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Das ScbweinciKn

W dokumencie Oberschlesien, 1903, Jg. 2, H. 7 (Stron 53-72)

D o n

p i l i ł o v o m XDalbe.

jie faß irt ißrem Busgugftübcßen unb betete ben Kofenftattg.

XDomit hätte fte ft eh a ud) bie eirtfame g e tt vertreiben follen?

3 bre gitternben (Stieber waren überarbeitet, ber H tem rourbe im m er fürder, bas £jer§ wollte gumeilen gang ftitt ftetjen. XÜenn er bod) enblid) gekommen märe, ber flllerlöfer! ZTTit Seelenruhe fab fie ißm entgegen. XD as hatte fte hier noch 5U h°ffen/ utas bort brübett gu fürchten? XlTeßr a ls breißtg J a h r e maren verfloffen, feitbem ih r XtTann plößlicß Don ihr fcßieb unb fte auf ber armfeligen päuslerftelle gurückließ, tief in Scßulbeit, m it brei Keinen Ju n g en . S a hieß es, leiblich unb geiftig m it ganger K raft einftehen, um n u r über XD aff er 511 bleiben. S a hieß es, auf (Bott vertrauen, um n u r nicht gu nergagen. XXein, bas burfte fie nicht:

XDar boch ber ältefte ber K naben foeben erft in bie Schule eingetreten.

XDas hätte au s ben brei Sauferoinben merben follen? ftb e r fte mußte fte fcßon gu bänbigen unb im g a u m e gu halten, baß fie aufmucßfen in (ßefunbheit unb Zvcdßlicbfeit. Xtun maren fie verforgt: ber Jün g fte lebte als XlXaurer am fernen Hßeitt, ber XHittlere fanb fein B ro t in ber näßen oberfdilcfifcßen G rubenarbeit, bem Rlteften hatte fie bie Keine XDirtfeßaft übergeben. 3 n feinem Saufe, bas iß r fo lange als (Eigentum gugeßört, genoß fte bas Dlusgugsrecßt unb betete jeßt aberm als ben Hofenfrang — auf eine gute XTteinung. 3 m m er roieber flocht ße ein leifes gießen gu G ott ein: er möge bocß enblicß, enblicß alles gum Beften menben, baß ßeiliger ^rieben bei ißnen eingieße. Bcß ja — fie ertrug bas nicßt län g er!

Seit 3 aß ren nie ein liebes, gutes XDörtlein, nie einen freunblidjen Blicf, nie eine Keine Gefälligkeit. 3 m Gegenteil — im m er n u r fdßeues XDefen, ftörrifcßes Scßroeigen, ßarte XXntmorten, verftecKe Schimpf« unb Scßeltmorte.

S a rin maren fi<h Betbe gleich, äte ba jeßt im Ifaufe regierten, unb auch bie Kittber aßm ten ißnen nacß. S ie G roßm utter, bie unglücffelige Groß«

mutter! S ie ging allen im XD ege herum, bie lebte eben gu lange! So

498 p t l i l o v o m i D a f b e ,

märe fie gern, ad? wie gern öem Senfenm awt gefolgt, roentt er fie nur geholt hätte! g w a r hörte fte faft jeöen S onntag r>om furchtbar geftrengen 2Zid?ter unö feinen ewigen E)öllenftrafen preöigen, aber fte glaubte ja öod?

aud? an feine Barmfyerjigfeit. g u öiefer göttlichen ©igenfd?aft betete fte jeöen C ag inbrünftiglid?.

Überm halblauten ZTturmeln öes %ofenfran;es hörte fte nun öie Ejoftür äufdjlagen. (Einen A ugenblid fdjwieg uttö taufd?te fie. B alb begann es im Ejaufe ju poltern unö 511 tapfen. D ann firid? eine grobe Ejanö außen an ihrer £ ü r wieöerholt auf unö ab unö hin unö her. (Ein faltet* 5d?auer überlief fie. (Es fam ihr ro t, als ginge es um im £?aufe unö fudje ftdj burd? ein fpufl?aftes geid?en angumelöen. (Döer w ar es ein böfer ZTienfd?, öer öie Abmefenl?eit öer anöern beniißen wollte, um ihr öie eröarbten Z?otgrofd?en gewaltfam ju entreißen?

(E£?e fie nod? öie Raffung gewann, öffnete fid? öie £ ü r , unö

mit frommem

© ruß ftanö ein alter, hagerer ZTEann Dor ihr, Öen fie nur ;u gut fannte. Sie lächelte über ihre Ängftlid?feit. S o lange fie als Ejerrin im Ejaufe gefd?altet unö gewaltet, w ar öiefer ZHann jeöen palm fonnabenö in öen E)of getreten unö nicht eher öauongegangen, bis fie ihren befd?eibenen Diehftanö burd? ;wei fleine.Sd?wetnd?en Don feinem IDagen bereichert l?atte.

© ab öas t?eut ein umftänölid?es © rjählen, ehe öer fluge © efdjäftsm ann auf fein g ie l losfteuerte. D as fd?led?te f r ü h ja h rs

weiter,

öle

Derberbte

ZDelt, öer ZZieöergang öes Sd?wetnehanöels, öle ©efunöhelt bei ZTienfd?en unö Dich unö Diele anöre Dinge unö guftänöe bilöeten öie (Einleitung 51t öern nun foigenöen

Ceitmotin:

„ZTiutter Kubierten, heut m üßt

31?r mir

auf öie alten Cage nod? ein Sd?weind?en abfaufen!"

„E)immlifd?er Dater, wofür öenn?"

,,^ ü r billiges ©elö."

„3, öas w ar öod?! XDas würben öenn meine Ceute öaju fagen?"

„EDenn 31?r ein Sd?wein gefdjrieben I?abt?"

,,©efd?riebett fd?on. © ott behüt mid?. Aber öas ^utter, öas ^utter!"

Der Sd?laue Iad?te: „E)m, auf öern A u slu g e? D a füttere id? jmei fo!d?e Ciere fett. (Es bleibt öabei: id? bring (£ud? mein leßtes Sd?weind?en Dom IDagen fürs halbe ©elö." ZTTit ötefen ZDorten ftürmte er öer O r 3U. Sie mod?te abmehren, ihm nad?rufen, an s ^enfter flopfen — er ließ fid? nid?t aufhalten. ZDie öer EDinö w ar er ;um Ejofe öraußen, um in fürjefter g e it m it öern ängftlid? fd?reienöen Cierd?en wieöer ;u erfd?einen.

©r trug es fo fürforglid? im A rm , wie eine ZTiutter ih r liebes Kinblein.

A ls er über öie Stubentürfd?welle l?ereinfd?ritt unö es auf öle rüer nieölid?en Beind?en nieöerließ, waren feine TDorte: „So, ZTiutter Kubierten, — öa habt 3 h r ©uer Pflegefinö. ZTieinetwegen nehmt es umfonft; wenn id?’s

D a s S Ą m e i n d j e n . 4 9 9

nur in guten pänden weiß. Der perrgott verleiW’ (Eud? viel (Blücf!" D am it roar für iljn 6er K au f in landesüblicWer ^ o rm abgefdjloffen.

D as allerliebfte Cierlein! ID ar es nicWt jum Küffen? „liucferle Icucferle, — 6ä6ä6ä6ä ! z/ rief 6ie mitleidige ^ r a u es m ütterlidj Ijeran und Wiett itjm ein S Ą nittĄ eu rveictjes B ro t vor das aufgeftülpte Büffeleien.

ZDairljaftig! <£s fing an ;u fd?m a|en tvie ein fangendes Kindlein. Setjt doefy nur! S ogar ein SĄtiffelĄen ZHilĄ fĄlappert es aus und blieft nun gefättigt m it den neugierflugen B ugen fo verwundert nacb den Bildern und (Beraten im g im m er, als ob es fagen wollte: „D as fielet ja bjier fo fd;ön aus wie im Ejimmel? Siebfte gieWmutter, verftoße mid? nidjt; fonft fcfyrei id] rnid; ju Code!"

Sange 5 eit fallen fie feinem poffierliefen IDefeu ju. ID as für (Segen- gründe die alte ^ r a u audj aufwerfen wollte, fie wurden durefy den gewandten Ejändler niedergeredet. So wanderte denn der blanfe B ngeld-Caler in feine tiefe Cafdje, und in wenigen Bugenblicfen fdjob der läftige (Eindringling fdimun^elnd ^ur C ü r Ijinaus.

K aum faß fid) die ZtTutter K arierten m it it^rem Pflegling allein, wurde fie von namenlofer B ngft befallen. IDie fonnte fie fidj n u r fo über­

tölpeln laffen? H ändler ift Händler! D as m ußte fie dodj wiffen.

B ber da fam es wieder zutraulich beran, fatfdße an intern Sdji'agen- jipfel, ringelte das jierlidje Sdjw änjdjen und machte necfifdje Sprünge wie ein luftiges glegenbödlein. D as bradjte it)r (Erweiterung und gerftreuung.

Sie m alte fid; die lieblid)ften B ilder der BergangenWeit und g u fu n ft aus.

IDie mandjes foldje Cierd)en tjatte fie aufgezogen. D arin befaß fie um- faffendfte (Erfahrung und audj ein feltenes (Slücf. Jedes JaW r tjatte fie eins verkaufen fönrten ;u r C ilgung der ginfen, das andere Watte den ^leifd?- v errat für den langen ID inter abgegeben. IDaren das nidjt fdjöne Stunden gewefen, wenn fie m it iWren drei Ju n g e n ju Cifdje faß und fie ficW rooWl- fcWmeden ließen, w as da in der P fan n e braun gebraten fo liebticW vor iWnen dampfte und duftete? Und w as fonnte m an gegen das unfdjuldige Dingelcßen einwenden? ITtußte fie nidjt etwas Arbeit und geltvertreib Waben, um nid)t vor B angigfeit fran f ju werden? (Sut, fo würde fie fid) der Pflege diefes verwaiften Cierdjens widmen. ID as fie in CorWeit begonnen, das wollte fie in B ernunft ausfüWren. Snnerlid? beglüeft, fcWritt fie nun der Sdjeune ju, um dort weiches (SerftftroW für den Bett- winfel zu W°^en/ bis der eigentlicWe S ta ll vom f^ausWerrn eingeräumt fein würde.

B is fie m it dem StroW über den f)of fam, trat iWre Sdjwiegertodjter 511m C or Worein. U lan faW es deutlich, wie die fidj vor innerem (SroII entfärbte, und weil fie nidjt gewöWnt war, iWre ID orte auf die (Soldwage

5 0 0 p f j i l o u o m ZD a l b e,

5U legen, fo roarf fie ber R iten entgegen: „ 3 d? glaube, jeßt merben einem gar Me p aa r p alm ę Stroi? uotlenbs geftof?len!"

ZDie ein gefd?Iiffener Holet? ging bas ber Rngerebeten in s pet%. K aum m ar fie im ftanbe, einen ^ u | uorm ärts ;u feßen, unb bas Stroi? glitt il?r au s ben R rm en 3u r (Erbe. (£l?e fie nod; eine (£ntfd?ulbigung ftammeln fonnte, m ar bie Sd?eltenbe fd?on im p aufe uerfd?munben. f l i s ob fie über einem Rerbred?en ertappt roorben märe, fo unfid?er unb ßeimlid? fd?Iid? fie in il?r Stübd?en jurüd. H a fam es il?r fo freubig entgegen, bas faubere Sd?meind?en, m it ben mild?meißen Sorften auf rofafarbenem (Brunbe.

Hein, fie f o n n t e il?m nid?t gram fein 1 Sie b u r f t e es nid?t uerfommen laffen! ^ ü r t?eut mürbe fid? bie Sad?e ja mad?en. Her alte, ^erfaferte Unterrod, ausgebreitet im Hettroinfel — i, ba liegt fid?’s febermeid?! So . . . fo . . . Unb t?ier bas Kud?enbrett als Rerfd?lußtür, ein Stul?l nod?

baoor . . . 3 a , ja, nun rüttele unb rappele nur, Heiner IDilbfang! pier t?ei|t es, eingefperrt fein! Unb fd?rel n u r um (Rottesmillen nid?t! Rorerft muffen H ir ja alle IDege uorfid?tig geebnet merben. Hu genießeft nod? fein pausred?t — menn bas aud? auf bem p ap iere ftel?t. Rd? ja, bas nennt m an K inberl! (Eine ZHutter fann mol?l ^el?n 3 un3ert ernähren, aber )el?n Ju n g en feine ZUutter. Zxein, nein, ins <3rab, ins <Srab m it it?r — fie atmet uns ja bie £uft meg! . . . R ber fie faßte fid? ein per). ZUorgen roollte fie es il?m fagen unb im ZZotfall feft auf il?ren ^orberungen beftel?en.

H ie Z(ad?t fd?lid? t?erart, unb p löß lid ? b e g a n n ein fold?es Schnee«

treiben, a l s follte b et H ) in te t erft a n fa n g e n . H a b e i b lü h ten bie K irfd?en u n b bie Sd?lel?en!

H a s Sd?roeind?en fror m ie ein ju n g e s pünb d ?en , benn ^ eu er mürbe im CDfen nid?t mel?r gem aä?t, a u s S p a r f a m f e it . Z D om öglid? g in g es il?r e in ? H a n n m a r b a s fd?öne (Belb a u f bie (Baffe gem orfen, unb fie m u ß te fid? einer fat?rläffigen (T ötung a n fla g e n . Ztod? n ie m ar burd? il?re Sd?ulb ein S t ü d R iet? )u (B runbe g eg a n g en . I D ie l?alf fie fid? n u r t?eraus a u s biefer fd?redtid?en g m a n g s l a g e ?

H rei T a g e fd?ludte fie a lle s h in u n ter — lä n g e r g in g es nid?t mel?r, benn aud? bet (Bernd? im J i m m e r m ar il?r ^urniber. ZUenfd? ift ZUenfd?, unb T ie r ift T ie r !

S ie fat? il?ren Sol?n a m H u n g e r fteßen, fie g in g f?in au s unb trug it?m it?r R n lie g e n r o t . (Er t?örte fid? it?r S a m en tieren fd?m eigenb a n unb trottete b a n n finfter b lid en b i n s p a u s I?inein. ID ieb er u erg in g en etlid?e T a g e , im m e r nod? t?arrte fie ber R n tr o o r t u n b R b ß ilf e . (Enblid? fa m bet H eine (E buatb in it?r. S tü b d je n u n b äußerte: „ (B ro ß m u tter, ber R a te t lä ß t (Eud? fa g en : er fa n n (Eud? fe in e n Sd?m einftaII f?eren. ID e n n 3f?r m o llt — er I?at (Eud? in bet Sd?eune einen fle in e n R erfd ?lag gem ad ?t./z

D a s S d j n m n d j e n .

„B esagt D ir’s © ott, mein 5ößncßen. IDiüft D u Dicß nicßt etwas bei m ir feßen?"

„Hein, nein. Der P a te r ßat m ir s eingefcßärft, baß icß halb wieber 3urücffom m ."

„D u mein (Sott, w as ßabt 3 ß r beim gegen m icß?"

C ränen rannen itjr bie runjligen B aden herunter -— aber fcßon w ar bas fede Biirfcßlein auf unb bavon. <Sut. Sie wollte ficß fügen. H u r nicßt nodj großem Unfrieben. Die futje ^rift, bie 5U leben iß t nocß net»

gönnt w ar! Pietleicßt würben fie bann ju r (Einficßt fommen, wenn ißnen ißr leßtes (Erfparnis »ollenbs jufiel.

3 m £)ofe lag fußßoßer Scßnee. Sie padte iß t Scßroeincßen iw einen alten Stubenßaber unb trug es in fein neues Q uartier. D as w ar beffer, als fie erwartet ßatte. <£r m ußte bocß nocß etwas Siebe 511 feiner alten ITTutter ßegen, fonft ßätte er ficß nicßt fo fiel ItTüße gegeben, ben Spreu«

miitfel fo praftifcß ßersuricßten. Sie wußte ja audj, wer ber böfe (Seift im p aufe w ar. Die Scßwiegertocßter regierte, nacß beten pfeife mußte er tanken, unb ben ganjen ©roll, ben er in feiner Scßwäcße gegen fie nicßt ausjulaffen ucrmocßte, übertrug er auf bie aliersfdironcße Hlutter. Sie mußte büßen, w as anbete fünbigten. ©erecßter (Sott, gab es beim gar feinen A usw eg?

(Es ßerrfcßte (Sewitterfcßwüle im paufe. S o »ergingen bie IDocßen.

Der ^ rü ß lin g ßatte feinen feierlicßen (Einjug geßalten, unb bas Sdjweindjert gebiet) bei ber jarten © rünfütterung, baß bie alte DTutter Haßlerten eine wirflicße bjer^ensfreube bran ßatte. D a fam ber ^udenbe B ü ß unb graufige Donnerfcßlag.

^rüßjeitig, als bie fromme © roßm utter in bie Itteffe geßen wollte unb bem Ciercßen bie erfte H aß ru n g jufcßob, faß fie 3U ißrem (Entfeßen, baß es tief ins S tro ß eingemüßlt lag unb pecßfcßwarj w a r wie ein ^irfus«

pubel. Sie locfte unb Iodte — es wollte nicßts von iß t wiffen; fie begann, bas Stroß wegjufcßarren — ba blieb fie m it ben p a n ben an feinem Hücfen fleben. JD ar beim bas Scßmeincßen auf einm al verßejt? Diefe Per«

änberung! l ü a s fonnte benn vorgefallen fein? A ber fie m ußte ja eilen, eilen; bie Itteffe burfte fie nicßt verfäumen, — fofte es, w as es wollet ID ar bas ein Sinnen unb Sorgen bie gan%e ßeilige p a n b lu n g ßinbmxß!

D ann n u r ßeim, ßeim — mocßten bie anberrt fißen unb fteßen bleiben unb reben unb rufen! P o ll ^urcßt unb (Erwartung fam fie vor bem 5 cßmeine«

foben an — ba lag bas arme Ciercßen tot.

3 n biefem Augenblide lief iß t bie ßartßerjige ©ebieterin in bie pänbe.

Unb wie nie fam ber ©eift ßeiligen f e r n e s über fie, baß fie in namen«

lofer (Erregung auf jene einftürmte: „D a ßaft D u ja jeßt Deinen IPillen!

5 0 2 p t j t l o r o n t IO a l b e , D a s Sd?roei nd;en .

J a ja , n im m D ir ’s n u r, b rat D ir ’s — D u , D u — — ! D a s a r m e C ier!

W a s I?atte D ir ’s g e ta n ? A b e r D ir finb m ir ja a lle im ID ege. ZTTad?’s bod? m it m ir aud? f o ! (S o tt, roie merbe id? frot? fein, m enn id? erft v o r D ir ZTut?e £?ab. ZTTörberin!"

„ZTTörberin? 5 o roas m u ß id; m ir fa g en taffen ? 3 n m ein em eigenen f} a u f e ? " freif d?te bie ju n g e ^ r a u unb fd?rie nacf? itjrem ZTTanne, ber im £?ofe ben A d e r p ftu g gured?tmad?te. „ Z ü a s if t? W a s if t ? 3 f t m e in Z}aus eine H äubert?öt?le?" (Es m ar fü r if?n fein Berftet?en. B eib e g r a u e n ganften m irr b u rdjeinanber, a l s ob fie fidj g eg en feitig verfd?lingen roollten. „ S o rebe bod?, rebe bod?; D u t?aft ja fon ft ZTTunbroerf genug, m enn D u m ir A n tr o o r t fd?utbig b iftl J a , ba ftef?t er n u n u n b fd?meigt, t?ilft mid? u n terb rü d en . ^ e ig lin g , id? fürd?te mid? v o r (Eud? a llen n id jt!

W a r u m brachtet 3t?r mid? erft in b ies verroünfd?te Z jaus, m o m a n fein es Gebens n id )t frot? m ir b ? ZTTörberin, ZTTörberin m u ß m a n fid? jeßt nod?

f?eißen taffen ? D a s roitt eine ZTTutter fe in ? "

„ W e r t?at D id ) ein e ZTTörberin — ? "

„ D ie ba, b ie! D e in e eigene ZITutter! ZTTan ift ja in eine nette f a m i l i e g e fo m m e n . Zjiaßa! ’s ift ju m C ottad?en." S o rafte bie B e le ib ig te m ie eine W a fjn fin n ig e .

„ D u fdjm eigft n u n ! K e in W o r t met?r!" gebot it?r ber energifd? ba- gmifd?entretenbe £)aust?err, roorau f fie n u r befto m eß r auftoberte: „Sd ?roeigen ? (Eine ZTTörberin fott id? fe in ? "

„ZTTutter!"

„ W e r fo n f t? ZTTein Sd?m eind?en ift über u n b über m it C eer beftrid?en.

S o m u ß te es braufget?n. 3t?r t?abt es u m geb rad ?t!"

„ W e r 3 t? r ? ZTTutter! 3 d? butbe b a s n id ?tl ZTe£?mt 3t?r b a s W o r t nid?t gurüd, fo — 1"

„3 d ? m eiß, m a s id? fage. B o n felber ift ber C eer n id jt a u f bas C ie r g e fo m m e n !"

„Z u m , fo merbe id?’s ber A lt e n fa g en " — feifte bie J u n g e — „bie gange S p r e u ift b u m p fig g em orb en ; b a s gange Strot? in ber ZTät?e ift ange=

gogen v o n bem © e fta n f. ZTTein gan ges B iet? m ad?e id? m i t gu fdjanben m it bem v erb a m m ten 5 d?meine. W ie g u t nur, b aß (Ebuarb gefterrt ben C eerfü b el a u f ben B r e ttr a n b ftetlte. D a t?at b a s C ie r roenigftens fein D a b b e fo m m e n . I ) a t? a ! (Es m irb fid? mot?l aud? nod? b efon b ers brin t?erum=

gem älgt t?aben, beim b a s m a r ja bod? ein ed?tes S d ? m ein !" D iefer A u sb ru d ? v o n £ ü g e unb Sd?abenfreube brad?te bie © efd ?äb igte n u r nod? met?r in

A u fr e g u n g .

„ S o fd?led?t bift D u " , entgegnete fie it?r, „ b a ß D u D id? nod? freuft?

t?eruntergefallen fott ber K ü b e l fe in ? A n g e fte llt t?aft D u ben n id ?tsn u ß igen

p a u I t i l b e r s , (geroerbefreitjeit. 5 0 3

J u n g e n , baß er m ir b a s a r m e E ie r ein teere a m gan zen S ei be. D u bift bie Z H örberin?"

D a s roar bem m i t ftctj fä m p fen b en Z H anne 511 o ie l. (Eine folcße V erw o rfen h eit fo n n te er fein em ID eib e nicht su tra u en u n b nicht n achfagen taffen. E r w a r ja felber baburch b efchim pft. S e in e S in n e fchw anben ih m , fein teibenfchafttich erregtes B l u t w o g te in m ä ch tig er ZDetle ßum K o p fe h in a u f, feine Z H u sfeln 3ucften, ber © lu tf tr o m fein es 3 n n e r n w o llte ftdj entlaben. I D ie ein w ilb e s E ie r fcßoß er a u f bie a lte ^ r a u ju, pacfte fie m it beiben p ä n b e n fr a m p fh a ft a m J}alfe u n b ftieß bie gu rgeln b en ID orte a u s : „ZH utter, b a s w erbet 3 ß r . . .! J e f u s , ZTtaria, J o f e p ß ! "

Zxoch ehe er ben erften S a h oollen b ete unb bie ZHutter 511m ID ib erru f Sw ingen fo n n te, brach biefe ih m u n ter ben £)änben s u fa m m e n unb fa n f erbleichenb 311t E r b e nieber. E i n p ersfcß la g h atte ih rem Sehen ein E n b e gem acht. ZZun w a r er g e fo m m e n , ber DtUerlöfer, eher, a l s a lle es g ea h n t unb g e w o llt hatten.

Gewerbefreibeit,

D o n

P a u l f t l b e r s , Katibor.

rün unb lachenb fchreitet ber junge Sens burch raufchenbe IDälber, über blumige IDiefen unb faftige E äle r bahin. Überall wirb er gern aufgenommen. Zcur im oberfchlefifchen 3nbuftrie=

besirf finbet er fein £)eim. S ta rr unb öbe liegen bie grauen fjalben, auf benen nur h™ unb wieber eine fchmußige Unfrautpflanse gebeiht. ZHächtige Steinfohlenhaufen unb Schlacfenmaffen bebeefen ben E rb hoben. Kein Sercheniieb erfchallt au s ber raucherfüllten Suft; nur Cofen unb Dröhnen ber ZHafchinen oernim m t bas © hr. p ier ift fein K aum für bie luftigen Spiele bes f r ü h lin g s ; beshalb hielt er fich ängftlich hinter einer einfamen IDeißbornhecfe oerborgen, beren sarte B lüten burch ben aus ber pöhe herabfallenben K uß längft bie ^arb e eingebüßt hatten.

3m m erhin gewährte ihm biefe peefe einigen Schuß, ihm fowohh als auch bem Siebespärchen, bas bort, järtlich aneinanber gefchmiegt, g u fu n ftsp län e fchmiebete, lenserwärmte gufun ftsp län e.

„ 3 n einem halben J a h r e heiraten w ir uns" — fagte ©regor Swientef, bet ZHaurerpolier — „bas ©efchäft m it bem © aßhaus wirb gut werben. E in flotter Dtusfchanf bringt breim al fo oiel ein, als ZHaurer=

hanbwerf."

5 0 4 ; p a u l B i b e r s ,

„„D u lyaft D ir aber body in B erlin nnb Dresben viertaufenb ZTiarf erfpart"" — entgegnete J u li a :

//3 a fretltd), in fieben, langen Ja h re n . Unb bie fe ile n ftrtb and) fdyledyter geworben, ^rükyer bekam m an työlyere £ötyne. Sdyau, 3 u lfa , Du lyaft non Deinen feligen (Eltern vierttyatbtaufenb Z ltarf geerbt. Der Rojek nerlangt für bas W irts tyaus and; n u r Biettaufenb. UTeine (Erfpar=

niffe beden ben K aufpreis unb m it Deinem (Erbteil beftreiten mir bie R eparaturen, wenn bie ©ebäube and? felpr zerfdylettert unb fdyablyaft finb.

Denn Rojek ift ftets ein S au fa u s unb ^ au lp e lj gemefen, ber nichts in (Drbnung kyielt."

„„K önnen w ir aber unfer Betm ögen nid)t verlieren?"" wagte bas UTäbdyen fdyüdytern ein^uwenben.

„Zcidyt b ran 511. henken, kyätte fidy Rojek nur etwas melyr um fein ©efdyäft gefümm ert, fo w ar' er lyeut ein fteinreidyer ZTiann.

D e n f body, S o sn iß a ift n u r fünf Kilometer non ber Kreisftabt entfernt unb in gan; S osnißa gibt’s n u r bas eine W irtstyaus „ Z u r guten Quelle".

B u s bem (5arten läßt fidy etw as fdyaffen! Die Stäbter pilgern fdyaren- weis lyinaus, um frifcfje £uft 511 fdyöpfen unb ilyren Kaffee im freien ;u trinfen. B ber lyat m an benn bei Rojek etwas Bernünftiges bekommen?

Weber einen genießbaren Kaffee, nody ein trinkbares © las Bier, © lau b ’

Weber einen genießbaren Kaffee, nody ein trinkbares © las Bier, © lau b ’

W dokumencie Oberschlesien, 1903, Jg. 2, H. 7 (Stron 53-72)

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