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* * 1 4 . §§ 74, 76 E i n L 9 l£ 9 t ; § 256 g jp D . E i n

* t r ä f e n ft u ß i r e c h t i o n n a u s f i r d ^ e n p o l t g e i - l i ^ e n © r ü n b e n D o m ¡ B i f d j o f g e g e n (£ntfcE>ä«=

“ t g u n g b e f d j r ä n f t o b e r a u f g e h o b e n w e r b e n . Sludj e in in b e r S S e r g o n g e n ^ e i t l i e g en beS m e d ) t S D e r h ä l t n t S i o n n © e g e n f t a n b e i n e r gef t » f t e l l u n g S E l a g e f ei n. ]

®er ffi. ift feit 1910 Eigentümer eines ©uteS in ©., be§ fog. ©chuitenfiofS. Stuf feine Silage 0. 5. Slprit 1924 bat

«as £©. burcb Urt. ». 18. San. 1926 feftgeftellt, baß ißm an ben auf ber fletnen Drgelbüßne ber Sürcije in ©. befinblichen ylä^en ein m it bem Eigentum am <Sc£)ultenI;of DerbunbeneS bingUdjeS Sirchenftui)lred)t pfteße, unb bafj bie beitagte

«rrcbengemeinbe nid)t berechtigt fei, biefe fßlüfce p bermieten.

t-S bat für ermiefen er ad) i et, baß ein m it bem Eigentum am tedjultenbof DerbunbeneS binglidjeS S?ird^enftul)lrect)t (2trt. 133 H W m . , § 6851111 Spr2l£9i.) Den bem f l . unb feinen JtecbtSDorgängern burd) 44 jäbrige ©rfißung (§ 62919 i£r»

4l£9i.) erworben fei. ®aS ¡8®. bat eS baßingefiellt geiaffen, ob ber f l . ben ißm obliegenben SRacßmeiS für ein Sirdjenftußt«

ted)t als ein m it bem ©djultenbof dinglich DerbunbeneS ober, [Das er in p e ite r Sinie gettenb gemacht bat, als ein pet>

loniicbeS (gemäß §6811111 fßrütfifR.) DererblicbeS SRed^t er»

bradbt habe. 2)er f l . habe, fo mirb auSgefübrt, ein Don ibm ettua ertoorbeneS SRedjt burcb bie fid) an ben Pfarrer in ©.

«ab an ibn unmittelbar richtende Anordnung beS ¡Bifhöf* *

«eben ©eneralDifariatS in fßaberborn D. 20. Oft. 1923 Der»

toren. ®iefe Slnorbmntg, bie ber ¡Bifdjof felbft burcb ein fcebreiben an ben f t . o. 16. gebr. 1924 auSbrüdlicb beftätigt habe, fei ergangen, toeil burd) bie S3eanfprud)ung beS alteinP»

t919 folgt bagegen ber SRSBerf. jeitlidb nadj. ES liegt fonad) bie grage nach ihrer S i e c f j t s g ü l t i g k e i t angefirfjts beS 8lrt. 153

>«-Serf., ber für bie Enteignung einfeßränkenbe Siormen auffteüt, reeßt

«ape. ®aS SR®, maeßt (ich biefe Prüfung fefjx Ieidjt. Es oermeift auf ätoei frühere Entfcßeibungen, bie aber auf bie © ültigkeit ber 330.

«]U beinern SBort eingel>en unb bäcijftenä infofern einen 33eleg für 0te ®lnfid)t beS di®, bilben können, als bort anftanbSloS bie 330.

geltenbeS Siecht angeroanbt wirb. Eine nähere Prüfung hätte

« 9 fdjon oerlohnt. ¡Een bie 330. 0. 9. ¡Eej. 1919 beruft fiel) in ihrem '“•mgang auSbtücklicß auf baS ©efeß über bie oereinjad)te gorm ber

^qejgebung ü. 17. ütpril 1919 (3i®581.394). ¡EiefeS himoieberum Beftattet „roäßrenb ber ¡Eauer ber Slationaloerfammlung" ber SieidjS»

*tgierung, m it guftimmung beS StoatettanSfd)uffeS unb eines Oon ber

»cationaloerfammlung gewählten SluSfcßuffeS oon 28 SJiitgliebern bie»

ptttgen gefeßlidjen SJiaßnaßmen anporbnen, weldje fid) p t Siege»

mng beS Übergangs oon ber friegSioirtfd>aft in bie griebenSmirt»

lajaft als notwenbig unb bringenb erweifen. ES erfdjeint nun einiger»

'¡’ aßen auffäüig, baß bie SieicßSregierung ¡ich biefer 330gorm aud) foth bei Erlaß ber 38oßnSiot330. 0. 9. $ e j. 1919 bebient, obwohl

«fäWifcßen bie SiSSetf. in Straft getreten war. ¡Eie ¡Befriftung jener

|amädjtigung ber SieicßSregierung p 3iechtS330. hat m. ©. mit bem faclaß ber SRSßevf. ißr Enbe gefunbeit. gw ar blieb bie Siationaloer»

lammlung auch toeiterhin beließen, aber nur als ftelloertrcteubcr S - bis p beffen 3ufammentritt, ber auf ©runb ber SBatj! o.

? :l5 u n il9 2 0 erfolgte (3trt. 180 Si33erf.). ®iefe weitere gunktion ber

"tationaloerfammlung hat jenes Ermacßt®. ü. 17. Blptil 1919 fidjer»

«fß nicht im Singe gehabt, ba es t i o r bem Erlaß ber 3l33erf. er»

Btttg unb auch offenbar biefe befonbere gorm ber ©efeßgebung nur lange geftatten wollte, als burd) bie neue Di33erf. eiut>eittid>e '“ tunbfäße über- bie gorm ber ©efeße nod) nicht feftgelegt waren.

JBie hiernad) gerechtfertigte geftfteffung ber Ungültigkeit trifft

" tterbmgs nur bie 31bäub330. 0. 9. ®ej. 1919, nicht bie gmnb»

ßenbe 330. 0. lö .Q a n. 1919, ift aber infofern oon größter SBidßig»

J u' aIg teßtere 330. gerabe bie urfprünglich geftattete 33erufung an

‘e orbentl. ©erießte befeitigt uno bafür tebiglicß ben oerwaltungS»

^ Qctgen SiekurS an eine befonbere 33eruiungSbeßörbe m it ertbgültiger . atfd)©ewalt einführt. 3Ran oermag auch füglicß ju bepeifein, baß

®td<>6 einer foldjeit SBeftimmung burch S S e r o r b n u n g ben orau§fegungen beS 3lrt. 153 SJ33erf. entfpricht, ber forooljl ju r b J a’ funfl ber Enteignung wie jum SluSfdjtuß beS «Rechtswegs in

„ EntfdjäbigungSfrage eine g e f e ß l i d j e ©runblage erforbert, l i „ ntnter bie ©arantien eines ©efeßeS im f o r m e l l e n © i n » rieh»

BW Sfnfidjt nach 5U aerfteßen finb.

ricTt U ' 8iici)tig ift bie geftftetlung beS 8?©., baß ben orbentl. ®e»

alten k e i n e S i a d j p r t ' i f u n g gufteße, ob b ie 5 3 o r a u S f e ß u n »

§ 3 b e r 330. o. 9. ® e j . 1919 g e g e b e n waren, b. ß.

k ' ’ " ^tilaß ju r Enteignung überhaupt borßanben ift. ®ie Slb»

bes w " 8 ’ ebeS 9iecbtSmittclS burd) bie 330., bie bamit jebe 33iUkür fän , äIr P®toohnungSkommiffarS funktioniert unb m it ben ©runb»

Bebm r l f * 9ied)tSftaatS kaum p Oereinbaren ift, bleibt gioar feßr au erließ. Slber aueß itacß ben SSeftimmnngen beS SJSrEnteiß«©.

gen S3pit|imgSrec^tS an ber (fleinen) Crgel&üßne burct) ben Äl. „bie itrchlicße Drbnung gefäßrbenbe SBerßöitniffe" ßer»

Dorgerufen feien. „U m bie im ©otteSßaufe burcßauS not«

tnenbige fircßlidie örbnung p fießern unb unlie&famen

©törungen in ber Äircße ooräubeugen“ , fei bem Sl. unter S3e»

gugnaßme auf can. 1263 § 3 cod. ju r. can. auriß für ben galt, baß tßm friißer einmal ein 33enujpngSred)t an ben &e*

anfprudjten ©ißen eingeräumt fein foilte (womit aueß ber g a lt eines auf Stfißung berußenben SJiecßtS ßabe getroffen werben füllen unb getroffen worben fei), btefeS SRecßt abgefprochen unb ber iiirdjertuorftanb anfgeforbert worben, bie Siße p Dermieten. ®pm it ßabe bie geiftlidje 2iuffid)tSbeßörbe baS Dom St. beanfprudßte fRecßt, Wenn eS beftanben ßaben foilte, befeitigen Wollen. SBenn baS Siircßenftuhlrecßt aud), weil auf prioatredjtlidjem SLitel berußenb, priDatredjtlicßen Sßaraiter ßabe, fo unterliege eS hoch folgen Einfdjräntungen, welche fidß aus ber SBeftimmung ber bem ¡Rechte bienenben ©egen»

fiänbe für ben Eird)ltd)en ©otteSbtenft ergäben unb burd) bie tirdjlicbe Drbnung bebingt feien. ®er geiftiießen SlufficßtS»

behörbe tomme eS ju , bie im Qntereffe beS fu ttu S erforber«

tidjen SInorbnungen ju treffen. g l)r fieße baher aud) bie ©nt»

feßeibung barüber p , welche SJlaßnahmen p r Aufrecht»

erhaltung ber Drbnung bei bem fid) im Sirdjengebäube Dott*

gi elfen ben ©otteSbienft erforberlidß feien, g h r müffe weiter auch bie ¡Befugnis pertannt werben, bem auf ©runb prioat»

rechtlichen JitelS ju r Sfenußung eines ffircljenftuhtS ¡Bered)»

tigten bie weitere SBenußung ju unterfagen ober baS S?ird)en»

ftuhlredjt felbft für bie g ttfttnft jn g o rtfa ll ju bringen, wenn fie beffen 2IuSübung m it ben 3t°eden beS ©otteSbienfteS für unoereinbar halte. Siefer in ber ¡Rfpr. beS Dormaligen prenß.

0. I l. g u n i l8 74 unb ebenfo ber meiften Enteign®, ber Einäel»

ftaaten ift bie SJacßprüfung ber Slotwenbigkeit ber Enteignung rege!»

mäßig ben ©erießten entpgen unb ausfcßtießlich ben 33erwaltungS»

Beßötben übertragen; Einwenbuugen biefer Strt können nur im SBeße beS SBiberiprucßs gegen bie oorläufige fßlanfeftfteilung (§§ 19 ff.

frE n tc ig n ® .) geltenb gemaeßt werben.

III . ES ift oerftänblid), baß ber enteignete ©runbbefißer fieß m it allen ißm p r 33erfügung ftehenben SDiitteln bagegeit wehrt, baß ißm £anb bauexnb entgogen wirb, baS jahrelang bem EnteignungSjweck nießt pgeführt Werben kann. Slber aud; in biefer S3ejiel)ung ift bie 330. o. 9. $ e j. 1919 außerorbentlicß Dürftig unb lückenhaft. ®a bie 330. unter ber ¡perrfeßaft ber neuen SISferf. erging, erfeßeint m ir eine Ergänpng ber £üd:en aus bem 33rEnieign@. nießt angängig, wie überhaupt naeß ßerrfeß.

«Dieinung beffen 33orfd)tiften nur auSnaßmSmeife gur SluStegung äWeifelßafter gragen beS neuen auf ber Ol33erf. baüerenben Ent«

eignungsred)tS ßerangejogen werben bürfen. 3ulreffenb ift ferner, baß felbft bei entfpredjenber Slnwenbung beS ißrSnteign®. bie S3or*

auSfepungeu beS § 42 nießt Oorliegen. dbgefeßen baoon, baß baS in '§ 42 gewährte Sledjt bem Enteigneten nur Oor ber 33 o 11 j i e ß u n g ber Enteignung, b. ß. oor SluSfprucß ber Enteignung naeß erlebigter Entfcßäbignng beS S3etroffenen auftef)t, kann ber Enteignete naeß

§ 42 niemals Stückauflaffung beS ©runbftüd&S, fonbern lebiglicß

©ißabenSerfah für bie ißm bureß baS EnteignungSoerfaßren ent»

ßanbenen Sladjteile ober eotl. 3ai)lnrtg ber feftgefeßten EnteignungS»

fumme gegen Slbtretung beS. ©runbftückS heaufprueßen, muß alfo im testeten gaü gerabe auf bie S3ot(äiehung ber Enteignung bringen.

S ie Ausübung biefer Stecßte ift ferner Oon bem Slblauf einer in ber befinitioen f}31anfeftftetlung p bejeießnenben g r ift ober Oon ber Er­

klärung beS Stüdetritts bureß ben Unternehmer abhängig. §57 S|3rEnteign©. ift bagegen nidjt anwenbbar, weil eine 3Beiteroer*

äußerung beS enteigneten ©runbftückS bureß ben Unternehmer nießt in grage fteßt, aueß keineswegs behauptet werben kann, baß bie enteigneten ©runbftücke „ p bem heftimmten gweck nießt weitet notwenbig“ feien.

¡Sie 33emfung beS M . fcßließlicß auf § 812 33©33. ftüßt fieß auf bie oeraltete unb oom St®, längft anfgegebene, oon E g e n (Somm. g. ißrEnteign©., 2. älufl. 1911) aber imm.er noeß energifcß berfoeßtene Sfnffaffung ber Enteignung als eines g m a n g S k a u f S m it obligatorifcßen SiecßtSbeäießnngen ber ¡Beteiligten.

'S ft fomit aueß recßtlicß ber Slnfprucß beS SH. nießt begrünbet, fo erweift boeß ber oort. gaü, w ie r e f o r m b e b ü r f t t g b i e 330. 0. 9. ffie j. 1919 i f t , abgefeßen bon ber grage, ob ißre 3luf«

recßterhaltung unter ben heutigen beränberten Sße'rhültniffen über­

haupt noch erforberlicß ift. ES oerleßt baS SiecßtSgefüßt, baß ¡Ban»

lanb enteignet Wirb, oßne baß ß ie rp ein bringenber Stnlaß bei bem S3orßanbenfein genügenben anberen ¡BaulanbS gegeben war, baß gegen biefe Enteignung keinerlei SiedjtSmittel p lä ffig finb unb baß baS enteignete Sanb jahrelang feftgeßalten mirb oßne ¡Köglicßkeit eitter_ 33ehauuitg, bie bietleicßt bem Eigentümer in ber gmifdienjeit offeuftanb. ¡prof. Dr. S iu iß , §allea.b.©aale.

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Üledjtfpredjung Dbertribunalä (©trietßArcß- 99, 173) uitb beä 91®. (91®. 7,

136; 16, 159; 24, 174) anerfannte fftecßtäguftcmb Befiele aud) unter ber neuen SRVerf. fort. @r entfpreeße bem ben SReiigion§gefeIlfdE)aften in A rt. 137 Abf. 3 fRVerf. oertießenen SReaEjte, ißre Angelegenheiten felbftänbig innerhalb ber ©cßran*

Jen beä für alle geitenben ©efeßeä gu orbnen unb gu oer*

toatten. Saä S?irc£)enftui)lre(f)t beä f t . habe allerbingä, wenn eä burch 44 jät)eigen Vefiß nah ben Vorfdjriften beä tßriüai*

recßtä ertoorben worben fei, aud) burct) bie Auäübung öon firtfjertpoliäeilicijen Vefugniffen ber geiftlicßen 2luffic£)t§bef)örbe nid)t f o in g o rtfa ll gebracht werben fönnen, toie wenn eä nie beftanben hätte. 91acß allgenteinen ftaatgredjtticften ©runb*

faßen fei in gatten, mo Woßlerworbene ißrioatredjte alä un*

üereinbar m it 9tücffid)ten ber öffenttief)en Drbnung unb SBoßt*

fahrt aufgehoben würben, eine ßntfcßäbigung in ©etb p teiften (§§ 74, 75 ©int. g. ßkA£9i.; 91®. 16, 159). Siefe Auäfiißrung hält ber üon ber 9teo. aitgentein erbetenen recht*

liehen «Nachprüfung ftanb. ©ie fteht für bie $eit üor ber neuen 8teid)§berfaffung in ©inflang m it wieberhotten ©nt*

feßeibungen beä 91®., bon benen neben ben im VU. an*

geführten, auf bem 33oben beä gemeinen Slecßtä ergangenen Urteilen beä 3. 3© . bor altem baä Urteil beä feßt eri. ©en.

b. 31. Vlärg 1910 (3Barn91ipr. 1910 91r.24; ®rud)23eitr. 54, 1182) unb bie bort angepgenen Urteile in Vetracßt tommen.

g u t befonberen erhebt bie 9£eü. gegen biefen Seil beä Urteitä gwei ©inwenbungen. ©ie macht gettenb: a) SBenn überhaupt eine Eirc£)IicE)e gnftang befugt fein fottte, in baä auf bem Sircßengebäube in ©. ßaftenbe unb gugleici» bie beflagte Sircßengemeinbe betaftenbe Sircßenftußlrecßt üerfügenb ein*

pgreifen, fo ftehe biefe Vefugniä nicht bem Vifdjof, fonbern bem firchenborftanb atä bemfenigen Organ gu, weießeä nach

§ 1 beä ©efeßeä über bie Verwaltung beä fatholifchen firchett*

üerntögenä 0. 24. g u ti 1924 («ßr©©. 585) baä Vermögen in ber Sird)engemeinbe oerwalte unb bie ©emeinbe unb baä Vermögen oertrete. Ser Sircßenüorftanb hube aber feiner*

feitä feine Jotche Verfügung getroffen, b) Sie etwa mögliche Vefeitigung eineä wohlerworbenen ißrioatrechtä burch bie Eircijiidje Dbrigfeit habe jebenfattä gemäß A rt. 153 91Verf.

nicht ohne ©ntfeßabigung gefdtjeiien bürjen. S ie ©nteignung habe besßalb nidht auägefprocßen werben bürfen, oßne baß gteiihgeitig ein Verfahren wegen ber ©ntfehabigung beä ©nt*

eigneten eingeteitet worben fei. ©otange bieä nietji gefdjeßen fei, habe ber f t . fein 91ecßt behatten. A rt. 137 DiVerf. über*

taffe ben fRetigionägefellfcßaften bie VerwatPng ihrer 21 n*

getegenheiten nur innerhalb ber für alte geitenben gefeßlicßen

©chranten. Auä ber ©elbftänbigfeit ber Sirdje fönne beäßalb ein ©runb für bie ©nteignungäberedjtigung nicht ^ergeteitet werben. Veibe ©inwenbungen beruhen auf einer Verfennung beä SBefenä ber in Siebe fteßenben firif)iicben Anorbmntg:

a) ©ä hanbett fid) bei ber Anorbuung 0. 20. Oft. 1923 n i d ) t um bie Veforgung einer fir^tichen V er r nögenä angelegen*

heit, bie nach § 1 beä üon ber 91eü. angegogenen ©efeßeä Oom 24. g u li 1924 ober Oietmehr ben entfpreeßenben Vorfcßriften tn ben §§ 1 unb 8 beä bamatä nod) geitenben ©efeßeä über bie Vermögenäüerwaltung in ben fatholifchen Sircßen*

gemeinben 0. 20. g u n i 1875 («ßr®©. 241) ©ad)e beä Sürßen*

üorftanbeä gewefen wäre. Sie Anorbmttig ift auägefprocßener*

maßen getroffen, um bie im ©otteäßaufe notmenbige firditicEje Drbnung gu fiebern unb untiebfamen ©törungen in ber Siehe üorgubeugen. S om it finb f i r d ) e n p o i i g e i l i h e Vefugniffe auägeübt. Sarüber, wem fotd)e Vefugniffe gufteßen, ift in ben beiben angeführten ©efeßen nichtä gefagt. Sie guftänbigfeit beftimmt fid) infofern nicht nah (Staatäfirhenrecßt, fonbern nah ber inneren Verfaffung ber fatholifchen Sird)e. Saä war fcßon üor bem gnfrafttreten ber neuen 9teicߧüerfaffung redjtenä unb ift in biefer burh bie Veftimmung beä A rt. 173 Abf. 3 gewährteiftet, baß jebe Dietigionägefellfhaft innerhalb ber ©cßranfen beä für alte geitenben ®efeßeä ihre Singelegen*

heiten felbftänbig orbne unb oerwalte. 9tacß bem fornit maß*

gebenben Codex ju ris canonici ift m it bem 33®. nicht gu be*

gweifeln, baß bie Vefugniä, ein Sirhenftuhtreht auä firchen*

poligeilihen ©rünben eingufhoänfen ober aufgußeben, bem SSifhof alä bem Ordinarius loci (can._ 335, 1263 §§ 2, 3) unb in feiner Vertretung bem ©eneraloifar gufteßt (can. 368

§ 1). Sie Vermietung ber Sirchenfiße, bie ber Vefl. but'h bie Slufljebung beä etwaigen fiirdtenftuhlredjtä beä ffil. er*

fSuriftifdfe SSohenfhtift möglidjt ift, ift atlerbingä eine Vermögenäangelegenheit, bet ber bie Vefl. burh Sirhenoorftanb oertreten wtrö.

Sie Veforgung biefer Vermögenäangelegenheit fteßt aber hie!f n ih t in grage. b) ©ine Verbrangung prioater ^ e rrfh a f1 burh poligeilicße, hter ftrhenpoligeilihe ©ewalt ift feine ©nt5*

eignung in bem in Slrt. 153 Slbf. 2 fRVerf. oorauägefeßten tehnifdfen ©inne. ©in folher ©ingriff in ein ißrioatreh1 finbet feine reh tlih e ©runblage in ben im VU. angegoge«^

§§ 74, 75 ©inl. g. VrSlSiR., beren fortbauernbe ©ettung neben 2lrt. 153 IRVerf., wie oorßer neben bem bereitä bie Um oerleßtihfeit beä ©igentumä auäfprehenben unb bie ©«t*

eignung grunbfäßtid; regelnben 2lrt. 9 VrVerfU rf. 0. 31.

1850, in ber 9ifpr. beä 91®. anerfannt ift (91®. 82, 80 f.; 10U- 330f.; gSB. 1925, 24463; 91®. 112, 98; 113, 304, 306). 9OT ben beiben Sanbrecßtäparagrapben rnüffen einerfeitä eingelne fRehte unb Vorteile ber SOlitglieber beä ©taatä ben 91 cqtcn unb Vftid)ten gor Veförberung beä gemeinfhaftlid;en SC8ol)ljv bei einem gwifhen beiben eintretenben wirflidjen SfBiberfpruh/

nahfteßen (§ 74); anbererfeitä ift ber ©taat benjenigen, weU her feine befonberen 91ehte unb Vorteile bem SBoßte beS 0^

meinen SSefenä aufguopfern genötigt Wirb, gu entfhäbige11 gehalten (§ 75). Siefer ©runbfaß ift fhon Oom üormahgeo preuß. Dbertribunal auf bie gälte, in benen ber gum S3e|tat beä gemeinen SSoßlä erfotgenbe ©ingriff n ih t bem ©taatä*

gangen, fonbern einer im ©taate befteßenben engeren öffeut*

Iid)*rehtlihen ©emeinfd)aft gugute fommt, in bem ©inne an*

gewanbt, baß bann bie engere ®emeinfhaft gur ©ntfhäbigu«8 oerpflihtet ift. Saä 91®. ßat hieran in ftanbiger 91fpr._(fo lrt ben erften brei ber eben angeführten fünf Urteile unb in ben im erften biefer Urteile oergeießneten früheren ©ntfheibungen) feftgehalten. Sie beflagte Siircßengemeinbe ift auh unter bet

¡gerrfhaft ber neuen 91Verf. (2lrt. 137 2lbf. 5, 6) eine ¡üörpet*

fhaft beä öffentlihen 9ted)tä. Saß ber ft.^ fraft ber fird>en*

potigeilicßen Slnorbnung fein etwaigeä Sirchenftußtreht gu ißren ©unften aufopfern muß, m äht fie entfhäbigungäpftihUS- Sie SBirffamfcit ber bie Aufopferung auäfprehenben An*

orbnung aber ift in ben §§ 74, 75 a. a. D. nidjt Oon ber gleth*

geiügen ©inleitung eineä ©ntfhäbigunggoerfaßrenä abßängtg gemäht. Db bie SBorte in bem oon ber 91eo. gu Unreht an*

gerufenen A rt. 153 Abf. 2 9tVerf., baß eine Enteignung

„gegen angemeffene ©ntfhäbigung" erfolge, in ^einem bet*

artigen ©inne gu üerfteßen finb, braucht hier n ih t erörtert gu werben. Sie 91eo. ift bemnad), foweit fie fih . Qegeu bte Abweifung beä §auptantragä unb beä erften ¡gilfäantrag»

rihtet, unbegrünbet. SBaä ben leßten §ilfäantrag beä «t.

betrifft, fo öerneint baä 33®. baä üon § 256 erforbert geftfteliungäintereffe m it ber 33egriinbung: Sem ®L fteße naw Aufhebung feineä ®irhenftußlred)tä ßöhftenä ein Entfhabt*

gungäanfpruh gu. Siefer fei ißm fhon üor ber ftagerßebung erwahfen. ©r fönne baßer auf 3 aßlung flagen unb ßabe bw»

feßon gur Seit ber Erhebung bet üorliegenben Silage tun ton*

nen. SBeldpä Sntereffe er baran ßaben fönnte, baß baä fru*

ßere Vefteßen feineä 91ehtä für einen Seitpunft üor ber Sflagerßebung feftgeftellt werbe, fei n ih t e rfih tlih . ®io!er

©ntfdjeibungägrunb Wirb üon ber 91eü. m it 91ed)t befämpl ■ Auch ein ber Vergangenheit angeßörigeä gtehtäoerßältniä faw gum ©egenftanb eineä geftftellungäantragä gemäht werbeu.

Wenn eä alä Element eineä barauf geftüßten Anfpruh§ in ~ 1 tradjt fommt (91®. 107, 305 Abf. 2 ; 3Sarn91fpr. 191®

5Rr. 195). ©o liegt ber g a lt ßier, wo baä Vefteßen eines SHrhenftußlrehtä biä gu ber i. g . 1923 erfolgten Aufhebung bie Vorauäfejpng für einen ©ntfhäbigungäanfpruh beä Stn bilbet. Siefen ©ntfhäbigungäanfpruh ßat ber SI. im gweiten 91ehtägug in ben gegenwärtigen fRecfjtäflreit eingufüßren oet*

fud)t. Ser Verfud) ift an bem Sßiberfprucbe ber Vefl. gegen filageänberung gefheitert. 353irb in biefem gtedjtäftreit wenig*

ftenä über ben für ben ©ntfhäbigungäanfpruh präjubigieue»

©treitpunft entfeßieben, fo ßat bieä ben Vorteil, baß bie uW*

fangreihe Veweiäaufnaßme beä £@. barüber, ob ber S t «n feine 9ted)täüorgänger baä Sirhenftußtreht burh ®rfißung erworben ßaben, n ih t üergeblicß gewefen ift, unb baß ein Af_

leben ber gum Seil befaßrten Seugen üor ber Entfheibun3 ber Satfrage burh baä V® . nah SOlöglihfeit oermieben witn Sam it ift auh ein rechtlich^ gntereffe an a l ä b a l b i g et.

geftftetlung gegeben. Saä VU. muß beäßatb mit Vegug ben testen §ilfäantrag aufgeßoben werben, aber nur lI1*

56.'3a$rg. 1927 §eft 49]

SRe^tfpredjmtg 2855

[otoett, als bie ftejljleltung begehrt wirb, bag baS 5Red)t auf

bte Sürdfettpläge bis gum 20. O f t . 1923 beftanben ^abe.

baS SRedjt nid)t mehr Bis gu bent tu biefent §ilfgantrag an crfter ©teile genannten 21. Sept. 1926 (bem Sage ber

«efanntntadjung eines Schreibens beS ©ifcfjöfi. ©enerai*

öifariats ü. 19. Slug. 1926 an ben Si.) beftanben Ijabe, ift öont 58®. bereits burd) feine oben unter SKr. 1 gemürbigte geftfteiiung üemeint, bag baS SRedjt, toenn eS beftanben bat, bereits burdj bie firdjiicfie Anorbnung o. 20. Oft. 1923 auf*

gehoben ift.

(U. o. 11. 3 u ii 1927; 74/27 IV . - §amm.) [fta.]

15. 5 8 a n f ® . o. 30. Slug. 1924; S S e a m t e n f t a t u t b e r S R c i d j S b a n i 0. 27. $ eg. 1924; § 155 SR 58 ©.

S R e d j t S f t e i i u n g b e r SKeid) S b a n f b e a n t t e n ; S in*

t o e n b u n g beS § 155 SR 58®. a u f fi e. SBer f ai j r en ber U b e r f i i l f r u n g b e r SR ei eg § b a n f b e a m t en i n ben e t n f t m e i l i g e n SRuhef t anb. ] f )

(U. 0. 12. A p ril 1927; 254/26 III. — Berlin.) r@cb.l Slbgebr. 328. 1927, 2197 h.

16. §13 ©23©. ; 91 r1.1,11 «ßr© ef. ü. 24.5Rob. 1925.

4) er SRedj t St oeg i f t u u g u l ä f f i g , t o e n n g c f t f t e l * l u n g ber © a t r o n a t S p f l i e g t o e r l a n g t io ir b .]

2Iu f bem 9Iiitergute $ . ruljt bie ©atronatSiaft gugunften ber fatf)oiif(^en ¡tlirdje bafelbft. 23efl. ift Gigentümer beS gum

»Uttergute gehörigen g-orfteS. Gigentümer be§ SReflguteS ift ber SH. Gr behauptet, bag ber 58efi. als Gnoerber eines 4-eiieS ber ©utSfiäcfje an ben ©atronatSiaften teilgune^men

|abe unb Ijat bteSbegüglidje geftfteilungSfiage erhoben. ®er -8 e£l. Ijat Unguläffigfeit beS SRedjtStoegeS behauptet. <SaS 23®. * * * * S * * 8

. 3« 15. ®te gur ©egrünbung angegogenen ©efe^eSfleßen petfen oijne Sücbe ineinanber; inSbef. ift nach ihnen bie 2imt>enbung

° e§ § 155 SR©0. gu SRedjt erfolgt. ®ie SReidjSbeamteneigenfchait Ronnte ijiexfür nidjt mehr ©orauSfegung fein, ba nach bem 23®.

unb bem bagn ergangenen ©eamtenftatut bie ©eflimmung auf ffie»

“ mte ber SRetdjSbanb in ihrem feigen Eljarabtet Anroenbung finbet.

4J'e g-tage ber Segatität bgto. ©erfaffungSroibrigbeit ber angegogenen

® etege, bie nach ber SRfpr. beS SR®. (SR®. 102, 161; 104, 59; 107, ö79) bem richterlichen ©rüfungSredjt unterliegt, ift in ber Entfdj.

berührt. Sie bann, forocit eS fiel) um bie Anroenbung beS § 155 JiS®. hanbelt, and) nidjt unter ©erufung auf A rt. 129 Di©erf.

äugunften beS f l , ber biefe Bor bem ©anb®. gegen ihn geitenbe

©eftintmung nicht angemeitbei roiffen toill, aufgemorfen toerben. ®a§

©anb®. Berlangte infotneit eine ©eachtung beS 2Irt. 76 SR©erf. nicht.

aud) barin, bag ben SReidjSbanbbeamten burd) baS ©anb®. bie

©eamteneigenfehaft als folche genommen ift, ift eine (Sntgieljung K’ohlerroorbenet SRedjte nnb bamit eine ©erleguttg ber 9t©erf. nidjt

©eamteneigenfehaft als folche genommen ift, ift eine (Sntgieljung K’ohlerroorbenet SRedjte nnb bamit eine ©erleguttg ber 9t©erf. nidjt

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