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23ericßtct non KedjtSanwalt SI b e I , Effen, KedjtSanwalt unb

©ojent Dr. © e o r g S ö a u m , SBertin unb KedjtSanmalt Dr. SK. O p p e r m a n n , ffireSben.

1. Sl u Sl c g ung ei nes K e d j t Sge f d j ä f t eS bu rd) baS K e B i f i o n S g e r i d j t . f )

®aä 33®. i)at es baßingefteKt fein laffen, oh bie SäertragS»

urkunbe n. 5. Qan. 1925 an biefent ©age nom £1. in ©egenwart beS ©eneralbirektorS K . ber S3ekl. unb ißreä Särokuriften Dr. ©.

unterjeidjnet worben ift ober ob bie Urkunbe ifjm bamalä nur p r * 9

ißtüfung au?geßänbigt unb ißre Unterpidjnung non ißm bamals ab»

gelernt worben ift, er audj, wie bie 93ekl. unter EibeS5ufd)iebung behauptet, feine Unterfdjrift erft bei Empfang ber Jiünbigung baruntergefeßt ijat. ES Ijat angenommen, baff bie fßarteien burd) ißr SSerßalten nad) bem 5. Qan. 1925. ftUtfdjweigenb barüber einig geworben feien, baj) baS SäertragSoerßältniS nad) SOlaßgabe beS Qti»

ijaltS jener Urkunbe geregelt fein folle, unb baß baßer für baSfelbe bie funbigungSbeftimmung be§ § 5 maßgebenb fei. ®a§ 23®. geßt hierbei oon einer jalfdjen Sluffaffuitg beS § 5 aus, beffen ¿utreffenbe Auslegung bie grage gcgenftanbSIoS mad)t, ob ein ftitlfdjmeigenbeS Abkommen über bie SRaßgeblicßkeit ber Urkunbe anpneßmen ift.

®ie Sftaufel tautet: „©iefer Säertrag enbet am 31. ©ej. 1925. SBirb er nidjt am 1. Okt. 1925 gekünbigt', fo läuft er ftidfdjweigenb um ein Qaßr weiter." ©er ©aß 2 biefer Säeftimmungen läßt feinem SBortlaut nad) eine Säetlängerung beS für bie 3 f k bis p tn 31. ®ej.

1925 feft abgefdjioffenen Vertrages beim 3Iu8bieiben einer ffiürtbtgung am 1. Okt. 1925 nur um ein weiteres Qaßr, a^ ° &iS 31. ®ej. 1926, eintreten. ©ieS »erkennt ber S3er9t. aud) nidjt; er glaubt aber aus bem ©ebraudje beS SBorteS „ftüljdjroeigcnb" im ©aß 2 ber S3eftim- mungen ben SSertragSwiüen ber fßarteien ableiten p können, baß bie für baS erfte SäertragSjaßr getroffene Säereiubarung ber gort»

feßung beS Vertrages beim SluSbleiben ber Sfünbigung in gleidjer 9Beife and) für baS ¿weite Qaßr unb bei einer gortfeßung beS 33er»

tragSoerßältniffeS barüber ßittauS and) für bie ferneren Qaßre in gleidjer SBeife ßabe gelten follen. 3 k biefer Slnfidjt ift er ans ben Erwägungen gelangt, baß anberenfaüS baS SBort „ftiilfdiweigenb"

ganj übeiflüfftg gewefen fei unb baf) barum unb nad) ber SäetkeßrS»

auffaffung biefem SBort bie Säebeutung „jeweils" ¿ukommen muffe,

©iefe SluSlegung wirb Bon ber 9ien. m it Kedjt angegriffen. SBort»

laut, SäeckcßrSbebeutung unb

3uTammett^an9 taifen ^e’n„e an?>ere

SluSlegung ¿u, als baff ber Säertrag m it bem 31. ©ej. 1925 enbigen unb, wenn er nidjt fpäteftenS bis ¿um 1. Okt. 1925 auf gekünbigt werbe, o ß n e b e f o n b e r e St br e be bis p n t 31. ®ej. 1926 fort»

kann ber KeoifionSgrunb beS § 338 K r. 3, ber ein recßtjetttg bot»

gebradjteS Slbleßmtngögefudj PorauSfejjt, nidjt auf bie gatte auSge»

b e p t werben, in benen ber Slngekt. an ber redjt¿eitigen Säorbringung feines ©efudjeS geljinbert war. Eine anbere grage ift, ob ber

^rto a tk l. nidjt bie allgemeine SReoifionSrüge ber SBertehung einer Slorm beS SäerfaljrenS (§ 337 ©t'ßD.) erfjeben konnte. ©aS 0 2 ® . erkennt an, baß ber Sdjöffe Berpftidjtet mar, oon bem SäerfjättniS, baS ¿u feiner Stbtepuug Slnlaß geben könnte, felbft SKitteiluug m maefjen. Es Berwirft bie fRcnifion lebiglicß beSplb, weil baS fetjter»

pafte 33er()a(ten beS S d) o f f e n keinen Säerfal)renSfel)ler beS @e»

r i c l j t S inooloiere. ©iefe ©eßeibutig ¿wifeßen bem ©eridjt unb feinen 337itgliebern ift fdjon redjt problematifd). SBenn etwa ber Säorfifenbe einen nad) § 52 ©tißD. p r Säertoeigerung beS 3eugniffeS beredjtig»

ten 3 elI9«i entgegen § 58 ©tfßO. Bcrnimmt, otjne ihn über fein 3eugtiiSnerweigerungSreckt p beletjren, fo liegt anerkanntermaßen ein reoifiblet Säerftoß oor, obmoßl ber geßler nietteidjt nur bem Säorfipnben unb nidjt bem ©eridjt p r Saft fällt, wenn nämlid) ein Eingreifen ber übrigen Stidjter nidjt möglidj war, was j. 23. bann ber ga ll ift, wenn nur ber Säorfifcenbe, nidjt audj bie 23eifijer baS Berwanbtfdjaftlidje SäerpltniS beS

3cu8ert

5uw Slngekl. kannte (ogt.

S ö m e » 9 i o f e t i b e r g , 5 a p § 5 8 © tißD .; 8i® . 9ifpr. 7, 346;

9, 129). Entfdjeibenb aber ift folgenbeS: SBenn bie notmenbige SJiitteilung beS ©djöffen Bon feinem greunbfdjaftSBerßältniS mit bem Stngekl. nidjt erfolgt ift, fo ift bie ganje Säerljanblung feßlerßaft unb projeßorbnungSmibrig. ©araitf, ob baS ©eridjt 65m. bie übrigen

©eriditSmitglieber ben gefjler erkennen konnten, kommt nießts an:

ber Erfolg ber Stoifion ßängt immer nur banon ab, 06 bie objektine Sierlegung einer Sied)tSnorm oorliegt, wenn au ^ ber Säerftoß bem

©eridjt nidjt bewußt geworben ift ober gar nidjt bewußt werben konnte (f. 2 ö w e « - 3 l o f e n b e r g , 5 c p § 337 © tfßD .; © i ß e n , ffireierlei S3eweiS ©. 43, 92). ©er galt liegt nidjt anberS, wie wenn entgegen § 24 Slbf. 3 ©a& 2 ©tfßD. bem S3efc^ulbigten troß feines SäerlaitgenS bie mitwirkenben ©eridjtsperfonen nidjt namljaft ge»

madjt würben unb ber Söefdjulbigte babureß an ber redjtjeitigen Slb»

lebnung eines ÍRidjterS geljinbert worben ift. Sludj baS Unterlaffen biefer SJiitteilung, baS fict) ber Kenntnis beS erk. ©er. oielleidjt aaiu entzieht, begrünbet bie ÍReoifion, wenn ber Slngekl. fonft ein erfolgreidjeS SlbleljiiungSgcfudj gcftellt ßätte (81©.: 3SB. 1930, 925 35) ©ntfdjeibenb ift alfo leßten EnbeS, ob baS SlbleijnungSgefndj begrünbet gewefen wäre; biefe Unterfudjung Ijat fiefj baS D£@. ^ier fälfdjlid) erfpart.

ffiic ¿weite fflebifionSriige ging offenficßtlicß fefjl. SBenn baS

©eridjt jemnnben als Senge« oernommen Ijat, ber in erfler gnftanj ober in einer friiljeren Säerljaitblnng als Suljörer ¿ugegen war, fo Würbe fidj bie Sieoifion nur unter bem ©efidjtspuukt begrünben laffen, baß ber ißernoinmene burd) fein fluljörcn als 3euge untätig»

lidj geworben fei. ©iefe Stuffaffung ift felbftoerftanblicß meßt oer»

trCtI,nr' giSl. Dr. fflia j SllSberg, S3ertin.

« „ ® ;e brei uorfteßenben Entftß. ßaben miteinanber ge»

meinfam, baß ’ fie bie SluSIcgung Bon SBiflenSerklärungen unb

Sier-trägen betreffen; tm übrigen Begieljen fie fidj aber auf Berfdjiebene

©egenftäube.

I. ®aS erfte Urteil befaßt fidj m it ber S l u S t e g u n g e i n e t E i n j e l u e r t r a g S u r k u n b e unb berbient Sßeifaü, erfdjöpft fieß aber im wefentltdjen in ber S3ebeutung für ben konkreten gatt. ES erfdjeint nidjt angängig, bem SBort „ftillfdjweigenb" bie S3ebeuiung

„jew eils" beisulegen. ©afür finb, wie baS SRSlrb®. mit SRedjt be»

tont, keine StnßaltSpunkte Borßaubcn. ©emnadj kommt eS für bie Entfd). allein noeß barauf an, ob bie S3eßauptung beS SK. p t r if f t, münblicß fei eine neben bem gnßalt ber SäertragSurkunbe gettenbe Säereinbarung getroffen worben, wonaeß minbefienS eine nterteljäßrlidje SiunbigungSfrift gelten folle. ES muß aber gerabe bei ber Slnnaßme einer ben fdjriftlicß feftgelegten SäertragSinßalt ergän^enben münb»

lidjen Slbrebe feßr große Säotftcßi obwalten, ©enn in ber Siegel wollen bie Sßarteien allein ben fdjrtftlidjen SäertragSinßalt gelten laffen, fo baß für bie Slmtaßme einer münblicßen Kebenabrebe kein 8icmnt bleibt. Qm ganpn beftätigt audj biefe Entfd). wieber bie in feßr bielen Siedjtsftreitigkeiten gemadjte geftftellung, baß berßältniSmäßig fetten W irklidj braudjbare, jeben Qweifel auSfcßtießenbe SäertragSurkunben juftaube kommen.

II. Säon weit größerer S3ebeutimg, aber weniger Beifallswert ift baS ¿weite Urteil. (Stm gleicßen ©age ift übrigens nod) eine baS Bor»

fteßenbe Urteil ergä^enbe Entfd). beS 8iSlrb@. unter bem Slktenjeidjen RAG 4/30 ergangen, bie biefelbe SäetriebSoereinbarung betrifft unb in 33enSß©ammI. 9 9ir. 30 im Slnfcßluß au baS ßier mitgeteilte Urteil abgebrmfet ift; bgl. amß meine bortige Slnm.) ®aS 9i2lrb@. rütki ebenfo wie bie beiben í8orinftan¿en bie grage in ben Säorbergrunb, ob in ber StnfdjiägSbekanntmadjung betr. bie Stiinbigung ber 33etricbS»

Bereinbarung gleidjäeitig eine tünbigung ber CSinjclarfacitgoerträge erblickt werben kann. ©ieS wirb im Slnfcßluß an bie StuSfüßrungen beS S3er3i. befaßt. Qmmerßin bleibt aber „ein 3ieft Bon giceifeln, ob bie 33ekt. nidjt bodj eine ffiünbtgung ber SinäelarbeitSnerträge für überftüffig geßalten unb nur bie tünbigung ber S3etriebSocrcinbarung m it ber naeß iljrer — unb m. S. ¿utreffenben — Slnfidjt felbftBerftänb»

ließen golge einer Sinberung ber EinjelarbeitSBcrträge gewollt Ijat.

1. SBäßrenb baS 8iStrb®. in einem früßeren Urteil (S3enSß»

©amml. 7 K r. 22 [KSlrb©.] ©. 97 ff.) eine ©tellungnaßme ¿u ben gragen, welcße SBirknng bie S3etriebSBereinbarung unb ißre ®ün»

bigutig auf bie EinjelarbeitSBerträge ßat, baburd) Bermieb, baß eS bort bie gortm irkung beS QnßaltS ber S3etriebSoereinbanmg troß Siinbigung attnaßm, unb ¿war geftüßt barauf, baß burd) jahrelange Übung ber Qnßalt ber SetriebSoereinbarung ¿um Qnßalt ber Emjel»

arbeitSocrträge geworben fei — alfo keine Kacßwirkung im tcdjinfcljen

©inne! , ßat baS 9iSlrb®. in ber Borliegenben Entfcß. ö« biejeit gragen, wie nad) bem Urteil in S3enSß©amml. 8 K r. 28 (¡K/lrbiS.)

©. 124 ff. ¿u erwarten war, unter Slnnaßme ber UnmittelbarkettSwirsung (aittomatifdje SBirkung) eine Kadjmirkung ber SäetrtebSBereiitbarung bejaßt. Kadj ber SKcinung beS 9iSlrb®. geßen bie 23efttmmungen ber S3etricbs»creinbarung in bie E iit5eIavbeitSuerträge ein, werben oejtanb»

teile ber StrbeitSuerträge. hieraus ergibt fidj bann bie »om JUlrb®.

Bcrtretene Slnfidjt, baß bie Eiiitbigung ber SBetriebSoereinbarung allein nidjt beten SBirkung in ben Ein5elarbeitSBerträgen außer Sanft fefjert

12

90 $edjfft>reá)ung

[Surifíifdjc Sccßenfcßrift bauern folie. ®er geitabfcßnitt, für ben bie 58ertrag3ba*uer in b e -

f t i m t n t e r SBeife feftgelegt ift, wurde für ben eingetreteneu gatt ber Stidjtkünbigung bis p m 1. O kt. 1925 burcß ben 31. ®ej. 192b Begrenzt. SSon ßier an üerwanbelte ficß baS ©tenftüerßältniS für Be»

f t im m t e Reit in ein fotdjeS oon u n b e f t im m t e r ©aucr. ®er Vertrag ift nun übet ben 31. ©ej. 1926 ßinauä oßne SBiberfprucß ber 33ekt. fortgefegt worben. ©arnit blieb für ißn p ia r fein bis­

heriger gnßalt beftefjen, aber ßinfitßtlidj feiner Seenbigung ftanb er qem. §625 33©*. fortan unter ben Siegeln beS ©efe&eö, tndjt tnebr unter benen beS SSertragS (§§ 620 Abf. 2, 625 936)50. unb b a p 91®.: gäB. 1908, 138). ©S Würbe alfo mangels anberwetter Ser»

eínbaritng bie gefegticße KünbigungSfrift beS § 6 6 §©33. ißlag p greifen ßaben. ®ie Klage würbe bemttacß auf bie Sieo. ber fflekl. tn ooííem Umfang abpwetfen fein, wenn nicíjt ber Sí. über bre Sßer- tragSoerßanblungen o. 5. San. 1925 eine ©arftetlung gegeben gatte, weldie bie Prüfung ber grage erfotberlicß madjt, ob oon ber 33eM.

in ber ¿eit nad) bem 31. ©ej. 1926 ftatt ber gefeßticßen KünbtgungS- frift eine oierteXjäijriid>e innepßalten war unb ob betunad) baS ttagebegeßren, m it bem bie geflftettung beS BertragSenbeS auf ben 31. ©es. 1929 bedangt wirb, wenigftenS p m ©eil berechtigt ift.

©er Kl. ßat gemäß feinem ©cßriftfag o. 6. M a i 1929 geitenb ge*

matßt, am 5. San. 1925 ßabe er ben ©eneralbirektor 31., als btefer iljm baS ©inoerftänbniS beS AufficßtSratS m it feiner ©inftellung als 3ieifenben erklärt ßabe, gebeten, ben Vertrag nod) im Saufe beS

©;ageS auSarbeiten p laffen unb babei barauf Slüefcfidjt p ueßmett, baß er bereits 50 $aßte alt fei unb ficß beSßatb nid)t auf bie gefeglicße fedjSwöcßige KünbigungSfrift einlaffen könne, oielmeßr miubeftenS um bie Aufnahme einer oierteijäi)did)en KünbigungSfnft in ben Vertrag bitten muffe, ba ß iß tn bieS b a r a u f j u g e f a g t unb er bann am Abend besfetben ©ageS in baS ißriDatkontot Sl.S gerufen worben fei, wo er ben Vertrag unterfdjrieben ßabe. Sft btefeS münblitße Übereinkommen getroffen worben unb ift anpneßtnen, baß es neben bem § 5 fortgelten folite, fo muß bem Klageantrag für einen swifeßen bem 31. M ä r j 1929, für ben bie 93ekl. gekünbtgt hat, unb bem 31. ffiej. 1929, ben ber KI. "als S3ertragSenbe Ott*

gefeßen wiffen w ill, liegenden Seitpunkt ftattgegeben werben.

(SlArb®., Urt. o. 15. San. 1930, RAG 353/29.— S3reSlau.) [31.]

*

2 . A u s le g u n g e in e r A n fc ß ta g S b e ia n n tm a c ß u itg b e tr.

K ü n b ig u n g e in e r ffle tr ie b s o e r e in b a r u n g a ls K ü n d ig u n g ber © in je ia r b e it S ü e r t r ä g e . f )

Slacß ben geftftellungen beS S3ctSl. ßatte bie S3ekl. fdjon fett Auguft 1926 in ißrem betrieb ©eßießtarbeit eingefüßrt unb dafür eine ©cßidjtptage bewilligt. ®ie Sutage war äunäcßft für bie ©auer bon brei Monaten auf 3»/0, fobann für unbeftmtmte gelt auf 1 2V2% bemeffen worben. 21üe bem ßatten SettiebSoercinbarun^en Sttgrunbe gelegen. Sm §inblidt auf bie ungiinftiger geworbenen w trt- fcßaftlidjen Skrßällniffe ßat bie 58ekl. m it ber

AufdjlagSbekannt-madjung b. 6. San. 19281) bie ffietriebsoereinbarung gekünbtgt unb babei angefügt, baß fie bom 23. San. 1928 ab nur nod) 60/0 ©djießt- juiage.be^aljien ruerbc. *3)ie gnnieijengeit ¿nrifcfyen bem 6. unb 23. Qan.

entfpridjt unftreitig ber KünbigungSfrift ber ©inplarbeitSoerträge.

©er Kt. beftreitet, baß bie 5Bek. o. 6. San- bie Sekt. redjtltcß in ben ©taub gefefjt ßabe, oom 23. San. ab nur noeß bie ermäßigte

©djicßtplage 5U bepßlen. ©er Kl. gießt nidjt in Abrebe, baß 33ekl.

befugt mar, bie S ö e t r i e b ä o e r e i n b a r u n g 511 künbigen, aber

— fo meint er — bie Kündigung ber 33etriebäuereittbarung wirke nießt oon feibft auf bie unter ber §errfd)aft ber ffietrieböoereinbarung pftanbe gekommenen © i n j e l a r b e i t S o e r t r ä g e . ©einen CSinjel*

arbettSoertrag ßabe bie SSekl. nitßt gekündigt. — ®ie Söekl. ent»

gegnet: bie 33etriebSbereinbarung betreffend bie ©ittfüßrung ber Sd)td)t*

arbeit unb ber © djiditplage fei fowoßl wegen gormmangelä wie at§ tarifwibrig nid jtig ; eS ßätte baßer ber 5öek. 0. 6. San. 1928 gar nießt bedurft. 3tber fie ßabe aueß bie ©inseiarbeitsoerträge ge*

kündigt; bie genannte SBekattntmadjung entßalte eine auäreidjenbe KünbiguttgSerklärung nid)t bloß ßinfidftluß ber SöetriebSoereinbarung, fonbern aueß ßinfidjtlicß ber 31rbeitSoerträge.

©er 33er9{. ift tn weitem Umfang bem KI. gefolgt, ©r ßat bie ©inmenbung ber ftidjtigkeit ber SBetriebSOereinbarung jurüdt»- getoiefen und er nimmt an, baß bie dufküubiguug bet SSetriebS»

oereinbaruttg tiid)t an fid) fdjon bie Slbättbetung ber^ SlrbeUS^

Derträge nad) fid) gejogett ßabe, fonbern baß es and) noeß einer Kün»

biaung biefer legteren Söerträge bedurft ßabe. Snfomeit befeßmert baS Urteil ben Kt. nießt. ©S bebarf baßer keines ©tngeßenS auf btefe gragen. guungunften beS Kl. nimmt ber SBerfR. bagegen an, baß bte StnfdjlagSbekanntmacßung 0. 6. gan. 1928 aud) eine Kündigung ber Sirbeitsoerträge in fid) gefcßloffett ßabe.

®em ift beijutreten. ©er 58er3t eradjtet für bargetan, fowoßl baß bie 50ekl. ben 5£3illen geßabt ßabe, in jener Sekanntmadjung mgleidj m it ber 33etriebSoereinbarung aueß bie ©tnselarbeitSoerträge (mit bem ¿iel ißrer 31banberung auf eine ©d)id)täulage üon nur noeß 6»/o) äu kündigen, als and) baß biefer SBüle m it genügender ©eut*

lidjkeit, inSbef. aud) für die ilrbeitneßmer erkennbar, p ttt SluSbrudt gelangt fei. S n beiden iRidjtungen folgt er äßntidjen ©arlegungen, tueldje in bem Urt. beS 3M tb® . ü. 19. ®ej. 1928, 234/28 (313trb®.

3, 64) entßalten finb. S n ber ©at liegt ber bort entfdjiebeue g a ll bem gegenwärtigen burdjauS äßttlid). ©aß eS fid) bort um die

©infüßrung oon K urp rbe it, ßier um eine Änderung ber SBebingungen für bie Vergütung oon ©d)id)tarbeit ßanbelt, begrünbet für bie fegt p treffende ©ntfeßeibung keinen Unterfdjieb. Sucß bort war, wie ßier, eine SöetriebSoereinbarung nießt juftanbe gekommen, unb e§ ßat hierauf ber Arbeitgeber p bem M itte l einfeitigen S3orgeßenS mittels AnfdjlagSbekanntmadjung gegriffen, um auf biefe Sfficife feinen 3weck p erreichen. ®ie mögücßen Broeifel ergeben fieß nur barauS, baß fid) anfänglicß bie 93ekl. feibft über ben oon tßr einpjdjlagenben SSeg nicht ganj klar gewefett p fein fdjeint. Sei^ ben oorangegangenen Ißetßaitbluugcn m it beut Arbeiterrat ßat nämtieß ber Vertreter ber

kann, foweit bie SBetriebSOereinbarung in bie SlrbeitSOerträge etn- aeaangen ift, fonbern baß eS ßiergu nod) ber Künbigung ber ©inget- arbeitäoerträge bebarf (Macßmitkung). ©iefe ©äße erfdjeinen ntdjt

ptreffenb. , , . ,

a) AuSjugeßen ift bon bem SBefen ber SetrtebSOcretnBaumg als 3$ertrag beS kollektioen 3ied)teS, beffen ®egenftanb die SRcgelung ber Arbeitsoeißaltniffe ber Arbeitneßmer be§ Betriebes iß, foweit nicht tarifoertraglicße Siegelung befteßt. Sßic ber ©arSSertr. fdjeibet ficf1 bie BetriebSoereinbarnng in einen normatioen unb obligatorifdjen ©etl.

Elfterer regelt bie Arbeitsbedingungen, feßafft wie ber normatioe ©eil des ©arS3ertr. objektioeS 8ied)t, Slormcn für bie Arbeitäoerträge (ogl.

g l a t o w , SBetrfR®. © . 2 5 4 ; K a S k e l , -AvbeitSrecßt © . 2 1 und S i l i e r © . 4 1 ff.), ßat unmittelbare Sßitkung (3 lA tb ® .: 58en3ß»

©amml. 8 SJlr. 28; g l a t o w © . 3 0 7 ; M a n S f e l b ©. 311), oßne ieboeß unabdingbar p fein (SlSlrb®.: SöenSß©amml. 5 Sir. 23 ©. 73;

M a n S f e l b © .3 1 1 ; a. A. g l a t o w a. a.D .). ©ieS tft jmar ntdß im ©efeg p m AuSbnté gekommen, da ßier bie einfcßlägtgcn bleme, inSbef. baS ber ©inwirkung ber SSetriebSoeretubarung unb beten’ Künbigung auf bie ©inseiarbeitsoerträge mit einer AuSnnßme (§ 134 a Abf. 3 ®ewD. für die Arbeitsordnung) ttidjt berußrt ftitb, kann aber als ßerrfdjenbe Seßre bejeiteßnet werben.

b) ©er entfdjeibenbe ©efidjtSgunkt ift aber ber, tote baS SEBefen ber unmittelbaren SBirkung aufjufaffen ift. ®ie SRedjtSlage tft äßnltcß ber beim ©arSSertr. Aueß für ben S arS ertr. iß baS SBcfen ber unmittelbaren ©inwirkung beftritten. §ier nimmt eme weit »er- breitete Anfi*d)t unb aueß baS SlArb®. unter SSerufung auf § 1 Abf. 1 ©ag 3 ©arSSD. an, baß bie ©arifnormen S0eftanbteil, Snßalt bet ©inselarbeitSoerträge werben, in biefe eingeßen (ogl. K a S k e l

© 35- S a c o b i © .2 2 ; E r b m a t t n , SRecßtSlage naeß Ablauf eines

©arSBertr. ©. 41 unb aus ber Slfpr. beS 3iA rb® .: ScttSßSamml. 2 9lr. 33 - 3 9lr. 60; 4 Sir. 49, 50; 5 Sir. 28, 67, 105, 107, 109;

6 Sir. 42; ogl. aueß 3R6). 114,195 == Ö3®- .1927,2G5).

©iefe Anfidjt (weiteres ©eßrifttum f. § u e e k » S l i ß ß e r b e ß , Seßtb. 93b. 2 ©. 205 Attm. 26 u. 27) folgert, baß bie in bte ©tnjel- arbeitSoerträge cingegangenen ©arifnormen trog Ablaufs beS ©arSSerlr.

weiter gelten, eben weil fie ißeftanbteile bet Arbeitäoerträge geworben

finb, bis bie ©inädarbeitSberträge geändert ober gekünbigt Werben

(Slacßwirkung). .

Sn ber »orßeßenben ©ntfeß. kommt nun aud) ßtnftcßtltcß ber Einwirkung ber S ö e t r i e b S o e r e i n b a r u n g auf bie ©inaelarbeits-

»erträge bie obige, Oon m ir (Seßrb. ©■ 205) bekäm»fte Auffaffttng p m AuSbruck, obwoßl ßier ber Ausgangspunkt beS § 1 Abf. 1 ©ag 3

©arSSO. feßtt. 3d) kann mid) tßr für baS ®ebiet bet 93ctrie6Soeretn- baruttg nod) weniger aufcßließen als für baS ©arifredß. ©benfo wie bie Slortnen beS SarSSertr. nießt S "i)nti ArbeitSoertrage werben, oiclmeßr lebiglid) auf biefe beßetrfeßenb cinwirken (Seßrb. ©. 206/07), wirken bie Slormen ber SöetriebSöeretnborung and) nur ein, oßne SBeßanbteil ber ArbeitSoertrage 51t werben ober, toie baS SlArb®. eS ausbrückt, in baS ArbeitSoerßältniS „einpgeßen“ . Abgefeßen baüon, baß für bie SöetriebSoereinbarung bie Söerufung auf eine dem § 1 Abf. 1 ©ag 3 ©arSSD. entfpredjenbe Söeftimmung nießt möglid) ift, gelten bie oon m ir gegen bie Sladjwirkung beS ©arSBertr. gebraeßten

©rittibe (Seßrb. <S. 205 ff.) für bie SetriebSocreinbarung in gleicher Sßeifc. ®ie oom SlStrb®. oertretene Anficßt berußt baßer m. ©. auf einer gefegltd) nidjt p belegenben giktion. ,

®ie Slbleßnuttg beS unmittelbaren ©ingeßenS ber iöetnebSOeretn- baruttg in bte ©inäelarbeitsoerträge ßat §ur golge, baß mangels auSbriicklidjer S3ereinbarung über bie SSettcrgeitung ber SctriebS- oereinbarung trog fotmeüen Ablaufs bie ©inwirkung m it bem ©nbe bet SöctriebSOemnbarung aufßört. SBie beim ©adöertr. ift eine ipso ju re eintretenbe Slacßwirkung abjuleßuen (für baS ©atiftedß ogl.

Seßrb. § 20 Anm. 25 6. 204 unb meine Amn. S ® - 1929, 2298).

2. §ierauS folgt für bie oorfteßenbe _ ©ntfeß., baß burd) bie Künbigung ber SöetrtebSoereinbarung biefe in SBegfaQ kommt unb ihre ©inwirkung auf ben ©inaelarbeitSüertrng aufßört. ©a baS ©in- geßeu unb bamit bie Sladjwtrkung geleugnet werben muß, bebarf eS i) „S n Anbctradjt ber ßeutigen ®efd)äftSlage ift bie girm a nießt meßr in ber Sage, eine ©djicßtplage bon 121/2% 5» 5“ I)len- Söir kilnbigen ßiennit baS getroffene Abkommen p m 21. San. 1928 auf. ©S tritt ab SJlontag, ben 23. Satt. 1928, nur noeß eme 60/otge

©djießtäulage in K raft."

60. $aßrg. 1031 fceft 1] SRedjtfotcdjunt} Öl SSelil., ®., geäußert, angefidjts her ju ettaffenben ©eRanntmadjung

müßten biejenigen Arbeiter, bie mit ber ffü tju iig nidjt einoerftanben feien, iljrerfeitä künbigen. ®ie gleidje Anfidjt ßat bie ©ekl. in mehreren im SRedjtSflreit geroedjfclten ©djriftfäßen oertreten. ®arauS mtll ber f l . ben ©djluß gejogeit miffen, baß bie ©ekl. gar nidjt Beabfidjtigt ßabe, ißrerfeitS eine fünbigung ber ArbeitSoerßältniffe auSäufpredjen; fie ßabe — rerßtSirrigerroeife — eine fünbigung ber AvbeitSoerträge für überflüffig gehalten unb einer fünbigung Oon ber Arbeitneßmerfeite entgegcngefeßen; eS fjabe fidj, nacß Anfidjt beS f t . , um eine einfeitige Anotbnung bet ©ekl. geßanbelt, j u ber fie, audj nad) ber Auffaffung beS ©etSR., nidjt befugt roar. ®er ©erSR.

ßat ben ßweifel beS f t . nidjt für berechtigt geljalten. Er ermägt:

im Qanuar 1928 feien bie Anfcßauungen über bie SRedjtSlage im g-att einer fünbigung jum 3mecke bloßer Abättberungen beS ArbeitS»

OertrageS nodj nidjt geklart gcroefen, baßer fei aus ber Äußerung beS ®., eine? Saien, nodj nidjt auf ben feßlenben f ünbigungS«

mitten ber ©ekl. ju fcßtießen; feine Äußerung könne audj nur bebeutet ßaben, baß bie Arbeitnehmer, falls fie nicßt etneerftanben maren, nacß Ablauf ber fünbigungSfrift ißre Rapiere ßolen müßten.

®ie Ausführungen in ben ©djriftfäßen ber ©ekl. feien „projeß»

tedjnifdj", b. ß. baßin 50 oerfteßen, baß bie ©ekl. ißren ©tanbpunkt unter allen recßtlidj möglidjen ©eficßtSpunkten tjabe oertreten mollen.

Unoerkennbar komme ber fünbigungSmille ber ©ekl. barin ¿um AuSbrucfc, baß fie in bem Anfdjlag 0. 6. 3an. 1928 bie arbeitS»

Unoerkennbar komme ber fünbigungSmille ber ©ekl. barin ¿um AuSbrucfc, baß fie in bem Anfdjlag 0. 6. 3an. 1928 bie arbeitS»