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Als die korrupte Regierung und ih r Parlament die Aufdeckung der riesigen Betrügereien der jüdischen Saboteure des Panama­

unternehmens zu unterdrücken gewillt waren, w ar es Edouard Drumont, der durch die Veröffentlichungen in seiner Zeitung

„Libre Parole“ eine neue Untersuchung erzwang.

Aus der Provinz kommend, erlebte er in den J ahren 1868—1871 in Paris den Zusammenbruch des zweiten Kaiserreiches. Dabei konnte er beobachten, wie das Judentum seine Kräfte spielen ließ, um das Land zu erschüttern und die jüdische Machtstellung in den neuen Verhältnissen zu festigen. Bei dem Aufstand der Communards, wo er zum ersten Male die jüdischen Propagandisten in der Masse wirken sah, stand er auf seiten der Regierung, und nur einem guten Freund verdankte er es, nicht als Geisel in die Hände der Aufständischen gefallen zu sein. Der Fall von Paris bedeutete fü r das Judentum einen Sieg, und m it dem Einzug der deutschen Truppen dringen auch neue jüdische Elemente in Paris ein:

„Gleich auf die soldatische Gruppe folgte eine zweite, diese in Zivil. Diese zweite Gruppe war sicher noch interessanter als die erste. Hinter den eisenklirrenden, erzblinkenden Ken­

tauren ritten, auf ihre Pferde geklemmt wie Pinzetten, in langen, braunen, gefütterten Überziehern, sonderbare Per­

sonen. Längliche Gesichter, goldene Kneifer, lange Haare, rötlich-schmutzige Bärte, zu Hängelocken gedreht, breit­

krempige Hüte. Es waren ebenso viele israelitische Bankiers, ebenso viele Isaak Laquedoms, die der deutschen Armee folg­

ten wie die Aasgeier. An dem Aufputz w ar ih r Gewerbe un­

schwer zu erkennen.

Kein Zweifel, das waren die jüdischen Rechnungsmeister und Finanziers, die unsere Millionen einkassieren sollten.

Nach dem militärischen Generalstaib kam hier der General­

stab des Ghettos.“ (1)

Seit dieser Zeit wendete Drumont seine Aufmerksamkeit dem Judentum zu und fand bald, daß der Jude die Schuld trug an dem nationalen und kulturellen Verfall des Landes. Wie in einem Toten­

tanz zu jeder Person der Tod, so gehörte zu Presse, Regierung und Kapital der Jude.

Cornelius Herz beherrschte die Radikalen, die Opportunisten Josef Reinach, die Rechten hatten ihren A rthur Mayer wie der Boulan- gismus seinen Alfred Raquet. Die tonangebende K unstkritik schrieb

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Albert W olf im „Figaro“ und Eugene W olf beherrschte durch die

„Lanterne“ die Massen von Paris und damit ihre Stimme.

So entwarf Drumont in seinem W erk „Mon vieux P aris“ ein vo r­

treffliches Bild der inneren Dekadenz Frankreichs, von der alle Schichten dank des jüdischen Wirkens ergriffen wurden. Diese Erkenntnisse heilten ihn von seinem republikanischen Liberalismus, und er setzte seine Hoffnung auf die Adligen, als „die vollkommen­

sten Vertreter der arischen Rasse“ . Aber auch hier wurde er ent­

täuscht. Ebenso wie dem Adel die Kraft zur Niederschlagung der Kommune fehlte, so besaß er auch nicht den Mut, sich dem jüdi­

schen Einfluß zu entziehen und sich zur eindeutigen Abwehrfront Drumonts zu bekennen. Sie sagten ihm:

„W ie wahr ist das, was Sie geschrieben haben! Was Ihre Gefühle fü r die Juden angeht, so sind sie nicht wie bei unsereinem Empörung über die Ausbeutung, über den orga­

nisierten Ruin des Landes. Es ist eine A rt unbestimmbarer Geringschätzung, unaussprechlich, so wie unseresgleichen sie gar nicht empfindet, denn w ir haben die intellektuelle Bewunderung fü r die besonderen Fähigkeiten dieser Rasse:

Sie erzählen uns über die Juden in der guten Gesellschaft Schrecklichkeiten, die w ir nicht niederschreiben möchten, und fügen hinzu, daß sie morgen bei Rothschild und Hirsch dinieren . . . “ (2)

Der Kampf der laizistischen-freimaurerischen Kräfte unter Füh­

rung Ferrys gegen die Kirche läßt Drumont auf den Katholizis­

mus als Bundesgenossen hoffen, und er kämpft m it ihm mutig gegen die Schulgesetze Ferrys. Abermals wurde er betrogen. Als sein „France juive“ erschien, suchte A rth u r Mayer gleich den Erz­

bischof von Paris auf, der entschieden von seinem früheren M it­

kämpfer Drumont abrückte und das W erk des katholischen Publi­

zisten nicht anerkannte. Auch in den Wahlkämpfen in Paris hat die hohe Geistlichkeit ih r möglichstes getan, um die Arbeit Dru­

monts unwirksam zu machen.

So wandte sich Drumont an die breite Masse, um auf sie gestützt, den Kampf gegen das Judentum aufzunehmen. In ihm waren ähn­

liche christlichsoziale Gedanken wach wie bei Stöcker, wenngleich er nicht die Taufpolitik des Hofpredigers billigte. Aufmerksam beobachtete er die Entwicklung der Judengegnerschaft in Deutsch­

land und erkannt bald, daß m it W ilhelm II. auch der Abwehr­

kampf zusammenbrechen würde. Drumonts Anschluß an die breite Masse des Volkes gelang ihm insoweit, als er durch seine „Libre Parole“ ih r die Augen öffnete. Sie aber zu organisieren und da­

m it sich einen Machtfaktor zu schaffen, dazu besaß Drumont keine Fähigkeiten. E r war ein blendender Propagandist, wenn er in seiner Redaktion spitze A rtikel gegen das System schrieb, die das Volk aufputschten. In Massenversammlungen aber oder im Parla­

ment, wo er monoton m it kurzsichtigen Augen sein Manuskript herunterlas, enttäuschte er die ihm sonst freudig zujubelnde Menge.

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Das Fehlen eines politischen Führertums erklärt es, daß die von Drumont wachgerufenen Kräfte nicht zu einer politischen Macht geformt wurden, um den Fremdling wirksam aus dem Leben der Nation auszuschalten.

Drumonts erster E rfo lg w ar sein W erk: „L a France juive“ 1886.

„Es w ar eine kleine Bombe, so schrieb er, die m ir Gesell­

schaft leistete und an der ich nach Muße ziselierte und feilte, in dem sicheren Empfinden, der Augenblick werde kommen, wo ich das Geschoß unseren Unterdrückern zwischen die Beine schleudern könnte.“ (3)

Die Explosion der Bombe wäre vielleicht wirkungslos verpufft, hätte sich der jüdische Leiter des „Gaulois“ , A rth u r Mayer, nicht in dem Buche beleidigt gefühlt. In dem Duell zwischen ihm und Drumont klammerte sich Mayer an den Degen des Gegners, um den an der Verteidigung Gehinderten schwer zu verletzen. Diese Sensation hatte Drumont und m it ihm sein W erk den Parisern bekannt gemacht, und „France juive“ wurde ein riesiger Buch- erfolg.

Es hat zweifellos viel Mut zur Niederschrift einer solchen Anklage gegen den mächtigen Faktor in der Politik, Finanz und K ultur bedurft.

„Diese ,France juive* — wie viele meiner Kollegen hatten sie vor m ir zu schreiben begonnen und hatten auf der ersten Seite innegehälten, weil die Frau sie abends bei der Lampe ansah und sagte, der Kleine wachse heran und er brauche viele Stiefel, oder zum nächsten Monat sei die Miete fällig.“ (5) Seite 328.

Damit weist Drumont auf die Gefahr hin, die dem Schreiber eines solchen Buches erwachse, und schildert dann, wie ihn w ohl­

meinende Freunde von seinem Plan abbringen wollten. Drumont hatte den Kampf auf genommen und, nachdem Adel und Kirche ihren Beistand versagt hatten, gründete er die „Libre Parole“ , m it der er bald die breiten Massen beherrschte. M it ih r rollte er den Panamaskandal auf und stand auf dem Gipfel der Macht, als die Dreyfus-Affäre das Land aufs neue in Unruhe versetzte. Sein Kampf brachte ihm einen Sitz im Parlament, wo er auf seinen gehaßten Gegner Clemenceau stieß. Ihn forderte er m it einem ungeheueren anklägerischen Artikel in der „Libre Parole“ heraus:

„Sie haben sich damals zum Zweck Ih re r Schiebungen im W inkel der Bürgermeisterei von Montmartre verborgen, und dank Ih re r Feigheit oder vielmehr Ih re r Mitschuld geschah es, daß man am 18. März zwei französische Generale hat umbringen können, die man leicht hätte retten können. Der Jude Simon Mayer w a r es, Hauptmann des 169. Bataillons, der an diesem Tage operierte; er w a r es, der einen Monat nachher auf die Vendöme-Säule stieg und die dreifarbige Fahne herabschleuderte, bevor das Denkmal unserer Siege in ein Bett von Rauch zusammenstürzte.

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Ich muß es anerkennen: man kann Ihnen nicht vorwerfen, Sie seien m it sich selbst nicht logisch gewesen und hätten nicht eine gewisse Folgerichtigkeit gezeigt in Ih re r Gemein­

heit.

Als Bürgermeister von Montmartre waren Sie der M it­

schuldige des Juden Simon Mayer, der unsere Generale um­

brachte und den Sturz der Säule leitete, im Angesicht der Preuzen, die lachten, so wie sie heute auch 'lachen. Als Ab­

geordneter waren Sie der Kommanditär und der Mann fü r alles des deutschen Juden Cornelius Herz. Bespien von Ihren Wählern und wieder Journalist geworden, machen Sie sich zum Verteidiger des Juden Dreyfus. Sie sind ein Schurke, offensichtlich! Aber in Ih re r A rt haben Sie wenig­

stens das Verdienst, vollkommen zu sein.“ (4)

Drumont stand auf dem Gipfel seiner Macht, die auf eine be­

dingungslose Gefolgschaft aufbaute. Aber er besaß nicht die Gabe, diese Stellung auszunutzen, die aufgewirbelten Kräfte zu einem politischen Machtfaktor zu gestalten. Damit w ar auch sein Abstieg unvermeidlich. — Das Judentum hatte alle seine Kräfte sammeln müssen, um seine Stellung in Frankreich durch die großen Skan­

dale Panama und Dreyfus nicht zusammenbrechen zu lassen. Es w ar ihm daher ein leichtes, die ungeeinten Kräfte der Drumont- schen Bewegung zu neutralisieren.

Nach dem Wahlkampf im Jahre 1902 v e rlo r Drumont seinen Silz in der Kammer. Von vielen Freunden verlassen, bewarb er sich 1909 um die Aufnahme in die Akademie. Er erfuhr die Demütigung, daß ein Dreyfusanhänger statt seiner zum Mitglied ernannt wurde.

Drei Jahre später mußte Drumont seine einst meistgelesene Zeitung in Paris verkaufen und 1917 verlor er durch einen Bankkrach sein kleines Vermögen. E r zog sich aufs Land zurück, woher er ge­

kommen war, enttäuscht und vereinsamt, und starb 1917, als er noch einmal die Stätte seines größten Triumphes aufsuchen wollte

— Paris.

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