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Sdjneiöefn unb Äufajten

2)ie abftd)tlid)en Verlegungen ber Holshflanäett unb äöalbbäume, welche fett längerer ober fürjerer 3ett al§ SEftittel ber gorftcultur unb SMbpftege »orjitgSweife in SJlnroenbttng fomnten, laffen ftd) ihrem SBefen unb 3»ed nad) in vier £)rbmtng3fäd)er trennen:

1. 5)a8 Befd)tteiben ber SBurjeln unb gwetge fowie baS 3lu§;

bred)en ber Slttgen unb ÄnoSpen an ©ämlingett unb Loben jur 6r=

Ziehung kräftiger ^Pflänzlinge in Baumfd)uten unb baS S3efc£>neiben ber Loben unb Heißer bef>ufö ihrer angemeffenen 3urid)tung für bie fofor=

tige Verpflanzung in’S greie.

2. 3)ie SBegnahnte ber unteren ©eitenäfte, auch ber Neben;

triebe geteilter SBtyfel von ben bei ben erjteit 3)urd)forjtungen fielen bleibenben ©tämmen in Junghölzern, um einen fräftigeit Längennmd)3 berf eiben ju beförbern.

3. 5)a§ Slufafieit älterer Bäume, vornehmlich in Söttttelwalbuit:

gen unb SlUeeti, theilö um beren qualitative ©tammbilbung trab

@cf)aftverlängerttttg ju begünftigen, tl;eilö um ihren Äronenfd)irnt pr Verminberttng ber Begattung attö Nücfftd)t für ben vorhanbeneit ttntera>ud)S ju verringern.

4. Sie (Entfernung befd)äbigter, franfl;after, mij3i»üd)ftger trab vertrocfnenber ©rtremitäten ber Bäume, um ber Natur bei ber Heilung ber mit biefen Hebeln tu Berbinbttng fteheuben SBunben unb Fermente Zur H^fe 3U fommen.

SBir »ollen biefe vier »ergebenen Slrten freiwilliger Bauntver=

lejjuitgen einzeln ber Neil;e nad) rücfftd)tlid) ber fte veranlaffenben Be=

»eggritnbe unb ber erreichbaren ober vermeintlichen ßwecfe, ferner in Betreff ber thatfäd)lid)en folgen, unb enblid) im ^»inblicE auf bie ftd) hieraus ergebenbett 2lnn>enbung§ = @ritnbfä|e einer eingeheitbeit (Srörte=

rung unterziehen. ©8 fei hierbei vorweg ein für alle 9 M bemerft,

baß bet allen folgenbett AusSeinanberfe&ungen Dorjugbweife bte

@t<|e,

bereit Pflaujung im forfttidjen Betriebe bie herttorragettbfte SBebeutung unter allen 8attbl;öljern beijitmeffen ift, im Attge gepalten wirb, ttnb bajj eine analoge Anweisung ber p behanbelnben @rfd)eimtngen auf anbern gaubfjoljgattnngeu fttglid) Sebennamtö eigenem ©rmeffen über;

taffen bleiben fann.

SBa0 junä$jt bie

etfie

Ätaffe biefer Verhungert anbetrifft, fo ip

«or allen ©ittgen ehtfad; Jtt conftatiren, baß fett unbenflid)en Beiten uub fo tauge atö überhaupt in unferen gorften gepflanjt wirb, ba§

Sefd)iteibett ber Pfldnjtinge regelmäßig unb faft ohne Ausnahme ge;

bräud)licp gewefen ift. Alle älteren unb neueren Anleitungen unb Sehrbücher für ben äßalbbatt erwähnen biefe fflanjenbehanblung atö notljwenbig, theilö mit übereinftimmenben SMtoett unb VerhaltungS;

regeln, tf)eitö ohne bergleid^en für erforberlicl) ju halten, atö felbftöet;

jlänblid).

©ie Pflanzung atö ©utturmethobe im Sßalbe l;at erjt im Anfang be§ «origen Sahrhunbettö fpärlid) Eingang gefunben unb befd)ränfte fiel) lange Seiten fmtburd) faft attöfd)ließlid) auf bie Befe^ung oon Seftanbälitcfen unb SBegett mit hod)jtämmigen ©id;en, obwohl fd)ott fmhjeitig bie ©inftd)t wad) geworben ift, baß bie fftonjung mit jüu=

gerat Sobcit ftd;erer fei.

©te gitrftlid) ^effenfaffelifd)e Sßerorbnung wegen beö Vaumpflan- p§ oom 22. Sag gebntarit 1724 bi'trfte eine ber erften, »on @taatö=

oberaufftcht wegen in ©etttfd)laitb erlaffeuen gorftanbau'-äSejiimmttngeit fei«. Sn bem Artifel V III berfelben heißt e§ wörtlich:

„3flad)bem nun bie fttugen Vaumpflanäen aufgegangeit (Sn ^)flans=

betten, bie im ^>erbft mit auöerlefenen ©idjclit befäet worben, wa§

febent ©ruttbbeft^er üt ©tabt uttb ©orf auf einer ganjen ober haften 5Rutl;e SanbeS oblag.), fo muß ein jeber, bamit folche nicht im Unfravtt evfticfen, fonbern befto beffer aufwad)fen, fein Sßette nicht allein fleißig ttnb fürftdjtig jäten, fonbern auch bei bitrrer ©ommerjeit, bamit fie nicht oerwetfen ttnb »erberben, nothbürftig begießen, fobattn hrer=

ndd)jt bie junge Bäume, wann fie ein wenig in bie £ ö h e fomtnen, im g rü h lin g , bamit ber @d)nitt, wegen alSbann auffteigenben © aftö bejto eher jttwad)fe, befduteibett unb sott benen übrigen A u8fd)lägen fättbent, baß fie befto fmtbiger über fid) wachfett."

AuffaUettber SBeife enthält biefe Verorbmtitg, weld;e alle einzelnen

>f)anbl)abungen bei bem f flanjgefdjäft in minutiöfer Sßeitläußgfeit attf=

führt, nicht bie geringfte Anbeutung oon ber Sfothwenbigfeit unb U *

Sehrweife beS VefdmeibenS ber ju »erpflanzenben ©tdutme, obwohl biefelbe augenfdjeinlid) nur größere ^Pflänzlinge ober ftarfe ^»eifter im

©inne hat.

S B illj, ©ottfrieb SJtofer, eine forftwiffeufdjaftltefye Slutorität im bamaligen ^erjogtt^rmt SMrtemberg, giebt in feinen „(Stunbfäfcen ber $otft=.Ceconomic de 1757" @ .5 13 folgende Vorfd)riften:

„Sie Verpflanzung ber jungen (Sicken anlangenb, fo muffen bie=

felben fobalb fte etwaö fyöfyer alö ein Sftann erwad)fen, unb gerabe ftnb, »on unten auf gleid) ben £)bft=Väumen befdjnitten, unb »on Slefien gefdubert, bie Verpflanzung berfelben aber nid)t e^er, alö biö fte ad)t biö zefyeu gttö tjod;, aud) wofyl

tyifytx

erwad)fett ftnb, »or=

genommen »erben. £)rbentlid)er weife erwdl)let man jeljt angegebene Hölje, bod) fd)lieffet biefeö nid)t auö, aud; länger get»ad)fene ©tdntme nad) Vefd)affenl>eit ber Umftdube bazu nehmen zu

fonnen."---„Hierauf unb »amt bie Beit ber Verpflanzung herbei) gefonunen, ftid)t man bie eigenen Pflanzen an bem jungen Orte, »o fte fielen, folgenbergeftalt auS: 9ftan nimt wohl in 2ld)t, baß man bie SBurjeln burd) ben ©paben ober baö @rabfd)eit nid)t alljuna^e an bem ©tamm abfd)ueibe, fonbern ftd) wenigflenS allezeit zwei unb einen halben gu8 breit »oit bem ©tamm abfyalte. muß Suter fdjarfer ©paben genommen »erben, um bie SBurjeln bamit abzuftoffen, »ibrigenfalß fold)e fonft leid)t zu ©d)anbett geftoffen unb gequetfd)t »erben fönnen.

©ivtb nun bie Söurzeln »orgefd)ttebener maffen rttnb um abgeftoffen, fo hebt man bie Pflanze, wo eö möglid) ift, uebft bem an ben SB«v=

Zein hftugeuben ©rbreid) fad)te ^erattS, befd)iteibet bie unterfte Rinnen unb anbere befd)äbigte Söitrzeln, gleich bett Öbft=Vdumeu mit einem fd)arfen Keffer »on unten herauf, baß ber @d)nitt auf bem ©rbreid)

Ztt flehen foutt, unb je mehr SBurzeln baran bleiben, befto beffer ift eS. Sft nun ber ©tatnm, fo »erfettf werben foll ziemltd; ftarf unb hod), fo mtiffen bie SBurzeln nod) weiter alö zwei gttö »out ©tamm auögeftod)en werben."

„Ser ©tamm an fid) felber oberhalb ber ©rbe, muß fauber »on allen Sleften abgepu^t, feineöwegö aber ber ©ipfel abgejopft ober bie Pflanze geföpft werben."

„Slnbere geben nod) befonbere Vorteile hierbei a u . --- — SBaun biefe jungen ©tdmmlein zwei) 3af>re gewad)fen, fo muß »on benjenigeu, weld)e man anberwdrtö »erfe&en w ill, auf bereit ©eiten bte $Penn= ober Herz=SBurzel, burd) eine fd)arfe ©d)ippe ober ©ted)=

©d)eit, fo eines falben ©d)itl)eö breit, unb ein ©d)ul; lang, etwa fed)S Soll unter ber (Srben, fd)reg Iriueinwärtö abgeftoffen, unb ber Voben wieber »eft zugetreten werben, alöbann mad)t baö ©tdmmlein

©eiteitwurgeln, anftatt ber fünft gerab unter fid) gejuben ^>erjft>urgel unb taugt in bem folgettbett gweiten Sahre jum' Sßerfe^eit, welche l)entad) fiel eher atö bie anbern jungen ©tämmletn, fo nicht alfo tractiret werben, geraden, wie bie Erfahrung gegeigt hat, unb anber=

lt>ärtö atö ein Arcanum oerfd)Wtegeu wirb."

„33iel weniger Umftdnbe aber werben erforbert, wann bie Pflange fd)on in ihrem britten ober öierten Ssa^t verfemet wirb. Hier ift atte=

mal hinlänglich nur ein 8od) »on ber ©röfe git machen, baß bie fflaitje juft hinein fan." —

6ö unterliegt hiernach wohl feinem Bweifel, baß in feiten alten Seiten baö äSerpflaugett junger Eid)eit=£oben feiten ober nie oorgefom=

■men ift.

yoh- ©ottl» ©lebitfcl)’ fhftematifche Einleitung ttt bie neuere gorftwiffeufchaft, Berlin 1775, enthalt in Bejttg auf bie „gehörigen Slnftalten beö Pflattgenö beh Eichen" nur fttrge anbeutungöweife S3er=

fialtungöregeln:

„Saö Slnj)flanjen fattit gwar mit allen wilbett Holgarten gefd)ehen, attd) felbft mit ben jungen ©aatpflangen beö £angelholgeö, mit ben (Sichen aber ift eö faß; überall unb vornehmlich befohlen. — ---SKatt pflauget attö ben (Gehauen uttb £>||terit, mau nimmt bagu unter anbern, junge Eichen oon 6, 8 biö 10 gttß l;od). ßuweilen werben fd)ott ftarfe unb 15= biö 20füßige verlanget." —

„Dhne kie Pfahlwurjel fann immer .^olg, unb gwar viel unb recht aitfehnlicheö ^>olg gegogett werben,--- nur nicht oon ber=

jenigen vorgüglichen (Gattung, Sauer, Schönheit, ©ebraud) unb greife." —

„Settett jungen Etd)ett, werben inögemein ein Saht* oor ber S3er=

pflattgtntg ihre Pfahlwttrgeln, ober betttlicher gtt fagett, eitt 'S^etl ^ untern Enbeö biefer SBurgeln fd)räg abgejtodjen ttnb ihre Äronett gleich falö gugefdmitten, wie att attbern gähnten Bäumen: weldjeö ©erfahren ber graitgofett, bie £eutfd)eit gar wohl entbehren fönnten! wie bettu ber ©ipfel oon jungen pflangeichen gar nicht nothwenbig geflutet wer=

ben muß, wie eö gefd)iel>et, wenn man nur mafttragenbe Bäume barauö giehen w ill, auch mfyt abgenommen werben barf, wenn fte

©tammholg geben feilen. Sitte übrige hierher gehörige tlmftänbe,

»oeld)e behnt Slnpflangen beö wilbett £olgeö Sicht gu nehmen ftnb, giebt theilö ein gttteö 5Rad)benfen, theilö ftnb fte in fehr oielett @d)rif=

ten, weitläuftig genug unb faft biö jttm Efel wteberholet, unb bie

»ermeintlichen Äihtfie, oon welchen man babei) bie meifiett völlig miffen fann, ftttb attd) nicht oergeffeit." —

%.

21, S , Doit Butßöborf be^attbelt in ber „Anleitung jur fixeren ©rjieljung bet einljeintifdjcn unb ftemben fioljatten, Berlin 1787", welches SBerf ber Slutor felbft in feinem 1790 erfd)ie=

neuen jjforflljanbtiudi, Sh- I S . 475, als ein flafftfdjeS Sehrbud) be=

jeidjmet, bie „ (§3efd>äfte bei) ber eigentlichen Auspflanzung" fcljr auS=

führlid). Nad)jtef)enbe SluSjüge gewähren aud) £>ettte nod) an unb für ftd) ein befonbereS Sntereffe:

„Slnweifuitg, jitr Be^anblung ber SBurjetn (in ber ©amenfd)ule):

--- SJtan nimmt ber M rje »egen, foötel Pflanzen in eine

$anb alö man faffen famu unb oerfcfytxeibet mit einem Sftahle fämmt;

liehe 2Burzelfpi£en; fronet aber ber jungen Seitenwurzeln mit aller Borftd)t. Siefe Operation ift fo gelinbe, baß ber 2lbfd)nitt fd)oit in Vierzehn Sagen nad) bem Austriebe ber $ flanke verteilet. Bei älteren Stämmen, unb folglich bitfern SBurjeln hingegen, fann er nie zuzeiten, ehe nic^t weiter freffenbe gättlnif in bie SBunbe gefommeit fein follte.

---Sollte man einwenben: ©8 fet> überhaupt ben Bäumen fd)äblid), wenn fte an Verlängerung ber Herjwurzel geljinbert würben;

btefe von mir vorgefdjtagene Operation wäre alfo bebenflid); fo führe idj bagegen zu ©emütlje: baß entweber fein Baum gepflanjet — ober biefe Operation vorgenommen werben mitffe." (Slnweifung für bte Baumfdjule:) „JDie, bet) ftarfem SBachStbum wohlgenährter unb ge=

warteter Pflanzen auStreibenben Söaffer=Steifer unb hoppelten ©tpfel, ftnb ben jungen $)flanjen h H fi nad)theilig, inbem ber Srieb ber ©äfte ju fetyt verteilet, unb att unredjte Orte geleitet w irb .---3)iefe müffen im SKonath Sulty — weber früher ttod) fpäter; bie hoppelten

©ipfel att ben Sftabelhölzent aber — im SSinter abgefetynitten werben,

@o nad)theilig übrigens ba3 ungefd)tcfte Befä)tteiben unb Berfiümmeln ift, fo nothwenbig werben in biefett gälten vernünftige unb gefdjiifte Operationen fet;tt.--- Um fd)äftige Bäume unb gutes Holz 3U ergiehen, muß ber 3Bad)8thum auf feinerlei Slrt aufgehalten unb ge=

hemmet, fonbern vielmehr vernünftig erleichtert werben, ©beit be8= wegen, ftnb an allen foldjeit Stämmen, bte Operationen unb Äönfie;

le^en fd)äblid), burd) welche bte gehörige Ausbreitung ttnb Bervtelfäfc tigung ber SBitrgelit unb bie Berftärfung beS StammeS hintertrieben wirb. SBohlerjogette, mit häufigen SBurjeln, Blätterteigen ttttb jtarfen fegelhaft zulaufenbeit Schäften »erfehene Baumfd)ulenftämme, werben an bem Orte ihrer Befitmmung, ftcher

anwachfett.---©8 bleibt betym Befchneiben, ber ftd) in ber Baumfdjule ju weit au§=

breitenbeit ßweige immer nod) bie grage: ob man fold)e bidjte am Stamme ober in ©ntfernung von bemfelben abneh'men

müffe?---— ©8 läßt ftd) herüber bod) allgemein beftimmen, baß alle SBaffer=

reifet', weldje eine tt>tberuatürltd)e Slbfottberttttg ttnb SluSbreittutg ber

©äffe üerattlaffen, ganj bidjte an bem ©tamme im Sttlt; abgefdmttten werben ntüffen, bamit bafelbft feine »eiteren ©Höflinge erfreuten, itnb bie Sßmtbe — balb völlig rein unb eben »erteilen fönne, bevor ftd>- be^ anfyaltenber Sfläffe itnb fdjwädjetem äSad)8tlmme — gäulnifs aufefcen, unb bem ©tamme fd)äb(id) werben fönne. Satungegen aber, fyat mau ftd) nad) vorder bei)gebrad)ter sftotljwenbigfett ber Bweige unb Blätter, wot)l ju hüten: auf biefe Söeife — mit ben überflitfftg fd)ei=

itenbett ßwetgen ju verfahren. Seren fd)lettnige Slbfonberttng vom

©tamme, bewirtet fofort eine ©tocfitng ber (Säfte, weld)e hö<hft nad)- ifyetlig ijt, ttnb ba§ SSerhÄltnif im Bugauge ttnb in gortftfyaffung ber 5M)ritng§mtttel auf^ebet. ©ollen unb müffen bte überhängenben Bweige abgefdmitten werben, fo mufj e§ nie gleid) auf einmaljl, — bei feinem aber — bid)te, fonbern wenigftenö einer guten Suerhanb breit vom ©tamme unb jwar im ©omrner nad) voUenbetem Triebe gefdjeljen. <£§ werben auf fold)e Strt nod) flehte Sftebenjweige unb Blätter bleiben, welche ba§ SRöt^ige von attfien beö Sftadjtö einfaugen, bet) Tage aber baö Ueberflüfftge verbunden, aud) itt ber Söurjel, bte erforberlidje anjiehenbe Äraft unterhalten fönnen. — 33ety ben boppel:

ten ober ©abelgipfeln, finbet ein fttnfilid)er ^aubgriff, ju geraber @r=

jiefyung beö bafelbft einen SBinfel bilbenben ©djafteö — an jungen 23auntfd)itlenftämmett ©tatt. ©obalb ber eine ©ipfel nic^t glatt am

©tamm, fonbern eine £artb lang abgefd)nitten worben ift, fo fann baö abgejhtfcte, unb baburd) fteifer geworbene @nbe mit bem bleibeitben

©tyfel gufantmeitgebogen, unb mit Saft verbunben werben: woburd) ber ©nbjwecf in fttrjer Beit erreicht ift. SltSbenn erft, fann man im 3uty barauf bett ©tumpf bidjte vom ©d)afte wegttelnnett, unb baö Ueberwad)fen ber SBttnbe erwarten. @ben fo, werben aud) bie ein=

geftu^ten Bweige nur nad) unb nad) glatt hinweg genommen, unb bte baljer entftefjenben Söunben verheilet.--- 33orftd)ten bet)nt 2tuö=

fjeben ber Battmfd)ulenpflanjen:--- Sa baö gute ©ebenen auf ben 3teid)thum ttnb bie gute Befd)affenfyeit ber SSurjeltt beruhet; fo verfielet eö ftd) von felbft, bap nidjtö verfitzet werben bi'trfe. Matt fdjneibet balter nur bie betyttt Slttögraben, o£>ttgead)tet aller angewenbe=

teu 33orftd)t — bemtod) irgenb befd)äbigten SBttrjelit bergeftalt fd)räge jtt, baf) ber Slbfd)nitt nad) unten f)in weife. Sie SRabelföIger werben gar nid)t befd)nitten. Bei) ben Sattbl)öljern aber, werben nur bie langen Bweige biö auf l 1/* gttf vom ©tamme ab — eingeftu|t;

ttnb ber 3lbfd)nitt wirb gleichfalls von unten nad) oben gefü^ret: fo, baß bie ©ottne nidjt auf bie SBttnbe brennen fönne; bie oberjten für=

jern Bwetge, fo wie bie ©ipfel, ftnb aber gänjlid) ju verfdjonen."

®aS Sompettbium ber nieberen gorftwiffenfchaften »on © . $t.

Ätaufe, Berlin 1806, fagt in bem fünften Abfd)ititt üou ber Unterbai:

tung ber Söälber burd) Holzanbau:

„©oll bie Pflanzung üon Nufjen fetyn, baS l)ei|t, follett burd) biefelbe nutzbare Bäume erzogen »erben, fo muß auf bie ©rjieljuttg ber Pflanzflämme alle Sorgfalt angewenbet werben. SCRan erzieht fte bafyer in befonberS baju beftimmten unb forgfdltig gefdjonten gorft:

örtern, weld)e man mit bem Nahmen Äämpe gemeinhin

belegt.---— SSBirb nun bie Verfejjung in ben pflanzfamp mit Vorftd)t unter:

nommen, bei ber Auspflanzung in« greie gleid)falls mit Vorfid)t »er:

fahren,--- fo faun mau --- — ftd) eineö guten (Srfolgeö

»erfriert galten.--- Bei biefer Verpflanzung muffen bie ©eiten:

wurzeln fo wenig wie möglich befdjäbigt, bie Pfahlwurzel aber, wenn bie Holzart foldje t>at, muß mit einem fd)arfen Keffer abgefürjt wer:

ben, bamit bie SButtbe um fo leidster üerheile."

Bon einer Befd)neibung ber Aefte au ben Pflänzlingen ift in bem ganzen SBerfe nict>t mit einem Söorte bie Sftebe, unb fd)eint biefelbe für nicht erforberltd) gehalten worben zu fein, zumal ba eS fd)ließlid) l>eißt:

„S)er gute gortgang ber Pflanzftämme hängt alfo fefyr üon biefer Borbereitung in pflanzfämpen ab, aber nid)t weniger ©nfluß ha|:

barattf ber Berbanb, in welkem fte inS greie auSgefe|t werben. Bet bem ©ränge ber ©äfte nad) ben ©piijen ber jungen Sriebe liegt e§

in ber Natur eines jeben BattmeS, baß ber Srieb in alten Bweigeit gleid) groß ift, unb baß bie Ausbreitung auf ben ©eitert mit bem Srieb in bie ©d)ritt hält, wenn nid)t ein natürlid)eS Hinbernijj bie Ausbreitung in bie Aefte htnbert. ©iefeS Hinberniß fann nur ba:

burd) oerfd)afft werben, baß bei ber Verpflanzung bie ©ntfernung fo gewählt werbe, baß ftd) bie ©tämme balb erreichen unb fo ftd) ein:

anber in bie $öhe treiben." —

© , £♦

§artig

ift ber erfle gorftwirth, weld)er in bem f(afftfd)cu

Sc^rBud) für $örjiet,

3. Aufl. 1811, eine grünblid)e unb erfd)öpfettbe Vorfd)rift zur. Behanblung, inSbefonbere zum Befchneiben ber zu »er=

fefcenben Pflanzftämme liefert. ©ie betreffenbe Anleitung

bat

ftd) fed)8zig 3ahre lang als ftehrgrunbfafc erhalten unb bewährt unb ift bei ber neuen Bearbeitung biefeS alten muftergültigen SBerfeS sott B . Borggreüe, Berlin 1871, faft unoeränbert übernommen worben.

©ie bezüglichen Jpartig’fdjen Siegeln mögen h^r in ihrer urfprüttg:

lid)en gaffung unoerfürjt folgen:

„SBenn bie Pflänzlinge oorftd)tig aitSgegraben worben ftnb, fo müffen fte nun aud) an bett Aeften unb Bürzeln befctmitten werben,

Sollte matt biefeö unterlaßen, fo würben bie bttr<p Slttörobett abge*

fügten SButaeln ben Stefan bie erforberlicfye Sprung nid)t Derfdjaffen fönnen. ©ö würbe fid) baljer ber wenige ©dft tu beit mit Dielen äeftnt befehlen Pflänzling fo fel>r »erteilen, bap bie ©aftgefäpe faitm l)alb auögefüllt werben fömtten. ©ieö würbe ©todEung ber ßirfulation beä ©afteö unb allmäljltgeö Hinwelfen ber Pflanze 31.tr golge l;aben.

ÜlucE) würben bie betytn Sluögraben mit ber ©pate abgeflod)eitett unb bep Slbjtid) gröptentljeilö gequetfd)teu Sßurjelit Mulnip arifefcen, we=

nigftenö ntdjt fo leid)t überwad)feit itnb nid)t fo Diele neue SBurjelit auötreiben, alö wenn fte Dorier mit fdjarfeit Snftrumenten befd)nitteit morbeit ftnb. — ©ö ift baf;er nötljig, bie SBttrjelit Doit ben gequetfd);

ten feilen zu befreien, unb Don jebeut Pflänzling fo Diele Slefte ab=

3ufd>neibett, biö man glaubt, bap bie SBurjeln im ©taub fetyett, ben Stamm oorerft weitigftenö notdürftig p ernähren. 33e^> biefem 58e=

fd)iteiben, wobet) man ftd) ber befannten fntmmen Baum K e ffe r be=

bient, gibt man jeber SBurzel Doit unten fjerattf einen frifd)eit fd)rägeit (Schnitt, uub wenn biefeö gefd)el)en ift, fo nimmt man an jebem

©tämmd)en bie unterften Slefte

ganj nal; am ©clmftc

weg, unb jhtfc't bie übrigen, Doit unten herauf, fo weit ab, biö matt glaubt, bap ein (Ktffenbeö Ber£)ältnip zwifd)ett bem ©tamme unb ben SBurjelit ©tatt ftnbe. ©ö fönnen bal)er biejenigen Pflänzlinge, weld)e Diele unb gute SBnrjeln Ijaben, ntefyr Slefte bemalten, alö foldje, bie mit fd)led)teit ober wenigen Söurjeln verfemen ftnb. Unb eben fo fliept aitcl) auö jenem (Srfaljritngöfatje, bap Pflanzlinge, bie auf mageren Bobeit gefegt wer=

ben follett, fiärfer au bett Sleften befd)uitteit werben müffen, alö fold>e, bie iit guten Bobeit gepflanzt werben. — ©iefeö Befd>ueibeu ift be$ allen Pfldnz=

Itttgeit nöt^ig uttb ttüjjltd), wenn fte betyrn Sluöfyeben SBttrzeln eingebitpt fyabeti. Äann ber Pflänzling aber mit all feilten SBitrzeln Derfeljt werben, fo ift baö Befd)neiben ber Slefte nid)t nöt^ig» ©od) wirb eö

mt|Itdj

fet>n, weil jebe Pflattje uad) beut Berfeljen fränfelt, unb Doit beit erft in bie ©rbe gebrachten SBttrzeltt nid)t fo Dollftäitbig genährt werben famt, alö wenn bie|e erft wieber völlig angewacl)fett ftnb. —-

mt|Itdj

fet>n, weil jebe Pflattje uad) beut Berfeljen fränfelt, unb Doit beit erft in bie ©rbe gebrachten SBttrzeltt nid)t fo Dollftäitbig genährt werben famt, alö wenn bie|e erft wieber völlig angewacl)fett ftnb. —-

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