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F. Bordas u. Touplain, Über die Schnelligkeit der Absorption von Gerüchen durch die Milch. Milch, welche in formaldehydhaltiger Atmosphäre auf bewahrt wird, absorbiert ungemein rasch diesen ""Aldehyd. So liefs sich in einer Milch, welche in einem Raume stand, dessen Luft Formaldehyd im Verhältnis von 1:100000 enthielt, dieser Aldehyd bereits nach einigen Minuten deutlich nachweisen. Die

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---Absorption des Formaldehyds scheint um so rascher vor sich zu gehen, je frischer die Milch ist. Man könnte daran denken, die Milch zum Nachweis von Formalde­

hydspuren in der Luft heranzuziehen. (C. r. d. l’Acad. des scienses 142. 1204—5.

[28/5.*].) Dü st e r b e h n.

Lindet u. L. Ammann, Beitrag zur Kenntnis der löslichen Eiweifsstoffe der Milch. Das Drehungsvermögen des Milchserums, verglichen mit demjenigen des Laktalbumins (— 30 bis — 37°) deutet darauf hin, dafs letzteres von einem zweiten 1. Albuminoid von höherem Drehungsvermögen begleitet wird. Dieses zweite Al- buminoid ist nichts anderes als Kasein, welches durch seine Verb. mit Calcium­

phosphat 1. gemacht worden ist. Ham m ar sten hat durch Auflösen von Kasein in Kalk w. und Neutralisieren des Alkalis durch Phosphorsäure eine ähnliche Verb.

dargestellt, in der, wie Vff. gefunden haben, ein Kaseinat vorliegt. Die durch Sättigen des Calciumkaseinats mittels Phosphorsäure entstehende Fl. ist selbst nach dem Filtrieren durch Kaolin trüb, sie wird indessen klar, wenn man den kolloidalen Teil des Calciumphosphokaseinats durch Lab zum Gerinnen bringt. Die gel. blei­

bende Eiweifssubstanz, welche durch Queeksilbersulfat gefällt werden kann, besitzt das [cü]d — 116° 2', welches dem [«]d der Lsgg. des Kaseins in Alkalien, wie Soda, Natronlauge oder Kalkw., entspricht. Das Calciumphosphokaeeinat, findet sich auch in dem Bodensatz der Kahmzentrifugen vor.

Behandelt man ein filtriertes Milchserum oder die Milch selbst mit Lab, so er­

niedrigt sich das [cz]d des Milchserums um dasjenige des geronnenen Calciumphos­

phokaseinats. Man kann auf diesem Wege den Albumingehalt der Milch bestimmen, wobei man nur nötig hat, die Milch mit Lab zu versetzen, das Serum durch Kaolin zu filtrieren und das [oc]o der Eiweifstoffe zu ermitteln, indem man letztere durch Quecksilbersulfat fällt, die Menge an Albumin und Kasein, welche diesem [o:]d ent­

spricht, berechnet und den gefundenen Wert auf 920 ccm Serum = 1000 ccm Milch bezieht. Gefunden wurden auf diese Weise in Kuhmilch 2,3—4,3 g, in 3 Tage alter Kolostralmilch 6,8 g, in Ziegenmilch 4,2 g, in Schafmilch 8,2 g Albumin pro 1.

Zur Erklärung der Milchgerinnung hat man demnach nur die allgemeinen physi­

kalischen Theorien über die Koagulierung der Kolloide heranzuziehen, die chemische Theorie von Ham m ar sten aber zu verlassen. Das Lab wirkt nur auf den kolloi­

dalen Teil des Calciumphosphokaseinats. — Zu erklären wäre noch, weshalb eine und dieselbe Verb. z. T. die kolloidale, z. T. die gel. Form annimmt. (C. r. d.

l’Acad, des Sciences 142. 1282—85. [5/6.*].) Düster beh n. E. Varenne, Die französischen Liköre. Es werden die Geschichte u. die Entw.

der Likörindustrie in Frankreich sowie die Ursachen behandelt, welche die Über­

legenheit der feinen französischen Liköre bedingen. Als die besten Liköre sind diejenigen anzusehen, welche bei einem gemäfsigten Gehalt an Aroma möglichst reich an Zucker und arm an Alkohol sind. Die Liköre, speziell die zuckerreichen, besitzen nicht nur als Genufsmittel, sondern auch als Nahrungsmittel, ihrer Zuträg­

lichkeit wegen, Bedeutung. (Bull, de l’Assoc. des Chim. de Sucr. et Dist. 23, 1167 bis 1168. April. Vortrg., geh. auf d. intern. Kongr. f. angew. Chem. in Korn.) Ma c h.

A. Beythien, Paul Bohrisch und Hans Hempel, Über die Zusammensetzung der 1905er Citronensäfte. Vff. teilen zunächst die nach dem Additionsverf. Fa r n- STEiNERs umgerechnete Tabelle ihrer Unterss. von Citronensäften aus dem Jahre 1904 (Z. f. Unters. Nahr.-Genufsm. 9. 449; C. 1905. I. 1671) mit, welche ergab: Ge- samtcitronensäure, wasserfrei 6,430—7,710, Gesamtzucker als Invertzucker 0,011 bis 2,550, Mineralstoffe 0,402—0,598, Alkalität 4,990—7,470 ccm n. Lauge, N = 0,038 bis 0,073, P20 6 = 0,019—0,031, Extrakt, direkt 7,635—10,164, nach der Additions­

methode 7,839—10,888, totaler Extraktrest 0,614—1,000. — Zur Vervollständigung der Kenntnis der Zus. des Citronensaftes untersuchten sie weitere Säfte. Sie prefsten Citronen verschiedenster Provenienz gut aus und hielten die Säfte 8 Tage lang auf 30°. Nach Auffiillen zum ursprünglichen Gewicht mit W . und Kolieren wurden sie mit 10 Vol.-0/0 A. versetzt u. nach einigen Tagen durch Filtrieren von den Pektin­

stoffen befreit. Aufser den gewöhnlichen Substanzen bestimmten sie auch die flüch­

tigen SS., das sogenannte Glycerin und die in Form von Estern vorhandene Citronensäure, letztere besonders deshalb, weil ein kleiner Teil der Citronensäure durch den A.-Zusatz sonst der Best. durch Titrieren verloren geht. Die erhaltenen Werte schwanken sehr, besonders geben saftreiche Citronen gehaltsärmere Säfte, auch scheinen die 1905er Säfte dünner als die 1904er zu sein; der totale Extrakt­

rest betrug 1905 0,597, gegen 0,777 im Jahre 1904. Zum Vergleich stellen Vff.

Analysen „garantiert reiner“ Citronensäfte von 1905 gegenüber, von denen der gröfste Teil normale Zus. zeigt, nur einige haben einen auffallend hohen Gehalt an flüchtigen SS., welche offenbar durch Esaiggärung entstanden sind. — Wenn L ü h b ig dagegen sehr niedrige Werte erhalten hat, so kann dies ebenfalls darauf beruhen, dafs er saftreiche Citronen geprefst hat, welche gewöhnlich nicht zur Saft­

bereitung Verwendung finden. Einen Grenzwert für den N-Gehalt, wie LÜHBIG

vorschlägt, halten Vff. noch nicht für zeitgemäfs, ebenso wie für Glycerin.

Bezüglich der Ammoniakprobe von Kü t t n e b u. Ulb ic h prüften Vff. die Ver­

mutung Köpkes (Pharm. Centr.-H. 47. 974; C. 1906. I. 385), dafs sie auf Eisen­

gehalt beruhe, fanden aber keine Bestätigung und glauben, die Braunfärbung auf andere Ursachen, Bestandteile organischer Natur, zurückführen zu müssen. (Z. f.

Unters. Nahr.-Genufsm. 11. 651—61. 1/6. [Mai.] Dresden. Chem. Unters.-Amt der

Stadt.) Dit t b ic h.

Küttner u. Ulrich., Zusammensetzung von naturreinen Gitronensäften. Infolge Abweichungen von den Resultaten Fabnstelnep.s (Z. f. Unters. Nahr.-Genufsm. 6.

1—22; C. 1903. I. 539 u. Z. f. Unters. Nahr.-Genufsm. 8 . 6 0 3 -5 ; C. 1905. I. 114) untersuchten Vff. im Jahre 1905 notorisch reine, zum Teil selbst ausgeprefste Säfte.

Da die Säfte von Citronen verschiedener Provenienz sowohl aus verschiedenen Lagen, wie aus verschiedenen Jahreszeiten waren, so sind naturgemäfs auch die daraus hergestellten Säfte verschieden, und die Gehaltszahlen bewegen sich in weiten Grenzen. Am gehaltreichsten sind jene der Winterschnitteitroue (Ernte im November), hierauf folgen die Säfte aus der Verdellicitrone (Haupternte im Juli u.

und August), welchen gleichgestellt jene der Bastardcitrone (Ernte im September) sich anschliefsen, worauf als am wenigsten gehaltreich die Säfte der Bianchetti- citrone (Ernte im April und Mai) zu nennen sind. (Analysenzahlen siehe im Original.)

Der Säurerückgang der Säfte wird von FNSTEINEE auf Esterbildung zurück­

geführt; da jedoch auch auch bei alkoholfreien Säften der Säuregehalt zurückging, müssen noch andere Körper entstehen, deren Isolierung aber bisher nicht gelang.

Zum Schutz gegen Essigsäurebildung setzt man entweder mindestens 5°/0 A.

oder, wenn man diesen vermeiden will, 0,1—0,4°/0 75°/0ig. Ameisensäure hinzu. Bei Ermittlung der flüchtigen S. geht die Ameisensäure mit über und mufä deshalb zur Vermeidung von Irrtümeru besonders bestimmt werden. Als Maximum flüchtiger S. setzen Vff. bei sonst einwandafreier Beschaffenheit des Saftes l,5°/0 fest.

Da die erhaltenen Zahlen (siehe Original) in allen Fällen weit auseinander­

liegen, und Grenzzahlen bisher nicht aufzustellen sind, empfehlen Vff., ähnlich wie bei Wein, jährliche Statistiken von Citronensäften bekannter Provenienz zu machen.

(Z. f. öffentl. Ch. 12. 202—11. Leipzig. 15/6. [31/5.].) Dit t b ic h. 266

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---Eng. Collin, Verfälschung von Nahrungsmitteln durch Reisspreu. Vf. hat in jüngster Zeit Reisspreu häufig als Verfälschungsmittel von Viehpulvern, Pfeifer u.

anderen pulverisierten Gewürzen aufgefunden. Der Nachweis erfolgt auf mkr. Wege, nachdem die betreffende Substanz zuvor mit sd. alkal. W . behandelt worden ist.

Die Reisspreu widersteht dieser Behandlung sehr gut und ist dann leicht u. Mkr.

zu erkennen. Die Abhandlung enthält eine Wiedergabe des mkr. Bildes von Reis­

spreu und Kleie. (J. Pharm. Chim. [6] 23. 561—65. 16/6.) Dü s t e b b e h n.

AgrLkuItureliejnie.

W . Zielstorff, Agrikulturchemie. Bericht über die Fortschritte im zweiten Halbjahr 1905. (Chem, Ztschr. 5. 73—75. 20/2. 99—101. 5/3. 123—24. 20/3. Inster­

b u rg .) Ha h n.

E. Blanck, Min Beitrag zur Kenntnis der Aufnahme und Verteilung der Kiesel­

säure und des Kalis in der Tabakpflanze. In Topfverss. wurde die Wrkg. einer Kaligabe in Form von Martellin, Humuskieselsäure bezw. Kaliumsulfat studiert.

Das Martellin enthielt 60,98°/0 Si02, davon 46,25% in W. 1., 16,25% KsO und 4,95% H20. Die Humuskieselsäure 16,64% W., 31,745% Asche, 51,615% organi­

sche Substanz, davon 11,23% in W. 1., 18,02% Si02, davon 4,19% in W . 1., 2,72%

K20, 7,26% NaäO, 0,166% P20 5, und 0,685% N. Die mit K2S04 gedüngte Pflanze blieb in der Erntemenge gegenüber den ändern stark zurück, wohl eine Wrkg. der konz. Bodenlsg. (30 g % 0 auf 7 kg Boden). Der Gehalt an Si02 war in der mit Martellin gedüngten Pflanze am höchsten, in der mit K2S04 gedüngten am niedrigsten.

Die Blattfläche enthält am meisten SiOs, die Rippen weniger und der Stamm am wenigsten. Der KjO-Gehalt war bei der mit Martellin und K2S04 gedüngten Pflanze nahezu gleich, bei der mit Humuskieselsäure gedüngten viel niedriger. Bei allen Pflanzen enthielten die Rippen den gröfsten, der Stamm den kleinsten Gehalt an K20. (Landw. Vers.-Stat. 64. 243—48. 25/5. Kaiserslautern. Kreis-Feld-Vers.-

Station.) Ma c h.

A. J.

Swaving, Untersuchungen über die Ursachen des Auftretens niedriger Reichert-Meifslscher Zahlen bei niederländischer Butter. (1903, IV. Reihe.) Durch frühere Verss. war festgestellt worden, dafs Beifütterung von Futterrüben einen günstigen Einflufs auf die RMZ. ausübt, und es wurde jetzt untersucht, ob dies auf der Beigabe stärkeartiger Körper (Zucker) oder N-haltiger Nichteiweifskörper oder beiden Umständen beruhe. Aus den zahlreichen tabellarisch und graphisch dargestellten Verss. geht hervor, dafs Beifütterung von Grasensilage keinen oder nur geringen Einflufs auf die RMZ. hat, dafs dagegen Luzernensilage vorteilhaft wirkt, Heu und Leinkuchen eine Erniedrigung hervorrufen, dieselben, sowie Gersten­

mehl und Leinkuchen oder Zucker und Leinkuchen nur dann von Einflufs sind, wenn gleichzeitig Luzerne- oder auch Grasensilage gegeben wird. Eine Aufklärung obiger Frage konnten die Verss. nur insoweit bringen, als Beifütterung von Kohle­

hydraten oh ne Ensilagefütterung keine Bedeutung für die Erhöhung der RMZ. be­

sitzt, doch stützen dieselben die 1902 ausgesprochene Ansicht, „dafs leicht zersetz­

bare Kohlehydrate nur dann einen günstigen Einflufs auf die B. der flüchtigen Fettsäuren ausübe, wenn dieselben zu gleicher Zeit mit Stoffen gefüttert werden, die sich schon in Gärung befinden, oder wenn sie dem Milchvieh in einer Form gegeben werden (Futter- und Zuckerrüben), in welcher sie leicht und schnell in Gärung übergehen“ . (Z. f. Unters. Nahr.-Genufsm. 11. 505—20. 1/5. 1906. [Sept.

1904.] Goes (Holland). Landw. Vers.-Station.) Di t t b i c h.

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