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SBcftimntungcn über ben ^oftöcrfc^t auö beut unbcfctjtett 2>cutj^Ianb nad) ben bon feinblidjcn

^ m ^ e n befehlen

Sft^eingebieten-S t a n b bom 12. ( f e b r u a r 1919.

(für ben fpoftberleftr auS bem unbefepten ®«utWianb «nb b«nt nicht feinblichen AuSlanbe nach b«« bon feinblt^m Sruppen b*f«V«n beutfehen Aheingebietcn gelten bom 15. 3 anuflt öb btc ® Anorbnungen:

1. Aach^ber* b elgif^en SefapungSjone

Seil beS DberpoftbireltionSbejirlS $üfi«tborf unb n ö tb U ^ ^ S d ^ ^ DberpoftbirettionSbesirlS Aachen MS etma suruni 3 J jjjgjg

©upen mit folgenben größeren Orten:

Kempen, Kalbcnhrdicn, Süllen, Aeuft, ©refe ,• , cijitid)

©labbach, ©reoenbroich, ©rieten}, HeinSb«tg, ©eUenitrcpen, ^uuaj,

fomie äüertBriefe;

b) an Schörbcn gemöhnliche, 2D««b «nb ©infdjrdbpalete oftne fcbriftliche «Aitteilungen.

168 ¡3 u r i ft i f d) e SB o cf) e n f dj r t f t. Sir. 3. 1919.

gugctaffene ©Brachen: beutfh (©lunbarten auggefchtoffen), engtifh, ftämitcb, franjBfifh.

J5ebe ©oftfenbung muß äußerlich ben ©amen unb bte nähere

©ejeihnung beS SlbfenbcrS m it Slngabe feiner Sßohnung tragen, ga lfh e StamenSangaben ftnb berboten. Sltg Slbfenberangabe genügt ein Sienftfiegel allem nicht. ES emßfiehlt fid) nur in bringlichen gälten ju fhreiben, Bornebmtih ©oftiarten ju benußen unb fi<h in Briefen mBgtihft iu r j ju taffen, ba anbernfattg ju Befürchten ift, baß ber gewöhnliche SriefBeriehr weiter eingefhränit ober ganj berboten Wirb. S ie ©riefe unb ©oftiarten raüffen beuttih gefchrteben fein.

U n te r la g t f in b :

a) ber ©ebraueb Bon ©oftiarten, bie aug jWei ober mehreren jufammengeitebten ,©aBierbtätiern beließen, ber ©ebraudj Bort gefütterten ©riefumfhtägen, bie SlnWenbung Bon ©ebeim*

fBradjen, b«r ©biffrefhrift, beg SRorfealßbabetS, ber ©teno*

graßbte unb beg ©djahiBietg (fftBffel'Bruna);

b) bte ©erfenbimg Bon aufgejogenen Sichtbitbern (©botograBbie) allgemein, ferner Bon Srudfahen, SBarenßroben unb ©efdjäftS*

Baßicrcn;

c) ßoftlagernbe ©enbungen;

d) geitungen unb geitfhriften in jegtiher ©erfenbungsform.

Sitte ©enbungen — auch fotche Bon ©ehBrben —, bie ben Bor ftehenben ©efttmmungen nicht genau entfprcchcn, werben Bon ber betgifhen genfur Bcrnichtct.

2. ©ad) be r b r itifc h e n © e f a ß u n g S j o n e (liniSrbetnifher Seit beg ■DBerfjoftbireltiongbejit! ©Bin m it ©Bin, Sonn, ©ugtirchen, 3ütf)ich, SRBeinBach. ©ergßeim; ferner recBtgrBcinifchcg ©rüdentoßf»

gebiet Bon ©Btn [über bie barin tiegenben ©oftorte geben bie f)ßoft=

anftatten auf ©erlangen SlrtSiunft] unb ©ebiet beg DberßoftbireitionS*

bejiris Stachen [fotoeit eg nicht ju r Betgifchen ©efaßungSjone gehört]

m it Süren, ©ionfeßau, ©chteiben, ©ialmebh, © t. © itb):

a) . offene ©riefe unb jätete (ohne fchrifttidje ©Mitteilungen) an Kriegsgefangene;

b) Leitungen ober amtliche Srudfahen, bie Bom britifchen

©¡iliiärgouBerneur Befonberg genehmigt Worben finb;

c) offene ©riefe unb ©ofttarten, bte Wichtige gefhäftlicße ober bringenbe ©rioatangetegenbeiten Betreffen, ©oftanWeifungen, gabliarten unb gablttngSanWeifungen. ©riefe in gelben

©cbeciBriefumfchlägen an bag ©oftfcticdamt in ©Bin bürfen Berfchtoffen aufgetiefert Werben;

d) Berfhloffene SBert* unb ©'infehreibbriefe unb Söertßalete auf eigene ©efabr b«g StBfenberg nach befonberer ©cnehmigung.

©ehBrben, ©anigefchäfte ober größere gitm en in ber britifchen

©efaßungSjone, bie große ©etbbetrage in bar ober ©aßiergetb (©aninoten, ©cßedS, Sßechfet, ©fanbbriefe ober SßertBaßiere) ober ©egenftänbe aug ©betmetallen unb ©betfteine burd) bte

©oft emßfangen wollen, müffen ju r ©rtangung eines Er*

taubniSfcheinS ein fcßriftlicbeS ©efuh beim Dberßoftbireftor in ©Bin einreichen, ber eg an baS Brttifdje genforamt m it ÜIngaBe aller Einjeißeiten einfenbet. fjebe jugelaffene ©eßBrbe,

© ani ufw. erhält einen „©rlaubnisfchein". g ü r bie aug»

Wärtige n ©anten ufw., m it benen bie jugetaffene S ani ufw.

Sßert* unb ©infeßreibfenbungen auStaufhen Witt, ftetten bie SanbelSiammern in ©Bin, ©onn unb Solingen unb _ bie

©täbtifche ©efaßungSabteitung in ©Btn beglaubigte Stbfchriften ber ©rtaubnigfeheine aug, beren ©orjeigung am ©ofifdjalter ju r Stuftieferung Bon SBert» unb ©infehreibfenbungen an bte jugetaffene ©ehörbe, © ani ufw. berechtigt. S ie ©enbungen felbft unb auch bie StBfchnitte ber ©aieiiarten bürfen außer einem SnbaltSBerjcihniä fonftige f^ riftlid je Mitteilungen nicht enthalten. Slahnaßme ift hei ben ©enbungen ju lä fjig ; e) Berfchtoffene ©ofiaufträge.

Sitte ©riefe, ©oftiarten unb fonfiigen ©oftfenbungen unterliegen ber genfur feiteng ber Britifchen SDitXitärbeljörbe, bie aber fü r beten ftchere ober rafche ©efBrberung leine ©ewäßr leiften iann. Eilboten*

fenbungen finb unjuläffig.

gttr Erleichterung ber genfur muffen alte gewöhnlichen ©riefe unberfchloffen aufgetiefert Werben, ©afete (fiehe unter a) müffen berart oerßadt fein, baß fte bom genfer Bequem untcrfucht Werben lönnen.

Siame unb Slbreffe beg StBfenberg müffen beuttiih auf bie ©üd=

feite jebeg ©riefeS, oben tinig auf jebe ©oftiarte unb auf bie Ober»

feite jebeg ©aietg (fiehe unter a) gefchrieben Werben.

®te ertaubten fchrifttichen ©iitteitungen bürfen nur in beutfeher (SJlunbarten auggefchtoffen), engtifcher, franjöfifc^cr, itatienifcher ober fpcinifcher ©Brache abgefaht fein; fie müffen fo iurj Wie möglich ge=

Balten, recht tefertich unb Womöglich mit tateinifchen ©djriftjeiihen gef^rieben fein. Sange tßriBatbriefe ftnb ber ©efahr ber ©erjBgerung auSgefeht. ®er ©ebraudh Bon jweibeutigen StuSbrücten, unberftänb»

liehen geichen ober Slhtürjungen, ©teheimfehriften ober ©htffrefchriften, Äurjfchrift, geheimen Sinten unb jegliche ©ejugitahme auf mtiitärifche Stngelegenheüen ift ftrengfteng Berboten.

gebe ©oftfenbung, bie gegen biefe Seftimmungen BerftB^t, wirb befchtagnahmt, unter Utnftänben auch Berni^tet. Sie Britifche SRilitärhehörbe behält fich au^erbem baS Stecht Bor, auch fonftige

©oftfenbungen nach eigenem ©ittbünien anjuhatten.

©emfeheib = ©tiebinghaufen ift nicht bon britifchen Sruf)f5«n befeht.

3. ©ach ber ameritanifchen ©efabung§sone (Dberhoft=

bireftionSbejiri Stier — ausgenommen bie Orte ©terjig, ©irfenfetb, Dberftein unb bie ©ebiete füblidj biefer Orte — unb liniSrheiniichcr nBrbti^er Seit beg Dberhoftbireitiongbejirig ©obtenj big jur Sinie

©chhoob—©immern—©u^enbeuren einfdji. mit fotgenben größeren Drten):

Steuenahr, ©tabiftjtt, ©rütn, ©erolftetn, Slnbernach, SJtahen,

©üburg, Srier, ©aarburg (©ej. Stier), SBitttich, ©ochem, ©erniaftet*

©ueS, §ermeSieit; ferner rechtgrheinifcheg SrücEen!of)fgebiet Bon Gohlenj, auggenomtnen ben SreiS ©t. ©oarShaufen unb ben Unter*

tahnireiS (über bie im ©rüdeniofefgebiet ©obtenj tiegenben ©oftorte geben bie ©oftanftatten auf ©erlangen StuSlunft):

a) au^er ©riefen an Kriegsgefangene, gewöhnliche unb ein-- gefchriebene Berfchtoffene ©riefe unb ©oftiarten in bringenben fserfönticben unb in alten ©efchäftS», ©etb* unb ©erwaltungg*

angelegenhciten;

b) geitungen unb Sructfachen;

c) SBertbriefe unb ©oftanWeifungen;

d) ©alete jur ©efBrberung über bie ©irede ©ehborf—Sitten*

tirchen—Siershahn.

Sitte ©oftfenbungen finb ber amerifanifdhen genfur unterworfen,

©g finb nur ©titteitungen in bcuifdier (©tunbarten auggefchtoffen), franjBfifcher, englifcher, itatienifcher unb fhanifeber ©fcrache jutäffig;

fie müffen gut feierlich unb moglidhft mit tateinifchen ©uchftaben ge*

fchrieben fern. Stuf ber Stüdfeite beS ©riefumfdjlagS muß ber Stamc unb bie Boüftänbige Slnfchrift beS StBfenberg angegeben fein. Sie

©erWenbung Bon bofcBelten (gefütterten) Umfchtägen ift unterlagt.

Ser ©ebrauch Bon ©eheimfehriften ober irgenbrnelchen anberen Sar*

fteüungen in ber 'Sibfidjt, ben Wahren 3nbatt beS ©chreibcnS ju Berheimtichen ober bie ©ehBrben auf irgenbeine SBeife irrejuführen, ift ftrengfteng Berboten. ©enbungen, bie ben Stnforberungen nicht entftcre^en, Werben nid)t heförbert.

4. ©ach Ber franjBfifchen ©efaßungSjone, auSge*

nommen ©Ifaß=Sothringen (alte befehlen beutfehen ©ebiete füblich ber ameritanifchen ©efaßungSjone, atfo inSBefonbere bie füb*

ti^en Seite ber DherhoftbircttionSbejirte Srier unb ©obtenj [lintS>

rbeinifch] mit ©terjtg, Sittingen, ©aarlouiS, ©aarbrüden, _ SSabcrn,

@t. ©Benbet, DttWeiter, Steuntirchen, Sirtenfetb, Dberftein, Kirn, Sobernheim, .Kreujnach, ©'tngerbrüd. SJteifenheim, ©oBharb, ©immern;

ferner tintgrheinifdjer Seit beS DberhoftbirettionSbejirlS Sarmftabt mit ©tainj, Singen, Sttjeß, SBormS unb DBBenheim; ferner baS rechigrhcinifche ©rücfentoBfaebiet bon ffltainr unb bom rcchtSrheinifchen Srüdentohfgebiet Bon ©obtenj ber Kreis ©t. ©oarShaufen unb ber UntertahntreiS) (über bie in ben ©riidenfcfifgeBieten tiegenben ©oft*

orte geben bie ©oftanftatten auf ©erlangen Stugfunft):

a) berfchtoffene gewöhnliche unb eingefchtiebene ©efdjäftSbriefe, gefchäftfiche Srudiadjen unb äßarenferoben;

])) fämtliche ©riefe an unb bon ©ehBrben;

c) ©ofttarten mit ganiiliennachrichten;

d) SBertbricfc;

e) ©oftanWeifungen, gahtfarten unb gahlungSanWeifungcn;

f) Sertpafete mit ©argetb unb SBertfmhieren nach ber ©ht'BBfatj.

Ser SriefBerfchr unterliegt fotgenben ©orfchriften:

Sie ©djrift muß teferti^ unb mögtichft mit tateinifchen ©ueß*

ftaben gefchrieben fein.

gugelaffcne ©ßrachen: beutfdj (SJtunbarten auggefchtoffen), eng*

tifh, franjöfifh, itatienifh unb fBanifh. Sie ©riefe müffen auf ber Stüdfeite beS UmfhtagS bie BoUe unb bcutlid) lefertidjc Slngabe ber Slbreffe beS StBfenberg aufweifen. Ser ©ebrauch Bon boßhetten (gefütterten) ©riefumfhtägen ift Berboten.

Sie ©erfenbung bon geitungen, geitfhriften unb Srudfachen ift ftrengfteng unterlagt.

©enbungen, bie ben Borftehenben ©ebingungen nicht entfprehen, Werben nicht beförbert.

gür ben ©oftBerlehr nah ber ebenfalls jur franjBfifhen ©e*

faßunggjone gehörigen SUheinfafalj gelten bie Borftehenben 83eftim*

mungen unter 4 ebenfalls mit ber Erweiterung, baß Borläufig aud)

©oftanWeifungen, gaßliarien unb gahtungganWeifungen jugetaffen finb.

Ser gefamte ©oft*, Setegraßhen» unb gernfßrehberichr mit ben im ©rüdenfoßfgebiet Bon Seht gelegenen Drten Keßt, Kor!, ©h«m*

Bifhofgh'ttn» Sluenheim (Stnrt Kehl), ©oberSWeier, SierSheim, Segels*

Burft, SeuteSheim, Sinj. ©tarlen, ©unbheim (©oben), SBitlftätt (Slnt KebO unb Sittenheim (Slmt Dffenburg) ift gefßerrt.

©on jeht ab ift Wieber ein befhräniter ©oftBerteßr jWifdjen bem unbefeßten Seuifhtanb unb ®Ifaß=£othringen geftattet. gugetaffen finb in ber ©ichtung auS bem unhefeßten Seutfdjtanb nach ©tfaß*

Lothringen:

a) gewöhnliche unb eingefhticbene ©oftiarten unb Berfchloffene

©riefe rein gefhäftlihen ^n^altä mit ftrengem Slugfhtuß ßrißater ©titteitungen;

b) rein gefhäftlich* Srudfahen unb SBarenßrohen mit ftrengem StuSfhtuß Bon geitungen unb geitfhriften;

c) fämttihe ©riefe an unb Bon ©ehBrben.

Erlaubte ©Brachen: S e u tfh ober

granjößfh-Sie ©riefe .— auf ber ©üdfeite beg UmfhlagS — unb bie

©oftiarten müffen bie Botte unb beutlihe Slngabe ber Slbreffe beS

48. Saïjrgang. $ u r i ft i f ci) e SB o d) e n f d) r i f t. 169 SlbfenberS tragen, bie ¡Briefe unb ¡fSofilarten unter a au&erbem ben

panbfcpriftlicb befepeinigten Vertnerï ,,§anbelSïomfponbens" ober

„Correspondance commerciale“.

3m SSerïeÇr sloifcpen bem unbefeßten Seutfcplanb mtb ben bon belgifdien Gruppen befehlen beuifepen ¡Rpeingebieien finb bon jeßt ab jur ¡ßoftbeförberung jugelaffen:

¡ßalete in ftnansie II en, in b u ftri c lien, ïaufmânntfcpen unb Bepikblicpen Slngelegcnpeiten, inSbefonbere aud) SBertpalete mit ©elb, ¡Baninoten,

©cpedâ, SBecpfeln, ©ntnbfcpulbbcefdwclbungcn, §ppotbeîcn ober äpnlicpen Soîumentcn, bie bon ber ¡Reicbâbanî, bon ipribatbanien, VetficberungêgefeUfcpaften, bon SiuBuftriellcn ober ßaufteuten, bie panbeldgericptlicp eingetragen finb, eingeliefert werben. Sie ¡Païcte biirfen außer ^nbaïtêtocrlictc^niifen unb crläuternben Vcmerlungen îeine fcpriftliepen ¡BUtteilungen enthalten.

3n ben bon Vepôrbcn auëgepcnbcti Sienfipaïeteti biirfen naep unb auS ber betgifepen ¡BefaßungSsonc auep Sitten, Slbrecljnungen,

3ufammcnfteEungen ufw. unb bienftlicbe ©epretben, bie ben ^u^alt ber ¡paictc Betreffen, berfanbt Werben. @old)ê jätete tönnen an jebermann, niept nur an ¡Bebötben, gerietet werben, gerner ift eâ juläffig, bie swifepen ben Vepörben ju berfenbenben amtlicpen Vorbrude unter ber Slnfcprift ber Vepörben außer in SienfipaEeten and) in offenem ¡Briefumfcplag alS Srudfacpe au8 bem unbefeßten Seutfcp*

lanb naep ber belgifcpen VefaßungSjone aBjufenben.

jätete an ¡Bcporben in ber Betgifcpen Vefaßung§scue barf jebermann (niept nur Vepörben) au8 bem unbefeßten Seutfdjlanb abfenben, eBenfo amtticBe Vorbrude in Studfacpefenbungm ber bor*

beseidjneten Slrt. S8ei folcpcn ©enburtgen ift oberhalb ber SïnfcÇrift ber Vcvmerf „Sicnftlicpe Vorbrude" anjubringen.

5 l k m n c . J U u tfd jo r giuiiraUucbbin.

Eingabe ati ba§ 'JleicpSjufttäatnt ¡Berlin unb baS !Rcid)8=

toütfdjaftäaint.

Saß ümfidjgreifen ber ¡Begebungen, gewiffe Slngelegenpeiten, namentlich folcpe beä Ü6ergang§ bon ber Krtegä* jur griebenäWirt*

fepaft, ber Slealung burep Scpiebägeridjte ju unterwerfen, unb bie Sunapme ber gälte, in benen ©efeße unb Verorbnungen an bie ©teile ber ©ntfepetbung bureb orbenilicpe ©erlebte biejenige burd) @opieb2*

geriebte feßen, beranlaffett ben Vorftanb be§ Seutfcpen Stnwattberein§

S« ber ¡Bitte:

Sapin su Wirten, fcaft bei etwaiger ©tnriepiung bon ©epiebö*

geriepten jur Vefeßung ber ©cpiebSricpterfiellcn auch 3iecpt§*

anwälte berangejogen unb bei ber Vefeßung möglicpft folcbe Slnwälte Berüdficptigt werben, bie iriegShefcpäbigt ober fonft bureb ben Krieg gefcpäbtgt finb.

2Bir taffen bapingeftclit, ob bie Sluäbepnung ber ©cpieb8gericpt8*

Barteit ju begrüben ift ober niept, unb berfagen e8 un§, bie nicht nur feitenä ber SlnWaltfcpaft, fonbern auch au§ ben übrigen Beteiligten Greifen erhobenen Vcbcnicn ju Wicbcrbolen. ^ebenfalls erfc^eint cd etforberlicp, ©etoäpr Bafür ju febaffen, bafj biefe ©cpiebSgericpte bie Stoifcpen ben Parteien beftebenbe VedptSunficpcrbeit befeitigen unb baß nicht au§ ihrem ©prud) neue ¡RechtSunftcperpeit erwäcpft. 3 U tiefem Swede ift e§ unumgänglich nötig, bafj in bem ScptebSgericpt minbeftenä ein Wiffenfcpaftlicp unb braitifcp burebgebitbeter 3urift mitwirit. Sieh ßfit befonberä für bie gälte, in benen e§ fid) nicht nur barutn banbeit, ein _ swifepen ben ¡Parteien fireitigeä SReditSberhaltniS bur^ einen

@d>teb8fprucb S« erlebigen, fonbern in benen jWifdjen ben ¡Parteien herrfebenbe ¡Bejiebungen, in?befonbere SBerträge, bur^ ©d)ieb§fprücbc ben Oeränberten tatfäcblicben S?erbältniffen angepafjt Werben folten, für gciUe alfo, in benen für bie Quiunft neues jnatericHe§ Stecht gefebaffen wirb. §ier iann juriftifcb ungenügenbe ©urdjarbeitung ber

®ncbe unb untlare gaffung be§ ©pruebeä neue Qinifiiöfeiten unb Weiterungen sur golge haben. ©8 liegt baper im attgemeinen

■dntereffe, bafe folcbe ©cbiebSricbterfteUen bureb ßräfte mit ab«

gefdjloffener juriftifeber StuSbilbung befept Werben. Sie angefteltten

•ntditer bürften hierbei auSfcbeiben, einmal be§i>al6. Weil ipre SlrbeitS»

traft bureb ih* Slmt meift BoE in SInfprud) genommen ift, unb Weiter,

„ f’om ©t««t ipre regelmäßige ¡Befolbung empfangen unb bie grunbfäb.licbe SwWeifung bon Stebeneinnabmen nidjt in ben Slufgaben

»5*.

^ uftis»erWaltung liegen bürfte. Slnbcrä betpält cS fiep mit ber

■Begebung bon ©cbiebSrtcbterftetlcu bureb SiecbtSanWätte. ffiiefe Bringen 'f^rer Berufliipen Sätigteit gleichfalls bie etfotberlidbe Kenntnis r rechtlichen wie wirtfd;aftliiben ¡Gerbältniffe mit. ¡Bei bem gegen*

arttgen ©tanbe ber Sefcbäftigung, bie namentlich infolge ber Ser*

0 ” 6eiun0 ber ¡proseffe bor ben orbentlicben ©erlebten ftart jurüd*

.m», dürfte eine folcpe Sätigicit eine WünfcbenSWerte ©rganjung Ber SteibtSanwälte Bilben. Siefe eriepeint utn fo gerecht*

aerilr • Bie Überführung saplreicber ©aepen an bie ©cptebS*

ätnwert neuc ftar*e ©infebräntung ber SBetätigungSmöglicbteit ber bne bcBcutet. Sie große ¡Dteprjabl ber jüngeren beuifepen Slnwälte rum sn Brenb be§ Krieges im §eercSbienft geftanben, WaS bei öielen

» •Berfall ber ¡Praxis geführt pat, jumai fie niept wie bie meiften

©taatS* unb ¡Pribatargcftettten, Wäprcnb ipreS SienfteS betm §eerc fortlaufcnbe Einnahmen bejogen paBen. ©ic müffen nun ipre ¡prajrS toieberaufbauen, müffen bon born beginnen, unb jubem ihre ergenen au§ bem §eeresbicnfte suriidfehrenben SlngefteUten Wiebcr aufnepmen.

Siefe ©aiplage macht gerabe bie ¡Berüdficbtigung ber triegSgefwäbtgten unb, in noch pöperem ¡Dtaße, ber iriegSbefdjäbtgten Slnwälte bem

Staate ju r ¡Pflidjt. .

SBertboÜe, ja unerfeplicpe Kräfte liegen im SlnWaltfianb tnfolgc ber Säpntung beS Söirtf^aftSleBenS braep. S ie fünnien junt ¡Beftcn beS ©tanbeS unb jum SBopIe ber Slllgemeinpcit nußbar gemadit Werben, Wenn bie erbetene ¡8erüdfid)tigung ber Slnwälte bei ber Se=

feßung ber ©cbiebSgericpte burcpgcfüprt Werben Würbe.

3 Wedmäßig bürfte eS fein, Bereits in ben Skrorbnungen, bie über bie 3ufammenfeßung ber ©(piebSgericpte Sieftimmung treffen, ober in ben baS Sletfapren regelnben näheren SlnWeifungetr bie Sluf*

napme bon SlnWälten borjufipreiBen. S ic barin liegcnbe Slnertennung ber ©igmmg ber Slnwälte su fcbicbSricpterlicber Sätigieit Würbe bor*

auSfichtlicp auep ipre §eranstehung su ben bon ben ¡Parteien frei gebilbeten ©cpiebSgericpten günftig Beeinfluffen.

Ser Seutfdje SlnWalibercin, bie ¡Oorftäube ber SlnWaltSiammern unb bie örtlichen SInWaltSbereinigungen Würben ben suftänbigen

©teEen bei ber StueWapl ber Slnwälte für bie ©cpiebSridjterftelten baburep jur $anb gepen tönnen, baß fie im ©ingelfaHc ober in beriobifcp ben 3uitijberWaltungen su übcrmiticlnben Siften bie Slnwälte beseiepneu, bie tricgSBefcpäbigt ober burep ben Krieg gefcpäb'tgt unb jur Übernahme fcbiebäricbterlidjcr Satigfeit bereit finb.

S er unterjeidjnete ¡Borftanb geftattet fiep fcptießlicb noep bie Weitere ¡Bitte,

Wie in anberen wichtigen unb inSBefonbere in folcpen Singelegen*

peiten, bie baS ^ntereffe ber SReptSanWaltfdjaft Berühren, fo auep in ber grage ber Slusbepnung ber ©cpicbSgeri^tSbarteit bor bem ©rlaffe neuer SBeftimmungen bem Seutfcpen Slnwalt*

herein als ber Vertretung ber Slnwaltfcpaft ©elegenpeit ju r Slußerung su geben.

S ie gleidje ©ingaBc paBen Wir an baS SieicpSWirtfcpaftSamt gerichtet.

S c r 2 5 o rfta n b beä S )c u tfc p e n 3 ln h > a lib e t t in 8 , gej. fiu rlb a u m , 3ufti$rat,

ftettb. ¡Borfißenber.

f t v i r ij o f t i v Sau ß ns u n fd j tt B b r r b ru tfrijm |tc d )tiu s n iu a ü fd ;a ft.

@inga6e an baS fRcicpSarBeitSamt Betr. © tellung ber

¡ftecptSanwaltfcpaft bei ben SJUlitärberforgungSgericpten unb ^eransiepung triegSgefcpäbigter Slnwälte.

Surcp bie Vcrorbnung bom 1. gehr. 1919 (5)1®SBI. ©. 149) ift eine Sinberung be§ Verfahrens in SJirlitärberfojgungSfacpen erfolgt, beten St'otWenbigleit im fosialpolitifcben Sntercffe burcpauS antuer*

tennen ift, bie aber gleichseitig eine ©cpäbigung ber beuifepen StccptS*

anwaltfcpaft entpalt, bie sur Erreichung beS 3ibedS _ ber VD. niept notwenbig unb Wopl auep bom ©efeßgeber niept beabfieptigt ifi

Surcp Slrt. 3 9lr. 3 VD. ift bie 3uftänbig!eit ber orbentlidicn

©cricpte für Slnfbrücpc auf geftftellung bon VcrforgungSgebüprniffcn ausgefcpaltet. Siefe ©aepen, bie BiSper sur 3uftänbigteit ber £©•

gehörten, finb bamit bent SlnwaltSsWang entsogen. SlttcrbingS ift in bem bafür cingefübrten ©pruepberfapren ber SJlilitärberforgung bie Vertretung butep Slnwälte juläffig. SaS SDlilitärberforgungS*

gcridjt entfepeibet aber gemäß Slrt. 2 § 17 naep freiem ©rmeffen batüber, ob unb in welchem ¡Betrag bie unterlegene ¡Partei bem

©egner feine fioften su erftatten pat, fo baß ber ¡Rentenbewerber bamit reepnen muß, baß ipm auep im gaUe feines DbficgenS bre Sofien ber Vertretung gans ober teilweife auferlegt werben. _ Slacp Slrt 2 § 22 fott außerbem bie Vergütung für bie ¡BerufsStätigteit ber SRcdjtSanWälte naep einer burep ben ©taatSfctretär be8 SReicp8arBetta*

amt8 su erlaffenben ©cbüprenorbnung beftimmt werben unb etne Vereinbarung über höhere ©äße nieptig fein. Söenn, wie anfepetnenb 31t erwarten ift, biefe ©ebüprenorbnung naep bem SRuftcr ber VD. Betr. tue 3tSl®ebD. im Verfahren bor ben Verficperungsbepörben bom 24.• 2>ej.

1911 (9t®Vl. ©. 1094) crlaffcn Wirb, fo ift s« erwarten, Baß oe biefer ©ntlopnung, bie auch niept annapernb ben S‘8en*?, „ Sopnfäßen gcwcthlicper Slrbeitcr entfhricpt, ben ¡Rcptaanwal e Übernahme bon Vertretungen bor ben SRilitärberforgungSgcrtcpten Wirtfcpaftlicp unmöglidp gemaept Wirb.

Saß auf biefe SBeifc ber 5Re*tSanwaltfcpaft ein perabe gegen*

Wartig Befonberh auSficptSreicpeS SätigteitSgebiet eutäBS“ 1 1 . 1 niept nur wegen ber Wohl allgemein anetfannten, Bur^ . perborgerufenen ¡Rotlage ber ¡RedjtäanWalifcpaft Bebaue , Umftanb ift bielmehr um fo meßr 5u Beilagen, als gerabe p erbutcP eine gürforgemaßnahme, bie sugunften ber burtp> bcn Krug ge- fdjabigten VecptSanWälte geplant War burepfreuü Wtrb. » f^w be t Sur geil Vcrpanblungen swif^en suftänbigen ©t«a«n. bet SlnWalt*

fdjaft, insbefonbere bem gemcinfam bon ber Veretntguttg^ Beutfcper SlnWaltSiammern unb bem Seutfcpen VnWaltberetn eingefaßten KriegSfürforgcauSfcpccp ber beuifd)en ¡ReditSanwaltfcpaft cinerfeitä unb ben Suftijbehörben anbererfeit«, toelcpe u. a. sutn ©egenfianb haben, baß ben tricgSgefdjäbigten SlnWälten auafidjtSreicpe Slrnien*

170 3 u t t ft i i cf) c 21? o et) c n f d) r i f i. 9 h . 3. 1919.

fahen übertragen ¡»erben, unb bie Vertretung best gistuS tn gewiffett

¡Projeßfaeßen unter bic triegSgcfcßübigtcn »nwälte »erteilt ¡»erben fott. ©s ftttb aitcß bereits Verßanblüngcn barübet im ©angc, tn Weid)« 9Beife baS ju biefem 3med ben 3uftijbeßürben ju r Verfügung ju ftellenbc SScrsetciintS iriegSgcfcßübigter »nwälte aufjuftetten ift.

©erabe fü r biefen Swecf ¡»ären tn erftcr Sinte bie S treitig feiten in

¡MilitärberforgungSfacßen tn grage gefommen.

©3 t»irb nid)t »eriannt, baß bem fojialen 3*»«i etttfprecßenb bei ben Verfaßten in ¡MilitärberforgungSfacßen aud) bte Vertretung burd) »nWaltc eine »on ber Sibttprojeßorbnung abweidjenbe Sleglung erfahren muß, unb baß ben in ber Sieget mittellofen 9lentenbewerbern rncift nicht jugemutet Werben tarnt, einen »nWalt nad) ben Sähen ber 9t»©ebD. auS eigenen ¡Mitteln ju bejahten unb im gatte ißreS UnterlicgenS aud) nod) bie Soften be§ bom giSfuS aufgeftettten »n*

wattS nad) ben gleichen Sähen ju tragen. »nbererfeitS aber befiehl ein bringenbeS ¡BebürfniS, gerabe ben Sientenbewcrbern eine fachgemäße rechtSfunbige Vertretung ju gewähren, jum al fte Bietfach feßon Wegen ber burch iß r Seiben herborgerufenen Stimmung ju ¡Mißtrauen gegen bic ¡Beßörben geneigt fein unb eines ¡Beraters, ber ih r »er;

trauen genießt, bcfonberS bebürftig erfcheinen Werben, ©ine Ver=

tretung erfcheint auch um f» mehr angejeigt, als bie SJiilitärbcr-- berforgungSgerichte fü r bie ¡Bejirfe ber DberberficßenmgSämter, alfo fü r immerhin jiemlicß große ©ebicte, errichtet Werben.

©ine ©rftaitungSfäßigfeit ber bem Meicß entftchenben ©cbüßrett brauet Bietteicht ni<ßt eimeführt ju Werben. SaS ¡Heid) Wirb fuß oßnebieS im Verfahren bürd) befonbere juriftifch »orgebilbete ¡Beamte bertreten taffen, ©egen mutwillige Snanfprucßnaßnte ber ¡Militär»

berforgungSgerichte bietet fdjon bie ©ebübr beS » rt. 2 § 16 ge»

nügenben Schuß. »nbererfeitS ift aber fein ©runb erficßtlid?» We§»

halb nicht bie Vertretungsgebühren beS obfiegenben SientenbewerberS, fü r ben als ©egner hoch nur ber giSfuS in ¡Betracht iommt, grunb»

fäßlid) bem giSfuS aufertegt Werben fotten. Vor allem aber müßte burch Stbänberung unb »uSgeftaltung beS § 17 »bf. 2 bafür Sorge getragen Werben, baß ber Stcntenbewerber nicht genötigt Wirb, einen

fäßlid) bem giSfuS aufertegt Werben fotten. Vor allem aber müßte burch Stbänberung unb »uSgeftaltung beS § 17 »bf. 2 bafür Sorge getragen Werben, baß ber Stcntenbewerber nicht genötigt Wirb, einen