T ß c o ö o r £ ü ö ö e c f e
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S T Ä D T E I M O S T E N
ßrombcrg
Q3ott S r. g r a n 5 £ ü b t f e
Sßo fid) bie 23raf>e in ihrem £auf, aué SSeftpreufiené Reiben flutenb, fdjarf oft- w arté wenbet, ber Sßeidtfel ju, war um alé ©rbe gewiffermajjen, até (Erinnerung an bcn burgunbifd)en Often; fo and) ben Ramen ber 23urg an ber 23raf)e, S i b e « g a ff. S ie Slawen übernahmen ifan unb machten fprad)tid) baé Sßort „Spbgofscs"
baraité; hoch ben germanifchcn 51’tang Permochten fie nicht su tilgen! beutfd)er 932enf<hen! QBiebcrum würben fie non ben ‘polen gerufen. Senn ber Slbel até „S auerntönig" oerfpottet), jw e i Seutfchen, 3ohann Sreffelfmt unb EÜonrab, alé Sieblungéunternehmern („Sofatoren") ben A uftrag erteilt, „auf ber unbewohnten, wüften ©bene unter
halb ber S u rg einen R la r ft ober eine Rame ,,5?unigeéfaurc" (Eíonígébcrg) fetjte fiefa nicht burch- S ie 23ürger nannten ihre S tabt bie 23raheburg, 23ramburg, 23rom- berg.
Sie hatten fein friebtid)eé £eben, bie
©renjtanbbeutfchen! jja ff immer war Stampf unb Sl’rieg — halb f>errfd>ten pol- nifche, balb ponunerfche, bann wieber fd)lefifche ober titauifefae dürften über 23urg unb £anb. Srohbem ging in ber jungen S?oloniatffabt baé SSirtfchafté- unb Kulturleben tüchtig »oran; nach beut
fehem 23raud) lebten ihre 23ewohner, beutfeh waren Umgangs» unb 2tn\té- fprache, beutfeh baé Recht. 2tn ber fcfjiff- faarett 23rahe eutwidette ficb» fd>nell ber
03 e r i e t> r 5 u r OB e t <h f e i, fo baf) e3 halb Schtoierigfeiten m it bett Sportlern gab. „S p Don Vrotnberg batten numlid) bie Vromberger ein fchlimme3 9la<hfpiet.
S ie Orbensfomture oon Suchet itnb feinblicben öeere gegenüber, auf beiben Ufern ber Vrape. Sitrcb V e rm ittlu n g V8enset3 oon Vöpmen aber mürbe ein Sßaffenftillftanb abgefcbloffe», unb fo ging ba3 brobenbe ünmetter noch einmal oor- über. 3 m 3 oboe barauf tarn e i bann jum 3 ufammenftoff unb su ber fo tragifcb oer- taufenen Schlacht bei Sannenberg. Ser Sporner Triebe beenbete 1411 jm a r ben ba3 bei ihnen eingefübrte Vromberger V ie r, bie Vromberger aber, bie ihre nie- bergebrannte S ta b t mieber aufgebaut batten, rächten fid) Oon neuem burd) Kaperei. Sa3 ging jahrelang, bi3 mett- gefchichttiche ©reigniffe biefe ‘ptänfeleien in ben gintergrunb treten lie fe n : bie grofje 2lu3eitia»berfehu»g s'oifcpen 'Polen unb bem Orben begann. S ie V u rg mürbe sum §eerlager; oon pier gingen gepbe- briefe fchlefifd)er unb böptnifcher 9 titte r an ben Orben, unb mieberpolt mar in ftarf au3gebaut unb beherbergte manchen berühmten ©aft, fo ben branbenburgifdien K urflirften gmiebrid) II. Sifensahn. BOlit S a n jig ftanb man auf gutem g u fj; für Vadfteinbauten ihrer Kirdten unb Klöfter 3eugni3 ab, unb mand) intereffanfe3 Ve- gebni3 jeicpneten bie Vernarbinermönche in ihrer © h v o n i E auf — auch manchen
genüber ‘polonifierungsjoerfucbe ein. 2113 im 17. 3oprpunbert ber l i e b e r g a n g
‘P o 1 e n i unaufhattfam mürbe, mar e3 auch m it ber V lü te Vromberg3 oorbei.
9locp gibt 1604 bie Vernurbincrcbronii eine gtänjenbe Schilberung be3 Hanbel3- reid)tum3 unb be3 bürgerlichen Sßoht- hierher, moepentang häufen bie Sßallen- fteiner in V u rg unb Stabt, unb eine föniglicpe ürfitnbe oon 1634 — nur menige 3 ohr 3ehnte nach jener Schilberung be3 ©proniften! — je ig t ben insmifd)en eingetretenen V erfall. Sie fprid)t oon Krieg, ‘peft, Kontributionen unb "plün- berungen! S ie p o t n i f c p - f c h t p e b i - f ch e it K r i e g e follten ba3 ünglüd ootl- enben. Unter K a rt X . ©uftao täfjt beffen
©eneral Stenbod ben BHeitcrführer 2ln- brea3 ‘p ta ttin g V u rg unb S tabt befehen;
bann übernimmt Oberft QBeifjenffein ilm
Umibid
2U te © p e i n e r i n 2 3 r o mb e r g
Kommanbo. Patb mieber finb bic po le n nehmen Pßohnttng im 3 efuitcnfolleg:
hier mar eS mohnlid)er als in ber »er- öbeten P u rg ! 2lm 30. Oftober 1657 sieht bann ber K u rfü rft ein, begleitet »on fei
nem ODiinifter O tto »on Schmerin, bem Pßarfchauer ©efanbten ». Sjouerbecf unb anberem ©efotge. Slttd) ber faiferlid)e ©e- lungeit mar ber PünbniSoertrag jmifchett Pranbenburg unb Polen. P e r P re is , ben Polen jaulen muhte, mar bie g r e i • g ä b e O f t p r e u f j e n S a u S j e g l i c h e r O b e r h o h e i t : als fou»eräner §erjog
»on preufjen ging ber K u rfü rft aus ben Perftanblungen herbor. Übrigens gab eS noch ein fü r bie polttifche ©efinnung d)a- rafteriftifcbeS Smifchenfpiel: bie Polen Sogen plöijlid) Pruppen an bie S tabt
beutfam gemorbene V ertrag feierlich auf bem Protnberger P ittg befchmoren. P er Pö e g j u r K ö n i g s f r o n e mar für Preuffen fre i!
Poch ärgere Scbrecfniffe brachte ber n o r b i f c b e K r i e g : 1703 tarnen bie Scbmeben, 1707 PioSfom iter unb Pataren, bann mieber Scbmeben unb 1708 ber fcbtimmfte geinb, bie p e ft, über bie Stabt. P is 1710 mütete fie. Pantt mie- herum Scbmeben, bann nochmals Puffen,
unb als eS enblid) Triebe mar unb neuer
nachbarten Piagajine maren bas Siel eines fübnen StreifjugeS beS preu^ifd)en Oberften Sfmrbt, ber nach heftigem Kampf
lanb tarn auch Prontberg unter ben ftarfen Schuh S ' r i e b r i c h S beS © r o h e n . PaS mar bic Pßenbe, bie ©rlöfuttg!
Peues £ebett blühte, unb mo ju le h t nur nod) 700 armfelige Slderbürger »egetiert hatten, fanb m it einem Schlag preuftifcfjer PBille ein gelb fü r fieiftung unb Stufbau.
Puinen »erfcbmattben, Käufer unb Spei
cher mürben errichtet, öanbmerfer attge- fetjt. P ie © rofttat beS Königs aber ift ber P att beS P r o m b e r g e r K a n a l S , ber Perbiitbuttg jmifchen Prahe unb QBeichfet einer-, Pehe, PBartpe unb Ober aitbererfeitS. PßaS 3«hrhunberte nicht fertiggebracht — baS ©ettie beS Königs fchaffenen „§erjogtutnS Pßarfdtau" nur fu r j unterbrochen. P er PBiener Kongreß
bie S ta b t ein. So batten bie ^ ^ ip e itö - friege aud) ju ihrer Befreiung geführt!
Sen nun einfehenben 2lufftieg 23rotn- berg£ ju fcpilbern, reiipt ber 92aum nicht au§. 700 Einmopner hatte bie S tabt bei ber preuftifcpen 23efipergreifung 1772 gehabt;
beim Sobe be«> Sitten ¿yrih (1786) betrug ihre 3aht fepon 3000, bei ber Errichtung be£ Sorjogtum s Sßarfcpau 5000, beim Sobe 23i3mardä 50 000, unb m it feiner graften © arnifon unb ber 23eoölferung berQ3ororte hatte fie faft 100 000 erreicht, al£ ber QBeltfrieg ausbraep. 2U3 Saupt- ftabt eine3 9legierungSbesirf3, al3 23e- amten- unb D iilitä rfta b t, als! Q3orort beutfd>er ©efinnuttg unb 23ilbung m it (Jacpfcputen, 3mrf<pungs;inffituten, gelehr
ten ©efellfcpaften, m it 23ibliotpef, D lu - feum unb Theater, al3 D iitte lp u n ft fü r QBirtfcpaft unb Q3erfepr blühte im 19.
3aprpunbert 23romberg utmergieiepiiep empor. 3pre f e r n b e u t f e p e , o p f e r b e r e i t e © e f i n n u n g patte bie 23ür- gerfepaft beim polnifcpen 2tufftanb 1848 unter 23emei$ geftellt. 2ln iprer Sreue mürben alle feinblicpen Dlacpenfcpaften 3unid)te, au<p ber Kleinm ut ber bama- ligen b e rlin e r Regierung. Siefeö fämpfe- rifepe Dationatbemufttfein mar unb blieb ber ftpönfte feetifepe 23efip ber beutfepen Stabt. Sa3 Senfmal, ba3 1862 bie 23e»
bölferung bem groften Siönig auf bem 23romberger D ia rftp la p erri(ptete, mar niept nur ein 3eipen ber Sanfbapfeit — e3 mar mepr: ein 2 3 e f e n n t n i 3 .
QBie biete 'Diamen bon 9iang unb Svlang müftte man nennen, beren Sräger pier ge
lebt ober gem irft haben! 9 iu r fünf D iän- ner feien genannt: Speobor © ottlieb b o n ö i p p e l , ber S erfaffer beS „Stuf
ruf an mein S o tf" ; O tto 9 t o q u e t t e , ber Sicpter bon „Sßalbmeifferä
23raut-fa p rt" unb be3 £iebe<S „92ocp ift bie blü- pettbe, golbene 3 e it" ; Seinrüp S e i t t - p a r b t, ber perborragenbe Spulmann, cPpilofopp unb nationale Sorfäm pfer:
'profeffor Ericp S cp tn i b t, ber ©efcpi<pts>- forfeper be3 ^ofener £anbes>, unb Sßalter
£ e i ft i f o m, einer ber 23apnbrecper neuer beutftper Siunft. Siunftmerfe mie (Jerbittanb fieptet 23runuen unb 23ogen- fpannerin, Senfmäler mie ba3 be3 groften griebriep unb be$ alten SiaifersS, ber mueptig aufragenbe 23i$mardturni unb perrlicpe Einlagen gaben ber S tabt ba$
©epräge. Hnfagbar ftpön mar ipre lanb- fpaftlitpe Umgebung, inmitten meiter Sßalber unb §eiben, an 23rape unb Sianat unb nahe bem mächtigen S trom be3 Offene, ber Sßeicpfel. Sßer au<S anberen
©auen be£ 9leicpe3 23romberg befuepte, mar überrafept, pier fooiet Scpbnpeit unb Siunft, 9ieid)tum ber SBirtfcpaft unb ber 9 iatur, oo r allem aber einen oorbilblicpen n a t i o n a l e n S i a m p f g e i f t anju- treffen!
tlnb bocp fam tiod) einmal bas> Scpicffa(
über bie S ta b t unb ipre Dienfcpen. Sie paben fiep 1918, 1919 unb 1920 gegen ba3 Serpängni3 gemeprt. Q3olf3rat unb
©rensfepup fämpften <yäp unb tapfer für 3 r e i p e i t u n b S e u t f cp t um. Sie fämpften unb ftarben niept fü r fiep, fon- berti fü r bie 3ufunft. S ie ©eftpiepte biefer 3apre tituft noep gefpricben merben. 2lucp bie ber 3apre banatp, al3 bie Sreueften ber Sreuett, eittfam, unter S e rro r unb
§aft, ftill unb gläubig ip r SBerf taten, in ber 23ruft b e n f a t e g o r i f cp e n 3 m p e - r a t i o b e r ^ f l i <p t. 3m Dtapmen ber groftbeutfepen ©ef<pi(pte mirb biefe^
Seutfcptum n ip t äurüdjuftepen brauchen, menn Sßille, Opfer unb Sreue gemertet merben.