Fürjl von t)onnersm arck’fcł)en
I. 2lls 2Docöenhilfe roirb geroährt:
1) ärztliche Sehanblung, falls fie bei ber Sntbinbung ober bei Schroangerfchaftsbefchroerben erforberlich roirb,
2) ein einmaliger Seitrag in gefeglicher Sjöhe p r Secbung ber gewöhnlichen burd) bie ©ntbinbung unb Schroangerfchaftsbefchroerben entftanbenen
Soften, unb, fofetn bic gntbinbung nld)t erfolgt tft, etn Setting in gefe<djer 5“ ben burd) bie 6d)!Dangerfd)aftsbefd)roerben entftanbenen ^often,8 3) ein töglidjes Süoc^engelb in gefeglidjer für
bie $ a u e r non 10 953oct)en, oon benen minbeftens 6 in bie Seit nad) ber (Entbinbung faßen müffen.
® as SDodöcngelb für bie erften oier SDotĄen ift fällig mit bem Sage ber (Entbinbung,
4) ein tägliches ©tillgelb in gefefclicfyer § ö ^ e für bie Seit bes Stillens längftens jebod) bis jum Ablauf ber 12. SDodje nad) ber 9iieberbunft.
II. 2Dod)en^ilfe roirb aud) gemährt, roenn bie 9tie=
berfeunft innerljalb neun SHonaten nad) bem Sobe bes Serfidjerten erfolgt, bei Södjtem , 6tief= unb ^Pflegetöd)*
tern jebocb unter ber Sorausfefcung, bafe fie mit bem 93erfid)erten bis su feinem Sobe im gemeinfamen 5)aus=
^alt gelebt Ijaben. g u m S e p g e ber 9Dod)enl)ilfe ift bie Sdiroangere ober bie SDödjnerin beredjtigt, im ^alle ibres Ablebens gilt § 21 2Ibf. IV ber ©a&ung entfprecbenb.
III. SDedjfelt ber Śerficberte roäbrenb bes S eju g es ber SDocbenbilfe feine Sugebörigkeit jur ^!affe, fo ift bie erftoerpflicbtete j^affe roeiterbin suftänbig für bie ©emäb*
rung ber Seiftungen. § 212 5R. 35. £). gilt in biefem galle
nicbt-IV. § 28 ber ©a^ung gilt entfpredjenb.
V. ©inb mehrere ^ranbenkaffen ober knappfd)aft=
lid)e ^rankenkaffen ober ift eine biefer Waffen mehrfach beteiligt, fo ift bie 3Dod)enbilfe nur einmal ju geroäbren.
S ie 3t>öcbnertn tfi berechtigt, unter mehreren Waffen ju mahlen.
©eginn unb ($nbc bet* Sciftungctt.
§ 27.
I. ‘’Pflichtoerficherte erlangen ben 3Infpruch auf Seiftungen ber ^affe m it bem Sage bes QBeginns ber aiiitgliebfchaft. g ü r freiraillige 33erfid)erte beginnt ber 3lnfprud) auf Seiftungen nach 6=raöd)iger 32iitgliebfchaft.
II. S ritt ein 33erfid)erter, ber Äaffenleiftungen aus einer anberen gefeblidjen ober knappfchaftlidjen «ranken=
kaffe bezieht, sur ^affe über, fo gemährt fie bie raeitere
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Seiftung nod) btefer ©ofcung. ®te ber bereits ge- noffenen Seiftung roirb angeredjneź. ®ie aJIebrleiftungen merben nur geroiUjrt, roenn er fc^on in feiner friibeten Äranbenfeoffe 2lnfprud) auf 2nef)rleifiungen
balie-§ 28.
©djeibet ein 93erfid)erter infolge Srroerbslofigbeit a u s einer bte SJerficberungspflicbt ober -SBereębtigung be*
grünbenben ©efdjaftigung aus, unb mar er in ben oor=
bergegangenen 12 SSlonaten minbeftens 26 SDodjen ober unm ittelbar oorber minbeftens 6 SBodjen bei einer gefeg*
Heben ober fenappfcbaftlicben ^ranbenbaffe im 3 nlanbe oerficbert, fo oerbleibt ibm ber 2lnfprucb auf bie Siegel*
leiftungen, roenn ber 93erftcberungsfall roäbrenb ber ©r*
roerbslofigbeit unb binnen 3 SDocben nacb bem Slusfcbei*
ben eintritt unb ber ^Berechtigte fid) im 3 nIanbe befinbet.
©terbegelb roirb aueb nacb Slblauf ber brei SDocben ge*
roäbrt, roenn bie JRtanbenbilfe bis jum 2obe geleiftet roorben ift.
Siubeu unb Slefdiränfuttg ber geiftunflen unb SlOfiubuug.
§ 29.
I. ^tanbenbilfe roirb niebt geroäbrt:
1) roenn bet ©ereebtigte eine greibeitsftrafe Berbüfet, ficb in Unterfucbungsbaft befinbet ober in einem SIrbeitsbaus ober einer ©efferungsanftalt untergebracb*
ifl- 3 fl ber ©erficberte infolge Krankheit erroerbs*
unfähig geroorben, unb bai »on feinem SIrbeits*
oerbienfte bisher Slngebörtge ganj ober teilroeife unterhalten, fo roirb ihnen bas śjausgelb (§14 ber ©ajjung) geroäbrt,*
2) ©ereebtigten, bie ficb nach ©intritt bes ©etficbe*
rungsfalles freiroillig unb ohne guftimm ung bes
^affenoorftanbes ins Sluslanb begeben, für bie Seit, bie fie fid) bort aufbalten,
3) berechtigten Sluslänbern, folange fie auf ©runb ge*
ricbtlidjen Urteils aus bem ©ebiet ber ©epublift
©olen ausgerotefen finb.
II. I ja t ber 58ered)ttgte im 3ntanbe 2IngeI)örtge ^inter=
lafjen, benen ein SInfpruci) auf gamüien^ilfe gemäfe § 25 unb 26 bet 6 a ^ u n g jufie{)t, fo roirb biefe geroäfyrt.
§ 30.
®ibt ein 55erfid)erter nad) (Eintritt bes 33erfid)erungs=
falle feinen 3lufentl)alt im 3 nlflnöe auf, oljne bafe bie jRranltenf)ilfe ru^t, fo kann i^m bie ^affe bafür burd>
einmalige Saljlung abfinben. 3)ie SIbfinbung mufe bem SDerte ber Äaffenleiftungen entfptedjen, auf bie er im 3 nlanb nad) ber oorausfid)tlid)en ®auer ber trankfjeit 2lnfprud) Ijaben mürbe. ®er SDert ber Krankenpflege roirb auf s|8 bes ®runblol)nes fefigefe^t. 'gür bie iHb*
finbung ift auĄ bei Streit bas ®utad)ten bes SIrjtes mafegebenb, über ben fid) bie beteiligten einigen, fonft bas ©utadjten bes beamteten ^Irjtes.
§ 31.
§§ 29 unb 30 ber S atjung gelten entfpredjenb bei:
a) SDodjen^ilfe (§ 21),
b) gamilienl)ilfe (§ 25 2lbf. I 93ud)ft. a, b unb cr c) gamilienroodjenljilfe (§ 26).
u n b © e b tn g n n g c n f ü t bie (^ e tu ä O ru n g b e r S e tfh m g e « .
§ 32.
I. ®ie örjtlidje beljanblung roirb oon approbierten Strjten geleiftet, bie fie burd) b ertrag mit ber Kaffe übernommen tjaforo Sluf ®runb biefes b ertrag es über=
roeift bie Kaffe bie (Erkrankten ben einzelnen träten .
®ie Kaffe kann, oon bringenben gällen abgefeljen, bie begal)Iung anberer 5lrąte able^nen. ®ies gilt ent=
fpredienb au<ü für 3 a^n üräte.
II. 233enn ein blitglieb bie entfte^enben bleljrkoften übernimmt, fo ftel)t im bie 2Iusroal)l unter ben Kaffen=
ärsten frei. S)er Kranke barf jebod) roä^renb betfelben
©rkrankung ben 2lrjt nur mit guftimmung bes Kaffen*
oorftanbes roed)feln.
III. borbeijaltliĄ ber bejiim m ungen bes 2lbf. IV biefes boragrapljen foroie roeiterer beftimm ung burd) bie
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oberże SSerroaltungsbeljörbe bann bie ärjtlirfje ®el)anblung aucf) burcb anbere ^erfonen, rote: ®aber, gebammen,
^ranbenroärter, 2naffeure unb bergleidjen forote butd) 3af)nted)niber geleijtet roetben, jebod) nur bann, roenn ber
^Irjt ober S abnarjt fte anorbnet, ober roenn in bringen- ben Zöllen bein approbierter 2Itjt ober
gogen roerben bann.
IV. S e i »ai)nbranbf)eüen mit Shtsfdjlufc oon 3nunb=
unb ^tefernbranbfjeiten bann bie Sebanblung aufeer burd) ftatjnärüte burd) Saijntedjniber mit 3uf*hmnung bes Śerfidjerten geroäbrt roerben, fofern bie oberfte 25erroal=
tungebeprbe bie 3 af)nted)niber ?ur felbftftänbigen öilfe=
leiftung gugelaffen fjat.
§ 33.
S e r ^affenoorftanb ift ermädjtigt, bie ^tanbenf)aus=
beljanblung nur in beftimmten .ftranbenbäufern gu ge*
roäi)ren unb, roo bie ^affe ^ranben^ausbe^anblung gu geroäljren ^at, bie ©egai)lung oon S e g n u n g e n anberer
^ ra n b e n p u fe r, abgefepn oon bringenben fü llen , abgu*
le p e n . Sabei bürfen ^ ra n b e n p u fe r, bie lebiglid) gu roofjltätigen ober gemeinnügigen groedten beftimmt ober oon öffentlichen Serbänben ober ^örperfcpften erridjtet unb bie bereit finb, bie ^ranbenhauspflege gu ben glei*
djen Sebingungen rote anbere ^ ra n b e n p u fe r gu leiften, nur aus einem rotdjftgen ©runbe unb mit guftinmmng bes W yższy Urząd Ubezpieczeń ausgefd)loffen roerben.
§ 34.
S e r ^afjenoorftanb ift ermadjtigt, innerhalb bes
^affenbereidjs ober mit ©enehmigung bes Urząd Ubez
pieczeń aud) barüber hinaus roegen Lieferung ber 21tgnei mit etngelnen 2lpothebenbefiprn ober »Serroaltern ober, foroeit es fid) um bie bem freien S e r b e p überlaffenen 'ülrgneimittel hanbelt, aud) mit anberen ^crfonen, bie foliĄe feilhalten, Sorgugsbebingungen gu oereinbaren. S e r
^affenoorftanb bann bann, oon bringenben fä lle n abge*
feljen, unb oorbehaltlid) ber Sorfdjrtft bes § 376 2lbf. 3 ber Ś . 93. O. bie 93egaf)lung ber oon anberer Seite ge*
lieferten Slrgnei ablehnen.
§ 35.
S ie ^afjenmitglieber finb Derpfüdjtet, bie ^rankcnotb=
nung fpmte bie Stnorbnungen bes beljonbelnben Slrjtes ju befolgen, g ü r jeben Ueberiretungsfall kann ber ^affen=
oorftanb ©trafen bis jum bretfadjen betrage bes täglidjen
^tankengelbes feftfegen.
§ 36.
I. 2Hit Slusnaljme bes ©tetbegelbes roerben bie 58ar=
leiftungen mit Ablauf feber 9a3o(|e nad) näherer ®e=
ftimmung bes ©orftanbes ausgejaljlt.
II. S a s Ätankengelb roirb gejafjlt jebe 9Dod)e nad)=
trö g li^ (jeben ©onnabenb für bie nerfloffene SDodje) auf
© runb einer nom ^ affenarjt ausgeftellten ^rank^eiłsbe=
fĄeinigung, roeld)e bie Eingaben betreffenb bie 3Irt ber (Erkrankung unb bie 2Irbeitsunfäl)igkeit enthalten mufe.
^ ä llt ber Sabltag auf einen geiertag, fo roirb am oor=
l)ergel)enben SDerktag gejault.
III. g n ber erften ^rankljeitsbefcüeinigung ift bet S a g bes S eg in n s ber ^rankljeit anjugeben, ebenfo in ber erften nad) ©eginn ber 2lrbeitsunfäl)igkeit unb nacü 92)iebereintritt ber 2Irbeitsfäl)igkeit ausgeftellten ^rank=
^eitsbefdjeinigungen ber S ag bes ©eginns ber 3lrbeits=
unfäfjigfceü unb bes Sßiebereintritts ber 2Irbeitsfäfjigkeit.
IV. g ü r erkrankte ©Titglieber, bie in ein kran k em tjaus aufgenommen finb, roirb bie $irankl)eitsbefd)einigung burd) ben ^ ran k en h au sarjt ausgeftellt.
V. g ü r freiroiüig oerfidjerte ©iitglieber (§ 3), roel*
che fid) nicht im © ejirk ber ^affe aufhalten, müffen bie Äranktjeitsbefcheinigungen non einem approbierten ‘älrgte ober 3flhnfli3t ausgeftellt unb oon ber ©emeinbebehörbe bes Slufenhaltsortes beglaubigt fein. S e r erften Krank*
heitsbefcheinigung ift eine (Erklärung barüber beijufügen, ob fie nid)t gleichzeitig au s einer anberen Krankenoerfi*
djerung Krankengelb beziehen.
VI. S e r einmalige ©eitrag unb bas SBodjengelb (§ 21 21bf. I Sff 2 unb 3 bezro. § 26 2Ibf. I Sff. 1 u. 3 roerben nach ©orlegung ber ©eburtsurkunbe bes Kinbes ober einer anberen amtlichen ©efdjeimgung gezahlt, ber einmalige ©eitrag zu ben burd) bie ©chroangerfdjajts»
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befrf)!t>erben entflonbenen Äoften ( § 2 1 2Ib[. 1 2 bejn). § 26 9Ibf. I
3ff-
2) nad) 93otlegung einer S8e=fdjemigung ober 3led)nung bes ?trjtes ober bet Hebamme.
VII. S a s Stillgelb ratrb nad) 95otIegung einer 33e=
fĄeinigung bes Sltjies ober ber Hebamme gejault.
VIII. S a s Sterbegelb roirb naci) SBorlegung einer 93efd)einigung bes @ianbesamls über bie (Eintragung bes Śobesfalles, bejro. einer anberen amtlidien 33ejc^eini=
gung gesatjlt.
§ 37.
S ie im § 36 bejeidjneten ©arleiftungen roerben an bas ^affenmitglieb ober an eine burd) es beoollmäd)=
tigte 'Perfon gejatylt, fofern bas Sllitglieb nidjt um Heber»
fenbung burd) bie ^3oft auf feine Soften beantragt. S a s
£ ausgelb (§ 14), bann unmittelbar an bie 2lngel)örigen ausgeja^lt roerben.
§ 38
I. Sofern ber Slr^t einen © runb gut 21nnat)me ijat, bafe einer ber in § 19 bejeiĄneten J ä lle oorliegt, fo ^at er bies in ber ^tanbbeitsbefdjeinigung §u oermerben.
II. Sbenfo mufe ber ‘Mrjtf in ber ^ranb^eitsbefcbeini=
gung einen entfpredjenben SBermetb anbringen, roenn bie
^ranbljeit burd) einen Unfall oerurfadjt ift, roeldjer roal)r=
fctieinlid) auf ©runb ber SSeftimmungen über bie Unfall»
oerfidjerung entfdjäbigt roerben mufe.
B e i tr ä g e . C v& eutH i^e B e i tr ä g e .
§ 39.
I. S ie ^affenbeiträge roerben in £jöl)e oon 6 (fedjs) bes im § 11 bejjeidjneten ©runblo^nes erljoben unb für eine 2 D o d )e berechnet.
II. g ü r £el)tlinge aller 21rt, bie ohne «Entgelt befdjäftigt roerben, betragen bie 5kiiräge 2ls ber ©eiträge ber niebrig»
ften Stufe.
§ 40.
I. 35erfid)erungspflid)tige jahlen 2|s, il)t 21rbeitgeber
‘[s ber ©eiträge.
II. ^rem ndtg Sßerfidjerte safylen bte auf fie entfallen»
ben ^Beiträge in ooller ^ötje a u s eigenen 3HitteIn.
III. 2nitglieber, n>eld)e-jeitroeife einen geringeren Soljn erpelen, oerbleiben roeitert)in in ifjrer früheren Sohnftufe, fofern fie ben Seitragsunterfchieb felbft jahlen, ober roenn bet Arbeitgeber fid) einoerfianben erklärt, ben früheren höheren ©eitrag gu leiften.
IV. S ie ©eiträge für bie ber ©erficherungspflicht unterliegenbe SHifglieber finb für bie 3eit oom Sage ber Arbeitsaufnahme bis gum Sage ber Arbeitsaufgabe'burch ben ©erftcherten gu gahlen unb roerben ftets für »olle
^atenberroochfn erhoben.
§ 41.
I. S e r Arbeitgeber mufj bie gangen ©eiträge alsbalb nach Ablauf jeber Sohngeit an bie Ä’affe abführen.
II. f^reiraillige ©erfidjerte muffen bie ©eiträge fpä»
teftens am Sage ber Mahlbarkeit öer ©eiträge entrichten- S ie (Singahlung ber Seiträge kann burd) bie freiroiüig
©erfirijerten auch burch b:e '’Poft auf ihre Soften erfolgen.
III. S e i Arbeitsunfähigkeit finb ©eiträge für bie S a u e r ber ^rankenhilfe nicht gu entrichten. Sasfelbe gilt toährenb bes ©eguges Des 2Dod)engelbes.
§ 42.
S e r Arbeitgeber gieht bei jeber Sohngatjlung ben auf bie oerficherungspflichtigen 32litglieber entfallenben ©ei»
tragsteil ab. S er Arbeitgeber barf bie ©eitragsteile nur nur auf biefem SBege eingiehen. S ie Abgüge ber
©eitragsteile finb gleichmäßig auf bie Sohngeiten gu oer»
teilen, auf bie fie fallen. S ie Seilbeträge roerben ohne
©lehtbelafiung ber ©erfidjerten auf nolle ©rofdjen abge»
runbet. S in b Abgüge für eine £ohngeit unterblieben, fo bürfen fie bei ber nächften Sohngahlung nur nachgeholt roerben, roenn bie 9lid)tentrichtung ber ©eiträge ohne ©er»
fdjulben bes Arbeitgebers erfolgte.