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Die Holte btt ilftam e in btt ©fteuropao*)

tü tr geben ben 2tusfül)rungen bes ufrainifd)en ©elehrten in unfern- 9eitfd)rift gern Ä aum , ba roir ber Jętleinung finb, baß fid) ber Deutfdje and) m it ben Jragen biefes Dolfes bcfaffen folt, bas ju m ©eil m it uns in einem

© taate moimt. Die © djriftleitung.

öorerft ein paar SDerte übet bie 5rage: ÜJas eigentlid) bie ©efd)id)te © fteuropas i)t? S efanntlid) beftei)t über biefes ©ßema eine m iffenfhaftli^e D isfufficn, an meid)er foldje allgemein anerfannte Senner une Biblo1), ^oeßfch2)/ ^ a le d i3), p fih n e r4) teil=

genommen haben. Och höbe nicht bie fftcöglidifeit, bei ben ©ingelheiten biefer Sontroperfe ju Derroeiten unb »erfdüebene Sonjeptionen über ofteuropäifche ©efd)ichte bargulegen, id) geftatte mir nu r, im Ontereffe ber Seguem lidifeit, eine Sluffaffung norguf^Iagen, bie bie ü eb e rfi^ t über bie ©tellung ber H fraine in bem allgemeinen ©rogeß ber ofteuropäifdjen

©ef^id)te erle i^tert. JTteiner JTteinung nad) fann man ben Begriff „ofteuropäifche

*) D ortrag gehalten am 7. Februar 1935 in Berlin im A uftrag ber „Deutfd)en

©efellfdjaft gum ©tubium © fteuropas".

J) 3 a r o f I a o Biblo, Ce qu’est I’histoire de l’Orient Europeen, quelle en est l’importance et quelles furent ses etapes, „Bulletin d’Information des sciences historiques en Europe Orientale“, t. VI, 1—2, Varsovie 1934.

2) © 11 o ^ o e ß f Ą, Begriffsbeftimmung unb Periobifterung ber ofteuropüifchert

©efdjichte. „acitfdjr. f. ofteur. ©efdf)id)te", S . V III, ffeft 1. Berlin 1933.

3) ©s f a r ffalecfi, Qu’est-ce que l’Europe Orientale? „Bul. d’Inf. des sciences hist, en Europe Orientale“, t. VI, 1—2, Varsovie 1934.

4 3 o f e f D f i h n e r , Die ©efd)id)te ©fteuropas unb bie ©efd)id)te bes ©la»en=

turns als Sorfchungsprobleme, „Qiftorif^c ffeitjchrift", B . 150, ifeft 1, }I?ünd)en unb Berlin 1954.

©efd)i<!)te'' nicfjt roie itgenö einen STtonoIitf) betea^ten; es ift sroecfmägigei', in bet ©e=

famt^eit .©fteuropas 6rei ©eite 31t unterfdjeióen:

1. 6en roeftlic^en ©eii: 6as et^nograp'iiifc^e Polen imb iita ü e n , 2. ben oftIi(J)en: ©rogtuglanb, Pongebiet unb Saubafus, unb 3. ben m ittleren: bie SIfroine unb töeißrutfjemen.

Diefe ©inteilung entfptiĄt oor allem geograptjif^en Sebingungen: Polen mit

•Litauen fteEen Länber bes baltif^en ©ebiets bar; ©roßrußlanb gef)ört ^ au p tfä^Ii^' burd) bie Ü)oiga bem Beden bes SafpiJdjen unb teitoeife bes Baltifdjen unb ńorbifi^en ftteeres an, tDeißrutfienien unb bie U fraine gehören gleichseitig bem Becfen bes © 4roa r3en UTl&

Baltifchen Pleeres an. Ptefe geograpf)if<he ©inteilung en tfp ri^ t ben i)iftori|Ąen ©in=

flüffen, unter benen (ich ffiefdji^te all' bie(er Länber cntroicfelte: Polen befanb fid) faft ausfchließlich im Sreife ber »eftlichen ©inflüKe, ©roßrußlanb übermiegenb in bem ber öftlichen; bie Ü fraine mit OJeißruthenien lag im K reujungspunft oerfchiebener tut=

tureller ©inflüßfe, huuptfächlich berer pon Jlom unb B ysanj, unb in ibrem hiltutellen

©ntroicfiungspro3e(fe ftrebte fie banach eine ©yntfyefe biefer beiben ©inflü((e auf bem eigenen Boben juftanbe ju bringen. Jum mittleren ©eil ©fteuropas fann man bis su einem geroiffen ©rabe auch bas ©ebiet BTolbamiens rechnen, roeil fein h>fiD^if<he8 @d>*^' fal (chort (eit bem 11. 3abrhunbert mit bem ber SIfraine eng oerbunben i(t. Pie mittlere Lage ber Sttraine entfpricht nicht ganj bem Begriff ber geograplyfchen Blitte, boch roirb baburch bas Q)efentlid)e nicht geänbert: bor Sffraine ift in febem Śalle oom ©chicffal bc=

ftimmt, bie oermittelnbe Bolle smifchen EDeften unb ©(ten in beren politifdjen, fulturellen unb roirtfchaftlichen Beziehungen 3U fpielen. On geringerem ©rabe ift biefe Bolle aud) Eöeißruthenien befchieben, unb beśhalb fann man biefes ebenfalls sum m ittleren ©eile

© fteuropas zählen.

Biefe mittlere Lage ber ü fra in e unb tDeißrutljemens unrb noch baburd) oet=

ftärft, baß gemäß ber ^orfchungen bet Slrchäologie unb Philologie bas EDohngebiet ber lüeißruthenen unb bes bebeutenberen ©eiles ber H frainer bie Urheimat ber ©lauen überhaupt barftellt. Don h 'et uus, a u s bem Becfen ber oberen P ü n a unb bes Pripfet naßm bie JDanberung ber ©lauen gegen EDeften, ©üben unb ttorboften, wie auch ihre ftammliche Pifferenjierung ihren Busgang.

B uf bie fulturelle ©uolution jener ©ruppe ber oftflauif^en ©tämine, aus toelchen fich fpäter bas ufrafnifche Dolf bilbete, fyatte ber llm ftanb ©influß, baß fid) biefe

©tämm e auf einem ©ebiet mit feljr alter S u ltu r nieberließen. Eöie bie Brdjaologtc geigt, finben mir auf bem Boben ber heutigen U ftaine bie © puren einer ganzen Beiße uon Bcferbaufulturen, oon bauernbet Bnfäffigfeif, bie fich unter bem ©influß non ©rans=

faufafien, oon Dorberafien, oon ben griechtfdjen Kolonien im Elorben bes fdjroarzen EReeres, unb fdjließlich uon Byzanz her entmicfelten. B is bie Bfjnen ber heutigen U frainer, all’ biefe oon bem ©hroniften ETeftor ermähnten Polanen, ©ioerfanen, Pereolfanen unb anbere, bie feßige Sifraine beßebelten, fanben fie h>er eine alte Bcferbaufultur oor unb georbnete fjanbelsroege nach ben nadjbarlänbern.

P a s bebeutfamfte ©reignis ber ofteuropäif^en ©efeßiehte am ©nbe bes erften 3ußr=

taufenbs unferer Bera mar zweifellos bie Bilbung ber © taaten am Bnjepr unb an ber EDeicßfel, bie mit bem Prozeß ber Dereinigung ber ©tämme unb ber politifcßen Son=

Zentration ^ an b in E)anb ging. P a s gefcßal) unter ber Jüßrung ber EDaräger zuerft in ifiem, roeiter, um ßunbert 3ahre fpäter, aud), roie es feßeint nießt oßne Beteiligung ber EDaräger, für bie polnifcßen ©tämme in Pofen. Hod) brei 3ahrßunberte nachher entftanb Litauen, bas eine fo roießtige Bolle roäßrenb bes 14. bis 16. 3aßrhunberts im allgemeinen hiftorifeßen Prozeß ©fteuropas fpielte. Pie 5üßrung aber in bem roeiten Jlacßlanbe, bas fieß oon ber ©Ibe bis zum Bnjepr erftreeft, gehörte im XI.—XII. 3uhrhunbert naeß ber EReinung P ro f. Sracfm anns nidjt ben Polen, fonbern — im EDeften ben Peutfcßen unb Bänen, im ©ften — ben Butßenen.

©cßon in ber ßiftorifdjen $rüßjeit ©fteuropas im IX . 3ahr£)unbert feßen mir, baß bas © erritorium ber Ü fraine unter fkß freuzenben ©inflüffen fteßt: oor allem unter bem oon ©üboften; es grenzt an ben © taat ber ©ßazaren, roelcße bie mohammebamfeße Sultur angenommen hatten unb einige 3eit bie Sifraine u n ter ihrer politifdjen ©berßoheit hielten.

Dom ©üben ßer reichten bie ©inflüffe oon Byzanz bis hierher, oom Elorben h it 'abet mirb bie Sifraine oon ben Elotmannen überflutet, bie ben EDeg naeß B y ja n z ; fueßten.

SDie es' (djeint, befte^t fein öaß biefc n o rm a n n e n . ^uwft ira HDtften, in nprogorcb, u n i ia n n in Sicro ein pofitijdtes Centrum grfinieten, ia s . fid) febc rafd) gu einem fli'pßen © taat entmidelte.

tD enn id) übet iie Anfänge ie s gieroer © taates Jptedje, iec i u t ^ iie S rafte :uni auf iem B oien ie r Dorfaf)ren i e t fieutigen SIftainer entftani/ fo fann id) iie Stage icr fegenannten uttuffifc^en (Einheit nidjt übergehen. ® it an ieren iDerten: es ift iie Stage.gcftcilt, ob iie eft=f(aDifd)en ©tämme im IX. 3af)rhuniert eine g le ite Decroanitfdjaft batten, mie in ietfelben $eit Bolen, <Efd)ed)en, ©Ipuafen u n i a n ie te u nterem anier, .piet ob es eine Differenzierung im Böhmen ein= u n i iesfelben © tamm es gab, rote zum Setfpiel bei ie n 3M pn, iie fid) in iie ©tamme ie r B elanen, Btazorofdianen u n i aniere teilten, oier rote bei ie n (Tfd)cd)en, iie aud) in Dfetfdjanen, ^l'tf^flnen, BśPutanen u n i an iete zstfieien.

2iuf iiefe Sr^SP flibt iie Bh>[pl°9te in Berfon ie s befannten ruffifd)en ©eiehrten

©djachmatoro Uni iie 3lrd)äoIogie in ie r B^tfpu ie s nid)t m in ier oeriienten ©pi^yn iie Sintroort, ia ß fid) im IX. Ja ijrh u n ie rt in ©fteuropa fd)en ire i ieutli(^ iifferenzierte

©ruppen ie s flaroifdjen © tamm es oorfinien, aus ienen mit ie r ?eit irei. öplfer, namtith iie ü fra in e r, iie ©rpjjrujfen u n i iie tDeihruthenen entftanien. H ur bleibt iie Sf99e uncntfdjieien, ob es einmal eine Jeit gab, in ie r iiefe ire i ©ruppen ein fogenanntes urruffifdies ©angcs biiieten, oier ob fid) ü b Differenzierung in ire i gefonierte ftammlidje gomplejcc fdion im ©djoße ie r urfiaroifdien Suntilie oollzog u n i iie ü fra in e r, ©roß=

ruffen u n i EDeißruthenen aus iiefer Sotnifie bereits als ganz gefonierte üölfer horDor=

gegangen fin i, iie in fo!d)en Beziehungen zu einanier ftanien, roie ia m a ls iie ©erben Zu ien Bulgaren, iie ©fdiedien zu ien Bolon- ©inige ©eiehrte, roie zuut Beifpiel Brofeffor © t. ©mat=©tocfyf, oerneinen entfdjieien iie B o t'o ie iott urruffif^en ©inheit.

X niere aber, roie ©djadjmatoro, anerfennen iie ©^ifteng einer foId)en B orioie ie r ut=

ruffifdien ©inheit, als m ittlere © tufe zu>if<hen ie r urruffifdjen Samilie u n i ie n befonieren Dölfetn, iie aus ihr entftanien fini.

Die Stogp nad) iem Xnfang u n i iem © ta i ie r ftammlid)en D ifferenzierung: ie r

£Ifrainer, ©rogruffen u n i IDeigruthenen (id) gebrauche iiefe Bethenfolge, um iie hifiorifdjo Beige zu betonen, in ie r Me ire i Dölfer entftanien fini), hat eine augerorientlid) groge B eieutung in ie r ofteuropäif^en ©efd)i(hte. STtan fann fagen, ge ift ie r ©djlüffet zu einer oier ie r an ieren Betrad)tungsroeife ie s ganzen roeiteren glftonfchen Brozeffes. Cfch habe leiier nicht ien B aum , bei iiefer Srage zu oerroeilen, i4 fann nur iie STteinung ier ganzen ufrainifd>en ©efchiditsfchreibung roteiergeben, iie auch fotdjo prominente rulfifthe ©eiehrte teilen roie ie r fdjon genannte ©djachmatero, ia g ie r gieroer © taat eine Schöpfung ie s ufraimfdjen Dolfes roar. Diefes roar es, i a s mit feiner normamfchen Dyngftie an ie r ©pitje, ia s m astig e Beid) grüniete, i a s in ie r erften £)5Ifte ie s XI. Jaftvfyiinöevts beinahe ganz ©fteuropa, u n i nicht nur iie ©ftflaoen, foniern auch Zahlreichen finnifchen ©tämme im n o rie n u n i Horhoften, rote auch einige türftfdje im

© üien Dereinigtc.

Diefer gteroer © taat, in iem iie Elfrainer iie oolle poIitifd)e u n i fulturelle Hegemonie über aniere Dolfet hatten, beftani ungefähr ire ih u n ie rt 3 ahre, i a s heigt oon i e t ^ älfte ie s IX . bis ©nie ie s X II. 3!al)rhunierts. ©eine B eieutung in ie r ©efdychte

©ffeutopas roar augergeroöhnlich grog. Diefer © ta a t fonfoliiierte für lange ^eit ü e Ber»

hältniffe in ien mittleren u n i öftlidjen ©eilen (Dfteuropas, u n i i a i u r ^ rourie auch Bolen eine Bloglidjfeit zur Sefügung gegeben, ©r fd)üf;te iurch felbft ©uropa gegen ien X n ira n g ie r Homoien aus iem ©ften. EIni roenn unm ittefbar nach öen ElTagyaren nidjt auch Betfchingen, gum anen u n i an iere Eforien in Slfitteleuropa erfdgenen, fo ies=

halb, roctl ihr Xnfturm an ien ©renzen ie s gteroer Beiches zotöeach. Diefer © taat rourie iurch fE'n e iynaftifchen, poh'ttfdjen, Bulturetten u n i roirtfchaftlichen Beziehungen

©Ifei ie r allgemeineuropätf^en Samilie, feine Sürften hE‘tateten B E>n3Eff'nnen au®

Deutfdilani, © nglani, ©chroeien, Borroegen, Bolou, Eingarn, Byzanz, u n i oon ien

©öd)fetm feiner Surften roiri eine ieutfdje gaiferin (©emahlin Heinrichs IV.), u n i iie aniere ’ göntgtn oon Seanfreich.

... Das ©hriftentum fam nad) giero gleichzeitig oon Born u n i oon Byzanz, u n i roenn aud) EDlaiimir ie r ©roge gd) enilich zum grtedgfcben B itu s befehrte, fo blieben iie Beziehungen zu Bom i p ^ auch fpäter fehr rege, ffileichzeitig mit iem ©hrigentum rourie

au s B y ja n j, teilmcijc 6utd) Derm ittlung b tt B ulgaren, £ ite ra tu r u n i S un ft übet*

nommen, Me bereits Im X I. 3at)rf)un(>ert eine fyofyt B lüte auf Siemer B oien erlangen.

SIn6 ntd)t oljne Be<f)t nennt in feiner dbronif 2l 6am uon Brem en Siem Me ^roeite £>aupt*

ftaM © riedienlanis u n i ie n B iualen B y ja n j’; feine B enm nierung für ie n © lan j U ni 6ie P ra d )t Sietos teilt mit if)m aud> £I)ietm ar uon BTerfeburg. iBenn mir n u r auf ©tum'' ie r Śleberrefte ie r Siemer Sun ft bte X I. bis X II. 3ab rb u n ic rts, fjauptfacblid) M r er ber 2lr^ ite ftu r, auf © ru n i ie r bis in unfere ?eit beroalirten öen fm äler ie r fird>lid)en lite r a tu r , ie r öidjtfunft, 6er ffiefd)id)t8fd}reibung unfer ilrte il fällen, fo m erien mir Mc IBorte Jtia m s non B rem en nidjt übertrieben finien.

21ber nid)t nur Siero allein, in gleidjer Oleife w aren aud) Cetnifjom u n 6 Perefaflaw

© tätten eines i)t)d)entroicfelten S ulturlebens. 03ie Cerni!)oro m it feiner prädjtigen Satfie*

ira le au s 6en erften 3at)t3<d)nten 6es X I. 3af)tf)unóerts u n i an ieren reidjen Sitdjen, fo w ar aud) Perefaflam m it feinen © taitm au e rn , ©ürmen, Sirdjen u n i P aläften, fowie 6en 5ffentlid)en B ä ie rn auf byjantinifdje 2lrt, ein in Me fü6öftlid)en ©teppen am weitefton oorgefdjobener ü o rp often ie r Sulturw elt.

(Es ift felbftocrftänilid), ia ß in fultureller B ejiebung swifd)en 6en ufrainifdieh l ä n ie r n ie s Sterner B etdjes cinerfeits u n 6 ie n ausgeie[)nten © egenien im ttoró*

often, weld)e non 6en Rinnen u n i einigen wenigen flaoifdfen Soloniften bewohnt w aren, Me a u s iem ©ebiet oon Howgoroi, au s 5en l ä n ie r n 6er Dfaticen u n i a n ie re r oftflaoifdyer

© täm m e fam en — aniererfeits, ein nod) traffer ©egenfat; beftani. ©s gab i a ganj a n ie te , weit rotjere u n i prim itioere lebensform en, Me ien geograpf)ifd)en Öerl)ältniffen entfpradien. D as ©fjriftentum uerbreitete fid) liier nu r langfam u n i nod) im X II. 3af)r*

b ü n ie rt, als es in ie r £ltraine fd)on tief tO urjel gefaßt u n i eine faft ire i 3al)rl)unierte alte © raiition gefd)affen batte, mußte man b ^ r im liorioften) nod) beftäniig Me 3\ü(ffällt ie s ^ e iie n tu m s befämpfen. € s w aren Mes Me © egenien ie s blutigen Btos- faüer ©ebietes, ie s ö re ie d s 3wif«bon ie r oberen böolga urti ®ba u n i ie n benachbarten lä n ie r n . fjier ftani Me OMege ie s jüngeren oftflaoif(ben Dolfes, iem aber befd)ieien w ar, ia s größte u n i mätbtigffe ju w erien u n i iesljalb m it Be<bt ien Hamen ie s groß*

ruffifdjen ju tragen.

B is in Me jungfte ?eit w iim ete Me rufftfdje ©efdjicbtsftbreibung ie n Anfängen ie s großruffifdjen Dolfes, feiner etbnifdjcn ©ntftebung u n i feinen erften ©djritten auf ie r biftorifdjen Bußne febr wenig Slufmerffamfeit. ©ie feijte einfaĄ bit P e rio ic i e s Siewer ileicbes als Slnfang ie r fogenannten allgemeinen tufftf<ben ©efcbidjte, u n i ia n n nad) iem Sail Stew s führte fie Mefelbe ©ef(bt<bte in ie r lin ie © ugial—JTIosfau— P etersb u rg fort, iniem fie Me ©ef<i>i<bte ie s großruffifeben Dolfes, u n i ie s iurcb iasfelbe gefibaffenen JT?osfauif(b=Peter8burgtfd)en Betdjes in einen ©opf warf. 2luf iiefe IDetfe w u rie ie r Xnfang ie r uftatnifeben ©ef^i<bte oom eigenen Bumpf abgefdbnitten u n i fünftlitb an einen frem ien Sörper angeflebt. Hach ie r A usführung Mefer © peration füm merten ftcb Me rufftftben ^iftorifer nicht meßr um Me wetteren ©cbicffafe ie r £Ifratner u n i töeiß*

rutbenen; iiefe taud)en in ie n 4 <inibüd)ern ie r rufftfdjen ©ef<btd)te n u r fporaiifĄ auf, u n i gwar ia n n , wenn Me B e ie non ie r Annexion ihrer (Territorien iurcb H losfau oier iurcb P etersb u rg ift. Diefes fünftlicbe, unwiffenfdjaftlicbe ©cbema ie r ruffif^en ©e*

f<btd)te w u rie in ie r rufftf^en ©efd)tcbtsf<breibung fanonifiert, es bat aber feine ©uetlen mehr in politifdien als in wiffenfd)aftlidjen Songeptionen. 3n meinem, nor furgem in ier

„3eitfd)rtft für ofteuropäifebe © ef^ i^ te" neröffentlicbten A rtifeP) bemühte i ^ mid), Me

©ntftebung u n i ©ntwicflung Mefes ©cbemas aufguflären. tfier mö<bte id) nur fagen, ia ß felbft Me A iepte Mefes ©cbemas ie r rufftfeben ©efd)i<bte mit ie r weiteren ©nt=

wicflung ie r wiffenfcbaftlidien iorfdjungcn auf große ©cbwierigfeiten ftoßen mußten;

iiefe ©cbwierigfeiten famen gum Dorfdietn, fobali fie au s ie r fogenannten Sterner P e rio ie ie r rufftfeben ©efdjidjte Me gange fpätere politifdjc u n i fulturelle ©ntwicflung

© rb ß ru ß lan is als einen natürlichen u n i logtfeben Progeß ableiten wollten. 3um Beifptel fonnte man au s 6er politifeben ©rganifation ie s Stewer Beidjea, mit feinen rechtlichen Begriffen garnidjt Me Hiosfauifdje Allein* u n i ©elbftberrfcbaft fdjaffen. A us ie r „Buśfa P ra w ia " ( i a s ift bae befannte ©efeigbud) ie s Stewer Betdjes), w ar es in feiner föeifc möglich, ie n iTtosfauifcben „© uiebnif" u n i „©obornoje Łlloźenife" ie s 3 a « n Ale^e) Hlicbajlomitfd) gu entwicfeln. 3m ©egenteil: ie r ©eift ie r „Buśfa p r a w ia " lebte im

5) „IDas ift ofteuropäifebe ©efcbidjte?" 3®©/ S . IX, f). 1.

JegenannUn „ittauifdjen © tatut" auf, 6as 6ie rutfjenifdjcn 3unften 6cs iita u ijd jtn

©tßßfürflcntums tm XVI. 3af)rf)un6ert auf © tu n 6 6et alt=ufrainifĄen ted)tlid)cn normen ju ja m m e n g e fte ü t fjaben.

Die alte Sietoer Kuś mit ifjter Dolfsoetfammlung — Dice, mit tfjtem ritteriidjcn, freffieiteliebenöen ©eift, lebte nid)t in 6en garten, finfteren formen 6es SHosfauet

£ebene 6es 16. unó 17. 3af)rfjunderts auf, fonóetn im freien ufratnifdjen Sofafentum.

öcgar Me glängenfte Sietoer literatur 6es XI. bis XII. 3nbrt)un6ert6 mit il)tet ne|Ior=

cfjtonif, mit intern ritterlidjen €pos un6 6em berüfjmten Ogorlieb — fanöen ii)te 5ort=

fe^ung nicfjt in 6er trocfenen, engfitdjlt^en Sltosfauer literatur, fonóetn touróen in 6er ufrainifd)en Sofatenepif 6es 16. un6 17. 3abrf)unóerts unmittelbar organifd) fortgefe^t.

Die tuffifd)e ©efd)id)tsfd}teibung bemühte fid), 6en genetifdjen ^ufammenljang Klosfaus mit Sieto gu retten, ©te l)af fogar óurdj óie perfon pogoóins eine ©ijeottc aufgeflcllt, gemäß meiner óas Sieroer lanó bis ins XIII. 3al)ri)un6ert oon ©toßruffen betootjnt getoefen fein feilte, 6ie fpäter nad) ifloróen abgeroanóert, unó ftatt óeter im 14. 3sbtf)un6ett óie ilfrainer aus IDolbynten unó ©alijien gefommen fein feilen, ^eutjutage iff ótefe

«Theorie, óie feiner^eit einen fel)r regen roiffenfdiaftlidjen ©treit lieroorgerufen l>at, untoióerruflid) ab acta gelegt. Tiber fie gereid)te geraóe óestjalb ?u großem Hu^en,

»eil (ie Tlnregungen gu ja^lrei^en ^orfc^ungen auf óem ©ebiete óer Pßilologte, ©efd)id)te unó Tlrd)äologte gab unó ju einer allfeitigen Tluftlärung óer Stage über óie ®ed)fel=

begießungen groifdjen óem ufrainifdjen unó óem großruffifdien Doll beitrug.

Die ©atareninoafion gertiß enógultig óie politifdjen, (oóer beffer gefagt óie óynafti»

fd)cn) unó fulturellen Śanóe, óie bis baßin óie £l?raine unó ©roßrußlanb jufammiengeßalten ßatten; unó toenn óas ßiftorifeße ©cßicffal fie im 17. 3aßrßun0ett toieóet gufammcnfüßrte, fo mar óas eingig gemeinfame, óas feóes óer beióen Dölfer beim anóeren finóen fonnte, óer griecßtf<ß=ortßo0ojce ©laube. Tiber in óer Sirdjcnorganifation, in einigen ©ebräu<ßen unó ßauptfädjlid) int ©ßarafter óes ©laubens felbft entftanóen gtoifeßen beióen tiefe Differengen.

Das Iitauifd)e ©roßfürftentum touróe gum politiftßen unó fulturellen «Erben óes Sieroer ©taates unó óes §alitfd)=tt)olßymJcßen Somgreüßs. Die SIfrainer, töeißrutßenen unó litauer bilóeten cigentlicß eine Sóóeration óer lanóer, óie óurd) óie gemeinfame Dynaftie óes ^eóymin oereinigt touróen; unó ffeóymm felbft nannte fid) feßon „rex Lithuanorum et Ruthenorum”. Ttus allen fjanóbud)ern ift befannt, baß óas etßno=

grapßifdje litauifd)e tUoßngebiet nur ein ^eßntel óes gefamten Territoriums óes ©roß=

fürftentums ausmaeßte. € s roar unoermctblicß, baß óie ßetbnifdjen litauer óem £leber=

geroifßt óes fulturell ßößerfteßenben rutßeniftßen Elementes unterlagen, unó bereits in óer groeiten fjälfte óes 14. 3aßrßun0erts feßien es, baß litauen auf óem beften ©ege gut Befeßrung nad> griedjiftßem Ritus unó gur Tlffimilation an óas rutßeniftße Element fei.

Die polnifcß'litauifcße Slnion oom 3aßre 1385 unó óie Befeßrung óer litauer gum Satßo=

ligismus bureßfreugte óiefe Tlusßcßten. Die Tlnnäßerung litauens an Polen ßatte ißre tiefen Slrfatßen. ©ie roar für óie litauer eine óringenóe unó ßarte Hotroenóigfeit, eine lebensfrage, óie angefießts óer feitens óes Deutftßen ©róens broßenben ©efaßr entftanb.

Don óer Eßcpanfion auf óie roeißrutßeniftßen unó ufrainifdjen länber ßatte litauen felbft feßr wenig ttußen. Diefe länber gogen litauen in óie Sonflffte mit óen Tataren unó Pfosforoitern ßinein, fie füßrten gu einer fürd)terlicßen Hiebetlage im 3aßce 1399 an óer ©orsfla, aber fie fitßerten feinesroegs óie oitalen Dntereffcn óer litauer. Die

©efd)icßte geigt uns, baß óie litauer óer Tlffimilation an óie ©eißrutßenen unterlagen.

Das befte Beifpiel bietet óie ©taót ©ilna: gegrünbet im XIV. 3aßrßunbert auf rein litauifeßem Boóen, ift ótefe ©taót ßeute nur eine 3nfel (unó öureßaus feine litauiftße)

Das befte Beifpiel bietet óie ©taót ©ilna: gegrünbet im XIV. 3aßrßunbert auf rein litauifeßem Boóen, ift ótefe ©taót ßeute nur eine 3nfel (unó öureßaus feine litauiftße)

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