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Srtftrgaitß S u riftifd je äöocpenfcptift. 35

bie Berbreitung feiner Behauptung über bag angebliche, ben

©runb beg bermeintlicpen Scpabengerfapanfprucpg bilbenbe Verhalten beg Mägerg unterfagen Woßcn. Senn bag Verbot ift mit ber ©rWägung begrünbet Worben, baff ber Beflagte fiep eine? ben Mager fcpäbigenben Berftopeg gegen ein Scpitp»

gefep im Sinne beg § 823 B © B ., nämlich gegen § 186 S t© B ., fcpulbig machen Würbe, trenn er bie nicht erWeiglid; Waprc Satfacpe fernerhin behaupten Iroßte, bah ber Kläger fich ihm gegenüber beS Betrugeg ober beg 33erfto^e§ gegen bie guten Sitten fcpulbig gemacht habe, ©g iann h^rnadC; in §rage fommcn, ob bag bon ben Borinftanjen auggefprocpene Berbot in einer entfpredpenb eingefdjränften Raffung aufred;tjuerpalten ift. Sag ift ju berneinen, ©ine Unterlaffunggflage jum Schule gegen Wiberrecptlicpe Störungen unb ©ingriffe ift nach aßgemeiner älnfidpt junäcpft ba gegeben, tro bie Beeinträchtigung eineg Slecpteg ju beforgen ift, bag unter ben Begriff beg

„fonftigen Slecpteg" im Sinne beg § 823 2lbf. 1 B © B . faßt.

Sie ©hre gehört aber treber ju ben im § 823 Slbf. 1 B@B.

aufgejäplten Sebenggiitern noch äu ben „fonftigen Siechten" im Sinne biefer Borfcprift, bie Beforgnig ihrer fünftigen Be»

einträdjtigung bermag baper einen quafinegatorifchen 2fnfprucp auf Unterlaffung, fotreit berfelbe einen ©ingriff in ein abfoluteg Stecht beg Mägerg boraugfept, nid;t ju begrünben. ©ine Mage auf Unterlaffung trirb ferner aßgemein gugelaffen, trenn burd) einen ©ingriff in ben aßgemeinen Siecptgfreig eineg anberen, ber fubjeftib unb objcftib ben Satbeftanb einer unerlaubten

§anblung erfüllt, ein ben Mager bauernb fchäbigenber $uftanb gefchaffen ift unb biefer $uftanb burep ben gtoang ju r Unter»

laffung treiterer Störungen befeitigt trirb, fo baff bie Unter»

laffung bie Söieberperfteßung beg früheren guftanbeg im Sinne beg § 249 B © B . bebcutet (Kommentar bon Sleicpggericptgräten

¿um B © B . Borbem. 6b bor § 823). Ob aug biefem ©eficptg»

punfte bei bem Borliegen befonberer Umftänbe eine Silage auf Unterlaffung fünftiger ©hrenfränfungen begrünbet trerben fönnte, mag bahingefteßt bleiben. 3 m gegenwärtigen $aße fehlt eg jebenfaßg an ber nottrenbigen Boraugfepung, baff burep eine unerlaubte §anblung ein bauernb fdfäbigcnber guftanb gefc£;affen ift, beffeit Befeitigung mit ber Unterlaffunggflage geforbert trerben fönnte. Sie Behauptungen, burd) traebdEre fich ber Mager in feiner ©hre gefränft fühlt, finb bon bem Befragten bigper lebiglid) in jtrei an ben Kläger geridßeten Briefen ¿ur Begrünbung beg barin erhobenen Scpabengerfapanfprud;g auf»

gefteßt. ^nerburep ift Weber für ben Kläger ein Sd^aben ent»

ftanben nod) gar ein bauernber fchäbigenber $uftanb gefdjaffen.

Sag St®, hat freilid) in Wieberpolten ©ntfepeibungen eine Unterlaffunggflage auep über bie borftepenb angegebenen

©renjen pinaug gugelaffen unb angenommen, bah äne Unter»

laffunggflage fepon bann gegeben ift, Wenn ein obfeftib Wiber»

recptlicper ©ingriff in irgenbein gefepßd; gefdjmpteg Slecptggut ju befürchten ift, gleid;biel ob ber ©ingriff ben Satbeftanb einer unerlaubten .fjanblung erfüßt ober niept (Si®. 60, 6 ; 61, 366).

Siefer aucp in neueren ©ntfepeibungen feftgepaltene ©runbfap ift feboep bapin eingefepränft Worben, bah bie Unterlaffunggflage bann berfagt Worben ift, Wenn bag öffentliche Sledjt einer gibil=

red;tlid;en Berfolgung entgegenftept. Sieg ift ingbefonbere in ben 3'äßen angenommen Worben, in benen bie .fjanblitng, beren Unterlaffung mit ber Mage bedangt wirb, burep ein Strafgefep

unter öffentliche Strafe gefteßt ift (Si®. 77, 217). fjiernad) Würbe gegen eine Berbreitung eprenfränfenber, unter bie §§ 185 big 187 St@ B. faßenber Behauptungen ein Scpup im SBege ber gibilvedptlicpen Unterlaffunggflage niept gegeben fein. Sag SI®. pat ¿War bie $rage aufgeworfen, ob etwa eine Unter»

laffunggflage in ben fräßen ¿ujulaffcn fei, in Welcpen bie Strafverfolgung boßftänbig ber SBißfür ber bedepten ?ßribat=

perfon überlaffen ift. ©iner ©ntfepeibung biefer bigper offen»

gelaffcnen $rage bebarf eg gegenwärtig aber ebenfoWenig Wie einer Prüfung naep ber Stiftung, ob eine üßkiterberbreitung ber Behauptungen beg Beflagten geeignet fein fönnte, Slacpteile für ben ©rWerb beg Mägerg perbeigufüpren unb aug biefem

©runbe im §inblid auf § 824 B © B . eine Unterlaffunggflage ju reeptfertigen. Sie Unterlaffunggflage fept in jebent gaße boraug, bah ein objeftiü Wiberrecptlicpcr ©ingriff in ein gefeplid;

gefepüpteg Sfecpt ¿u befürchten ift, fie bejWedt ben Scpup gegen bropenbe Wiberredptlicpe Beeinträchtigungen eineg Slecpteg. Ser Kläger muh baper ¿ur Begrünbung beg Unterlaffungganfprucpg Satfadjen barlegen, Weldje einen fünftigen ©ingriff in fein gefepüpteg Siedet Waprfcpeinlid) maepen (Si®. 77, 217; 78, 210) unb bie Berurteilung auf bie Unterlaffunggflage erforbert bie geftfteßung einer auf Satfad;en fid; grünbenben 2öaprfd)einlid;=

feit für eine fünftige Beeinträchtigung, ©ine berartige $cft=

fteßung pat bag B ® . niept getroffen. S . c. S ., U. b.

з. Oft. 12, 153/12 VI. — Berlin. [M ]

24, §§ 826, 831 B ® B . $ ur 3?rage ber SittenWibrig»

feit eineg Bopfottg. Haftung niept recptgfäpiger Bereinc für fjanblungen iprer Organe.]

Sie Mager übten früher felbftänbig bag BäcfereigeWerbe in Breglau aug unb gehörten ber bortigen ßwangginnung an.

3m Sluguft 1906 unterbreitete bie beflagte SRitgliebfcpaft Breglau beg Berbanbeg ber Bäder Seutfcplanbg ben Bädermeiftern in einigen Stabtbejirfen Breglaug eine Sleipe bon gwrberungen, и. a. bag Bedangen, bah »bei ©infteßung bon ©efeßen biefelben nur burep Bermittelung beg 2lrbeitgnacpWeifeg beg Bäderberbanbeg ¿u bejiepen feien". Sie Bädermeifter foßten fiep pierju fcpriftlicp burep Unterjeidpnung eineg Sieberfeg ber»

pflicpten. Siefem Bedangen Würbe bie Sropung pinjugefügt, bah bie fDlitgliebfcpaft Breglau mit llnterftüpung beg beflagten

©eWerffcpaftgfarteßg bie fottfumierenbe Bebölferung Breglaug beranlaffen Würbe, nur aug jenen Bädereien Badwaren ¿u faufen, Weldje eine jufriebenfteßenbe ©rllärung abgegeben patten.

2tlg eine gröpere 3lnjapl bon Bädermeiftern fiep Weigerte, bem Slnfinnen ber beflagten SJiitgliebfcpaft f^olge ju leiften, Würben in einer Sfeipe bon öffcntlid;en Jfunbgebungen bie Arbeiter Breglaug feiteng ber Beflagten anfgeforbert, bie ©efepäfte biefer im einjelnen nampaft gemadßen Bädermeifter, barunter aud;

biejenigen ber Kläger, bei ihren ©infäufen ju meiben. Sie Mager Woßen pierburep einen gropen Seil iprer Mmbfd;aft eingebüpt paben unb fcplieplicp fogar in bie SlotWenbigfeit ber»

fept Worben fein, ipre ©efd;äfte gänjlicp aufjugeben. Sie ber»

langen bon ben Beflagten ©rfap beg ihnen pierburd; erWad;fenen

©chabeng. Sag £©. Breglau pat burd) Urteil bom 16. Slpril 1910 ben 2lnfprud) ber Mager bem ©runbe nad; für geredß»

fertigt erflärt. Berufung unb Siebifion finb jurüdgeWiefen:

Ser Siebifion ift jujugeben, bap bie 3lnWenbung beg § 823 Slbf. 1 B © B . im borßegenben gaße erpeblidjen Bebenfen

36 3 u r iftifd ;e 3Soc£)enfci)rift. M 1. 1913,

unterliegt. Sfßerbing? fönnen Störungen unb Vceinträchtigungen, toelcfie fid; unmittelbar gegen ben Veftanb be? ©etocrbebetricbe?

richten, al? eine unter § 823 Slbf. 1 33© V . fatienbe Ved;t?=

berte^ung angefel;en toerben. 3 n§befonbere ift aud; in bem bom VerSf. in Vejug genommenen Urteil be? erfennenben Senat? (91®. 76, 46) au?gefül;rt ioorben, bafs bei Vofdottierung einer ©afttuirtfcf;aft in bem Einbringen ber Veranftalter be?

Vopfott? ober ber bon ifmen aufgefteKten ^often in bie 2Birt=

fcC;aft, in ber ®rofmng mit ©etoalt für ben galt iijreS Ve=

treten?, in bem 2iuf^>fiangen ber Vcpfottpoften bor ber ®üre be?

Soial?, enblid; in tätlichen ßirttoirfungen auf bie Vefucher ju bent IJtoed, fie bom E in tritt abjufyaiten, unbebenflich ein unmittelbarer Eingriff in ben ©etoerbebetrieb be? SBirtc? unb ioenn ju biefer Veeinträdjiigung fein 9ted;t beftanb, eine nad;

§ 823 2lbf. 1 V©33. jum Sd)aben?erfat5 berfoflic^tenbe £anblung ju finben fei. 3m borliegenben Faß haben ficf; bie SBeilagten bagegen barauf befd;ränft, burd; Sefanntmacfmngen in Leitungen unb Flugblättern bie 2frbeiterfunbfd;aft bon ben ©efd;äften ber Kläger feenhaften. Einen großen Seil ber dunbfd;aft haben bie Kläger noch bemalten — bem Kläger ip. blieben jloei d ritte l feiner dunbfd;aft treu — , toenn fie and; geltcnb mad;cn, baff ifyre ©efdjäfte fcbliefslid; nicht mehr rentabel geblieben feien.

®a bie Kläger überbie? auf bie dunbfd;aft ber ferngebliebenen Arbeiter fein Siecht Ratten, fann e? immerhin fraglich erfdfeinen, ob jene Eintbirfung ber Veflagten fchon einen an ficf; rcd;t?=

foibrigen Eingriff in ein gefehlte? 9fedd?gut ber Kläger enthielt (3 ® - 09, 1096, Step. V I 28/08). ®ic F rflge fann aber auf fid) berufen bleiben, toeil c? f)ier nid;t erforbcrlid; ift, auf ben

§ 823 2lbf. 1 33(3593. jurüd^ugreifen, bielme^r bie Veftintmung be? § 826 33©33. ben Klägern in au?reid;cnbent SJtajje Sd;ut$

getoährt. ®a? V ® . erachtet bie älntoenbung ber legieren 33orfd^>rift hier um be?toiHcn für au?gefd;loffen, trcil bie be=

flagten nid^t rechtsfähigen Vereine für bie bon if;ren Vorftänbcn au?gegangene unb geförberte Vopfottierung ber ©efd;äfte ber Mager nur auf ©runb be? § 831 V © V . beranttoortlid; gcmad;t toerben fönnten, § 831 aber ein objeftib recht?toibrige? ®un be? ju einer Verrid;tung Vefteßten borau?fe|e, ba? burd;

§injutreten eine? Verfdjmlben? be? ©efd;äft?f)crrn ¿u einer unerlaubten ^anblung iocrbe, unb be?l;alb in allen benjenigen Säßen unantocnbbar fei, in toeld;en ein fjanbeln erft burd; bie fubjeftibe 2Bißen?rid)tung ber befteßten iperfon überhaupt red;t?=

ioibrig Iberbe, tbie nad; § 826 V@V. ober nad; § 823 2lbf. 2 V@V. in Verbinbung mit § 263 S t© V . ®a? 0S® . bezieht fich hierfür auf bie in 2Barneper?3., Erg.--Vb. 1909 9fr. 484 abgebrudte Entfdieibung be? St®. bom 7. Funi 1909, Step. V I 344/08. 3n biefer hat fid; ber erfennenbe Senat aßerbing?

in bem angegebenen Sinne au?gefprod;en; aßein biefe 2lnfid;t ift bereit? in bem Urteil bom 12. 2lpril 1911, Step. V I 576/10 (3 ® . 11, 58427) feiten? be? Senat? tbieber aufgegeben. 3 n festerem Urteil ift au?gefül>rt, bie Erfa£pflid;t be? ©efd;äfi?-- fyerrn für ben feiten? be? «Befteßten in 2fu?füf»rung ber iftm übertragenen Verrid;tung einem dritten toiberrechtlich jugefügten Staben finbe jtoar barin ihre ©renje, baff ber ©efcf»äft?f>err nicht für fcfmlbhafte Vermögen?befd;äbigungen burd; feinen 3(n=

gefteßten hafte, für bie er, toenn er fie felbft begangen hätte, nicht haften toürbe, toeil eben ba? 33(3550. eine aßgemeine Haftung für fdmlbhafte Vermögcn?befd;äbigungen nid;t fennc;

im übrigen träte aber, ba ba? ©efct5 nid;t unterfd;eibe, bie Erfat^flidEjt be? ©tfd;äft?i)errn für feinen Slngefteßten nad;

SJtajjgabe be? § 831 unbefchränft ein. Eine anberc Frage fei e?, ob eine öorfätßiche ober argliftige .öanblung be? 2lngefteßten, fofern nicht gerabe ber ©efd;äft?hcrr ben Auftrag baju gegeben habe, ober bie fjanblung in feiner 2Bißen?richtung liege, noch al? bon bem 3?ai;men ber bem 33efteßten übertragenen 3Ser=

riddung umfpannt angefefjen toerben fönne. Vegrifflid) fei bie?

nicht au?gefd;loffen, toeil e? nad; § 831 nur barauf anfomme, ob ber 33efießte ben Schaben (objeftib) in 2lu?fül>rung ber Vcrrid;tung gugefügt habe, unb nicht, in toeld;er 2lbfid;t er bie Verrichtung au?gefüfirt habe. E? fei be?halb im einzelnen Faß ju unterfuchen, ob bie borfätßiche foanblung no^ in ben drei?

ber Sßajjnahmcn faße, toeld;e bie S3errid;tung barfteßen, ob fie innerlid; mit ihr jufammenhänge unb nid;t ettoa nur bei

©elegcnheit ber Verrichtung üorgenommen fei. ©eht man üon biefer 2Iuffaffung, an toeld;er feftjuhalten ift, au?, fo ftel;en ber 2lntoenbung be? § 826 33©V. im borliegenben Faß grunb=

faßliche Vebenfen nicht entgegen. 2Iu? ben Fcftfteßungen be?

angefod;tenen Urteil? ift ju erfchen, bafi bie SKitglieber ber Vrcelaucr 3ai;Ifieße mit ihrem Vorfi|enben 9Jf. über bie Ver=

l;ängung unb Durchführung be? 33ohiott? burchau? einberftanben toaren unb ba^ fie namentlich and; ben Jtohalt unb bie Ver=

breitung ber Flugblätter gebißigt haben. Ebenfo hatte ba?

©etoerifd;aft?farteß bie Unterftühung be? Votdott? befd;loffen unb toar mit beffen Fbrberung burd; ben bon ihm befteßten 2iu?fd;ufs unb mit ben getoählten SJütteln einberftanben. §ier=

nach lag bie Verhängung be? Vol;fott? unb bie 2(rt feiner

®urd;fül;rung burchau? in ber 2ßißcn?rid;tung ber Vetlagten, fo ba^ für einen Entlaftung?bctoei? au? § 831 V © V ., ben fie übrigen? auch nicht angetreten haben, fein 9taum blieb. E?

fragt fid; baljer nur nod;, ob bie tat[äd;Iid;en Vorau?fe|ungen für bie Sintoenbung be? § 826 V © V . hier gegeben finb. $a?

V ® . geht im Eintlang mit ber 9ted;tfpred;ung be? 91®. babon au?, bajj ber Vof)iott im toirtfd;aftlid;en dampf fein unerlaubte?

93fittel ift, fofern ber baburd; erftrebte 3 ß>ed berechtigt ift, bie 2(rt feiner ®urd;fül)rung fidh in ben ©renjeit be? 3 ‘ßäffigen hält unb ber burch ben Votdott angerid;tete Schaben, ber nicht ju r bößigeit Vernichtung be? ©cgner? führen barf, in feinem Sßtijtoerhältni? ju bem erftrebten 3 iä fleht. Ser Vorberrid;ter gelangt bon biefem Stanbpunft au? ju bem Ergebni?, ba^ ber 3tocd be? Votdott?, fotoeit er barauf gerichtet toar, bie SDteifter ju r Untertoerfung unter bie Fcrberung ber au?fd;lief;lid;cn Ve=

nu|ung be? Verbanb?arbcit?nad;toeife? ju ätoingen, fütentoibrig toar. ®ie? fann nad; bem feftgefteßten Sad;bcrl;alt nicht für rechtsirrig erachtet toerben. Von ben 4 Federungen, bie bie 3TiitgIiebf<haft an bie Vädermeiftcr gerichtet hatte, toar nad;

ben 2lu?führungen be? Ver3f. bie gtoeite auf Einhaltung ber gefe|Iid;en Veftimmungen be^üglid; be? 2frbeit?berhältniffe?

nicht?fagenb unb bie ®ritte auf ©etoährung einer freien üRacht an ben heh«n Säertagen gegenftanbslo?, toeil bie Vieifter ben

©efeßen bie freie 9fad;t längft Betoißigt hatten. ®ie erftc Forbcrtmg nach Vefchäftigung ber bem Verbanbe angehörigen

©efeßen fei an fid; guläffig getoefen; fie fei aber unguläffig getoorben burdh ben ¿ufammenhang mit ber vierten Forberung, toonach bie iOieifter fich öerpflid;ten foßteu, n u r burd; Ver=

mittelung be? Vcrbanb?arbcit?nad;toeife? in gidunft ©efeßen

42. 3af)rgang. S u r iftifd e SBocC;enfdprift. 37

anjuneljmen. ®enn bcibc Federungen jufammen feien barauf hinauSgefommen, bafj bie SDieiftcr fortan überhaupt nur nod;

©efeßen anfteßen bürften, bic bcm ®eutfd;en VäderOerbanbe angehörten. M it Siecht hat baS DS®. bieS Verlangen junädft fc^on aus bern ©runbe für fittenWibrig erilärt, Weil baburd;

aße nicf)t ber Drganifation angehörcnben Vädergefeßen grunb*

fä^Iii^ bon ber ©inftcßung bei bcn Meiftern auSgefd;loffcn Würben. Mag eS aud, Wie bie Stebifion geltenb mad;t, einer

¡yntereffengemeinfcbaft nid;t bcrWel)rt fein, für bic Unterbringung ihrer Mitglieber jit forgen, fo fann eS i§r bod; nicfpt geftattet Werben, bie ©efdäfte ber Vädermeifter mittels beS VopfottS auf baS fdWerfte ju fdfäbigen, blofi um il)rc Drganifation zu ftärien unb bie nidtt organifierten ©efeßen zu benachteiligen.

®a§ Wahre $ie£ unb ber cigentlid;e gWcd ber VcWcgung War nämlid), tuie ber VerV. feftfteßt unb bic Vcflagtcn auch gar nicfit in Abrebe ftcßen, bie Ausbreitung unb Stärfung ber Drganifation. ®er Vcrbanb ber Vädcr unb VerufSgenoffen

®eutfd;IaubS hatte bahin feine nennenswerten ©rfolge in VrcSlau aufjutoeifen. Von 600 bis 700 ©efeßen gehörten ihm hödjftcnS 150, nach Angabe ber Steiger fogar nod; biel Weniger als Mitglieber an. ®er ©efeßenauSfcfmjf ging mit bem 3 mumgSborftanb Hanb in §anb. ®ie3 Verhältnis foßte nach ber Abfid;t ber Veflagtcn aufhören. 3 U biefem $Wcd Wiinfd;te bie beflagte Mitgliebfd;aft beS ®eutfdcn VäderberbanbeS ben ArbcitSnadWeiS auSfchliejßid) in ihre §änbe $u befommen.

Vcljcrrfdte fie biefen, fo Waren famtliche ©efeßen gezwungen, fich ihr- anzufdiliefien, Wenn fie in VreSlau Arbeit finben Wüßten.

®amit Wäre aber jugtcich auch bie M a d t ber Innung gebrochen geWefen unb bie beflagte M itgliebfdaft in bie Sage gefommen, ben Meiftern bie ArbeitSbebingungcn norjufchreiben. $ u r Aus*

iragung berartiger ir>irtfdpaftlic^er unb fokaler Madtfragcn barf aber ber 93oSpEott nicht berWenbet Werben. (SSirb nod) näher begrünbet.) ©2 fommt baju, baf; im borliegenben Faß bie Vädermeifter Mitglieber einer gWangSinnung unb bnreh beren Statut bei Vermeibung bon DrbnungSftrafen gebunben Waren, ben iynnung§arbeit3nad)Weig ju benutzen. Unter biefen Umftänben War bie Zumutung an bie Meifter, bie mit bem größten ®eil ber VrcSlauer ©efeßen in boßem ©inbernelnnen lebten, ihren 3unungSnad;WeiS aufzugeben, fcitenS einer Drgani*

fation, bic nur einen geringen Feil ber ©efeßen umfajjte, bc=

fonberS fribol unb bie fid) baran anfd;£iehenbe Verhängung unb rüdfid)tSlofe ®urd)führung beS VopfottS nad; jeher ißiebtung berWerflid). ©nblid; fommt nod; in Vctrad;t, baff bie Frage beS ArbeitSnachWeifeS ein fd;WierigcS fojialeS Problem ift, beffen befriebigenbe Söfung bisl;cr nod; nid;t gelungen ift. Arbeit*

geber Wie Arbeitnehmer legen ber ©eftaltung beS ArbeitSnacft*

WeifeS grojze Vebeutrtng bei unb bemühen fich, barauf ©influf;

ju gewinnen ober if;n auSfd;£iefjlich in ihre §änbc ju befommen.

Mehrfach hftt aud) f d on dne AuSgteid;ung ber Wiberftrebenben Fntereffen beiber ©ruppen burd) ©inrid;tung foaritätifefper ArbeitSnad;Weife mit ©rfolg ftattgefunben. ®anebcn finb Ve=

ftrebungen im ©ange, unparteiliche, gemeinnützige ober fommunale ArbeitSnad;Wcife ju fd;affcn unb biefen ju r ausfcfclieplic&en

©eltung zu berl;clfen. Aud; I)wr mufj baSfelbe gelten, WaS ber erfennenbe Senat bereits in bem Urteil Dom 13. M ai 1912 (9tep. V I 357/11, aSarnctyer 1912 9Jr. 306) auSgefprod;cn hat, nämlicb, baf; eS unerträglich unb beShalb fittlid; unerlaubt er*

fd)eint, Wenn eine ©ruppe einfeitig beteiligter eS unternehmen bürfte, berartige bebeutungSboße unb Weittragenbe Fragen ber 2Birtfd;aftS= unb SoäialfoolitiE bermöge ber in ipre ^anb gegebenen Mad;tmittel jum Schaben anberer VolfSteile auf bem Sßege beS ^WangeS unb ber ©efchäftSfperre geWaltfam ju löfen.

®er Verfuch ber beflagten, burch Anbtobung unb Verhängung beS VopfottS ben ffiißen ber ^nnungSmitglieber ju beugen, fie gur auSfd;lichlichcn Venuhung beS Verbanb8arbeitSnad)WcifeS ju jWingen unb batnit zugleich eine erheblid;e Mad;töerfd)icbung jugunften ber organifierten ArBeiterfdpaft hrrbeiguführen, ift baher mit 9lcd;t bon bem ©erid^t ber Vorinftanj als Verftoh gegen bie guten Sitten betradjtet Worben. Aber aud; bie Aus*

führungen beS angefochtenen Urteils, Weld;c bie SlcchtSWibrigfeit unb Unguläffigfcit beS VohfottS aus ber A rt feiner ®urd;führung, inSbcfonbere aus ben gur AnWcnbung gebrad;ten M itteln her*

leiten, Werben bon ber ßiebifion ju Unrecht bcanftanbet. ®er Verßi. geht gutreffenb bon ben in mehrfachen Gntfc£;eibungen beS 91®. (©ruchot 54, 647; 3f®. 66, 384; 3 ® . 12, 749“ ) näher entwiefeiten ©runbfähen aus, eS müffc bon bemjenigen, ber mittels Flugblätter ober Veröffentlichungen in ber ipreffe einen VohEott begrünbet unb bafür bie Unterftütjung Weiterer Sreife anruft, berlangt Werben, bah cr/ foWeit cS fid; nicht um Streitfragen aßgemeiner Aatur ober um fonft bem ijßublifum bereits aßgemein befannte Vcrhältniffe hwrbelt, ben Sad;berl;alt WahrheitSgemäf; barlege unb biejenigen iperfonen, an Wetd;e er fiep Wcnbet, in bie Sage fetze, fich dn eigenes Urteil in ber Sache 3u bilben unb ihr Verhalten banad; einjuridjten. ®ie Siüge ber VeOifion, bah h'er d n eine befonbere Aufflärung über bie Streittage hätte gegeben Werben müffen, überhaupt nicht borgelegen hohe, geht fehl- Vach ber tatfäd;Iichen, auf i£;re Vichtigfeit bom VebifionSgerid;t nid;t nad;juprüfenben Annahme beS Verßi. Waren bie ftreitigen F ra0etß bie mit bem Arbeitsnachweis unb ber Vefd;äftigung ber organifierten Väder*

gefeiten jufammenhingen, unter ber Arbeitcrbcbölferung beS in Vetrad;t fommenben StabtbiertelS feineSWegS aßgemein befannt.

Vefprechungen ber Streitpunfte in ber ipreffe ober in öffentlid;en Verfammlungen hatten nicht ober bod; nur in ganj unjuläng*

lieber Sföcife ftattgefunben. 3hrcr fbaad; beftet;enben ipflicpt jur Aufflärung finb bie Kläger aber nicht nachgefommen. ®aS an bie Arbeiter, Vtirger unb Hausfrauen gerichtete Flugblatt ent*

hält jWar bei ber Aufzählung ber Münfche ber Mitgliebfd)aft beS VäderüerbanbeS unter 9er. 4 bie h'er in ßlebe ftepenbe Forberung, Venuizung beS VerbanbSarbeitSnachWeifeS; mit 9led;t hebt aber ber Vorberrid)ter herüor, bah *n Äunbgebung gerabe ber Äernpunft beS Streites berfd;Ieiert fei, ba nid;ts baüon erwähnt Würbe, bah bon bcn Mciftern ocrlangt Werbe, fie foßten fid; a uS fd;liefzIid; an bcn VerbanbSarbeitSnad;WeiS Wcnben. Dhne ©runb befchWert fid; bie VeOifion enblich aud nod; barüber, bafz baS V ® . bie in bcm Aufruf unb in bem

hält jWar bei ber Aufzählung ber Münfche ber Mitgliebfd)aft beS VäderüerbanbeS unter 9er. 4 bie h'er in ßlebe ftepenbe Forberung, Venuizung beS VerbanbSarbeitSnachWeifeS; mit 9led;t hebt aber ber Vorberrid)ter herüor, bah *n Äunbgebung gerabe ber Äernpunft beS Streites berfd;Ieiert fei, ba nid;ts baüon erwähnt Würbe, bah bon bcn Mciftern ocrlangt Werbe, fie foßten fid; a uS fd;liefzIid; an bcn VerbanbSarbeitSnad;WeiS Wcnben. Dhne ©runb befchWert fid; bie VeOifion enblich aud nod; barüber, bafz baS V ® . bie in bcm Aufruf unb in bem

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