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H a ra ld . K y lin , Über die roten und blauen Farbstoffe der Algen. Vf. h a t seine früheren U nterss. über Phykoerythrin u. Phykocyan (vgl. Ztschr. f. physiol. Ch. 69.

169; C. 1911. I. 329) au f eine größere Anzahl von Florideen ausgedehnt. A ußer­

dem wurde auch das Phykocyan einiger Cyanophyceen untersucht. D ie genannten beiden Farbstoffe kommen in verschiedenen Modifikationen vor.

1. P h y k o e r y t h r i n . Neben der in der früheren M itteilung (1. c.) beschriebenen Phykoerythrinmodifikation, welche aus 20 F lorideenarten extrahiert w erden konnte, gibt es bei drei untersuchten A rten , P o l y s i p b o n i a B r o d i a e i , P . n i g r e s c e n s und R h o d o m e la s u b f u s e a eine andere Modifikation, die sich von der zuerst er­

wähnten nu r dadurch unterscheidet, daß sie vollkommen oder fast vollkommen der Fluorescenz entbehrt. D as P hykoerythrin aus P o l y s i p h o n i a B r o d i a e i und R h o d o m e la s u b f u s e a w urde nich t in K rystallen erhalten. P o l y s i p h o n i a - und Rho dom e l a arten nehm en, w enn sie in W . liegend absterben, nicht wie die meisten übrigen Florideen eine orangegelbe F arbe an. — L egt man die A lgen in eine 5—I0% ig. NaCl- oder (NH4)sS 0 4-Lsg. und setzt etwas Toluol zu, so erhält man in den Zellen leicht P hyko ery tb rin k ry stalle, die, wie M o l i s c h naebgew iesen hat, mit den Rhodosperm inkrystallen identisch sind. Bei 27 Florideen gelang die B. der K rystalle in der Zelle, bei 9 A rten m ißlang der Vers. — D as Phykoerythrin ist bisher nu r bei Florideen gefunden worden. Die Angaben von H a n s e n (Mitteil, aus der Zoolog. Station zu N eapel 11. Berlin 1893) über das V. bei anderen Algen erweisen nicht, daß der rote Farbstoff dieser A lgen m it dem Phykoerythrin iden­

tisch ist.

2. P h y k o c y a n . Es w urden folgende Pbykocyanm odifikationen naebgew iesen:

1. B l a u g r ü n e s P h y k o c y a n ; hexagonale Rhom boeder, nu r selten prism atisch ausgebildete K ry stalle, ohne erkennbaren Pleochroism us. Die Lsg. ist blau-blau­

grün, bei geringer K onzentration blaugrün-grün, bei größerer blau-blauviolett­

violett. Sie zeigt dunkelcarm inrote Fluorescenz und besitzt ein A bsorptionsband, welches im Orange zwischen C und D liegt m it Maximum bei A 624—618. Diese Modifikation kommt bei B a t r a c h o s p e r m u m G a l l a e i , L e m a n e a f l u v i a t i l i s und C a lo th r ix sp. vor; aus der letzten A rt w urde sie jedoch nich t in K rystallen er­

halten. — 2. B l a u e s P h y k o c y a n w urde bei einer P h o r m i d i u m a r t nach­

gewiesen und ist w ahrscheinlich bei den Cyanophyceen sehr verbreitet. E s dürfte mit der von M o l i s c h für eine O s c i l i a r i a a r t beschriebenen Phykocyanm odifikation identisch sein. Es w urde nich t in K rystallen erhalten. Die Lsg. ist hellblau, bei geringerer K onzentration m it einem Stich ins G rün, bei größerer K onzentration indigoblau-blauviolett-violett. Sie zeigt eine dunkelcarm inrote Fluorescenz und besitzt zwei A bsorptionsbänder, das eine im Orange zwischen C und D m it Maxi­

mum bei A 615—610, das andere etw as schwächere im G elbgrün zwischen D und P, aber näher an D m it Maximum bei A 577—573. — 3. B l a u v i o l e t t e s P h y k o ­ cy an ist die in der früheren M itteilung (1. c.) für C e r a m iu m r u b r u m beschriebene Modifikation. Das Phykocyan aus D u m o n t i a f i l i f o r m i s u. P o r p h y r a h i e m a l i s stimmt wahrscheinlich spektrospisch m it dieser Modifikation überein. D as D u - m ontiaphykocyan w urde nicht in K rystallen erhalten, das P o r p h y r a p h y k o e y a n krystallisiert sehr schwer in aus feinen Nadeln bestehenden K rystalldrusen. —

D ieselbe Methode, die zum K rystallisieren des P hykoerythrins innerhalb der Zellen führt (s. oben), läßt sich auch für das Phykocyan verwenden. Dieses w urde so noch in folgenden Florideen naebgew iesen: B a t r a e h o s p e r m u m G a l l a e i , B. m o n ili- f o r m e , C e r a m iu m r u b r u m , P o r p h y r a u m b i l i c a l i s u. B a n g i a f u s c o p u r - p u r e a . (Ztschr. f. physiol. Ch. 76. 396—425. 19/2. 1912. [9/12. 1911.] Upsala.

Med.-chem. Inst. d. Univ.) K e m b e .

G eorges M asson, Das Saponoid der Prim ula officinalis. (Vgl. Bull. d. Sciences Pharm acol. 18. 85; C. 1911. I. 1065.) D er grob gepulverten W urzel w urde zunächst durch PAe ein festes, gelbes, in absol. A. 1. F e tt u. ein solches, welches in absol.

A. uni. w ar, entzogen. Die entfettete W urzel w urde dann durch sd., 70°/oig. A.

erschöpft, das alkob. E xtrakt nach Entfernung des A. in der doppelten Menge 5% ig. H aS 0 4 gel. und die Lsg. w iederholt dialysiert. Im D ialysat befanden sich Glucose, 1. Salze und Volcmit. Im D ialysator blieb eine in W. uni. Substanz, die rohe P rim ulinsäure, zurück. Nach der E ntfärbung durch Tierkoble bildete die Prim ulinsäure ein weißes, amorphes P u lv er, welches sich von 230° ab färbt, dann erw eicht und sich zers., ohne einen scharfen F. zu zeigen, uni. in W ., A., Essig­

ester, 1. in absol. A., 11. in verd. A. und wss. Alkalien, opt.-inaktiv. Die Alkali­

salze sind weiß, uni. in absol. A., 1. in verd. A. und W ., in letzterem unter Disso­

ziation. Die Pb-, Ba- und Cu-Salze sind unk; letzteres Salz ist rein blau gefärbt und wird durch W . leicht zers. Mit T annin bildet die Prim ulinsäure einen in W.

uni., in A. 1. Nd. Die A cidität von 1 g Prim ulinsäure entspricht 4,69% H2S04.

Durch sd., 5% ig. H 3S 0 4 wird die P rim ulinsäure in Prim uligeninsäure und einen reduzierenden Zucker, [a]B = +10,21° (in 10% ig. Lsg.), Osazon, gelbe Nadeln, F. 158—159° (MAQUENNEscber Block), 1. in sd. W ., fast uni. in k. W ., 11. in Holz­

geist, gespalten. Die Primuligeninsäure bildet ein weißes, am orphes Pulver, F. 210 bis 211° (MAQTJENNEscher Block), 11. in A., besitzt eine 5,78% H 2S 0 4 entsprechende Acidität. Das Ba-Salz ist uni., das Na-Salz ist krystallinisch, 1. in sd. W . u. verd.

A., fast uni. in k. W. und absol. A. (Bull. d. Sciences Pharmacol. 18. 699—702.)

Dü s t e r b e h n.

J . V irie u x , Über Achromatium oxaliferum Schew. Sie enthält zwei Arten von Einschlüssen, kugelförmige u. kleinere Korpuskeln. Die K ugeln enthalten Calcium und können Oxalsäure produzieren. Nach dem Tod diffundieren sie durch die Membran u. bilden in destilliertem W . große K rystalle von oxalsaurem Kalk. Das Salz findet sich nicht innerhalb der Zelle. Man findet auch keine freie Oxalsäure.

Es handelt sich also um eine K alkverb., entw eder von teilweise veresterter Oxal­

säure nach S c h e w t a k o w (Heidelberg 1893) oder von einem K örper, der poat mortem Oxalsäure bilden kann. — D ie K orpuskeln unterscheiden sich von den K ugeln durch U nlöslichkeit in verd. E ssigsäure; sie bestehen wahrscheinlich aus Schwefel. A ußer einer großen Ä hnlichkeit m it Beggiatoeeentröpfchen weisen ver­

schiedene Rkk. d ara u f hin: Löslichkeit in reiner E ssigsäure, W iderstandsfähigkeit gegen M ineralsäuren etc. W erden zu auf Sum pfwasser kultiviertem Achromatium täglich einige Tropfen Schwefelwasserstoffwasser gesetzt, so lebt der Organismus, die K ugeln sind verschwunden, die K orpuskeln haben sich verm ehrt, derart, daß die Zellen schwarz erscheinen. U m gekehrt verliert Achrom atium in reinem W. die K ugeln u. in 2—3 T agen die Korpuskeln. In dieser Beziehung schließt sich Achro­

matium den Schwefelbakterien an. (C. r. d. l’Acad. des seiences 154. 716—19. [11/3.*].)

Bl o c h.

G. A. B u c k m a s te r und J. A. G a r d n e r , Der Stickstoffgehalt des Blutes. Blut enth ält bei K örpertem p. 0,96 ccm N pro 100 ccm, 0,13 ccm mehr als bei Annahme des BOHRschen Absorptionskoeffizienten 0,011 (Skand. Arch. f. Physiol. 18 . 364) zu erw arten wäre. W äre dieser N blos physikalisch im Blut absorbiert, so müßte

bei V erringerung des alveolaren N-Druckes durch Atm ung von reinem 0 der N allmählich aus dem Blut verschwinden oder auf einen äußerst geringen W ert sinken.

Es zeigte sich in Verss. an urethannarkotisierten T ieren, daß die Löslichkeit des N in B lu t hierbei nicht dem D ALTON-HENRYschen G asdruckgesetz folgt. F erner zeigte das venöse Blut bei O-Inhalation einen erheblich höheren N -G ehalt als das arterielle. D er höhere N - G e h a l t d e s v e n ö s e n B l u t e s wird durch eine all­

mähliche Diffusion von N aus den erheblich mehr N -lösenden, fetthaltigen Ge­

weben in das B lut erklärt. Der Ü berschuß von N im arteriellen B lut erklärt sich durch unvollkommene G leichgew ichtsherstellung m it der A lveolarluft in den Lungen- capillaren. (Journ. of Physiol. 43. 401—16. 27/2. London. Phys. Lab.) G u g g e n h .

P a u l G rö sser und Jo s e p h H u s le r , Über das Vorkommen einer Glycerophos- photase in tierischen Organen. Aus den U nterss. der Vff. geht hervor, daß die Darmsehleimhaut und die Nierenzellen (von Katzen) ein F erm ent besitzen, das Glycerophosphatlsg. vollständig spaltet, und daß ein solches Ferm ent auch in den Lungen enthalten ist, anscheinend aber in geringer Menge. L eber u. Milz weisen dieses Ferment nur spuren weise auf, w ährend P an k reas, M uskel, Herzm uskel u. B lut es überhaupt nicht enthalten. Das Ferm ent ist mit keinem bisher beschriebenen identisch (Biochem. Ztschr. 39. 1—5. 4/3. [7/1.] F rankfurt a. M. K inderklinik des

städt. K rankenhauses.) R o n a .

A ngelo P u g lie s e (mit F. G iacom in), Zusammensetzung des durch Wärme und Arbeit erzielten Schweißes des Pferdes. Der Reichtum des Schweißes an festen E le­

menten und besonders an stickstoffhaltigen Substanzen w ächst m it dem Zunehmen des Alters des Pferdes. Der durch M uskelarbeit hervorgerufene Schweiß enthält die Bestandteile des W ärmeschweißes in erheblich höheren Mengen. Die N-Menge, die die Muskeln auch w ährend einer intensiven und andauernden A rbeit an den Schweiß abgeben, ist immer sehr gering und nie im stande, die N-Bilanz, wie sie durch H arnanalyse geliefert wird, zu beeinträchtigen. — Pferdeschw eiß u. Menschen­

schweiß, beide durch W ärm ezufuhr gewonnen, unterscheiden sich durch einen größeren G ehalt des ersteren an festen organischen und anorganischen Stoffen und durch eine weitaus höhere Zahl des osmotischen Druckes. (Biochem. Ztschr. 39.

133—50. 4/3. [30/1.] Mailand. Inst. f. exper. Physiol. der T ierärztl. Hochschule.) Ro n a. J. S arth o u , Untersuchung der Oxydationserscheinungen. Rolle der oxydierenden Enzyme. Oxydasen m it E isen als Grundlage. Am vendung der neuen Ideen bei den Ernährungskrankheiten. Vf. gibt einen Ü berblick über den gegenw ärtigen Stand unserer K enntnisse au f dem Gebiete der oxydierenden Enzyme (Oxydasen, Anaero- oxydasen, Katalasen), den er wie folgt präzisiert. Die Oxydase muß als ein K ata­

lysator betrachtet werden, der aus einer Verb. einer sehr leicht spaltbaren Eiweiß­

substanz mit einem M etall, wie Mn oder. F e , besteht. Mit diesen Enzymen sind Koenzyme verbunden, welche aktivierend wirken und gleichzeitig neue, spezifische Eigenschaften erzeugen. W ahrscheinlich besteht der für die direkten u. indirekten Oxydasen geltende Unterschied in W irklichkeit nicht, sondern ist au f ungenügend studierte Erscheinungen zurückzuführen. D er Begriff der Koenzyme gibt uns die Erklärung für die verschiedenen E igenschaften, welche die verschiedenen oxydie­

renden Enzyme voneinander unterscheiden und jedes derselben zu einer besonderen Wesenheit machen.

Stützt man sich au f die T atsache, daß die oxydierenden Enzyme spezifische Eigenschaften besitzen und sich nicht bei der Oxydation der verschiedenen K örper gegenseitig ersetzen können, so wird man annehmen müssen, daß in unserem O rga­

nismus Mengen von verschiedenen Oxydasen vorhanden sind, von denen jede ihre

besondere Aufgabe h at; die eine oxydiert die Eiweißstoffe, die andere die Kohlen­

hydrate, eine d ritte die H arnsäure etc. Die Ernährungskrankbeiten, wie Diabetes, F ettleibigkeit, L itbiase etc., dürften demnach ihre Ursache darin haben, daß die Zellen des Organismus, welche die Zers, des Zuckers, der F ette und der H arnsäure zu besorgen haben, zu arm au oxydierenden Enzym en sind. D er günstige Einfluß der A lkalisierung auf die F ähigkeit der Oxydasen spielt gleichfalls eine bedeutende Rolle in der Physiologie und Therapie. (Bull, des Sciences Pharm aeol. 18. 671—76.

724—30. M ilitärhospital Saint-Martin.) D ü s t e r b e h n . M artin J acoby, Über die Reaktionen zwischen Toxinen und Antitoxinen. Durch Schütteln w ird sowohl die agglutinierende W rkg. des Rici>is wie seine Fähigkeit, durch A ntiricinserum neutralisiert zu werden, vermindert. (Biochem. Ztschr. 39. 73 bis 74. 4/3. [25/1.] Berlin. Biochem. Lab. des K rankenhauses Moabit.) R o n a .

D. M inam i, Über die Reaktionen zwischen Fermenten und A ntifer menten. Durch Schütteln und durch die Erw ärm ung w erden T rypsin und Pepsin so verändert, daß sich das V erhältnis der eigentlichen F erm entfunktion zum Bindungsvermögen für Serum v ersch ieb t Zumeist findet das in dem Sinne s ta tt, daß das Bindungs- Vermögen abnimmt. (Biochem. Ztschr. 39. 75—SO. 4/3. [25/1.] Berlin. Biochem.

L ab. des K rankenhauses Moabit.) R o n a .

P e te r B o n a und Josin e E b sen , Weitere Beiträge zur K enntnis der Ester­

spaltung im B lute. D er V erlauf der ferm entativen Spaltung des Tributyrins durch die E sterase des Blutes entspricht n ur scheinbar einer monomolekularen Rk., da die nach der Gleichung der monomolekularen Rk. gewonnenen K onstanten in guter A nnäherung in um gekehrtem V erhältnis zu der A nfangskonzentration de3 Tri­

butyrins stehen. Es wird versucht, dieses V erhalten theoretisch zu begründen (vgl.

Original). In einem weiten Bereich der Ferm entkonzentrationen ist die Geschwindig­

keit der Spaltung in g uter A nnäheruug proportional der Fennentm enge. (Biochem.

Ztschr. 39. 21—35. 4/3. [9/1.] Berlin. Biochem. Lab. des K rankenhauses am Urban.) Ro n a. E rnesto S ig n o r e lli, Über die Ausscheidung der Am inosäuren durch den Barn bei Anstrengungen im Hochgebirge. Die U nterss. führten zu folgenden Ergebnissen.

Die Menge des durch den H arn w ährend der Ruhe ausgeschiedenen Gesamt-N nim m t in Höhen von 3000—4000 m ab, was m it den R esultaten von Z u n t z , D u r i g un d S c a f f i d i im E inklang steht u. annehm en läßt, daß beim A ufenthalt im Hoch­

gebirge eine Retention von N eintritt. An T agen der A nstrengung ist die Aus­

scheidung des Gesamt-N gesteigert. Diese Steigerung hält auch am ersten Ruhe­

ta g nach der A nstrengung an, w ährend später eine R ückkehr zur normalen Quote eintritt, was als eine Reparationserscheinung erklärt w erden muß. Die Trainierung ü b t höchstw ahrscheinlich einen beträchtlichen Einfluß au f die Menge des während d er A nstrengung ausgeschiedenen N in dem Sinne aus, daß mit dem Fortschreiten der A ngew öhnung der Ü berschuß der N-Ausscheidung die Tendenz hat, aufzuhören.

D ie m it dem H arn in 24 Stdn. ausgeschiedene Menge von Aminosäuren ist im H ochgebirge geringer. D iese Abnahm e läßt sich erklären als die Folge einer Er­

höhung der V erw ertungsgrenze der A m inosäuren, die entw eder durch die erhöhte A ssim ilationsfahigkeit der Gewebe oder durch das größere Oxydationsvermögen des Organismus w ährend der A nstrengung im H ochgebirge bedingt ist. (Biochem.

Ztschr. 3 9 . 36—49. 4/3. [9 /1 .] Inst. A n g e i ,O M osso am Col d’Oien u . Neapel. Inst,

f. allg. P athol. d. Univ.) R o n a .

M artin K och m an n , Z u r W irkung des Phosphors a u f den Kalkstoffwechsel des Hundes. Als Ergebnis eines 41-tägigen Stoffweehselvers. am Hunde zeigt sich:

1. daß der Phosphor einen Einfluß auf den Kalkstoffwechsel u. den der Phosphor­

säure im Sinne einer Retention oder doch wenigstens einer Verm inderung der nega­

tiven Bilanzen tatsächlich besitzt; 2., daß die wirksamen G aben sich den toxischen nähern und sie sogar erreichen, ohne einen Einfluß über die Zeit der D arreichung hinaus auszuüben; 3. daß die W irkungsw eise möglicherweise so erklärt w erden kann, daß giftige Stofl’w echselschlaeken, die sonst den K alk in A nspruch nehmen, unter d erW rk g . des Phosphors zu ungiftigen Substanzen abgebaut w erden; 4. daß der Magnesiastoffwechsel in den Bilanzen im großen u. ganzen m it dem Stickstoff­

wechsel gleichsinnig verläuft u. vom Phosphor direkt nicht beeinflußt w ird; 5. die Verss. zeigen, daß sich H unde, deren Kalkstoffwechel durch diätetische Maßnahmen gestört ist, zu experim entell-therapeutischen Verss. besonders gut eignen. (Biochem.

Ztschr. 39. 81—87. 4/3. [27/1.] Greifswald. Pharm akol. Inst. d. Univ.) R o n a .

O tto W a r b a r g , Über Hemmung der Blausäurewirkung in lebenden Zellen. Die Blausäure nim m t hinsichtlich ihrer oxydationshemmenden W rkg. eine ganz be­

sondere Stellung ein (vgl. Ztschr. f. physiol. Ch. 66. 305; C. 1910. II. 484). Dies zeigte sieh auch durch folgende V erss.: Zahlreiche Substanzen, wie Alkohole, Form ­ aldehyd, U rethane, substituierte H arnstoffe, addieren sich in ihrer W rkg. a u f die Oxydationsprozesse, ebenso wie für eine und dieselbe Substanz die W rkg. propor­

tional der K onzentration ist. Die W rkg. des Gemisches ist etw a gleich der Summe der Wrkgg. der einzelnen K om ponenten oder häufig auch etwas größer. B ringt man dagegen HCN und Alkohole, HCN und U rethane gleichzeitig in die Zelle, so ist die Hemm ung keineswegs gleich der Hemm ung durch die Summe der Kom­

ponenten, sondern bedeutend kleiner, bei passender W ahl der K onzentrationen sogar kleiner als die Hemm ung durch die Blausäurekom ponente allein. Es kann also die A tm ung blausäurebeladener Zellen gesteigert werden durch Zufügung von Substanzen, die in den benutzten K onzentrationen allein die A tm ung hemmen. — Eine bestimmte Menge U rethan verhindert nicht eine bestim m te Menge 0 , an der Rk. in der Zelle teilzunehmen, sondern verlangsam t die Oxydationsgeschw indigkeit um einen bestim m ten Bruchteil, wie Verss. m it verschieden stark atm enden Zellen zeigten. — Zur U nters, w urden ebenso wie früher G äuseerythrocyten benutzt. Die Methode der Sauerstoffbestim m ungen w urde durch einige A bänderungen (ef. Original) genauer gestaltet. (Ztschr. f. physiol. Ch. 76. 331—46. 19/2. 1912. [24/11. 1911.]

Heidelberg. Med. Klinik.) K e m p e .

L. L a tte s , Über die G iftw irkung des Pankreassaftes, die nach einigen A utoren unabhängig von der Trypsinw irkung, nach anderen an die proteolytische W irk ­ samkeit des Pankreassecretes gebunden erachtet w urde, ergaben die an Hunden ausgeführten Verss. folgende Resultate. E rguß von inaktivem P ankreassaft in die Bauchhöhle (sei es durch D urchschneiden des D uctus W irsunghini, sei es durch mtraperitoneale Injek tio n , ru ft keine toxischen W rkgg. hervor. Die W rkg. be­

schränkt sich auf lokale Nekrosen. D er durch K inase (aktiven D arm saft oder sonstwie durch Salze, L eukocyten, Bakterien) aktivierte P ankreassaft w irkt u nter charakteristischen pathologisch-anatom ischen Symptomen tödlich. Injektion der­

selben Dosen von K inase (Darmsaft) ist ohne W rkg. (Areli. de Farm acol. sperim.

12. 37—48. 1/1. 49 —52. 15/1. Turin. Inst. f. gerichtl. Med.) G u g g e n h e i m .

F e rd in a n d B lu m e n th a l und K u r t O p p e n h e im , Über aromatische Queck- Kilberverbindungen. I I . (I. vgl. Biochem. Ztschr. 32. 59; C. 1 9 1 1 .1. 1523.) Vff. stellten eine Reihe von U nterss. über die O rganaffinität der N atrium salze verschiedener aro­

matischer Hg-Verbb. an. Es ergab sich folgendes. Hiaminomercuridiphenyldicarbon- saures Natrium: H g fand sich regelm äßig nu r im D arm ; niemals in der Leber.

— Dioxymercuridiphenyldicarbonsaures N atrium : konstant fand sich H g in der Leber u. Darm und in meist geringerer Menge im Blute. — Dinitromercuridiphenykarbon- saures N atrium : konstant w ar H g nachzuweisen in L eber, D arm inhalt u. Blut. — H g-Sals der Diaminomercuridiphenylcarbopsäure: H g wurde nur im Darm gefunden.

W eder in der L eber, noch in L unge, Blut und Muskel w ar H g nachzuweisen. — D ie drei N atrium salze erwiesen sich im T ierkörper als relativ ungiftig. Hingegen w ar das Hg-Salz der Diam inom ercuridiphenyldicarbonsäure von großer Giftigkeit.

(Biochem. Ztschr. 3 9 . 50—58. 4/3. [ 19/1.] Berlin. Chem. Lab. des P athol. Inst.)

Ro n a.

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