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fnüpft. 21ueß Pommern, ieffen ©eßieffale mehrere 3af)rf)unierte ßin»

iureß nom ©riensftaate ftarf beeinflußt roorben fin i, ßat alle Hrfacße, gefpiett ßatte, feine roeltpolitifeße Bebeutung, iie es ißm ermöglichte, im ieutfißen Horioften ein töerf gu beginnen, bas iie 3<>ßrßunbette öberiauert ßat. Dem töeitblief u n i iem perfönlidjen ©infaß ies großen poeßmeifters iff es gu verbanfen, baß im ©ftfeeraum ein ftarfes ieutf(ßes Htacßtgentrum entftani, bas für iie Küefbefieilung ies

©ftens non entfeßeiienier Bebeutung mürbe.

3n ©ßüringen, iem ia n ie , bas iur<ß feine dürften, befoniers Deutfeßritter iie ilnerfennung u n i ©leicßberecßtigung neben ien älteren, internationalen © rie n ie r 3oßan>üter u n i ©empler er»

ringen. töeite Keifen in ©aläftina, ©ypern, Kteinafien u n i in per»

feßieienen £äniern ©uropas gaben ißm iie ©rfaßrung u n i ien töeitblicf für ein erfolgreicßes .©ingreifen in iie töeltpotitif. Durd) ien engen 21nfeßluß an ien Kaifer Srieirieß II. geroann ie r poeß» in ie r großen öolfsberoegung ies JTiittelalters, ie r löieberbcfieblung ies ©ftens, eine entftßeiienie Kotle gefpiett.

Die engen Begießungen ie r tßüringifcßen £anigrafen gum Deut» ies poeßmeifters gelang es immer roieier, auffommenie ©eßroierig»

feiten gu überroinien u n i no(ß im 3aßte 1222 eine Beftätigung aller Privilegien iureßgufeßen. Der füßne üerfueß, iie ©riensbefißungen gu einem unabhängigen ieutfeßen ©taatsroefen im ©üioftraum aus»

gubauen u n i uon Ungarn gu löfen, gelang jeioeß nießt. 211s ie r ieutfeßen ©rfolge im Horioftraum erft mögließ maeßte.

2tuf oftpommerfeßem Boien, im ©renggebiet groifeßen Heuftettin u n i Deutfd) Krone, etroarb ie r © rie n im 3aßte 1224 feinen erften umfangreießen ©runibefitg im Horioften. 2tber ias 3iel ies pod)=

meifters beftani nießt ia rin , feinen © rien naeß 2(rt ie r fonftigen Kitter» u n i TRöneßsorien gum reießen ©runibefitger unter ie r perr»

feßaft anierer dürften gu maeßen. ©r ftrebte naeß ie r ©rüniung eines felbftäniigen ©riensftaates. Diefe ©elegenßeit bot fid), als im 3aßre 1226 ie r polnifeße pergog Konrai von Blaforoien in feinem Kampfe gegen iie Preußen ien © rien um pilfe antief. Die ©r=

faßrungen in ©iebenbürgen gaben iem poeßmeifter ien 21nlaß, fieß nießt auf allgemeine öetfpteeßungen eingulaffen, foniern iie reeßt»

ließe ©tellung ies © riens in iem gu geroinnenien ©ebiet von vorn»

herein genau feftgulegen. Das gefeßaß iureß ias faiferließe Privileg von 1226. Haeß langen öerßanilungen rourien im 3aßte 1230 iie vom © rien geftellten Beiingungen iurd) Konrai von Blaforoien an»

genommen, u n i im gleießen 3aßre begann iie ©roberung ies Preu»

ßenlanies. Die roeitreießenien perfönlipen Begießungen ies poeß»

meifters gu gaßlreießen ieutfdgen dürften fießerten iabei iem © rien tnäeßtige u n i hilfsbereite Öerbüniete.

3roar naßm permann von ©alga nid)t petfönließ an ien Kämpfen mit ien befreunieten panfeftäiten aufneßmen. 3m gleießen 3aßre erfolgte iie Vereinigung mit iem ©eßroertbrüierovien u n i iam it

gefetgt. ©ftpreußen rourie gum ftarfen Botlroerf ies Deutfdftums.

Deutfeße perrfeßaft, ieutfeßes öolfstum u n i ieutfeße K ultur irangen bis gum Sinnifdgen fflleerbufen vor. 3m 14. u n i 15. 3aßrßunöert

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übernahm 6er ©rben aud) ben ©cßutg ber f<ßwa<ßen eftpommerfcßen

©übfront unb fieberte bamit bie endgültige ©inglieberung Pommerns in ben beutfißen ©ebensraum. Der ¿Ttann, bet für biefe ©ntroidlung bie erften Dorbebingungett fdiuf unb bie EDege wies, tra t ber £)od)’

meifter Hermann Bon ©alga. Dr. Sim oleit

Germnnengräber in Grcnjpommcrn

Befonbers für ben ©patenforfeßer ift es nerlodenb, bie üölfer unb Kulturen gu trennen naeß ben Begießungen, bie fie 31t ißren

©oten ßaben. Sann man einen folgen öergieid) ßeute bureßfüßren mit Hegern, 3nbern, (Europäern, fo fpredjen aus ber Dorgeit 311 uns bie Betriebenen, nid)t u>eniget großen Kulturgruppen. Den £)ünen=

gräbern Horöbeutfdjlanbs, Rügens muß ein beftimmtes Derßältnis 3um ©obe unb 311m ©oten entfprodjen ßaben. EOie biefe öorfteiIungs=

weit im eingelnen war, wiffen w ir ßeute immer no<ß nießt ficf)cr, aber w ir fönnen uns getroft uon unferen ©inbrüden füßren iaffen: ©e=

wattige Blöde, riefenßaft urtümlicß aufeinanbergepadt, legen fid) fcßütgenb über bas fteingeitliiße ©ippengrab. Der 3ug monumentaler

©röße, ber buteß biefe Kultur geßt, läßt eine ©otenoorftellung etwa uon Ejölienpein unb Inferno gar nießt gu. lüenn bann in ber ?eit um 1500 u. b. in weit fießtbaren fyügeln Slorbbeutfcßlaubs bie ©oten in Baumfätgen, mit bem gangen Beicßtum ißres reießen ©d)mudes angetan, rußn, fo erfeßeint biefer ©ebanfe ber öertrautßeit mit ben ©oten unb ber ißnen geweißten Dereßrung befonbers übetgeugenb. EDoßl erft in ber germanifeßen Beligion her

Dorgeit ift bie in febetn tttenfeßen feßlummernbe Jlngft uor bem

©obe buriß bie ©oteneßre überwunben.

Die Jotmen ber ©oteneßrung wetßfeln bur(ß bie gange ¡?eit ßin=

burd), oielgeftaltig ift* bet llusbrud bis in unfere ?eit, bie unbewußt ben Silbergang oon ber £ei<ßenbeerbigung gut ©otenoerbrennung wiebet erlebt. 51ber alte biefe uerfeßiebenen Jormen, nom urtümlid)cn Biefenfteingrab bis gur ©rube, bie nid)ts als bie 21f<ße bes ©oten aufnimmt, faßt eins gufammen: bie ©ßre, bie man bem eigenen öerblidjenen entgegenbringt.

Diefe Jragen würben uns immer wiebet bringenb, als w ir Dogen=

ten unb ©tubenten ber ©renglanbßod)fd)uie für ießrerbilbung 193S in £ u g g e w i e f e bei ©auenburg - banf ber Elnterftüßung uon Dr. K u n f e l , (Stettin, bem Dertrauensmann für Bobenfunbe - einen größeren Jriebßof aus ber 3 d t bes 1. bis 3. 3dßrßunberts n. b. fftw. ausgraben burften. Jn unmittelbarer iläße eines ©ees, auf einem oben, immer unfru(ßtbaren ©anbtüden, liegt ßier bie tote ©emeinbe, beten ©ieblung bis felgt noeß niißt gefunben werben formte. Den Junben nad) fpreeßen w ir im ©ebraueß bet Ja<ßwiffen=

feßaft Bon © o t e n , fi(ßer mit Bcd)t. Die ©rabung braißte bis felgt über 150 ©räber, unb weitere ©rabung - wie ber p la n mit ber eingegeießnefen ©tabungsgrenge waßrfcßeinlicß maeßt, wirb fießer nod) eine gange Slngaßl bringen, ©s ßat aifo in biefer 3eit <ün feßönes Dorf bort beftanben, bas feine ©oten auf biefem Berg be=

ftattete. ©in B lid auf ben p la n geigt aber fdjon mistige ©ingel=

ßeiten, bie in ©otenfult unb ©rab biefer ßineinleu(ßten. 51m Banb ber ©anbgrttbe, an ber bie ©rabung wegen ber ©efaßt für

bie ©räber beginnen mußte, liegen eine 9af)I non 15 Sötpergtäbetn, meftlidj anfcßließenb oereinselte, eine Heine ©ruppe bilbenb. Dann, im eigentlidjen ©roßteil bes gelbes fann man nochmals einseine

©ruppen unterfcßeiben, nicßt nur naeß ber läge, fonbern aucß naeß öen Beigaben. ©s ern>e<ft ben Cllnfcßein, als ob l)ier ©ippengruppen gemeinfam beftattet hätten.

iln b nun bie ©räber felbft: Die langen Becßtecfe bes Jplanes finb fiörpergräber, in benen ber ober bie ©ote langgeftrecft auf bem Bücfen liegt, bas Haupt im ttorben. 2lber meiter oben auf bem Berg, naße ber ©renje, bemerft man Heine runbe ©rabftellen:

Branbgräber oerfdjiebener Sonn, bie ben leicßenbranb entroeber in einer Urne, in einem »ergangenen Beßätter (Säftcßen ober Beutel) ober fcßließlicß in einer flauen ©rube, jufammen mit bem ©djutt bes ©cßeiterßaufens unb ben meift menigen Beigaben aufnaßmen.

Der Sunbe ßalber finb bie roicßtigften bie Sorpergräbet. Der fo unfrucßtbare ©anb, ber näßrftoffßungrig ift, ßat menigftens bie

©cßatten ber ©oten bemaßrt, troßbem sumeilen nicßt ein einziges Snocßelcßen erßalten blieb. Die oorfidjtige ffirabung ließ aifo einen grauen ©cßatten erfennen, m it ber ©ote gebettet lag: einige JTiale fogar ficßer mit angelegenen Beinen, als £) o cf e r. Die Beigaben, fomeit fie aus Bronze beftanben, ßatten burcß bie ©jcybbilbung große

©eile ber Sleibung erßalten, aifo bie ©emebe unb aucß bie Snocßen.

Derblüfft mürben mir fcßließlicß burcß bie ©ntbecfung eines lan»

gen Becßtecfs bunflerer $arbe im eigentlichen ©rabraum, bas in einzelnen ©räbern fogar ben ©arg erfennen ließ: ben B a u m » f a r g. Deutlich gab ber Boben menigftens bie öerfärbung ßer: ein mächtiger Baum mar längsgefpaiten unb ausgeßößlt, unb in ißm hinein mar ber ©ote gebettet, (©in Beifpiel aus gleicher > i t , aus Bobenßagen, Steis Solbetg, ift burcß ju fa ll erßalten geblieben unb fteßt ßeute im ©tettiner Prooinsialmufeum.)

Durch befonbere ©lücfsumftänbe miffen mir nun menigftens aus jmei ©räbern ©enaueres über bie 2!usftattung ber ©oten, Beigaben unb Slcibung, fooiel, baß mir aus berufener £)anb fogar eine erftma»

lige Befonftruftion ber ©raeßt ber ©oten ermatten bürfen. Die tote Stau lag, eingeroicfelt in bas gefeßorene §ell eines ©cßafes, auf einem Bett oon meießem Häoos. Heben einem Sletb aus einem fcßafmollenen

Hr. 87.

Hr. 56.

Hr. 86.

©fclett mit Jibcl in Baumfarg Hocfergrab

Baumfarg mit flrmring, Jibcln unb ©efäß

Sxöperftoff trug fie noeß einen langen blauen ©cßleier aus feinffem

©efpinft. ©in meiterer glücflicßer Sunb einer Bippe braeßte Befte non einer Bruftbinbe aus Jladjsgeroebe. 21n einem 2lrmring ßatte fieß fomoßl bas ©ber» roie aucß bas Slntetgeroanb erßalten. Bernftein»

perlen feßmüeften bie Steibung unb aucß bie Hlüße. On einem anbeten Sali ßatte eine etmas ältere Stau einen gemaltigen eifernen ©cßlüffel»

bunb an einem ©ürtel ßängen, ber burcß Bronjebefcßläge unb eine

©cßnallc jUfammengeßalten mar. On allen biefen Säßen mürbe bie

Hleibung auf ben beiben ©cßuitern burcß fleine Brofcßen gufammen»

gehalten, bie meiften Srauengräber enthielten brei.

Heben biefen „Säbeln" merben ber Stau alle ©eßmuefgegenftänbe mit in bas ©rab gereicht, bie fie aucß im leben befaß: feßone bunte Halsfetten, bie bis ju 80 Perlen aus Bernftein, römifeßem grünem unb blauem ©las unb aus einßeimifcßem buntem ©on enthielten.

Hfeift ßielt ein funftooll servierter filberner ©cßließßafen - fein mit mifroffopifeßen ©ilberfügelcßen überfät, bie Sette am fßals ber Stau Sufammen. ©cßmucflos bagegen maren bie JTtännergräber ausge»

ftattet.

Baumfarg einer ©ermanin in Bobenßagen

A u f n . : t o m m e r s c h e s L a n d e s m u s e u m

Diefe feßönen Sunbe erlauben uns bodj einen fleincn ©inblicf in ben ©otenfult jener ¡?eit. ©orgfältig gebettet rußt bie Stau im On»

neren bes uralt=ßeiligen Baumes, ber © i cß e. ©eßmuef, Sleibung unb aucß bie ©djlüffel liegen babei.

21bet ein merfmürbiger, bureßaus ungeflärter ©egenfaß trennt bie ©räber mit öerbrennung oon biefen fo feßön ausgeftatteten Be»

erbigungen. üielleidjt fommen ßierin ftammlicße ©egenfäße gum Siusbrucf, ßatte boeß oorßer ein anberer oftgermanifeßer ©tamm, bie für 'Pommern bebeutungsoollen B u g i e r , bas la n b befiebelt, rüelleicßt fogar ben Stiebßof angelegt, ©o enthielt eine ilrn e bie leießenafeße, auf beten ©cßulter, naeß meßrfa.cß befanntem öorbilb, ein Sries aus fjafenfreujjen gefpannt ift: ficßerlicß fein reines © r » n a m e n t , fonbern gefüllt mit jufunftsträeßtigem ©tauben. 2(bet liier mitb bie Sorfdjung meiter einfeßen muffen.

2Iucß über ben Sunben oon luggemiefe liegt ©efeßießte. ©tma mit bem ©nbe bes 3. Oaßrßunberts n. b. 3tm. brießt ber Sriebßof ploßlicß ab, unb Sunbe äßnlicßer 2irt taudjen in ©übrußlanb unb bann aucß in Ungarn auf. ©efcßicßtlicße Hacßricßten überliefern uns bie ©inbrüeße ber ©oten in Sieinafien unb ©riecßenlanb, ißr 2Ius=

roeießen oor ben anbrängenben Hunnen, oerjmeifelte ©tammes»

fämpfe auf bem Baifan, beleuchtet burcß fokale unb religiöfe Höte unb fcßließlicß ben ©inmarfcß in bas oetfferbenbe römifeße Omperium.

©ßeoberieß ber ©roße, einer ber feiten großen Htänner ber ©e»

fdjicßte, ßält noeß oon Otalien aus bie Säben bis gum baltifcßen Häeer aufreeßt, aber, hart umfämpft im ©freit jmifeßen ©ermanien unb ben Römern, ftirbt er fcßließlicß unb finbet feinen Bußeplaß in einer ©otenftätte bei Baoenna: bort fteßt fein „Hlaufoleum".

©tdjer oon italienifcßen ijanbmerfcrn gemauert, erinnert es ftarf an fpätrömifcß»fyrifcße Bauten. Hut gtoei Dinge finb an ißm ger»

manifcß: ein Häuftet entlang bem ©ims, bas fogenannte gotifeße Jangenmufter, bas aucß auf fleinen S>beln, für? naeß ben lugge»

roiefer Sunben, roieberfeßrt unb - bas Dacß biefes ©rabbaues. © i n e i n z i g e r r i e f i g e r © t e i n beef t b i e f e s H äal. iln b bas feßafft eine geiftige öerbinbung oon ben Hünengräbern Bügens über bie bem Honig ftammoermanbten ©oten ber luggemiefer £>ei6s bis Baoenna: ein gemaltiger tüille gut ©röße finbet in biefem Blocf feinen 2(usbrucf.

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©s berührt fßmet3Üß, baß fßon feßt ftüß fatßolifße Bifßöfe ben ©arfopßag bes Königs befeitigten, baß feine ©ebeine nid)t meßr oorßanben finb, baß eine „öerbammung feines ©ebenfens" einfeßte.

21ber befto großer war ber ÜTenfcf).

Diefe leßte Jorm germanifßer ©oteneßrung aber berüßrt uns Dcramnbt, unb ber © ß ritt oon ben Hünengräbern ju r einigen Waße unb ^ur großen 2Itmee ift nidjt »eit. Dr. Agde

Die Cebcnsauffaffung Des norbifdicn fflcnfdien

Der notbifße Wenfß ift unbebingt lebensbefaßenb. Daßer muffen ißm 21nfßauungen, bie eine W eltflußt ober Üifjefe als ßößfte te= bensform anbieten, inneriieß fremb bleiben, ©r w ill bas ißm com

©ßicffal gefßenfte leben, bas er als eine gute ©abe banfbor ßin- nimmt, coli genießen unb fieß ausleben, feboß in ben ©renjen ber ißm Mnnewoßnenben fittlißen ©rbnung. lebensgenuß bebeutet ißm ni(ßt Baufß, fonbern „©innenglücf unb ©eelen=

frieben” . ©eine raffifcß bebingte Ju ß t bercaßrt ißn cot überfpan=

nitngen naß beiben ©eiten. Die Pflege ber leiblicßen ©efunbßeit aus üerantwortungsgefüßl gegenüber Familie unb ü o lf oerbietet ißm, ben

©enuß in einem nur=förpetiißen ©ießaustoben ju fußen, roie es als W crfmal für bie blaffen unb noeß mehr für bie Saftarbe bes ©Orients angefeßen werben fann, beten le ib tiß fe it unb beten Pßantafie com norbifeßen Wenfßen als unfauber cerabfcßeut icirb. Der ©inbtuß fübifeßen Wefens in bie germanifeße Sulturroelt ßat biefe frembartig=

toibenoärtige ©igenart allen beutliß gemaßt. Das gleicße ÜeranB wortungsgefüßl bewaßrt ißn aber atuß cot feber öerneinung ber Welt, fei es aus ißfüßtigen ©rünben gut ©eteinnung einer perfön=

ließ oerßeißenen ©eligfeit ober aus $eigßeit unb ©ßwaßßeit, ben lebensfampf 311 wagen.

Der norbifeße Pllenfcß nimmt feberjeit mutig bie 5(useinanber=

feßung mit bem leben, bem ißm beftimmten Dafein, auf, fa, biefes Gingen bebeutet für ißn gerabesu feine Aufgabe unb geroäßrt ißm ben ©enuß, feine P fliß t 3U tun. Der froßc W ut 311m ©cßaffen, bie Jteube bes Wagniffes finb unoerfennbare Werfmaie norbifeßer 2(rt.

©0 bewäßrten fieß notbifße Wenfßen als ©rfinber unb ©ntbeefer, als Krieger unb Saufleute, als feßaffenbe Denfer unb Sünftler. flor=

bifeße ttUfingerjüge, beutfße Solonifation unb bie $aßrten unferer 3ungen finb gleicßbebeutenb als Drang in bie Weite, als ©enuß bes lebens, als Bewäßrung bes Sönnens, unb in allem ber fßroffe

©egenfaß ju W eltflußt unb lebensoerneinung. „Jlrbeit ift bes le=

bens "pieröe”, biefen ©aß fonnte nur ein norbifeßer Wenfß prägen.

Hur wer bas leben liebt, wirb es mit ©ätigfeit ausfüllen, unb ?war für bie ©emeinfßaft. Die Wege bes ©ßaffens mögen oetfßieben=

artig fein: im lä rm bes Wafßinenfaals ober in ber ©infamfeit ber

©eleßrtenftube, bas Werf, bas bie anbern förbert unb erßebt, oer=

binbet ben einzelnen wieber mit ber ©emeinfeßaft, fei es ein eifernes Werfjeug ober bie ©otterfenntnis eines Weiftet ©efeßart, bie Jrucßt bes Selbes ober eine Beetßooenfonate. Der norbifeße Wenfß vbe3ießt fein leben auf bie ©emeinfeßaft, nießt nur, inbem fie ißn 3111* ©rßal=

tung bes Bluterbes oerpfließtet ober bie ©efeße ber ©rbnung oot=

feßreibt, fonbern aueß, weil er fein Dafein mit ber ©ätigfeit für biefe ausfüllen muß. Darum wäre jebe üetaßtung bes lebens eine ©ßä=

bigung ber ©emeinfeßaft unb ein Beließt auf ben ©enuß, toeleßen febes ffiefüßl ber Pfließterfüllung gewäßrt. Der norbifeße Wenfß ift für ein „füßes B iß tstu n ", für ein nomabenßaftes leben oon berfionb in ben Wunb nießt geboren, ebenfowenig für ein Bentnerbafein, bas nur fooiel Werte feßafft, wie 3U bem eigenen angeneßmen Dafein notwenbig ift. 21m allerwenigften aber oerloeft ißn bie Derßeißung fenfeitiger parabiesfteuben, an benen gemeffen biefe ©rbe, biefes

©icßabmüßen nur armfelig unb oergängiieß fein feil. $ür ben nor=

bifeßen Wenfßen ift biefe ©rbe bie fßonfte aller Welten, ©r ßat ißr Werben unb Wefen bureßforfeßt, er ßat fein 2tuge an ber ©cßönßeit ißrer Batur oerfeinert, er ßat oon ißr aus ben Bticf in bie llnenb=

ließt eit gerießtet.

Die ila tu r, bas ©ein ber Dinge bebeutet ©lüef unb Steube, ge=

waltigfter 21usbtu<f fßaffenben lebens. Das ßerriißfte Zeugnis für bie Befrucßtung bes norbifeßen Wenfßen butß bas ©rlebnis ber Batur ift feine Sunft.' Die 2Iuffaffung ber Batur, ißre Beugeftaltung buriß ben Sünftlcr fenngeißnen norbifeße 2trt oor allen anbereu 2\affen. „Juni ©eßen geboren, 311m ©eßauen beftellt", oueß fo fann nur ein norbifeßer Wenfß fpreeßen, ber mit bem für alles leben offenen Blief begabt ift. Die acies oculorum, bie ©eßärfe ber 2(ugen, bie ©äfars ©olbaten oor ben ©ermanen füreßten maßte, unterfeßeibet norbifeße Wenfßen oon anbeten blaffen. 2ius biefen 21ugen büßten

Bei luQgctoiefe gefunbener ©überfeßmuef

© atfraft unb Wagemut unb 3ugleicß ein ©eßauen naeß bem Wefen ber Dinge. B lit biefen 2tugen genießt ber Wenfß bie Sreuben bes lebens: „© rin ft 0 21ugen, was bie Wimper ßält, oon bem golbnen Überfluß ber W elt!” (©. Seiler.)

Bewäßrung im leben förbert ©infaß aller Sräfte. Der norbifeße Wenfß fpannt fieß 3ur leiftung an unb fteeft fein 3>d ober 3U weit als ängftließ fu r3. B ur an einer großen 21ufgabe waeßfen bie Sräftc, fie allein erforbert bie H ilf0 aller Mäßigteiten, fließt träges Daßin=

arbeiten naeß gleißmäßigem ©sott beßagt, fonbern bas fluge unb wägenbe Bereßnen, bas Dotausfßauen auf bie fünftige Doltenbung fpornt ben ©ifet unb ben B lut. Prometßeus, ber „öorausbenfenbe” , ber wagenbe ©itan, ber für fein Werf einfteßt, ift ein ©innbilb nor=

bifßen lebensgcfüßls. Hier feßen w ir ßelbeußaften ©eift an ber 21r=

beit, mutige ©infaßbereitfeßaft, Ißocßgcfüßl tätigen lebens. 3ugenbliß ift bie ¡fl'ifße, bie auß oor ben „golbenen 23ü<ffißtslofigfeiten” n iß t 3urüeffßreeft, oon benen ©ßeobor ©torm einmal fp riß t, ber über=

ßaupt in feiner l y r i f norbifßem lebensgefüßl oielfältigen 2Ius=

bruef oerleißt. ß. 3- 23.

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