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D a d ie T e c h n i k a l l e i n n i c h t b e s t e h t u n d s ie a n d e n v e r s c h i e d e n e n S i t z m ö b e l n e r h e b l i c h e n V e r ­ ä n d e r u n g e n u n t e r w o r f e n is t u n d w i e d e r u m e i n e n

w e s e n t l i c h e n E i n f l u ß a u f d ie e n d g ü l t i g e G e s t a l t u n d F o r m a u s ü b t , k a n n s ie a u c h n u r a n f e r t i g e n M ö b e ln j e w e i l s im Z u s a m m e n h a n g m i t Z w e c k u n d F o r m w e i t e r e r k l ä r t w e r d e n .

Sie verdankt oftmals erst diesem Z usam m enw irken ih re Entw icklung. Es gibt F achbücher a u f allen G ebieten, die in der A ufzählung u n d R eihung zahlreicher Lösungen ih r G enüge finden, statt den Voraussetzungen nachzuspüren, die zur E n tsteh u n g d er jew eiligen T echnik führten.

w a t t e

ROSSHAAR FASER

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Abb. 3 ) 2 (E n tw u rf; JV. Hersteller: Bocki t Feil, Marbach). Schrcibsessel aus N ußbaum holz m it kupferrotem Saffianlederbezug. Der S itz hat ein Polster m it gefedertem Grund und lä u ft in einer Art E nglischen K ante aus. Die Zarge ist g la tt bezogen und m it blanken Metalln'ägeln abschließend genagelt. Der Rücken ist ß a c h gepolstert. Sein A ufw a n d steht in richtigem Verhältnis zu dem des Sitzes. Das anpolierte H olzgestell bleibt in wesent­

lichen Teilen sichtbar. Die Armlehne sitzt a u f dem verlängerten Vorderbein, das seitlich zurückgesetzt ist und endigt klar in der sichtbar gelassenen Rücklchnstütze. Der K n a u f der Armlehne und die E n d ig u n g der Rücklehne ergänzen sich in glücklicher IVeisc

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Abb. 111. IVerkzeichnung eines ähnlichen Schreibsessels, dessen S itz aus einem Feder- hochpolster m it Englischer Kante besteht, während der Rücken ein Polster wie bei Ab­

bildung 112 hat. Zum erstenmal tritt hier ein , kleines Polster an der Armlehne auf-, dessen Schnitt B a u f der nächsten Seite ge­

zeigt wird. A lan beachte in der Seitenansicht und vor allem im G rundriß den Zusammenbau

des Holzgestells. An den Riicklehnstützen sind Falzleisten zur Anbringung des Flachpolsiers eingeleimt. Die geringe Schrägstellung des Hinterbeins, die wir im G rundriß sehen, bewirkt die in der Ansicht sichtbare Verbreiterung der Rtickleh?te nach oben, in der Seitenansicht ist der H in terfu ß plan liegend gezeichnet und braucht deshalb nicht wie das Kopfstück besonders ausgetragen zu werden. E s ist ein Sessel fü r mehrere Zwecke m it großer Sitztiefe. Der Schreibsessel Abb. 112 hat eine T iefe von nur 48 cm. so d a ß der Sitzende vorgebeugt beim Schreiben wie auch zurückgelehnt, ohne im

S itz zu rutschen, vollen Anschluß an die Rücklehne hat.

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Abb. 3 )4 . Schnitt durch das obere Ende des Rückenßachpolsters Abb. 33 S. K o p f teil der Rücklehne m it Armlehnansatz

Abb. 336. Rückansicht, das Spannteil ist besonders gut zu sehen

Abb. 334 zeigt den S chnitt durch das obere E nde des Rückenpolsters. D em R ückenquerstück des Holzgestells w ird bereits eine W ulst angefräst, au f deren U n te r­ Abb. 336 zu sehen. M an beachte auch das schöne A uslaufen der Polsterw ulst in V erbindung m it der g eru n d eten Rück-

SCHNITT daß sie die etw a gew ünschte Breite des Polsters einnehm en.

D ie beiden W ulstprofile (A bb. 337) bilden sozusagen den Bezugstoffs ausgefälzt. M an beachte die W erkzeichnung a u f Seite 105.

Abb. 337. Schnitt durch das Armlehnpolster m it doppelter W ulst des Sessels a u f Seite 10S

D I E V O L L U M P O L S T E R T E N S E S S E L

D e r a u f den Seiten 104—107 abgebildete Schreibsessel ist a u f eckigem G ru n d riß aufgebaut, sein Holzgestell ist noch nachgebende Flachpolster gestattet eine F orm , die so stark hohl ausgebildet ist — eine Federpolsterung, die stark nachgibt, lä ß t sich n u r u n te rte ilt w ie in A b b . 393 h e r­

steilen, da sich ja sonst d er Bezug dehnen m ü ß te, um d e m ’größeren U m fang zu entsprechen.

Grundriß. Seiten- und Iiiicklehncn sind ohne Federung gepolstert

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Abb. 340 (E n tw u rf: N . Hersteller: Zeschkc, B erlin) zeigt einen leichten Polstersessel a u f halbrundem G rundriß, dessen S itz aus einem Federhochpolster m it Englischer K ante besteht, während Seitenteile und Rücklehne ohne Federn gepolstert sind. Hier hat das Polster vorn g a n zen Gestell Besitz ergriffen, weshalb dieses — zugleich auch f ü r alle fo lg en d en Sessel — a u f der übernächsten Seite perspektivisch gezeichnet wurde. Deutlich zeichnet sich die Polsterauflage bei S itz, Seitenteil und Rücklehne ab gegenüber allen übrigen Teilen, die g la tt zugespannt sind. D ie JVulst der E nglischen K ante (Polsterauflage) fin d e t ihre Fortsetzung in dem Seitenteil und der A rm lehnw ulst und lä u ft in den Rücken über. Der klare Ausdruck des Sessels f u ß t a u f einer klaren technischen

L ösung

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1

Abb. 341. JVerkzeichnung zu nebenstehendem Sessel. Deutlich sieht m an die Federstellung m it der E nglischen Kante im S itz, und im Rüchen das nach oben sich verjüngende Polster. M an vergleiche auch Sitzhöhe, Sitztiefe und die L age der Rücklehne, welche in der M itte mehr auslädt als seitlich.

Gegenüber dem Sessel von Abb. 333 bilden hier Seiten- und Hinterzarge im G rundriß eine durchlaufende R undung. In der Seitenansicht kann der H in terfu ß nicht mehr plan eingetragen werden, weshalb er rechts im Modell ausgetragen w urde.

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Abb. 342

Im Schaubild vom Holzgestell zum halb ru n d en Sessel (A bb. 342) sinddie A ußenkanten der Polsterung m it dünnen L in ien angedeutet. Bei der V erleim ung eines halbrunden Seiten am Vorderbein m it Schraubspindeln angezogen w ird. A uf diese W eise w ird der Sessel in einem A rbeits­ vergleiche damit dieselbe Ecke im Gestell oben

A uf den Seiten 120—129 ist der Arbeitsgang eines Sessels vom rohen G estell bis zum Polster in „ W e iß “ abgebildet und beschrieben.

Beim Bild von der Vorderecke des Sessels (A bb. 343) unterscheidet sich deutlich das überzogene Vorderbein von der W ulst der Englischen Sitzkante u n d der Seitenteile, die der Stärke der Polsterauflage entsprechen. D ie Nagelstelle zwischen W ulst und zugespanntem G estell ist h ier m it einer Kordel verdeckt.

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Abb. }4 6 . Schnitt durch die Armlehne m it a u f gebauter W ulst und ,,garniertemu Grundpolster

Abb. 144. 11 ulst kante an der Armlehne mittels einer Schnurwulst gebildet

Bei dem vorangegangenen Sessel h a tte das Artn-

Abb. 14 f. Schnitt durch das fertig e Armtehnpolster

A rm lehnholz festgenagelt (i. Abb. 343). A ußen w ird das genau zugeschnittene Spannteil aus Pappe aufgenagelt.

D er Bezugstoff des Spannteils m u ß dabei so w eit ü b er die

blende abgedeckt. Eine aufw endigere stärkere A usfüh­

ru n g des A rm lehn- u n d Seitenteilpolsters ist in Abb. 346 und 347 dargestellt. An Stelle der W ulstschnur w ird eine W u lst­

k ante aufgebaut, wie w ir sie schon k en n en g elern t haben.

abdeckung, w ie oben schon beschrieben.

Abb. 147. Schnitt durch das fe r tig e Polster; es ist stärker und auch h a lt­

barer als die obige A usführung

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Abb. 348 (E n tw u rf: N , Hersteller: Zeschke, Berlin). E in mittelschwerer Sessel a u f eckigem G rundriß, wie er sich, ohne teuer zu .sein, f ü r Behörden und Büros eignet. Der schwere federhoch gepolsterte S itz m it deutscher Kante verlangt auch eine starke Rück­

lehne, die hier erstmals in Federpolsterung ausgeführt ist. Die breite Armlehne erhält ein Polster m it Doppelwulst, das äußerst w iderstandsfähig ist (um der Unsitte des Daraufsitzens zu begegnen) und die sich hier besser eignet als ein Federpolster

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Abb. 349. JVerkzeichnung des nebenstehenden Sessels m it Schnitt durch S itz und Rücken. Der H in terfu ß ist links unten als Modell aus getragen. Der einfache G rundriß entspricht dem einfachen Aufbau

Nothhelfer, Sitzmöbel. 8 113

Abb. 352. Schnitt durch die faser, R oßhaarauflage, W atteabdeckung und Spann­

te il m it Bezug zu sehen.

Die halbrunde R ückenausbildung erfordert einen viel ge­

rin g eren D ruck des Rückens, u m ein vollkom m enes „B ett“

Abb. 350. Blindholzgestell des Sessels

Das Blindholzgestell, dessen R ücklehne zum erstenm al fü r ein Federhochpolster bestim m t ist, lä ß t deutlich die Spannleisten erk en n en ; die seitlichen sind herau sn eh m ­

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