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Stahl und Eisen, Jg. 25, No. 4

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24 M a r k

jährlich

exkl. Porto.

Die Zeitschrift erscheint in halbmonatlichen Heften.

STAHL II EISEN

Z E IT S C H R IF T

Insertionspreis 4 0 Pf.

für die zweigespaltene

Petitzeile, bei Jahresinscral

angemessener Rabatt.

FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN.

R e d i g i e r t v o n

Dr. ing. E. Schrödter, und Generalsekretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer des V e re ins deutscher Eisenhilttenleute. Geschäftsführer der N ordw estlichen G ruppe des Vereins

deutscher Eise n - und Sta h l-In d u strie lle r.

für den technischen Teil für den wirtschaftlichen Teil.

K o r a m is s io D S -V e rla g v o n A. ß u g e l in D ü s s e ld o rf.

Nr. 4. 15. Februar 1905. 25. Jahrgang.

Die neuen Handelsverträge und die Eisenindustrie.

Jm 1. F e b ru a r h a t der deutsche R eichs­

k an z le r die m it R ußland, Ö sterreich- U ngarn, Ita lie n , der Schw eiz, Belgien, R um änien und S erbien verein b arten H andelsverträge dem R e ic h stag v o rg eleg t und damit der Ö ffentlichkeit übergeben.

Es hieße unsere A ufgabe ü b ersch reiten , wenn w ir an dieser S telle in einem aueli n u r an ­ nähernd au f V o llstän d ig k e it A nspruch machenden Auszug das um fangreiche S ch riftstü ck w iedergeben w o llten ; * w ir m üssen uns vielm ehr d a ra u f be­

schränken, zu versuchen, in g roßen Zügen die E in ­ wirkung zu ch a ra k te risie re n , die der Abschluß der V erträge für die deutschen eisenerzeugenden und -verarbeitenden W e rk e v oraussichtlich b rin g t.

W as die E i s e n h ü t t e i r i n d u s t r i e betrifft, so sind bei I t a l i e n w esentliche Ä nderungen gegenüber den b ish er g ü ltig en Z ollsätzen nicht e in g etreten , das h e iß t es is t diesem L ande der bisherige g roße V o rsprung gan z erh a lten geblieben.

Im V e rtra g m it B e l g i e n s te h t der E rm äß i­

gung des Zolles für eisern e Schw ellen von 4 F r.

auf 1 F r. eine V erdoppelung des Zolles fü r un ge­

schnittene B leche, der von 1 F r. a u f 2 F r. erhöht wurde, gegenüber; die übrigen E rm äßigungen be­

treffen F a b rik a te von w enig g ro ß er Bedeutung.

Die schon ex o rb itan t hohen Zölle des alten Vertrages m it R u ß l a n d , die ein V ielfaches

* Dem unter das Postdebit fallenden Teil der Ausgabe unserer Zeitschrift ist eine Anlage beigegeben, die in übersichtlicher vergleichender Zusammenstellung die Änderungen der Zollsätze für Eisen und Maschinen enthält. f) ie R e d a k tio n .

IV. 5

des für die E infuhr nach D eutschland zu en t­

richtenden Zolles b etru g e n , haben bei einer g anzen Reihe von E rzeugnissen w eitere erh e b ­ liche Steigerungen e rfa h re n ; so sind die Sätze fü r b ea rb eite te G ußw aren und b ea rb eite te Eisen- und S tah lw a re n von 2 ,1 0 au f 4 ,2 0 Rubel f. d. Pud = 5 5 ,3 0 J i \ für 100 k g erhöht w or­

den, d. h. a u f einen Zoll, der in den m eisten F ällen den W e rt der W a re ü b e rste ig t; auch fü r Bleche sind w eitere Zollerhölm iigen zugestanden wor­

den, die bei dünnen Blechen 25 °/o b etragen.

H ierdurch ist der deutschen E isenausfuhr nach R ußland, die bisher in einzelnen Positionen m it Mühe und N ot noch m öglich gew esen ist, der Boden vollständig entzogen.

B ezüglich R u m ä n i e n s und S e r b i e n s , von denen nam entlich das e rstg e n an n te Land für b ish er zollfreie E isenw aren hohe Zollsätze ein g efü h rt und v orher bestehenden Zoll sta rk erhöht h at, lä ß t sich die T ra g w e ite des neuen V ertrag es noch nicht übersehen, solange man nich t w eiß, wie die anderen S taa ten g e ste llt sind.

W as Ö s t e r r e i c h - U n g a r n an g eh t, so ist ebenso wie bei R ußland schon durch den frühe­

ren Zoll v e rtra g von 1891 die deutsche E isen ­ in d u strie an e rk an n te rm aß en in eine au ß e ro rd e n t­

lich ungünstige L ag e v erse tzt. Die dortige E isenindustrie h a t dam als schon bei den meisten P ositionen w eit höhere S ätze als die des deut­

schen Z o lltarifs für die entsprechenden F a b rik a te zu errin g en v erstanden. D urch den neuen H andels­

v e rtra g is t dies V erhältnis w eiter verschlim m ert worden. Zu seiner Illu s trie ru n g möge die nacli- bezeichnete G egenüberstellung d ie n e n :

1

(2)

194 Stahl und Eisen. Die neuen H andelsverträge u n d die E isenindustrie. 25. Jahrg. Nr. 4.

Ö s t e r r e ic h - U n g a r i s c h e r Z o ll D e u t s c h e r Z o ll

K r o n e n J l J l fOr 1 0 0 k g

3,40 2,79 1,50

6,00 5,10 2,50

9 bis 14 7,65 bis 11,90 3,00 bis 4,50 12 bis 25 10,20 bis 21,25 5,50 bis 7,00 7 bis 19 5,95 bis 16,15 3,75 bis 5,50

15 12,75 6

12 10,20 3

13 11,05 3

Luppeneisen, Ingots . . . . S ta b e is e n ...

Rohe Platten und Bleche . . Verfeinerte Platten und Bleche D r a h t ...

Eisenkonstruktion...

Eisenbahnachs.,Radreifen usw.

Eisenbahnräder und Radsätze

Auch der S c h w e i z is t das offensichtliche B estreben, ihre W eiterv e rarb eitu n g s-In d u strie n zu u n te rstü tze n , seh r g u t gelungen. W ährend für gröbere E isen fab rik ate, die außerhalb des Rahm ens der schw eizerischen In d u strie fallen, teils Z ollen n äß ig u n g en , teils g eringe Zoll­

erhöhungen eingetrelen sind, h a t man für Rolir- verbindungsstücke den Zoll von 60 Centimes a u f 6 F ra n k en h inaufgesetzt.

I s t nun schon, wie aus vorstehendem erh ellt, die E i s e n h ü t t e n i n d u s t r i e bei dem A bschluß der H an d e lsv e rträg e außerordentlich schlecht gefahren, so ist dies in noch w eit höherem Maße der F a ll bei dem M a s c h i n e n b a u und der K l e i n e i s e n i n d u s t r i e .

Am besten illu s trie rt w ird dies durch die folgenden aus der P ra x is entnommenen B ei­

spiele, w ie sich die Z o llbeträge fü r die gleiche Maschine bei der E i n f u h r von Ö sterreich- U ngarn, R ußland, der Schw eiz und Italien nach D eutschland und bei der A u s f u h r von D eutsch­

land nach den genannten L ändern u n te r Be­

rücksichtigung der S ätze der neuen V erträg e stellen w ird.

1. D a m p f m a s c h i n e v o n 3000 P .S ., G e w i c h t 261,4 t, W e r t

Jl

230000.

J l Deutscher Zoll zum Satz von J l 3,50 °/° kg 9 149,00 Österr.-Ung. Zoll zum Satz von 18 Kronen

= J t 15,30 °/o k g ... 39 994,20 Russischer Zoll zum Satz von 3,20 Rubel

f. d. Pud = ,H 42,14 % k g ...110 153,96 Schweizerischer Zoll zum Satz von 5 Fr.

= J l 4,00 °/o k g ... 10 456,00 Italienischer Zoll zum Satz von 12 Lire

= J< 9,60 °/o k g 25 094,40

d. h. Ö sterreich erh e b t m ehr als das vierfache, R ußland m ehr als das zw ölffache, Ita lie n fast das dreifache des deutschen Zolles, und die Schw eiz etw a 12 °/o m ehr als D eutschland.

II. D a m p f m a s c h i n e v o n e t w a 1600 P.S., G e w i c h t 226 t, W e r t M 120000.

Deutscher Zoll i 7 910,00

Österr.-Ung. Zoll 34 578,00

Russischer Zoll ! Sätze wie oben 95 236,40

Schweizerischer Zoll I 9 040,00

Italienischer Zoll ' 24404,00

d. h. dieses B eispiel ist noch u n g ü n stig er für uns als F a ll I.

d. h. etwa 75 °/o ~ ? d. h. etwa 100 °/°

d. h. etwa 2 °/°

d. h. etwa 100 bis 200 °/o desgl.

100 °/o 200 °/o 250 ü/o

III. 3000 t - S c h m i e d e p r e s s e , G e w i c h t 335,4 t, W e r t

Jl

200000.

° / e k g J l

Deutscher Z o ll...

Jl

4,00 13 416,00 Österr.-Ung. Zoll 21 Kronen = „ 17,85 59 868,90 Russ. Zoll 4,20 Rub. f. d. Pud =-- „ 55,31 185 509,74 Schweizerisch. Zoll 5 Franken = „ 4,00 13 416,—

Italienischer Zoll . 9 Lire = „ 7,20 24148,80 d. h. in diesem F a ll erh e b t Ö sterreich das 4 l la fache, R ußland das 1 4 fache des Z ollbetrags, der bei der E in fu h r nach D eutschland e n tfä llt.

IV. C h r o m o t y p i e - S c h n e l l p r e s s e . G e w i c h t 12,816 t, W e r t

Jl

15 000.

°/o k g J l

Deutscher Z o ll...

Jl

3,00 384,48

Österr.-Ung. Zoll 16 Kronen = „ 13,60 1742,98 Russ. Zoll 3,20 Rub. f. d. Pud = „ 42,14 5400,66 Schweizerisch. Zoll 4 Franken = „ 3,20 411,11 Italienischer Zoll . 10 Lire = „ 8,00 1025,28 Das g an ze E lend, in das der deutsche Ma­

schinenbau in seinem V erh ältn is zu den übrigen L ändern durch den A bschluß d er neuen H andels­

v e rträ g e g e rä t, w ird uns noch k la re r, w enn w ir auch die Zölle g egenüberstellen, die von den V e r e i n i g t e n S t a a t e n für deutsche Ma­

schinen erhoben w erd en ; es e rg ib t sich u nter Z ugrundelegung der obigen fünf B eispiele.

d e u t s c h e r Z o ll a m e r ilr . Z o ll

«,ä M

I. 3000 P. S.-Dampfmaschine 9149,00 109 381,50 II. 1600 P. S.-Dampfmaschine 7 910,00 59 100,00 III. 3000 t-Schmiedepresse . . 13 416,00 97 500,00

IV. Schnellpresse 384,48 7 038,00

d. h. die A m erikaner erheben in F a ll I das 12fache, in F a ll I I und I II das 7 '/ s fache und in F all IV g a r das 18 fache des deutschen Zolls, und es is t re c h t b eg reiflich , wenn der am erikanische G eneralkonsul M a s o n e r s t k ü rz­

lich seiner B efriedigung ü b er die erfreuliche E n t­

w icklung der M aschinenausfuhr des von ihm v ertreten e n L andes nach D eutschland A usdruck verlieh.

Ä hnlich tra u rig e V erh ältn isse ergeben sich, w enn man die zukünftigen Z o llsätze der K l e i n ­ e i s e n i n d u s t r i e n eb en ein an d erstellt.

W enn man sich fra g t, wie das E in tre te n eines solchen Z ustandes ü b erh a u p t m öglich w ar, so ist dies einerseits der unverständlichen H altu n g der verbündeten R egierungen zu z u sc h re ib en , die bei

(3)

IB . F e b r u a r 1 9 0 5 . D er A u ß en h a n d el der deutschen E isen in d u strie im J a h re 190-1. S t a h l u n d E is e n . 19B

der A ufstellung'des autonom en Z o lltarifs d ieb esten W affen aus der H and gab, und h a t anderseits seinen G rund d a rin , daß die U n terh ä n d ler in einer g anzen R eihe von F alle n viel zu w eit­

gehende Z ugeständnisse gem acht haben. D er objektive H isto rik e r, der s p a te r diesen T e il der w irtschaftlichen E ntw icklung des D eutschen Reichs zu schildern h at, w ird diese V orgänge kaum verstehen können.

W ir verm ögen den A usführungen der offi­

ziellen B egründung n ic h t beizupflichten, die be­

hauptet, daß die V e rträ g e in ein er F orm e r­

neuert sind, „die u n te r se h r w esen tlich er B esser­

stellung der landw irtschaftlichen P ro d u k tio n es auch u n se re r In d u strie erm öglichen w ird, sich in befriedigender W eise e in z u ric h te n .“ Die oben

gegebenen nackten tatsäch lich en A ngaben weisen m it ersch reck en d er D eu tlich k eit d a ra u f hin, daß für den F a ll der A nnahm e der V e rträ g e ein s ta rk e r R ückgang u n serer A usfuhr unausbleiblich is t; un sere F a b rik a n te n w erden m ehr noch als b ish er gezw ungen sein, den S itz ih re r T ä tig k e it zum T eil in das Ausland zu verlegen. H ierdurch w ird u nser gesam tes W irtsch a ftsleb e n a u f das u n v o rteilh afte ste beeinflußt w erden, und es w ird sich h era u sste llen , ob das b elieb te M ittel, durch das unsere In d u strie zu einem großen T eil zum verm eintlichen V orteil der L a n d w iitsc h a ft lalim- g eleg t w ird, auch ta tsä ch lic h dem w irklichen In teresse der L an d w irtsc h a ft und unseres V a te r­

landes dient.

D ie R e d a k tio n .

Der Außenhandel der deutschen Eisenindustrie im Jahre 1S0J.

in 1 0 0 0 l 2 3 0 0 2200

2000 1 9 0 0

1 6 0 0 1 5 0 0 1 4 0 0 1 3 0 0

Die E isen au sfu h r des deutschen Zollgebietes, die sich in dem halben D ezennium 18 9 8 bis 1903 verdoppelt h a tte , indem sie in dieser Z eit von

1,6 au f 3,5 M illion Tonnen stieg, h a t im abgelaufenen Ja h re einen nicht u n erh e b ­ lichen R ückgang aufzuw ei­

sen. Die gesam te A usfuhr an E isen und E isenw aren ohne E in b ezieh u n g d er Ma­

schinen b elief sich au f moo 2 770 276 gegen 3 481 2 2 4 t noo

im J a h re 1903 und 3 309 001 t im J a h re 1902.

Uber die E in z elh e ite n der Ein- und A usfuhrbew egung des abgelaufenen J a h re s g e­

ben die in vorliegender N um ­ mer u n te r d er R u brik S ta ­ tistik veröffentlichten T a ­ bellen eingehende A uskunft.

W ie in den V o rjah ren die Zunahme in d er A usfuhr hauptsächlich a u f das be­

deutende A nw achsen u n se­

re r R oheisen- und H alb ­ zeuglieferungen zu rü c k zu ­ führen w a r , so is t auch der le tz tjä h rig e R ückgang zum großen T e ile dem Nachlassen der A usfuhr gerade in diesen P ro d u k te n zuzuschreibeu; indessen ist auch die überaus w ichtige

Ausfuhr von W a lz w e rk sfa b rik a te n tro tz der von der deutschen In d u strie hierbei aufgew en­

deten großen Opfer um m ehr als eine V iertel-

million T onnen zurückgegangen. Die A us­

f uhr an E isen w aren , die eine s te tig steigende R ich tu n g aufw eist, h a t auch im B erichte eine

1100 1000

9 0 0 8 0 0 7 0 0 6 0 0 5 0 0 4 0 0 3 0 0 200 100

: F e rtig c rz e u g n isa e "

. ^ .R o h e is e n , A lte is e n , H a lb z eu g . . F e rtig erz e u g n isse

; R o h e is e n , A lte is e n , H a lb z eu g - A usfuhr-

Einfuhr

A

i W a i 8 2 8 3 8 4 8 5 8 6 8 7 8 8 8 9 9 0 91 9 2 9 3 9 4 9 5 9 6 9 7 9 8 9 9 0 0 01 0 2 0 3 1 9 0 4

Schaubild 1. Deutschlands Ein- und Ausfuhr von Eisen und Eisenwaren.

w eitere, w enn auch n ic h t erhebliche E rhöhung erfah ren . Die A usfuhr der le tz te n sechs J a h re b etru g :

(4)

1 9 6 S t a h l a u d E is e n . Der A ußen h a n d el der deutschen E is e n in d u strie im Ja h re 1904. 2 5 . J a h r g . N r . 4 .

1899 1900 1901 1902 1903 1904

Roheisen, Alteisen In t a u s e n d T o n n e n

und Halbzeug . . 259 224 506 1153 1165 712 Walzprodukte . . . 867 928 1407 1676 1768 1500 Eisenwaren.... 384 396 420 480 547 558 Aus Schaubild 1 g eh t h erv o r, w ie sich E in- und A usfuhr von Roheisen, A lteisen und H alb­

zeug einerseits und von F ertig e rz eu g n issen der E ise n in d u strie an d e rerseits in den le tz te n 25 Ja h re n entw ickelt h ab en ; durch Schaubild 2 wird die E ntw ickelung der A usfuhrtittigkeit für einzelne besonders w ichtige W alzw erk serzeu g n isse d a r­

g e ste llt. E s ze ig t sich h ie r fa st a u f der ganzen L inie für das verflossene J a h r ein R ückgang;

besonders heftig t r a t derselbe a u f bei E isen b ah n ­ schienen, in denen die A usfuhr um 4 4 ° /° zu‘

rü ck g in g , aber auch in allen anderen h ie r in B e tra c h t kommenden F a b rik a te n , m it Ausnahme von D rah t, ist ein m ehr oder m inder großes N achlassen der A usfuhr zu verzeichnen.

Ü ber die l ä n d e r w e i s e V erte ilu n g der A usfuhr geben A ufschluß die nachstehende T a ­ b elle sowie die S chaubilder 3 und 4.

(ohne Maschinen) in 1000 T o n n e n .

B39

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2

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\r. Österreich- Ungarn Rußland Schweden Schweiz Spanien Britisch Ostindien a 6

1 Japan Niederliind. Indien Argentinien

0° i)

1 o

a Vor. Staatenj ! Britisch Australien

1904 378 87 93 544 124 307 43 50 70 222 15 75 21 66 33 94 25 ; 26 40 42

1903 453 84 76 836 130 366 61 59 67 189 17 97 27 65 29 82 28 1 26 295 53

1902 403 77 77 817 135 413 53 70 43 187 16 74 33 56 32 54 21 14 312 39

1901 305 59 85 466 74 280 76 97 34 145 15 93 33 51 46 59 13 13 22 52

j 1900 172 51 85 166 71 176 65 109 32 180 20 35 35 29 39 38 17 11 10 43

1899 177 55 64 122 61 157 67 21-2 21 193 8 22 20 22 27 29 17 6 10 34

1898 181 50 70 135 61 155 115 263 25 173 8 26 19 22 29 35 21 5 9 34

1897 104 43 53 131 50 119 76 244 19 168 7 32 16 37 26 35 21 7 12 34

1896 118 41 54 147 63 108 91 238 17 175 22 31 20 37 22 44 48 11 29 38

1895 118 40 65 137 91 107 125 208 12 137 10 43 20 38 18 46 41 13 84 34

1894 152 35 77 151 85 98 91 163 10 145 11 31 19 39 19 41 23 13 16 42

1893 110 32 68 119 73 87 76 69 9 132 10 38 19 30 12 46 26 8 46 30

i 1892 90 26 74 103 78 90 58 52 7 113 13 27 16 27 11 42 29 18 60 34

1891 112 28 68 106 68 104 58 57 6 110 15 23 25 24 9 20 31 14 56 41

1 8 8 0 S 1 8 2 8 3 8 4 6 5 8 6 8 7 8 8 8 9 9 0 91 9 2 9 3 94 9 5 9 6 97 9 8 9 9 0 0 01 0 2 0 3 1904

Draht, Schienen, Platten und Blechen nnd schmiedeisernen Röhren.

W ie bei frü h e re r G elegenheit schon erw ähnt,*

ist hierzu zu bem erken, daß die S ta tistik nicht immer genauen Aufschluß über das Bestiinm ungs-

* .Stahl und Eisen1- 1903 S. 2.37.

land g ib t, sondern häufig der e rste A uslandshafen, nach dem die W a re geht, als B estim m ungsland be­

zeichnet w ird ; nam entlich dü rfte dies zu beachten sein bei d er in den le tzten J a h re n vorübergehend in die H öhe geschnellten Aus­

fuhr nach den N iederlanden und B elgien. Im übrigen ze ig t die T ab e lle die be­

k an n te T atsac h e, daß unsere E isenausfuhr nach den V er­

einigten S taa ten von N ord­

am erika, die in den beiden v o rhergegangenen Ja h re n als bedeutende Abnehmer deutschen H albzeugs und deutscher W a lz w e rk serze u g ­ nisse a u ftra te n , im letzten J a h re fa st ganz au sg esetzt h a t, daß die A usfuhr nach Ö sterreich-U ngarn und R uß­

land im m er m ehr zuriickgeht und kaum noch n ennensw erte Zahlen aufw eist, sowie daß diejenige nach der Schw eiz, F ra n k re ich , Italien , Schweden, Ja p an und den südam erika­

nischen S taa ten in, wenn auch nich t u n u n te r­

brochenem , erfreulichem W achstum begriffen ist.

(5)

15. Februar 1905. D er A ußenhandel der deutschen E isen in d u strie im Jahre 1904. Stahl und Eisen. 197

lO ro fs b ritn n n ic n tH u fs la n d l

— B e lg ie n -]

F r a n k r e i c h

"Ver. Staaten

y ?

E

In au fsteigender L inie bew egt sich unsere M a s c h i n e n a u s f n h r ; sie b e tru g im le tz te n Ja h re 266 119 t gegen 24 7 8 3 6 t im J a h re 1903 und 218 7 9 0 t 1902.

Die E i n f u h r von E isen und E isenw aren betrug im J a h re 1 9 0 4 3 4 4 9 6 7 t gegen 315 9 0 4 t im J a h re 1 9 0 3 ; sie v e rte ilt sich wie fo lg t:

1899 1900 1901 1902 1903 1901

Roheisen, Alteisen ln t a u s e n d T o n n e n

und Halbzeug. . . 677 830 296 177 220 240 Walzprodukte . . . . 81 76 43 52 54 57 E ise n w a ren 82 78 59 39 42 48

in 100 0 t 825 800 775 750 725 700 675 650 625 600 575 550 525 500 475 450 425 400 375 350 325 300 275 250 225 200 175 150 125 100

75

50 25

Ä ö S 89 90 91 9 2 93 94 99 96 97 98 99 00 01 02 0 3 1904

Schaubild 3.

Deutschlands Eisenausfuhr nach Großbritannien, Rußland, Belgien, Frankreich und den Vereinigten

Staaten von Nordamerika.

Ebenso, wie die E in fu h r von E isen und Eisen w aren , h a t auch die M a s c h i n e n e i n f u h r eine Zunahme erfahren ; sie b elief sich au f 76 146 t gegen 58 958 t 1903 und 50 2 2 0 t im J a h re 1902.

D as N ähere ü ber die E in fu h r des le tzten Ja h re s ist aus der oben erw ähnten ausführlichen T ab e lle ersichtlich.

D er E i s e n v e r b r a u c h des deutschen Zoll­

gebietes, d. h. die einheim ische R oheisenerzeu­

gung m it Zurechnung der E infuhr von R oheisen, E ise n fa b rik ate n und M aschinen, jedoch nach A b­

zug der A usfuhr derselben A rtik el, die in beiden F ällen m it 33 % % Z uschlag a u f Roheisen um ­ gerechnet sind, s te llt sich w ie fo lg t:

F ü r d e n K o p f d e r B e v ö lk e ru n g

J a h r E ig e n v e r b r a u c h

t

V e r b r a u c h

ki:

e in h e im is c h e R o h e is e n ­ e r z e u g u n g

k g

1890 3 920 951 81,7 97,1

1891 3 488 700 69,7 93,8

1892 3 712 795 74,3 98,8

1893 3 659 070 72,5 98,7

1894 3 720 515 73,0 105,5

1895 3 741 349 71,9 105,1

1896 4 728 230 90,1 121,4

1897 5 535 382 104,1 129,8

1898 5 658 949 105,8 136,6

1899 6 935 145 128,4 150,8

1900 7 377 339 131,7 152,1

1901 5 102 508 90,3 139,5

1902 4 367 330 76,6 149,6

1903 5 650 404 98,1 173,9

1904 6 624 427 115,7 174,5

in 1 0 0 0 t

400 375 35 0 325 300 275 250 225 200 175 150 125 100 75 50 25

",

Niederlaid /

ö s te rr. 1 n \

»

1 V

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V /

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4 V / V

N -

\

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1 8 8 8 8 9 9 0 91 92 93 94 95 96 97 9 8 9 9 0 0 01 0 2 0 3 1904

Schaubild 4.

Deutschlands Eisenausfuhr nach den Niederlanden, der Schweiz, Österr. - Ungarn und Italien.

Die V orräte, über die der Ö ffentlichkeit zu­

gän g lich e S ta tistik e n nich t g efü h rt w erden, sind bei B erechnung des S elbstverbrauchs au ß e r ach t gelassen w o rd e n ; aber se lb st bei E in se tzu n g d e r­

selben m it einer halben M onatserzeugung können w ir eine seh r erfreuliche W iederbelebung des heim ischen B edarfs feststellen.

(6)

198 Stahl und Eisen. L. von Tetm ajer f . 25. Jahrg. Nr. 4.

L. v o n T e t m a j e r t-

D urch den in der N acht vom 30. zum 31. J a n u a r erfolgten Tod des R ektors der T ech­

nischen Hochschule, H ofrat P ro fesso r L. v o n T e t m a j e r in W ien, h a t die deutsche te c h ­ nische W issenschaft von neuem einen schw eren V erlust erlitte n . In ihm ist ein hervorragender L e h re r und F o rsch er d ahingegangen; seine bahnbrechenden U ntersuchungen, durch die er z u r H ebung g an z e r In d u striezw eig e in h ervor­

ragendem Maße beig etrag en hat, haben ihm n ich t nu r den Dank und die A nerkennung der m itlebenden F achgenos­

sen eing etrag en , sondern sichern seinem Namen auch für kommende Zeiten ein dauerndes Andenken.

D er D ahingeschiedene tr a t bald nach B een­

digung seiner Studien am Eidgenössischen Polytechnikum zu Zü­

rich als A ssistent an der Ingenieurschule in die L e h rtä tig k e it ein. Als P riv a td o z en t h ab ilitierte er sich im J a h re 1873, und 1878 w urde er zum

H onorarprofessor er­

n a n n t; seine E rnennung zum ordentlichen P ro ­ fessor e rh ie lt e r im J a h re 1 881. Schon früh w andte er seine T ä tig ­ k e it dem Studium des B aum aterialw esens z u ; E nde der 70 er J a h re

las e r ü ber Technologie des E isens. Seine A r­

beiten a u f dem G ebiet des M a terialprüfungs­

w esens haben seinen W e ltru f begründet. Zu großem D ank is t ihm die E isen in d u strie verpflich­

te t, der er durch seine w ichtigen U ntersuchungen über den relativ en W e rt des basischen K on­

v ertereisens in F orm von g ew alzten T rä g e rn ’ seh r w esentliche D ienste g eleistet h a t. Auch seine A rbeiten über die F ra g e d er V erw endung von T hom asstahlschienen haben durch W id er­

legung a lth e rg e b ra c h te r V orurteile au fk lä re n d g ew irk t und dadurch die E ntw ick lu n g der deu t­

schen E isenindustrie w esentlich gefördert. Doch n ic h t n u r eine d irek te F ö rd eru n g des E isen­

v erbrauchs haben w ir dem Dahingeschiedenen zu danken, sondern e r h a t sich auch indirekt V erdienste um die H ebung des E iseuhiitten-

wesens erw orben, indem er durch seine A rbeiten über Schlacken und S chlackenzeraente in h ervor­

rag en d er W eise dazu beig etrag en h at, diese A bfallprodukte des H ochofenbetriebs auszunutzen.

F ü r die W e rtsch ä tz u n g , w elche sich T etm aje r w eit über die G renzen seines H eim atlandes hinaus in technischen und w issenschaftlichen K reison erw orben hat, ist d er Um stand ch a ra k ­ te ristisc h , daß er bei dem ersten K ongreß für die V ereinheitlichung der P rüfungsm ethoden der B aum aterialien in Zürich (1 8 9 5 ) einstim m ig zum P rä sid en ten des neuge­

gründeten internationalen V erbandes gew äh lt und seith er in Stockholm (1 8 9 7 ) und in B udapest (1 9 0 1 ) in diesem Amte b e s tä tig t wurde.

B ezüglich seiner sc h rift­

stellerischen T ä tig k e it sei h ier besonders auf

die H erau sg a b e der

„M itteilu n g en “ der auf seineA nregunggegriinde- ten eidgenössischen M ate­

ria lp rü fu n g sa n s ta lt in Zii- ripli verw iesen, in denen e r über die zahlreichen U ntersuchungen b erichtet h a t, die w ä h re n d seiner m ehr als 2 0 jä h r. T ä tig ­ k e it von ihm oder unter seiner L eitu n g durch- g e fü h rt w urden. F e rn e r seien noch seine W erke über „Ä ußere und innere K rä fte an statisch bestim m ten T r ä g e r n “ , „An-

! gew andte E la stiz itä ts- und F e s tig k e its le h re “ ,

„D ie G esetze der K tiickungs- und d er zusam m en­

g esetz ten D ruckfestigkeit der technisch w ichtig­

sten B austoffe“ genan n t. Von den in „S tahl und E ise n “ w iedergegebenen A rbeiten seien die nachfolgenden hervorgehoben: „D as basische K onvertereisen a ls-B a u m a te ria l“ ( 1 8 9 0 ); „V er­

halten der T hom asstahlschienen im B e trie b e “ (1 8 9 5 ); „Einfluß der L ochung a u f die F e stig ­ k eitsv erh ältn isse des S chw eißeisens“ (1 8 8 6 );

„D er S chlackenzem ent“ (1 8 8 6 ).

Die le tz te n drei J a h re seines L ebens ver­

b rachte T etm aje r in W ien, wo er als Rektor und L e h re r an der T echnischen H ochschule w irkte, bis der Tod seinem an A rb e it und w ohlverdienten

! E rfolgen so reichen Leben e in p lö tz lic h esZ ie lse tzte . E r r u h e in F r i e d e n !

(7)

15. Februar 1905. P an zerplatten w alzw erk der französischen M arineverw altung, Stahl und EiBen. 199

Panzerplattemvalzwerk der französischen Marineverwaltung.

(Hierzu Tafel VI.)

Im A nschluß an die in „ S ta h l und E ise n “ 1904 Seite 3 3 4 und ff. veröffentlichte B eschrei­

bung des M a rtin sta h lw erk s im A r s e n a l d e r f r a n z ö s i s c h e n M a r i n e sei im folgenden an H and der T a fe l V I auch das von der M ä r k i ­ s c h e n M a s ch i n e n b a u - A n s t a l t zu W e tte r an der R u h r für die französische M arine kon­

stru ie rte P a n z e rp la tte n w a lz w e rk beschrieben.

D ieses W alzw erk is t im w esentlichen eine kleinere A usführung des großen P a n z e rp la tte n ­ w alzw erks, das von der M ärkischen M aschinenbau- A nstalt im J a h re 19 0 0 an das b ek a n n te französische W erk Com pagnie des F o rg e s e t A ciéries de la Marine, et d ’H om écourt in S t. Chamond, L oire, geliefert wurde. Infolge des dauernd tadellosen Ganges dieses großen W a lz w e rk s t r a t das fra n ­ zösische M arinem inisterium durch V erm ittlu n g seines dam aligen A ttachés bei der B e rlin er B otschaft, F re g a tte n k a p itä n s B u c h a r d , und später seines In g en ieu rs d e B e r l l i e in Gué- rigny wegen der L ieferung eines P an z o rp la tte n - w alzw erks im klein eren M aßstabe m it der Märkischen M aschinenbau-A nstalt in V erbindung.

Da es sich s p ä te r ab e r als zw eckm äßiger e r ­ wies, die A nfertig u n g des W a lz w e rk s in F ra n k ­ reich erfolgen z a lassen, so kam au f A n trag der Société N ouvelle des E tab lissem en ts de l’Horme e t de la B uire in Lyon zw ischen dieser und der M ärkischen M aschinenbau-A nstalt eine V ereinbarung zustande, a u f G rund deren le tz ­ te re F irm a d er e rste re n alle erforderlichen D e­

tail-, F undam ent- und Z usam m enstellungszeich­

nungen gegen B ezahlung lie ferte, w ährend die französische G esellschaft die A usführung für ihre R echnung übernahm .

Im folgenden sei die A nlage, die se it un­

gefähr acht M onaten a u f dem W e rk e der fra n ­ zösischen M a rineverw altung „F o rg es N ationales de la Chaus8a d e “ bei G uérigny im B etriebe ist, näher beschrieben.

E s w ar festg e se tzt, daß au f dem R ev ersier­

w alzw erk, dessen W a lz en 1 1 0 0 mm D urch­

messer bei 3 7 0 0 mm B a llen län g e haben, Blöcke aus Spezial-N ickel-C hrom stahl m it einein Ge­

w icht bis zu 3 5 1 zu r V erarb eitu n g kommen sollten. Zu dickeren P la tte n w ird ein Block von 2350 X 2 3 0 0 X ~40 mm in zw ei H itzen auf 9 4 0 0 mm L änge, 2 7 0 0 mm B reite und 150 mm D icke au sg ew alzt, w ährend zu den dünne­

ren P la tte n von 10 0 0 0 mm L ä n g e , 3 0 0 0 mm Breite und 40 mm D icke ein Block von 1750 X 1300 X 55 0 mm v erw endet w ird. Die Z e rre iß ­ festigkeit dieses M aterials in ausgeglühten P ro b e ­ stäben sollte bis zu 70 kg/qmm betrag en .

Zum A ntriebe des W alzw erk s dient eine liegende Z w illings-R eversierm aschine m it Dam pf­

zylindern von 1200 mm D urchm esser und 1300 mm Hub, die m it 120 U m drehungen in der M inute und 7 Atm. D am pfdruck ihre L eistu n g durch ein S tirn ra d v o rg e leg e von 1 : 3 a u f das W a lz w e rk ü b e rträ g t. Die V erbindung des W a lz w e rk s m it der M aschine k ann durch eine hydraulische A usrück Vorrichtung u n te r­

brochen w erden. Die beiden Kam m walzen sind m it 13 0 0 mm T eilkreisdurchm esser und 17 W ink elzäh n en au sg efü h rt worden. Die langen K uppelspindeln haben 60 0 0 mm L änge erh a lte n und ergab sich fü r die obere Spindel eine g rö ß te N eigung von 1 : 9,23 gegen die H orizontale bei

einem g rö ß ten H ube der O berw alze von 8 5 0 mm.

Die obere Spindel und auch die O berw alze sind durch j e zw ei im F undam ent stehende P lu n g e r­

zy lin d er h ydraulisch au sb alan ciert.

Das W a lz w e rk w urde so ein g erich tet, daß die H erste llu n g von P la tte n m it keilförm igem Q uer­

sc h n itt möglich ist, wozu besondere E inbaustücke und d reh b a r eingelegte L a g e rfu tte r a n g e fe rtig t w erden m üssen; die höchste S ch räg ste llu n g der O berw alze is t in v orstehender A bbildung d a r­

g e s te llt. D am it diese keilförm igen P la tte n beim W alzen gerad e bleiben, muß schon der Rohblock den keilförm igen Q uerschnitt haben, und die A b­

n ahm everhältnisse der Dicken zu beiden Seiten müssen dieselben bleiben, w as eine unabhängige E in ste llu n g je d e r der beiden D ruckschrauben bedingt. E s sind dazu au f der S teuerbiihne

(8)

200 Stahl and Eisen. Über doppelte Gichtverschlüsse. 25. Jahrg. Nr. 4.

zw ei kloine Zw illings - Dampfmaschinen von 150 mm Zylinderdurchm osser und 160 mm Hub m o n tiert, wovon je d e m it zwei verschiedenen ausriiekbaren V orgelegen die S tellung der D ruck­

schrauben b ew irk t; es ist eine G enauigkeit der E in ste llu n g bis zu ± 0 , 1 mm zu erreichen.

Beim norm alen P arallelw alzen w erden die beiden S tellvorrichtungen gekuppelt.

Zu beiden Seiten des W a lz g eriistes ist ein R ollentisch m it je 10 Rollen ans S tahlguß von 700 mm D urchm esser angeordnet, wovon die zunächst der W alze gelegenen drei R ollen be­

sondere S tützrollen erh alten haben. D er An­

trieb erfolgt m ittels V orgelege durch eine liegende Zw illings-R eversierm aschine von 350 mm Z ylinderdurchm esser und 600 mm Hub. Zw ischen

; der vierten und fü n ften Rolle sind zu beiden Seiten je v ier hydraulische Z ylinder angeordnet, deren P lu n g e r oben kegelförm ig ab g e d reh t sind und so im gehobenen Z ustande als D rehpunkt für die P a n z e rp la tte n dienen, w enn g leichzeitig die R ollen in D rehung v e rs e tz t w erden. Am i E nde jedes Tisches sind noch v ier w eitere hydraulische Z ylinder eingebaut, deren P lu n g er paarw eise darch T ra v erse n verbunden sind und zu r Aufnahme des Blockes dienen.

Nach einer B esprechung der A nlage in der Z eitschrift „Génie civ il“ N r. 12 vom 2 3 . Ju li v. J . haben sich alle A p p arate vorzüglich be­

w ährt.

W e tte r a. d. R uhr.

W. Schnell.

Über doppelte Griclityerschlüsse.

Von K. Stäh ler, N iederjeutz in L othringen.

Das S treben nach grün d lich er A usnutzung der H ochofengase h a t es m it sich geb rach t, daß die Öfen je tz t m eist m it doppelten V erschlüssen au sg erü ste t w erden. Man kann die in An­

w endung befindlichen D oppelverschlüsse a ll­

gem ein in zw ei System e e in te ile n : in E in tric h te r- verschliisse mit Haube und in Z w eitrich terv er­

schlüsse. Bei N euanlagen von Hochofenwerken g re ift man allgem ein zum Z w eitrichtersystem , und die gegenüber einfachen V erschlüssen um l l/a bis 2 m größere Bauhöhe b ie tet kein H indernis, weil es bei N eubauten j a keine Rolle spielt, ob die K onstruktionen und die F örderhöhe 2 m höher an g e le g t w erden m üssen. D a zudem die neuen H ütten vielfach au f die A nw endung des ze n trale n G asabzugs verzichten m üssen, weil sie gleich zu r A nw endung von autom atischen F üllu n g s­

einrichtungen schreiten, und eine solche für ze n trale n G asabzug noch nicht in b rau ch b arer K onstruktion bek an n t ist, so g e s ta lte t sich hier der E inbau des D oppelverschlnsses seh r einfach.

B ei vorhandenen Öfen oder solchen neuen Öfen, die sich danebenstehenden ä lte re n Öfen anpasseu sollen, sträu b en sich einige H ü tten leu te oft noch gegen A nlage des zw eiten V erschlusses, sowohl gegen den E in tric h te r m it H aube, als auch gegen den Z w eitrichter.

Dem Z w eitrichterversclilnß halten sie en t­

gegen, daß seine große Bauhöhe, w elche eine um 1 Vst bis 2 m g erin g e re Höhe der B e­

schickungssäule v era n la ß t, eine V erm inderung der P roduktion und eine g erin g e re F iltrie ru n g des Gases, d. ln einen größeren S tau b g eh alt desselben z u r F olge habe. D aß der le tz te re U m stand nich t zutrifft., w ird w eiter unten e r­

lä u te rt w erd en ; daß aber die P ro d u k tio n nich t sin k t, haben die au f der R om bacher H ü tte ge­

m achten E rfa h ru n g e n bew iesen, wo b ere its drei von den alten Öfen m it B uderusschen Zw ei­

trich terv ersch lü ssen a u s g e s ta tte t w urden, von denen der e rste se it 21. A ugust 1902, der zw eite seit 16. J u n i 1903 und d er d ritte fast ein J a h r im B etrieb ist. D ie beiden ersten Öfen w urden g leichzeitig um 4 m erh ö h t, um ihnen gleiche G röße m it Ofen IV zu geben, w eshalb der V ergleich der früheren m it der späteren P roduktion eine genaue B eurteilu n g der vom eingebauten B uderusverschluß her- riihrenden E inw irkung n ic h t z u läß t. Im m erhin is t es b ere ch tig t, aus dem U m stand, daß die sp ä tere P ro d u k tio n die frü h e re um m ehr ü ber­

ste ig t, als es der V ergrößerung des O feninhalts e n tsp rich t, den Schluß zu ziehen, daß der Zwei- tric h terv ersc h ln ß keine V erm inderung der P ro ­ duktion v e ra n la ß t h a t. D er d r itte se it fast einem J a h r in B etrieb befindliche Ofen IV, w elcher von frü h er h er die g rö ß ere Höhe h a tte und dessen O feninhalt deshalb n ic h t v erä n d ert w urde, h a t den gew ünschten Beweis erb rac h t, indem er nach dem E inbau des Buderusschen Z w eitrichterverschlusses eine höhere P roduktion lieferte als vorher.

Die A blehnung des m it H aube gedeckten E in trich terv ersch lu sses g eschieht vielfach mit Hinweis darauf, daß die e rste n dieser Hauben infolge der schw ierigen A bdichtung nach einiger Zeit des B etriebs au ß e r G ebrauch g e s e tz t w urden.

, D as is t ab e r nu r im lothringisch-luxem burgischen ] R evier vorgekomm en. A ls näm lich vor etw a

| 8 bis 10 J a h re n die erste n H auben eingebaut

(9)

15. Februar 1905. Über doppelte Gichtverschlüsse. Stahl und Eisen. 201 wurden, erhielten dieselben in der rich tig en E r ­

kenntnis, daß das W a sse r den dichtesten A b­

schluß bildet, n ic h t allein am Z en tra lro h r, sondern auch am äußeren R an d einen W a sse r­

abschluß, indem man aufNoder in die G ichtbühnen um den oberen T ric h te rra n d herum eine W a sse r­

rinne legte. Beim H eran fah ren der W ag en fielen häufig Stücke E rz und K oks in die R inne, so daß es nötig w urde, diese S tücke vor jedesm aligem Senken der H aube zu entfernen. In L o th rin g en , Luxemburg und dem französischen E rz g eb iet, wo fortw ährend neue Öfen e n tsta n d en und ein

g roße V erb re itu n g gefunden h a t ; er ist bisher bei sechs Öfen in R heinland und W estfalen z u r A usführung gekom men und in A bbildung 1 d a r­

g estellt.

Diese E rfa h ru n g sowohl, wie auch die Scheu vor den K osten des Umbaues, die j a an sich nicht groß sind, sollten die H ütten n ic h t von dem E inbau der doppelten G ichtverschlüsse a b ­ h alten , denn die V orteile sind so groß, daß alle S chw ierigkeiten dagegen g erin g zu achten sind.

D as g ilt se lb st da, wo die V erw endung des G ases in Gasm otoren nicht in F ra g e kommt.

Abbild. 1. Eintrichterverschluß mit Haube für

seßhafter A rbeiterstam m g an z fehlte, w aren die täglich w echselnden I ta lie n e r nich t dazu zu bringen, die R innen fre iz u h a lte n ; sie ließen lieber die H aube oben und gich teten einfach.

Versuche m it h a rte n A bdichtungen und m it Seil­

polstern b ew ährten sich ebenfalls nicht. H eute verwendet man im M inetterevier bei z e n tra le r Gasabführung allgem ein den B uderusschen Zw ei­

trichterverschluß. A uf älteren W erk en aber, z. B. in B urbach und in W e stfalen , wo ein zu­

verlässiger, g u tw illig er A rb eiterstam m vorhanden war, gew öhnten sich die G ichter bei nachdrück­

licher A ufsicht bald an das A usräum en der Rinne, so daß die H aube A nklang fand. Die l'olge davon ist, daß bei ä lteren H ü tte n der Buderussclie E in tric h te rv e rsc h lu ß m it H aube

Langensche Begichtungsart (Patent Buderus).

G ew iß is t es die vornehm ste Aufgabe der D oppel­

verschlüsse, und zugleich diejenige A ufgabe, der sie zum eist ih re V erb re itu n g v erd an k en : die g ew altig e E nergie, w elche in den Hochofengasen ste ck t, festzu h alten . D aneben erzielen alle D oppelverschlüsse ab e r auch noch die W irk u n g , daß sie die G ichter vor G asbelästigungen schützen, ihnen also eine le ich tere B ew ältigung ihres D ienstes erm öglichen, und dadurch gerin g ere L uhnausgaben v erursachen. F e rn e r sichern sie den G ichtkonstruktionen eine bedeutend längere L ebensdauer, w eil sie die Gichtflammen b e­

seitigen, und verhindern durch den Abschluß d er L uft die häufigen Gasexplosionen, ein V orteil, der a llse itig als sofort b em erk b ar a n e rk a n n t w ird, und der um so w ich tig er ist, als neuer­

(10)

202 Stahl und Kisen. Ober doppelte Gichlverschlüsse. 25. Jahrg. Nr. 4.

dings durch die V entilatoren der G asreinigungen der Ü berdruck in der G icht oft verm indert w ird.

Als w eiterer V orteil d er doppelten G ichtver­

schlüsse is t der gleichm äßige G asdruck im Ofen und der dadurch hervorgerufene gleichm äßige G asstrom in den L eitungen zu nennen, w odurch die R ückström ung des G ases verm ieden w ird, und nich t m inder w ichtig is t die E rzielung staubfreien Gases.

den Leitungen erzielt. W enn w irklich, wie er­

w ähnt, bei dem Z w eitrichtersystem eine um 1 */i bis 2 m g erin g e re Höhe d er B eschickungs­

säule die F iltrie ru n g des G ases benachteiligt, so w ird dies doch vielfach w ieder aufgewogen durch den soeben geschilderten V orteil.

A lle diese aufg ezäh lten V orzüge b ieten die m it H aube gedeckten E in tric h terv ersc h lü sse eben­

sowohl wie die Z w eitrichtersystem e, gleichgültig

Abbildung 2. Zweitrichterverschluß für Parrysche Begichtungsart (Patent Buderus).

Zur E rlä u te ru n g dieser z u le tz t aufgeführten W irkungen sei d ara u f hingew iesen, daß bei der Öffnung einfacher G ichtverschlüsse jedesm al der G asüberdruck verschw indet und dadurch ein R ückström en der G ase aus den L eitungen nach dem Ofen zu, und ein schnelleres, stoßw eises H inaufström en des u nteren Ofengases h erv o r­

g erufen w ird, w elch le tz te re s auch ein H inauf­

b lasen der u n te re n S tau b teile zur F olge h at.

Beim D oppelverschluß sind diese Stöße b eseitig t und ein gleichm äßiger G asstrom im Ofen und

ob m it oder ohne ze n trale n G asabzug. D a die seitliche G asentnahm e in D eutschland wenig b eliebt ist, w eil die G asv e rteilu n g im Ofen un ­ g ü n stig ist und w eil an den S tellen, an welchen die seitliche G asentnahm e sta ttfin d e t, eine starke örtliche Z erstö ru n g des M auerw erks die Folge ist, so h alten die L e ite r d er vorhandenen Öfen m it R echt an dem ze n trale n G asabzug fest. Die E in rich tu n g des doppelten V erschlusses is t bei dem selben n ic h t so einfach w ie bei dem seit­

lichen G asabzug, und von den w enigen Kon-

(11)

15. Februar 1905. über doppelte Gichtverschlilsse. Stahl und Eisen. 203 struktionen, die w ir haben, fanden bis j e tz t nu r überfließt, w ie das bei den an den Glocken an- die B uderusschen P a te n te grö ß ere V erw endung, g ebrachten R innen der F a ll ist. Von W ichtig- Sie beseitigen die M ängel, w elche beim ze n trale n k e it is t auch die B equem lichkeit fü r die Gasabzug deii doppelten V erschlüssen an h a ften . R oinigung, einm al w eil die feststehenden R innen Eine w esentliche k o n stru k tiv e V erbesserung w ird zum T e il eine g erin g e re T iefe erfordern, als die schon e rz ie lt durch die A nordnung ein er fest- an den bew eglichen Glocken befestigten R innen,

Abbildung 3. Zweitrichterverschluß für Langensche Begichtungsart (Patent Buderus).

hängenden W a sse rrin n e als m ittle re r V erschluß.

Durch dieselbe w ird ein leich teres A npassen des Buderusverschlusses an vorhandene G ichtkon­

struktionen e rre ic h t, w eil die feststehende W asserrinne, im G egensatz zu anderen K on­

struktionen, die A b hängigkeit der F orm der inneren Glocke von d er äußeren verm eidet.

Dazu kommt, daß die schw eren W asserm assen als tote L a s t die B alan ciers n ic h t m ehr b elasten , und daß das R innenw asser bei dem Hub der Glocken nicht m ehr in B ew egung kom m t und

und w eil sie an d erseits, da ih r G ew icht n ic h t gehoben w erden muß, auch nach B elieben b re it g eb au t werden können.

Die vollkom m enste F orm des doppelten G icht­

verschlusses bei zentralem G asabzug b ie te t der B uderussche Z w eitrich terv ersch lu ß sowohl für L angensche als auch P a rry sc h e B egichtung i (D. R. P . N r. 123 592). Die A bbildungen 2 und 3 i zeigen beide A usführungen u n te r A nw endung der i feststehenden W a sse rrin n e und A bbildung 4 eine

| A usführung m it W ied erb en u tzu n g der alten G icht­

(12)

204 Stahl und Eisen. Über doppelte Gichtverschlüsse. 25. Jahrg. Nr. 4.

neue X Teile

* { alte Y Teile

Abbildung 4. Zweitrichterverschluß mit Parryscher Begichtungsart unter Verwendung eines alten Verschlusses (Patent Buderus).

d ara u s folgend die G ew ähr fü r die v orschrifts­

m äßige A nw endung derselben durch die G ichter, w eil keine lä stig e A rb eit durch die A bdichtung v eru rsac h t w ird. Ein G asverlust ist infolge des U m standes, daß se lb st dasjenige Gas, das sich zw ischen den beiden Glocken befindet, nur zum g eringen T eil entw eichen kann, fast vollständig ausgeschlossen. Die vom oberen T ric h te r ab­

rutschende Beschickung selbst h in d e rt nämlich das A ustreten des G ases, weil zwischen den

Die alten Teile sind punktiert angegeben.

langem Ötfnen derselben sc h lie ß t das momentan herab stü rzen d e G ichtgut sofort die U ndichtig­

keiten. Die B elästig u n g der G ic h ta rb e ite r durch die G ase is t ganz b e se itig t, w eil die aus dem Raum zw ischen den Glocken entw eichende, an sich schon g eringe Gasm enge nicht über den T ric h te rra n d h inaus au f die G ichtplattform ge­

d rän g t w ird. Die B ew egnng d er u n te re n Glocke, also das E in stü rz e n des G ich tg u ts in den Ofen­

schacht, kann erfolgen, ohne das F ü llen des verschlußteile eines früheren einfachen V er­

schlusses.

A ußer den oben angeführten allgem einen V or­

zügen bieten die Buderusschen Z w eitric h te rv e r­

schlüsse sow ohl in betrieb stech n isch er w ie in kon­

s tru k tiv e r H insicht noch eine R eihe an d e rer V or­

teile. V or allem kommt in Betracht, die G ew ißheit d er dauernden D ichthaltung der oberen Glocke und

T ric h te rn kein Ü berdruck h e rrsc h t und h in te r der abgerutschten B eschickung die Glocke so­

fo rt w ieder geschlossen w ird. A uch dann noch h in d e rt der Z w eitrich terv ersch lu ß den G asverlust, w enn die u ntere Glocke sich infolge schlechten Ofenganges oder aus sonstigen G ründen verzogen h a t und undicht gew orden is t; die obere Glocke schließt eben imm er ab, und bei nur Sekunden-

(13)

15. Februar 1905. D as Kjellinsche Verfahren z u r elektrischen E rzeugung von Stahl. Stahl und Eisen. 205 oberen T ric h te rs irgendw ie zu stören. Da auch

das Öffnen der oberen Glocke nu r einige S e­

kunden w ä h rt und auch die G ichter infolge des oben angeführten V orzuges nie, auch bei W ind­

stille nicht, w arten m üssen, bis die G ase sich verzogen haben, so k ann die F ü llu n g des oberen T ric h te rs ohne irgendw elche U n ter­

brechung fo rtw äh ren d vor sich gehen. H ie r­

durch w ird bei großen P roduktionen M annschaft ersp a rt und die A nw endung der Z uführung durch H ängebahnen und autom atische E inrichtungen erleichtert. Die obere Glocke h a t n ic h t den hohen Hub, d er bei der H aube des E in tric h te r­

verschlusses notw endig ist, um das E inkippen der G ichtw agen zu erm öglichen. Die V erw en­

dung vorhandener Ü b erg ichtkonstruktionen wird dadurch e rle ic h te rt, und das Öffnen der Glocke erfordert w eniger Z eit. Die G icht is t frei und gibt deshalb größeren S pielraum für die Aus­

wahl des G ichtzuführungssystem s, es können z. B. auch H ängebahnw agen verw endet w erden.

Bei einer etw aigen B etrieb sstö ru n g an ein er der beiden G locken, z. B_. R e p a ra tu r ein er W inde,

; kann die andere Glocke fü r sich allein als ein­

facher V erschluß b en u tzt w erden, bis die R e p a­

r a tu r beendet is t; eine B etrieb sstö ru n g w ird also verm ieden. E inen seh r günstigen Einfluß au f den G ang des Ofens ü b t der Z w eitric h te rv e r­

schluß noch dadurch aus, daß die G ichten au f : dem W ege vom erste n zum zw eiten T ric h te r in gleichm äßigen Schichten d u rc h e in an d e rreg e lrec h t vorgem öllert w erden, was bei solchen H ütten, welche viel m öllern m üssen, w esentliche V orteile b ietet. In A nw endung gekommen sind die Buderus- schen P a te n te b ereits bei 15 H ochöfen; eine H ü tte n v e rw a ltu n g h a t diese B a u a rt fünfm al nach­

einander ausgeführt.

Die U m änderung vorhandener V erschlüsse in B uderussche Z w eitrichterverschlüsse se tz t nicht u n bedingt ein A usblasen des Ofens voraus. Zum B eispiel w urden die beiden V erschlüsse der M oselhütte A.-G. M aizicres um gebaut, ohne daß die Öfen aus dem F e u e r kamen.*

* Die Lieferung der Bnderusverschlüsse erfolgt durch die Firma Heinrich Stähler in Weidenau a. d.

Sieg und Niederjeutz in Lothringen.

Das Kjellinsche Verfahren zur elektrischen Erzeugung:

von Stahl.

Von O beringenieur V. E n g e lh a r d t- W ien.

(Fortsetzung von Seite 152.)

T h e r m i s c h e r N u t z e f f e k t . A nnahm en: j Restcharge = 26 531 kg, daher f. d. Tonne Stahl 1 KW .-Stunde = 8 6 4 ,5 große K a lo rie n ; spezi- im Mittel:

fische W ärm e des E isens von 0 bis 1 3 0 0 ° C.- 5?'? J'S i 0,*1618“

im Mittel 0 ,2 0 , d arü b e r im M ittel 0 ,4 8 ; Schm elz- —- ' r°- wärme fü r 1 kg Schm iedeisen oder S tah l 4 0 K a- Zusammen 1017 kg.

lorien, für 1 k g R oheisen 30 K alorien. Ferrosilizium mit 12°/o: 338 kg auf 26 531 kg

= rund 13 kg F eS i oder 1,56 kg Si f. d. Tonne.

1. K a lte r E in sa tz . E rfo rd erlic h es M ateria l: Kohlenstoflabbrand 0,5»/o = 5 kg f. d. Tonne.

9 868 kg Roheisen (einschl. ,338 kg Ferrosilizium*) Endtemperatur mit 1600° C. angenommen.

17 100 kg Schrott Die theoretisch erforderliche Wärmemenge beträgt

26 968 kg Rohmaterial = 26131 kg Abstich -f 400 kg \ d aher:

Erhitzen des Roheisens bis 1300" C... 372 X 0,2 X 1300 = 96 720 Kalorien Erhitzen des Roheisens von 1300 bis 1600" C. . . . 372 X 0,48 X 300 = 53 568 „ Schmelzwärme des R o h e is e n s ... 372 X 30 = 11 160 „ Erhitzen des Schrotts bis 1300° G... 645 X 0,2 X 1300 = 167 700 „ Erhitzen des Schrotts von 1300 bis 16000 C. . . . 645 X 0,48 X 300 = 92 880 „ Schmelzwärme des Schrotts ... 645 X 40 == 25 800 ,,__

, . , Zusammen = 447 828 Kalorien

abzuziehen:

5 kg C zu CO zu 2473 Kalorien = ... 12 365

1,56 kg Si zu Si Os zu 7830 Kalorien = ... 12 215 24 580 „ Rest 423 248 Kalorien 423 248

— Qc'i r = 489 KW.-Stunden f. d. Tonne Stahl.

8n4,0

* Die geringen Zusätze an Ferrosilizium sind einfach als Roheisen gerechnet, während die für die End­

summen nicht in Betracht kommenden 101 kg an Chrom- und Manganlegierungen vernachlässigt wurden.

(14)

206 Stahl und Eisen. Das Kjellinsche Verfahren z u r elektrischen E rzeugung von Stahl. 25. Jahrg. Nr. 4.

T abelle I. A n g e w a n d t e R o h m a t e r i a l i e n .

M a te r ia l 1

!

P r o v e n ie n z G e h a lt V e r w e n d u n g P r e is e B e m e r k u n g e n

H o h e ite n D a n n e m o r a M i t t e l :

G e s. C . . . 4,5 o/o j Si . . . . 0 ,08 j S . . . . 0,015 „ 1 P . . . . 0,01$ „ M n . . . . 1,00 , Cu . . . . 0,015 „ A i . . . . 0 ,0 3 5 n 1

B e l d e n C h a r g e n f ü r K o h le n s to ff- u n d f ü r C h r o m s ta h l n a c h d e m V c r d ü n n u n g s - ( S c h ro tt- ) V e r f a h r e n

82 s c h w . K r.

f. d . T o n n e lo c o G y s in g e

A n g e f ü h r te A n a ly s e i s t e in e D u r c h s c h n i t t s ­ a n a ly s e . F ü r e v e n tu e l le

K o n t r o ll e P r o b e m it ­ g e n o m m e n . D a s l'ü r d ie P r o b e c h a r g e n v e r w e n d e te R o h e is e n h a t t e 1,77 % M n

G u ld s m c d h ü tte G e i. C . . 4 ,0 o/0 G r a p h it. C . 1,16 81 . . . . 0,73 P . . . . 0,051 „ M n . . . . 0,11

B e l d e r C h a r g e m it E r z f r is c h e n v e r ­ w e n d e t, d a r e i c h e r

a u P

A n g e f ü h r te A n a ly s e s ta m m t v o n G y s in g e . F ü r e v e n tu e l le K o n t r o ll e

P r o b e m it g e n o m m e n

F l u ß e is e n ­ s c h r o tt

A b f ä lle v o m b a s is c h e n M a r tin o f e n ln H o h e n - d a h ). T e ils K n ü p p e l­

a b s c h n i t t e , te il* V ie r­

k a n t - u n d F l a c h c is e n

M it 0,1 o/0 C a n g e n o m m e n

B e i d e n C h a r g e n f ü r C- u n d C r - S ta h l n a c h d e m S c h r o tt ­

v e r f a h r e n

9 5 — 100 s c h w . K r.

f. d. T o n n e lo c o G y s in g e

D u r c h s c h n it ts p r o b e k a n n b e i d e r g r o ß e n

V e r s c h ie d e n h e it d e s M a te r ia ls n i c h t g e n o m ­

m e n w e r d e n

S t a h l ­ s c h r o t t

:

Au* d e r e ig e n e n S c h m ie d e in G y s in g e

I m M itte l m it 1,0 °/„ C a n g e n o m m e n

B ei d e n C h a r g e n f ü r C- u n d C r-S ta h l

n a c h d e m S c h r o tt ­ v e r f a h r e n

M it 100 s c h w . K r.

f. d . T o n n e e in ­ g e s e t z t

D e«g).

F e r r o - s illz iu m

H o c h o f e n p r o d u k t SI 12 % B e i a ll e n C h a r g e n v o r d e m A b s tic h b e h u f s E r z ie lu n g b l a s e n f r e i e n G u s s e s

115 schw.* K r.

f. d . T o n n e lo c o G y s in g e

P r o b e f ü r e v e n tu e l le K o n t r o ll a n a l y s e m it ­

g e n o m m e n

F c r r o - m a n g a u

H o c h o f e n p r o d u k t M n 850/o B e im E r z f r is c h e n a m E n d e d e r C h a r g e z u g e s e t z t

F e r r o - c h r o m

U n b e k a n n t . Y o m Z w is c h e n h ä n d l e r g e k a u f t

C r 66 °/o

C 8 „

B e l C h r o m c h a r g e N r. 946

P r o b e f ü r e v e n tu e l le K o n t r o ll a n a l y s e n m it ­

g e n o m m e n

C h ro m D e s g l.

W a h r s c h e in l ic h v o m T h e r m i tv e r f a h r e n

C r 9 8 ° /0 B e i C h r o m c h a r g e N r. 947

D e s g l.

E r z ­ b r ik e t ts

Y o n d e r m a g n e t is c h e n A u f b e r e i tu n g n a c h

S y s te m G r ö n d a i

1

F e 6 0 — 65 o/o ( n a c h A n a ly s e l n W ie n

65,8 o/0)

B e im E r z f r is c h e n P r o b e m it g e n o m m e n

69,5 o/0 F e ( n a c h A n a ly s e i n W ie n

68,7 o/o F e )

S o lle n s p ä te r z u m E r z f r is c h e n v e r ­ w e n d e t w e r d e n . W a r e n in G y s in g e

n o c h n i c h t in g e n ü g e n d e r M e n g e

v o r h a n d e n

A n g e n o m m . P r e is 16— 17 s c h w . K r.

f ü r 70°/o F e f re o . H a f e n

D e s g l.

!

Die N utzeffekte des K jellinsehen Ofens w ären daher fü r das S cbrottverfaliren bei kaltem E in­

sa tz : a) B ei der früheren B e trie b s a rt m it sechs­

stündiger C hargendauer 48 9 0 0 : 96 6 = rund 50 °/o. D iese Z ahl stim m t m it den K jellin- schen A ngaben von 47 u/ 0 g u t überein, h) Bei der d erzeitigen B e trie b sa rt m it v ierstü n d ig er C hargendauer 48 900 : 8 0 0 == ru n d 60 °/o. c) Bei dem für 736 K W . berechneten Ofen und der Annahm e von 5 9 0 K W .-S tunden f. d. Tonne S tah l 48 9 0 0 : 5 9 0 == über 8 0 °/0.

2. E in sa tz von geschm olzenem Roheisen.

Nach d er im vorigen A bsatz aus den B etriebs- E rh itz e n des k a lte n E in satzes auf 1300° C...

E rh itz e n des k a lte n E insatzes von 1300 b is 1600° C.

Schm elzw ärm e des k alten E in satzes . . . .

büchern ausgezogenen V ersuchscharge ergibt sich, bei Annahm e eines rund zw eiprozentigen A b b ra n d es:

650 k g geschm olzenes R oheisen 1300 k g k a lte s R o h eisen und S c h ro tt 1950 k g R o h m ateria l = 1911 k g S tah l,

o d er f. d. T onne S ta h l:

340 k g geschm olzenes R oheisen 680 k g k a lte s R o h m aterial

a b : 5 k g C zu 2473 K alorien ;

(F erro siliziu m w a r n ic h t zugesetzt worden) :

2Sl '

^ = 331 K W .-S tu n d en f. d. T onne S tahl.

oo4,0

1020 kg.

D ie E n d te m p era tu r zu 1600° C. w ied er an­

genom m en, e rg ib t sich die th eo re tisch erforderliche W ärm em enge f ü r :

. . 680 X 0,2 X 1300 = 176 800 K alorien 680 X 0,48 X 300 = 97 920 . 680 X 35 (»m Mitte l) = 23 800

Zusam m en 298 520 K a lo rien ___________12 365 „

R est 286 155 K alo rien

Cytaty

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