TrCactfdjfe, Da« Chronicon Polono-Silesiacum, 3- 59,1925, 6.137 ff.;
ba3u d. Soefdj, 3- 65, 6. 218 ff. Da« ©onbergut ber fiönigsberger ßanbfdjrift ift offenbar erft bei ijjrer £ntffe|]ung, b. lj- im 15. 3aljr|)unbecf, eingefügt roorben.
li7) Mon. Pol. in , 628 f.
,!S) griebberg, 6. 73 f.; ngl. IRosbad], Piotr, ©. 5.
1,ea) ßulrjeba, 6. 20.
*•■) Mon. Pol. V, 582.
*00) H. a. &. 74.
*°‘) Rg. 132; Script. II, 161 unb 163; ngl. oben 6 . 46 f. biefes Huffafjes. - Pöllig unbrauchbar ift bie S e3eid)nung Peters als comes de Corek b3to. K orek
Itun finöen fidj pelees nadjroeislidpi ©djenFungen in ©djlefmn ausfdjliefilidj in Bceslau uni) in ben tjcutigcn Steifen Bceslau unb
©blau (ba3U Fommt üielleicfjt nod) bec fíceis Scebnitj); fíe büeften alfo in ben Beceidj bes alten ©aues ©len3ane5"5) gel)öcen, bec rootil im mefentlidjen bem ijeutigen Regiecungsbe3¡cF Bceslau enffpeidjt5'").
3n biefes ©ebiet gejjocen audj bie nadjroeislidjen fdjlefifdjen Befitjungen non petecs Becroanbten (HbalbectFicdje in Bceslau, Bceslau*SIein*2TCoc{}becn, ßlein*öls, Sc. Öls, Qclline, Sc. ©tceljlen, foroie tDajjcfdjeinlid) IRanbelau unb Saroallen, Sc. Bceslau504) unb pflaumenbocf unb 6d)mentnig bei ©cebnifj)50'). ©s ift alfo 3U feagen, mellen UmFceis petecs Bceslauec palatinbcgicF, bec principatus bec Btagbebucgec Annalen, umfaßt, ob ben alten ©au 6 1en3ane obec jene „sacra Silencii provincia“ 50'), jenes „ödjlefien" im ilmfang bes Bceslauec Bistumfpcengels, roeldjes bie ©öjjne ZDlabislams II. 1163
D&ec Borek in fpäfen fdjledjfen Quellen (Mon. Pol. III, 732 unb 766; Klosbadj, Piotr, 0. 23); bamit roerben audj bie Bermufungen griebbergs (6.18 f.) über allen gamilienbefiß in ©roßburg, fir. Gtrełjlen, fe|jr fnaglidj.
t0!) ©inen ecflen Berfudj, bie fcljlefifdjen ©aue ber frütjgefdjidjtlidjen geil Farto*
grapljijdj bar3uflellen, gibt Klar ßellmidj, Die Bepeblung Gdjlefiens in odc* unb früjjgefdjidjflidjer 3eit, 2. Hufl., 1923, ßacle 8; über bie allen Jdjleßfdjen ©aue ugl.
audj Jygmunf U3ojciedjorosFi, Najstarszy ustrój plemienno-szczepowy i ad
ministracja do roku 1139 (Die ältefte ©auooIFs-Gtammes-Berfaffung unb bie Ber*
tuallung bis 3um Jatjre 1139) in Historja śląska od najdawniejszych czasów do roku 1400 (óefdjidjte Gdjlefiens uon ben älteften 3cilen bis 3um Job^e 1400), Bb. I, HebaFfion Gtanislaro ßutc3eba, 1933, 6. 123 ff., Hbfdjnift 1; ba3u u. Soefdj, 3aJjrbüdjer für ©efdjidjte Ôfteuropas I, 1, 1936, 6.128 ff., bej. 6.130 {f. Bleiteres
©djrifttum f. Bernljarb Glafierojïi, Unferfudjungen über brei Quellen 3ur älteften
©efdjidjte unb fiirdjengefdjidjte polens, 1933, 6. 152, Hnm. 157 unb UlojciedjorosFi, 6. 125, Hnm. 5. roaljrfdjeinlidjen Umfangs ber 0Ien3ane liegen.
,<") Bincen3 oon ßraFau, Mon. Pol. II, 372; ngl. Władysław Semkowicz, Historyczno-geograficzne podstawy śląska (Die tjifforifdj-geograpljifdjen ©runb*
lagen GdjleJiens), Historja śląska I, 1 ff., bej. 0. 21 f.
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Klein Gleis
Hbb. 10.
^ i i b n
\
cqhRoaorav^i,
robnitz) (¿lalfecta^
(Pjlaum enöorf)^
(Bructafecttne)
© ec älteftc Sam ilienbefi^
ö e c „ödjroäne"
um B r e s la u
6djroac3: Peter BJlaJl
©effreift:
(Seine Bermanbten
©epunitet: ßonffiger Beptj D. ©anbftifts (Eingeilammert:
llnpdjer
ecßalten. Kun Fennen roie fcßon 00c petec einen comes W ratisla- viensis, bec in ben 90 ec 3aijcen bes 11. 3aßcßunbects in bec regio W ratislaviensis ben nomen ducatus inneßat707); biefe regio ift offenbar bec gleiche Se3icF, ben Boleslaro in . in jeinec 3ugcnb nodj bei Seb3eiten feines Batecs als ducatus W ratislaviensis erhält708). Diefes
„Bceslauec 8ec3ogtum", bas bei ©allus übrigens auch als „pro- vincia W ratislaviensis“ ecfdjeint700), entfpeießt nun mit ßoßer 333abc*
fcßeinlicßFeit bem Bceslauec Bistumsfpcengel; benn nur fo ift es oecftänblicß, baß Bceslau in ben 90 ec 3aßccn neben ficaFau unb Senbomir als „sedes regni principalis“ ecfdjeini unb mit Hlafomien auf eine Stufe geftellt micb7,ü) unb baß es oon bem comes Magnus, bec eeft bie regio W ratislaviensis innebat, bei einem fpäfecen Anlaß beißt, baß ec „tune M azoviam regebat“ 7' 1). Das Bceslauec £anb ift roie Btaforoien ein fteießsteil; es umfaßt im roefentlicßen bie fpätecen fdjlefifctien f)ec3ogiümec7'7). pc t e c ID 1 aft ift al f o a l s c o m e s W r a t i s l a v i e n s i s S t a t t h a l t e r S c b l e f i e n s im Umf a n g bes B c e s l a u e c 8 i s t u m s b e3icFs.
©s liegt nun bie Becmutung naße, in bec mächtigen Stellung petecs in Schießen ebenfo bas ©cbe feiner Socfaßcen 3U feßen, toie in bem ceicßen Bepß am Öbecübecgang. 0. fjeybebcanb717) ßat untec biefen Bmftänben in bem Bceslauec ©cafen Blagnus nießt nuc einen flmtsooegängee, fonbecn aueß einen Bocfaßren, nämlicß ben ©coß*
uafec bes ©cafen petec gefeßen. SJenn biefc Hnnaßme rießtig roäce, bann müßte Blagnus ein Hngeßöcigec bes ©efcßlecßtes bec„Scßroäne", nießt abec, roie d. öeybebcanb714) naeß bec polnifcßen flbecliefecung
S0,J ©alius II, cap. 4, 6. 46.
!08) ©alius II, cap. 13, 0. 51.
!og) ©alius II, cap. 24, 0. 61.
,0’) ©alius II, cap. 24, 0. 61.
!,°) ©alius II, cap. 8, 0. 49.
!,,j ©alius II, cap. 49, 0. 79.
*“ ) Ogl. Roman ©robeefi. Dzieje polityczne śląska do roku 1290 (Politifdje
©efdjidjle 0d)lejiens bis 3. 3- 1290) unb TBojcledjotoJli a. a. ©. in Historja Śląska I, 0. 155 ff., bef. 0. 160 unb 166 unb 0. 123 [f., bef. 0. 152 ba3U 3ofef pfitjner, Die mittelalteclidje Pecfaffungsgefdjidp« ©djlefiens im £id)t polnifdjer gorfdjung (Deutfdje Oeffe fur Dolls* unb fiulfurbobenforfdjung II I , 1933, 0. 2 ff.), 0. 9 f.; ©rid] Ranbf, fur ©cfcfjidjtc ©fteuropas I, 1, 0. 98 ff. unb 0. Soefdj, a. a. ®. 133 f.
,,s) 3. 61, 0. 256 f.; Hlffdjlepen VI, 2, 0. 372 f.
su) 3. 61, 0. 261; ogl. 3. 51, 0. 149.
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fcftftellt, ein flngeßöcigec bes ©efcßlecßts pcaroba»3acemba fein. ftoeß fcßroecroiegenbec ift aber bie Satfacße, baß noeß in ben 90 ec 3a|]cen bec junge ßec3og Boleslaro felbft bie Leitung bes Bceslauec Reicßs»
teils übernimmt unb baß bec bisßerige comes W ratislaviensis, eben Rtagnus, in fltafomien roiebererfeßeint, roäßrenb in Gcßlefien offen»
bac bec ,,©C3ießec" Boleslaros, ©caf B3oyslaro,bie£eitung bes ducatus füc ben jungen ßec3og inneßat” 5). RIagnus ßat feine fcßlepfcße Gtel»
lung jedenfalls ueclocen, als ec unb bie ©coßen bes Bceslauec Sanbes mit bem alten §einb Polens — mit Boßmen — gemeinfame Gacße gemaeßt ßaben, ßecjog XDlabislaro ßecmann unb fein palatin Gieciecß, gegen ben fieß bec Hufftanb ooc allem cicßtete, fi<j3 abec bueeßfeßen Eonnten1“ ). <£s ift bejeießnenb, baß B3oyslam ein Bec»
roanbtec bes Gieciecß ift” ’).
SJic ßaben alfo füc petec JBlaft erEannt, baß ec 3U ben mäcßtigften REagnaten Polens geßöct; fein ©efcßlecßt ift übec Gcßlefien ßinaus begütect unb ßat befonbecs ben Bceslauec ©beeübeegang in bec ßanb, roo bie „Gcßmäne" nießt nuc bie ©cunb» unb RtarEtßercfcßaft inneßaben, fonbecn roo ©caf petec aueß auf bec Sanbesbucg als Gtattßaltec Gcßlefiens pßt, ein Hmt, bas ec mit bec Rlacßtfülle bes
SJic ßaben alfo füc petec JBlaft erEannt, baß ec 3U ben mäcßtigften REagnaten Polens geßöct; fein ©efcßlecßt ift übec Gcßlefien ßinaus begütect unb ßat befonbecs ben Bceslauec ©beeübeegang in bec ßanb, roo bie „Gcßmäne" nießt nuc bie ©cunb» unb RtarEtßercfcßaft inneßaben, fonbecn roo ©caf petec aueß auf bec Sanbesbucg als Gtattßaltec Gcßlefiens pßt, ein Hmt, bas ec mit bec Rlacßtfülle bes