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ss für den Hochofenbetrieb

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 25, No. 4 (Stron 21-28)

w endigerw eise eine T e m p e ra tu re rn ie d rig u n g zur Folge. Es fra g t sich nun, ob diese T em p eratu r­

ern ie d rig u n g eine so g ro ß e ist, d aß d a m it die g ro ß e K o k se rsp a ru n g ,. w elche G ayley gefunden haben w ill, ihre E rk lä ru n g findet. D er chem ischen F orm el H sO + C = C O + 2 H entsprechen die W ärm ezahlen — 57 560 und + 28596. D ie W asser­

dam pfzersetzung v e rla n g t dem nach einen W ärm e­

aufw and von 57560 — 28596 = 28964 W ä rm e ­ einheiten. Das m ach t bei 31 k g W a sse rd a m p f 28 96t 31 _ 49882§W’.-B. H iervon ist abzuziehen

18

der W ä rm eg e h alt des W asserdam pfes, b eisp iels­

w eise bei ein er G ebläsew ind-T em peratur von 466".

D ie spezifische W ärm e des W asserdam pfes is t bei dieser T em p eratu r = 0,54, im M ittel sind deshalb 0,5 anzunehm en, so daß fü r 1 k g W asserd am p f 233 und für 31 k g W asserdam pf 7223 W.-E. g e ­ re c h n e t w erden m üssen. D er W ärm eaufw and im Ofen zum Z ersetzen des W asserdam pfes re d u z iert sich d am it a u f 49882 — 7223 = 42659 W.-E.

O s a n n b e re c h n e t den gesam ten W ä rm e­

aufw and im Ofen zu 2067000 W.-E. f. d. Tonne R oheisen. D er zum Z ersetzen des W asserdam pfes erforderliche W ärm eaufw and b e trä g t dem nach n u r

214 Stahl und Eisen. Z uschriften an die Redaktion. 25. Jahrg. Nr. 4.

etw a 2°/° d er gesam ten W ärm eerzeugung; dieser B e trag kann p rak tisch keine Rolle spielen.

W enn nun d e r B ren n w ert der durch die W asserdam pfzersetzung gebildeten Gase CO und 2 H b erü c k sich tig t w ird, w enn also die V erm ehrung und V erbesserung der G ichtgase entsprechende V erw ertu n g findet, dann ist die durch Trocknung des G ebläsew indes erzielte K oksersparung p r a k ­ t i s c h o h n e a l l e B e d e u t u n g . D ie B eobach­

tungen von G ayley sind ganz g ew iß n ic h t zu­

treffend. G ayley h a t ab e r zw eifellos das g roße V erdienst, die F ra g e der G ebläsew indtrocknung aufs neue in F luß g eb ra c h t zu haben, und die Sache könnte wohl von g ro ß e r B edeutung w erden, w enn die folgenden E rw ägungen ric h tig sind.

Bei d er Z ersetzung des W asserdam pfes w ird d er chem ische P rozeß lediglich durch den K ohlen­

stoff bew irkt. D er Sauerstoff w ird im E n tsteh en so fo rt in Kohlenoxyd verw andelt, von oxydieren­

den W irkungen am Eisen kann dem nach g a r keine R ede sein. W as w ird aber aus dem freig ew o r­

denen W asserstoff? Zum Teil w an d e rt derselbe durch den Ofen und findet sich in den G ichtgasen w ieder, zum Teil v erb in d et er sich m it dem flüs­

sigen Eisen. In dieser F orm ist d er W asserstoff aber ein böser F eind für den E isenhüttenm ann, und es so llte alles v ersucht w erden, die Aufnahme von W asserstoff im E isen w enn nich t ganz zu verm eiden, so doch nach M öglichkeit einzu- schrftnken. D urch T rocknung des G ebläsew indes lä ß t sich dieser Zw eck erreichen, denn d er vom Eisen aufgenom m ene W asserstoff entstam m t le d ig ­ lich d er L u ftfeu ch tig k eit. Beim E rblasen von Bessem er-Roheisen ze ig t sich der Einfluß des m ehr oder w en ig e r feuchten G ebläsew indes oft in auffallender W eise d era rt, daß das Eisen voll­

stä n d ig löcherig ausfällt. S chlägt man eine Massel entzw ei, so m acht sie den E indruck, als ob der W urm durchgegangen ist. .B ei dem E rk a lte n des B essem ereisens fän g t das E isen an denjenigen Stellen, wo es am längsten flüssig bleibt, also in der Einlauf- oder M utterm assel an zu steigen.

Es bilden sich h ie r kleine K rater, w elche durch den aus dem E isen frei w erdenden W asserstoff eine Z eitlan g offengehalten w erden. D ieselbe U rsache tr ä g t auch die H auptschuld, daß alle Stahlgüsse m ehr oder w en ig e r b la sig au sfallen;

man vergleiche den A rtikel „Ü ber die Gasaus­

scheidungen in S tahlgüssen“, (»Stahl und Eisen«

1882 S. 531). N ach den vorzüglich ausgeführten U ntersuchungen von Dr. F r i e d r i c h C. G. M ü l l e r ist es in der H auptsache W asserstoff, w elcher die B lasenbildung in den S tahlblöcken h erv o rru ft, K ohlenoxyd und S tickstoff sind nur in geringem M aße an d er Blasenbildung b eteilig t. D ie E in ­ schränkung d er B lasenbildung w äre ein g roßer Gewinn, und w enn es rich tig ist, daß d er vom E isen aufgenom m ene W asserstoff lediglich der L u ftfe u ch tig k eit entstam m t, dann m uß die T rock­

nung d er G ebläseluft sowohl beim Hochofen als

auch beim K o n v erte r und beim K upolofen von großem Einfluß sein. U n ter solchen U m ständen w ürden sich die K osten d e r K ühlanlagen zw eifel­

los g u t bezahlt m achen, und es w äre seh r zu wünschen, daß alsbald V ersuche in dieser R ich­

tu n g an g e ste llt w erden. L u d w i g G r a b a u ,

ö l l l * Z lv il - I n g e n l e u r .

*

Im le tz te n H efte* g ib t H r. D re e s - A p le r b e c k eine B erechnung, derzufolge eine S teig e ru n g d er V erbrennungstem peratur von 400° nach E inführung d er G ayleyschen W indtrocknung als U rsache d e r hohen K oksersparnis angesehen w ird. (Von diesen 400° kommen, beiläufig erw ähnt, 107° a u f das K onto d er W asserdam pfentziehung und 73° au f das der um 60° höheren W indtem peratur.) Z ur L ösung der F r a g e : „In w elchem Z usam m enhänge ste h t die W asserd am p fen tzieh u n g m it dieser g roßen K o k sersp a rn is?“ tr ä g t diese B e trac h tu n g nichts bei. S te llt man einem H ochofen m it niedrigem K okssatz einen solchen m it hohem K okssatz g eg e n ­ über, so w ird m an im m er einen g e rin g e re n K ohlen­

sä u re g eh a lt bei le tz te re m finden. Ich v erw eise au f m einen A ufsatz in „S tahl und E ise n “ 1901 S. 910, d er bei 70 k g verfügbarem K ohlenstoff fü r 100 k g R oheisen 15,6°/o CO» und 20,5 % C O , b ei 8 0 k g 13,4°/» COa bei 22,8 °/° C O v erzeichnet, seh r g u t m it G ayleys A ngaben stim m end. Je d e Zunahm e d er K ohlensäurem enge h a t nun eine S teig e ru n g der V erb re n n u n g ste m p eratu r zur F olge, w as un­

m ittelb ar daraus fo lg t, daß th e o re tisc h 1 k g K ohlenstoff zu K ohlensäure (ohne L uftüberschuß, bei W in d tem p eratu r von 0°) m it

8080 3.7 • 0,22 + 9,0 • 0,24

3,3 k g K ohlenstoff zu K ohlenoxyd (also bei d er­

selben W ärm eentw icklung) m it 8080

7.7

= 27200

1502°

0,24 + 14 7 • 0,24

verbrennen. Aus d ie ser T atsache fo lg t ab e r k ein es­

w egs, daß m an u n g e s tra ft ohne w eiteres dem Hochofen K oks en tzieh en darf, um ihn zu zw ingen, m ehr K ohlenstoff in K ohlensäure um zuw andeln und dadurch die V erb ren n u n g stem p eratu r zu ste i­

gern. G inge dies, so b rau c h ten w ir uns w ahr­

h a ftig nicht den K opf ü b e r die W in d tro ck u u n g zu zerbrechen. — G ayley und andere F achgenossen betonen die S te tig k e it des W asserd am p fg eh alts und legen ih r g roße, so g ar ausschlaggebende B edeutung bei. Ob dies ric h tig ist, kön n te man in sehr einfacher W eise prüfen, näm lich dadurch, daß nich t w ie bei G ayley W asserd am p f dem G ebläse­

w ind entzogen, sondern eine solche M enge zu­

g e fü g t w ird, daß im m er das Maximum d e r L u ft­

feu c h tig k e it b esteh t.

Nun einen ändern G esichtspunkt! Beim B lättern in W e d d i n g s E isenhüttenkunde** fand

* „Stahl und E isen “ 1905 S. 158 u. f.

** A usführliches H andbuch d er E isen h ü tten ­ kunde B and I I I S. 45.

15. Februar 1905. Zuschriften an die Redaktion. Stahl und Eisen. 215 ich einen in teressan ten B e itra g zu u n serer F r a g e :

Als Neilson 1829 die W in d erh itz u n g erfand, ste llte er in den ersten sechs M onaten eine E rsparnis von 2900 k g K okskohle fü r 1000 k g R oheisen fest, d. h. nach E in fü h ru n g dieser h öchst unvollkom ­ menen W inderw ärm ung von 93° b rau ch te man tiur 65% d er zuvor aufgew endeten K ohlenm enge;

eine Zahl, die uns u nbegreiflich ersch ein t, w enn wir nicht annehm en, daß v o rh e r eine enorm e Brennstollm enge v ersch w en d et w urde. W ä re dies nicht geschehen, so w ären u n g efä h r 4 % E rsp ar­

nis herausgekom m en, g era d e w ie bei G ayley sich rechnerisch nu r 4,0 °/° an S telle d er von ihm g e­

nannten 2 0% erk lä re n lassen.

W as die V orgänge im G estell des H ochofens angeht, so bin ich d er Ansicht, daß w ir im G estell ein d erartig es V orherrschen d er red u zieren d en Kraft des Kohlenstoffs annehm en m üssen, daß eine V erbindung des freiw erdenden S auerstoffs mit dem E isen en tw e d e r g a r n ic h t o der nur s ta tt­

findet, um w ieder in sta tu nascendi zu zerfallen.

Nach vorliegenden E rfa h ru n g e n sind w ir nicht berechtigt, etw as anderes anzunehm en. K a ta ­ lytische V orgänge sind bisher noch v o l l s t ä n d i g d u n k e l . Man muß dies im m er w ied e r betonen, damit nich t u n b ere ch tig terw eise in solchen W o rten eine O ffenbarung gesucht w ird, welche die physi­

kalische Chem ie als neu e W issenschaft uns d a r­

bietet. D abei b leiben ih r W e rt und ih re Erfolge

unberührt. B . O s a n n .

* *

*

Ilr. G a y l e y m achte in seinom V orträge vor dein Iron and Steel I n s titu te in New York die Mitteilung, daß er a u f dem Isabella-H ochofen zu Etna bei P itts b u rg durch V ortrocknung des W in ­ des m ittels A bkühlung desselben u n te r 0°, und zwar von 13 g f. d. R aum m eter W assergehalt a u f 4 g, eine K oksersparnis von 19,5 % bei gleich­

zeitiger S teigerung der R oheisenerzeugung um 24,8 °/o erzielt h at, wobei außerdem das erzeugte

¡Roheisen eine größere G leichm äßigkeit in der Zusam mensetzung als v o rh er bei V erw endung von feuchtem W in d e aufw ies. Solche Angaben über eine N euerung, d urch welche anscheinend ein Mittel gegeben w ar, die G estehungskosten des Roheisens w esentlich zu v e rrin g e rn , erw eckten das Interesse aller H ü tte n le u te je n seits und dies­

seits des Ozeans. Dieses große In teresse der F ach­

welt spiegelt sich w ider in der Schnelligkeit, m it welcher obige V ersuchsergebnisse den H ü tte n leu ten überm ittelt w urden.

Auffallend ist, daß H r. G ayley ein er S chätzung oder B erechnung der V erm inderung der Ge­

stehungskosten durch das neue V erfahren gänz­

lich auswoicht. Allo H ü tte n le u te sahen sich durch die verblüffenden Erfolge beim Isabella- Hochofen gleichsam vor ein Rätsel gestellt, da für dieselben n ic h t leicht eine theoretische G rund­

lage gefunden w erden konnte. Dieses Rätsel

kann jedoch gelöst w erden durch die A nnahm e einer zw eiten W ärm equelle, welche außerhalb des H ochofens zur.V erw endung kom m t, und zw ar in F orm von Dam pfkohle. Diese A nnahm e w ird zur G ew ißheit durch den B ericht von Ch. E.

H o u r t e a u x in der „Revue de M etallurgie“ vom Dozem ber 1904,* in w elchem angegeben wird, daß bei den obengenannten V ersuchen billige Steinkohle zum P reise von 3,60 M die Tonne zur D am pferzeugung v erbraucht w urde. Diese Dam pfkohle is t n u n auch ein w esentlicher F aktor bei der G estehungskostenberechnung. H rn. Gay- leys B ericht m acht über die H öhe dieses K ohlen­

verbrauchs keine A ngabe; ich will nun versuchen, an der H and der D aten aus G ayleys B ericht die Menge dieser Dam pfkohle zu bestim m en, allerdings n u r m it je n e r G enauigkeit, als sie durch die lückenhaften D aten erreich b ar ist.

D er V organg bei dieser B erechnung ist fol­

g en d e r: Ich berechne den H eizw ert der G icht­

gase bei beiden O fengängen und verm indere jedesm al denselben um dio W ärm em enge, welche in den W in d erh itz ern v e rb rau c h t w ird; die Diffe­

renz gibt m ir jene W ärm em enge, welche zur D am pferzeugung zur V erw endung gelangen kann.

Bei dem O fengang m it feuchtem W ind, den ich kurz m it Gang I bezeichne, m uß n u n diose be­

rechnete W ä rm em e n g e, welche zur D am pf­

erzeugung gelangen kann, bedeutend g rößer sein als beim Ofengange m it vorgetrocknetom W inde, den ich m it Gang II bezeichnen will. Diese Diffo- renz der zu r D am pferzeugung v orrätigen W ärm e­

m engen bei beiden Ofengängen gibt m ir schon das Maß der D am pfkohlenm enge, die bei Gang II zur V erw endung gelangen m u ß , da bei beiden O fengängen der V erbrauch an K raft für die W in d ­ erzeugung in einem Falle, und fü r dio W ind- erzougung und V ortrocknung im ändern Falle, nach A ngabe von G ayley sich nahezu dio W age h ält. Gayley m acht folgende G egenüberstellung:

G a n g l: 3 Gebläse zu 900 P. S. = 2700 P. S.

Gang I I : 3 Gebläse zu 671 P. S. = 2013 P. S. 1 m ehr 2 K om pressoren und P um - [• 2548;

pen m i t ... 535 P. S. j dies e n tsp rich t einer K ra ftersp arn is von 152 P. S.

oder 5,6 % zugunsten der W in d v o rtro ck n u n g ; an ein er ändern S telle sagt der B ericht des H rn . Gayley jedoch, d aß es scheine, als würde die K ra ftersp arn is beim Gebläse den K raftaufw and der K ühlanlage nahezu e rre ic h e n ; ich gehe daher den M ittelweg un d nehm e an, daß bei beiden O fengängen der K ra ftb ed a rf gleich ist.

B erechnung der W ärm em enge, v erfügbar zur D am pferzeugung bei Gang I fü r 100 kg R oheisen­

erzeugung. Gegeben sind folgende D aten, jew eilig bezogen au f 100 kg E isenerzeugung:

* „Stahl und E isen “ 1904 S. 1457.

216 Stahl und Eisen. Z uschriften an die R edaktion. 25. Jahrg. Nr. 4.

Koks m it 11,5°/» Asche und 1 % Schw efelgehalt (angenommen), som it m it

87,5 % Kohlenstoffgehalt = 96,6 kg 1 Beschickung

Erzeugung i. d. Stunde 153 q ( = Meterzentner) ; Lufttemperatur 4-20° 188,5 kg Erz Gichtgasanalyse: CO 22,3% j Windtemperatur 4 0 0 ° ...47,1 „ Kalkstein

CO, 13,0% j Gichtgastemperatur 280° . . . . 96,6 „ Koks lOOcbm Gichtgase enthalten 22,3 cbm CO = 22,3 X 1,251 = 27,9 kg CO mit 11,95 kg C | , 0 0 71 n

13,0 cbm CO, = 13,0 X 1,977 = 25,7 kg CO, mit 7,02 kg C / lö ’9 ' k° ° angenommen wurden 8,0cbmH,O = 8,0 X 0 ,8 0 6 = 6,45 kg 11,0

Rest 56,7 cbm N = 56,7 X 1,256 = 71,10 kg N entsprechend 93 kg Luft = 72,2 cbm Luft 100 cbm Gichtgase wiegen somit 131,15 kg

Die 8% Wassergehalt berechnen sich annähernd us 3"/» Hydratwasser im Erz 1 “ 190"

9 % Feuchtigkeit _ nac » ^ 1 isen

2 % „ im Koks I

13 g „ in 1 cbm Luft nach Gayley.

Die CO,-Menge au« der Beschickung beträgt 1 % im Erz = 1,8 kg CO, 4 4 % im Kalk = 20,7 kg CO,

22,5 kg CO, mit 6,16 kg C 2) Die zur Verbrennung gelangende Kohlenstoffmenge aus dem Koks beträgt:

96,6 X j-j^Q— 3)3 kg, welche annahmsweise in das Roheisen gelangen = 81,2 C 87 o 3) Aus 2) und 3) folgt: 81,2-f-6,1 6 = 87,36 kg C 4), die sich in den Gichtgasen von 100 kg Roheisen vor­

finden müssen.

Aus 1) und 4) folgt: = 4 ^ 1 X 100 = 461 cbm, die Menge der Gichtgase, erzeugt aus 5) 461 X 9,722

= 333 cbm Luft 6); somit entfallen auf 1 kg Koks 3,45 cbm Luft.

Die Verbrennungswärme der Gichtgase berechnet sich mit 461 X 22 3X 3014 (Verbrennungswärme für

1 cbm) = 309 847 Kal. 7)

Die Eigenwärme der Gichtgase beträgt 461 X 280 X 0,306 (Spez. W. für 1 cbm) = 39 500 Kal. 8)

Heizwert der Gichtgase = 349 347 Kal. 9)

333 cbm Luft benötigen zur Erhitzung auf 400° 333 X 1,288 X 380 X 0,2375 = 38 700. 10) Bei 70 % kalorischem Nutzeffekt der Winderhitzer berechnet sich die Wärmemenge zur Lufterhitzung

mit 38 700 X Yq 55 285 Kal. 11)

Aus 9) und 11) folgt die gesuchte Wärmemenge mit 349 347 — 55 285 = 294 062. 12) B e r e c h n u n g d e r s e l b e n W ä r m e m e n g e b e i G a n g II.

Gegeben sind: Koks (87,5 % C) 77,7 kg.

Eisenerzeugung i. d. Stunde 189 q ( = Meterzentner).

Beschickung: 183 kg Erz, 45,7 kg Kalk, 77,7 kg Koks.

Gasanalyse: CO = 19,9 %, CO, = 16,0 %.

Lufttemperatur — 5°, Wassergehalt der Luft 4 g für 1 cbm, Windtemperatur 466°, Gichtgastemperatur 190®.

100 cbm Gichtgase enthalten 19,9 cbm CO = 19,9X 1,251 = 24,9 kg CO mit 10,67 CI „.

16,0 cbm CO, = 16,0 X 1,977 = 31,65 kg CO, mit 8,64 CJ 19, g ' wie oben angenommen 10,0 cbm H ,0 = 10,0 X 0,806 = 8,06 kg 11,0

Rest von 54,1 cbm N = 5 4 ,1 X 1,256= 68,0 kg N aus 89,0 kg Luft = 68,8 cbm Luft 14) 100 cbm Gichtgase wiegen 132,61 kg

Trotz des geringeren Feuchtigkeitsgehalts der Luft erhöht sich doch der H ,0-G ehalt der Gichtgase durch die erzreichere Beschickung.

Die CO,-Menge aus der Beschickung rechnet sich mit 1 % von 183 kg Erz = 1,8 kg 44 % von 457 kg Kalk = 20,2 kg

22,0 kg mit 6,0 kg C 15) 07 X

Für 100 kg Roheisen verbrennen vor den Düsen vom Koks ■’V X 77,7 — 3,3 = 68,0 — 3,3 = 64,7 kg C 100

Aus der Gattierung gelangen 6,0 kg-C in die Gase, somit im ganzen 70,7 kg C. 15)

70 7 occ

Aus 16) und 13) folgt -¡r-L-^= 3,66 X 199 = 366 cbm Gichtgase aus 17) --- X 68,8 = 252 cbm Luft 18)

iy,oi ■ 100

15. Februar 1905. Zuschriften an die Redaktion. Stahl und Eisen. 217 1 kg Koks verbrennt daher mit 3,29 cbm Luft.

19,9

100

Die Verbrennungswärme der Gichtgase beträgt: 3GG X jq’J X 3014 = 219 522;

die Eigenwärme der Gichtgase = 366 X 190 X 0,306 = 21279;

der Heizwert der Gichtgase == 219 522 -f- 21 279 = 240 801.

Die praktische 'Wärmemenge zur Erhitzung der Luft von — 5° auf 466u beträgt wie 19) 20) 2 1) 2 2) oben 23) 24) X 252 X 1,293 x 471 X 0,2375 = 52 020.

Aus 22) und 23) folgt die gesuchte verfügbare Wärmemenge mit 187 781 Kal.

Die unter 12) und 14) gefundenen Wärmemengen müssen nun noch für gleiche Zeitabschnitte umgerechnet werden, da die Bedingung besteht, daß die Wärmemengen zur Dampferzeugung für das Gebläse und die Kühl­

vorrichtung für gleiche Zeiten die gleichen sind. W ir wollen diese Wärmemengen für den Zeitabschnitt von 1 Stunde berechnen. Aus 12) folgt 294 066 X 153 = 44 992 098 Kal. für Gang I, da 153 q die stündliche Er­

zeugungsmenge ist; aus 24) folgt 187 781 X180 = 35 490 609 Kal. für Gang II Differenz = 9 501 489 Kal. f. d. Stunde oder 9 501 489

" 189 = 50 273 für 100 kg Erzeugung.

Wird eine Kohle mit 7000 Kal. Brennwert angenommen, so beträgt die gesuchte Kohlenmenge (1 + y ) = 7,18 -f 1,02 = 8,20 kg, indem ich für eine Dampfkesselgasfeuerung einen kalorischen Nutz­

effekt von 0,8 gegenüber 0,7 bei direkter Kohlenfeuerung annehme, welche Verhältnisziffern der Wirklichkeit entsprechen dürften.

Der Brennmaterialverbrauch bei Gang II beträgt somit

77,7 kg Koks mit 7000 Kal. Brennwert mehr 8,2 „ Kohle „ 7000 „ „

zusammen 85,9 kg Koks und Kohle, gegenüber 96,60 kg Koks bei Gang I.

Die Brennmaterialersparnis ist somit nur 10,7 kg = 1 1°/°.

W ir ersehen daraus, daß som it bei Gang II nur 11% B ren n m atcrialm in d erv erb rau ch besteht bei gleichzeitiger 19,5proz. K oksersparnis; geldlich ist diese B ronn m aterialersp arn is allerdings be­

deutender als 1 1 % wegen der V erschiedenheit der Koks- und K ohlenpreise, trotzdem ergibt diese 11 proz. E rsp arn is an B ren n m aterial ein ganz anderes Bild Ober die B rennstoffm enge, als es Hr. Gayloy in seinem B ericht gegeben hat. D ieses Bild kann allerdings durch eine w eitergehende Analyse der G ichtgase a u f den H-, CHi- und HjO- Gehalt eine Ä n derung erfahren, jedoch kann diese keine w esentliche sein. Es w äre zu w ünschen, daß diese vollständigen G asanalysen auf dem Isa- bella-IIochofen d u rch g e fü h rt w ürden.

Aus Obigem g eh t hervor, daß in neu erer Zoit, wo die G ichtgase vollständig zur W inderhitzung, Dam pferzeugung und für m otorische Zwecke v er­

wendet w erden, es un b ed in g t notw endig ist, den Koks- u n d K ohlenverbrauch un d auch die zu motorischen Zwecken, welche n ic h t dem Hochofen dienen, abgegebene W ärm em enge aus den G icht­

gasen zu bestim m en, um zwei verschiedene Öfen oder Ofengänge bezüglich der Ökonomie im Be­

triebe vergleichen zu können. Es kann z. B., um den Betrieb von G asm otoren zum G ebläseantrieb überhaupt zu erm öglichen, absichtlich m it größe- 39 kg C erzeugen bei Verbrennung zu CO 39 25,6 kg C „ „

rem K okssatze gearbeitet werden, um die G ich t­

gase CO reich er zu erhalten. D ieser M ehrauf­

wand an Koks w ürde aber reichlich aufgewogen w erden durch den größeren kalorischen Nutzeffekt der G asm aschine, w elcher 2 '/jm a l so groß wie je n e r der D am pfm aschine angenom m en w erden kann. Indem ich nun den K oksverbrauch bei Ofengang II von 77,7 kg als möglich feslgestellt habe bei einem gleichzeitigen K ohlenverbraueh von 8,2 kg, stelle ich m ich in G egensatz zu Professor O s a n n , w elcher in seinem a u sfü h r­

lichen A rtikel ü ber denselben G egenstand in

„Stahl und Eisen“ 1905 S eite 74 einen Kokssatz von 77,7 kg rechnerisch als unm öglich für einen D auerbetrieb h in stellt. Ich will n u n an der H and d er W ärm e V erhältnisse bei Ofengang II au f Grund d er G asanalysen von Gayley beweisen, daß dieser K okssatz von 77,7 m öglish ist.

Wie oben angegeben wurde, sind in 100 cbm G ichtgasen 24,9 kg CO m it 10,67 kg C, und 31,65 kg C Oj m it 8,64 kg C, som it in 366 cbm, das ist die Menge fü r 100 kg Rohoisen, 39,0 kg C im CO und 31,6 kg C in der CO». Von diesen 31,6 kg C der C Oj stam m en 6,0 kg aus der C Oj

der B eschickung, som it kam en n u r 31,6 kg

— 6,0 kg = 25,6 kg C in den Düsen zur V er­

brennung.

X 2473 = 98 881 Kal. 136 262 Kal.

COj 25,6 X 8080 = 206 848 „ 211615 „ 305 729 Kal. 26) 347 877 Kal.

Die durch den Wind zugeführte Wärmemenge beträgt . . 36028_^ 40736 „___

Summe der abgebbaren W ärm em enge... 341 757 Kal. 27) 388 613 Kal.

218 Stahl und Eisen. Zuschriften an die Redaktion. 25. Jahrg. Nr. 4.

Die abgegebenen Wärmemengen sind nach Osann („Stahl und Eisen“ 1905 S. 74):

R eduktionsw ärm e...179 005 Kal.

zur Schlackenschmelzung... 21 760 „

„ Roheisenschmelzung 25 000 „

„ Kohlcnsäurevertreibung 19 897 „

„ Wasservertreibung ■ . . 15 278 „

260 940 Kal.

Gichtgaswärme nach 2 0 ) ... 21279 „

„ Wasserzersetzung der Luftfeuchtigkeitsmenge von

252 c b m X 4 g = 1,008 kg HaO ... 3 220 „ 28) 285 439 Kal. 29) Aus 27) und 29) ergibt sich somit noch eine abggbbare

Wärmemenge von ... 56 318 Kal. 30) 70 902 Kal

179 005 Kal.

22 040 „ 25 000 „ 23 009 „ 15 304 „ 264 358 Kal.

39 500 „ 13 853 „ 317 711 Kal.

31)

65 = 3 ,2 1 kg welche au f Loitungs- und S trahlungsverluste e n t­

fallend angenom m en w erden m uß un d welche auch so groß ist, um einen Zweifel an der Mög­

lichkeit dieser W ärm ev erteilu n g auszuschließen.

Dio Ziffern der zw eiten V ertikalreihe sind die entsprechenden Zahlen für den Ofengang I.

Dio Differenz aus 30) und 81) m it 14 584 Kal.

gibt das Maß der V erm inderung der L eitu n g s­

und S trahlungsverluste bei Gang II infolge größererE rzeugungsm engen. X ^

ist dasselbe Maß in K ohlenm enge ausgedrückt bei 6 5 % Nutzeffekt für die V erbrennung angenom m en.

In P rozenten ausgedrückt ist dieses Maß = 3,32 % , vom K oksverbrauche von 96,6 kg. A usobigerW ärm o- bilanz ist ersichtlich, daß der Kokssatz von 77,7 kg m öglich ist. H r. Osann behauptet zwar, daß, w enn dieser K okssatz von 77,7 kg w irklich be­

standen hat, derselbe m it der Zeit jedoch U n­

regelm äßigkeiten im Ofengang zur Folge haben m üßte. Das D iagram m , welches H r. Gayley über den K oksverbrauch und die Erzeugungsm engen entw irft, lä ß t jedoch durchaus keinen A nhalts­

p u n k t fü r diese A nschauung zu, indem dasselbe auch gegen Schluß der V ersuchsperiode ganz gleichm äßig verläuft. F ü r die Möglichkeit eines so niedrigen K okssatzes von 77,7 kg, w elcher

p u n k t fü r diese A nschauung zu, indem dasselbe auch gegen Schluß der V ersuchsperiode ganz gleichm äßig verläuft. F ü r die Möglichkeit eines so niedrigen K okssatzes von 77,7 kg, w elcher

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 25, No. 4 (Stron 21-28)

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