SBertin. 3i» iljo rt)c n .
I . A r t . 1 SRr. 2 S p r Au Sf ®. g. 3 r o V e r f t ® . ® i e SBer l i ner
© t r a ß e n r e i n i g u n g S b e i t r ä g e g e h ö r e n gu ben g e m e i n e n S a f t e n i. ©. b i e f e r V e f t i m m u n g , n i d j t b a g e g e n bi e S Be r l i ne r SDiii l l g e b ü ß r e n .
® ie bon ben SBerliner VerfteigerungSricßtern bisher nießt ein»
ßeittidj entfdjiebene grage, ob ©traßenreinigungSbeiträge unb 2ÄÜII»
gebüßten bei SioangSnerfteigeruitgen in SBertin gern. § 10 Abf. 1 9 lr. 3 3mS8erft®. ben SBortang nor ben ^ppothekengtäubigern ufro.
haben, ift im nort. g-atte auf bie fta g e eines §ßpothekeng_iäubtgerS gegen bie ©tabt SBertin gern. § 1 1 5 3 ro® erft®. uttb § § 8 7 8 ff. 3 $ 9 ' in gmei Qitftangen einheitlich entfpredjenb bem norange]tettten Sett»
faß entfdjieben morben.
^infießttieß ber StRüttgebühren, bie auf ®runb beS D rtS ® b.
3. fyuli 1925 erhoben merben, bürfte eS genügen, auf bte tn 32B.
1931, 2 1 8 8 16 abgebr. ©ntfeß. beS £ ® , I SBertin b. 31. ®eg. 1930, 16 T 3 4 2 /3 0 , gu nermeifen, bie ebenfalls gu bem ©rgebmS getaugt ift, baß bie SRüttgebüßr eine ®ebüßr i. © . beS § 4 fo m m A bg® ., mithin nur eine perföni. Abgabe be^ ©runbltüiii^eigentüiner^, aber keine auf bem ®runbftück felbft rußettbe Saft barftettt. ®urcß bie in bem SBefdjluß beS 2 ® . I nießt berückficßtigte SpolSPD. n. 23. A pril 1930, burd) bie alte (Eigentümer bebauter ©ruitbftüche iut ^®eltungS»
bereidj beS D rtS ® . gur gnanfprudjnaßme ber gur SBefeitigung beS föiüllS unterßattene ©emeiubeanftalt berpfiießtet finb, kann bie auf
©runb beS § 4 SiommAbg®. gur ©rßebuitg kontmettbe ®ebüßr mißt berbingtießt unb gu einer gemeinen Saft auSgeftaltet merben.
® ie ©traßenreinigungSbeiträge merben in SBertin erhoben auf
®runb beS D rtS ® . b. 25. SRärg 1926, baS u. a. auf ®runb beS @ef.
über bie SReiniguug öffentt. SBege n. 1 . 3>uii 1912 unb auf ©runb beS § 9 SiommAbg®. ertaffen ift. ® ie Anficßt ber S t., baß burd) baS D rtS ® . b. 25. SDiärg 1926 bie (Beiträge gu ben Soften ber bort borgefeßenen ftabtifeßen SBeranftaitung unguüffigerroeife gu gemeinen Saften auSgeftattet feien, ift irrig. ®urcß § 1 Abf. 1 @ef. u. 1. 3 uti 1912 (® © . 187 ff.) ift ben ®emeinben bie poligeii. (Reinigung ber in ißren SBegirken gelegenen öffentt. SBege unb tptäße als öffentt.
Saft aufertegt. Aacß § 5 Abf. 1 beS ©ef. kann burd) ein unter potigeit. Suftimmung gu ertaffenbeS DrtSftatut bie Verpftidjtung gur potigeimäßigen (Reinigung öffentt. SBege ben (Eigentümern ber an»
gtengenbeti ©runbftücke gang ober teilroeife auferlegt merben. ®ieS ift burd) § 3 D rtS ® . b. 25. SJtärg 1926 ßinficßtlicß ber (Reinigung ber SBürgerfteige bon ©cßnee unb (EiS unb beS SBeftreuenS bet (Bürger»
fteige bei ©tätte gefißeheit. Qm übrigen liegt jeboeß allein ber SBekt.
bie (Reinigung ber in ißrem Vegirk gelegenen öffentt. SBege unb Sptäße als öffentt. Saft ob. © ie ift nad) § 7 D rtS ® . eine ftäbtifcße Veranftattung i. @. beS § 9 SommAbg®. ® a bureß fie eine ber berteßung, an fieß bor, fo bertiert biefe ben ©hOTdkter ber (RecßtS»
mibrigkeit, menn ber SEäter bie beanftanbete Äußerung „gur SBaßrung bon (Rechten" ober „gur SBahrneßmung berechtigter Qntereffen" ge»
tan ßat. Qu bem VeteibigungSo o r f aß tritt bemgemäß^ hier ttodj bie A b f i cß t ber Qntereffenmahruehmung ßingu. § ü r eine roeitere A b f i c ß t als ben i n n e r e n SEatbeftanb erfüttenbeS SRontent ift kein (Raum. Qm ©egenteil fleßt, ittSbef. au^ nacß_ ber (Rfpr. beS (R@-, feft, baß bie einmal befaßte Abficßt ber Qnterefienroahniehmung ißre ftrafbefreienbe SBirkung n i e ß t babureß bertiert, baß fieß biefer Abfid)t anbere, fo bor altem, „bie Abficßt gu beteibigen", ßingugefelten.
®aS 2 ® . ßat bie S B e t e i b i g u n g S a b f i c ß t beS Angekt. ber»
neint unb auS bem SRanget biefer A b fiijt gefeßtoffen, baß „audf"
aus ber bom Angekt. für feine Äußerung geroäßlten Q o r m baS SBor»
ßanbenfein einer SBeteibigung nidjt ßeroorgeße. Qn Bölliget SBer»
kemiung ber (Rfpr. beS (R®. ßat eS f i j atfo auf ben ataubpunkt geftefft, baß unter ben SßorauSfeßungen beS § 1 9 3 @ tS » . n e b e n b,er SBeteibigungSabficßt aud) noeß bie Qutäffigfeeit ber gemäßtten Qorm — Vegteitumftänbe kamen für beit bort. Qatt mißt in SBe»
traeßt — naeßguprüfen fei.
StBäre es für baS (Ren®, feßon angebracht gemefen, bte SBor»
inftang auf biefeu irrigen ®ebankengang ßingumeifen, fo kommt aber noeß bagu, baß ber ©runbauffaffuug, auf bie fidß jene fatfeße
®artegung ber © tr® . aufbaute, überhaupt nießt guguftimmen ift.
® ie StBorte „fieß brücken" ftelten einen bloßen ©acßauSbrudt für ben i i i ß a t t t i d ) an bie (Ehre greifenben SPormurf beS „fid) ben Verpflichtungen eutgießenS" bar. AIS nießt burd) ißre Q o r m ber»
legenb, hätten fie baßer eine Veftrafung naeß § 193 © t@ V . ©dftußteit niemals redjtfertigen können.
D S tA . D r. A t f r e b S B e b e r , ©reSben.
4 5 *
356 fftedjtforeájung [Quriftifdje SSodjenfch1'^
S ekt. augfchtießtidj obliegenbe Sßerpfiic^tung erfüllt wirb, kommt bereit Senußung burd) bie ©nntbeigentümer rttd^t tn Qirage. Sißre 3>nanfptudjnaljme auf Entridjtung Bon Seiträgen p r Teckung bet burdj bie ©traßenreinigung ber Sekt, entfteßenben Soften kann bem«
nacf) nur gern. § 9 ffiomm9tbg®. erfolgen, wonach bie ®enteinben behufs Teckung ber Soften p r §erfteKung unb Unterhaltung Bon Seranftaltungen, bie burd) baS öffentt. 3 ntereiie geforbert tuerben, oon benjeingen ©runbeigentüntern unb ©ewerbetreibenbett, benen ßierburdj befonbere niirtfd^äftl. Sorteüe erwadjfen, Seiträge p ben Soften ber Seranftaltung erheben können. ® a biefe Soraugfeßungen hinfichtlich ber ©traßenreinigung unzweifelhaft Borliegen, kann bie S ekt. auf ©runb beS § 9 SommStbg®. bie ©runbeigentümer p r Entrichtung Bon ©traßenreinigungSbeiträgen ßeranphett. Teren Ser«
pflidjtung p biefer Seiftung hat ihre SSurjet augfdjließlich in bem Eigentum; fie ftettt fid) fomit als beffen Selaftmtg bar. 9tts foldje r u ft fie auf bem ©runbftück. ©3 fjanbett fid) hiernach Bei ben Ser«
liner ©traßenreinigungSbeiträgen um auf einem nicht priBatredjtl.
T ite l Beruhenbe Abgaben, bie auf bem ©runbftück nach ©efeß haften, mithin um eine gemeine Saft i. <3. beg Slrt. 1 3ir. 2 Sr9luSf©ef. p m S w S erft® .
(S ® . I I S ertin, Urt. B. 27. g u iti 1931, 29 S 104/31.) M itg eteilt Bon 9l® 9i. D r. S i n b , S erliit.
* Sanbäberg.
2 - T a g D f t h i l f e « © i d j e t u n g 3 B e t f a h r e n f cßüßt baS S e r n t ö g e n ber E h e f r a u beS S e t r i c b S i n l j a b e r g n i dj t .
9lad) § 8 ber S D . hat bie Eröffnung beS ©idjerungSBerfaßreng u. a. bie SBirkung, baß 3tuang3BolIftreckungen nur gegen ben SetrieBS«
inhaber wegen ©elbfotberungen un p täffig finb. T ie Raffung biefer Sorfdjr. läßt keineswegs erkennen, baß auch baS Vermögen ber Ehe«
frau beg SetriebSintjaberS m it gefcßüßt fein foll. ©etbft loemt bie Ehefrau in bem Setrieb beS ©djulbnerg p 1 mitarbeitet, änbert biefe Tatfad)e an bem Umfang beS Schußes beg ©idjerungSBerfaßreng nichts, ba baS eigene Sermögen ber Ehefrau baBon nid)t Betroffen werben kann.
(S® . Sanbäberg, Sefdjt. b. 5. gan. 1932, 3 T 6 31/31.) M itgeteilt Bon 3191. S B o l f f o ß n , 9lrnSwatbe.
B. SiröcitSöcricfjfe.
Reidjsarbeiisgericfji.
Sericßtet Bon SedjtSanWalt 91 b e i , Effen, fRedjtSanWalt unb T o je n t D r. © e o r g S a u m , S e rlin unb 9iedjt3anWaIt
D r. SB. O p p e r m a n n , TreSben.
* * 1 . § 139 9tBf. 4 9 l r b S e r m © . ; § 286 3 5 ß ö .; § 133 S © S . S l u g l e g u n g beS S e f c ß l u f f e g beS S e r W a t t u n g g a u g f t ß u f f e g beS S a n b e S a r b e i t g a m t S , b u rd ) Welchen bie i n S e t r a d j t J o m m e n b e n 9 l r b e i t e n a l ä S o t f t a n b S a r b e i t e n a n e r i a n n t w o r b e n f i n b , u n b ¿ w a r m i t ber M a ß g a b e , b a ß bi e © n t « l o ß n u n g nach bem T i e f b a u a r b e i t e r t a r i f ¿u e r f o l g e n hat . S e r ü c f f i c h t i g u n g e i n e r 9 l u S t u n f t beS f ß r ä f i b e n t e n beS S a n « b e S a r b e i t g a m t S ü b e r ben bei E r l a ß beS S e f d j l u f f e S ma ß»
g e be n b e n S B ille n beg S e t W a l t u n g g a u g f c ß u f f e g . f )
® er S l., Bon S eruf M a u re r, war B. 17. D k t. big 21. T e j.
1929 als KotftanbSarbeiter Bei DiegulierungSarbeiten am ¡jj.Sad)
befdjäftigt, Weldje bie bekl. ©emeittbe m it M itte ln ber wertfchafiel' ben 9trbeitSlofenfürforge angführte. ® ie 9Irbeiten Waren non bei hierfür p ftän b . Serm9iugfd). beg S9Irb9I. Saliern burd) („9Inerkennung 9ir. 13 g " ) b. 18. D k t. 1929 als DlotftanbSarbeitf anerkannt, unb ¿war m it ber Maßgabe, baß „bie Entlohnung ®c„
DtotftanbSarBeiter nach bem Tiefbauarbeitertarif p erfolgen ha"e (§ 139 916f. 4 9lrbSerm ©.). Stuf ©runb biefeS Sefd)t. würbe »<*
S t. Bon ber Sekt, nach bem für Tiefbauarbeiter geltenben £ohnfa“
beg 3 i® a rS e rtr. für §och«, Seton« unb ®iefbauarbeiten entIovn:' E r Behauptet, w älirenb; feiner SefchaftigungSjeit bei ben frfl3 ) IRegulierunggarBeiten als M a u re r gearbeitet p haben, unb gehrt begpalb Bon ber Sekt. Stachphtung beg UnterfcpiebS ffo iW bem ®iefbauar6eiter« unb bem fjacharbeitertohn.
3 m ©egcnfaß 31t bem erften SRicpter, welcher aus bem laut beg Sefdjl. B. 18. D k t. 1929 i. Serb. m it einer Mitteilung beg fßräf. beS S9Ir69l. B. 6 . fjebr. 1930 folgert, baß ber Se11®' 9lu3fd}. nidjt beit 31®arSertr. für §och«, Seton« unb ®tefbau^
arbeiten atg foldjen, foitbern lebiglich beit Sohnfaß einer gewi)lc^
Sirbeiterfparte innerhalb biefeS X a rS e rtr., nämlich ben Sohnfaß öe Siefbauarbeiter, für fänttlidfe Bei ben SiegitlierungSarbeiten BefchflJ tigten StotftanbSarbeiter ohne 3iückfid)t auf bie 9lrt ber gelciftcte 9lr6eiten habe gelten taffen wollen, unb baß biefer Sohnfaß bzWal.
auch für ba§ 9lrbeitSoerhättnig beg S I. Bei ber Sekt. maßgrf,en gewefen fei, Bertritt baS S ® . ben Staubpunkt, baß bie Seäei$i/Ut1"
eines beftimmten Tariflohns für eine Beftimmte 9lrt Bon Slrbeite1^
in unguläffiger SBeife übet ben SRahmeit ber bem Serw9luSfch- fteßenben gefegt. Sefugniffe hinauggeße unb baßer Bon bem ® cttT Slugfcß. Bei ber g-eftfeßuitg ber Entlohnung nicht gemeint fein köurt ■ giitbe m ithin auf baS SlrbeitSBerhättuiS beg S l. bei ber Sekt- ®c fR TarSertr. für §od)«, Seton« unb Tiefbauarbeiten als fotdjer weitbung, [0 fei, ba nach it)m Tiefbauarbeiter unb gad)bauavbeue Berfchieben entlohnt würben, nur ju prüfen, ob ber S l. 5 achatBCI‘c Berriditet habe. ®iefe 3-rage fei, oljtte baß eS ber Erhebung angeboteneu Seweife bebürfe, ju Bejahen, ba gu ben Slegulierung'' arbeiten aud; 9trbeiten am Sriickenbau, alfo SnuarBeiteit hätten, Bei benen tt. a. nud) ber S l. als fjacljarbeiter &efcf)äfti9
worben fei. § ätte baitacß aöer bie Entlohnung beä S l. burd)_ at Sekt, gemäß bem genannten fR TarSertr. unter ber ©tuppe ber arbeitet eintreten müffen, fo fteße ißm ber oertangte, feiltet v 0^
nach nicht Beftrittene llnterfchiebSBetrag ju .
T ie SieB. Bekämpft, iitbent fie Serleßung beS § 139 9lbf- 9trBSerm ®., beS § 1 T a rS D . unb beS § 286 3«pD. rügt, Stellungnahme beS S ® . Qhr kann ein Erfolg nicht Berfagt
wcrbeu-92ad> § 139 9Ibf. 4 9lr6S erm © ., über beffen redjtl. Scbeutuaff unb Tragweite, inSbef. auch fofern ber 9lrbeitgeber eine ©etitetj1 ift unb Sauarbeiten anSgeführt werben, baS 959lr6®. fid) ¡s Wieberholt in bem © inne ausgesprochen hat, baß baS Strbeitäoergältir beS siotftaubgarBeiterS, abgefeßen Bon bem ßinfidjtl. ber ®|t.X Ioßnung äugetaffenen beßörbl. E ingriff, ein grunbfäßlicß freies (Bgt. 9i9lr6®. 6, 316 unb bie bafetbft angejogenett Entfcß.), kann ' ' Wie and) baS angefodjtene U rt. nidjt Berkennt — ber SermSlu») 1 beS S9lrb9t. eine obere ©rettje für bie Entlohnung ber Stotftau®
arbeitet feftjufeßen (Saß 1), et kann aber aitdj feftfeßeit, meiaj1 T a rS e rtr. für bie Entlohnung ber tRotftanbSarbeiter Slnwenbu1 » finbeit foll (@aß 2). T ag S ® . geßt nun Bei ber Seurteiluug 0 Stnweubbarkeit biefer S orfdjr. auf ben gegebenen fja ll oßite uahe ^ Segr. baBon aug, baß ber Serw9lu3fch. Bon ben beiben in u. 2 beg 9l6f. 4 a. a. D . Borgefeljenen Möglichkeiten ber jtIt nunggfeftfeßung ben ¿weiten SBeg gewählt ßabe. ©dion hierin «a ißnt nidjt Beigetreten werben. ® er infoweit allein in ffragc ko menbe SBorttaut beg Sefcßt. b. 18. D k t. 1929: „® ie Entlohnung D
3 « 1. ®em U rt. ift fowoßl im Ergebnis wie in ber Segr.
p p ftim m e n .
® ie Entfcß. ßängt baBon ab, wie ber Sefcßt. beS Serw9Iu3fdj.
auS§utegen ift, burd) ben bie fraglichen SIrBeiten als DiotftanbSarbeiten anerkannt finb unb angeorbnet ift, baß „bie Entlohnung ber 9tot«
ftanbsarbeiter nadß bem TiefbauarBeitertarif ¿u erfolgen ßaBe".
M it fRedjt Weift baS 9t9lrB®. barauf ßin, baß eg einen Tief«
BauarBeitertarif nicßt gibt, fonbertt nur einen „ T a rS e rtr. für üpodj«, Seton« unb TíefBauarBeiten" (S91T.). 3 ur Sm i Sefcßl. B.
18. D k t. 1929 galt ber am 1. 9lp til 1929 in ®raft getretene, burcß
©ntfdj. bes 9 i9 lr6 M . B. 14. ©ept. 1929 m it SBirkung ab 1. S u ti 1929 für aUgemeinBerbinbtich erklärte T a rS e rtr., ber nicßt, wie ber frühere, „ S T a rS e rtr. für baS SaugeWerBe", fonbetn „D iT a rS e rtr.
für §odj«, Seton« unb TiefbauarBeiteit" genannt würbe. Stuf ©runb biefeS T a rS e rtr. finb bie Soßnfäße für Tiefbauarbeiter unb S'acß«
Bauarbeiter oerfcßieben geregelt. ® er Sefcßt. beS 9lt62lugfcß. ift alfo unklar gefaßt unb bebarf ber SluStegung. hierbei ift nach § 133 S © S ., ber aucß auf Entfcß. Bon SerwSeß. anmenöbar ift (9i@.
91, 2 7 ; 92, 114 = 3 9 B. 1918, 4 4 0 ; 102, 3 ), ber Wirklidje S M e ber Seßörbe ¿u erforfdjen.
®aS £9lrb ® . ßatte nun ben Sefcßt. beS Serw9Iu§fch. baßin aus«
gelegt, baß bie StotftanbSarBeiter 9lnfprucß auf biejenigen Soßnfäße beS S91T. hätten, Welcße bort für bie Bon jebern einjelnen 9lrbeiter
geteiftete 9lrbeit Borgefeßen finb. T a g S9trb®. Begrünbet biefe ^ ficßt bamit, baß nacß § 139 9lbf. 4 9lrBSerm®. ber S e rm « « » /^
entweber eine obere ©rettje für bie Entlohnung ber SiotftanbSajoei feftfeßen ober aber beftimmen konnte, welcßer T a rS e rtr. fär _ flg Entlohnung ber StotftanbSarBeiter angenommen werben follte- * S ® . fcßließt hieraus, baß bie geßfeßung beS SoßnfaßeS einer mehreren unter einen T a rS e rtr. faüenben 9lr 6eitergruppen läffig fei, unb ferner, baß ber Serw9luSfch. eine unjuläffige v feßung ber Entlohnung niißt gewollt haben könne, fomit fe*n. ¡ ¿ ^ 'r fo auSgulegen fei, baß ber Utotftanbgarbeiter, ber nicßt
fonbern g-acßarbeiten oerricßtet, nacß ben für gacßarBeitcn 0 tigen ©äßen beS S91T. ¿u entlohnen fei. ®iefe SeweiSfüm fdjien bem S9Irb®. fo jwingenb, baß es bemgegenüber fogar etnet;D)t Seraitlaffung beS 9lrb@. ßerbeigeführte authentifcße Qnterpreto beS Serm2tu3fclj., bie entgegengefeßt lautete, für unerße&Ufß acßtete. M i t Siecßt ßat baS 8i9tr6@. auf bie 9luStegung, bw Serw9luSfcß. felbft feinem früheren Sefcßl. gegeben ljat, ©ewicß1 » legt, wenn aucß feine Entfcß. nicht allein auf biefeS 2lu?*e9l; sie m ittel gegrünbet. Taneben war für baS SR9lr6®. entfcßeibenD Erwägung, baß in bem S U . bie Seft. beS § 139 9tbf. 4 9lrbSer p eng ausgelegt ift: Tiefe ©efSeft. gibt, wäßrenb im übrigen PlotftanbSarbeiterBertrag in allem wie ein freies 9lrbeitsuerhai geftaltet ift, ber Serw Selj. bie Möglichkeit, bie Entlohnung
6 1 .8 <tf)t0. 1932 § eft 5] üiedjtfyredjung 357
ben
£)rtt,
^otftanbgarbeiter bat naeg bem Tiefbauarbeitertarif zu erfolgen"
l “Ü‘ bei einer ber gefeglicgen Siegel beg § 133 93© ». folgenbett
¿(ugiegung ebenfomogl bie Deutung zu, bag bamit obere ©renje für
°'e Entlohnung ber Slotfianbgarbeiter in ©eftalt ber Säge be§ Tief»
bauarbeitertarifg habe feftgefegt, alfo ber erfteren ber beiben burct)
» 139 Abf. 4 A rb » e tm ® . oorgefegenen Möglichkeiten gäbe Aug»
brudi gegeben werben follen. $ ü r biefe Auffaffung fptidjt übet»
r}® bie in bern aitgefodjtenen U rt. nbireidjeub ooit bem erften
¿tchter unb m it Abficgt, jebocg ju UnrecE)t äuget SSetracgt gelaffene
•Mitteilung beg JBräf. beg S A tbA . B. 6 . g-ebr. 1930, aug ber auf ben Erlag beg SBefd)!. B. 18. D k t. 1929 maggebenben SBtden beg
£ etiBAugfd). lebenfattg fo Biel gefd/loffen loerben kann, bag _ bie Entlohnung ber Slotftanbgarbeiter bie ©äge beg Tiefbauarbeiter»
ta?if§ auch bann nicht überfteigen follte, toemt bie Slotftanbgarbetter
’tf’t Sacharbeiten, ingbef. Maurerarbeiten, befdjäftigt mürben, bag
?fl° m. a. SB. bie geftfegung beg SkrmAugfdj. bie obere ©renze für
“J6 Entlohnung ber Slotftanbgarbeiter bilben follte. Oiegt bcmad) tt6e' eine im Siagmen ber gefegt. SBefugniffe, unb ¿mar im Slag»
jnen beg § 139 Slbf. 4 S ag 1 Arb93erm@. fiel) galtenbe geftfegung f*?' hierfür luftänbigen 93egörbe Bor, fo erroeift fich, ba ber St. Ben
,efer geftfegung entfpr. Tiefbauarbeiteriogn unftreitig erhalten 'e'tt Slageanfptudj alg unbegrünbet.
. Slber aud) wenn man m it bem 93®. unter Stugfcgaltung ber er»
Jagnten M itteilung beg ^ rä f. beg S A rbA . annimmt, bag ber 93erw»
Muäfdj. ben jmeiten oben gekennzeichneten SBeg eingefd;lagen Ijabe, Belangt man bei 93eacgtung ber Augtegunggregel beg § 133 » © -ö - ebenfaüg tu keinem anberen Ergebnig. Eg hiege bie Augen. t>or Pf1 SBirlilichheit oerfdjliegen, namentlich bie S3ebürfniffe ber dsirt»
W f t Berfeenuen, bie bem ©efeggeber beg ArbSIerin©., mie manntg»
!?d|en SBeft. biefeS ®ef. unb ber Entftegungggefdjidjteju entnehmen i[t, bei beffert Schaffung, unb jm ar nidjt in legter Siitte auch bet , Raffung beg 8 139 nidjt minber nage lagen als bie 33elaitge ber h in te n gürforge (ugl. baäu SB e ig er t , Komm, z- SlrbSSerm®., ä«
§ 1 3 9 Slum. I V © . 3 5 3 i. »erb. m. ber S3egr. 3. Entm. etneä ®ef.
"6er SlrbeitSlofennerficgerung in S lTTruckf. I I I . SBagtper. 1 9 24/27
®b. 413 Str. 2885 © . 112 unb ben © rill. b. StegSSertr. Bor b m ¡03.»
bol. Slugfdj., ebeuba 93b. 417 Str. 3622 @. 157 f. zu § 123 Abf. 4 ö Entm.), modle man bem Slbf. 4 eine fo einfegrünfeenbe Sebeutung äünieffen, mie eg bag angefoegtene llr t. tut. T a g geigt beutlicg bag
^eifgiel beg gier in grage liommenben 3lTar83ertr. für £odj»,
■^eton» unb Tiefbauarbeiten. E r ift, mie fein Slawe unb bag 93er»
äeiegnig ber an feinem Abfdjtufj auf Arbeitgeber» unb Arbeitnehmer»
jede al§ 93ertraqgparteien beteiligten 93erbänbe, fottne fein § 1 Jtr. 4,
„et § 2 feiner Sogn» unb Arbeitgtarife unb ber ^ ngalt feiner AdgSßerbErki. ergeben, ein Berfcgiebene, an fug felb|tänbtge ®e»
^dbeätneige unb ©ruggen Bon geioerblidjen Arbeiten umfaffenber,
^'n fog. äufamntengefegter TarSSertr. ®arau§ erklärt fid) ogne met»
teteä, bag er in feinem „Sogn» unb Arbeitgtarif" bie oerfcgiebenen P üggen Bon geioerblidjen Arbeitern („Arbeiterkategonen"), Die 'hm unterftellt finb, nicht einheitlich, fonbern nadj ber A rt beg ©e»
^^Bejmeigg erfaßt, bem fie gufolge iljrer SBefcgäftigung angegoren Unb für bie an fid) ein feibftänbiger TarSIertr. gälte abgefcgloffen
!®eiben können, früger aud) beftanben gaben mag. Eine biefer Sir»
"'lerkategorien bilbet bie ©rügge „Tiefbauarbeiter". M enn bager
^.er 3SeriD5iu§iA. in $irtlt)enburtg be§ § 139 $lbf. 4 2 d v b j f etm ® . beftimmt, bag bie Entlohnung ber Siotftanbgarbeitcr naeg
?ei« „Tiefbauarbeitertarif" ju erfolgen gäbe, fo überfcgreitet er Bamit, entgegen ber Annagme beg 33®., nidjt bie igm gefegltcg ein»
^räum ten Slefugniffe, er bezeichnet bamit ingbef. niegt einen be»
fimmten Tariflohn für eine beftimmte A rt Bon Arbeitern, fonbern er
""ireigt nur ben TarS Iertr., ben er für ade Stotftanbäarbeiter an»
Böuenbet miffen w ill, in einer biefetn TarSIertr. entfgr. SBeife, ni>tnlicg bureg ben §inmeig auf bag naeg feiner M einung Bon ben a g ie re n burdj ign erfagten ©eroerbeäroeigen in SSetradjt kommenbe Eetoerbe. T e n Sogn biefeg ©einerbeg, nämlicg ben Tiefbauarbeiter»
°?)n, aber gat ber f l . unftreitig ergalten. © ein Slageanfgrucg ift a[fo aueg giernadj unbegrünbet.
(SRAtb®., Urt. B. 6 . M a t 1931, R A G 6 5 4/30. — SBiiräburg.) [A.f
Vornherein smingeitb gu regeln. T a g ©ef. fiegt biefe Möglichkeit V°o, um bie im fokalen ^ntereffe notmenbigen Auggaben für Stot»
Jmnbgarbeiten in bem ebenfaflg ju fdjügenben Qntereffe bet SBtrt»
|% f t unb ber richtigen Slerteilung ber öffentl. M itte l ju Befcgran»
ket . S ft ober aug biefem ©eficgtggunkte ber 3Serm33eg. bag_ Siecgt 8e9eben, fogar eine obere ©renje ber Entlohnung ber 9cot|tanbg»
"'heiter für jebe einjelne Stotftanbgarbeit feftäufegen, fo mug tgr
««cg erft reegt bie M öglidjkeit gegeben fein, bie Entlohnung ÖUtdj 33eft. eineg Sognfageg eineg beftimmten TarSSertr. aug. feft»
Riegen. SBar fomit ber SßermAugfdj. bcredjtigt, für bie Arbeit Ent»
ognung nadj beit für Tiefbauarbeiter gültigen Sägen beg 33UT.
""äuorbnen, fo fBridjt bie gaffung beg SJefdjI. beg SlermAugfd).
bl"djaug für bie Born SIA rb®. bein Söcfcgi. gegebene Auglegung.
SiSt. D r. E r n f t © e i t e n , S erlin .
C. SBcriuaUungäbepröen unb ajertualiuiigsgcridfie.
I . K c i d j .
Keidisfinanjliof.
33ericíjtet Bon Sieidjgfinauzrat D r. S 3 o e t g k e , Síeicggfinansrat A r l t unb Sieicggfinanzrat D r. © e o r g © e g m a u f e r , Miincgen.
[ X SBirb in ber amtlichen ©ammlung ber Entfdjeibungen beg Sleicgg»
finanzgofg abgebruckt.]
X 1 . S m e i t e r A b f c g n i t t § 4 97otS 30. beg Si f präf. Born 26. g u l i 1930. SBer in ben 9 3 e z i r f e n m e h r e r e r © e m e i n b e n e i n e n S B o g n f i g g a t , ift f ü r bi e 3 3 ür ge r f t e ue r 1930 in j eb e r b i e f e r © e m e i n b e n m i t bem B o l l e n b e t r a g f t e u e r g f I t c g t t g .
T e r SSefcgmg-., ber in A . (g in A . E .) unb in S3. einen SBognfig gat, ift für beibe SBognfiggemeinben 311" 93ürgerfteuer 1930 getan»
gezogen worben. Eiufprucg unb S3er. würben zurüdfegemiefen. T te StSIefdjw. ift niegt begrüubet.
Síacg § 1 Abfdgit. 2 58D. beg SUßräf. z«t Begebung fuianztelter, fóirtf(í)afííid)er unb fogialer ^otftänbe 26. ^ u ü 1930 (91O TÍ. I, 311) finb bie ^emeinben berechtigt unb in ben fa lle n be§ § b uertofíiditet, n a d ) M a ß g a b e b e r f o l g e n b e n 23o r f d ) r t f t e n eine ©teuer auf ben örtlichen SSerbraudj Ban Sfter (©entetnbebier»
[teuer) ober eine SBürgerfteuer ober beibe Steuern nebeneinanber z«
ergeben. Stacg § 4 Abf. 1 S3D. wirb bie Söürgerfteuer 1930 Bonrollen im ©emeinbebezirk wognettben. natürlichen fflerfonen, bie über 20 ^aljre alt finb, erhoben. SBognt eine über 20 3agre alte jß e rfo n am ©tteg»
tag in mehreren ©emeinbebezitken, erfüllt fteg alfo in igrer gserfon ber Tatbeftanb, an ben § 4 Abf. 1 SÜD. bie SBürgerfteuerbflidjt knüpft, megrfadj, fo ergibt fteg aug ber gefeglicgen Stegetung, bag bet megt»
fadjem aBognfig bie fBürgerfteuer in feber ©emeinbe z« Z o g p W- Tiefe gefeülicge Siegelung wirb nur wiebergoit, wenn eg in § 3 Abf. 2 TurcgfSeft. über ©emeinbebierfteuer, ©emeinbegetränkefteuer unb S3ürgerfteuer B. 4. ©ept. 1930 (Sí©SU. I , 450) geigt, bag, wer in ben SSezirken mehrerer ©emeinben feinen SBognfig gat, in jeber biefer ©emeinben m it bem Boden ©tenerbetrag fteuerpfticgttg ift.
5tn ber S5D. z u Turcgfügrung ber SSürgerfteuer 1931 (Turcgf»
SBeft. 1931) B. 1. O kt. 1931 (Sl®S8 I. I , 525) § 4 Ahf. 2 gat ber S tfiM . m it $uftim mung beg Sletdjgratg für bag Slecgitunggiagr 1931 beftimmt, bag bei megrfadjem SBognfig beg ©tfßfl- nur biejentge ©e»
meinbe fteuerberecgtigl ift, bie nadj bem ©taube B. 26. O kt. 1931 bie gödjfte S3ürgerfteuer ergebt unb bag, wenn bie SSürgerfteuer tn mehreren SBogitfiggemeiuben gleich goeg ift, berjemge SBognftg mag»
aebenb ift, ber bie guftänbigkeit beg ffin A . für bie Einkommenfteuer»
Beranlagung begrüubet gat. ©egenüber § 4 Abf. 1 SlotSIO. bebeutet bie Siegelung in ben Turcgf33eft. 1931 eine auf ©runb ber Ermäiglt»
gung beg § 4 Abf. 3 SlotSID. beg SUßräf. Born S lfJM . getroffene SSefreiung.
(S IS §., 4. ©en., U rt. B. 24. SRoB. 1981, I V A 213/31 S.)
3 . §§ 147, 148, 149, 150 S i A b g D . a. g . ; §§ 3, 4, 5, 6 SlS3eW®. n. §§ 293, 296 A b f . 2, 3 u.
g-a) E t t t b e b i n g t e r E r w e r b l a n n audj b a n n B o r l i e g e n , w e n n ba g a l g S l e b i u g u n g g e f t e l l t e E r e i g n i g Bon ber f r e i e n S B i t l e n g e n t f c g l i e g u n g e i n e g S l e t e i l i g t e n a b g ä n g t (fßotefta»
t i o b e b i n g u n g ) .
b) © e i a n g t ber S ig § . a u f A n f c g l u g b e f c g w e r b e beg f f i n A . s u r A u f h e b u n g ber SSor e u t f c g e i b u n g , fo ift e r , w e n n er f e l b f t i n ber ©aege e n t f d j e i b e t , a n bi e A n t r C | "
beg g i n A . i n ber A n f c g l u g b e f c g w e r b e g r u n b f ä g l t ( g n t dj t g e b u n b e n . f )
T e r ©efdjwg-. gat am 5. S u li 1930 m it feinem ©ogne einen notariellen SBertrag folgenben Qngaltg abgefcgloifen:
T e r a3efdjw§-. gat feinem ©ogne SBertpapiere zuin Eigentum übertragen m it einem Surgmert Bon etwa 90 000 31M- ®>e Über»
gäbe ber fßapiere ift baburdj erfegt worben, bag bem ©ogne ber * 2
>lu 2. 1. ® ie Entfig. zeigt ben Steuerpflichtigen unb tgrett S3e»
ratern, bag bei ber Einlegung Bon Slecgtgmitteln groge Ssorftcljt ge»
■boteit ift. Qm Bort. f$(tke ift bie Eutfcg. beg g iu A . z w e i m a l z u » u n a u n f t e n beg ©teuerpflicgtigen abgeänbert worben; bag erflemat burdj bag g in © e r. auf bie ®erufuitg beg Steuerpflichtigen; bag
■boteit ift. Qm Bort. f$(tke ift bie Eutfcg. beg g iu A . z w e i m a l z u » u n a u n f t e n beg ©teuerpflicgtigen abgeänbert worben; bag erflemat burdj bag g in © e r. auf bie ®erufuitg beg Steuerpflichtigen; bag